Dresdner Nachrichten : 28.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-28
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- Dresdner Nachrichten : 28.08.1877
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hübsche » ober würbe Dreißi- er, von s gutem Veutsch- lltnissen cachtete ilcrwelt eonkcnz cr E on- rinögeu beo zur nie Zu- Photo- er ne- idcr re in selbe ivnvon chlacklt- dulber -200 zu October iclnncn. vegucin llation. nter I. crlveilt. t vom 't. 8M<1 lllLULO Vnnon- LLV 22 der am s trifft dainp't lcppcr it <viu- chlicßl. --r »r» S lauücn gestellt ung zu rcgcl- tioaige abrikat «v«ic, sencckc» Itr«r, jeden 'b der ünfang «r. S4« W »ieet« M.- "W »»»»««rovii«. »UN»»« 32000 «01. DSr die »»«,,»e «<««»» t»»dler Manulirlpl« «cht sich die Redaell»» »Ich! »eedwdltch. gnler,«e»-«nni>hme «u». »Irl»: H«»s«nft»>n »«» «ogie« tnL«induia. «er- Ilu, «Ile«, LeiVtN. valel, »rellau, granlsunM, —Mud.Most» ln Berlin. Set»»«». Willi, Ha»due^ Nrantsurl a. M., Mün« che». — Lau«, » G«. »« NronUur« a. M. — Wr. v«l>« in «tzeinnl».- k.»Ulle, ll»lUe» ch k«. in Parl». Dienstag, den 28. August. >»i Tageblatt für UolitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Nörsenkericht und Kremdentiste. Druck und Sigenthum der Herausgeber: Litpsch L Ntichar-t t» Dresden. Lerantw. Redactrm: Ernst Lltpsch in Dresden. SM«e»t« »»»de» »ule». Lir»d- l, » »«» » Ud» «n,e»»mme«. Sonnt««» »l» MU»-»» »S Me. L» Neuftidl: grob« äl»ftr»» Me » d>» Nachm.» U»«. — Der Raum einer «1«» ldolugr» VrliljeU« t»llet >d Pli!'. Umgejandt I» rlelle UU Plge. Ginr Garamie zür dM »achkla,i,e ErlcheUle» »«r 2»frrat» wird »ich» »r geden. »ln-warlige «»„oneel» üinilrage oo„ UN» und«, luunleu giriuc» und Pc» taue» mierirc» wir nur «,,cu Pranumera»»«» Tallinn« durch Ärres» mar!rn oder PoilelNt»«- luug. Acht Silvcu loftco >L Pige. Jnlerale lür di« MoniagS - Nummer »der »ach emrir, geilla«» »i, Pcli!jr>,, ^ xxiD Jahrgang. Mitredacteur: Ite. Lmll Für baö Feuilleton: LuSvlsc Dresden, 1877. Für den Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. Ende daS mörderische Ringen um den Schiplapaß wie immer .... so viel ist sicher, daß die Türkei eine erstaunliche Kraftentwickelung bei diesem Anlaß bekundet. Die Probe für den unerschütterlichen Entschluß der Osmanen, durch Eisen die Noth zu brechen, ist gegeben. Hut ab vor der Tapferkeit der todesmuthigen Krieger, welche die steile Höhe seit fünf Tagen stürmen! Hut ab gleichfalls vor der Zähigkeit der Russen, welche eben so lange den wüthenden Anprall des Feindes abschlägt! Mit einem Heroismus, dem Niemand seine Bewunderung versagen wird, kämpfen Verthei- diger und Anstürmcr. Das schwierigere Stück Arbeit haben jeden falls die Türken, und da in dieser ideallosen Zeit lediglich die mili- tairische Leistungsfähigkeit den Maßstab der Existenzberechtigung al>- giebt, so wird man die Türkei kaum mehr als den kranken Mann verspotten dürfen. Die Sattelhöhe des Schipka-Ueberganges ist von den Russen mittelst 25 Verschanzungen, die durch 28 Geschütze armirt sind, vcrtheidigt. Der nunmehr gefallene Vertheidiger des Passes, General Doroschinsky, hatte außerdem die Straße durch Steinwälle unpassirbar gemacht. Die Türken müssen eine steile Straße von etwa einer Stunde Länge aufwärts stürmen, immer dem Feuer aus den russischen Redouten ausgesetzt. Täglich erneuert sich der heisere Allahruf ihrer stürmenden Krieger, während die rus sischen Scharfschützen auf Kosakcnpferden zur Verstärkung herbei eilen. Ein solcher fünftägiger Frontangriff auf flammenspeiende Verschanzungen wird in der Kriegsgeschichte seinen dauernden Platz behaupten. Warum sich Suleiman auf diesen Frontangriff versteift und damit das Leben so vieler braver Soldaten opfert, um einen Uebergang zu erzwingen, der von selbst in seine Hände gefallen wäre, wenn er andere Pässe überschritten hätte, das entzieht sich noch jeder Erklärung. .Zwei Welten, so lautet eine Beschreibung des Schipka« volles, liegen zu Füßen veo Wanderers, der aut seiner Höhe siebt. Nordwärts dehnt sich über Berge und Thäler eintönig grünes Weideland, dazwischen Eichen- und Buchenwälvcr, in denen man nur mit Mühe einen der versteckten, mit Kalkplatten gedeckten ärmlichen Weller der bulgarischen Gebirgsbewohner entdecken kann. Südwärts dagegen, auö mächtiger Tieie, winkt die „Tckne von Kaianltk". eine jenseits durch sanft gewellte Berge gegen die Südweststürme geschützte Ebene, erfüllt von Saatfeldern und Rosengärten, zwischen denen, von leuchtenden Wasscrbäntcrn durchzogen und von mächtigen Nußvaumarup- ven beschattet, zahlreiche türkische Ortschaften mit rothen Ziegel dächern und weihen MtnaretS zum Besuche clnladen. Durch Zauber wähnt man sich plötzlich auö Europa nach Kleinasten versetzt." Auf dem nordbulgarischen Kriegsschauplätze hat der rechte Flügel Mehemed Ali's zwei Tage hinter einander bedeutende, wenn auch schwer erstrittene Siege über die Russen davongetragen. Es sind dies die Kämpfe bei Jeslar, von wo die Russen Siege berichtet hatten. Es war dies eine Liebedienerei gegen den Großfürsten- Thronfolger gewesen, der dort nebst seinem Untercommandanten Wladimir von Jassim Pascha geschlagen wurde. Man hatte dem Großfürsten-Thronfolger eine Division von 4 Regimentern Infan terie, 10 Escadronen Cavalerie und 4 Batterien aus lauter russi schen Kerntruppen ausgesucht; aber auch diese Elitemannschaften, die muthig türkische Verschanzungen stürmten, unterlagen zuletzt. Trotzdem hat der Sieg der Türken hier so lange nicht strategische Bedeutung, als der nachdringende Sieger nicht einen Vorstoß gegen Tirnoiva unternimmt. Die volle Schale ihres Hohnes gießt die „N. F. Pr." über die Rumänen aus. Rußland verzichtet auf jede Mitwirkung der Rumä nen, die über die Donau zurückgeführt und entwaffnet werden sollen. „Die rumänische Armee selbst wird sich freuen, dass der Feldzug für sie beendet ist, noch ehe er begonnen, und daß jeder Brave, der aus dem rechten Donauuier zitternd dem ersten Zu sammenstöße mit den Türken entgegengesehen, unverwuntet zu Weib, Schwein und Mamaliga heimkehren kann. ES ist aller dings schlimm, baß die rumänischen Helden nicht blos nach Hause geschickt, sondern auch entwaffnet werben sollen. Darin liegt ein Schimpf, der jedes andere Heer rasend machen müßte. Solche Behandlung läßt man sonst nur zuchtlosen Freischaarcn, aber nicht einer befreundeten regelmäßigen Truppe wider fahren. Man kann wob! sagen, die Rumänen hätte jetzt schon die Strafe iür ihr treuloses Benehmen, für ihre Auflehnung gegen den Sultan ereilt. Die Türkei war ihnen seit Jahren ein so milder LehcnSherr, baß man in Bukarest die Leine kaum mebr lühite, an der man gepalten ward. Man zerriß sie im Uebermuth und trügt nun die Elsenkette um den Hais." In Lausanne am Genfer See hat soeben der von Deutschland beschickte Congreß für Berathung gemeinsamer Schutzmittel gegen die Reblaus seine Sitzungen beendet. Die daselbst vertretenen Staaten habm sich über eine Reihe offenbar sehr zweckmäßiger Maß regeln verständigt, wie die Reblaus resp. die Weiterverbreitung der mit diesem Insekt behafteten Wurzeln und Stöcke zu bekämpfen ist. Wie wichtig für alle Wein producirenden Länder ein Schutz gegen ein weiteres Umsichgreifen der Reblaus ist, maa nach den Ver wüstungen beurtheilt werden, welche dieselbe in Frankreich bereits »»gerichtet hat. Das weinreichste Departement Hörault hatte vor dem Auftreten der Reblaus einen durchschnittlichen Jahres-Ertrag von rund 12V» Millionen Hektoliter Wein. Im Jahre 1875 — bekanntlich das reichste Weinjahr Frankreichs in einer langen Periode — sank der Ertrag der Ernte im Departement Hhrault auf 9*/io Millionen und 1876 auf 6,464,000 Hektoliter. Allein im Departement Vaucluse sollen in den letzten drei Jahren 15,000Hek taren Weinland vollständig durch die Reblaus verwüstet worden sein. Auch hier ist, wie ür den Departements Bouchcs du Rhone, Dräme, Gard, Hautes-PyrSnöeS u. A., die Weinernte der letztens Jahre meist auf die Hälfte des früheren Durchschnitts-Ertrages zurückgegangen. Daß für den Weinbau in Deutschland ähnliche Schäden geradezu vernichtend wirken müßten, liegt auf der Hand. Auf einem anderen ebenfalls für den Volks-Wohlstand wichtigen Gebiete ist auch eine Einigung erzielt worden. Preußen und die jenigen Staaten Deutschlands, derenFlüffe in preußisches Gebiet über gehen, haben sich über eine einheitliche Fischerei-Gesetzgebung verstän digt. Man darf hoffen, daß im Osten und Nordwesten Deutsch lands durch gleichartige Handhabung der Fisch-Polizei der Fisch- Reichthum unserer Flüsse sich nach und nach heben wird. Fürst Bismarck ist in Gastein abgesticgen, voraussichtlich be sucht auch Beust demnächst das weltberühmte Bad. Mögen beide Staatsmänner, angesichts der großartigen Natur, gewisse kleinere Pikanterien vergessen! Herzliche Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland sind um so nothwendigcr, seitdem Rußland aus dem europäischen Concert auszuscheiden Miene macht. Solche herz liche Beziehungen liegen auch ganz in den Wünschen des Kaisers Wilhelm, der wiederholt große Befriedigung über seinen jüngsten Besuch in Gastein und Ischl ausdrückt. „Je mehr ich von Oester reich sehe" — sagte er kurz nach seiner Rückkehr von diesen Orten — „desto mehr zugethan werde ich demselben und der Gedanke, daß das deutsche Reich nunmehr stets nicht allein in Frieden, sondern in herzlicher Freundschaft mit seinem Nachbar leben wird, trägt viel dazu bei, die letzten Jahre meines Lebens glücklich zu machen." — Bravo, Bravo! Aber war denn die Verbindung beider jetzt ge trennter Reiche vor Königgrätz nicht noch inniger? So getrösten wir uns, wenn die beiden Männer, die 1866 das Meiste dazu bei trugen, das Band und den Bund zu sprengen, vielleicht 187? ein neues Band, einen dauernden Bund knüpfen. Neueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 27. August. Offiziell aus Gornji Studen vom 26. d. Abmds: Gestern behielten unsere Truppen ihre Posi tion aus Schipka, unser Verlust beträgt 30 Offiziere, 400 Soldaten todt und verwundet. Der Kampf dauerte von 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends. Nachts erneuerten die Türken den Kgmps mit frischen Truppen. Der verzweifelte Kampf dauert biZ jetzt, 26. d. Mittags. Unsere Truppen behaupten ihre Stellung. Petersburg, den 27.August. Ein Telegramm des General adjutanten Arkas Nicolajef vom 26. August meldet: Die Uacht .Hivadia" stieß am 24. August bei Varna auf eine türkische Barke und brannte dieselbe nach Landung der Besatzung nieder. Die„Livadia", von großem und kleinem türkischen Monitor verfolgt, kam Mittags glücklich in Sebastopol an, wohin sie von den beiden Monitors bis zur Hafenversperrung verfolgt wurde, die nach wir kungslosem Feuer nach der Sulinamündung zurückgingen. Der Dampfer „Constantin" torpedirte Nachts zürn 25. d. bei Suchum- Kaleh einen großen türkischen Monitor, welcher wahrscheinlich zu Grunde gegangen ist. Der „Constantin" ging nach Jalta ab, da bei Tagesanbruch zwei türkische Monitors herannahten. Konstantinopel, den 27. August, Vorm. Bis jetzt ist keine officielle Meldung von der Einnahme des SchipkapasseS vorliegend. — Die Einfahrt in den Golf Prevesa (Albanien) ist nach Sonnen untergang verboten. Locale» an» EächsischeS. — Ihre Majestäten der König und die Königin begaben sich gestern Abend nach dem Jagdschlösse Ne he selb bei Altenberg. Der Aufenthalt daselbst ist bis Donnerstag festgesetzt. Die Um gegend Rehefelds ist vor einiger Zeit durch Gendarmerie abgesucht worden, da man verdächtiges Gesindel, wahrscheinlich aus Böhmen, wahrgenommen hatte, welches dem Könige oder der Königin, die von Rehcfeld aus oft einsame Wald-Touren unternehmen, leicht lästig fallen könnte. Einem zur Jagd aufbrechenden Jäger soll man be kanntlich kein Glück wünschen; darum beschränken wir uns auf die Mittheilung, daß die während des Hubertusburger Aufenthaltes ge wonnene Jagdbeute an Dürftigkeit in Nehcscld sicher nicht über- troffen werden kann. — Nach kurzem Krankenlager ist gestern Morgen der verant wortliche Redacteur dieses Blattes, Herr ii-mv. jur. Goedsche, ge storben. Der Verewigte war ein Sohn des Meißner Buchhändlers Goedsche, der sich durch sein freimüthiges Eintreten für die deutsche Sache den Zorn Napoleon 1. zugezogen hatte und aus Meißen mit Weib und Kind flüchten mußte. Auf dieser Flucht seiner Eltern in Schmicdeberg a. d. E. wurde unser Goedsche am 2. September 1813 geboren, so daß sein 64. Geburtstag auf den nächsten Sedantag ge fallen wäre. Er hat später in Leipzig die Rechte studirt und als Jurist in Schneeberg, Altenberg und Laucnstein practicirt. Erst in späterem Lebensalter wandte er sich der Journalistik zu; an unserem Blatte arbeitete er seit, drei Jahren. Der letzte Montags-Briefkasten war zum größten Theile noch das letzte Werk des Verewigten. Goedsche war ein braver, biederer Charakter. Wir verlieren an ihm einen lieben, treum Collegen. Ilavv pia anima! — Den hier in Dresden hock,geachtete» und als Militär- Schriftsteller in den weitesten Kreisen bekannten Herrn General- Major v. d. A., F. W. Sieg mann tWeintraudenstraße B hat jüngst und eiaentvümlicker Weise gerate an dem Tage, an wel chem hier in LrrSden sein hochgeachteter Bruder, der Präsident des hiesigen kgl. OberappeliatlonSgerichtS, verstarb, in der Nähe von London. wohin brr Herr Generalmajor zum Besuche seiner Tochter gereist war, ein schweres Unglück betroffen. Daö vor einen Fieischwagcn gespannte Pferd war sck,en geworden und beim Durchgehen desselben kam der in nächster Mähe befindliche Herr Generalmajor zum Fallen. wobei er überiabren warb und so schwere Kopfverwunbungen davon trug, daß cS zwcisclhast ist, ob er jetzt noch unter den Lebenden wellt. — Auf den» in Stuttgart abgebaltenen Feucrwehrtage wurde auch über daö Feuerlöschwesen im Königreich Sachsen durch den Herrn Direktor Ritz aus Dresden Bericht erstattet. Danach bestehe» Im Lande zur Zeit:<42 Fcucrwebren mit etwa 33,060 Mitgliedern. Sehr fördernd für die Entwickel ung dcö Feuerlöschwesens in Sachsen ist tlc Bestimmung des Brandvcriicherungögcictzco vom vorigen Jabre gewesen. wonach jede Gemeinde ei» wohlgeordnetes Feucrlöjchwcicn cinzurichten verpflichtet Ist. Die Einrichtung eines LanbcduiilcrilützungcsondS snr verunglückte Fcuermänncr und deren Hiiueidlicbcncn hat sich als sehr nützlich erwiesen: so sonnte» im vorigen Iahre ti.OiiOM. zu dem gedachten edle» Zwecke verwendet werden. Zur Beschal tung von Feuerlöschgcräthschastcn an ärmere Gemeinten sind 40,000 Nt. ausgezahlt. — A „öder Nenstadt. Ein unschätzbareo Kleinod besitzt unsere Residenz in dem Garten des Javanischen Palais! Dieser herrliche, inmitten der Statt gelegene P>,n,,njl rc» riesigen Bäume», der grünen Wiest, den schattigen Gängen, den bunt- blumigen Rabatten und den überraschenden Ausblicken aus die Stadt und den Elbstroi» ist in der That ein wahrhaitcr Schatz'. Besonders in diesem Jahre, wo das Grün so irisch erhalten ge blieben und von der Gancnvcnraltnng iür de» Schönheitssinn geradezu Bollcnbctcs geleistet worden, ist der Garten das Labsal aller Naturircundc. Ei» Blick vom Hügel ans hernieder zu den prachtvollen Teppichen, hinüber zu den Tbürmcn und Knvvcln, hinunter nach der zwischen blühenden Akazien rmtcrgchendcn Sonne muß auch dem verstimmtesten Gcmüthe seinen Weltschmerz aus Minuten vergessen machen! — Eine soeben erschienene Verordnung dcS königlichen Ministe riums des Inneren verbietet jcdwcdcö Halte», sowie die Ver sendung oder sonstige Vermittelung lebender Colorado käfer und zwar sowohl des Käsers selbst, alö seiner Eier. Larven und P u p p c n, bei Hast st rate oder Gcldstraie bis zu I5»o Mark. Die Gciahr einer Wcttcrverbreitung des schädlichen Insektes liegt, bei OUchibeiolgung der Verordnung allerdings bekcnkklch nahe. Die Polizei-Bebörden und deren Organe habe» auf Znnehaltung dieses Verbotes genaue Aul. sicht zu führe». — Die 'Anwesenheit dcö deutschen JournaltstcnvcrbanbeS in Dresden bat de» Herren Gelegenheit gegeben, auch die Stein- brüchc in der Sächsischen Schweiz zu besehen und alle Be richte über die Fahrt dorthin enthalten de» bittersten Tadel der planlosen Zerstörung an bcn schönen Feld- und Bergpartien. Scvamberra schreibt im N. Wr. Tgbl.: „Die Dampieriahrt ging in die sogenannte Sächsische Schweiz, oder besser ins Meißner Hochland, wie cö vordem geheißen und wie cs heute noch heißen sollte. Der Name verdrießt mich seit jeher, clnnso wie der Raubbau in den Steinbrüchcn an den Felswänden des Clbthaies. Die Sächsische Schweiz ist keine Schweiz im Kleine», den alber nen Namen konnte nur Jemand ersinnen, der nicht über Herrns- tretsche» hinauügctonunc» und wenn der nicht minder alberne und überdies roh geführte Raubbau in den Steinbrüchen noch eine Weile sortdaucrt, so wird das eine reckst schöne Gegend wer den." Andere Berichte loben Land und Leute und mache» aber der Regierung den Vorwuri. daß sic die ganz unnütze wilde Zer störung selbst am Fuße der Bastei geduldet habe. — Wie bereits erwähnt, Hai im benachbarten Preußen am Montag die Nicderjagd bereits begonnen. In Sachsen darf jedoch daö dazu gehörige Wild, als Haie». Rebhühner, Fasanen :c. nach K8 -'> »nd 0 des sackst. WildschongeictzeS vom üO.Zuni l87V nick, t vor A usgang der A bschußzeIt verlaust, noch zuin Verlaut angeboren werden. Da nun in Sachsen die Jagd aus Rebhühner am l. September, die Jagd aus Haie» und Fasanen erst am 1. October beginnt, so darf auch vor dem Termine dieses Wildprct in Sachsen nicht ieilgebcstcn werden. Seit I. Juli düricn in Sachsen geschossen, also auch verkauft werten: Edcl- unb Damhirsche, Rehböckc und Wildenten. Vom 1. September an außerdem noch: Edel- und Damthlerc, sowie deren Kälber, »Auer-, Birk- und Hasclwtld, Rebhühner, Trappen. Wildtauben. Schnepfen, Wachtel», .ganin und DachS. Vom 1. October an ferner: Haien und Fasanen, und vom 10. October an lbiS 15. Dccember) auch weibl. Rehwild, niemals aber Rchkälber ln dem Jahre, in dem sie gesetzt wurden. Dcm Wildhandcl wird übrigens während unserer Schonzeit in Lachsen streng aus die Finger ge- sebcn und den Wilddiebe» und Aasjägcrn keineswegs Thür und Thor geöffnet. DaS Jüger-Vatemccuin von Alex. Meyer, wel ches bei Wigandt, Hempel und Porcy i» Berlin erschienen ist und nur B/s Mark kostet, kann allen Jagtireunten als treuer Be gleiter und Rathgcbcr bestens empioblcn werden. - Der Geh. Kriegsralb Teucher ist mit Urlaub nach Savnitz an der Ostsee, der Geh. Legationörath v. Watzdori nach einem Nordscebade abgcrelst. — Herr Poiizetdirector Sevwauß hat iniolgc einer schweren Krankheit seiner Gattin den erhaltenen Urlaub unterbrochen und gestern seine amtliche rhättgkcit wieder ausgenommen. - Die Anmeldungen zur landwirthschaitlichcn Landesaus stellung zu Döbeln haben ihre» Abschluß gefunken und ihre Zu sammenstellung bietet sehr viel Interessantes. Der Platz- und Bauansschuß saben sich wegen der noch in leister Stunde ein gehenden Anmcltungen zu wesentlichen Acndcrungc» Ihrer Ent würfe »nb Pläne veranlaßt und haben nach Möglichkeit den ausgesprochenen Wünschen der Aussteller Rechnung getragen. Der WokmungSauSschnß unter Vorsitz dcö Hr». Stadtrath Burk- Hardt In Döbeln vermittelt snr Aussteller und Besucher billige und gute Wohnungen während der Ausstellungstage und nimmt noch immer Melkungen entgegen. Die Gcneraldiiection der kgl. sächs. Staatvbahncn hat die Giltigkeit der TagcöbilletS aui die Dauer der Ausstellung gewährt und die Erlaubnis! zur Aus ladung deS zur Ausstellung gelangenden Viehes an der Haltestelle Döbeln gegeben. Zur Verfrachtung der Maschinen vom Ccntral- e erbietet sich Spediteur Emil lg wie die landwirthschaitliche am demselben Platze befindliche Gewerbeauosteilung der Stadt Döbeln gestalten und die dafür errichtete Halle schließt sich den iür entere bcrgesleUten Baulichkeiten ln würdiger Weise an. Der iür bcn 7. oder n. September ange- kündigte Besuch Sr. Mai. dcS Königs zeugt von der Tbeilnabme, dessen sich daS Unternehmen auch an höchster Stelle zu erneuen hat. — Zn Folge Eröffnung der El'enbahnstrecken Schandau- Bautzen und Eberöbach-Wilthen werden vom I. Sep tember ab die Station iür alles Fuhrwerk in Schlank, sowie die kläglich zweimaligen Personen-Posten zwischen Bischofswerda und Sohland und die täglich einmalige Personenpost zwischen Bautzen und Sohland anigehoben. — Der Verkehr aui dem gestrigen Schiachtvicbmarkt gestaltete sich trotzdem, daß iämmtllche Exporteure abermals anö- geblleben waren, zn einem ungewöhnlich regen mW die Händler erzielten durchweg recht annehmbare Preise. Zum Auftrieb waren 350 Rinder, OL? Schweine unv 1081 Hammel, aber nur 128 Kälber gelangt. Primagualität von Rindern, beste böhmische Mastochsen, wurden pro Eentner Fleisch zu 72 Mark und darüber dinauSbezablt. während mittlere Rinder 55biöOO. geringe Waare aber 4L bis 45 Mark kosteten. Die erste Qualität behauptete deshalb die vonvbchentlichen hohen Preise, weil davon nur ge- >>Inae Posten zum Verkant gebracht waren nnk eine ansehnliche 'Zahl solcher Provinzialfleischersich eingesunken halten, die gern
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