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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186810048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681004
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-04
- Monat1868-10
- Jahr1868
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1868
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-S-8 -ti-jftet Lukßvttri«. Zu den iü voriger Woche ausgestellten Gegenständen wurden mehrere Blätter aas dem interessanten Prachtwerre: Ide minia ture» anä Ornaments ok »nglo-saron aoä irisd wavaeripts ete dy ^Vest^ooä" hinzugefügt. Diese Kunstwerke geben eine Vor stellung von der Art der Kunstübung auf den britischen Inseln vorzüglich im siebenten und achten Jahrhundert. DaS merkwür digste Stück der ganzen Gattung ist daS s. g. Look ok Leits, welche- im ^rimt^-6ollere zu Dublin aufbewahrt wird. Auch eine Seite deS berühmten Ooäex aureus in der königlichen Biblio thek zu Stockholm ist in treuer Nachbildung für die Ausstellung auSgewählt worden. Ta-ergeschichtliche Uederficht. Die „Köln. Ztg." schreibt: Die Ereignisse in Spanien sind den Friedensbestrebungen, die der preußischen Regie rung zugeschrieben werden müssen, sehr zu Statten gekommen, denn die Hoffnung der französischen KrieaSpartei, daß Spanien diejenige Stellung in Italien entnehmen könne, welche Frankreich dort gegenwärtig kennzeichnet, hat keine Aussicht auf Verwirklichung. Dazu kommen die wirren Nationalitäts-Verhältnisse in Oesterreich, die zur Befolgung einer Friedenspolitik nölhigen und den Kitzel nach einer Neugestaltung Deutschlands im Vereine mit Oesterreich auSzmreiben geeignet, find. Hoffentlich wird dem Frieden nicht wieder von anderer Seite Gefahr erwachse«. In Holland scheint nämlich wieder auS Geldmangel die Neigung in einem bestimmten Gehirn vorhanden zu sein, Luxemburg zu verkaufen, Vlaa- mingen zu erwerben und Belgien an Frankreich zu bringen. Zum Scheine spielt als Deckmantel der Blödsinn, daß Preußen Hol lands Existenz gefährde. Wann werden die Holländer doch zur Vernunft kommen! Römisch gesinnte Blätter in Bayern schwatzen vor Aerger ungenirt auS der Schule. Napoleon stand auf dem Sprunge, sich in Biarritz mit der spanischen Isabel zu verbünden. Der Plan war folgender:, spanische Truppen sollten den Kirchenstaat und Rom besetzen und die Italiener in Schach halten; die französischen Truppen sollten auS Rom herausgezogen werden und an den Rhein marschiren. Die spanische Revolution hat diesen schönen Plan vereitelt, und daS hat kein Anderer gechan als Bismarck. So sagen und klagen die Römlinge in Bayern. . Der ehemalige König von Hannover soll entschlossen sein, in der nächsten Sitzung deS englischen Parlament- seinen ererbten Sitz im Hause der LordS als Herzog von Cumberland einzu nehmen. (Auch der Vater Georg'-, Ernst August, erschien einmal, bei vorübergehendem Aufenthalte in London, als Lord im Ober hause, waS ihm als einem Souverain von seinen fürstlichen StandeSaenossen in Deutschland sehr verargt wurde.) Der ehe malige Kurfürst von Hessen soll die Absicht haben, von Prag an deü Grnftr See überzusiedeln. Man meldet auS Prag vom 1. October: Der Erzbischof und die Bischöfe erhielten gestern die erste Vorladung wegen ihres RühestörnngSprocesfeS; dieselben wollen gegenüber dem Einschreiten deS Gericht- den Art. 14 de- ConcordatS auf VaS „Entschiedenste" durchzuführen versuchen. Man versichert, daß Herr v. Forth-Rouen, französischer Minister beim sächsischen Hofe, der augenblicklich der AlterSdecan der französischen Diplomatie ist, gegen Ende dieses Jahres pen- sionirt werden soll. Ohne die freundschaftliche Verwendung deS Fürsten Metternich, dxr zu verschiedenen Malen direct beim Kaiser «m dessen BeMeiben in DreSdeN gebeten, wäre derselbe schon längst abberufen worden. Die Neueste spanische Revolution ist die achtundvier zigste, welche fttt 1808 von Mitgliedern de-königlichen HeereS angezettelt oder unterstützt worden ist; außerdem sind nur noch einige wenige Empörungell vom Bürgerstande ausgegangen. Wenn die neueste Erhebung nur aüch im Stande wäre, dem unglücklichen Lände Endlich einmal Zustände zu schaffen, welche demselben eine ruhigere Zukunft verbürgen! BtS jetzt entwickelte sich die Umwäl zung in sehr ruhiger und geordneter Weise, sd daß einer etwaigen Einmischung Frankreich- selbst die kleinste Handhabe fehlte eS wäre zu wünschen, daß der bisherige Gang der Dinge nicht einem schlimmeren Matz machte. Die „Köln. Ztg."'sagt in. ihrer Wochen-Uebersicht: Befördert wurde der glückliche AuSgang der spanischen Revolution nicht wenig durch den Umstand, daß diesmal die Flotte, die sich sonst fern zu halten Pflegte, da- Zeichen zum Aufstande gab und sv die Erhebung der Küstenstädte unterstützt werden konnte. Die Mannschaft der Flotte hatte zur Unzufriedenheit die stärksten Gründe, da sie schon lange ohne Sold war. Wenn ein Deöpot ein so erbärmliches Regiment führt, daß er nicht einmal mehr sein Werkzeug, die bewaffnete Macht, besolden kann, sv braucht eS keinen Wahrsagergeist, um seinen Untergang zu prophezeien. Man kann schon jetzt sagen, daß Isabella auSregiert hat; aber bis ' behalte« werden. Die Aufständische« sind der schwierige« Frage dadurch akS deck Wege gegangen, daß sie confiituirenbe Corie- verlangen. Diele sollen durch das allgemeine Stimmrecht, da- jetzt allgemein Mode geworden, erwählt werden. WaS bei einem unwissenden, unter dem Einflüsse der Priesterschaft stehenden Volke auS den Stimm-Urnen für eine Ordnung der Dinge hervorgehen wird, bleibt abzuwarten. Es müßte denn die Kaiserin von Frank reich sein, sonst weint Niemand in Europa der Königin Isabella bei ihrem schimpflichen Abgänge eine Thräne nach. Die spanischen Ereignisse bildeten eine günstige Ableitung für die in Frankreich herrschende Aufregung. Daß jetzt, wo in Spanien eine Regierung gestürzt ist,^mf die Frankreich bei einem Kriege rechnen zu kör»neu glaubte, der gegen Preußen von vielen Heißspornen ersehnte Krieg vorläufig unterbleiben müsse, liegt auf der Hand DaS thörichte KriegSgefchrei in Pari- ist verstummt. Da die spanischen Ereig nisse so günstig auf Preußen- Stellung einwirkten, so bilden sich einige französische Blätter ein oder versuchen doch, anderen Leuten einzubilden, daß preußische- Geld bei dem Aufstaribe in Spanien im Spiele gewesen sei. UnS sitzt daS Geld nicht so loßrd Die Wahl der provisorischen Regierung in^MaDrid hat im Augenblick noch keine politi che Bedeutung, um so weniger, als die Geschichte sämmtlicher spani cher Aufstände gezeigt hat, daß die Haltung Madrid- für daS Land nicht maßgebend ist; die Be völkerung der Hauptstadt hat sich auch diesmal den vollzogenen Thatsachen angeschlossen, während der Anstoß zur Umwälzung von anderen Factoren ausgegangen ist, die eS sich kauin nehmen lasten werden, die Berücksichtigung ihrer speciellen Wünsche hinsichtlich der neuen Staatsordnung als ein Recht zu beanspruchen und die selbe nothwendigerweise mit Gewalt zu erzwingen. In dieser Vor aussicht ziehen es auch die aufständischen Generale vor, an der Spitze ihrer Truppen zu bleiben. Wie sehr aber diese Wünsche auS einander gehen, darauf haben wir wiederholt aufmerksam gemacht. Wie ein (allerdings nicht recht zuverlässige-) Pariser Blatt ver sichert, wird die spanische provisorische Regierung auf diplomatischem und gerichtlichem Wege Reclamationen gegen die Königin erheben. Dieselbe hat nämlich die Kronjuwelen, welche Staatseigen- lhum sind, und 23 Millionen Realen, welche sie dem Staats schätze entlteh, mit sich genommen. Man will Alle- aufbieten, um dieselben zurückzuerhalten. Die Königin selbst ist durch ihre Flucht nach Frankreich de- spanischen Thrones verlustig geworden, da kein spanischer Monarch der Verfassung gemäß den spanischen Boden ohne Ermächtigung des CorteS verlassen kann, ohne daß dadurch seine Thronentsetzung eine selbstverständliche Thatsache wird. Ein Telegramm meldet auS Madrid vom 1. October: General NovalicheS ist heute früh in Folge der Verwundung, die er bei Alcolea erhalten, gestorben. General Calonge wurde, als er im Begriffe war, nach Frankreich zu flüchten, arretirt und der Re- volutionSjunta in BurgoS übergeben. In Madrid herrscht voll ständige Ruhe. Prim und Serrano sind daselbst noch nicht an gekommen. Der Oheim der Königin, Don Sebastian, hat derselben angerathen, den Bürgerkrieg (!) aufzunehmen, aber die baS- kischen Provinzen, auf welche dabei gerechnet wurde, verweigerten Mannschaften und Geld und erkannten die Revolution an. Der amtliche Pariser Moniteur hielt am 1. Oct. den spanischen BourboNen ein volltönende- Grabgeläute, indem er kalt er klärte, daß die letzte Zusammenkunft Isabella'- mit Napoleon III. auf ihrer Flucht den Charakter jene- Mitleid- hatte, da- man stet- dem Unglück zollt. Also auch da- officielle Organ betont daS „Unglück" und hat keine Zeile de- Tröste-, keine Wendung der Abschwächung für die gefallene Dynastie. Da muß schlechterdings Alle- und Alle- verloren sein. Die Königin Isabella soll selost übrigens recht gut gewußt haben, waS ihr bevorstehe, und über zeugt gewesen sein, daß ihre Zuneigung zu Marfori, dem Inten danten, lediglich ein Zwischenfall gewesen, der — wenn er nicht vorhanden war — ihre Flucht schwerlich hätte aufschieben können. Die Gräfin Girgemi, ihre Tochter, erzählte selbst m diesen Tagen der bangen Noch dem päpstlichen NuntiuS Msgr. Chigi, mit dem sie viel verkehrte, ihre Mutter habe ihr beim Verlassen Spanien- eindringlich gesagt: „Erinnere dich daran, daß eS mit unS hier * auS ist und daß die anderen Könige unserem Beispiele werden folgen müssen." Deshalb auch erträgt, wie man in officiellen Kreisen versichert, die Ex-Königin ihr Schicksal jetzt mit fatalistischer Ergebung, und so sehr nervös aufgeregt, wild und unbändig sie vor der Entscheidung gewesen, so viel Ruhe und Berständniß für die veränderte Lage bewahrt sie jetzt. Die russische Regierung führt ihren schonungslosen Vernich- tünaSkampf gegen alle- Polnische fort, und zwar will man die Polen zwingen, nicht bloß ihre Sprache und ihr BaterlandSgefühl, sondern auch ihren Glauben aufzugeben. So groß auch die russische UeberMacht ist, so stumpfsinnig die Völker Europa'- bi scht diesem schrecklichen Kampfe zusehen, so steht doch zu hoffen, daß der DeSpotiSmuS zuletzt schimpflich unterliegen werde. Er mag die Leiber tödten, aber den Seelen kann er nicht- anthun. kann schon sitzt sagen, daß Isabella auSreaiert hat; aber bi- jetzt vermag Niemand zu sagen, wer an ihre Stelle treten wird, und pd der Thron für dev elfjährigen Prinzen von Asturieü wird auf- * Leipzig, 3. October. DaS Collegium der Geistlichen zu St. Nicolai hat dem bisherigen Organisten, Herrn Professor Richter, sitzt Cantor der ThowaSschule, folgenden ehrenvollen Nachrv aufrich an up ein Wi daSIl sonder unter Lobe ^ Ihrer eS vor und b oft mi erhöht ebenso der H daher den, Wirk« * boxe Schu torisck liche ' Halter Meßs von < ercffr Ansp rheto von ' Zuhi Rohr Me Prol Aber Auch finar indei seien vor ein ^ dem der! lich die bind Ho Tr Prc Nu wer Vo ..L Ou tag die lich -U tag mi wü die zu we zu P> ur vo in D Nt tr se A Nt L u r u u u
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