Dresdner Nachrichten : 01.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703017
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-01
- Monat1877-03
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- Dresdner Nachrichten : 01.03.1877
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Nr. «0 «r»«Unt ««,«« ft«, 7 Uir «» der «k»edltl»» Mart-nllraß, I». Ab,» neme»t«»rc>» vt«rt«li<tl>»» tich 2 Mark LUPlae, durch die P°ft U MarklL Me. «ttUtel.Nummer» UI Pj,e. »ull,,e 32000 «ttl. tzttr die Rückgud» «In»». Inudter Mmiulcrtdte »acht sich dir Redact,o» »tcht verbiudltch. Niiseralea-Rnnahin« au», »ärl», chaa>«„s>»tu un» leriuHaniburu. Be>- ilalel. v«al«rt»Ha» Itu.^»t«a,l!rt! . vee»lau, ttrantsurt a. M, — Ru», «tost, i»«,rtt„. Lctpjta. !L»»„. Hambur,. »cantsur« a, wl.. Mün- it>«u. - La«d« » «a. tu jZraillturt a. M. — »r. Äota» i» Chemnit,.- L»'»n, I^ütt», ltaltler » ta. tu Part». ronnerstag, 1. März. ^Wrsenöericht und Aremdmliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: iliepsch ^ Nklchardt in Dresden. Verant«. Redactevr: Fr. Gst-sche m Dresden. xxn. Jahrgang. MItredarleur: vr. WWWMWWIWW^WWIMWWIMWWW Z«t«'»>e Mrden Marten. Strade >L d>»«ld.» Udr au»e«»mm«n. Lonntn,» »>d Mtlta,» »r Utir. In Reusiad«: «rvsie Klasier. ,,tie ä didRachni.L Udr. — Ter Raum eiurr etu- tdaliiaeu PeUijetl« tastet lt> Pigk. tr,u»«Iau»t dt« Zeile Ps»e. Sine titaraulie sltr da» uachiltaatge üricheinen »er Jnskiaie wird »tcht »c geden. Audlciivtlge Uunonccu- Ausiräge von uu» uudr» kanuleii girmcu und Per- soucn inserirkn >ni, nur ycgcu PrSniimeru«»«' -Zallluii« duui, Äiitl» maricu ndcr Postcuijah- I»,,!,. '.dcht StIUku koste» I - Psg«. Inserate I>tr die Monia,;-. Rümmer rder nach ctixm Jeittaza die Peiilzenc u» Psge. Dresden. 1877.' Politische». Ein heftiger Schneesturin aus Westsüdwest beeinträchtigte vor gestern Abend eine ausgiebige Beobachtung der totalen Mond- sinsterniß. Zwischen das Fernrohr des Astronomen und die sich verdunkelnde Scheibe des Erdtrabanten schob sich ein immer dich teres Schneegewölk. Wenn auch anderwärts eine gleiche Ungunst atmosphärischer Einflüsse gewaltet haben sollte, würde die Wissen schaft nur kümmerliche Ergebnisse aus der interessanten Kreuzung der Wandelbahnen der Gestirne sammeln können. Glücklicher Weise herrscht heutzutage eine vollständige Jnternationalität in den wis senschaftlichen Bestrebungen. Deutsche, französische, italienische, englische und russische Gelehrte richten ebenso wie ihre Genossen in Amerika zu dem gleichen Zweck ihr Fernrohr von den verschieden sten Beobachtungspunkten und unter den mannichfaltigsten Wit terungseinflüssen nach der leuchtenden Luna. Was dem Photo graphen eines europäischen Sternkundigen mißräth, fängt die Glas platte des transatlantischen Photographen vollendeter auf. Diese Allgegenwart der Wissenschaft verbürgt nachhaltige Ergebnisse. Die Wahrheit zu gestehen, ist Millionen von Menschen das Schauspiel einer totalen Verfinsterung des treuen Begleiters der Erdkugel eine höchst gleichgiltige Sache. 1l»d von den Hunderttausenden, die dafür einiges Interesse zeigen, äußern nur Wenige ein Bedauern über die atmosphärischen Störungen genauer Beobachtungen. Spätere Ge schlechter werden diese Gleichgiltigkeit und Gcisteöträgheit ebenso wenig begreifen, als das heutige Geschlecht sich dessen bewußt ist, daß wegen der Frage nach der Kugelgestalt der Erde und ihre Stellung im Universum durch Jahrhunderte hindurch die edelsten Geister ge rungen und gelitten hab.n. Die wissenschaftliche Erkenntniß von der Gestalt und Bewegung der Erde und ihres Verhältnisses zur Sonne und den übrigen Gestirnen entschied die große Schlacht der Befreiung des Menschengeistes von kirchlichen Satzungen, der An bruch der Neuzeit und das Verabschieden des Mittelalters, jener Periode der Unwissenheit, Wildheit und Ausschweifungen, jener Periode der Geistesnacht, in der Gewaltthaten nicht wieder gut gelnacht, Verbrechen nicht bestraft, der Aberglaube nicht widerlegt wurde. Es verlohnt sich, «inen Augenblick dabei zu verweilen. »- Schon zwei Jahrhunderte vor Christi hegte in Egypten und Griechenland Niemand mehr einen Ziveifel an der kugelförmigen Gestalt der Erde. Was die großen Forscher in Alexandrien, Archi- medeS, PtolomäuS, EratostheneS u. A., wissenschaftlich begründet, wäre in der Nacht des Mittelalters durch den Geistesdruck der Kirche vernichtet worden, hätte cs sich nicht durch die nestorianischen Christen, noch mehr durch die Araber und Juden in die Neuzeit ge rettet. Den mittelalt.rlichen Christen galt noch die Erde als der mittelpunktliche und größeste Gegenstand im Universum, flach und mit einem blauen Dome überwölbt, bewegungslos, während ringsum Alles in Bewegung ist. Der Mensch war der Mittelpunkt der Schöpfung. Für ihn hatte der Schöpfer die Gestirne geschaffen, die Thiere des Waldes, die Blumen des Feldes, die Vögel der Luft. Diese kindliche Vorstellung hat die Astronomie beseitigt. Diese Wis senschaft lehrte den Menschen wieder denBewegungen planetarischer Körper folgen und entschied damit den Streit zwischen Kirche und Wissen dahin, daß die Erde mit Nichten der edelste und größte Kör per sei, um den als ihren festen Mittelpunkt sich alle Gestirne drehen, indem sie durch Licht und Wärme den Bedürfnissen und Vergnügungen des Menschen dienen, daß vielmehr die Erde eii * herzlich unbedeutende Kugel sei, ein bloser Punkt, der sich unter einem Haufen von Genossen und Oberen um eine Centralsonne unterwürfig dreht. Unsere irdische Wohnung ist keineswegs ein auserwählter, heiliger Fleck, sondern nur eine von ähn lichen Myriaden, die zahlreicher als der Sand am Meere und verschwenderisch durch den Raum zerstreut sind. Es giebt ungezählte Welten von Sonnensystemen, in deren Einem unsere gütige Mutter Erde nur ein einziges Stäubchen ist. CS giebt selbstleuchtende Sonnen, die an Zahl alle Berechnungen übertreffen. Ja selbst am Rande der Schöpfung, wohin die Ein bildungskraft den Beginn des Chaos verlegen möchte, sieht man un begrenzte Beweise von Ordnung, eine Regelmäßigkeit in der Anord nung lebloser Dinge, die uns lehrt, daß es dort andere geistige Ge schöpfe gleich uns giebt — Bewohner jener Inseln in den Abgrün den deü Raumes. Die Astronomie stürzte die kirchliche Autorität, zerbrach die Lehre von den Eingriffen eines persönlich waltenden GotteS in das Dasein des Menschen, eines Gottes, dessen Erkenner, Willensverkünder und Willenödurchführcr einzig eine privilegirte Schaar auserwählter Priester sei. Die Astronomie lehrt: Keine Willkür greift in den Lauf der Dinge ein. Fühllos bewegt sich kraft des mathematischen Gesetzes ein riesiger Mechanismus im Universum. Die Natur wird durch Gesetze regiert. Diese Erkenntniß ist des Trostes voll, dessen wir Menschen, je deutlicher wir unsere Unbedeutendheit, unsere Nichtigkeit, unser völliges Nichts erkennen, um so bedürftiger sind. Der Gedanke, zu wissen, daß jedes im Sonnenstrahl schwimmende Stäubchen, ebenso wie die vielfach sich kreuzenden Bahnen der Himmelskörper genau von demselben feierlichen unabänderlichen Gesetze von aller Ewigkeit her regiert wird, ist unendlich erhabener, als der Glaube an das Ein greifen eines Geistes, den wir doch nur mit den Superlativen der edelsten unserer gebrechlichen Eigenschaften schmücken können. Die Harmonie der Schönheit des Weltalls, die jedem Mcnschengeiste, der sich mit diesen Dingen beschäftigt, nur immer erhabener erscheint, die Majestät der Weltenseele, welche das Universum in'S Dasein rief, ist ein wirklicher Trost. Er richtet die Gedanken vom Greifbarm zum Unsichtbaren, vom Veränderlichen zum Ewigen, von den Auskunfts- Mitteln und Bestrebungen des Menschen zu dem Borherbestimmten und Unwiderstehliche», das von dem Machlgebotc des Weltengeistes ausgegangen ist. Die ganze Wissenschaft der Astronomie hängt an dem einen Fernrohre. Und dieses Rohr ermittelte die Stellung der Erde in, Universum, damit die Geschichte der Erde in der Zeit und damit die Stellung des Menschen unter den lebenden Wesen. Die Astronomie, nicht die Theologie ist die Königin der Wissenschaften. Die Theo logie handelt von Dingen, über die wir vermöge der Unzulänglichkeit der menschlichen Organe voraussichtlich nie die Aussicht haben, etwas Bestimmtes zu erfahren. Die Astronomie hingegen setzt uns in den Stand, Ergebnisse vieler Jahre vorher zu sagen. Wenn die anderen Wissenschaften ebenso weit vorgeschritten wären, als die Sternkunde, so würden wir ebenso genaue Voraussagungen auch auf diesen Ge bieten machen können. Denn der letzte Zweck jeder wissenschaftlichen Forschung ist, die Zukunft vorherzusagen. Und schon erhebt sich die Menschenkunde (Anthropologie) zu gleicher Erkenntniß. Wir wissen heute, woher wir kommen ; wir werden's wissen, wer wir sind. Und unserer Viele ahnen, wohin wir gehen. Wir leben, wie cs Kant ausdrückte, nicht in einem aufgeklärten Zeitalter, wohl aber in einem Zeitalter der Aufklärung. Daß aber es Jahrhunderte Kampf und Arbeit gekostet hat, den Menschen über seine Stellung in der Natur und das Verhältnis^ des von ihm bewohnten Himmelskörpers zum Universum aufzu klären, daran zu mahnen, veranlaßt« uns die Gleichgiltigkeit, mit der man im Allgemeinen auf einen solchen Triumph, wie das Ein treffen einer Mondfinsternis; blickt. Neneste Telegramme der „Dresdner Rachrickuen." Berlin, 28. Februar, Abends. Der „Post" zufolge ist in der heutigen Sitzung des VnndeSratheS Abstimmung über den Sitz des Reichsgerichts erfolgt. Die Mehrheit cutschied sich für Leipzig. Berlin, 28. Fcbr., Ab. Las preußische Abgeordnetenhaus nahm nach längerer Debatte in 3. Lesung den Gesetzentwurf wegen Uebernahme der Zinsgarantie für die Berlin-Dresdner Bahn an und zwar bei der vom Abg. Richter-Hayn beantragten namentlichen Abstimmung mit 188 gegen 165 Stimmen. Berlin, 28. Febr. ^.Dex Michöanzeiger" veröMMcht die auf Miuchen erfolgte Entlassung des Präsidenten des Neichseisen- bahnamtes Maybach aus dem Reichsdienst und dessen Ernennung zum Unterstaatssecretkr im preußischen Handelsministerium. Konstantinopel, 28. Februar, 5 Uhr Nachm. Der Mi nister des Auswärtigen, Savfet Pascha, richtete gestern 5 Uhr Nach mittags eine Depesche an die Vertreter der Pforte im Auslände, dieselbe,: von Neuem verständigend, daß alle in den auswärtigen Zeitungen fortdauernd umlaufenden Gerüchte von der Krankheit des Sultans, von einem bevorstehenden Wechsel im Großwesirat und von unruhiger Haltung der Bevölkerung Konstantinopels jeder Be gründung entbehren. Konstantinopel 2?. Febr. Der Waffenstillstand mit Montenegro wurde behufs Friedcnsverhandlungcir formell uni 20 Tage verlängert. Entsprechende Weisungen sind ergangen. Die montenegrinischen Dclegirten treffen am Freitag hier ein. Belgrad, 28. Februar, Mittags. Die große Skupschtina hat soeben die mit der Pforte vereinbarten Friedens-Grundlagen angenommen und ist, nachdem ihre Aufgabe hiermit beendigt war, geschlossen worden. Locale» und Sächsische». . — Das Berliner Abgeordnetenhaus hat nunmehr in dritter Lesung den Vertrag betreffs der Berlin-Dresdner Eisenbahn angenommen. In der nationalliberalen Presse war das Menschen mögliche geleistet worden, um die Stimmung des Abgeordneten hauses gegen Sachsen einzunehmen. Man hat sich z. B. in der „Nat.-Ztg." nicht gescheut, der sächsischen Regierung den abge schmackten Vorwurf zu machen, daß diese „nicht einmal die kleinste Strecke Schienenweges in ihrem Lande von Preußen betrieben und verwaltet sehen wolle." Erst voriges Jahr aber hat Sachsen der in kgl. preußischer Verwaltung stehenden Eisenbahn den Betrieb von Eilcnburg-Leipzig (Theil der Halle-Sorau-Gubener Bahn- cinge- dersclben Seite macht man unS Sachsen den höchst Herrn Consul um so mehr, als derselbe bereits in dem verflossenen Jahre von Feuers- und Wassersnoth hart betroffen worden ist. Kein fremdes Stück Vieh ist in den Finke'schen Stall gekommen. Die größte Vorsicht wird angewendet, damit nicht der Viehbestand des königl. Kammergutes Pillnitz von der Seuche ergriffen werde. - -> — -Nachdem der Herr General-Director der Staatsbahnen v. Tschirs chky, seit seiner Wiedergenesung, von seiner Wohnung aus die Leitung seines umfangreichen Ressorts besorgt hatte, tritt derselbe von heute an einen mehrivöchentlichen Urlaub an, um aus wärts in einem milderen Klima seine Gesundheit dauernd wieder- herzustellen. *<-' — GrafLuckner,' der Schloßhcrr von Msranken. hat sich auf einige Tage nach Berlin begeben, um dort persönlich Einläufe für die glänzende Ballfestlichteit zu bewirken, welche er am 7. März auf seiner Besitzung veranstalten wird. Es scheint, als beabsichtige er den Elite-Ball zu übertreffen, den vor Kurzem der k. k. österrei chisch-ungarische Gesandte Frh. v. Frantenstciu ausgerüstet hat und dessen gcschmaäoolle Aufmerksamkeiten und Eotillon Uebcrraschun- gen noch lebhaft in der Gesellschaft des besprochen werden. — Den Beginn der vorgestrige» M ondsiusterniß ver mochte man vier wegen dichten Gewölks nicht zu beobachtet,. Von 6 Uhr >5 »'Rin. ab jedoch hatte man wenigstens einige Minuten zeitweiliger Beobachtung. Erkennbar war die lvrt- ! schreitende Vcrslniteruiig der Mondscheibe. Das eine Mal leuchtete j der verfinsterte Mond kupferrot!). Das Ende der Verfinsterung entzog sich infolge Lchneeslnrnies weiterer Beobachtung. — An VensIonen »nid Unterstützungen für frühere An gehörige des sächsischen Armeekorps wüst der dem Reichs tage vorgclegte Eiar die stattliche Lumme von 1,362,515 Mark aus. Derartige Pensionen nämlich werden gewährt au: 2 Ge neräle, IN Generalmajore, >'2 Obersten. 15 Obcrstlieutenantö. 42 Majore. Ni; Haupticute und Rittmeister, 50 Premier- und Seeondclentnantt', 11 General- und Oberstabsärzte. 19 StadS- und »Assistenzärzte. 2 Auditeure, 6 VcrwattmigSärätc. 1 Ober- roßarzt. t Sccrctär von der Feldpost, 1 »Büchsenmacher, 38Ober- scuerwcrkcr, Feldwebel und Wachtmeister, 189 Sergeanten und Unteroffiziere, 1745 Gemeine und Spieiteutc, endlich a» 21 Offi ziers-, Aerztc», -Bcamten-Wtttwen und 32 Kinder aus solche« Familien, sowie an 350 Witlwrn der Unterklassen und 671 Kin- der derselben. --Zur'Verhütung weiterer Verschleppung der Rinder pest untersagt die königl. .meiohauptmaniiscbast im Eänverstänk- '..isse mit dein Krcwauölchusse, unter Hinwciö ans die in 3W des Rcichostratgcsctzbllchcö ersichtliche Strafbestimmungen bis aut Weiteres diiichziehciidcS »Rieb, auch wenn dasselbe mitErlaubniß. schein verscbc» ist, in Gehöfte, in dciic» Rinder stehen, ctnzustcllrn. Gailhöfe mit eigenen Riiidviehbcstäntcn sind von tiefem Verbote nicht ausgenommen. — Herr O b c r i» g c n l c u r M a n ck hat soeben einen „Ge schäftsbericht" über die im Zähre >870 in Dresden zur Erledigung gelangten städtischen Ingenieur-Arbeiten, sowie über die Bauleitung der in diesem Jahre bewirkte»Straßen-, Schleu sten-, Brücken und Bniinicn-Bantcn. veröffentlicht, aus welchem bcrvvrgeht. wie überaus zahlreich und vielseitig die »Arbeiten un seres verdienstliche» Herrn Overingcuieuro und seine« Bureaus gcnxsen sind. »Außer den von ihm bezüglich des Straßenwesens ichgtgeveiie» schriftlichen und gewiß oft sehr umfänglichen 293 Gutachten, 444 Kostenanschlägen, 145 Plänen. 443 Eriolgsan- zeigen, 534 »Anzeigen, 171 Ueberrcichungoschreiben und 202Mit- thcilungcn in Briefform an fivcaliichc, sowie städtische »Beamte und Lieferanten hat er (außer der svecielie» »Leitung des Reu« baucö der Albcrtbrücke) die Oberaufsicht gesübrt über die Instand haltung von 18l comininillchen cham'sirten Straßen und Plätzen, über die roimiilliilichc» Graden, Canäle und Brücken, über die sämmtliche» gepflasterten Straßen und Plätze u. s. w. und den »Bau von vier größeren Strecke» chaussirttr Straßen, sowie eine ganz betenteiitc Anzabl von »Reu- und Umvslastcrungen. sowie Brunnen- nnd WasscrleltungS und Schleußenbauten u. s. w. geleitet. Zur Nnterilützung sind dem Oberingcnieur bcigcgcben 3 technische Hilfsarbeiter. 2 Expedienten, ein Straßenpolicr, 3 Straßcnmcister und 1 Obcrauffcher. — Ei» in der trüberen VcrlassungSgeschichte Sachsens viel genannter »'Rann, der LanteSältcstc dcö MarkgrafcntbnmS Ober- lausitz, Herr v. ThicIau, ist gestern verstorben. Derselbe batte auch einen lausitzer WabllrciS während des coustiluirendcn Reichs tags vertreten. — Gewerbcverein a m 2 6. Febr u a r. Herr Stadt rath Erisroßiiit verliest zunächst ein »Antwortschreiben der kaiser lichen Oberpostdirectio» auf die cingercichte»Beschwerde über Uebcl stände an, Pesiscbaitcr für Einzahlungen im Hauptpostamtc. Die kaiserliche Oberbostkircction ist von der Berechtigung der mitge» Geilten Klage überzeugt, bedauert aber, daß vor Vollendung der neuen Postgebäiitc am See eine wirksame Slcndcrung nicht ge troffen werden könne. Sobald dieselben vollendet, werde im bis räumt. Von ungerechten Vorwurf, daß wir in eine Stimmung leidenschaftlicher Rnast aerathen seien Wie wüßten nicht wavoe wir Anai't baffen troffen werden könne. Sobald dieselben vollendet, werde nn bis ANstst gerau-en selkN. WN wilplen NM, wovor ww .mgil iMcn Pestaiiitc eine der Haupt- lind Residenzstadt Dresden sollten. Schon jetzt fahren preußische Eisenbahnbcamtc direct nach Leipzig und Dresden. Das ist kein Unglück, die Herren sind uns willkommen. Was wir aber nicht zngcben können, ist, daß man feierlich uns gegebene Zusagen frivol bricht. »Wenn auf einer Seite Angst ist, so wäre es die, welche es fühlt, daß bei der Entscheidung des BundeSrathcs das gute Recht Sachsens zu Ehren kommt und daß, wenn man eine Austrägalinstanz anruft, auch hier die Politik des Unrechts Schiffbruch leidet. — Die von I. M. der Königin persönlich favoritisirtcn Aufführungen von lebenden Bildern, Charaden und lleinen Lustspielen durch Mitglieder der ersten Familien des Landes und distinguirte Fremde finden in den königl. Gemächern ain 8., 10. und 11. März statt. Die Vorbereitungen zu diesen, vom Vorjahr her noch in freundlichster Erinnerung gebliebenen Aufführungen haben bereits begonnen. — Unsere gestrige Nachricht über den Stand der Rinder st e st iin amtshauptmannschaftlichen Bezirk Dresden hat sich leider nicht lange aufrecht erhalten lasset». Diese verderbliche Seuche ist vielmehr in dem Gehöfte des Herrn spanischen Consul Finke zu Hosterwitz neuerdings ausgebrochen und als solche von der be treffenden Behörde constatirt worden. Die strengsten Vorsichtsmaß regeln sind ergriffen. Das Gehöfte wird militairisch abgesperrt. Der stattliche Rindviehhestand von I Bullen. 25 Kühen und l Kalbe ist dem Tode geweiht. Eine mächtige, 15 Meter lange und je ."> »Meter breite und tiefe Grube harrt der Cadaver. Man bedauert den würdige Schalterhalle cingerichtlt werken, so daß ein übermäßiger Andrang und halbstündliches Warten am Abiertigung nicht mehr stattfinden könnten. Ans einen Fragc-ettel, welches die beste Be dachung, entgegnet Herr Rcdactenr »Brückner, daß dao Eisenwerk Grödltz eiserne Dachziegeln, die Herren Lennich u. Eie. hier, Ufer straße, ihre Ecmcntdachplatten cmpseblen. -- Zu dem Zwecke. Feuer offne Holz in Oelen und aus Kochherden anzumachcn, sind schon verschiedene »'Kittel In »Vorschlag gekommen. Eine besondere »Vorliebe herrscht, trotz der vielen durch Unvorsichtigkeit bervor- geruiencn Ungiückstälic, tür Petroleum. Herr Eommü'sar Schütze legt beute eine» »Avvarat vor, der allem Unglück Vorbeugen, das Schnelle »nd Practischc der Petroleumfeucrung noch erhöhen soll. ES Ist dies Otto Svllwasschv'S patenttl te Osenlainpe (Preis 3 M. I. Dieselbe besteht in einer Art Rost. In den man das Petroleum oder den Spiritus füllt. Man schiebt denselben sodann auf den von Schlacken und Asche gereinigten Ofenrost, zündet dao Petro leum rcsp. den Spiritus mit einem Schwcselhölzchcn cm und wirit mittelgroße Kvhlenstücke darauf. Bei fernerem Rachlegen ist die Lampe mittelst ci'ncS KohlcnhakenS ffcraiiszuziehe» und wird am »Besten !>» »Aschetasten verwahrt. Soll sic sofort weiter gebraucht werden, so muß sic vorher iin Wasser abgekühlt werden. Las EIngIcßcn Im Ölen ist allerdings auch hier streng verboten. Ferner legt Herr Schütze noch zwet technische »Novitäten aus dem Geschält des Hrn. Weller. DlvvoldiSwaldacr Platz, vor. die eine zu größerer Sicherbeit am Reisen iebr zu cnipscl len. Der keilförmige »Apparat wirb, wenn die Ztmmcrti'ttr geschlossen, mit seinem Widerhaken innerhalb dcö Zimmers an Thür und Dielen befestigt und zeigt, falls die ri'itr vv» außen zu öffnen versucht wird, dies sofort durch ein Signal a», ähnlich de», der Weckeruhren. Die zweite Novität ist ci» kleiner, sehr practtschcr »Apparat zum Eiriarrcnabschiicidca. Derselbe schneidet die Cigarren schön glatt ab und lann mit einer
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