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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186809195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-19
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1868
- Autor
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KiMtrI-MN Anzeiger. AnMatt des Sinizl. BlMzmchlS und des RHS der Stadl 8eiM W L«z. Sonnabend den 19. September. Wege« der Messe 1888. ist unsere Expedition morgen Sonntag Vormittag bis 12 Uhr geöffnet. LxpeMII«!» Aes InvIpLlxer Vnxeblntte». Bekanntmachung. Eingetretener Umstände halber soll die im südlichen Flügel des vormaligen Zeitzer ThorhauseS befindliche Wohnung, bestehend aus 3 Stuben, 2 Kammern, 1 Küche im Erdgeschoß und 2 Stuben, 3 Kammern im oberen Stockwerk mit Boden, Keller, Hof und Garten, vom 1. November d. I. an, resp. auch schon früher sofort nach erfolgter Räumung, aus drei Jahre anderweit an den Meistbietenden vermiethet werden. Wir fordern darauf Reflectirende hierdurch auf, Donnerstag den 24. dieses Monats, Vormittags LI Uhr sich an NarhSstelle einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die LicitationS- und Vermiethungsbedingungen liegen daselbst schon vor dem Termine zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 17. September 1868. DeS AkathS der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. von der Naturforscher-Versammlung. i. * Dresden, 17. September. Die Macht der Anziehungs kraft, welche unser reizendes „Elb-Florenz" auf den Fremden auSübt, scheint in der Flucht der Jahre sich nicht gemindert zu haben. Adolf Stahr empfand sie einst an den Ufern deS Arno so lebhaft, daß er zwischen der italischen Städtekönigin und Dresden Vergleiche anstellte, die nicht zum Nachtheile der sächsischen Haupt stadt auSfielen. Und heute beweist der massenhafte Zuzug werther Gäste, düß auch Andere seine Vorliebe theilen. Jeder Essenbahn zug, der heute ankam, brachte eine kleine Völkerwanderung, für deren Bedürfnisse die Zahl der heimischen Droschken sich ungenügend erwies.. So sah man denn die „Forscher" und „Forscherinnen", sowie die nicht als Mitglieder, sondern nur als Theil- nehmer sich einzeichnenden Freunde der Naturwissenschaft nicht nur zu Roß und zu Wagen, sondern auch raschen Schrittes zu Fuße nach der polytechnischen Schule eilen, woselbst die Karten gelöst werden. Die Zahl der Einzeichnungen übersteigt bei den „Mitgliedern" bereits 8V0 und die gleichzeitig auSgegebenen Damenkarlen sind btS nahe an 200 angelangt. Bei keiner Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte ist schon am Vorabend eine so bedeutende Anzahl der Anwesenden gezählt worden, als etwa bei der Versammlung in Wien im Jahre 1856, welche bisher die besuchteste war. Die Dresdner 42. Versammlung wird mtt ihr wetteifern. Unter solchen Verhältnissen ist eS alS eine kluge Vorsicht unserer Herren Geschäftsführer zu rühmen, daß die sonst üblichen allge meinen Mittagstafeln in Wegfall kamen. Wir haben hier keine derartige Fülle an großen Räumen aufzuweisen, wie Sie in der Schwesterstadt, so daß eS iznS ganz unmöglich gewesen wäre, den Erfordernissen so zahlreicher Gastfreunde in einem und demselben Locale gleichzeitig zu genügen. ES werden daher die Freunde sich in Gruppen vereinigen und am Mittage kleine Versammlungen bilden, um auch den Forschungseifer an den Producien der Küche und deS Keller- in Uebung zu erhalten. Schon heute Abend sah man in den Meinhold'schen Sälen bei der „VorVersammlung" solche Gruppen sich bilden. Hier saßen die Geologen und prüften mitten im Schmausen einige Ge steine, welche ein eifervoller Genosse schon heute bei Gaslicht ihnen vorlegte. — dort in der Ecke sammelten sich Chemiker, und die heitere Stimme de- greisen Nötiger auS Frankfurt tönte laut auS ihrem Kresse hervor, — da Plauderten die Botaniker, in deren Mitte drei auf einander fotzende Richtungen durch die Herren Reichenbach au- Dresden, Schleiden und Hallier repräseutin wur-- den, — am Eingänge fanden sich eng zufammengerückt die Ge burtshelfer mit den beiden ersten Vertretern dieses Faches auS Leipzig und Dresden in ihrer Mitte, — weiterhin waren Hygi- einiker, Chirurgen, — und dazwischen Ausrufe der Freude, Be grüßungen nach langer Trennung, verbindliche Worte alter Be kannter durch Schrift und Druck, die heute zum ersten Male fich Auge in Auge sahen. Wer dieses muntere Treiben, diese blitzenden Augen, diese Menge geistvoller Männer auf engem Raume nur einmal gesehen hat, der muß sich sagen, daß diese Wanderversammlungen ihren hohen Werth haben, selbst wenn sie nicht zur heiteren Geselligkeit auch die gemeinsame ernste Arbeit fügten. Wo solche Männer sich begegnen und sich näher treten, da bleibt die Begegnung auch nicht ohne Frucht. Der Nestor der diesjährigen Versammlung, der altehrwürdige CaruS, hat die- in seiner Eröffnungsrede betont, welche er heute bereit- der Versammlung gedruckt übergab, da die mangel hafte Akustik deS Versammlungsraumes der öffentlichen Versamm lungen dem 80jährigen nicht zu sprechen gestatten würde. Er deutet auf die culturgeschichtliche Bedeutung derartiger Wander versammlungen hin, von denen als die erste die Staturforscher versammlung im Jahre 1822 zu Leipzig gestiftet wurde, — er, einer der wenigen noch lebenden Begründer Derselben. „Nur Wenige waren es damals, welche die ganze Tragweite von Oken's Aufruf und die reiche Mannigfaltigkeit und Schwere der von hier auS anS Licht tretenden Gedanken sogleich zu ahnen vermochten! — Ein einzige- kleines Zimmer der Leipziger Pleißen- burg (vielleicht der Lage nach ähnlich dem, in welchem Luther einst für seine freie Glaubensüberzeugung den Wortkampf mit Eck durchfocht) umfaßte damals bequem die einzelnen Leipziger und die wenigen von auSwäriS eingetroffenen Aerzte und Naturforscher; aber eben die durch diese Einfachheit wesentlich mtt bedingte Leben digkeit und Herzlichkeit deS Ganzen hatte bei mir und gewiß ebenso bei manchem Andern einen besonder- lieben und unver geßlichen Eindruck zurückgelassen." Außer der anticipirten Eröffnungsrede wurde jedem Mitglied« seine Karte mit einem kleinen Stadlplane auf der Rückseite der selben, ferner ein großer neu angefertigter Plan von DreSven, da- erste „Tageblatt" der Versammlung mit einer Menge Local-Notizen, die zum Theil sogar nur Einheimischen werthvoll sind, — und endlich eine „Denkschrift der (hiesigen) Gesellschaft für Natur und Hellkunde" eingehändigt. In letzterer finden sich außer einer Skizze Über die Entwickelung der genannten Gesellschaft noch 4 interessante Abhandlungen: 1) die Vertheikung der Windstärke in der Wind rose von Dre-den — vonvr. Erdrnann; 2) Mikroskopische Unter-
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