Dresdner Nachrichten : 09.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709092
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-09
- Monat1877-09
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- Dresdner Nachrichten : 09.09.1877
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»r. SSS «»»» . ) » ««kl »Ukch > »M » «»Ik I» P«^. «t»t.SUimol»r»U>Vl»e. «ullsv 32000 «Nl. Me »», (andter Manulcrl»!« »«dt sich di« Rrd-cti», ntcht vndiadltch. 8»s»kot«>»-Ann»dme,«»» Mel» Laa»e«»«Iu und Vvgltrintzduidurg, Ver. IIn, Wien. Lei»»«», val-l. OeeUau, Nr«nN»el M„ — »ud.!»I«Is« i» verltn. Le»»«»«. Wien. Lamdur^ Yrmissu« ». M., Dian» chtn. — Saud« » La. »n granlsurt a. M. — ««.Vota« in Ltzenini».— ll«-»», lalltt», linlite» ck Qi. in vir». «onntag, den 9. September. Tageblatt für Wkitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. > Börsenbericht und Isremdenlijte. Druck und Cigenthum der Herausarber: Likpsch L Rkichardt in Dresden. Derantw. Redaetevr: Ernst Likpfch in Dresden. IM?»i.»^»üd, L»»»i««I »1« Mti»«§» » Udr. K, «euft,»»: »rot« Nt»»««» ««,»« » di» Nachm.< Ui,«. — Der 2Iauu> ein«« ei». s»«»i»>» PkNiieil» k»ii«t >L Vi^k. »lugeiaudt »» tieile HU Plgc. <t»e «arei.iii >ar d»> »dchina »i»« Ursche'««» der 2»Urai» wird »ich» »-»»d e n. klukUidlii»« Loildiice«. i.'iu>no»e von und und«. Iliüulrn giriiiri! und Per» svnea iNierirr» wie NU« «r»rü Vranumeraiid»» Hai»»«»» dura, Bries» marken oder Polieiütad- liiNji Acht -iidrn tdiir« IL Plge. Inierot« für di« Lionin-r. Uiunime« »der »nch einrui grsiia»« di« ideüijkiie ro Pia«. XXII. Jahrgang. Niltredactenr: Idr. *U»1I Niere,. Für das Fenilicton: Hartuiami. Tressen, 1877. Politisches. Da« erste Symptom, wenn im öffentlichen Staatsleben nicht Alles nach Wunsch geht, ist die Gereiztheit der Gewalthaber gegen die Presse. Nur Der verträgt die oft bittere Wahrheit der Kritik, wer mit reinem Gewissen nach der Besserung der Zustände strebt. Wer dagegen die Wege der Jntrigue und der Vergewaltigung des Rechte- wandelt, der wehrt sich nach Kräften gegen jede scharfe Be leuchtung seiner Pfade. Wir sprechen nicht vom deutschen Reiche — bewahre. Nur von Rußland. Seitdem die argen Schlappen der Donau-Armee im Innern des russischen Reiches bekannt geworden sind, seitdem dem Volke die Augen aufgehen über die eigentlichen Zwecke dieses Krieges, der keineswegs zur Befreiung Bedrückter unternommen wurde, sondern lediglich zur Befriedigung von Macht- gelüflen, und der nebenbei — ähnlich der Lage Napoleon's III. vor dem 1870er Feldzuge— eine Ableitung der in allen russischen Staaten vorhandenen Gährung nach außen begünstigt — seitdem wacht die russische Negierung ängstlich über jede Aeußerung der Presse. Soeben ist, nachdem der „Nord", die „St. Petersb. Ztg.", die „Mosk. Ztg." bereits mehrfach verwarnt worden sind, eine kate gorische erste Verwarnung an den eminent russisch-patriotischen „Golos" ergangen. Ein Leitartikel des Blattes wiegelte nämlich die öffentliche Stimmung ab, hoffte ein Ende des blutigen Krieges und eine gemeinsame (nicht einseitig russische) Intervention der Mächte in der Orientfrage. Eine KriegScorrcspondenz desselben endlich tadelte bitter die Dispositionen deS russischen Hauptquartiers in Gornji-Studen, dessen ungeschickter Führung der Verlust der Schlachten bei Plcwna zu danken sei, behauptend, daß man in un begreiflichem Hochmuth weder Stellung noch Stärke des Feindes gekannt und sich fast gar keiner Tirailleurs und NeeognoZcirungen bedient habe. Der zweiten Verwarnung folgt die Unterdrückung des Blattes. Von dem weiteren Vordringen Mchcmed Ali'S von Ost nach West liegen bestätigende Nachrichten nicht vor. Seine Vorhut soll bei Bjela stehen und die Flanke der Russen bei Gornji-Sludcn be drohen. Von Konstantinopcl meldet man, die Pforte sei entschlossen, sobald sie noch eine große Schlacht gewonnen habe, Friedens Vor schläge in Petersburg zu machen. Du lieber Gott! Kein Mensch muthmaßte je, daß die Türkei diesen Krieg gern führt — aber Rußland kann unmöglich jetzt nach allen empfangenen Temüthig- ungen Frieden schließen; zu gewiß ist es, daß einem solchen Frieden an der Donau die Revolution an der Newa und unter den Mauern des Kreml folgen müßte. Dieser Ernst der Lage wird vielleicht am tiefsten empfunden von Zar Alexander dem Gütigen, den die un selige ultrarussische Hetzpartri in die schmutzige Sackgasse Gornji- Studen gedrängt hat. Englands Verhalten ist — wie stets — ohne jeden idealen Charalteczug. John Bull sieht, die Hände in den Hosentaschen, zu. Bei der Niederlage der Türken in Lowatz fuhr er mit einer Hand heraus — einen Moment nur, dann zuckt er d>> Achsel und sitzt wieder still. Selbst ein weltgeschichtliches Moment stört (wenigstens äußerlich nicht) das egoistische Phlegma des Großkrämers. Es ist dies die Sympathie der indischen, unter englischer Herr schaft stehenden Muhamedaner für ihre türkischen Glaubens genossen. Bis jetzt beschränkt sich diese Sympathie auf große Geldsammlungen zu Gunsten der türkischen Verwundeten und ans großartige öffentliche Gebete für den Sieg der türkischen Waffen. Zögert aber die englisch-indische Krone (Königin Vic toria ist Kaiserin von Indien und also Souvcrain über zehn Millionen Muhamedaner!) noch lange, bevor sie eine be stimmte Kundgebung Englands zu Gunsten der Moslems gegen Rußland unternimmt, so wächst die Gährung in Britisch Indien. Bereits signalisirt man der „Franks. Ztg." aus Bombay, cs herrsche in ganz Indien eine große Verstimmung, die theils durch die that- sächlichen Gefahren hervorgerufen wurde, welche Indien und dessen Verbindung mit dem Mutterlands bedrohen könnten, noch mehr aber durch die irrigen, englischen Anschauungen über die indischen Ver hältnisse, Zustände, Gesinnungen rc. Es ist unbegreiflich, das starke Gefühl der ganzen muselmännischen Bevölkerung Indiens für die Türkei so halsstarrig zu ignorircn oder zu unterschätzen, wie es Eng land thut. Wenn nur dem schlauen englischen Eabinct, das nach Viesern Kriege das Eigcnthum Egyptens zu fischen denkt, nicht Indien selbst verlustig geht, während man dem Weg dorthin (Suez) mit aller Zachheit erstrebt. Unsere Ansicht, Deutschland hätte, als stärkste europäische Militärmacht, den Orientkrieg fernhalten müssen, stimmt nicht mit der inspirirtcn Ansicht des „Hamb. Corrcsp." Dieser schreibt: „Roch steht die Entscheidung darüber aus, ob und in welcher Welse die Bewegung, welche den stavtschcn Stamm ergriffen hat, zum Abschluß gebracht wird: darin aber sind schon seht alle (?» Stimmen einig, daß der günstige Verlam tcr bisherigen Entwickelung vornehmlich daS Verdienst derselben kcntschcn Staaiükuiist ist, welche vor 7 Jahre» den Grundstein der neuen ruroväischen Staatsordnung legte, indem sie die Krall der im Herzen deö Wclttheilcö lebenden Stämme tu eine mächtige Hand zusannncnfaßte und damit der Unsicherheit rin Ende machte i'O welche sonst von den geringsten Schwankungen des europäischen Gleichgewichts hcrvorgebrachl werten konnte." Der „günstige Verlauf" der bisherigen Entwickelung ist der „localisirte Krieg" und das Verdienst dafür gebührt — der deutschen Politik. Was man nicht Alles lernt. Wir meinen umgekehrt, gerade daß dieser frivole Krieg hat entbrennen können, ist ein Be weis, daß wir die Macht, ihn zu hindern, nicht besitzen, oder nicht benutzen wollen. Daß Deutschland überhaupt nach Außen seine Macht wenig zu brauchen gedenkt, lehrt ein merkwürdiges Expos» deS Abgeordneten Bunsen in den Heften deö „10. Jahrhundert." Er sagt zwar, er spreche nur seine Meinung aus. Aber leider stimmt zu dieser Meinung die Haltung de« Reiches in allen Han delsfragen. Bunsen beruhigt — und darin stimmen wir .-.ern bei — alle Feinde Deutschlands, Deutschland möge nicht mehr annectircn. Dann sagt er wörtlich: „Wenn ln der Entwickelung der orientalischen Frage Eng. lcmb Eghvicnö sich bemächtige, so wird Deutschland cd an diesem Schritte nicht bindern. Im Gcgenthcil. Trulschlanb würde ein solches Arrangement nur gerne sehen und begünstigen, da das selbe am rbcstcn England befriedigen würde. Dcutichiand strebt »nr »ach Erhaltung dev Friedens, dasselbe hat gar kein Interesse, nach Irgend einer Richtung hi» aggressiv vcrzugchcn. Kein auch »och so glücklich gelüvitcr Feldzug könnte einen einzigen Morgen wünicbcnowcrtbcö Land uns bringe», weder im Osten noch im Westen und ebensowenig I»> Süden oder Norken. Elsaß, welches sich bald mit Deutschland amalga- mircn wird, sowie die Fragmente von Lothringen und Polen, welche sich vielleicht »lall amalgamircn werten, und mehr alö genügend, »in Dcutichlandü administrative Kunst und Geduld aui die Probe zu stellen. Deutschland liit schwer durch drei siegreiche Kriege sclr I8N4 und befiel t dadcr ans der Erhaltung des Friedens. Im Orient desttzt Deutschland auch nicht de» Schatten eines Grundcö, um den Frieden aufzugebcn Diele »Igen, welche bcbanptcn, die Donau sei ein „deutsches Interesse", scheinen sich im Irrtbnm zu benndcn. Kein irgendwie bedeu tender Thcil des tcnischcn Hanbclv gebt tonauauiwärts oder adwärlS. Der Ucbcrichuß deö Getreides von Oesterreich- Ungarn wandert nach Frankreich und der Nordsee. Die Häsen von Oesterreich-Ungarn sind Triest und Flume und nicht Snitna. Die Adern tcö Handclö-Vcrkcbrö sind nicht die Donau oder die Elbe, sondern die Eisenbahnen. Dculschland bat daher nicht einmal ein intircctcv commciclcllcd Interesse an der Donau. Was nun ein Verschließen von Rumänien oder Bulgarien dem Hantel gegenüber durch cxccsslve russische Schutzzölle betrifft, so sind diese Fragen von aUgcmeincin euro päische» und nicht von deutschem Interesse." Das sind schlimme Aussichten. Also an neue Handelswege denlt Deutschland gar nicht? Seine Industrie soll verkümmern, wenn mächtige Nachbarn Hiäo Rußland) die Zoll-Barriere zu- wcrscn? Tie Eisenbahnen, nicht die Ströme (!!) sind die natürlichen Handelswege? Dann soll das „starke" Deutschland seine strotzende Militärmacht also nur zum inneren Vergnügen er nähren. Einst (unter polnischer Herrschaft) wanderte das ungarische und galizischc Getreide wohl nach der Ostsee und ermöglichte einen blühenden Handel. Jetzt ist das deutsche Meer von Memel bis Königsberg verödet. Gewiß, auch wir wollen den Frieden, aber wir verlangen auf Grund unserer kostbaren Machtstellung eine bessere Colonial- und Handels-Politik, als die hier so eng herzig skizzirte, von Russcnfurcht dictirtc Bunscn'sche — Privat- Ansichtl Neneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Paris, 8. September. Der kirchlichen Leichenfeier bei dem heute slattgcfundencn Begräbniß ThicrS wohnten Frau Thiers und und deren Schwester, Frl. Dosne, bei. Die Feier fand in einer Seitcnlapelle der Kirche Notre Dame de Lorette statt. Gambclta wurde beim HerauStrctcn aus der Kirche sympatisch begrüßt. Um 2 Uhr lenkte der Zug, welchem eine Schwadron GardeS de Paris voranritt, in die Boulevards ein. Eine zahllose Menge stand die Boulevards entlang in ehrerbietiger Haltung und entblößtem Hauptes erwartete dieselbe den Lcichenconduct. Nur vereinzelte Ruse „ES lebe die Republik" wurden vernommen. Locale- «ad Sächsisches. — Gestern Vormittag 1» Nor langte Se.Mas. dcrKöntg in Begleitung der LtaatSministcr von Fabrlce, von Nostitz- Waliwitz und Fahr, von Könneritz, des Generalleutnants Krug von Nidda in Döbeln an und nattete der dortigen landwirth- i'chaitlicbcn Ausstellung einen längeren Besuch ab. Se. Majestät wurde bei der Anlunll und Abfahrt, welch' letztere 1 Uhr U) M. erfolgte, mit hunbcrtsachc» Hochs begrüßt. — Der preußische Getankte in DrcSdcn. Gras zu Solmö- S 0 nnewalde, hat seine» Posten mir Urlaub verlassen. Die Leitung dcr Geschälte dcr Gesandtschatt ist sür die Dauer dcr Abwesenheit dem Lcgativnoraih Grafen von Dönhoss über, trage» worden. — Dem Oberlcbrcr am Gvmnasinm zu Zwickau, Gustav Moritz M 0 s e n, ist dcr Titel ..Prollssor" und kein praktischen Arzte Küchicr zu Berggießhübel daö Ritterkreuz Elassc vom AlbrcchlSorbcn verliehen worden. — Durch königliche Verordnung wird die Verwaltung und dcr Betrieb der Berlin-Dresdner Eiscnbabn der Di rektion der N i c d c r s ch l e s 11 <b - Nt ärkischcn Eiscnbabn bczlchungowcisc einer von vieler Behörde ressortircndcn Etscnbahn- Eommission mit dem Eitze in Berlin übertragen. — Die gestern Abend stattgcbabtc festliche Erleuchtung der öffentlichen Plätze und die am Morgen ansgeiührtc Rcvcille fan den zu Ehren tes Namenöscsteo I. Maj. der Königin NI aria statt. — In, Anschluß an unsere gestrige Notiz über die angcnblicklich stattfindenden Herbst üb uaigc n unserer Truppen thcilcn wir mit, daß nächsten Montag den 10. d. Ni. schon das erste Hauptmanövcr stattstndci. Dcr Eommandcur dcr Truppe, Se. K. H. Prinz Georg, beglcbt sich mit seinem Gnicralstabc Morgens 0 Uhr von rer Neniirühlc ano, zwischen Dohna und Ploscbwitz, wo er zu Pserde steigt, direct zum Eorvö. Dienstag und Mitt woch finden gcincinschgitlich mit der Eh.mnitzer combiuirkc» Division zwischen Ehcmnitz, Glauchau und Hohenstein Hebungen statt. Donnerstag den IN. und Freitag den ll. or. wiederholen sich mit veränderte» Positionen die Hebungen dcr diesseitigen Division, und zwar am ersten Tage bei Großborthcn In dcr Nädc vou Lockwitz beginnend, und am zweiten Tage bei Großzschachwi». A» jedem der drei Abende beziehen einzelne Trnppcnthciic BcvoualS. — Unter Vorsitz deö Herrn Hotelier Lingke hielt am Freikag Nachmittag in de» Räume» des Tivoli der hiesige G a stwirtb - Vcrei n seine Ni 0 natS - Sitzung ab. Mit- gcthc lt >vmde. daß am 27. November die Examen und Prä- , inicnverlbcilnngc» der Fortbildungsschule des Gastwirlh-Vercins istatttindct. Ferner wurde dcr stnanstclic.Verlaus deö letzten i Sominericsicö bekannt gegeben, wobei sich ein Deficit vrii M'.»M. ergeben hat. Einen weiteren Interessanten Punkt bildete die Wa s icr - T a r i i f rage. Bekanntlich hatte vor einiger Zrit j ^dcr Gostwcktth-Vcrcl» eine Pcklt!>.'a an die Kleishauvtinannschallj eingcrclcht, wort» i»n Nachlaß der Wanerertrabcstcurrnng stw Gastwirthc gebeten wurde. Diese Petition ist von letzterer Vc-' Hörde in abschläglichein Sinne beschicken worden. Dcr Verein wendet sich deshalb nochmals an das Ministerium deS Inncrn und sucht in einer längeren Dcnkschriit, welche zur Verlesung kam. sein Gesuch zu molivircn. Weiter beschlicht der Verein» den Staktrath zu bitten. In die Einschätzungs - Eommiision der Ein kommensteuer für Gastwirthe zwei Mitglieder des Vereins mit zu wählen, da solche in erster Linie bciähigt seien, über die Ver hältnisse der einzelnen Gastwirthe richtigen Ausschluß zu geben. Der Vorsitzende empfiehlt dann noch die Unterzeichnung einer Petition derjenigen Gastwirthe an die Central. Schlachtvieh- Verwaltung, weiche dem Schlachtzwang unterworfen sind, gegen die übermäßig hohe Pachtlumme. die namentlich von derjenige» dcr Fleischer-Innung stark abwcichc. Hieraus hielt Herr Uo. GciLicr einen Vortrag über die wirthschaiilichc Verwendung der Soda »nd deren vieliachc Vcriäljchui'.g. Ferner wurde die Ab haltung eines Herbst - Vergnügens in Tonarh'ö Neuer WM >» Tolkewitz beschlossen. Zum Schluß macht dcr Vorsitzende die Mitglieder ans eine Anzahl von Gewerbtrcibendcn ausgestellte Gegenstände an,»icrliam.z.B.Vavcr'S Wl'.twc ln Zitian (Wäsche», A. BnrckhardtIn Ruppcrtöbcrg (vcrschlcdcneWcino,. dicDrce>d»cr Kornspirituösabrik (alte Kornbranntwcinc). Körner in Dresden (Burgundcr-Pilnschcsscuz und Magenclerir», A. Engel (Original- Ungarweine und ungarische Champagner», E.A.Tricmer tStein- kohic». I. Naake (Hornlösfcl». Einen allgemein intcrcflircutcl. Gegenstand bildete der ansgestelltc neue GaS-Regulator von G. Ulbrlch ln Chemnitz. Dieser Apparat, welcher durch praktische AuMhrmig alle big letzt bekannten Sparsysicmr beim Leuchtgas. Eonsum übcrtrcsscn dürste, basirt am dem Prinzip dcr Schwer, krall. Eine Hebelvorrichtung hebt den verstärkten Druck auS d - Hauptleitung, wodurch bedeutender Nichrconsum bcNngt ist, aui. Wenn z. B. in einem Etablissement, wo den ganzen 'Abend 50 Flammen brannicn, aus einmal 25 aukgeicicht werden, so con- ccntrirt sich natürlich der stattgchabte Druck der 50 Flammen aut die noch brennenden 25 und ein bedeutender Mehrverbrauch ist die Folge. Dcr erwähnte sclbslsunkllonirendc Apparat hebt die sen Ucbclstcmd an». Sobald von einer Anzahl Flammen ei» Thcil anogclöscht wird, steigt der Kolben in der Hebelvorrichtung des Apparats und dcr Druck ist entsprechend dcr Flammcnanzahl reducirt. (Herr Türckc, Frcibcrgcrslraße hier, hat Haupt. Depot dieser Apparate). — Die Ausführung dcr für das Verkebrswese n hoch wichtigen, auch in den GeichäitSkreisen unscrcr Stadt lebhaft be sprochenem« Eisenbahn - Fracht - Tarisrcs 0 r in nähert sich ihrem Ente, da ab I. Octobcr iasr sämmtilcve Bahnen Dcntsci'landö daS neue SWcm Angeführt haben werden. Dir Klagen der KaMlente und Private über Vertheucrung dcr bisher in ermäßigten Klassen aut den Bahnen beförderten Stück-Güter werte» zum großen Thcil durch die neuerdings den Beircffrnden im Wege des Wagcnraum-Tariiü gebotenen Vorthcile beseitigt. ES cnliälit durch besagte ErpeditionSwcisc den Versendern von Stück- (Einzel-> Güter» eine so uahmhallc Rückvergütung (z. B. zwischen Dresden-Berlin 54 Ps. pro 100 Kilo.Drckdcn'KönigS- bcrg i. Pr. 2M. 41 Pfge. pro lOOKilo», kaßangesichto des durch die Eoncnrrcnz in allen GcschäitSzwcigcn aas rin Minimum rc- dncirtcn Gewinnes, die Nichtbenutzung der vorerwähnten Fracht- vortbcile sür einen klug berechnenden Kaufmann geradezu undenk bar ist. In unserer Stadt haben sich, wie aus den betreffenden Inseraten unscrcü Biattcö zu reichen ist, zwei bekannte Spc- titionobäuser. die Firmen Johann Carl S e c b e für die Neustadt (Leipziger Bahnhoi» und A. L.N! e» delürbicAttstcitk iCcnlralbabnbvi), aM dcn Staatödabnhefcn Gütcraiuammluiigü stellen errichtet und ist rS nun Sache jedes Interessenten, sich thunlichst schnell mit he» Vortheilen,dieöicieSucucBciörderungg- iMtci», waö in Bezug ans die Promptheit und Sehnelligicit dem Eilgutvcrkchr gleich kommt, gerade tür ibn oder die EmpsLnger seiner Waarc haben, im Nutzen seines GeldbeuteiS vertraut >u machen. — Mitten ln der Stadt aus dem Trottoir mit Schöps-, Rindö- und Kalbskeulen überschüttet zu werten, kann bloö clncm Pechvogel wie EinscMer dieses paisircn. Kommt da gestern früh aui der Ainmonstraße einer jener wrißbeschürztcn Riesen mit einer Mulde an» der Schulter, in der so ein halber Ochse Platz bat. Ob nun die Mulde zu schwer war. oder ob der Wkiß- veichürzte aus eine Schale getreten war. denn diese Unsitte erhält sich trotz alles ProtcstircnS dagegen, kurz und gut, er schoß eine Lerche und der ganze Inhalt überschüttete mich, der ich kaum Blut scbcn kann. Da hört denn doch die Gemüthlichkcit aus nnd ich möchte ernstlich bitten, mehr, namentlich auch frühzeitig, daraus zn scbcn, daß das Trottoir sür die Passanten ohne Trag- lorb und Mulde rcicrvirt bleibt. — Die Besucher der lantwlrthschaftlichen Ausstellung in Döbeln finden daselbst auch die scbr gelungenen graphi schen Darstellungen der verschiedenen Höhenlagen, der ErtragSverbältnIssc (nach Steuereinheiten», sowie dcrVcrlhcllung der verschiedenen Fcidsrncht-Gattungcn im Königreiche Sachse», weiche von dein in dem königlichen statistischen Burean arbeiten- dcn Landwirthc Herrn Sieber nach eigener Invention angcicrtlgt »vorden sind. - Nachdem die Einfrletignngöinaner längs deö Straßcn- banboscö a» der Löbtaucrstraßc fertig gestellt und so nun endlich eine Verbreiterung tcü dortigen Sircißcillrakick. dcr sich schon längst und namentlich nach Einmündung dcr Bcrlincrstraße »wthwcndig machte, hrcbcigciübrt worden ist. beginne» letzt die Pslasterarbcitcn. nnd wird die Straße bald dem Verkehr, der sich nun viel freier beircgen kann, übergcbci» wcrtc». Nur Eins fehlt noä', die Beseitigung der alten Schälerei, »m der Straße auch dort die gleiche Breite geben zu können. Doch »renn der liebe Hinimcl hier nicht cinmgl Wunder thut, erleben »vir daS wohl nicht, und unsere Kinder wcrtc» sich noch an dein 'Anblick dicicü alten Genisicv ergötzen. »Auch aus der Frcibcrgcrstraßc wird eiv Fußweg angcicgt. Ueberall Verbesserung und Verschönerung. — Vorgestern Abend bat inan an der Albert brücke die Schlußsteine in die letzten beiten Sttombögcn cingciügt und die gestimmten 14 Bögen der schönen Brücke sind nun fertig gestellt. — Ein Arbeiter tranSpcrtirte vorgestern ein größeres Faß mit eingelegter B uttcr am eine,» Handwagen. Sr hielt vor einem Hanse ln der Wcttinerstraße. ging hinein. um sich einigermaßen zu stärken und ließ »rädrcndtcin -Wagen. Faß und 'Butter aui der Straße stehen. Alö er sich gelabt, kehrte erzurück und ianb Iciter nur »och den leeren Wagen, die Butter init dem Faß »rar verschwuntc». — Wegen Erncncrung tcr Eurve an dcr ncuen IohannIS- kirche an der EiiaSstraßc mnßtcn tic Panagicre tcr Picrde- v a h » dort zwc» Tage lang n in steigc» , wozu besontciö Frei tag das Rtgciiwcttcr sehr schön paßte. Deck, ging die Arbeit löblich schnell unk beute wird wieder durchgelahre». — Ei» gränlichcr Geruch peebreikrt sich jetzt überall da, wo die alte Wcißcl itzwafferlcitung »och benützt wird. Bei tci» »iedrigcn Wasscritand wälzt und drängt »ich der Lcblai»:»» in tcr sich »uih» sam durch die pcisankclcn Steine des WeißcritzstußbckleS schlän- acludcn Fiuth mit i» dir Röhren. Wenn nun gar diese» Leu»
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