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Dresdner Nachrichten : 15.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187103152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-15
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1871
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Inserate «erde» angencmmeu biv Abend«6. Sottntag-r bi« Mittag« 12 Uhr Martenstratze i«r i> Neustadt: vuchdrackerrt »»» Joh. Häßler, ,r. «ttostergasfe». «ureigen in dies. Blatte stLden eine ersolgicichr Brrbreitung. AvsIauer »v,««« Exemplare. Tageblatt siir Unterhaltung n»d 's Druck und Eigentum der Hcrausgeder: Litpsch öl Uklchllrdt. — Veruatwsrüichcr .ssedutteur: ÄUtlUü UriÜMdl. Abonnement: VtertelsL-ckichLVSi^ bei mleotgeldkcherLie- frrung in'« Hau» Durch di« SSlligl. P,ß vlerleljLhtt. AßuNgr. vinzrln« Numarer« I 3l«r. Inseratenpreise: kür den Raum ei«« gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandt" di« Zeit« 2 Ngr. «r 74. Sechs;ehnterJahrga«g. Dresden. 15. März. — Gestern Mittag trat ein Evmmando Reiterei. auö säck- sisck>c>» Ulanen bestehend, auö Frankreich bler ein, wclck'c aus der Breitestrasic einauartirt wurden. Der Zug, wclck,er ans MQifi- zicren undllO tlnterosfizirrcn bestaub und einen französischen Leiterimgen mit vielem Gepäck mit stck, führte. erregte die Neugier der Vorübergehende». Dem Vernehmen nach sind die Unteresrizicre zur Ausbildung der kürztick, anögelwdcne» Retru- ten hierher beordert ivorden; auch sollen scrncrhi» einige Schwadronen Ulanen Dresden als Garnisonöort belbel'allen. — Wie verlautet, sollen das i2. und 7. Armeekorps, sowie die würtembcrgische Division VIS ans Weiteres als OccupativnS rruppen in Frankreich bleiben. — ttntcr den vielen opferfreudigen Liebesgabe», die unse ren hoffentlich bald Hein.lehrendenKrieger» zugcdacht sind, ver dienen auch die Seiten dcö viesigcu Iniinngsälteslen Vereins veranstalteten Sainmlungc», wie >vir Horen, weit über 500 r dir., ehrende Erivälinung. Zur weiteren Förderung tle>cS Zweckes b-rtte gedachter Verein vorigen Sonntag in den in eoulantestcr Welse gratis überlassenen hübschen Lokalitäten dev Herrn Re- staurateur Seiiert zum Münchner Hof einen solennen Familie,»- abcnb veranstaltet, zu welck'ein circa ll«tz> BillclS ausgegcbcn worden waren. Heitere, ungetrübte, die Friedens- und Ein zugsfeier würdigende Stunden wurden durch Gesang, Dekla mation und Theater ausgeiüllt und ein frohes Bebammciiscin bis in die frühen Niorgcnstundcn ausgedehnt. Glcick'c Ten- bcuzen, wie sic der rührige Gcwcrbevcrein versolgt, hcimkebren- den Gewerbtreidenden unterstützend unter die Arme zu greisen, verfolgt auch der Imumgöältcstcn-Verein. Dank ihm für sol ches Vorgehen und Nachahmung ähnlicher Arrangements gc- siiinungöähniick'er Vereine. - Nachträglich erwähnen wir noch, dah bei dem am ver gangenen Sanntag stattgchabtcn Einzug dev zuonprinzcn Gilbert sich auch die hiesigen Mllitärvcreiiie bethciligtcn und mit z,oc> Musikcoxpv und fliegenden Fahnen dem solenne» Zuge an- schiosscn. Wir bringen dies um so lieber in Erinnerung, alö die Dresdner Miiitärbercine ihren Patriotismus bet allen der artigen vaterländischen Ereignisse» in der sinnigsten und herz- lichftru Weise zur Geltung bringe». — Wir rrwävntcn neulich zweier Eheleute auü HermSdors, die bei der Dresdner F-riedcnsscicr so in dem Gedränge ver unglückten, daß sie von, Platze geschasst werden mußten. Wie wir eben hören. ist der Mann unter großen Schmerze» an, ver gangenen Donnerstag gestorben und liegt die Frau selbst noch an ihren erlittenen Quetschungen schwer krank darnieder. — ES ist nicht wegznlcngiien. daß in neuester Zeit die Packetsendungcn aus den deutschen Postämtern sich angchäiilt. namentlich hat der Krieg viel Material, ja ei» unermeßliches herbcigcschafft. Daö Generalvostainr macht in Bezug daraus daS cvrrcspondircndc und versendende Publikum ausmerkiam, daß dasselbe nunmcbr. einerseits um eine erhölste Sicherheit sür die richtige Ueberkunit der Lcndungen zu erreichen, andererseits um den Beamten die Arbeit und daö Soniinent zu erleichtern, auch aus daö Packet die volle Adresse schreibe, die aus den» bei- gehenden Begleitbriefe enthalten ist. Diese kleine Mühe >ür das Publikum hätte also selbstverständlich einen doppelten Nutzen. — Daü Königliche Bezirksgericht zu Dresden hat den am 2t. Mai 1861 gegen den iriiberen dieiigc". Banalster und Eommerzicinatt, Nayonnc erlassenen Stcckvue' zurink genommen, nachdem die gegen ihn anhängige Untersuchung wegen Unterschlagung durch rechtskräftiges Erkcnnlniß einac- stellt worden ist. Die heilige Justitia geht sicher, aber - langsam. Zu den seltenen musikalischen Genüssen gchcric unbedingt die Quarckctt-Akademie teö Florentiner Quartett-Vrreiiiö i», Hotel de Sare. Jean Becker und die L inen »wen in der musikalischen Welt einen so großen Nut, daß alle Quelle,! dcö Sobeö satt erschöpft sind. Aber immer, schuld man die Leist migcn dieser Künstler mit Entzücken vernimmt, erwacht die Bewunderung von neuem, ma» irent iiG dieser seltenen (An- Veit, der wunderbaren Klangschönbeit ihres Zli>,mme»ipie!ö. Der vollendeten Technik. DaS Programm zeigte: t -.iur Quar tett Nr. 6 vonMomtt, dann U-moII Quartett von Fa Seimdert und daS große It-ckur Qua ekelt Qpnö l.M von Bcclpoven. Wer Zeuge >oar von der meisterhaite» üinsstiDri»,,. erinnert sich gewiß noch lange Zeit eines Genusses, der ihm eine der reinsten Freuden gewährt hat. — Die „V. B.-Z." schreib!: Wir erwähnte» bereits v einiger Zeit des hier bestehenden Projekts für Herstellung ein.« directcn Eisenbahn von Berlin imck, Dresden Die AlUNübrnug dieses Planes, sa selbst die Gcnevmlgung zur Vornahme der Vorarbeiten war bisher wesentlich bedingt durch die 'Ansh-imng teuer Staatöverträgc, welche iür die Regelung der gaipjeirKckscn- vahndcrbindungcn zwischen Lachsen und Preußen eiiiceieitS »»d Sachsen und Qcstcrrcick, andererseits bcstanden. Nachdem diese Vcrttäge nunmehr beseitigt sind, hat daö Hcindctsministcri,»» die Eonccssion zu den Vorarbeiten »ür die Eingangs ernNbiike Bahu nunmehr erthcilt. Die neue Linie soll von Berlin über Zossen, Baruth, Dahme. Dobrilngk, Elslcrivcrda. Großcnb>iin. Ltoritzburg »ach Dresden gehen und ungefähr :i Meilen kurze, alö die jetzt bestehende (Äscnbalnivcrrlndimg kein. — In ein Wcißwaarcngeschäit in der Neustadt trat in die sen Tagen eine unbekannte, in den zwanziger Jahren sichende Frauensperson n»d verlangte unter dein Vorgehen, daß sic bei einer Qffiziervfrau vier in Dienst siebe und von , dieser ad ge schickt sei, mehrere Maaren sür dieselbe zur Ansicht.' Die Kaus- mannösran glaubte ihren Worten und vertraute ihr iür circa 12 Thlr. iveißc Maare» an. Sie so» aber dieselbe» biü heute noch bezahlt erhalten oder wiedcrbckomincn, auch soll siel, die Betrügerin, durch deren glatte Worte sic sick, hat prellen lassen, noch bis heute bei ihr wieder sehen lassen. Wir wollen vor der Letzteren hiermit gewarnt und dazu noch bemerkt habe», daß sie nicht groß gewesen, schwarze Haare gehabt und eine schwarze Luchsacke getragen hat. — Die Anmeldungen an« die Praa-Dnxer Netten und Priorstäten sind — hauptsächlich für Letztere— bei den hiesigen MurserlplIoMttllen so bedeutend, daß eine erhebliche Rebuttion Mitredactcur: Mittwoch. IS. März 1871. der gezeichneten Beträge in Aussicht steht. Erste Stücke waren mit l Proc. Agio sür die Actle» und mit Proe. für die Prioritäten per Erscheine» begehrt. — Hinter eine», Gartengrundstück der Ehemnitzcr Straße sa»d man gestern trüb de» Leichnam eines gutgekicidetcn, etwa 25 llO jährigen Mannes, der sick, an einer Brcrcrplcmke mittels einer Schnur erhängt, gleichzeitig aber sich auch mit einem Tcrzcrol durch den Kops geschossen batte. Der Leichnam war mlltler schmächtiger Statur, hatte dunklen schwachen Backeu- i,„h röthlichcn Schnurrbart, hageres Gesicht und war mit guter schwarzer Kleidung und einem mit E. E. 4 bezeichnetcn Hemde bekleidet, Die Persönlichkeit dcsscldcn konnte vorläufig nicht seiigestellt werde», dock) glaubt man. daß der Leichnam einem Fremden angcbört > bat, da man bei ihm einen Postsahrschein zur Fahrt von Hcrzbcrg auö nach der Bahn gesunden haben so». - Sowie in I. Elaste wurde die Eollcction von Auaust Hci»bold, Moritzstraßc, auch am gestrigen ZiehungStagc mildem Hauptgewinn von 5<L>0 Thlr. beglückt. Ein gleicher Gewinn fiel auch gcsstrn wieder in die Eollcction des Hern, Lcbinck ans Nr. 6840l. — Ekstern Mittag gegen l Uhr .war in einem Haust der Langestraße dadurch Feuer entstanden, daß in einer, von ihren Bewohnern momentan verlassenen Stube mehrere Funken deö im Qstn glimmender, F-cuerS berauSgesprungen waren und hinter den Qstn fallende Holzipähnc, aui die sic gefallen, ent zündet batten. Durch den Naued. der durch die in Folge der Hitze gesprungene» F-cnstcrschcidcn berporguoil, wurde daö Feuer »och rechtzeitig entdeckt und gelöscht, io daß sich der ganze Schade» aus mehrere zersprungene Fenster, angebraunte Dielen und einen im Nauche erstickten Eanarlcnvogel erstreckt. — An, dcr GlaciSstraße wollte vorgestern ein Knecht seinen i», Gange befindlichen leeren Kohlenwagen besteigen, rutschte jedoch bei diesem Versuche ab und kan, dadurch mit einem Fuße unter daS Rad, in Folge dessen er so dcdcutcnde Quetschmigcir erlitten hat, daß er mittelst seines Geschirres nach seiner Wohn ung gebracht werden mnßtc. — Vorgestern erregte eine schwarze Fahne. die aus einem Hause in der Fricbrichstraße ausgcsteckt war, und deren Grund man sich „lebt gleich erklären konnte, allgemeines Aussehen. Erlt später klärte stck,.die Sache dal,in aus, daß ein dortiger Bewohner dem Friedrichstädter Viel,markte, der an jenem Tage daö letzte Mal daselbst adgchaltcn worden ist, eine Leichenfeier veranstaltet hatte. — Der vor,gestrige Frlcdrichstädtcr Vichmarkt war ziemlich stark besucht. Hornvieh war wenig vertreten. dagegen fanden von 4M ciiigcbrachtc» Pferde» 160 Stück 'Abnehmer und von 164 Schweinen wurden 54 verkauft: Feile! hingegen, 917 an der Zahl, wurden vollständig auövcrkau't. — Ein frecher Angriff auf die Person und das Eigenlhmi, friedlich nach Haust gcheiidcr Spaziergänger, der glücklicherweist in Dresden zu den Seltenheiten gehört, ereignete sich in der Nach: ho», Lo»„tag zun, Montag. Ein hiesiger GrßnmSiehrer ging mit seiner Gattin zur genannten Zeit an dem „Sck,nlglit" ans der großen Zicgelstraßc vorbei, alö auö der betreffenden Restauration zwei betrunkene Strolche kamen, aus die letztere znstürztcn und ihr i» vollständig ränderischcr Weise einen wol lene» und einen rosalarhigeu seidenen Shawl, sowie ein goldncö Armband ciitrisien. Der Gatte. dcr Ansaugö zu Boden geworfen war. konnte scine Frau nur mit größter Krallauslreiiguiig von den Ltrolclxn befreie,,, von denen der eine als ein in Eivil ge kleideter Soldat erkannt wnrde, der ans dem Schulgut öfters verkehrte u„o -. »gebüch au der Eide wohnen soll. Einem Herrn, zeloiiimen, wurd-ci, cbeniallS zwei Ringe vom Finger on denen der eine jedoch bei spätere», 'Suchen mit wiedergeinnde» winde. Es wäre allerdings sehr der da,u Laternen wünichenswerlh, di aber iese frechen Verbrecher zu entdecken und zur liaic zu ziehen. Das Lck'iilgnt icdoch hat an seinem ckiuß ein trauriges Denkmal erhalten. „Mißverständnisse" und „Memoiren dcö renseio" sind die beiden Stücke, in denen »äck'ftcn Freitag Herr Jauner „ock, spielen und dam, in der Nolle des Valentin in Raiiiinntö „Vcricknvcnder' in der Vorstellung am Sonntag seine Tbätig- kcir am hiesigen Hostdeatcr beende» wird. L ö scheidet kenn ans den. Verband de, Hoibühne eine Kraft, welche l.'l Jab re lang eine Zierde derselben war. Wie »ia»chc Stunde liegt ur diejem Zeitraum, die nnö Herr Jauner zu einer heiteren um geschaffen, und stlbs! in ernsten Darstellungen war der Krciö omes Wirkens nicht be,cl,rä»kt. Wir wünsche» de». Scheidende», m ihm an den Uicci, der „schönen Vianen Donau" derselbe eiiall, die gleiche Gunst dcö Publikums zu Thcil werde» möge, deren er sich hier zu rrircucn hatte. — Eine mit Stückbraunkohicn beladene Zille, wclctst bei Nicderspaar über Reicht vor Anker gegangen war. wollte am 12. d. trüb bald nach 6 Uhr die Mcißner Elbbrückc passircn, kan, aber nicht in s richtige Fahrwasser, prallte an einen Pi'cilcr der Eiicnbahnvrückc und persank. während sie nach dem Köilncr Nicr zutricv. sodaß nur dst Spitze der Mast und die Kaffe auö dem Strome hervorragtc. Die Manusel'ast suchte sich in der Schaluppe zu retten. Ma» war später bemüht, von dem Schissögcräth so vstl alö möglich zu berge». - I» der sogenannte» Schmelzmühie. keine Packbosstraßk, stürzte gestern Nachmittag das vierjährige Söbnchcii des dasigc» Packstcrö Vtartln in den aiigeschwostenei, Mühlgrab''», sck'wamm bis über die Mühle hinaus »ach der Elbe ,g>, wo cö durch Vaters Hand glücklich wieder dem Wasser entrisse» und lebendig an s Land gebracht wurde. - (gestern Vormittag gegen 9 Uhr passltte ein einspänni ger FIcischcnoagc» die Fricdrichöbrückc in dem Augenblicke, alö über die dortige Eisenbahnbrücke ei» Zug tayinbraustc. Dnrch daö Getöse wurde daö Pferd scheu und ging mit de», Geschirr ^ > der Ecke der Wachs ten wollte. sck>lng jedoch dem bl oscn Schreck davo,»gekommen zu sei», da« Pferd hingegen hat einige Verletzungen am Kopse davonarnage». - ^rdrns.illö ln einem Anfall von Schwermuth suchte und fand In einer der vergammne» Nächte die unverhelratl»rte W. », der Lößnitz, die übrigens ihrer Entbindung nahe war, sonst aber in ganz beirietigcnde» Verhältnissen lebte, den trüben To»> in der nahe an ihrer Wohnung vo>belfiießcnden Eibe. Die hock,betagten Eiter» verloren erst vor wenig Wochen ihrem jüngsten Lohn, der aus Frankreich alö Soldat zurückgckchrk war, im Mannheimer Qrzarcth in Folge der KncgSstrapcizcn. Der betagte Vater holte die »„glückliche Tochter selbst auö der nassen Ticst. - Am ll. März stürzte aus de», Auroraschackstbei Zwlckau der Häuer Friedrich Joseph Winkelt,Vier aus Neudörfel beim 'Ausladen eines HunoeS circa 120 Eckten lies in den Schack» hinab und blieb aus der Stelle todt. — Ein Gast, der vor mehreren Tagen in einer Restauration der Altstadt «aß und dort ein Glas Bier nach de», anderen mtt sichtlichem 'Appetit vertilgte, erhäschte endlich den glücklichen Augenblick, als sich der Wirst) aui einige Minuten'auS dem Gastzimmer cntstrntc, um sich gleichfalls zu drücke», natürlich oi)ne die Zeche bezahlt zu habe». Der Wir», entdeckte später, daß mit de», Durawrenner auch noch ein Tucigagnet unsicht bar geworden war, das in der Nähe, wo der thcure Gast ge sellen, an der Wand gehangen hatte. Königs brück, de» Ick. März. Gestern Nachmittag gegen ll Ubr enlsiaud in dem 5 Mi „ulen bo» hier entfernten Dorte Stenz ein Schadenfeuer, wodurch bei ziemlicher Wind- slröniung ein Bauerngut und >üns kleinere Besitzungen eln- geäschcrt wurden. Die EiitsichuiigSim'achc ist „och nicht genau ermittelt, dürste aber darin zu suchen sein, daß Kinder, die sich alle», überlasse» gewesen, beim Einbclzc» „»borfickstig mit Feuer umgegangen sind. Der Ealamitoic Donath ist doppelt bcklagenswerlh, da vor nur l l 2agcn seine Frau durch den Tod geschieden ll, und er nun mit einer Anzahl unversorgter Kinder an den Trümmern seiner Habe steht. — Würze». 12.März. Heute trüb bald ll Uhr passirte Se. Könial. Hoheit der Kronpnnz, sowie Fbrc König!. Hoheit die Frau Kronprinzessin innere Stadt. ES vatten sich zu deren Begrüßung im icstlick, geschmückten Babnhos ringeiunken: die königliche» und städtischen Behörden, die Gemcinrcvertreter, Deputationen der Sck'ützcngildc und des Miiitärvereinö, sowie ein großer Tl>e>l der Emwot aerschast unserer Stadt und Um gegend. AIS der Zug in den Bahnvot hcreininbr, erscholl rin vom Herrn Gcrichtsaimmani, ^ialinnius auSgevracksteS Hoch Sr. Königl. Hobelt entgegen. Sofort, als der Zug still stand, verließ Se. König!. Hoheit den Wagen und wurde vom Herrn Bürgermeister Diele: mit einer ebenso begeisterten wie herzlichen Ansprache begrüßt, welche mit eine». Hoch auf den tapferen Führer der Maas-Armee, aut den großen deutschen Feldherr» schloß. Sr. Königl. Hobest tankte, sichtlich bewegt, und hob hervor, daß der größte Dank für die Erfolge unserm Gott und den tapicicn Truppen gebühre. Sc. Königl. Hobelt unterhielt sich »och kurze Zeit mit einigen der cniwcscndeir Herren, nahm zwei ihm geweihte Lorbeerkränze huldvoll entgegen, sowie ein Bongiict iür Ihre Königl. Hoheit die Fra» Kronprinzessin. Nachdem sich Se. Königl. Hobelt verabschiedet und den W«geu bestiegen batte, welcher Hochdcusclbcn in die Residenz fütrte, erscholl von der anwesenden Menschenmenge nochmals ein drei maliges Hock, dem geliebten Kronprinzen nach, begleitet mit den beste» Wünschen und dem Danke gegen Gott, daß er ihn glücklich nnk gesund znrückgc'ührt in die Arme des königliche« EckternpaaroS. - Li ch renstkin, ly. März. Wir hollen hier, daß der zurückgekchrtc Friede unter andere» Segnungen uns die Auö- iührung „nscicr proiectirten und langersehnte» Eisenbahn brin gen wird, welche s»r unser Städtchen von um so größerer Wichtigkeit ist. als die 'Aussicht aus eine den öfsc„tlick>c» Ver kehr wesentlich wltemtc Ausbeulung dcö nabe» großen Koh lenlagers, welche von Dresdner Speeulanten wiederholt in Aussicbt gestellt wurde, durch die von denselben genmchtm neuen 'Abschlüsse mit den Kebleimntcignindbcsttzern sehr stark geschwunden ist. da diele Eonrracte so ungünstig sind, daß die zur Bildung einer Aeliengescllichaft erforderliche Brthei- ligung dcö PnbiilnmS in hinreichendem Maür nicht zu erwar te» stetst - Dessen Nicht Gerichtssitzung am III. März. Von den vier iür beute an'eichten Ein'prnchsvcrbandlungs- lernüncn fielen zir-ei ans. indem der eine Eckujvruch zurückge zogen ivorden war und bei dem andern der Angcschuldiatc nicht amgctrlebcn werden konnte. Zu den verschiedene» Dingen, von denen sich unsere Philosophie nichts träumen läßt, geh ölt ledeniallS auch der Prozeß, welchen dicPrivatklage Earl Hcut- schclv wider Johann David Nestler, beide hier, bervorgeruseu bat. Eine cimacl'c Klage wegen Beleidigung, Dauer des Pro zesses drei Jahre, iüvs Ilni'cllSsprüchc „iw dreimalige öffent liche Verhandlung! — In Dresden crlstirt ein Krankenunter- stntzniigSvcrcin. der sich „Elwoxia" benennt, d. b. aus Deuttck inigeiahr: „die Hock,berühmte"; da nun dieser Verein nlcktdloft ans Kranke», sondern vielmehr auü Gesunden und LebeniM ck ge» besteht, so hielt man cö iür angemessen, mit dem Nützlich» auch daö Angenehme zu verbinden und mitunter ein Kräitzchen lind ein Dänzchcn zu veranstalten. Natürlich war der Vorstane dann imcktta <io pliusii- und hatte die ganze Sache zu ordnen Meistens landen diest gcmüthlichcn Zusaminenkümtc in der „güldncn 'Aue" statt. Von 1865—1867 war der schon oben genannte Schllhinachettnclstcr Nestler Vorstand dcö Vereins und batte also die Arrangements zu den F-estitsttätr» zu treffen. Der Restaurateur aus der Aue, Müller, wenn wir recht ver standen, verlangte iür« Benutzung dcö Saales io Tbaler; als Nestler Ihn, das Geld hßilcgte, scvob er «Müllers zivct Thaler wieder zurück, „daö ist sür c-!e". DerSchubmachermcisler strich »alürlick, seclciivcrgnügt d«iö Geschenk ein, weniger vergnügt aber war rin Thcil seiner Gesell sei,aitSgenosscn; cö kam über diesen Punkt sogar zur Gencralversanimluiig, wo denn Hentschcl über die Sacke daS Referat hatte. So viel auö den ctwasver- worwnen Erzählungen über diese Verhandlung hervorging, war AuSs.hliebung tztestlerS auö dem Verein beantragt worden. Die Nestttaner bcsanStti sich aver ln der Majorität und m«t«»t. 20 Ettmmen wurde die Sxpulsion abgetehnt. Nachde» Resultat der Abstimmung bekannt gegeben worden war, erg „ Nestler d,i« Won und sprach ungefähr folgendermaßen: „Met« -st
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