Dresdner Nachrichten : 06.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703069
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.03.1877
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«r. «k» «I»rl »>,»«»« I» »d,n. »iertsltitz». llch-M-rkLam-t.. durch «ntrl.-iummen, ,ochf-». «ulla^ 32000 «I»l. FIr dl, »Uck„»e »ln». iolldter M-nulcrip«, »acht sich die «edactto» «tchl »erdtadltch. gnseratea>«n»khme au». »-lN»!^aaIe»ft»tuu,>» v«,l«ri»H»»>bur,,Bk>. liu, Wien. Leip>I,, Bai-,, «retlau, Aramsukt M.. — «u». Mols« in «er»», Leipiia. Wla», Hamdur«, ßronksurt a M., Mün chen. — Taud» ch S». s» !>ran»urt a. M. — Är. tvointtutlhemnid.- Ua'»«, ballt»«, SuMer ch in Pari». Dienstag,«. Mir;' Börsenbericht und Aremdenkste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ^ Neichar-t in Dresden. Verantw. Redacteur: Fr. Gse-scht in Dresden. XXII. Jahrgang. Mltrevacteur: vr Ho»» i^ür das Feuilleton: l-nei«!» 4»u»,« »erden Merlen- «Irak» 13 di» Ad.» U»r «»>k»»inmen. Lonnto«» »iS Mikla»» »L Uhr. Neuiiidt: »rode Malier, »alle ö di»Nachm.» Mr. — rer Raum eiuer ein- spolligc» Pci»»eile kaiiet ,3 Pl»c. umgesandt dl» Zeile 33 Pt»!, kliue Baratt»« lur da» nachlilägigeürjcheme» dir Lnscrai« wird «ich» ,«grdeu. IIurwLriigr Unnoucen. Rullrage von uus »nvr> kanuiru iilrinen und Per- lourn lnlcrireu wir »ur xrgell rvrüiiumeraiida- Zastluug durch Brie>» inarkcll oder Poliemzaij- I»ng. Sicht Slibeü sollen >» Psae. Juleraie lür die MoülagS. Nummer oder nach einem gesilagr die Pciiljrile L» P,ge. Dresden. 1877. «Eiche«. Arbeitslosigkeit, wohin man blickt! Sogar die deutschen Gesetz geber müssen feiern. Es geht diesen Erwählten der Nationen wie den Ungezählten, die gern arbeiten möchten, aber keine Beschäf tigung finden. Bei den Abgeordneten wie der Fabrikbevölkerung und den Gewerbtreibenden ist auch die Mißstimmung über diese Lage allgemein. Seit Jahren verspricht der Bundesrath, den Haus halt pünktlich vorzulegen. Nie erfüllte er bisher sein Wort. Dies mal hat es, nach den Versicherungen deS Neichskanzleramtsprasi- denten Hofmann, an dem Mangel an genügenden Ealculatoren und an Druckerpersonal für die Drucklegung des MilitairetatS gelegen. Mag sein, aber es giebt noch andere Gründe. Wenn z. B. über den Sitz deS Reichsgerichtes dreimal Plenarsitzungen des BundeSrathes abgehalten und alle Säuren verwendet werden, um eine Mehrheit für Berlin heranszudestilliren, so muß es dem Bundesrathe an der nökhigen Zeit gebrechen, für den Reichstag genügendes Arbeits material vorzubereiten, propos, daS Reichsgericht in Leipzig! Nach der Haltung des .Feipz. Tagebl." unterliegt cs keinem Zweifel mehr, daß den Vollblutnationalen Leipzigs mit der Dahinverlegung des Reichsgerichtes ein arger Possen gespielt wurde. Ist doch die Wahl Leipzigs ein stattlicher Erfolg der sächsischen Politik! Aus jeder Spalte dieses Sprachrohres von Bodeck's Weisheit guckt der tiefe Verdruß heraus, daß nicht das geliebte Berlin, sondern das sächsische Leipzig zur Heimstätte deutscher Rechtssprechung erwählt wurde. Natürlich so weit entblößt sich Bodeck's Schönheit nicht, dies den Leipzigern mit dürren Worten zu sagen, aber Bodeck's Sinne entspräche es doch besser, wenn die Handelsoberrichter an die Spree, als die Obertribunalräthe an die Pleiße zögen. Wenn der gesunde Sinn Leipzigs solche Geschmacksverirrungen als politische Weisheit duldet, so ist es um so nothwendiger, daß die Gegenwart oberster Rechtssprecher aus ganz Deutschland in Leipzig bald etwas klarere Ansichten schafft. So viel Millionen, als sich gewisse Berliner für Grundstücks- abtretungcn für Reichszwecke zahlen lassen, werden allerdings die Leipziger zu fordern sich gewiß nicht erlauben. Dazu sind die Leip ziger zu anständig. ES ist eine alte berechtigte Klage, daß, wenn das Reich in Berlin Areal laust, eü die fabelhaftesten Preise zahlen muß. Wir übrigen Deutschen können es ja bezahlen! Schon aus diesem, wenn auch nebensächlicheren Grunde sehen wir cs ungem, wenn alle neuen Behörden immer nur nach Berlin kommen. Jetzt hat die Hofbuchdruckerci von Decker ihre Gebäude um den horriblen Preis von 7 Millionen Mark an das Reich verkauft. Wem An scheine nach als Platz für das künftige RcichstagSgeböude. Bei dem jetzigen Deficit des Reiches, bei dem Jmmerwiedcrauftauchen neuer Steuerfragen wäre es wohl nothwendig, einmal die wahren Werthe der dem Reichstage angebotenen Grundstücke zu ermitteln und nicht immer Alles in Bausch und Bogen zu bewilligen. Wenn der Reichstag seine Arbeiten begonnen haben wird, durste das vom Abg. Ackermann angeschlagene Thema der volks- wirlhschaftlichen Umkehr bei jedem Anlaß wiederlehren. Mit Un recht warf Herr Braun Herrn Ackermann vor, daß er die Gelegen heit zu einem Angriff auf die Manchesterschule voin Zaune gebrochen habe, da das Patentgesetz, das gerade zur Berathung stand, dazu keinen Anlaß böte. Erstens hat die Manchester- und Freihandels schule auf Beseitigung des Patentschutzes hingcarbeitct und sodann ist die wirthschaftliche Nothlage ein alle Gedanken der Patrioten so sehr beschäftigendes Thema, daß cs in allen möglichen Berathungen wiederklingen wird. Braun nannte die wuchtigen Anklagen, die Ackermann gegen die Manchesterschule richtete, „Tiraden" und zog sich dafür den Ordnungsruf des Präsidenten zu. Freilich. Niemand hört gern bittere Wahrheiten und wenn einer bisher maßgebend ge wesenen Partei, die sich zudem als die General-Pächtern, der Erb- Weisheit aufspielte, gesagt wird, daß ihr Freihandels-System bankerott gemacht und den Wohlstand Deutschlands zerrüttet habe, dann ist es recht wohl erklärlich, wenn sie das nicht Wort haben will. Das Patentgesetz gehört mit zu den Maßregeln, die eine Umlehr nach der Richtung hin bedeuten, „daß wieder deutscher Geist, deutscher Fleiß und deutscher Credit zu Ehren ton,men." Auf der ganzen Linie wird bezüglich der orientalischen Frage abgewiegelt. Aber die Abwiegelnng erfolgt nur auf dem Papiere. Niemand denkt an wirkliches Abrüsten. Die Abrüstungssrage ist die Schwierigkeit für einen Friedensschluß. Soll die Türkei zuerst abrüsten und damit Rußland eine Genugthuung bieten, so können in diesem Falle sehr leicht Unruhen ausbrcchen und das gerüstete Rußland hätte dann die Gelegenheit zu einer erfolgreichen Inter vention. Ja, die aus dem Felde zurückkehrendcn türkischen Soldaten können selbst ein gefährliches Element der Unruhe werden. Diese Soldatm können, um doch eine Beschäftigung zu finden, über die Christen herfallcn, oder sich gegen die türkischen Behörden empören. Andererseits kann das osmanische Reich auch nicht seine Armee blos aus dem Grunde beisammen halten, um BeobachtungS-CorpS an der Grenze zu haben. Verlangt man aber, daß Rußland mit der Ab rüstung den Anfang machen soll, so ist zu bedenken, daß dem Fürsten Gortschakoff nicht das geringste Zugeständniß gemacht wurde, daß ihm jeder Vorwand abgeht, um eine solche Maßnahme empfehlen zu können. Rkan hat russischerseits ausdrücklich erklärt, daß der serbische Frieden keinen Einfluß auf die russische Aktion zu äußern vermöge. Man muß doch einen Grund angeben lönnen, weshalb die Mobilisirung begonnen wurde und warum jetzt demobilisirt «erden soll. So haben wir nach den vielen Kriegs Erfahrungen unserer Zeit noch das Schauspiel festgefroremr Armeen, die weder vorwärts noch rückwärts können, die nicht auörücken dürfen zun, Kriege und die auch nicht in ihre Heimath entlassen werden. Reneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Washington, 4. März, Vorm. Hayes hat in der ver gangenen Nacht den Eid als Präsident der Vereinigten Staaten geleistet. Der Congreß hat den Amtsgehalt des neuen Präsidenten auf 50,000 Doll, festgesetzt. Locale» und Sächsisches. — Dem Bezirksschulinspector Schulrath Dr. pllil. Spieß in Chemnitz ist die Stellung des Bezirksschulinspectors in Annaberg übertragen worden. Dessen Stelle erhielt der bisherige Bezirks- schulinspector Eichcnbcrg aus Annaberg und zugleich den Titel „Schulrath". Letzterer wurde auch dem BezirkSschulinspcctor der Chemnitzer Amtshauptmannschaft, Saupc, crtheilt. — Kaiserlich russische Ordensdecorationen wurden ertheilt an: Major Edler von der Planitz. Militairbevollmächtigter in Berlin (Stanislaus - Orden II. Clasfe), und Premierleutnant von Haugk des I. Husaren-Ncgimcnts, Assistent der Militair- Neit-Anstalt (Annen-Orden III. Classe). — Den Reifeprüfungen im Vitzthum'schen Gymna sium wohnte neulich als königlicher Commissar der Geheime Regie- rungSrath Pctzoldt bei. Man glaubt, daß dieser ungemein befähigte Beamte für die Stelle des schwer erkrankten Geheimen Rathes De. Feiler bestimmt sei. Letzterer, der sich zur Heilung eines Brustleidens nach Davos begeben hatte, kehrt nämlich zum großen Bedauern seiner College,, in einem ungemein leidenden Zu stande zurück, der es ihn, unmöglich machen wird, seine AmtS- geschäfte zu übernehmen. — Obwohl der Carneval zu Ende, stehen in dieser Woche von drei Seiten Festlichkeiten bevor, die nicht nur die Bethciligtcn in vollstem Maße in Anspruch nehmen, sondern auch den Gewerk- treibenden und Kaufleuten mannigfaltigen Verdienst gewähren. An, Mittwoch wird das große Ballfest vor sich gehen, das Graf Luckner in Altfranken auSrüstet. Zur Vorbereitung desselben und der zahlreichen Ucbcrraschungen, welche die Erfindungsgabe des Grasen ersonnen, sind seit einigen Wochen Maschinisten. Zimmcr- lcute, Dccoratcure, Tapezirer, Maler,Buchbinder und sonstige Hand werker auf Schloß Altfranken beschäftigt. An, gleichen Abend hält die hiesige Kü n st l e r s ch a f t in Lussert's Etablissc,nent den G' schnaßab end ab. für den unendlich viel reizende Scherze und Aufführungen erster Kunstkräfte in Aussicht genommen sind. Ge-, wiß amüfirt sich der Bürger- und Küiistlerstand in 'Neustadt ebenso gediegen, als ein hoher Adel an selbigen, Abend in Altfranken. Den würdigsten Schluß aller Feste aber bieten die glänzenden Auffüh rungen von Märchen und Bilder-Räthseln, welche am Sonnabend und Sonntage im königl. Schlosse unter der direkten Angabe I. M. der Königin vor sich gehen. Nicht weniger als 150 Cavaliere und Damen sind nebst einigen Mitgliedern des Hof thcaters daran betheiligt. — Zu dem gestrigen Diner II. KK. MM. batten nach bei» Dr. I. Einladungen erhalten: der königl. preußische General der Infanterie z. D. Gras Monts. die ivirkl. Geh. Räthe vr. Hübel und v. Mlnckwltz , die GencrallleutrnantS Senkst v. Pllsach und Frhr. v. Fritsch, die Generalmajors b. Ruder», und b. Funckc. Geh. Rath v. Iah», der Viccpräsldcnt des OberappcllationS- gerlchtS Dr. Slegmann. der Präsident bcS Landeömctiziiial- Collcgiums Dr. Reinhard, der Präses dcö katholisch - geistlichen Consittorlums Stolle, und andere Penönilchkeiten ansbemEioil- und Militärdienste. — Die deutsch - conservativc Fraction „nd durch sie die sächs.Abgeordneten Acker >» ann, Hcinr ich. M cnscl und Reich haben alö selbstständigen Antrag eine »Novelle z» 'I'it. VII der Gewerbe-Ordnung Angebracht. Durch dieselbe wird den Geselle». Gehilfen und Fabrikarbeitern die Verpflichtung ans- erlegt, A rbeitöbü cher zu führen. Das 'Nähere Ist bestimmt, was in den Arbeitsbüchern enthalten sein must, waö in ihnen ent halten sein kann, ferner sink die Strafen für den Arbeiter, welcher ohne Arbeitsbuch in Arbeit tritt und den Arbeitgeber, weicher den Arbeiter ohne Arbeitsbuch i» Arbeit nimmt fcstgestcllt und die sonstigen Bestimmungen über die Beglaubigung der Einträge, die Ausstellung des ersten Arbeitsbuchs und den Ersatz clncö ver loren gegangenen Arbeitsbuchs getroste». (Wir setzen dabei vor« ans, daß die 'Arbeitsbücher keinerlei Cerfiur über die Arbeiter, sonder» lediglich Antritts« und Anstrittözclt bcmcrkungöloö ent boten. Anm. b. Red.) Sodann wird taö Lchrlings - Ver hält „ t ß fest geregelt. Der Lehrvertrag must schriftlich abge schlossen werden. Die näher angegebenen assciitlelicn Pmiltc müssen in demselben enthalte» sein. Es wird eine Probezeit von mindestens 4 Wochen vorgeschriebe,,. Die Lehrzeit must minde stens 2 Jahre sein. ES wirb angegeben, waö zu beachte» ist, wenn der Lehrling zu einem andern Gewerbe oder Bernte über gehe» will. Es werden Strafen bestimmt lür den Lehrling, wel cher widerrechtlich daS Verhältnis, verläßt wie für den Arbeit geber, welcher wider besseres Wissen einen sortgclaufcnrn Lehrling in Arbeit oder Lehre nimmt. Der entlausene Lehrling kann im Wege polizeiliche» Zwanges dem Lehrberrn wieder zugeiührt werden. Endlich wird vorgeschrieben, käst bei Auslösung des Lehr« Verhältnisses ein Lebrzeugntst ausgestellt werben must. Gegen wärtig bandelte eS sich nur darum, die Fragen, welche am dring lichsten sind, zur Erledigung zu bringen. Damit Ist nicht ausge schlossen, Vast weiterhin a»ch noch andere Capitct der Gewerbe- Ordnung, welche einer Revision bedürfen, eingehend behandelt, und den gerechtfertigten Wünsche», der bethcillgten Kreise ent sprechend abgeänbert werben. — Wegen A uihebuiig deS bekannten Gesetzes, wonach in Preußen baö Spiel in den sächsischen, braunschweigischen und Hamburger StaatS-Lotterie» mit Strafe bedroht ist. soll den, Reichstage eine Petition vorllcgen. Da i» leine», der deut sche» Staate» das Spiel i» der preustischen Lotterie verboten ist, so ist i» der That das Verbot ein sonderbares und wen» man die Lotterien überhaupt delbehält, wobi geeignet» aufgehoben zu werten. — Die bei der ReichSbankhanptttelle von München ringe- gangencn falschen 2<>-P<k»»igstückc sind von dem Hauptmüiizamte zu München wie solat begutachtet worden: „Die drei 2N.Pfe»»IgstÜcke. wovon eins taö Münz,eichen ä (Berlin,, die andere» beide» das Müii.ueiche» U (HannoveN tragen, sind gefälscht. Sic bestehe» aus NcmllbertLrgiumg vo» Kupier und Nickel), durchaus ohne Silber uuv »lud mit eigen« gravirten Stempeln ln eine», gerippte» Ringe geprägt, daher auch der .'stand wie der an den echten Münzen gerippt ist. Die drei Falsi sieatc sind nicht mit denselden Stempeln geprägt, indem bas Ge präge des AdlcrS ans de», cstückc mit den, Münzzeichen cV von bc», rer zwei Stücke mit dem Münzzcicheu 0 Abweichungen zeigt, wovon die kennbarste darin besieht, dast der unterste Theil des Ablerschwanzeö bis in die Perlen hinein verlängert ist. während er bei de», ersteren von den Perle» absteht. Da diese Münzen kunstgerecht hcrgcstcllt sind, so konnte dieses nur durch An wendung mehrerer mechanisch er Apparate und Maschinen „nd durch Mitwirkung mehrerer Kräitc geschehen. Das Gepräge ist dem der echte» Stücke so genau „achgebildct. dast cs nur mit der Lupe möglich war. Ab weichungen von deiiiscidei» zu erkenne». Jetcmallo ist diese Münz'älschliiig, welche Ihren Sitz in Norddculschlaub zu habe» scheint, eine ichr bedenkliche, da einerseits die Ertcummg der Falsifieatc schwer ist und andererseits bei dem vorliegenden Ver fahren bei der Anfertigung derselben eine g r o st e Verviel fältigung möglich ist." Dieses Gutachten crgicbt, dast sich eine orga »i s k rte F ä l s cherba „ dc mit der Herstellung von falschen 20-Pse»„!gstückcn befaßt, welche einen Materialwerts) von etwa 3 Pfennigen haben. — Das war ein munteres Leben, gestern aus dem großen Hofe der Jnfaittcriekascruc in Neustadl! Der U m.zug der bei- den G a r dc - G rcn ab ier - Rcg i», en ter hat nunmehr be gonnen und daS I. Bataillon des Regimentes ..Kaiser Wilhelm" machte den Anfang. In de» Hos wurden die eisernen Bettstellen geschafft, in denen die braven Grenadiere so manchmal „all) schweren, Ercrciren „„gewiegt geschlafen und von ihre», Schätz chen ge,räumt hatten. Die Brcteo wurden von den Maimschai. ten mit Ccnbolsänre gereinigt und sodann bei de» Bettstellen einstweilen aufgeschichict. Ein eigenlhümlicher Zu-all hat cs gc wollt, dast bei der Verwesung, welches 'Bataillon die erste Etage der neuen Kaserne beziehen soll, diese Gunst rem, 1. Bataillon zuticl. Das 2.Bata!llon Ivoste sich gleichfalls in die zweite Etage und so blich für daö 3. Bataillon die dritte Etage. In dritter Etage Ist das Offiziers-Casino eingebaut; dasselbe wird ans Kosten der Herren Offiziere prächtig ausgcslattet. Die Mili tärverwaltung liefert außer den Räumlichkeiten nur die Büssct- schränle. Das andere Mobiliar. Kronleuchter, Tische, Stühle. Zcitnngs- „nd Landkartcnschräukc, Spiegel u. s. w. tür den ans 80 Tischgäste berechneten Spclscsaal, sowie für das Lese-. Billard-. Spiel- und Eonvcrsationszinnncr schaffen sich die Ol'fiziercocpS auö eigenen Mitteln an. ES in hierbei nicht gespart und gcdic- genr Ausstattung mit Geschmack bestens vcrbunder, worden. Einen Zcituugs- und Atiantcnschranl, wie ihn z. B. das 'Atelier von Türpe hier zu liefern hatte, wird man in wenigen anderen Ossi- ziecs-Casluco wikdcrnndcn. — An, 10. dieses und folgende Tage. Vormittags von D> Uhr a», finket i», hiesigen Landhausc die öffentliche Auslcosung iächsischer Sta a t spa pi c r c. und zwar der llprocent. land- schattl. Obligationen v. I. 1630. der 4proec»t. Staatsschulden - Eassenschcine v. I. 1847 und der 3proceitt.Statöschuldc,»-Easscn- schclnc v. I. 165». ingleichen der 4proc. scichs.-schlesischcii Eiscn- bahnacticn statt, während bereits a», 15. d. die vtuözahlling der laut Ziehungsliste vom 25. und 2,1. Scpt. v. I. auögeloostcn, Den 3i. März und 1. April d. I. fälligen Eapitaiieu der 3proc. lantschastlichei, Obligationen v. I. 1830. 4proccnt. Staatsschul. den-Caisenschcine vom Jabre 1847 und 3proe. StaatSschuldcn- Cassruscheinc vom Jahre I>55, sowie die im gleichen Termine zahl baren Zinsen dieser Staatövapiere und der aus den Staat über nommenen -O proc. Aihcrtsbahn-PriorstätS-Odligationcn Nit. C. beginnt. — Ilm die Erschwernisse. welche durch die bisherige Ent nahme bon Vorspann für die in, Frieden stattsindcndcu größeren Hebungen n. s. w. dcösächs, schc» Armcecorps der Militärverwaltung sowohl, wie der Bevölkerung entstehen, zu beseitigen, soll ein Versuch mit Ankauf bez. Ennietbung von Wagen. Pferden und Geschirren zun, Vorspa,indicnst gemacht werden. - Der Divisionöantitcnr Pechwcll in Leipzig wurde znm Mitglicde des Rejchg-DiScipliiiargerichtSbois ernannt. — I» Folge innerer Mittheilung in Nr. 50 dieses Blattes, betreffs des a» den Stadt,ath gerichtete» Gesuchs um Genehmi gung zur Anlage von localen Normalspurbahnc» tbeilt uns Herr Oberingenieur W. A. Jäger frciindlichst daS Nähere über die Ausführung deS Projcctcd mit. Im Anschluß an unser bc- zcichnereö Rcierat, m welchem der Weg der projectlrteu Bahn genau bezeichnet fit, können wir nun das Speclellere. wie folgt, mitthetlen: Die Bahnen sollen eine Spurbreite von 1,M Meter, gleichbedeutend mit allen deutschen Lokomotlv-Eisei,bahnet, - daher 'Normalip,.rbahne» genannt — erhalten. Tic Maschinen zu den ans solchen Bahnschiencn verkehrenden Personen und Güterwagen werden ganz einfach construirt „nd die einzelnen Tbeile sind zu jeder Zeit leicht zugänglich, baden patentirte Eon- densationöavparatc. arbeiten geräuschlos, ohne sichtbaren Ranch und Dampl «nd sind die Kessel solchergestalt eingerichtet, daß cine Erploslon fast unmöglich und die Besichtigung und Rcinigimg der Kessel mit Leichtigkeit ausführbar ist. Die Maschinen sollen mit einer Dampfspanmmg von 12 Atmosphären in .3 Größen „nd zwar zu 12, 24 und 40 Pferdckrast den Fahrdienst leisten. Die Personen- und Güterwagen sollen verschiedene Größen haben und ein jeder der Beförderung bon 20 bis 10t) Personen, be ziehentlich von 50tto bis 15,000 Kilo Güter dienen. Je nach der Größe der Bahiianstcigimg „nd den zu bewegenden Lasten, kann jede Maschine zu jedem Wagen benutzt, auch die vloie Maschine als Zugkraft für gewöhnliche Bahnsplirwagei, ver wendet werden. — Sonach würden wir. wenn die Genehmigung erfolgt, mitten in den Straßen nun eine Dampf - Eisenbahn haben, gegen welche sich i»,Allgemeinen vielleicht um so weniger etwas einwenden lassen würde, je vorsichtiger man bei der 'Wahl dcö zu besahrenben Wegeö. soweit er innerhalb der Stadt gelegen, zu Werke geht. Ganz besonders bedenklich würde cs z. A. er scheinen, wenn man tle Dampibahn, wie proiektirt, über den Theater hl atz »ach dem El banal legen wollte. Die Falir-Krenzniigen an der Brücke, die so schon den dortigen Platz zu einen, der geiährllchsten für hie Passanten machen, wür den Hann noch in ailsterorbrntlicher Weise erhöht werden und. abaesehen davon, würde die Bahn auch bei Hochwasser sofort ,infahrbar sei». - In Bezug ans unser gestriges Referat über den Wulf fi schen Elkens, i» weichem am Sonntag wieder vor live,füll te», Hause die Abendvorstellung bor sich ging, können wir noch Nachträgen, dast seitens der Sächs -Bödm. Baimhosö-DIrectio» in coniaitter Weise Vorkehrung getroffen worden ist, dast sowohl vor Anfang alö anch nach Schluß der Vorstellung »ist allen Rangir- bcweaungkn so lange gewartet wird, bis die Besucher deS EirniS den licbelgang ungehindert passirt habe» ,»>d daß nur die bei ten 7.23 Ml», und 10,12 Min. Abends von Bode,Ibach kommen de» PttloistiPig« den Peagerstrahen Ucbergang passircn.
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