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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186809188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-18
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1868
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Ausdruck erhalten haben wird. Weiter ließ sich die Versammlung durch den Präsidenten mittheilen, daß außer GerhardRohlfS noch der ausgezeichnete Geograph Professor vr. August Peter mann auS Gotha herübergekommen und inmitten deS Vereines erschienen sei, um durch einen Vortrag zur Feier des Abschiedsfestes beizu tragen. Nachdem der Vorsitzende den Anwesenden daS statuten mäßige provisorische Einrücken deS stellvertretenden SecretairS Herrn vr. Otto Delitzsch in daS Schriftführeramt angezeigt und die definitive Neuwahl eines ersten SecretairS für die November- Generalversammlung in Aussicht genommen hatte, sprach er dem scheidenden Borstandsmitgliede, Herrn vr. Lange, den wärmsten Dank deS ganzen Vereins für die hingebende und erfolgreiche Thätigkeit im Interesse deS Vereins auS. Referent ist in der Lage, aus mehrjähriger eigener Erfahrung und Beobachtung das dem scheidenden Geographen so reichlich gespendete Lob, waS die Ver dienste vr. Lange's um den die Förderung der Erdkunde im weitesten Sinne erstrebenden Verein anbetrifft, nur zu bestätigen und daher die Worte deS Vorsitzenden als gewiß nicht zu viel sagend zu bezeichnen, wenn er dem austretenden VorstandSmitgliede den Hauptamhell an den Leistungen der Vereinsleitung vindiciren zu können erklärte. Den wissenschaftlichen Theil des AbendS bildeten in der Zeit von r/,8 bis gegen 9 Uhr dre Vorträge des auS Berlin anwesen den Afrikareisenden Herrn Gerhard Rohlfs und des mit Ge mahlin anwesenden vr. August Pet ermann aus Gotha. Er- sterer gab in feiner anspruchslosen, einfachen und ruhigen Weife einen gedrängten Abriß seiner Erlebnisse als Augenzeuge der abessinischen Expedition, die er auf Wunsch deS Königs von Preußen mitmachte und bei der er der Spitze der Avantgarde, der sogenannten Recognoscirungsabtheilung (reeonnoitrivZ part^) zuge- theilt war. Es lag, wie man sich denken kann, ein eigenthümlicher Reiz darin, den kühnen, gefahrenerprobten jungen Mann selbst vor sich sehen und aus feinem Munde seine auf unmittelbarste Autopsie und bedeutendste Antheilnahme an allen Hauptactionen gegründete Schilderung des höchst schwierigen und doch so äußerst.glücklich und rasch beendigten abessinischen Feldzugs und deS mit demselben Geschick und Glück bewerkstelligten Abzugs nach dem Siege von Magdala zu hören. Wir müssen es uns versagen, diesen ohnehin sich auf daS Notwendigste beschränkenden Bericht im Auszuge zu geben, um so mehr, als unsere Leser in dem neuesten Hefte von Petermann's „Mittheilungen" einen detarllirten Bericht deS kühnen Reisenden mit Karte finden und so den Erlebnissen desselben durch eigene Lectüre und ausführlicher, alS dieses beim Vortrage möglich gewesen wäre, folgen können. Wir machen da her auf jenes auch separat verkäufliche Heft der Gothaischen Zeit schrift besonders aufmerksam. vr. August Peter mann, der treffliche Schöpfer der deutschen Nordpolexpedition, gab auS reichem Füllhorn, als er sich an den Tisch deö Vorstandes zum Vorlesen einer Arbeit über inner afrikanische Reisen und ihre praktische und politische Be deutung für die Welt und der neuesten eingegangenen Berichte von der Nordpolexpedition setzte. Er betonte in dem Vor trage die ungeheure Bedeutung der Entdeckung von Goldfeldern in Afrika durch den Forschungsreisenden Manch, der jetzt wieder unterwegs ist, um den Aequatorialkern Afrikas zu erforschen, und schloß mit einer Wendung zur Veranlassung der VereinS-Sitzung des gestrigen Abends, zum Weggange vr. Henry Lange's, seines langjährigen verehrten Freundes, dem er und die von ihm verfolgten Ziele so Vieles zu verdanken hätten. Wir müssen noch erwähnen, daß er daS bevorstehende Erscheinen der Reisen von der Decken's als eines wahrhaft ep-ochemachenden Werkes ankündigte. Mit Recht drückte die Versammlung auf Anregung deS Präsi denten dem letzten Redner durch Erheben von den Sitzen ihren Dank für diesen Vortrag und zugleich ihre Hochachtung vor dem großen Schöpfer der Nordpolexpedition, um deren Erfolge uns die Engländer zu beneiden haben dürften, aus. Darauf folgte daS gesellige Beisammensein der Mitglieder, das diesmal die Form eines EhrenmahleS für vr. Henry Lange angenommen hatte. Stadtlheater. Das zwar an mancherlei Flüchtigkeiten und Schwächen leidende, doch auch in vieler Hinsicht gewandt, sowie launig geschriebene und jedenfalls momentan sehr unterhaltende Putlitz'sche Lustspiel: „Spielt nicht mit dem Feuer" erschien am 16. September in fast ganz neuer Besetzung wieder auf dem Repertoire. Von früher hatten nur Frau Günther-Bachmann, Fräulein Link und Herr Herzfeld ihre Rollen behalten, die sie denn auch jetzt in der früheren Trefflichkeit durchführten. Ja, waS Fräulein Link beirisst, so wollte eS unS bedünken, sie sei noch weit vorzüglicher in der schon damals zu ihren gelungensten zählenden Partie der Alice von Molden geworden. Ueberhaupt waltet im künstlerischen Schaffen dieser Dame feit einiger Zeit gesteigerte-Leben; sie scheint höher gestimmt, glücklicher diSponirt als sonst. Den Doctor Weller gab nun an Herrn HockS Stelle Herr IuliuS, und gewiß nicht schlechter. „Auf der Bühne zu Hause" — das ist eine Haicht- tugend genannten Darstellers und ihr Besitz, ihre Ausübung komm Rollen gleich der hier in Rede stehenden besonders zu Gute. Herr Mittell nuancirte seine Verlegenheitsmomente äußerst amüsant und Fräulein Klemm war ein Backfischchen und enkant terridle der Familie, dem man nicht gram, nein! von Herzen gut sein mußte. Zum Schluß — weil wir das gerade hervorgehoben sehen wollen— ein Wort specieller Anerkennung für Fräulein Alten. Sje spielte die junge, leicht empfindliche und zur Eifersucht geneigte Frau im Putlitz'schen Stück wieder so lebenswahr, tactvoll und anmuthig, daß wir ihr Engagement von Neuem als einen Gewinn für die hiesige Bühne bezeichnen müssen. Fräulein Alten hat während der kurzen Zeit, daß sie in Leipzig, doch schon die ver schiedensten Rollen gegeben, und eine jede in durchaus befriedigender, ja trefflicher Weise. Ihre Erscheinung ist stets wohlthuend und distinguirten GeprägeS, ihre Auffassung von Intelligenz und Ge- müth getragen, ihr Spiel ohne Manier natürlich und gewandt. vr. Emil Kneschke. Die Lörsenhalle. Zu den für die Meßbesucher empfehlenSwerthesten Instituten unserer Stadt ist unstreitig die Börsenhalle (Ecke ReichSstraße und Brühl) zu rechnen; jenes Arsenal von Zeitungen und telegraphi schen Depeschen aller Art, wie es im deutschen Binnenlande nicht noch einmal angetroffen wird. Bald wird auch wieder die Garn börse Hunderte von Geschäftsleuten, Fabrikanten und Speculamen in den geräumigen Hallen dieses Tempels der Journalistik ver sammeln, und so bildet daS von der Kaufmannschaft gegründete und unterstützte Institut während der Messe thatfächlich die Wahl statt eines wichtigen Geschäftszweigs, wie es außerdem zugleich als Stätte für die Vereinigung unserer wissenschaftlich strebenden jungen akademischen Bürger dient. Je weiter die IahreSzeit vonückt, desto mehr beleben sich auch die Räume von den ständigen Be suchern. An den Tischen versammeln sich die einzelnen Gruppen der Theaterfreunde, der Politiker, der Speculanten, und tauschen in lebhafter Conversation ihre Ansichten über die auf- und nieder gehenden Erscheinungen des Tages aus. Eine erfreuliche Erschei nung ist außerdem, daß daS Budget der Anstalt, wie wir verneh men, sich gegenwärtig bedeutend günstiger gestaltet, so daß das wahrhaft nützliche, von allseitigem Interesse getragene Institut nicht nur in seinem Bestände gesichert erscheint, sondern auch die Fähig keit immer weiterer Ausbildung in sich birgt. Tagesgeschichtliche Uebersicht. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" sagt: Durch die Worte, mit welchen Se. Maj. der Könbg am Montag in Kiel den in der Adresse der dortigen Universität ausgesprochenen Wunsch nach Erhaltung des Friedens erwiderte, scheint uns die neuerlich so vielfach gepflogene Streufrage über Krieg und Frieden von dies seits zunächst in würdigster Weife abgeschlossen zu sein. In ge wohnter einfacher aber ernster Weise wies der Monarch darauf hin, wie tief er die schwere Bedeutung des Wortes Krieg ermesse, wie wenig aber andererseits Norddeutschland in Hinblick auf seine treffliche Wehroerfassung Ursache habe, einen ihm von anderer Sette gewaltsam aufgedrungenen Krieg zu scheuen. Wenn Nie mand den Nachdruck dieses letzteren Wortes verkennen wird, so wird sich doch andererseits Jedermann sagen, daß das eitle Gerede einer fremdländischen fäbelrasselnden Presse an sich niemals geeignet sein kann, jene Eventualität herbei zu führen. Man wird eben so jetzt wie in früheren Epochen ruhrg zufehen können, wie die betreffenden Blätter sich nach der Erfüllung chimärischer Wünsche heiser schrein, ohne daß dadurch auch nur die Ruhe in einem Glase Wasser getrübt wird. Zur Widerlegung der aufregenden Gerüchte von solcher Seite wird es genügen, dieselben einfach zu erwähnen. So sprechen jetzt dänische Blätter von umfassenden Pferdeankäufen, die neuerdmgS in Horsens in Jütland für preußische Armeezwecke ausgeführt seien. Diese Mittheilung ist eine einfache Tendenzerfindung, welche anscheinend den Interessen der französi schen Lärmmacher dienen oll. Für Rechnung des preußischen Staates sind in neuerer Ze t auf dänischem Gebiete keme Pferde gekauft worden. Auch widerlegt sich das betreffende Gerücht schon durch die Thatsache einer Verminderung des Friedensstandes der Armee. Wie die „N. A. Z." meldet, ist in der vergangenen Woche von Berlin auS die Zustimmung des BundesvräsidiumS zu der revidirten Telegraphen-Convention zwischen den Staaten Europas nach Wien abgegangen. Eine förmliche Ratification der in Wien gefaßten Beschlüsse war nicht erforderlich, da dieselben nur eine Revision der Pariser Telegraphen-Convention in sich schließen. Deshalb hat der Bundeskanzler im Aufträge deS Bundes- präsidiums einfach der österreichischen Regierung die Anzeige gemacht, daß der Norddeutsche Bund den beschlossenen Aenderungen der Convention beitritt. Die nächste Zusammenkunft der Telegraphen- Conferenz wird im Jahre 1871 zu Florenz stattfinden. DaS »schein« Nachricht sche Krie- eines no drohende übermitte Bestimm Begründ ministen früher e> stehender Der und Me steuerun, Schweri Der fol Garde- zum etv Vorhand ebenso 1 Landweg und gef Hessen-', ihren L sehen, f Staat ! gönnen rüstuvg Gewehi dem Fi Gewehi 1. Oct wafsnu In Jt< Regim gründe Armee Snide dem A bezeich die N,
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