Dresdner Nachrichten : 17.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708172
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-17
- Monat1877-08
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- Dresdner Nachrichten : 17.08.1877
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«r SSS Kk» »r»r,l«»r,>» LtrNrltLLr» L,«.rk»0P,»k, Lurch kl.,»» » Rail's ,I»r. TtNtrl.pummrruw,!^. »uN«^ 3200Ü »iLl. Utlr Li, Rück,,»« Un^. iandlrr Man»IcrI»t« Wicht sich dir Rrdictto» »tcht »crdAdltch. zuleralrit-Anna»«. ,». »trt»: ch»»!.»»,«« und »o»l»rln Hamdur». v«r- ltn. Wien. Lei»«!,, vaicl, veelluu, granlsurtM, — «»». in verlin, Lelpita. Wl«n. Hamdurn. »laiikfu« i. vk.. Miln, che« — Laud« » tt». n» grankiur» ». M. — ,».«»>«» in rhemnitz.— ttnr«, kattllr, »uiiler ch <.». in Pari«. Freitag, sei, 17. Augusts Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Hefchäftsverkehr. HLörsenbericht und Kremdenliste. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Liepsch Ntikhnrdt ln Dresden. Verantw. Redakteur: Fr. Goedsche in Dresden. J,i«,»i, »erden «,»,»- chlr.L« I» »i» «».» UL, ,n,e»»mm«o. Sinnt»»» »i, Mt»-,» » ULr. I» «eulind«: »rote NI»»'»» ^>üe L d>»Nachm.» Udr. — Der Raum einer et«. IfaI»»kN Peliltrti« killet >L P!»e. Sma'ianLt d» Ml« Lu P>»r. Eine Naraniie iür Ln» »ac. uia »>,« Eriche'«» »er Hui'»»» wird »ich» ,e »even. Nutwäri>»e klnuoncen» Liuliraae van uu« und«» Ianuie,?A>rmen und Per» Ionen imclirr» wir nur »«»ru PcäiiumeraiiLo» ;',aiii»»ig durch ivriel» ,na»!cn oder Poiilintad» Uuic Acht Tiidcu koiie» I'» Pigr. Inieraie ill» die Mo»!»»-. üiummer »)rr nach einiiu i;riiia», die Peiii^lie 2U Piae. XXII. Jahrgang. Niitretacteur: HiuU Für das Feuilleton: Luelvt« Dresden, 1877. PvlittscheS. Nicht das feinste Lob erhält das englische Parlament für seine nunmehr abgeschlossenen Leistungen. Fruchtbar war es nur an un fruchtbaren Orimtdebattcn; größere Gesetze, auf die man in Eng land mit Sehnsucht wartet: über das Concursverfahren, ein Patent-, cinUniversitats- und ein Gefängnißgcsctz, hat es unerledigt gelassen. Am meisten tadelt man aber das Verfahren einiger weniger irischer Abgeordneten, welche den Plan konsequent verfolgten, die Gesetz gebung durch die frivolsten Manöver zum Stillstand zu bringen. Eine Hand voll Irländer beutete die Geschäftsordnung des Parla mentes so brutal rücksichtslos aus, daß die Debatten ohne Resultat verliefen und die kostbarste Arbeitszeit mit unnützem Gezanke ver trödelt wurde. Was noch bedenklicher ins Geivicht fällt, ist der Um stand, daß der ganze Ton der Verhandlungen des Parlamentes hcruntergezogen wurde. Welche Maßregeln das nächste Parlament ergreifen wird, um dem frivolen Beginnen solcher Unheilbolde zu begegnen, wird für alle Welt eine höchst interessante Beobachtung abgeben. Wir in Deutschland haben bekanntlich parlamentarische Schmerzen anderer Art. Bei uns wurden zeither nicht zu wenig, sondern viel zu viel Gesetze fertig; das Paragraphen-Legen und Alinea - Ausbeuten erfolgt im Reichstage so kartoffclkäferartig- wucherisch, daß neulich der Neichstagspräsident, der inzwischen mit dem Tübinger Ehrendoctorhute geschmückte Ur. Max v. Forckenbeck, sich in einer Tischrede höchst absprechend über die deutsche Gesetzes macherei äußerte. Nun wir, auf die nicht bloS im August, sondern in jedem Monat des Jahres ein Sternschnuppenfall von Bezeich nungen, wie Particularist, Neichsfeind und andere Liebenswürdig keiten niederprasselt, können uns nur freuen, wenn eine parlamen tarische Autorität von der Erfahrung Forckenbcck's das von uns un zählige Wal Gerügte bestätigt. Aber, fragen mir doch den jungen Ehrendoctor, existirt denn nicht im Reichstage ein Herr, der auf den Namen Valentin hört, der ein Etui mit gedruckten Schlußcwträgcn bei sich führt, wie ein Anderer ein Streichholzbüchöchcn, und der in jedem Augenblicke dem Präsidenten einen solchen Schlußantrag überreicht, wenn die Opposition die Schattenseiten der von dem Bundcsrathe vorgeschlagencn Bestimmungen beleuchten will? Oder, gehört Herr Dr. Max v. Forckenbeck nicht selbst einer Partei an, welche die unvorbereitetsten und unreifsten Vorschläge frischweg zu Reichsgesetzcn erhebt, stM-lick, um nur wieder etwas fertig zn bringen, gleichviel wie ev an-qieht und paßt? Nun beginnt die Flick.nü.sit an den kaum aus der parlamen tarischen Werkstatt hervorgegaiigencn Gcsetzeshosen. In diese Naht schlägt es ein, was man neuerdings über eine Revision der Gewerbe ordnung berichtet: „Der Bundcöruth batte vor nicht langer Zeit eine Anfrage an die Bundesstaaten gerichtet, durch weiche man sich über die Notbweudigkctt einer Reiorm der Gewerbeordnung vorweg in- tormlren wollte. Das schlicßliche Ergebnis! der cliigrfordertcn Gutachten hat allerdings (?) die Nothwendigkeit einer Reform in manchen Beziehungen constattrt und es sind hiernach weitere Schritte unternommen worden. ES beziehen sich darauf die sämmtiiwcn Erhebungen über die Arbeiterfrage, auf Grund deren Vorschläge auf Abänderung der Gewcrbcgesctzgebung ge macht werden sollen. Dieselben werden zunächst die F raue n- arbeit in den Fabriken und batz Le brl i n g ö w e s en betreffen. Ilebrigenö gehen noch fortwährend Anträge bez. Gut achten von gewerblichen Genossenschaften und Organen dcS Handelsstandes dcl dem Reichskanzler ein, welche sich auf Ab änderung der Gewerbeordnung beziehen. So wird mehrfach die Einführung von Arbeitsbüchern empfohlen und zwar lediglich zu dem Zweck, um dem Arbeitgeber eine Controle über die früheren Arbeitsstellen deö Arbeiters, sowie über die Dauer unb ordnungsmäßige Lösung seiner ArbeilS-Verhältnisie zu geben, ohne daß man Zeugnisse über Leistungsfähigkeit des Arbeiters als erforderlich erachtet. Ziemlich allgemein wird in allen Gutachten und Anträgen die geienllche Regelung des L cb rlt n g Swes c n S für ein dringendes Bedürfnis) erklärt und schriftlich er Lehr. Vertrag und namentlich strenge Bestimmungen gegen dessen vorzeitige Lösung und böswilliges Aufgcbcn dcö Lchrlingö-Vcrhäliniffeo gefordert. — Die Novelle zu dem Geich über den 11 n tc rst ü tz un g Sw o h n s i tz, welche der Bundeörath vorlcgcu wird, dürste denselben in erster Reihe nach seinem Wicderzusammentritt beschäftigen. Eine Anzahl von Vorschlägen nach lue,er Richtung Ist Angesichts der Herabsetzung der Frist iür Erwerb unb Verlust deö llntcrstützuiigüwohnslkcö. die Einrichtung obligatorischer HiUökasten, um einer llcbcr- lastung der städtischen Coinmunal-Verdände vorziibeugcn, vor aussichtlich." Alle diese Dinge, brauchen wir cs zu sagen? begrüßen wir mit Genngthuung. Sie entsprechen ganz dem vielfach geäußerten Ver langen. Wo immer Handwerker zusammcntratcn, waren es nun die Schornsteinfeger in Dresden oder die Schneider in Berlin, hat man ähnliche Forderungen erhoben. Aber so wichtige Materie sollte nian sich bei der Abfassung der Gesetzbücher überlegen, man sollte nicht mit dem Flederwisch darüber hinfahren, um nach kurzer Zeit des Bestehens der Gesetze einzugestehcn, daß man sich gründlich geirrt habe. Doch besser spät als nieund so wollen wir die Handwerker, denen jetzt endlich die Frucht ihrer lebhaften Bemühungen zu reifen beginnt, dazu herzlich beglückwünschen. Ihr anderen Kreise des bürgerlichen Erwerbslebens, gehet hin und lernet von den Hand werkern! Ihr Fabrikanten, denen die Zoll-Politik des Reiches jedes Sichcinrichten in Eueren Etablissements auf etliche Jahre hinaus unmöglich macht, weil Ihr nicht wissen könnt, ob in Folge der frei- händlerischen Strömung Ihr nicht auf einmal eine mit colossalen Betriebsmitteln auSgestattete ausländische Concurrenz auf den Hals geschickt bekommt, die alle Eure Calculs zu Schanden macht, Ihr Fabrikanten sehet, wie eine systematisch fortgesetzte Agitation doch schließlich auf unfruchtbarem Boden Früchte zeitigt! Vom Kriegsschauplatz wenig Neues. Märsche, Truppentrans porte, Verstärkungen, Vorbereitungen zu dem erwarteten großen Schlage sind die jetzigen Tagesleistungen der Russen wie Türken. Die verhältnißmüßige Ruhe wird nur durch meist unbedeutende RecvgnitionSgefcchte unterbrochen. Jeder Theil sucht durch bald! kleinere, bald größere Vorstöße sich über Stellungen und Truppen- anhäusungen des Gegners eine bessere Gewißheit zu verschaffen, als das Spionirsystcm durch bulgarische Schufte ermittelt. Vor sicht, die Mutter der Weisheit, dieser bessere Theil der Tapferkeit, leitet ersichtlich die feindlichen Heerführer. Nur nach erlangter Gewißheit eines Erfolges will man loslegcn. Daher recognoscirt der russische Generalissimus sowohl nach Plewna zu die Stellungen Osmans, als nach Nustschuk diejenigen Mehemed Alis. Da solche Recognoöcirungcn stets mit dem Rückzüge des vorgedrungmcn Theils enden müssen, hat der andere wenig Ursache, von einem Siege zu reden. Nur der von Süden her den General Gurko über den Balkan treibende Suleiman ist im stetigen Tcrraingewinncn begriffen. Er vermeidet die Erstürmung des bequemen passirbaren Schipkapasses und rückt naturgemäß aus den unwegsameren Ge- birgSpfaden nur sehr langsam vorwärts. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Evreux, den 16. August. Präsident Mac Mahon ist heute Vormittag hier eingetroffen und antwortete auf eine Anrede eines ver Beigeordneten: Sie haben Recht anzunehmen, daß die Ver fassung nicht durch Denjenigen bedroht, dem ihr Schutz anvertraut ist, die Verfassung ist nur durch Diejenigen bedroht, dercnDoetrinen alle Interessen beunruhigen und die für jede Negierungöform nothwendigen Prinzipien gefährden. Ich wünsche die Krisis aufhören zu sehen, sie wird aufhören, wenn die Weisheit des Lan des durch die Wahl neuer Mandatare das gestörte Einvernehmen zwischen den öffentlichen Gewalten hergestellt hat. Dem Präsidenten des Handelsgerichts antwortete Mac Mahon: Ich kannte bereits die Bedürfnisse und Wünsche der normannischen Bevölkerung; was sie wünscht, ist in Wahrheit die Stabilität und um diese der Zukunft zu sichern, habe ich eine unvermeidliche vorüber gehende Krise der Herabminderung meiner Gewalt durch alles Maß überschreitende Prätensionen vorgezogen, eine gute Politik führt auch gutgehende Geschäfte herbei. Die Geschäfte werden einen dauernden Aufschwung nehmen, wenn die Negierung, anstatt sich gegen die unaufhörlichen Angriffe vertheidigcn zu müssen, ihre An strengungen den wahren LäMSinEe'ssen widmen kann. Konstantin opel, den 16. August. Die Russen fahren fort, über die bei Pirgos, in der Nähe von Rnstschuk errichtete Brücke Truppen, auch Artillerie zu befördern. Die die Hingebung von RaSgrad am 14. d. recognoScirenden Russen sind mit großem Ver luste zurückgcwiesen worden. Suleiman Pascha besetzte vollständig den Balkanpaß Hainbouaz. Lokales and Sächsisches. — lieber die Reise S r. M a i e st ä t d c s K ö n I g ö wird uns im Anschlüsse an den Bericht in der gestrigen Nummer aus Waldheim weiter berichtet, baß Se. Majestät am 15. HM. früh >/«8 Uhr aus dem Wege vom Schloß K rieb stein nach Waldbciin zunächst die Nicthammersche Papierfabrik in Kriebstei», deren Gebäude zur Feier dcö TagcS sinnreich geschmückt waren, besich tigte und gegen 'Ast Uhr, nachdem der König in Kriebctbal von dem dasigen Schullehrer und den Gcmcinderäthen zu Ebrcnbcrg und Kricdcthal feierlichst begrüßt worden war. tu Begleitung dcS KreiShauptmanno Grat zu Münster und deo Amtobanptmaniiö 1)r. Schmitt in Waldhctm anlangtc. Hicriclbst von dem stcll- vertrctenvcn Bürgermeister Stadtrath Müller und den übrigen Mitgliedern dcö Stadtratbs am Eingänge zur Statt empfangen, iuvr der König, nachdem Se. Mai. ein von einer junge» Dame überreichtes Bouquet entgegen genommen, im Schritt tri die reich decorirte Stadt ein. Den Zug eröffnete eine Anzahl statt licher Retter auS der Stadt Waldhetm. Zunächst stattete Se. Majestät dem Gcrichköarnte, an vcm Eingänge zu demselben von dem Vorstände, GcrichtSamtniann Wöllncr, empfangen, einen Bciuch ab unb iubr von hier nach der Cigarreniabrik von Robert Bergmann, woselbst auch, nachdem der König von den Einrich tungen dieser Fabrik Kcnntntß genommen batte, die Vorstellung der Ratbsmitgliebcr criolgte. Hiernach,t begab sich Se. Majestät nach der Strafanstalt, wohnte daselbst aus Anlaß dcö hohen katholische» Festtages einer Messe in der katholischen Kahclle bei und nahm hieraus unter Führung dco Aiislaitö-Dircktvrs Rcgie- rungöratl) Schilling die Einrichtungen der Anstalt, insbesondere dle Arbeitosäle, Küchencinrichtrmgcn. Svclscsälere. in Augenschein. Gegen U» Uhr verließ der König die Stadt Waldheim, ui» unter Vorrltt derselbe» Reiter und indem der AintShauptmann vi-, Schmidt Se. Majestät weiter begleitete, die Fahrt über RicEzen- hain, Hartha, Gcrsdors und Schöuerstädt, in welchen Ortschaften der geliebte Lanbesvatcr überall von den Gcmcindcrälhcn und den Ortogeistiichen ehriurchtövoll begrüßt wrnde, »ach Koldih sortzuscke». Für unser Waldheim war der 15. Angust ein hoher Freudentag, denn sichtlich bekundete Jedermann seine Freude über die hohe Ehre, welche der Stadt durch den Besuch Sr. Ma jestät zu Theil geworden ist. — lieber den Besuch des Königs in der großen Eigarrenfabrik von Hermann Hunger In Frankcnberg erfahren wir privatim. Dienstag früh Itt Uhr fuhren die könig lichen Wagen an der Fabrik vor; Herr Hunger begrüßte den König mit entsprechende» Worten und bat ihn, in dosEomptoir einzuirctcn, wo,clbst er eine Cigarre aus einem „König Albert- Kastchcn" präsentirte, die Sc. Maj. auch sofort anstccltc. Am Eingang zur Fabrik stand eine Ehrenpforte aus Tabakblättern errichtet, an der In grün-weißen Buchstaben ein „Heil dem König" und „Gott segne Sachsen" zu lesen war; der König äußerte lächelnv, durch eine Tabakö-Ehrenpfortc sei er doch noch nicht gegangen. AIS sich der König der Fabrik näherte, erscholl ans den Sälen von den Arbeitern gelungen: „Den König segne Gott", und In den Sälen selbst ward der hohe Herr sedcSmal mit „Guten Morgen, Majestät!" begrüßt, waö sichtuch erheiternd aus den Monarchen wirkte. Die ganze Fabrik ward durchgcgan- gen und man mußte dem König aus sei» Verlangen die Fabri kation genau zeigen, da er, wie er Herrn Hunger gegenüber aus sprach, noch In keiner Cigarreniabrik war. CS blieb unverkennbar, baß Alles einen freundlichen Eindruck machte, der durch die schmu cken, neuwaschenen Mädel» ca. 300, wesentlich erhöbt wurde. Der König unterhielt sich außer mit dem Besitzer noch mit mehreren Leuten in leutseliger unb oit heiterer Weise. Beim Abschied, hatten sich im Hofe sämmtliche Arbeiter ausgestellt, rin dreimali ges, feuriges Hoch erscholl, ans welches der König Allen dankend grüßte, und Herrn Hunger die Hand zmn Abschied reichte, wobei dieser für die hohe Ehre deö Besuches seinen Dank auosprach.i Von da auö ging der König in die gegenüber der Fabrik errichtete Frantenbcrgcr Jndustric-Ausilciluiig im Bcvccir'schcn Saale. Abends gab Herr Hunger seinen Leuten ei» Freibier, wobei die selben circa sieben und ein halb Hundert Töpfchen consumirlen unv sehr fidel waren. — Der Herr Kriegömlnlslcr von Fabrice bcgicbt sich biS zu Anfang nächsten Monats aus seine Besitzung Sassenburg in Pommern. — Der königl. bair. Polizei-Präsident Frh. v. Feilitzsch a»S München befindet sich seit einigen Tagen in Urlaub hier unb bat eingehende Kcnntniß von den Einrichtungen unserer PvUzei-Dlrcction genommen. — Das Conccrt, welches für nächsten Sonntag aus der Festung Königstctn arranglrt wird, dürste zahlreiche Wanderer nach dem interessanten Fclscnlegct locken. Wer ein flotter Berg steiger ist, verbindet den Aueffug nach dem Köiiigs'.cin mit einem Besuch der romantischen Bärensleine, aus denen man ebenso wie aus dem Popstsiein und Lilicnsiciu gefällige WirlhSlcute und treffliche Verpflegung findet. Der Ertrag des Königsteincr Fcstungs-Conccrteö geht anöschllcßiich milden und pawlorlschen Zwecken innerhalb Sachsens zn Gute, z. B. dem Albertbercin, dem MllitärhlliSvercin, Invaliden u. s. w. Es wird auch daS letzte Mal sei», baß die sanften Weisen des Königslcinec Stadt- musikchors in die Kcrkcrzcile unseres Redaklionomitglicdeö 1)r. Bicreh dringen, der, nachdem er zwei Monate dort oben „bomben sicher" gesessen, nicht mehr über die Folgen seiner Blcnnarck-Bc- leidignng nachzubcnken braucht, sondern Ansang nächster Woche „'»ml hcrunterkommen" dar,. — Wanderungen durch die S ä chs is che AuSstcl- lung von für die Jugend bestimmten Erzeugnissen «Brücken- straße Vs. VI. Von C.F. M a u e rSberg e r und T h. Römer, Glauchau, finden wir Lehrmittel und Lernmittel, verschiedene Spiele, sowie eine ziemlich reiche Auswahl Kinteriahncn, letztere meist bunt bedruckt (mit Portrait dcö deutschen Kaisers, deS Königs von Sachsen, dem Bilde der Germania, dem Reichsadler, Kriegs- nnd Handelsflagge), ausgestellt. Unter den Lehr- und Lernmitteln verdienen besonders die Rechenmaschinen für die Hand der Kinder Beachtung, zumal die Idee, dem Kinde dieses Lernmittel in die Hand zu geben, von der gcnannicn Firma auS- ging. Tie Maschine, bereits in Huntcrttauicnden von Ercmplarcn verbreitet, ist zugleich ei» practischcs Spielzeug für kleinere Kin der und wurde a>S solches bercitö von verschiedenen Jugend schriftstellern cmpkoblen. Vom Leipziger Lchrervcrcin wurde un längst auch die Einsnhcung in den Leipziger Schulen beschlossen. Die Knge n an diesen kleinen Rechenmaschinen sind auö Birn- baumhviz hergestciu, das die beste Garantie iür die Dauerhaftig keit derselben b etet, wahrend die von anderen Fabriken in den Handel gebrachten billigeren Maschiiicn-Kugcln aus Fichten- oder Tannenholz enthalten, welche sehr leicht zerspringen lmv so bald den »Apparat unbrauchbar machen. Zwischen den Lehrmitteln stehen „Rechenspielc" und ein „Lcsespiel", beide In elegante» Kasten und reich ausgestattck; wirklich lein in Berücksichtigung deö Preises sind die Bilder bei den Ku- b»S- und Legespiclen: außerdem finde» wir das arithmetische Domino, Soldatcn-Lotto, Fcstungöspiel isämmtlich Rechenspielc,. das schon bekannte und beliebte Farbcn-KubuSspicl, hier mit Farben, Pinie! und Farbcnnetzcn zu einer Art Maiscbulc zusam mengestellt. Ueberhaupt merkt man durchgchends das Bestreben der VcrlagShandlung, die Spiele bei aller Unterhaltung, die sie bieten, auch aclstblldcnd zu machen. Die Firma liefert auch an Privatleute, bei Bestellungen von 20 Mark an. zu Dutzendpreiicn.— Von F. W. D o rn, O i cha tz, finden wir Scbulvänkc ausge stellt nach der von Pädagogen und Mcdlcinern aufgestellten Scala (laut Gesetz vom 0.April 187:i) consiruirt. Wir nuten sowohl Classen-Schulbänke. als HauS-Schulbänke (für Kinde: von <>—8, 8—10, 1t>—12 und 12—14 Jahren, im Preise von 12.50 biö 13 Mark. Sehr praktisch erscheint ein Zelchncnrisch mit dreh barer Platte. Preis 18 Mark. Betreffs der Schulbänke tür Elaste IV. (Kinder von 12-14 Jahren! macht die Fabrik aus einen In der gesetzlichen Verordnung enthaltenen Druckicblcr auf merksam. Dort ist nämlich die Tischhöhc dieser Bänke mit 75,5 Centlmctcr angegeben, während die Addition von Bcmkhöhe ----- 42Centlm., Differenz zwischen Bankhöbc und Tischhöhe--- 25 Centi- meter unb Neigung dcö Tisches ---- 5,5Ccntim.. nur 72.5 Ecntim. ergicbt, welche Höhe denn auch die Dorii'schen Bänke für diese Classe Nachweisen. — Müller n. Hcnnig, Dresden, Künstlerwciaren-Fabrik. Walscnhausstraße 14. haben kleine Staf- ielcien, Neißbreter, Reißschienen. Winkel, Aquarellfarben, Muschel- sarben, Ledcr-Paleltcn iür Wischkrcidc, sowie Friedemann sche Schnizcichnenstiiie iür den Unterricht in Geogravhie, Botanik und geometrisches Zeichnen ausgestellt. — Von Kaminskh n. Müller, Dresden. Eiiemnöbcl-Fabrik. Anncnstraße 12. finden wir eine Kindcr-Bcttsiclle mit Vorrichtung gegen baS Herauöiciltcn und Eeitenwänkcn zumHcruntcrlassen, eineKindcr- wicge. welche völlig geräuschlos schaukelt, sowie tm Garten eine Rundschaukcl neuester Construclion mit 4 Sitzen (für Privat- gärren passend), welche letztere sich besonderer Beliebtheit bei der die Ausstellung besuchenden Kinderwclt erfreut. — K o ch und H osmann, Dresden, kl. Plauen'schc-Straße, lieferte eine Collection Aliönibc-Waarcn für Kinder, darunter ein schmuckes Kaffee- und Tbee-Scrvicc, Tisch-Bestecke, Trinkbecher unb Bier seidel, Leuchter. Kuchenkörbchc». Butterdosen. Mcnagcn-Austätze, Vasen, Wachöstockbüchsc», Sparbüchsen, Terrinen und Schüsseln. Fingcrbütc, Strickschciden, Schrcibzeuge, Spielzeuge für Puppen tKassce- und Thce-Scrvicc. Tisch-Bcsiecke, Körbchen, Eimer,, Kinderllappcrn rc. AticS zierlich und neltauögcslaltct. Schließ lich sei noch der reichhaltigen Ausstellung von EorsctS gedacht, welche die Firma Heinrich Plan!. Drcöbcn, in übersicht licher Weile zusammcngcstelll hat. Wir finden C orsctö für Kinder von '/<> vis zu 15 Jahre», sowohl normale, als orthopädische: ES ist viel über den Werth der Corscts gestritten worden; bei schwachem Körperbau bürste aber ein nicht zu fest geschnürtes „Leibchen" immer gute Dienste leisten. — Die Belagerungöübungen auf dem Pioimierplatz am „letzten Heller" sinh in den letzten Tagen mit, nach dem Urtbeil militärischer Personen, eractem. prächtigen Gelingen auö- geführt worben. Das Pionnler-Bataillon Nr. 12 namentlich hatte eine Hauptaufgabe in der Sprengung einiger Mincnobjecte, die cö am 13. d. in Gegenwart dcö GcncralitabschcfS Oberste» von Hollcbcn, der Offiziere des Ingenieur-Corps und anderen Offizieren der Garnison löste; cS wurden eine Steinfugasse, eine Paltssadensugassc, neun Flatterminen und ein Trichter gesprengt — letzterer mit 4 Centncr Pulver. Auch die Regimenter bcr kal. sachs. Kavalerle-DIvision begannen am Montag Ihre diesjährigen RcgimeiitS-Ercrzlcr-Ucbungcn. Die 4. und 5. Eöka- dron des Gardcrcitcr-Reglments, aus Pirna zu den llebungcn hcrangezogen, sind in Langcbrück und Hcrmsdorf verquartiert; dieses Regiment bält seine Hebungen auf dem großen Kavalcrir- Ererzlerplatz zum „Heller" ab; die übrigen Regimciiter üben aui tcn bei ihren NegiilientSitabSquirtiercii bcfliidlichen Ererzlrr- Plätzrn.
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