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Dresdner Nachrichten : 02.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-02
- Monat1877-03
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.03.1877
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M, Z»»< ,s«U» W.2LLW »ifl«,« 32000 Sr»«. stkiab« ein«»» Nanufcrivit . dir «rd»rti»» »,r»t»dU«. 2°N MWM»»» n» V»invurt1« Nil, Wik». e!rui^>«. Bus,!. »n»l.u.Sr.«rs.,rt « M 111 löllklrll, ZchMa. U-u. H«»dttr«. n> tzranttukt a. wt. — »».»«,««1« tlhemni».- Druck Hageölatt für Uokitik, Unterhaltung, Hefchäfisverkehr Mrfenkericht und Krenidenliste. und Eigenthum der Herausgeber: Ntpsch NeichakRt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fr. Goedscht in Dresden. Freitag, Z. «iirz: ««rdr>> «i«,k » dI,N».» Nyr L-lint«,» »U 1» Uyr. U» ?t«ul»»dl!,irole SI»>tir- 1«sie » ki»Si,chm.a »./l. — v«r eturr ->»- t»,N«,c» PkUIt-tl» „U«t IL M». dt» ^!eilc 2U Pi,-. «im- «»„„Nr glr da» »Lcl,tt>a,«,« (rrlch-M-ir t»k ^uftcot« wird utcht Äu^wLktigk Luiiouceu» Austküg« vvn und uude» kll»»tk«z>r»lkii u»d Pc« t»»k» inl-^r-n >u>, nur Vrt«u«»ro,>»»> .jahluuft durch Siurl- „Ilirlrii oder Pvtlrtlijah. luu,. Ächt Lildc« iü Ps,r. Jnierale tür die Montag». Nu»,mer «der «»ch einem Feltlag« die >i-iitljeile u«t Plge. «w. Jahrgang. Mitttdarteur: Vr LwN «tere^. daß Feuilleton: «»rtm«, Dresden, 1877. P-IMlch,,. ' F Ein entscheidungsreicher Tag, dieser 28. des Hornung! Nach Leipzig, der lindengrünen, altberühnlten Universitätsstadt, kommt das Reichsgericht! Wir müssen das Telegramm mehrmals lesen, -um es zu glauben. Leipzig sticht Berlin aus, die Provinzialstadt überflügelt die Reichs-Metropole. Die Mittelstaaten, in Ver bindung mit den thüringischen Ländern, überstimmen Preußen, garnirt von einigen norddeutschen Kleinstaaten. Ist denn das mpglich? ' Also geschehen am 28. des Hornung. Vergebens das Gerücht vom AmtSniederlegen, umsonst die Verschleppung der Ent scheidung. Weder Einschüchterung, noch Köderung waren wirk sam:-die Mehrheit des BundeSratheS wählt Leipzig und lehnt Berlin ab. Wenn irgend Etwas einige vielleicht noch schwankende BmcheSstaaten bestimmt hat. sich gegen Berlin zu entscheiden, so sind öS sicherlich die Vorgänge mit der Dresden-Berliner Bahn gewesen. Auch dem Blödesten muß es die Augen geöffnet haben, wohin wir in Deutschland kommen, wenn mächtiger als klare Vertrags-Bestim mungen der Eigenwille wird und wenn man die Macht des Eigen willens noch mehr stärkt durch Kräftigung des einen Staates auf Kosten aller anderen Bundesglieder. Sollt« aber ein BundesrathS- Mitglied noch im Zweifel gewesen sein, wohin es zielte, daß man sdaS Reichsgericht partout in Berlin haben wollte, dem hat die Sprache der officiüsen „Nordd. Mg. Ztg." auch die letzten Jllusio- men genommen. Dieses Blatt schrieb kalten BluteS: „Soll man daö Reichsgericht der inneren Fühlung mit dem Bundeörathe und mit der ReichSverttctung entkleiden? Gerade well letztere beide Körperschaften daS gesummte Deutsch land vertreten, können sie etn wirksames Zusammenleben mit dem oberen Forum der Rechtssprechung nicht entbehren und nur vlese Wechselwirkung verbürgt vle wahre Unab hängigkeit beS obersten Gerichtshofes." Also gerade was ein Grund gegen Berlins Wahl war, die Ab hängigkeit des obersten Gerichtshofes von den Regierungskreisen, das wird unverfroren als die Hauptsache bezeichnet. Die geheimen Beziehungen der GerechtigkeilSpflege zur NegierungSgewalt sollen > di« besten Garantien für eine unparteiische Rechtssprechung sein! ES fehlte blos noch, daß die Börsenblätter deshalb für die Wahl Berlins plaidirt hätten, «eil die künftigen deutschen Oberrichter m di« Salons der reichen jüdischen Banner» in Berlin gezogen werdLn müssen! Mn, es ist zum Glücke Deutschlands anders gekommen ,Vernunft fängt wieder an zu sprechen und Hoffnung wieder an zu glüh'n!" Die Wahl Leipzigs bedeutet das erste Besinnen und Jnne- haltrn auf der Bahn des Centralisirens. Den BundeSrathSmit- gliedern, welche am Mittwoch dm Muth zu einem „Leipzig, nicht Berlin!" fanden, ist der Dank der Nation gewiß. Für Preußen selbst bedeutet die Wahl der zweiten Stadt Sachsens keinerlei Demüthigung. Die Freiheit der Oberrichter von jeglichem Druck, ihr« Unabhängigkeit gegen feinere Einflüsse verbürgt dem ganzm Vaterland« «ine gediegenere Rechtssprechung. Die heilsamen Folgen derselben kommen Preußen vorzugsweise mit zu Gute. Es sind dies ideale Vorzüge, die sich freilich nicht auf Reichsmark und Reichs pfennig bqiffern, deren Wohlthaten aber sich über das ganze Reich erstrecken und tief hinein in das Volk greifen. Unser Leipzig aber beglückwünschen wir aufrichtig zu dem Schmucke, dm es künftig in seinen Mauern bergen wird. Daß es eine sächsische Stadt ist, die der Ehre theilhastig wird, erfüllt uns mit hohem Stolze. Unser Wohin die bürgerliche Freiheit NegierungSgewalt bemächtigt, erleben früheren Pater Hyacinth, der als verheiratheter Priester sich Herr Loyson nennt, wurde seiten des klerikal beeinflußten Ministeriums in Paris verweigert, Vorträge über religiöse Fragen zu halten. Höchstens über Moral dürfe er lesen. Man fragt spöttisch, ob Moral und Religion zweierlei seien? Im Handumdrehen hat die serbische Skupschtina den Frieden mit der Türkei gmehmigt. Damit ist nun ein Theil des Kriegs- theaterS geschlossen. Serbien büßt seine Großmannssucht schwer genug. Mit Montenegro kommt ebenfalls bald der Friede zu Stande. Bleibt der Krieg zwischen Türkei und Rußland. Noch immer keine Klarheit, ob Krieg? ob nicht ? Deutschland übt seine guten Dienste überall und daher nirgends. So entsteht eine falsche Situation aus der anderen. Die materiellen Interessen unseres Welttheileä werden immer stärker in Mitleidenschaft gezo gen, und wenn die Diplomatie noch ein Jahr in der bisherigen Weise ihres Amtes waltet, dann ist der allgemeine wirtschaftliche Ruin eingetreten. Die Welt sehnt sich nach Entscheidungen, kann der Frieden ihr nicht geboten.werden, so möge der Krieg kommen, unerträglich aber, entnervmd, auszehrend ist der jetzige Zustand. iheit qeräth, ivenn sie sich der kauf dem Altstädter Ufer und beantragt nach Vorschlag teSSt.-V. leben wir in Frankreich Dem! Schöne, sämmtllche Arbeiten, soweit tlmnttch, im Wege der Land hat allerdings seit Jahrzehnten kein Opfer gescheut, um Leipzigs Bedeutung zu steigern. Daß Leipzig die erste Universität Deutschlands besitzt, eine Hochschule, würdig der Nachbar- und Ge nossenschaft des obersten deutschen Gerichts, da« verdankt es zum geringsten Theile sich, in der Hauptsache den Königen Johann und Albert, dm Ministem Falkenstein und Gerber und dem Landtage Sachsens. Möge Leipzigs Bürgerschaft, die in ihrem Tageblatt öfter entstellt wird durch einen häßlichen sachsenfeindlichen Zug, es nicht ver gessen, daß Leipzig nur durch Sachsen Leipzig wurde! Wäre Sachsen aus der Reihe der Bundesstaaten verschwunden — niemals spräche künftig So. Excellcnz der Präsident NamenS des höchsten deutschen Gerichtshofes das für Deutschland gütige Recht in Leipzig. «Denket daran, liebe Landsleute an der Pleiße! Getrübt wird die Freude einigermaßen durch die Entscheidung des preußischen Abgeordnetenhauses in Sachen der Berlin-Dresdner Bahn. Der entscheidende tz 1 wurde mit nur 2, das ganze Gesetz mit 19 Stimmen Mehrheit angenommen. Wir kommen auf diese leidige Angelegenheit noch an anderer Stelle zurück. Das Abgeord netenhaus hat nunmehr den Haushalt in dritter Lesung genehmigt, so daß es sich am Sonnabend vertagen kann, um nicht mehr den ^Reichstag in seinen Arbeiten aufzuhalten, lieber fünf Wochen Zeit beanspruchte im Abgeordnetenhaus« die HauShaltSberathung, an und für sich nicht zu viel, aber angefüllt mit unerquicklichen Cultur- kampfdebatten. Man thut aber Unrecht, die Clerikalen allein für diese, eine raschere Erledigung der Arbeiten hindernden Reden ver antwortlich zu machen. Die Landtagstribüne ist schließlich der ein zige Ort, wo man ungestraft die Wahrheit verkündigen kann. Jede freimüthige Besprechung öffentlicher Zustände in einer Volksver sammlung oderZeitung überwacht der Gendarm, bestraft das Gericht. DaS freie Wort rettet sich natürlich auf die Tribüne. Zuletzt noch unternahmen bi« Abgeordneten Schorlcmer und Cremer heftige An griffe gegen die Falk'schen Maigesetze. Sie behaupteten, der preu ßische Richtrrstand sei in Folge des Culturkampfe« nicht mehr so unbefangen, dieser werfe sogar seine dunklen Schatten aus das Ver- hältniß des preußischen Volkes zur Dynastie. Die Clerikalen wider» strebten d«n Maigesehen mit demselben Rechte, wie einst die Juden durch die Opposition gegen die sie drückenden Gesetze sich empor- aeschwungen. Mit Recht wurde den Clerikalen eifttzehalte», daß '«« ihnen in Wahrheit um eine Unterwerfung des preußischen Staates unter die Papstmacht zu thun sei, und daß der Staat nicht aus seine Rechte zu Gunsten der Kirche verzichten dürfe. ! L»e«le» »aß Sächsische«. — Der Reichstags-Abgeordnete vr. v. Schwarze ist zürn Mit gliede der ReichStagS-Bibliothek-Commission gewählt worden. — Der Beschluß, das Reichsgericht nach Leimig zu verlegen, ist im Bundeörathe mit nur zwei Stimmen Mehrheit gefaßt worden. Die preußischen Obrr-Tribunalräthe sind ziemlich untröst lich darüber, daß sie nun nach Leipzig übersiedeln sollen. Dafür ist es ja eben das „Reich." . .' — Der Antrag des Königreichs Preußen, die Differenz mit Sachsen bezüglich der Berlin-Dresdner Bahn betreffend, ist vom Bundesrath an dm Justnauöschuß verwiesen worden. Die Stimmung geht, wie uns auö Berlin berichtet wird, dahin, daß sich der Bundesrath für nicht befugt erklären wird, hierüber ein Gut achten abzugeben. Man urthmt, daß die Sache eigentlich den Bun desrath gar Nichts angehe, weil die preußische Regierung hier alc ^BHtzerin und Verwalterin VÄ betreffenden Bah« lediglich «me» Privatperson gleichzuachten sei und keineswegs unter dem Gesichts punkte einer ihre Staatshoheit ausübenden Macht betrachtet werde» könne. Sollte aber der Bundesrath auf daö Sachliche der Streit frage eingehen, so glaubt Niemand, daß er sich auf die Seit» Preußens stellen wird. Man mag die Bestimmungen des preußisch sächsischen Staatsvertrages vom 6. Juli 1872 noch so wohlwollend für Preußen auSlegen, so kann man doch nicht zu dem Resultat» kommetttzdaß Sachsen gezwungen sei, einem Vertrage seine Zustim mung zu ertheilen, welcher seine staatlichen Hoheitsrechte vollständig negirt und Preußen zum ewigen Betrieb und sogar zur Erwerbung einer Bahn nach 15 Jahren berechtigt, welche Sachsen in sein»»» Gebiet auf 30 Jahre konzesfionirt hat. — Am 26. Februar und 1. März fand das MaturitätL examen im Vitzthum'schen Gymnasium mit 21 Abiturie» ten statt, daS ein besonders günstiges Resultat ergab. Es erhielte» die Censur vorzüglich fünf (drei Nr. 1, z»vei Nr. Ib), die Eensu, gut dreizehn (drei Nr. IIu, zwei Nr. kl, acht Älr. Ild) und die Een sur genügend drei «zwei Nr. lila, einer Nr. III). — Die Tagecortnung der vorgestrigen öffentlichen Sitzung derSta dt v trockneten brachte unter Antelei» einen Verict't teo Rechts- und Vern'aitungS.iuof.i'usieö öder einen Entwurf zur Errichtung eines neuen OrtöstatutS betreff» derEontrole tcS stättt 1 chen RechnnngSwefen o. Um bei tiefem Gcgenstante persönlich in vle Debatte kingreisen zu können, war Herr Oberbürgermeister Pfoten Dauer er schienen mit mit ihm vic Herren Stattrathe Vö»lisch «nt GrabowSkn. Die bislang bestantene Rechnunav-Deputatio» zählt nur 12 Mitglieder, tte nicht im Stanke nnt, alle taS städtische Verwaltungowcscn betreffende» Haupt- nut Rebe»rech nungen zu rcbitlre», deshalb ist im Juni v. I. ein Anofchug zusammengetrctcn, bestehend aus ten Herren ODetblirgermctftcr Psotenhaucr. Bürgermeister vr. Ctübel und Rütte für kc»i»ia»b und den Herren Jordan, Kanltz und Vr. Hübler für tnSStadtv. Collegium und hat den erwähnten EnUvurf bearbeitet, der in zwischen tte Gelichilisaung dev Ratho-EoUegimno gefunden hat und durch dessen Bestimmungen die bezeichnet«« Rechnungö- ardeitcn in Zukunft besser und schneller bewirkt werte» sollen. Die bon den vereinigten diesseitigen Ausschüssen vvrgeschlagenc», zum 2heil unwesentlichen «mb nur redaktionellen Aendrrungcn werden vom Herrn Oberbürgermeister mit Ausnahme eines An schluß-Paragraphen kür anstantöloü annehmbar erklärt und nach längerem Disput über einzelne Punkte der Entwurf, vcstchcnv aus I«; Paragraphen, auch von vicsem Collegium angenommen, während die Bcrathung über den von den Ausschüssen angesügtcu 8 N, welcher ten Stattberorbneten ein Widerspruch-recht gegen vei den städttschen Einnahmen anzustellenbe Nnterbeamte sichern soll, auögesctzt wirb. — Bezüglich der Bebauung der rltaufläche zwischen der Frühlings- und .Namenzerltrake einersrit- und zwi schen der Rordslraße. und dem BischoiSwege andererseits, wirb ein vorarlegter Bauplan, destedenv aus t 1 Paragraphen, uach welchem tbeilv geschloffene, theil« offene Bauweise dort gestattet sein soll, grnchmsgt. Die Häuser dürscn nicht über 8 Stockivorke. etiischlteß. lich des Erdgeschosses, hoch gebaut werten, dock, ist DachaiiSbau und Mansartrnanlage nicht ausgeschlossen. Vetter werben auch hier wieder Souterrain.Wohnungen gestattci. Wie viel und von wie geachteten Kapazitäten ist schon argen diese trotz aller Vorsicht nicht gesunden und unwürdige» Wohnungen geeifert worden, und doch — tmtncr wieder genehmigt! — Rach längerer Debatte genehmigt sodann daö Collegium t,n Prineip die nach den vorgrlegten Plänen proseetirre» Arbeiten an Manen,, Bestrafungen unb Beschleuß»«»,«, für Zugänglich mach»»», der dritten Elborücke^md bew illigt datür ein postulirtr» BerrchnungSaeib von U>tl.gMMark » Conto der Ersparnisse, die an den für den Brückenbau bisher bewilligten Mitteln gemacht worden sind, atebt aber vor dcftwitiver Grnrpmlgnug der odr». erwähnten Plane «e. dem Stadtratv noch einige in technischer ieilrr Beffttzuna «»»gestellte Ansichten nie Erwägung iv>» glich au« Antrag dev G» -V. Richter und ftnanzieiler Be mbetm^nIWW^ ^ nochmalige Envägting über zweckmgtzigerr va»« der Brückentreppc Collegium der käuflichen Ueberlasiung eines Stückes commulillchei» Straßenarealö an der kleine,> Zirgclslraße und der Straße an der Elbe an Herrn Fabrikant Fischer, ferner der Verlängerung der Wasier-Hauptrohrlcitungen in der Ellas-, Holbein-, Dürer- und Marschnerstraßc bei und erklärt sich schließlich mit einem Vor schläge des Ltadtraiho einberstante». nach welchem die cinfiweillgc Entnahme der Koste» der Anfchlnßleitungr» de»» neuen Wasser werks auö dein am 5. Jul! i>»'7i; auö dein Fond der 4V»proc. Anleihe bewilligte» Berechn,»,gögeib von äo.ouo Mark bewirkt werden soll. - Zur Einlösung dcö von der Fürstlichen Staatbregierung ausgegebencn Staatopapicrgeldcö - der Fürstlich Lehwarzburg- Rutvlstädtischc» Kassenanweisungen z» I Lblr. „nd der Fürstlich Schwarzdlirg-Rndolstädtischen Kassenscheine zu 10 Tl lr. — weiche bereits nnsgernien worden sind. ist eine mit dem lll. Deeembcr 187? endende Präciusivtrist sestaestcllt worden. — Aut dem Trinitatiökirchhose wird beute Nachmittag '/-:r Uhr die Leiche des Vaiidcsäitestcn v. rbielan beigcsetzt. Der Verewigte war eine genial angelegte Natur, voll übe,sprudelnde» Geistes. Als Schöpfer der lantständthlirnBank zu Bautzen und Mitbegründer der jetzigen sächsisch-schlesische» Staatöbahn hat er sich um die Markaratschatt bleibende Verdienste erworben. I» die Routine der Bureaukratic paßte sei» hochstrcbenbcr Geist allerdings nicht. Es wird uns vo» eine», Eoartanen Thttlau'S mitgetheilt. daß dieser als siinger Referendar bei der Bautzucr Krclsdlrcction seinen Abschied nehmen mußte, well sich seine oliginrllc Natur nicht In die Zwangsjacke des bureaukratttche» Schematismus schicken wollte. Unter seine Entiassungsurkundc schrieben damals sei» Ehci v. Gerödorft „nd sämmtllche Räche: „Wirb wegen totaler Unfähigkeit entlasse»." Später, als sein Slawe als glänzendes Gestik,, am parlamentarischen Himmel Sachsens cmporstleg. hat er „amcntllch I», Kampfe gegen die Bureaukratie seine „Fähigkeit" aller Welt bewiesen. Er ist nicht der einzige bedeutende Mensch, dem man in seiner Jugend daS Zcugniß gänzlicher Unbrauchbarkeit ausgestellt hätte. — Nack» dem crsolgrcichen Vorgang früherer Jahre wird auch dies Jahr ein großartiger VcrkautSSazar — Jahriitarktösest - am iS. März in den Meinbold'sche» Sälen statt finden, bei welchem reichkostümirtc sunge Damen a«S der Gesellschaft d<c Nolle» der Verkäuferinnen übernehme». Dieser VerkansS-Bazar nutet zu». Besten der von dem AllgemeinenErziebnngü- Verein gegründete» Bildungs-Anstalt tür Kinder - gä rtnerinne „ s Fröbelstittung) statt. Die Wirksamkeit der genannten Anstalt ist etnc to erfreuliche, daß ungeachtet der großen fahl von Kindergärtnerinnen, wrtche diese Ostern die Anstalt alö reit verlassen und in Eng»,gement gehen, der Nachfrage vo»» Außen oft nicht genügt werden kann, wenn nicht größere Mittel geschafft »»erden, um ärmeren Zöglingen den Eintritt zn ermög liehen, rcsp. Freistellen für Ausbildung „nd Nnkerhaltmm zn ge währen. Letzteres ist der schöne Zw eck de» BazarS. Hoffentlich wird eine gute Einnahme die Mühe lohne», welcher sich die llebeuo- würdigen Türkinnen, Schottinnen. Holländerinnen. Voigtkände». »nie», Eltäßcrimien n. s. w. in nneigennütziger Weise unterziehen werten. Bis zum 15. März bürste jetzt noch Gelegenheit geboten sctn, fleißige »nd milbthätige Hände in Bewegung zu setzen, um de», Comltce freundlich eGaben, welcher Art sie auch seien, zinn Verkauf zu übersenden. — Trotz der ?Grab Kälte hier und in Böhmen in der Naclft zum l. März, hat sich nirgends Eiö aut dein Elbstron» ge bildet. Thetis ist der Waiserttaiid zu hoch und die Strvmschnclle gesteigert, »Heils bat die Frühling-sonne das Wasser schon etwas erwärmt. Die Damvitehiffe fahren fleißig ihre Touren und sind di« Fahrten tcü reichen WasicrftandS wegen sehr genußreich. — Gestern ist durch ten stellvertretenden Gencraidtrecior de, StaatS-Eisenbahne» die formelle Ilebernabme der in den Best!! des Staate» übergegaiigenen Greiz, Br« nner Eisenbahu eriolgt. Diese Bahn war schon seit eine»» Jahrzehnt tu» Betriebe der StaatS.Eisenbahn Verwaltung nnd gehörte bekanntlich nicht zu Ve» sogenannten nothlcldcnben. denn sie erzielte eine voll ständige Verzinsung ihres Aktien-EapitaieS. Ihr Ankauf erfolgte aus allgemeinen Betriebs-Rücksichten und ist weder mlt Opfer» »och mlt irgendwelchem Risico verbunden. Mit der Uedernabme dieser Linie hat die vom vorigen Landtag beschlossene käufliche Erwerbung vo» Privaibabnen ihren Abschluß gesunde». Nun mehr befinden sich sin Betriebe der StaatS-E1sc»bahn.Vc»wal. tung noch folgende Privatbahnen: dir Gößnih-Geraer. Gaschwttz- Menselwltzer. Altenburg-Zcltzer, Annaberg-Wrlperter und Chem- nitz-Würschnitzer Linie, sowie die Oberhohndori-Rcsti-doncr Kohlenbahnen und die Brückcnvrrg-Schachtbahn bei Zwickau. — DerVercin der Dresdner Kunstgenossenschalt, welcher durch äußerst gelungene MaSkeuseste und Aufführungen ln Dresden schon manche» geselligen Erlvlg errungen hat. beab sichtigt, wie »oir mit Vergnügen höre», in diesem Jahre ebrnfaitS mit einem Feste hervorzutretcu. Dasselve wird Mittwoch de» 7. März tu de» prächtige» Räumen der ehemaligen Socictät fKönigstraßcs abgrvaltrn und führt den Titel: „Wiener G'schnaa S", tav ist etwa wie Wiener Unsinn, übermüthigcr Eigentliche serieuse Maskenkostüme »verte»» »veniger i» den Vordergrund treten, sondcrr, vielmehr launige Verkleidungen der tollsten Art, Earrieaturen. witzige Zeitspäßc zum Ausdruck gelangen. Da in dem lustigen Häuslein der Herren Architekten nnd Maler, welche ten Verein bilden, prodnetive Köplr in Fülle vorhanden sind, so wird ohne Zwciicl dav Wiener G'schnaaü-Fcst von der feinst«» Gesellschaft besucht werden nnv gewiß äußerst genußreich verlausen. — Die Mannschaften der ll. Eöcadron von» Garde reiterregin, cnt feierten am Mittwoch Abend im Saale des SchillerschleßchenS ein wirklich schönes Fest, datz aus Tanz. Fest esse» und Vorführung iechtertscher Evolutionen bestand, »»'eiche Herr Fechtmeister Stabcroh 12 Unterofffcieren dieses Ellteregi- mentö einstutirt hatte. Den ersten Theil bildeten mehrere Gänge mlt dem Ravler. wobei N zu 6 Gegnern verschiedene farbige Schärpen, Alle aber blendend weiße Blousenhemden. schwarze Seikenshlipse und an den Hüften de» sogenannten lllanengürtcl trugen. Jede Bewegung zeigte von strenger Schiike, großer Prä- etsion in der Ausiührimg »nd elastischer Bewegung. Den Glanz Punkt dev Ganzen bildete eine Schlußgnippe be« be»galis«herBe leuchtung. Zn de» 12 Fechtern batten fick' >2 wktßgcklctdele Jungtrane» geiellt, die in malerischen Attitüden die Orchester- Muschel des Saales stillten nnd vor denen 2 grir-appuetc Keroitc sich ausgestellt hatte». Im Vordergründe lagerten zwei aus ruhende Fechter und ganz htnten stand tmponirend ein riesiger Kämpe mit hocherhobcner Waffe, die reizende Grnvpc in ihrer Nellung al» Cl'crnd aletchs.»,, ichützciit. Die M»stk batte Rnde! die Regiment-Musik leibst übernommen. - Im hiesigen städtische» Lribhansc wurden im Verna»- grnen Mr'nat M'.IA. Mark ani tUI l Pfänder aiisgeiici'N» und Mark am ä2:w etngeiöste Ptänter znrückgezahlt. j i !M
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