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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186809267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-26
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1868
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7610 noch nie geboten worden, Darf sie zögern, dieselbe anzunehmen? Der Rubrcon ist überschritten. Sollen wir uns bemühen, nachzu weisen, daß fast jeder Punct diese- Erlasses den Rechten des sou verainen Staates in daS Gesicht schlägt?" Die römische Curie hält, wie ihre politischen so ihre con- fessionellen Ansprüche mit der durch die Jahrhunderte bewährten Hartnäckigkeit fest. Ein Brief deS Heiligen BaterS an die Bischöfe bestätigt zwar die schon früher als Gerücht gegebene Mittheilung, daß sich daS ökumenische Concil, welches Ende des nächsten Jahres Zusammentritt, auch mit der Frage einer Vermittelung deS römisch- und griechisch-orthodoxen Culius beschäftigen solle. Da die römische Curie diese Vermittelung indessen nur in dem Sinne eines unbe dingten Anschlusses der griechisch-orthodoxen Kirche an die römische aufzufassen scheint, so ist eben nicht viel Aussicht für einen Erfolg vorhanden. Dw spanische Bewegung ist in das Stadium eingetreten, wo die Nachrichten wirr durch einander gehen, wo die Regierung in ihren Telegrammen den muthlgen und übermüthigen Sieger spielt, während von der Bewegungsseite die fabelhaftesten Gerüchte den wirklichen Ereignissen vorautzfliegen. Concha ist facttsch jetzt der einzige Minister, der in diesem Augenblicke im Amte ist. Mu dem Portefeuille deS Krieges vereinigt er daS der Marine, wäh rend die Departements der Justiz, der Finanzen, deS Innern, der Bauten und der Colonien unter seinem Befehle durch Unter- StaatSsecretaire geführt werden. Diese Bestimmungen sind ofsiciell, sie werden in der „Gaceta" vom 21. September gemeldet. Der MarquiS von der Havannah ist also daS Factotum der Königin, er kann und darf Alles, vorausgesetzt, daß er die Krone der Bour- bone» rettet, und er hat seine Diciatur mit der allgemeinen Ver hängung deS Standrechtes über die ganze Monarchie eröffnet. Da die gesammte spanische Presse und öffentliche Meinung jetzt unter dem Standrechte steht und Concha vollständig als unerbittlich bekannt ist, so versteht es sich von selbst, daß bis auf Weiteres der Diktator überall und allein Recht hat. — Die Nachrichten, welche man am 23. in Paris über den Aufstand erhalten hatte, beschränken sich auf die Gerüchte von dem Ausbruche einer In- surection in Madrid und Saragossa. Was den Aufstand in Madrid anbelangt, so wird derselbe von dem „Avenir National" bestätigt. Versicherungen zufolge soll in Madrid wirklich los geschlagen worden sein; dem wird jedoch von der „Patrie" wider sprochen, indem sie behauptet, Concha habe sich auS Madrid nicht entfernt, eS sei keine provisorische Regierung ernannt und noch weniger eine constituirende Versammlung zusammenderufen worden. Ans San Sebastian erhält der „TempS" folgende Nachrichten: „Der Hof ist in vollständiger Verwirrung. Die verschiedensten Projecte sind dort an der Tagesordnung. In dem Falle, daß man der Bewegung nicht Herr werden würde, will die Königin ab danken, dem Grafen und der Gräfin von Girgenti die Regentschaft übergeben oder sogar mit Ausschluß des Prinzen von Asturien ihnen die Krone überlassen. Wenn diese Proposition verworfen werde, so soll sie, um die Republik, die Thronbesteigung der Her zogin von Montpensier, oder die Vereinigung Spaniens mit Portugal zu verhindern, die Absicht haben, zu Gunsten Don Carlos', deS Repräsentanten der jüngeren (legitimistischen) Linie, abzudanken." Der „Moniteur" und mehrere andere Regierungsorgane in Paris treten entschieden für die Königin Isadella und die Er haltung ihres Thrones auf und verbreiten mit Zuversicht, was ihnen aus San Sebastian, auS Madrid und aus der spanischen Legation wohl zugestutzt mitgetheilt wird. Dies begreift sich: die Napoleon iden fürchten zunächst nicht- mehr als die Möglichkeit, daß der Herzog von Montpensier, ein Orleans, im Namen seiner Gemahlin zur Regierung gelangte, sie fürchten kaum weniger daS Zustandekommen constituirender Cortes und die Bildung eines CabinetS von Progressisten, und sie fürchten endlich sehr die Mög lichkeit, daß die iberische Republik proclamirt werden könnte. Die Pfade, die daS Kaiserthum in Mexico und Rom gewandelt hat, sind der Politik der spanischen Camarilla viel zu verwandt, als daß man nicht Alles aufbicten sollte, diese unschuldige Isabella über dem Wasser zu halten, so lange es irgend geht. So widersprechend bisher die Nachrichten über den Aufruhr in Spanien selbst lauten, so einstimmig scheint die öffentliche Mei nung allenthalben dahin zu gehen, daß derselbe keinerlei Anlaß zu einer fremden Intervention biete. Die englische Presse spricht sich sehr entschieden in diesem Sinne aus. Was die französischen Blätter betrifft, so wird von officiöser Seite versichert, daß die kaiserliche Regierung sich dem Verlaufe der Dinge in Spanien gegenüber neutral verhalten werde. Die Sendung französischer Kriegsschiffe an die spanischen Küsten hat keinen anderen Zweck, als den unter ähnlichen Umständen gewöhnlichen einer eventuellen Sicherstellung französischer Staatsangehörigen. Auch die Truppen, welche an der spanischen Grenze zusammen gezogen werden, dürften lediglich die Ueberwachung derselben zur Aufgabe haben. Nicht ohne Interesse ist bekanntlich die Frage, wie sich nach dem Tode König Theodor- von Abessinien und nach dem Rückzuge der englischen Truppen auS dem Lande die dortigen Zustände gestalten würden. Die Einheimischen sollten den eng lischen Truppen bei ihrem Abzüge zugerufen haben: König Theodor habt ihr gelöster, gebt uns euren andern Kaiser! Diesem Be- dürfniß ist gegenwärtig nach einer Mutheilung deS Herrn Blan- ford, welcher die Expedition als Geolog mitmachte, jedoch nicht mit derselben nach Europa zurückkehrte, abgeholfen. Dem zufolge hat Fürst Gobazye sich kürzlich in Gondar zum Kaiser krönen lassen. * Leipzig, 25. September. Eine der interessantesten Sta tistiken ist von dem General-Agenten Hauchecome über den Stand, die Betriebs-Ergebnisse der deutschen, österreichischen, französischen, belgischen, niederländischen und schweizerischen, spanischen, portu- giestschen, italienischen, russischen, schwedischen, norwegischen, däni schen und englischen Eisenbahnen, besonders interessant aber dte am Schlüsse des Werkes aufgeführte vergleichende Zusammen stellung der Betriebsergebnisse der Eisenbahnen Europa's, ländn- weise gruppirt. Hiernach waren (excl. der Türkei) 10,034,? Meilen Eisenbahnen ultimo 1865 im Betriebe, welche sich nach der Ein wohnerzahl wie folgt vertheilten: ES kamen auf ca. 100,000 Ein wohner in England 9,?s5 Meilen, der Schweiz 6,95s Mellen, Belgien 6,?88 Meilen, Deutschland 5,015 Meilen, Frankreichs^ Meilen, Spanien 4,866 Meilen, Schweden und Norwegen 3,89« Mellen, Dänemark 3,475 Meilen, den Niederlanden 2,74s Meilen, Portugal 2,505 Meilen, Oesterreich 2,<43 Meilen, Italienern Meilen, Rußland (europäisch) 0,353 Meilen Eisenbahn. — DaS statistische Werk, welches übrigens noch in vergleichender Zusam menstellung das Anlagecapital, die Anzahl der Betriebsmittel, die Frequenz und die finanziellen Resultate enthält, ist in der M. Dumonl - Schauberg'schen Buchhandlung in Köln erschienen und gewährt jedenfalls Staustckern, National-Oekonomen, Banquiers, Actien-Inhabern rc. ein hohes Interesse. * Leipzig, 25. September. Am gestrigen Abende fand im Leipziger Saale eine Arbeiter-Versammlung statt, in welcher es sich um die Beschickung des Berliner Congresses von Seiten derjenigen freien Arbeiter handelte, welche sich den einzelnen Cor- poratronen noch nicht angeschlossen. Auch diese Versammlung er klärte sich nach vorhergegangener Debatte für die Beschickung des Congresses und faßte gegen eine einzige Stimme den Beschluß, dem bereits für mehrere Corporanonen als Delegirten erwählten Buch- bindergehülfen Herrn Taute das Mandat als Delegirter auch für die Arbeiter mit zu übertragen. * Leipzig, 25. September. Die neueste Oper Flotow's hat nun definitiv den Titel „die Musikanten" erhalten; die selbe wird indessen schweriich noch im Laufe der bevorstehenden Saison zur Aufführung kommen können, da sie jetzt erst kaum zur Hälfte fertig sein soll. * Leipzig, 25. September. Die Concerte der EuterPe be ginnen am 27. October. Die namhaftesten hiesigen und aus wärtigen Künstler haben ihre Mitwirkung zugesichert. Die Leitung der Concerte hat Herr Capellmeister IadaSsohn wieder über nommen, und es stehen, da dte Programme der Euterpe sich immer durch ihre künstlerische Richtung ausgezeichnet haben, genußreiche Abende zu erwarten. ** Leipzig, 25. September. Es gereicht uns zur Freude, berichten zu können, daß die Concerte im Hotel de Pologne fortfahren, ihre Anziehungskraft auszuüben; Herr Musikdirector A. Trenkler und sein treffliches Mufikchor legen aber auch in sich von Abend zu Abend steigernder Weise vollwiegende Proben ihre- musikalischen Könnens ab. Und fürwahr, der ausdauernde Fleiß und die nimmermüde Hingabe an daS zu erreichende schöne Ziel, die eS dem Dirigenten und seiner Capelle möglich gemacht haben, diesen Grad künstlerischer Ausbildung zu erreichen, sind um so Mehr anzuerkennen, je mehr man weiß, daß er nur in karg zu gemessenen Mußestunden nach anstrengendem Dienst erlangt werden konnte. Das Concert am Mittwoch zeichnete sich durch ein sehr sorgfältig zusammengestelltes Programm aus; der erste Theil brachte u. A. Beethoven's Egmont - Ouvertüre und der zweite Theil die gefällige melodienreiche Ouvertüre zu Conrad's Oper „Die Weiber von WeinSberg". Enthusiastischen Beifall erregte an diesem Abend vorzüglich der dritte Theil (Blasmusik) deS Concerte-. Mit er greifender Verve wurde die von Wieprecht arrangine Phantasie aus dem Propheten gespielt, und das ewig junge Lied von Fr. Schubert „Am Meere" zündete in seiner meisterhaftest Wieder gabe so sehr, daß es wiederholt werden mußte. Eben so rechen Genuß und verständnißreiche Abwechselung ernst schwerer und lecht heiterer Tonwerke bot das Concert am Donnerstage, wo die vom gesammten Streichquartett höchst geschmackvoll vorgetragene Sere nade von Haydn den meisten Beifall erhielt. Dte Solovorträgc waren an beiden Abenden wiederum von hervorragender Bedeu tung. Herr Glöckner bewies sich al« ein ausgezeichneter Posaunist mit vorzüglichem Portamento und Herr Henne bluS das Adend- ständchcn von Neisstger besonders nach dem Schluffe hin ganz tadellos; auch Herr Schoppe zeigte sich in seiner für Oboe einge richteten Arie aus der Oper „Der Prätendent" von Kücken als tüchtiger Bläser, dessen Ton nur noch etwas mehr Rundung zu wünschen ist, und dte Herren Seeling und Schocher bliesen bas auf zwei Solo-Trompeten übertragene MendelSsohn'sche Duett „Ich wollt', meine Lieb' ergösse" mit richtig empfundenem Vortrag. - Der nicht Meere" Ouvertl daS Progi aufgenomr ^ Le Windmüh Arbeite geber auf wußte, al Die Leute sich auf d wenig dei die Poliz« ihrem W mußten ) vidersetzt« thäilich a »ahm. - der Geor, mit furö sogar bli so wüthe erschien diesmal Polizei, der Ska gesammt — ? der bay Pferde,^ soll I." königlich so viel Souver scheint e nehmen Paare die kön Schloß Anfang dürften unterbr sidenz AuSflü der säö einer s thümlil vaterS von I schaftei wohne! jahr < forme! werdei Röcke deutsc bezieh lende' W der < AuSs droh für > . 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