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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186809070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-07
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1868
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8986 lediglich für die Postbeamten, welche für daS baar erhobene Franco Marken aufzukleben haben) Folgendes. Die Marken sind in der Regel auf der Adreßseite deS Briefes oder, wenn eS eine Fahrpostsenoung ist, auf der Vorderseite deS Begleitbriefes zu befestigen. Kann dieS wegen Mangel an Raum und ohne einige Schriftzüge oder ganze Worte zu verdecken, gar nicht oder nicht vollständig bewerkstelligt werden, so dürfen die Be amten die Marken nicht etwa über den Rand deS Briefes weg halb auf die Vorder-, halb auf die Rückseite (durch Umbrechen) kleben, sondern müssen auch die Siegelseite mit zum Befestigen verwenden, so daß die Marken ganz, nicht gebrochen, auf derselben angebracht werden. Geldbriefe haben noch mehr Vorsicht zu beanspruchen. Auf ihnen dürfen, die Marken nur in Zwischenräumen etwa von der halben Breite einer Freimarke aufgesetzt werden, „damit jeder Zeit die unversehrte Beschaffenheit deS Couverts ersehen werden kann." Wir empfehlen diese Vorsichtsmaßregeln dem correspondirenden Publicum, obschon sie nicht obligatorisch für dasselbe sind, gelegent lich zur Beachtung. Zur Sicherstellung richtiger Spedition der Brief- und Fahrpostsendungen wird den Beamten wiederholt empfohlen , sich mit der geographischen Lage der Postanftalten und den Post-, Eisen bahn- und Dampfschiff-Verbindungen auf Grund der gelieferten Materialien gehörig vertraut zu machen und die Speditionsnotizen in correctem Zustande zu erhalten. Die betreffende General-Verfügung schließt mit den bemerkenS- werihen Worten: „Da dem General-Postamte sin Berlins die Anzeigen vorliegen, wie bei Brief- und Fahrpoft-Sendungen im Verkehre des norddeutschen Postgebiets aus mangelhafter Beob achtung der sich darbietenden Verbindungen noch unerwartet Fehl speditionen Vorkommen, so sind besondere Ermittelungen in dieser Beziehung veranlaßt, und die Ober-Post-Directionen angewiesen worden, wirksam einzugreifen, um derartigen Mißständen im In teresse des Publicums abzuhelfen. NL. In dem Artikel: „Postwesen des Norddeutschen Bundes" in der Sonnabendnummer muß es am Schluffe von dem Wech- selverkehrStarif heißen, daß derselbe nach Pfunden, nicht nach Stunden rechnet. Universität. vv. Leipzig, 5. September. Ein junger Militairarzt aus Dresden, Assistenzarzt Hugo Wilibald Donau vom königlich sächsischen SanitätScorps, promovirt nächsten Dienstag in der Aula des Augusteums mit einer Disputation „lieber die Schuß- Berletzungen des Darmcanals". Stabsarzt vr. Poppe, Chefarzt des Militairspitals am Exercierplatze, Assistenzarzt vr. Hille und Rechtscandidat Hosimann sind die Opponenten. AuS der sehr knapp gehaltenen „Vita" des Doctoranden ersehen wir dessen Bildungsgang, welcher durch ein mehrjährige- Studium an der medicimsch-chirurgischen Akademie zu Dresden einerseits und längern Studienaufenthalt auf hiesiger Universität andererseits seinen vor läufigen Abschluß erhielt, während er seine praktische Ausbildung in der königlich sächsischen Armee durch Theiluahme an dem Executionsfeldzuge nach Holstein 1863/64 und an dem großen Kriege in Böhmen vollenden konnte. Nach der Rangliste der königlich sächsischen Armee für 1868 ist der Doctorand dem Cadetten- corps zugetheilt. In seiner Abhandlung geht Verfasser von dem Satze auS, daß bei allen Verwundungen im Kriege die Schußverletzungen die Mehrheit beanspruchen, wie denn der Krimkrieg in seiner zweiten Hälfte (1. April 1855 bis zu Ende deS Kriege-) den Engländern nach dem englischen Berichte bei 7740 Verwundungen nur zehn Säbel- und Lanzenwunden, 46 Bayonnetwunden, 148 verschiedene Wunden zu registriren gab: die übrigen waren Schußverletzungen (7536 von 7740!). Die Franzosen hatten in demselben Kriege unter 34306 Verletzungen nur 813 Verwundungen durch blanke Waffen (nach I. C. Chenu). Die Norvamerikaner haben über ihren langen Krieg deS letzten Jahrzehnte- folgende Statistik der Verletzungen zusammenstellen zu können geglaubt: 0597 Schnitt-, 3008 Stich- und 73,470 Schußwunden! Diese Schußwunden haben in neuerer Zeit ein ungünstigeres Verhältniß der Todten zu den Geheilten ergeben, in der Krim auf vier verwundete Engländer oder Franzosen ein Todter, im amerikanischen Kriege (Schlacht von Chikamanga) auf zwei Ver wundete ein Todter (nach MoseS); in Schleswig auf vier Schuß verletzte 1 Todter (nach Löffler). Wesentlich tragen zu dieser Ungeheuern Morialitätsziffer die penetrirenden Höhlenwunden bei, und unter diesen sind die Ver letzungen der Bauchhöhle, wo nicht die zahlreichsten, so doch die tödlichsten, gefährlichsten. Nach Fischer betragen die Verletzungen der Kopfhöhle 7,47 X, die der Brusthöhle 7,57 X, endlich die der Bauchhöhle 4,70X- Die Sterblichkeit unter den Verwundeten richtet sich nach den verletzten Theilen. Fischer berechnet das Verhältniß, wie folgt. Ts sterben im Mittel durch Verletzungen an Kopf : Hals . Brust . Unterleib Becken Wirbelsäule - Rücken j Obere Glieder Untere - Von den Bauchwunden betrachtet der Verfasser die Schußwun den des Darmcanals und hat im Ganzen 36 Fälle gesammelt und mehr oder weniger ausführlich beschrieben. Von seinen Thesen fordert die zweite den meisten Wider spruch heraus: „Die weibliche Krankenpflege in den Feldhospitälern ist von nur untergeordnetem Werthe." 11.7 X. 18,8X. 36.8 X. 40.7 X- 26.7 X- 16,9X- 18,6X- Tagergeschichtliche Ueber sicht. * Leipzig, 6. September. Das amtliche Dresdner Iomnal sagt: Während im Allgemeinen die Einberufung der Recruten dieses Jahre- um einige Monate verschoben worden ist, so findet doch immer dieselbe ganz neuerdings getroffener Bestimmung zufolge für einige Waffengattungen noch früher statt, als ursprünglich und bei Erlaß oer im Juli dieses IahreS über die heurige Aus hebung seiten des Kriegsministeriums ergangenen Verordnung an genommen worden war. Es wird daher auch die Aushebung selbst und im Ganzen eher, als von HauS aus beabsichtigt war, in Sachsen vorgenommen werden, und zwar in der Weise, daß die Anmeldung dazu den 21. September dieses Jahres, die Gestellung im Laufe deS Monats October zu erfolgen hat. * Leipzig, 5. September. Die den 3. September 1868 im Saale deS Kramerhauses abgehaltene Generalversammlung der Kramerinnuna bot ein wohlthuendes Bild deS gegen seitigen Vertrauens. Nach Eröffnung der Sitzung und Begrüßung der Versammlung durch den Vorsitzenden Herrn Kramermeister Sturm, wurde ein ausführliches Referat über alle Vorkommnisse in der Innung seit der letzten Generalversammlung vorgetragen.' Dasselbe befriedigte in hohem Grade und gab einen Einblick in die rege Thätigkeit der Verwaltung. An Unterstützungsgeldern waren feit März diese- IahreS an arme Kramer und KramerS- wittwen gegen 1300 Thlr. vertheilt worden. Die Handelsschule zeigt gegen das Vorjahr eine erhöhte Frequenz. Leider hat die Schule einen ihrer treuesten Mitarbeiter, Herrn Albert Kühn ver loren, dessen Lehrtätigkeit im Referate rühmend anerkannt wurde. — Ein fernerer Antrag zur Erhaltung der Zollabfertigungs- Gebäude in hiesiger Stadt, ward dem Anträge der Ver waltung gemäß abgelehnt, auch ausgesprochen, daß es Ehren sache der Innung sei, die fämmtlichen Angelegenheiten der Handelsschule mit Ausschluß jedweder anderen Betheiligung selbst zu ordnen. Den Bestrebungen des Stadtrathes und der Stadtverordneten zu Leipzig und anderer Corporationen bezüglich des Baues einer directen Eisenbahnverbindung zwischen Leipzig und Chemnitz hat sich die Verwaltung durch Eingabe einer Peti tton an die Ständekammer angeschloffen, auch in einer längeren Eingabe an daS Zollparlament die Besteuerung deS Petroleums aus volkSwirthschaftlichen Gründen bekämpft. — Zu Revisoren für daS Rechnungswerk wurden beinahe einstimmig die Herren Wil helm Schmidt (in Firma: Hammer und Schmidt), Heinrich Schomburgk und Johann Wilhelm Fiedler gewähtt. — Der Antrag deS Herrn Laue auf Versicherung sämmtlicher Kramer in einer Lebensversicherung wurde von demselben selbst zurückgezogen, nachdem die verschiedenen Schwierigkeiten, die sich der Verwirk lichung diese- ganz humanen Gedankens hemmend entgegenstellen, ausführlich auseinandergesetzt worden waren. * Leipzig, 5. September. Die Einweihung deS neuer bauten SchützenhaufeS wird, wie nunmehr bestimmt ist, in den Tagen vom 18. bi- 21. October d. I. ftattfinden und mit dieser Festlichkeit zugleich ein Preisschießen verbunden werden, zu welchem an alle sächsischen Schützenvereine Einladungen ergehen sollen. Da daS officielle Programm noch nicht festgeftellt worden, so begnügen wir unS vorjetzt mit der Mittheilung, daß zu diesem Preisschießen 19 Scheiben aufgestellt werden und das Schießen nach den Satzungen de- Deutschen Schützenbundes stattfindet. Red. Leipzig, 6. September. Viele Jahre sind eS her, daß wir nicht Gelegenheit hatten, ein größere- Marionettentheater zu sehen, daS durch gut gewählte echte VolkSftücke, in denen Kas perle natürlich nicht fehlen darf, ein unS noch immer fehlendes eigentliches VolkStheater einigermaßen ersetzt. Seit einiger Zeit hat nun Herr Aug. Wertig ein solche- Theater in Winter- Salon (Neukirchhof Nr. 25) eröffnet, und mit Vergnügen können wir berichten, daß dasselbe allen Anforderungen, die man an ein solches Marionettentheater machen kann, vollkommen entspricht. Die Bühne ist hübsch decorirt, die Marionetten sind von bedeutender Größe und gut costümirt und die Stücke werden recht gut aufge führt, auch gehen die kernigen, naturwüchsigen Witze nie über die Grenzen de- AnftandeS hinaus, und so kann sich sowohl die liebe Jugend, wie auch so mancher Erwachsene recht hübsch amüstren, da
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