Dresdner Nachrichten : 05.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-05
- Monat1877-03
- Jahr1877
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r.64 *rl»«lnt «««!«« fr», 7 Iltr i» der ÜtptdiU», Marlkiisirahe w. »Ibon« «-,»knl«»rr,a vi»rteliiUi«> lim!> Markt>i'H,gr,d»rm dir Po,t U M,U .ö Mar. M»,».Nummern »NPjge. Nu»la»« 33000 0j»l. Kür dle NUck,ade «»»,«- ioirdtcr Mou»icli»«r »»ch» sich die Nedartl»» «ich: vcrvindUch. Jiisrratcn-Aniiühme au»- wü>i«:L>aas«»si»tnu»» »sal«r UlH«nwurj>. Brr- Uu. 24ie,l. Leipzig. Pole,, Pie Uan, ,wa»>I»rt ». M, — l»„». Muff« itt Ärrltn. te«Vj«„, Ssie». vamtmr«. ttiouisurt n. M-, Mü». che» — Taub« » «». tu granlsurt a. M. — «r.Poi«»i»tli>emnitz- Ilullltr 4. Po. >» Pari». Montag» -. März. Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung» Geschäftsverkehr. Börsenbericht uni» Zlremdentiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Reichar-t in Dresden. Berantw. Nedacteur: Fr. GoeLsche in Dresden. XX». Jahrgang. Mltrebacteur: Vr Ln,» «lerezr. ftär das Feuilleton: Lmrlvrlzr U»rt>u»n«» »rltro Morier« «Ir,ß, I» di»r>».» Uh, « ,«cn»mmen. EonNloo» »>« 7>Ui»-,» 1» Ulir, I» diruftndi: ansit »>»»er- »aar » Ui Nach,». 4 Uhr. - ker Ro> o, elurr -U>- IfaUigkit Pelil.eU« k»!iet >L Pu,k. VlziaUaM di« Aulc rs P>»e. «kiue Äarm.Uc <Iir d»a nachlilafti,« ircichrivk» dir ^uluoir wi><> «ich» -c geben. ruiilljärllge »nuioncen« euiiirna» >'o» >"^» onde. k»u,ileug!r.tten und Per sonen iu>ui>rii uir »ur §k,,s>, Pranuniera»»»» ,;«I»nn« diüch illukl» maacn «der Pojlcinzou» ln»I>- eicht ^aven kolun io Pia^- IiNrrole »Ur Nr - .'iuminer rler >w<i, r!nr»i gcsllo^r cic Pcut^ic Psge. Dresden. 1877.' I»M«N»IIk«E I»! I «»» -keueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Eonstantinopel, 4. Febr. Ein Telegramm des Fürsten Milan von Serbien an den Großvezier ratificirt die vereinbarten Friedenspunlte und die sonstigen Zusicherungen der serbischen Dele- güten und coilstatirt» daß der oi-atu» <;uo uutv dolluin alle Rechte und Privilegien Serbien belasse, welches die aus verschiedenen Fir- man« resultirenden Verpflichtungen auf sich nimmt. Die Beziehun gen zwischen der Türkei und Serbien sind dergestalt also wieder heegeslellt. Locale- nnd Sächsisches. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist genölhigt, den Bun oesrathöbeschluß über den Sitz des Reichsgerichts in Leipzig aus zuführen. Rach der Reichsocrsassung gäbe es auch lein Mittel, ihn nicht zu acccptiren. Art. 10 der NeichSvcrfassung bestimmt: „Die erforderlichen Vorlagen werden nach Maßgabe der Beschlüsse des VundeSrathcs im dünnen des Kaisers an den Reichstag gebracht." — Zn die Pctitionseonnnission des Reichstags sind die sächsi schen Abgg. Richter-Meißen und Ur. Pfeifser-Zittau, in die Aiahlprüfungscomnnssion die Abgg. Eysoldt-Pirna und vr. v. Schwärze-Dresden gewählt. — Abermals enthält der sächsische Militäretat, der dein Reichs tage vorgelegt ist, die Forderung von 250,000 Al. (1. Rate) zum Reubau der Kasernements für die von Pirna nach Dres den zu verlegenden zwei EScadronS des Gardereiter-Ne- gimen ts. Der Etat bezeichnet diese Verlegung als ein dringendes Bedürfnis; des Dienstes, um das ganze Gardcreiter-Regiinent zu vereinigen und die Artillerie-Abtheilung au-S Radeberg nach Pirna zu verlegen. Zugleich sucht der Etat die Genehmigung des Reichs tags zu der belannten Hinausverlegung der Dresdner Militär- etabUssenicntä und der Uebergabe der alten Gebäude an den säch sischen Staatsfiskus nach. Hoffentlich genehmigt der Reichstag diesmal die Forderung. Wäre der vorige "Reichstag so einsichtsvoll gewesen, so iönnte jetzt in der arbeitslosen Zeit mit dem Bau der Reitertaserne begonnen werden. So vergeht die beste Bauzeit. - "An, l. d. ist Se. Durchlaucht der regierende Fürst in Gera an der Elsierbrücke bei Untcrmhatts aus denBrückenstusen seftürzt und bat sich den rechten Strm ausgefallen. Der Fürst, welcher sich sofort n ieder cinporrafstc und natürlich deftige Schmerzen empfand, suchte das erste Unterkommen in dem in »er "Nähe bcstndlichen Hause dcü Eabinetsrcfth Schlick, welcher persönlich von Schloß Öfterste!» eine Hosegnipage polte. Iin Schlosse ward der Arm wieder eingcrciilt. und irgend welche Gefabr ist nicht mehr zu fürchten. - Schon bei Gelegenheit der heiligen Kämpfe. die seiner Zeit wegen der allgemeinen Erhöhung der Eisenbahnsrachten ent mannten, kam zur Sprache, daß der Personenverkehr a n s den E iscnda b n e n ans Kosten des Güterverkehr c> be vorzugt werde. Indessen gebrach cs an Beweise» für diese Bc- bauptling. so lange als nicht statistisches Material über diese Frage gesammelt und »utzba» gemacht werden tbnnte. Daö preußische Handelsministerium hat uun neuerdings Erhebungen tarubcr gesammelt, wie hoch sich die Selbstkosten sür den Per- ioncn- und Gütertransport aus den preußischen Staatscisenbahncn Nelle» nnd dabei bat sich denn das überraschende Resultat ergeben, daß im Jahre 1875 die Einnahmen aus dem Personenverkehr tIe Sclb fttosten nicht gedeckt haben. Der ganze beträchtliche Eiiiiiahmc-Ucdcrichuß der preußische» Bahnen ist mithin vom Gütertransport aufgebracht worden. ja cö ist wahrschcin- !tcl', daß bei einer großen Zahl von Eisenbahnr» die Sclbkosten des Persouciwerkcbrü vom Güterverkehr zum Thcil »och mitgc- tragen >vcrdcn müssen. Im Durchschnitt aber hat sich ergeben, daß der G ütertranSport nm 20dIltigcr, derPcr- > ouent r u »Sport aver um 57, '7o theurcr sein müßte. nm ein richtiges Bcrbältniß rwisehen den Einnahmen beider berbcizu- tühren. 'Angesichts dieser Tbatsachen veröffentlicht die „Deutsche iA'cubah»vcrcine>zcitu»g" unter der Ucbcrschritt: „Zur Reform des Personenverkehrs" eine» Artikel, der mit seinen Vorschlägen zur Beseitigung des erwähnten Mißverhältnisses die höchste Be achtung verdient. Als Hauptursachen stellt icner 'Artikel die Rundreise- und Retonrbillet-Erinäßigungen, sodann die kostspielige und wenig benuhtc i. Eiasse und endlich die weit unter den Selbstkosten stehende Fahrtare kür Militär hin. Wir beben auö diesen scharfsinnigen Ausführungen nur Folgendes hervor. Die RundrcisebiUelö sollen nur dem Bergnügungoverkchrc dienen und die Fregurnz vennehren. Das erreichen sie zwar, aber die be wirkte Mebrelnnahme deckt die Selbstkosten dcü Transpyrteö um >c weniger, ie mehr Eontrolmaßregeln rr. mit der Einrichtung vcrtnttpit sind. Sehr richtig wird bemerkt, daß eine Ermäßi - g u n g sür nur einenTbetl des reisenden Pnblikumö viel rationeller durch eine allgemeine Herabsetzung der Fahrpreise ersetzt worden wäre, »venu man damit eine Freguenzerweiterung bezweckte. Gegen die Retonr - Bil lete wird sich mit großer Schärfe erklärt. Sie seien eine Personcngcld-Dlöporisät; eine Begünstigung turzer »Reisen gegen längere und die herrlichste Ge legenheit zu mißbräuchlicher Benutzung der Billets aller 'Art. Die Differenz zwischen Einzel- und Doppelbillctü müsse auf den Betrag redncirt sein, der beim Doppelbillct mit der Erspar»!» der zweltmallgen Billetherstelinng und Ausgabe erspart werde. Eine umgekehrte Benachtbeiligung des Localvcrtchrö zu Gunsten der Wcttcrrciiendcu ist die Versagung von Freigepäck. Hier wird die gänzliche Aushevung der Frcibeiordcrung von Ge päck befürwortet. Dle fernere Beibehaltung dcr 1. Elasse endlich wird alü gänzlich unnöthlg, ia verderblich bezeichnet, kenn sie er- vclscht von den meisten Eisenbahnen enorme Opfer. Hier wird vorgeschlagen. die jetzige II. Elasse als c rst e ciiizustihren und zwar unter Erhöhung dcö durchschnittlichen Fahrpreises von 45 Ps. pro Meile aut 50 Piennigc. die 111. nnd IV. Elasse aber un verändert — selbstverständlich imtcr Bezeichnung als 2. nnd Elasse — beiznbehaiten. Damit würde die tobte Last der Züge, sowie die Zahl der Blllete bcdenienb vermindert und der Ertrag ohne Benachthciltgnng des Publikums erhöht werden. wie kenn gleiche Zustände in England. Frankreich und Belgien längst be stehen. Der'Artikel bekennt selbst, daß unter den jetzigen Ver hältnissen eine Erhöhung der Fahrgeld-Tarife ausgeschlossen sei - allein uns dünkt, daß im Grnnbe genonnmn die an sich wohl- vcgründetcn Vorschläge doch nichts Antcrcö als eine allgemeine Vertheucrnng der Perionenbeiördernna veuoeckcn. Auch sä,eint nns die schlechte Rentabilität kcs Personentransporteszinn großen Thctle de» überspannten Aniprüchcn an deniclben zur Last zu fallen. Man betrachte nur einmal im Winter jene Eonrirr- züge. die nach Eger und Hos taufen: Dampfheizung und alle Beguemitchkeit! abrr die Passagiere sucht man vergeblich! Oit sind die Zugobcamtcn die cinzlgen Fahrgäste. 'Aber dreimal Webe, wenn solch ein Zug eingezogen werden sollte. Vor Land- ständen, Behörden. Kaffer und Reich ertönte soiort ein mächtiges Geschrei, namentlich Derer, die den Zug ihr Lebtag nicht be nutzen. Hierin gilt eS rationeller zu wirthschaiten und zu er sparen I Mit volle», Recht aber wird beklagt, daß sür die Relct S- post so enorme Leistungen unentgeltlich übernommen und die Mi litärs "/» umsonst befördert werden müssen. In Beiden ist eine lndirecte Steuer kür den Reisenden enthalten! — Gestell, Mittag wnrte der gegenwärtig in den Auästcl- luugS-Sälen der Gartenbau-Gesellschaft ..Flora" abgchaltcnen Iß. Geflügelauastellung des hiesigen Geflügelzüchter-Vereins abermals die hohe Eine zu Thcil. von Ihren Majestäten dem König und dcr Königin hesncht zn werden. Allerhöchsttiesclben bcsichtlgtcn, geführt von de» VorstandSmitgUcdern. den Herren Prosche und Fleck, mit sichtlichem Interesse sämmtliche Auoslel- ungöobjccie und sprgchen bei». Verlassen dcr Ausstellung Aller- höchstihre Zusritdenhcit auö. — Zum ersten Male prodnclrt sich in Drcödcn jetzt der Eircuö W ulsf. Von auswärts gel>t ihm ein günstiger Rui vorgnö und u», cö gleich von vornherein zn sagen: die ersteBor- siciiniig hat diese Wohlmelnung gcrcchticrtigt. ES Ist schwer, aus einen, Gebiete, ans dem Namen wie Renz. EisineUi.Saloiiionskv, Earre, Lolssct n. A. glänze», zu concnrriren und Neues zu bie ten. Herrn Wulff scheint es icdoch zu gelingen. Wozu besucht man einen Elrcnsr Dcr Eavaicrleoichzler will sich an edlen Racepfclbcn weiden. der Thiersrennd macht gern Studien über Dressur, der Verehrer dcö schönen Geschlechts folgt leuchtenden Auges den graziösen Bewegungen pikanter Reiterinnen, daö große von dcr Gcschäftslast ermüdete Publikum will sich an den Lazzl der Clowns erlnstlgen. Nun, für jede dieser Neigungen biclot EIrcus Wulff manchcrlci Neues. Vorausgesetzt, daß man seinen rlchügc» Platz dekonniit und das Subaltcrnpcuonal etwas bessere Ordnung hält, alö am Sonnabend! Daö Eircuogcbände selbst ist ungünstig — jenseits der böhmischen Eisenbahnjchlencn gelegen, und wen» sich die Vorstellungen Immer b!ü nach 10 Uhr hlnausdelnicn sollte», daun wiederholt sich der Ilcbelstand, daß die hungrigen und müden Errcudbrsucher hinter dcnBalmbarriercn noch warten müssen, blö cln Zug rangirt ist. Daö Innere des Eircus ist recht srcundlich; gefährlich aber ist die geringe Ent fernung der ersten Sitzreihe von der Manege, die nur durch eine niedrige Brüstung von dein Zuschauerraum getrennt ist. Auch gehörte sich eine Barriere an die Zugänge, welche die Pferde passlren, damit nicht wieder ein Springpicrd in die Menschen.,ich verirrt. Die Hoiloge ist nabe de», zugigen Eingang und der dröhnenden Kapelle; die I5-Groschenplätze bilden nngehobelte. unbedeckte Bänke. Alles daö läßt sich abändcrn. Der EIrcuö verfügt über einen ausgezeichneten Stamm edelster Raccpserte und der junge Eduard Wulfs leistet In dcr Dressur dieser kostbaren Tviere so Vorzügliches, wie cs Renz nicht besser ver mag. Die arabischen Herinelln-Tigerhengste „Tabor" und „Mi nus", dcr Trakehner Schlnnnelbengst „Eaid" nnd die 8 braunen nnd schwarzen Trakchnerbengste gehören schon zu dem Besten, was ein CircuS zu vielen vermag. Lauter Bestall lohnte die er- guisiten Lclslungcn der edlen Thlcre und ihres Erziehers. Die Gattin Eduards. Frau Anna Wnlsf, verführte auf dem Springpferde „Hallali" hier noch nicht gesehene Hochsprüngc. Als graziöseste Ericheinung der Dameuwclk. eine reizende Blon dine, ff! führte sich Frl. Elise Niego vor. Ganz lustig waren die Elowns. Die Elcphantcnscene des Herrn Brandcnstein lockte dem ärgsten Misanthropen ein Lächeln ab. Von den sonst Beschäf tigten nennen wir den Jongleur Earl Wulff, die Parsorce- rclterlnnen Cariot und Mejstrik, den Seiltänzer Horst und zu letzt. aber nicht alö dle letzten, die wagehalsigen aver unendlich sichere» und graziösen Trapczkünstlerinucu Frls. Nicolaiscn. — Die Sächsisch-Bös,mische Damp s sch ifsfa hr ts - Ge sellschaft hat heuer mit vielen Unannehmlichkeiten zn kämpicn, ehe sie ihre viclersehntc Thätlgkeit voll entialtc» kann. Obgleich vorgestern der Strom infolge der müderen Temperatur sich ganz ciöircl zeigte, war in vorvergangcner "Nacht vci » Grad Kälte eine zleinllchc Eisbildung elngctreten nnd es daver nur einigen Dainpiern möglich, sich von Meißen, Riesa, Pirna re. bis hierher turchzuarvelten. Die planmäßigen Fahrten mußten gestern aus- sallen und konnten nur noch einige Local,ährten unternommen werden. Hoffentlich ermöglicht dcr kalkige Eintritt milderer Tenipcratnr die volle regelmäßige und ungestörte Entfaltung des Schlffsabrtverkcbres ans der Elbe. — Gegen Bevcl ist ein BicMiacck'schcr Strafantrag cinge- lanfen; die Beleidigung soll in der Broschüre: „Die parlamen tarische Thätlgkeit deö deutschen Reichstags" verübt worden sein. — Seit einigen Tagen ist hier in Dresden ein neuer Schwindler auigctanchr. Dersclve gebt alü Exporteur mit sogenannten Untcrhaltungöschrlften von Hauü zu Haus, sondlrt in den verschiedenen Etage», wer dort wohnt rc., klingelt dann Irgendwo, erklärt der öffnenden Person, daß er an die oder jene lm Hause wohnende Partei das Heit eines Werkes abzugcben habe, aus das dieselbe abonnirt n. s. w., da aber die genannte Familie im Augenblick nicht zu Hause sei, möchte man die Güte haben, Ib», die wenigen Groschen einzni'ändigen, welche das Heit koste. So ist cö diese», Schwinblcr im Lauie des vorgestrigen TageS ln Neustadl wiederholt gelungen, die Leute in der geschil derten Weise zu prellen. Die besten Geschäfte scheint derselbe mlt dem 7». Helte der „Sorgenlose Stunden", Serie II. betitelt „Der Garnisonenteuiel" von Mar v. Schlägel, erzielt zu haben. — lieber die Hlminclöcrscheinungen im Monat März 1877 schreibt die „V.-Ztg.": Die Zunahme der Tagcölänge ist im Lauf dieses Monats sehr beträchtlich. Sin, 1. Mürz geht die Sonne In unser», Breitengrade um ü Uhr 4» Minute» auf und um 5 Uhr 07 Minuten unter; eü verweilt daher die Sonne über unserem Horizont „ur 10 Stunden und 48 Minuten. Am letzten März jedoch geht die Sonne bereits um 5 Uhr 00 Minuten auf »nd erst ,nn u Uhr 01 Minuten unter; die Sonne verweilt also am Ende des Monatö an 12 Stunden und 52 Minuten über unseren, Horizont nnd cö beträgt demnach die Zunahme während dcü Monats 2 volle Stunden und 4 Minuten. I» so starkem Grade nimmt fortan dcr Tag in den nächsten Monaten nicht mehr zn. Im Beginn dcö Monats März macht sich der Unter schied in der Länge deö Vormittags und deö Nachmittags noch sc»r vemcrklich. Von Sonnenansaang blö Mittags 12 Uhr sind nur 5 Stunden 11 Minnte», während von Mittag blö Sonnen untergang 7, Stunden 07 Minuten vergehen. Indessen liegt dcr Gnmd dieser Erscheinung nur darin, baß wir den Mittag nur nach der mittleren Zelt unserer bürgerlichen Uhren nnd nicht nach dem wahren Nt!trag der Sonnenuhr berechnen. Dieser, dcr wahre Mittag, ist am I. März in dcr That genau In dcr Bütte von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, also um 12 Minuten :>1 Secnnden spater alö dcr Mittag unserer Taschen- »nd Wandnbrc». Im Lauf des Monats gleicht sich dieser Unter schied zwischen der wahren nnd der Mittlern Uhrzeit ziemlich stark anS, a», Ende des Monats März ist der Vormittag nach gewöhn licher Uhrzclt nur circa 0 Minute» länger alu oer Raci'inittäg, well dann der wahre Mittag, wie ihn die Sonnenuhr zeigt, nur 4 Minuten »nd I I Secnnden sich gegen den Mittag dcr Taschen- nud Wanduhren vcnvätet. Die wärmende Wirkung der Sonne aus unsere Gegend ist daher auch schon im Monat März sehr beträchtlich stärker ais in, verwichenen Monate; obwohl inan darum doch keineswegs daö Sinken der Kälte mit Sicherheit voranöbestimmcn kann. Bei einem io müden Februar, wie wir ihn dieses Jahr hatten, ist die Möglichkeit eines Nachwinters und eines kalten März durchaus nicht abznwcisen. Unser Klima wird gerade in kiesen Monaten viel mcbr bon dcr unoercche»- barcn Windrichtung als von den, Stand dcr Lonne vecinflnßt. In dcr Stacht vom 11. zum 15. März findet ciue Sonucnsinsier- niß statt, die icdoch In innerem Wcltthcil nicht sichtbar sein wird. Dcr Mond, welcher am 27. Februar in, Schatten der Erde ver weilte, vollendet zmn 14. Marz seine halbe Bahn »m die Erde und geht dabei so zwischen Sonne und Erke dahin, daß sein Schatten theüweise ans die Erdkugel fällt. Dieses Ausciuanter- folgen der Finsternisse von Sonne und Mond je nach einem halben Monat findet regelmäßig statt. In, Laufe dieses Jahres wird diese Anfcinaiitcrfolge zwischen de», 0. August und 7. Sep tember sogar dreimal statthabcn. indem an de» genannten Tagen zwei Sonncnsinslcrnisse »nd zwischen ihnen in dcr "Nacht vom 20. zum 24. August eine Btondsinslcrnlß stattsindcn wird. 'Allein sichtbar sind solche Erscheinungen keineswegs an einem nnd dem selben Orte, wie denn auch bei nns mir die Mondfinslerniß im Anguß, nicht aber die einen halben Monat vorhergehende und die nachfolgende Sonncnfinsternlß sichtbar sein wird. An, 20. März Mittags ist der Frühlingsanfang. Die Sonne sicht an diesem Tage genau Im Acgmrtor der Himmeiskngel nnd beleuchtet ganz gleichmäßig die beiden Pole der Erdkugel, so daß ans der ganzen Erde Tag und Nacht gleich lang sind. Inden, sich die Sonne von da ab dcr nördlichen Hälfte dcr Hinnnclokugel zu- wendek, erzeugt sic ans der nördlichen Hälfte der Erdkugel den Frühling, »nährend ihr Weichen von der südlichen Welkgegend ans der südlichen Halbkugel der Erde den Herbst einleitet. Der Stand der Planeten bieter in diesen, Monat keinen das HinnnelS- gcwöibe schmückenden "Anblick dar. Merkur, Vennö nnd Saturn bleiben unsichtbar.. MarS nnd Jupiter gehen erst gegen Mor gen ans. — Ein Handarbeiter, »reicher aus der Langestcaße wohnhaft, verfiel an» Donnerstag Nachmittag in volle Tobsucht. Sei» Transport nach den, Krankenhanse war sehr erschwerend. Zwei Beamte vermochten nicht, ihn aus seiner Wohnung zu bringen, sic »mhien sich noch Hilfe ans der nahe gelegenen Schmiede holen. Der Unglückliche litt schon lange an GeistcSgest 0 rl- heit. — Allgemeine Heiterkeit erregt eine Bekanntmachung, bis Spartas s e zu Grohschönau bei Zittau betreffend. Der Vcrwa>ti»igvrath schreibt unter Anderem: „In Bezug auf bk», Kassentag — welcher, nie blcher, auch tünstig Montags ab- gebalten wird — bestimmt K 24 der Geschäitöorvnung. baß der selbe anSlätlt, wenn er auf einen Feiertag, Insbesondere auf de», I. oder ft. Januar (folgen verschiedene Feiertage), einen Buß-: t a g oder den Ebar»neitag stillt." — Au, Sonnabend ist an dcr Niedcrwartbacr Brücke ein »ult voller Ladung versehener, Herrn Arnold in 'Aussig ge höriger großer Kohlenkahn zerschellt nnd zu», Theil versunken. Ob starke Strömung ober sonst Etwas Schuld trägt» wisse», wie nicht, aber der Kahn ist gerade aus den Pfeiler »«gesteuert worden. — Ai» gckündigte Gcrichtü - Verhandlunge n. Heute "Nachm. 4 Hanvtvcrl'aiidlung »older den Haudarbeitec Marcus Richter auö Sciierstorf bei Freiberg wcaen Unterschla gung. — Einsprüche: wider Richard Schädlich vier wegen Körperverletzung; < wider den Lackirec Friedrich August Ernst Hvlinann nnd Genossen hier wegen Beleidigung: 10 in geheimer Sitzung wider de» Fcnerinann Gustav Braune desgi.; IG, wider Ernestine Louise vcrcbcl. Kochhan desgi-; 1GV wider de» Geuieindevorstand Schrön in Loschwitz »regen aligeschnftlgtcr Beleidigung; IOM wider Friedrich Wilhelm Hermann vci»>sti> desgi.: 1t wider Louis Gäblcr hier desgi.; >1' ° »'ioer den Schuhmacher Felkiiiand MöbinS teSgl.; I I N- wider Minim vercvcl. Berger in Ratcberg dcSgl.; I IR wider den Obsthändler Carl Eicvert in Reideburg desgi. Xaeli äew Uollsl-iu «loi Lconuilo iu 1luinbu»n um KlÄr/. un» 9 11I»i ^I'»rß;on8: Orl. .^1)orä«vu. . KopovknZSn . Zloeklwlm. . Ilupuruitäll. . katorrzl-urx . Lloolt-u . , » » » L1rv«L . , . . . . . . . U.li.idurz- . . r^ivittLnmuä« XsulnlnAnsLer Uomol , . . I*uris . » . Ovt'slä . , Xknl>ruds. , kll«8Sl . . Alüveksn S -luvensn . » v-rUL . .V.*.. 761.5» 7UV.7 7i,0,; 7L/t.I 7«.«.7 701,7 7tt',.2 7V>.1 7ü-'.,l 770.6 7?.',0 K 772.0 "ß. 766^ L ,70,4 ? 77U.0 - 7«».ö o 77»,4 ^ 77>.:> ^ 778.0 r-jk«> 8>V 880 8 8^V still l-v'kvel'l. »tili. le iclrl.. *) h-UIl. tk'-drl iti^cli. I>vdsl^ niüllrnt;. IiL iLilel, 0 niö 'Si^, 6. deckl. 8ii1I. ivolki;,' solivuioli. Iie-iler^) still, 1-orlocl.l- ruür-llt^, lsLäet!.^) li»uc.'li, l'uöeott,''^ scliivkieli, 1-vrtscIrt^) sr liHsuel». d-clocl» l. kl.iH, v.ull»i;x slill, Xolrol TVtsn Vre«I»a wüssiz?. >) Ües kust unrulü^. U) k-, s>.l, v'rost, ^ oisttois, tiUd irvL^o. dlue1it.ti.vl,nllZ 8eliuoe-. vstiv Vodsrsiolit <I«r >V>ttvruvts. Ia-ivsm kroitoo VUsit'on Von Uft, inA 8pLv1su, üssssv ü-tliod-«lurolt 8otu»sstu11 dvLoiolriii't. OaZ d'itiomol' i n il. LUvslimvväsr 'I«wp«r»1.ur jn» o-l.au Ouiou 0» 4 ^«uanlin^, 2»n»1>mo 6-8 kvltäruoks iw 6er luitiseliau Inio'n. Vtzpoiol' Ii-rxsoliaii »otnv-elis ^V1v6-, vor ia 6sr ivestliedvu Ostsso vrnl Ika1»<oIttu6er lin l t w2»8i^ dis triseds »us »a6lieder uuä -ü6v-8tliedsr ILieklunx. I-iuv l,sl.iuc lrlliolio l i » TvLrwuv^ dat im pöräUods» 86dwo6sQ uv6 wittlvro» L)-utüedI„n6 »,lul.tx<!t»U'Ieu. lm Hrvstltod-Q Orossd-it-voi-ir i»t ^dküdlvvs -iojxotr6l.eu. Der Ilimuivl i .t vornie^ourl trü^- 6-m xrmxso O-U-t. - Wttter»na«ve»»a«yti>nk am 4. März. Mittags. Barometerstand nack, Oscar Bbsolt «Wallslr. io»: 27 Pariser Z.oil 11L. sselt gestern 5 L. aestillen). - Tbennometrograph uack> Rean- mur: 2'/,° Wärme. Differenz von gestern zu heutet"; ulkt,Igs>e Temp. 5>/so Kälte, höchsteTemp. 2' -» W. - DieSchloffthnrm- fabne zetgie Südoft-Wlnd. Himmel: bedeckt. — tn Dresden. 4. März. Mitt.: 40 Cent. üverO. Briefkasten. Dilettant. „Woher mag der A»»ödri»ck kommen: Besoffen wie eine Rodehacke?" — Die Rabebacke «Rodehacke» bängt bei Frachtfuhrwerkei» in der Regel nnterin Wagen und buininelt beim Fahren lose hin und her, ähnlich »vle ein besoffener Mensch. Dover dje «ezeschmmg.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht