Dresdner Nachrichten : 10.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709108
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-10
- Monat1877-09
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- Dresdner Nachrichten : 10.09.1877
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Nr. 258 7 u»r t» d«r «!»««>«»» t»t«rtknstratzk li. >d»a- «r»r»>»prlt» »irrte»!«!»«- I»ch»!«,rkL0PIae„»urch «««^» L Mark <5 PI,e. «Vl.«ummen, U>P>^. »ulla»r 32000 »l»l- »ü« »Ir Rllckgadc ,tn>e» «a»dlkk Maaulcrl»!« sich die Redact,»» nicht »ildtndUch. Aaleraten<«i,na»me ««»- «^>n» ^ Saal«nsi«tn un» v»gt«»!i,Ha,»d»rg. Per- «I,. Wie«, tieipztg, Bafkl, «retlau, 'granlsurt a. — «ud.SIIas», »> Berlin, »el»j>d, Wien, Hamburg flranklnN a, M., Mün chen. — »and« ch ll«. R, granlfurt ». M. — »« votat in llliimni».— lt„a«, t-»Nlla, Hall»,» ch L«. ln Pari». Noatag, den 10. September Tageblatt fArWoktik, Unterhaltung, Heschäftsverkehr„ Börsenbericht und Kremdenkiste. Druck und Eigenthum de, Heraubgeber: Liepsch L Ntichar-t i» Dresden. Berantw. Redacte«: Ernst Likpsch in Dresden. Lnierai» »er»,» > «lrade „ »i» «». I »naraam«,». ch»n« »»» Mi,»,,» »» U»,. , Neustadt: graste Kllstei» »alle d dl» Nachm.» Uhr. ,— Der Raum einer eul- »»aMge« Peuit-iie k»V«t Id PIge. »ingeianh» »» Zeile 30 Pfge. Eine »aranli, »Ur da» »achstla,,,« ilrlchei»«» st«I 2»ierat» wird »ich» »e gebe». >u»wiirt>,e «unanee»- Ruftrüge v«n un» und« kannten girmen und Per. ione« imerirc» w>, nur »egen Vränumeran»»» Zethlun, durch Brief» Marien oder Pasteinjah- lun». Acht Silben loste» 15 PIge. Jnlerate fiir di» Montag« Nummer «der »ach einem Helling« die Pelitjcile 2V Pfge. XXII. Jahrgang. WIttrebacteur: vr. Liutt »»«»«>. Für daS Feuilleton: Dresden, 1877. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, den 9. September. Offiziell wird aus Pora- dim vom 8. ds. gemeldet: Am 7. dü. punlt 6 Uhr Morgens er- öfsnetcn unsere Belagerungsbattcrien, welche von den Truppen unserer Westeolonne auf die die türkischen Befestigungen umgebenden Anhöhen Nachts unbemerkt errichtet worden waren, das Feuer. Die Kanonade dauerte den ganzen Tag. Genauer Verlust noch un bekannt, jedoch nicht grast Nach der Besetzung KazelewoS durch die Türken wies die Nustschuker Colonne den Angriff auf Ablowo zurück und besetzte die hinter Kazelewo liegenden neuen Positionen. LoealeS and Sächsisches. — Gerüchtweise verlautet, das; Generalmusikdircctor I)r. Nietz gestern Morgen einen Schlaganfall erlitten, demzufolge die linke Seite gelähmt und er der Sprache beraubt worden sei. — lieber die landwirthschastiiche Landes.SluS» stellu»,g in Döbel» erfahren nt,, tag, wenn dieselbe am Donnerstag und namentlich am Freitag über altes Erwarten stark besucht gewesen Ist, dies nicht minder am Sonnabend der Fall mar, da an diesem Tage der Besuch Sr. Ri. deö Königs und der Herren Staalöininistcr erwartet wurte. Am letztgenannten Tage batten sich daher trotz der Ungunst des Wetters, welches sieb jedoch noch im Lause dev Bormittags nun beste» wendete, aut der Haltestelle Di belli eine unabsehbare Zahl von Menschen zum Empfange deö Königs cingctunde». Sc. Majestät langten daselbst Vormittags kurz vor halb ll Uhr mittelst Ertrazugü an. HIerielbst vom SUntshauptinann I)r. Schmidt und dem Bürgermeister Tbicle feierlichst begriff,t. lies, sich Sc. Majestät die Mitglieder dcöStadt- ralhs, den Stadtverordiicteii-Vorstchcr und die Spitzen der Kgl. Behörden vorstclie» und fuhr hierauf unter Führung des Amts- liauptniauns und dcö'Biirgermcisterö dlreet nach dem Auösicllnngs- platz. woselbst vor dem Bcrwaltnngögcbäude die Dircctoren der landwirthschaitllchen Krciövcreine Sachsens ZNI» Empfange sich ausgestellt halten. Vom Dircetor und Landtagöabgcorbneten Mehuert mittelst Ansprache begrüfft, begab sieb Se. Majestät nach kurzem Bcnveilen in dem zu diesem Zweck Im Vcrwaltungsge- bäute bcrgerlchtetcn und gcschmaervoli ausgestattetcn Zimmer unter Führung deö Dircetor Mebnert nach jden einzelnen Aus- stcUungs-Slbtl cllungcn, und nahm »üt sichtlichem Interesse und i» elngchcndslcr Wciic die ausgestellten Tbiere, Gegenstände und namentlich auch die landwicthschasllichcn Geralhichaiten »md Niashincn in Augenschein. Am Schlüsse erfolgte unter Leitung des Rittergutsbesitzers und Landtagöabgcvrdnctc» Ochmichc» aus Kohren die Vorführung der auögcticlltc» Werde, insbesondere der deö Mcismcr Züchtcr-Vereins, woraus Sc. Majestät den Auö» stellungoplatz nach .".stündigcm Sluscutbalte wiederum verliest um mittelst Ertrazugs nach V->2 Uhr nach Pillnitz zurüchzukchrcn. — Die hiesige Firma Eltzner u. Hauschild in Verbin- diing mit der Finna Nitschcl u. Henne i» Berlin, »vclch Letztkrcr die Benlilationö-Einrichtung übertragen »rar, hat bei de» Con- currcnz-Entu ürsen zu einer städtischen Badeanstalt in St ü r n- bcrg den ersten Preis erhalten. — lieber die Wohltbätigkcit schreibt die Böbincrt'sche Social-Eorrespontenz: Je mehr durch die Verkehrsstockungen der letzte» Jahre die Fahl und die Ansprüche der Hilfsbedürftigen, somit die Obliegenheiten der Armenbchördcn und woblthätigcn Vereine, gesteigert sind — gesteigert zu eine,n Grate, welchem die volhantenen Mittel nicht überall entsprechen — um so mehr bat der Einzelne, welcher Acte der Prlvatmildthätigkcit zu üben daö Bedürfnis; fühlt. dic Gcwisscnöpflicht, feine Gaben nicht blindlings auozustrcucn. Wer dieser üblen Gewohnheit stöhnt, sollte sic ab- zulcgcn trachte» und an ihre Stelle ein planmäsjiged Verfahren setzen. Das wird ihm um so eher gelingen, »renn er sich ver gegenwärtigt, das; In allen wohlgeordneten Staaten, und zwar aus Grund sorgfältiger Ermittelungen und Erwägungen, die öffentliche Bettelei gesetzlich verboten ist, das; er mithin durch Bc- schcnkung von Strakcnbcttlcr» nicht der Armuth, sondern dein Bettel und der Ungesetzlichkeit hilfreiche Hand bietet. Die Spalten der Localblättcr wimmeln seit einiger Feit von Beispielen, wie vielfach und mit welcher Dreistigkeit von Landstreichern und Strabcnlungcrcrn Mißbrauch getrieben wird mit jener leidigen, gedankenlosen Freigebigkeit. Sticht selten kommt eS vor, das; der Beschenkte die ihm zu gering scheinende Gabe dem Spender vor die Füs;e, oder eine höhnische Bemerkung über „die Hartherzigkeit der reichen Leute" ins Gesicht wirst. Ein Leipziger Blatt thciltc kürzlich mit. dal; bei Ilmenau ein Eurgast von einem Handwcrks- burschcn angcbcitclt wurde. AIS ihm jener mit der Bemerkung, das; er kein Kleingeld bei sich habe, einen Pfennig verabreiche» wollte, zog der Bettler zwei Nickelgroschcn auö seiner Tasche und bot sie dem Eurgaste: „Da, armer Mann, hier will ich Ihnen was schenken, damit Sic ein ander Mal nicht »bieder einem an ständigen Mcnschcn eine Münze anbicte» müssen, die für unö gar keine Münze ist." „Solche Fälle," »virst uns vielleicht ei» An bänger des planlosen Almoscngcbcnö entgegen, „mögen sic auch noch so häufig Vorkommen, beweisen doch aber keincSwcgö. das; unter den Bettlern nicht auch wahrhaft Unterstützungöbedürftlge sind." — Allerdings nicht. 'Aber Jeder, der sich mit diesem Ge biete etwas näher vertraut gemacht hat, weist das; die weit über wiegende Mehrzahl der öffentlich auilrctcndcn Straffen-und Land- bcttlcr Er tranrigcö Gewerbe aus Arbeitsscheu und Lust anLand- sircicherci treiben. Sollen »vir nun viele mit vollen Händen be denke». um nur auch aut die seltenen Ausnahme» der wahrbait Untcrstützungöwürbigcn zu treffen, »reiche, eben »veil sie sich nicht scheuen, ihre Armuth offen kund zu geben, doch hinlängliche Unterstützung finden, um vor dyn Acuffcrstcn geschützt zu sein? — Oder rathcn nicht vielmehr der Verstand wie die Humanität, den für gemeinnützige Zwecke bestimmte» Thcll unserer Mittel lediglich an Stelle» anzulegen, »vo mit Sicherheit auf gute Früchte zu rechnen ist? Wer cü versteht und i» der Lage ist, die „verschämte Armuth" ausznfindci» und hier i» schonciitcr und wirksamer Weise elnzugrelie», hat ein schönes und reiches Feld der Thätlgtcit vor sich und wird sich, angesichts der Erfolge, gewöhnen, von seine», eigenen Mitteln mehr und mehr solchem Tbu» zu mldincn und. wo diese nicht nuSrctchcn. wohlhabende Freunde zum Beistand werben. Er wird, dav AuSstrcnen kleiner Gaben ganz vermeidend, tm Stande sein, seltener aber kräftiger zu helfen, hier einer Fa milie Zuschüsse für bessere Nahrung, dort für gesunkbeitsgeinäfferc Wohnung und Kleidung, oder sür geeignete Arbeitsinstrumente» Nähmaschinen u.dergl. z» gewähre» vermögen. Wer diese selvst- ständige bcsie Art der HlhSrelchling nicht üben »rill oder kann, mag entweder hcn Nath bertranenvwcrlhcr Personen anrnien oder einem ihn» geeignet scheinenden Niitcr>tützi»»gvverci»c hciircten. — Ei» VerdranchS'Artikel. »bescher i» ietcr Haiisholttnig täglich angewandt wird, ohne daff er gcrndc z»m Leben nnbebniät notbwendig ist, ist die Soda. Ihr Verbrauch durste selbst i» kleinen Haushaltungen jährlich 80-40 Psd. betragen, in gröfferci»! sich noch bedeutend höher erweisen. Sota ist koblcnsaurcS Natron im täglichen Leben bezeichnet man mit dein Namen Soda alles mebr oder weniger reine kohlensaurc Natron und untericheidct krystaUisirte, wasserhaltige Soda von Wassertreter, geglühter oder calclnirtcr Soda, letztere ist, da die krvstallisirte Soda <>8 Proc. Wasser enthält, natürlich a»»ch entsprechend mehr wertst als crsicre. Die Sota des Handels Ist niemals ganz rct» ; den »bahren Gehalt an kohiensanrem Natron, dem allein witksamen Bestandthcii in ihr, bezeichnet inan mit Graden, eine OOgrädige Sota ist eine solche, welche i>0 Proe. kohlensaureS Natron enthält. Die ge wöhnlichen Sobasortci» sind A»-«ogrädig oder procentig, eine Soda, die unter 70 Proe. enthält, kann inan schon als eine solche bezeichnen, weiche absichtlich »ntt anderen Körpern versetzt worden ist, ein Verfahre», welches leider nur zu oit practicirt wird. Um zu erkunden, wie es in unserer Stadt in letzterer Beziehung bestellt sei und ob Preis und Procente überall iin gehörigen Einklänge stünden, bat unser Herr l)r. Gcihier, der durch seine chemischen Untersuchungen der Nahrungsmittel »ind durch seine sainoje Vigi lanz dein» Auisuchen aller Veriälschungcn sich un» unsere Stabt schon wesentliche Verdienste erworben hat. auö verschiedenen Ge schäften der Alt- und Neustadt 84 Sodaprobc» bezogen, deren Gehalt bestimmt und die erhaltenen Resultate in Folgendem zu- sannncngcstellt. Die mit auigcsührtci» Preise beziehe» sich L Psd. ccnlcinirtc: IN« P». 71.8 Proc., k> IS P». «2.0 Proc.. II> 18 Pf. »K.I Proc.,! IK120 Pf. II.S Proc., 2> 18 Pf. 88.4 Proc.. 7> 18 Pf. 48,8 Proc., I2> 18 Pf. 44.', Proc., 117> 18 Pf. 40.« Proc. »118 Pf. «8.» Proc.. 8f 18 Pf. 48,2 Proc., NN 18 Pf. 44.N Proc..! 18) 14 Pf. L8.2 Proc. 4> 20 Pt. 58.2 Proc., »> 18 Pf. 47.7 Proc., >4) 18 Pf. <4,0 Proc., l >»> 18 Pf. 24,0 Proc. 5) »8 Pf. 57.2 Proc., 10) 18 Pj. 4Ü.S Proc.. 15) 18 Pf. 4I.S Prcc., j 20) 2S Pf. 24,4 Proc.. Kr» Iiallisirlc: 2» 15 Pf. 45.« Proc >24) 18 PI. 28.7 Proc..! 21) 14 Pf. »8,2Proc., > M 14 Pf. 28.2 Proc.. 22) 14 Pf. 41.» Proc., 25) 14 Pf. »8.7 Proc.,! 28) 14 Pf. 38.2 Proc., »I» 14 Pf. 37.6 Proc., 22) >8 Pf. 3»,2 Proc ,j26) >8 Pf. 38,7 Proc., j 2») 15 Pf. M.2Proc., j 22) 14 Pf. 37,6 Proc. Diese Zahlen sind für die Proben krl,slallisirtcr Sota sämmtlich sehr günstig: knfftaliisirte Soda mit vollem Wassergehalt enthält nur :Z7,2 Proe. »eines kohlensaureS Nairon, die untersuchten Sorten habe» alle etwas mebr. weil sic, wahrscheinlich durch Aufbewahrung in trockenen Räumen, schon etwas von ihrem Wasser cingcbüfft haben. Sehr uncrirculich sind hingegen die Ergebnisse der Untersuchung der bcrichictcncn calcinirtcn Sota- sortcn. Weitaus die Mehrzahl derselben ist schlecht, einige (10 unv 20) sind Gcinische, die man unmöglich noch Seda nennen kann, da sic mebr alö 75, Proc. ircinde Substanzen enthalte». Das; alle Beimischungen absichtlich siatlgcfunden, beweist, daff sie sämmtiich nicht etwa dunkel, wie Rohsota gefärbt erscheinen, sondern weis;; durch das äufferc Anscbe» waren sic durchaus nicht von guter Soda zu »mtcrichcidcn. In der Soda will und soll der Eoniument »ur das ihm allein nutzbare kohicnsaure Natron bezahlen, In einem Piimd 70grädigcr Soda bezahlt man nur die :Z5,(»Gramm reines kohlcnsaur>ö Natron, die darin enthalten sind. Die Sodaprobe Nr. I enthält 7>,:t Proc. und kostet I<> Pi. pro Pfund, man bekommt also für U'> Pf. :Z5,<>,5 Grin. kohlensaureS Natron unb das Wund desselben würde kcinnach 22,4 Ps. kosten. Die Sobaprobe Sir. 20 enthält 24.4 Proc. und kostet pro Psd. 20 Pf., man bekommt demnach dafür nur >22 Gr»». kohlensaureS Natron und das Pfund desselben berechnet sich darnach aui82Ps. Diejenige Haushaltung also, »reiche wöchentlich "/4, jährlich circa 40 Psd. Sota braucht, erhalt, bekommt sie Sota Sir. I, tainit 28>/2Pld. des werthpotten Bestandtheilo. bekommt sie jedoch solche wie Sir. 20, so erhält sie nur 0"/4 Psd. Dieser AuSiall wird natürlich, »veil die Soda nicht greift, durch eine» Mehrver brauch gedeckt werbe», die Ausgabe hierfür »vird, »renn immer Soda wie Sir. 20 erhalten »vird, 15, Mark :Z5, Pf. mehr betragen alö bei Bezug von Soda Sir. I. Das ist ein, Im Verhältnis; zu dein geringen Wcrthe des Objectes, enormer Schaden, welchen der Eonsumcnt erleidet unv der Verfälscher hat nicht einmal be deutende» Vortheil davon, denn die Substanzen, mit welchen die Sota gcsäiicht »vird, Kochsalz und Glaubersalz, haben cbensallo einen ziemliche» Preis, anffcrdcn» kostet Fracht, Fafftagc re. für schlechte Soda ebensoviel als sür gute. Daher kommt cs, das; 100 Kilo ooproc. ca. 20>/s M. teilet, 100 Kilo <i»proc. 2l M. unv nicht 10 SN-, die sie eigentlich nur werth sind. Bei dein Millionen von 100 Kilo betragenden Verbrauch werden durch diese Manipuiationc» bedcutente iLummcn jährlich im wahre» Sinne beo Wortes aus tic Siraffc geworfen. Möge diesen Ucbcl- ständen bald abgcboltcn »verteil. — Die beiden Arbeiter, welche am letzten Donnerstag beim Legen von Gasröbren aus dcrNortsiraffe verschüttet wurde», gehörte» zum Pcrscnai der Licbolt'sciic» Fabrik iür Gas- und Wasscranlagcn. Der Graben selbst war vorher von anderen Ar beiter» des Haiiöbcsitzcro gegraben worden, und wahrscheinlich mangclhait ansgcinhrt. — Gestern morgen kam nach dem hiesigen Schlesischen Bahn- hoi ei» Man» in Begleitung zweier Frauenzimmer und »rollte »nit dem nächsten Zuge nach Neustadt bei Stolpe» fahren, um dort bei dem Pflegevater einer dieser Francnziinnicr, »reiche seine Braut war, die Verlobung zu scicrn. Ein plötzliches ilinvoblscin der Braut »»achte nicht nur die Relie »üagängig. sondern ver ursachte auch deren T o k. Die Bckauernöwcrthe wurde mitteist Siechkorbö nach ihrer Wohnung gebracht. — Wie »vir höre», ist gestern ei» sehr alter oinrr. Rector wegen Unzlicht mit einem I4iährlgc»i, geistig beschränkten Mädchen zur Rechenschaft gezogen worden. — Ein hiesiger 27 Iabrc alter Müller hat sich gestern ln der Wohnung seines in der Altstadt »vohnbaiic» Brudcrö miitclst eines alten Rcitcrpislolö e r s eh vi se n. Motive unbekaunt. — EIncS eh windicri n scheint auacnblicklich In hiesigen kaufmännische» Geschäften ibr Wese» zu weiden. Dieselbe, eine Frauensperson in bei» liOer Jahren, kam vorgestern zu einem hiesi ge» Kaufmann und verlangte eiligst 2 Flasche» Sodawasser unk in eine bei sich iübrendc leere Flasche eine Quantität Petroleum und verlies; das Gcschäitvlocal mit den» Bemerke», in der nahen Apotheke noch etwa- einzukauien. Nach wenigen Minuten kam sic zurück und bat den GcschäitSinhabcr. Ihr 40 W. vorzuichicffcn, »in Mcdleamcnte damit bezahlen zu können. Das Geld versprach sic beim Abhoicn der bcsicUtc» Waarc» zurückzuzahlcu. Bis jetzt hat sich dieselbe nicht wieder sehen taffen. Die Person ist magerer^ Figur, mittlerer Gröffc unv war ohne Kop'bcdcckung. — AuS der Wchlcncr Gegend kam vor »mgciähr 8 Tagen ein IRädriges Mädchen hierher, uin sich von einein Augcnübcl de« treten zu lassen. Daö Kind starb aber vorgestern, nachdem sich lhettigc Krämple eingestellt hatten. Es soll nun der Verdacht rege geworden sein, daff der plötzliche Tod nicht nur in Folge des Augenleidens, sondern mehr einer körperlichen Mli-handlung zu- znlchreibc» wäre. Wie wir hören, soll die Behörde in tic-cr Sache vorgeschritten sein. — In Löbau scheint man gerade nicht glimpflich mit de- trügerischen Marktweibern »mzrigehcn: nicht weniger als Stückchen Butter wurden au» letzten Wechcnmaril wegen aBu gro-er vcici'tlgleit mit Beschlag belegt. Ans dem Uilcrsdoricr Bahnübergänge wurde in der Nacht zum Freitag der Leichnam eines unst-kannien Mannes anl- geiunven. ber muthmafflich sich srelwllllg durch Uebcriahrenlassen ceö Eiscnbahiizugeo den Tod gegeben hat. — OefsentltcheGerichtSsihung am 8. September Der vormalige Droschkenkutscher Carl Max Keilig auö Dresden, 27 Jahre alt unb bisher noch unbcsirast, wird den Schreck nicht leicht vergessen, der ihm in einer Nacht des verflossenen Juki durch alle Glieder iuhr. als er eben im Begriff war, seine langen Finger zum mindestens V. Male in einen Geidkastcn zu stecken und das darin verivahrte norvus rorum aus dem kürzesten Wege in seine lange» Diebestaschen zu dirigiren. Der Kaujni. Wcincrt. Schäicrslra>;c Rr. 28, merkte nämlich schon seit den, Monat Mai mehrere Dcsicito in scincrKasse. die sich namentlich aniMonatö- schlnsse berausstellten und last konnte er sich den Zusammenhang nicht anders erklären, alö daff eine in seinem Geschält mitthätige Person der gehelmniffvolie Dieb sein müsse. Schliefflich tauchten jedoch andere Ansichten aus, die sich damit bemerkbar machte», baff eine Nachtrvache in seinemGeschäitolokal tislocirtwurde, die, wohl gedeckt, ber Dinge oder vielmehr dem Diebe cntgegensahcn, die da oder der da kommen sollte. Und siehe, deö Nachtö um die 12. Stunde öffnet sich leise die nach der au den Laden anstoffenden Brcnnküche von der Hausflur ans sührende Thür, und zu dem nächsten Fenster herein steigt der sehnlichst Erwar tete und bcgiebt sich aus dem schon ost mit Glück betretenen Wege nach seinem Ziele, dem Gcltkasicn. Doch mit des Geschickes Mächten ist kein cw'ger Bund zu flechten und das Unglück schritt in der Gestalt der Wächter schnell aus Earl Mar Keilig zu, der sich leider daö alte Sprichwort: „Der Krug gebt jo lange zum Wasser, bis er bricht" nicht zu Herzen genommen Halle und nun zu spät erst einsah, daff allzuviel nicht allemal gut getban ist. Der Sünder gestand denn nun auch ohne Weiteres ein, zu sechs ver schiedenen Nachtzeiten das Weinerliche Lokal i» diebischer Absicht besucht und dabei Einzelbeträge von 55. 4, 102, II, :ZO u. 10M-, zusammen über 200 M. gestohlen zu baden. Zur Qcffnung der Brennküchc bediente er sichcincs ihm gehörigen,passenden Schlüssels. Das gestohlene Geld war zum grösitcn Theile von dem Diebe im Verkehr mit liederlichen Dirne» verjubelt. Hr. St.-A. von Hcll- inan», erblickte in den» Gebabren dev Angeklagten kein einheit liches Verbrechen, sondern einzelne, sür sich bestehende Diebstähle, verschloff sich auch in Rücksicht a»i den Mißbrauch deö gestohlenen Geldes ii. s. w. der Annahme mildernder Umstände. Das abge legte Geständnis; findet der Herr Redner ganz erklärlich, weil eben der Dich in lluxranti ertappt worden sei. Der Vcrtbetdigrr, Herr Adv. Lederer, befürwortete in erlolgrcichstcr Weise in Rück sicht aus baö noch geringe Alter und die bisherige Unbescholten heit seines Teicntcntcn die Annahme mildernder Umstände unb war auch in Hinsicht des Geständnisses anderer Ansicht alö der Herr Staatsanwalt, indem er »ervorhob, das; ja rein zwingender Grund iür Keilig Vorgelegen hätte, ausjer dem letzten Manöver noch weitere Zugeständnisse zu machen. Der Gerichtshof, präsi- dirt von Herrn Gcrichtsratb Einert, erkannte im Sinne der Vcr- thcidigung aus 1 Jahr Gcsäugniß unb 1 Iahr EbrcnrechtSverlust. — A » ge kü n bi g t c Gerichts-Verhandlungen. He»»te Vormittag 0 Uhr Hauptvcrhandlung wider den vor maligen Stadtpostboten Friedrich August Storandt auö KoSzmin wegen Unterschlagung und Betrugs. äem iruHotiv ävr vsutsodHi» Leonruto in Uvwdurt; dor-rux äis um 8. Ssptsmbvr vm 8 lldr Llor^sus: Ort. ^dsräoon. . . KopoQluizxvll. » Stoekliolm . . Hr»!»i»ri»vär» . , 8t. ?otor8tiurz. Llorrkuu . . . corlc .... Vro»t .... lloltor.... 8)1t^ .... d,ou!ulirivll38or. Llviiiol.... l'irriti .... Orot'ol«! . . . k.'nlsrnlio . . >ViovtL<1eQ . . knskisl ...» LliinollOQ. . . . . . HsrliQ .... ^Visn ...» Ureil.iQ . . . 754.3 756.L 7Ü0.2 754.4 75F.5 765.8 7t>0H .752.4 ? 760.6 Q. 758.8 ' 755.5 x 765.7 § 751.3 § 752.8 -Z. 755.5 H 75V.8 L 757.0 ' 758.5 7«.I,7 758.1 760.2 758.6 758.8 757.2 88VV nrnv so s orro o K80 >v >vn>v rro 8>V NInil. still stsrlc Isielit still VIU5818 NU.SSlg lsirdt loictit sciiZViutl» kelinoed solivr.icd luLllsix loiebt soliWacl» loiclit still Isiekt nuissi^ setnvLob still Isiedt ^Vetter. . - 't' dviter vollciz; -> duNi l'oäecltll 6s,i«elvt voll» ix liitlb l-ecl.b) I Vunst^) luU6 deä. - kl' - dllid 1,S<l. ') voNiix^) lillib boä. d) dsiter lo) Hoxovli) lioxen'^) - ») Lsxeo dalb lrstl.") > koitsr»^) decisclct KsxeQ l'^.0 10.5 0,0 8 8.0 H -^14 .0 v -1-I2.8 7. -i-12.4 -- -P I0.7 ^ -f- s." x- -4 12.» s -f 12.0 4 -tzw.i ? -f >1.0 L -4-N.4 8 -tzll.8 - -4 11.0 -4-I5.I -410.0 -4 I I.» 4 »2.2 -l- V.0 l) >VoIl.-onIo4. 8es rukix. ('vstoro Koxss. Leexruix mwssix. mL^six. >V, Ilcenios. kir»etil3 doix. >Volkenios. ^dau. etivas äuuktix. L 'ixs l2iit't. ") Xbsi>6a Iloxen. ?) Naeirt« Hexen. liisn. Oeklsin unä trüb kioxvu. »-) Kostern kuili.illoii't Ksxov. ^Vollconiop. xestsru LQlmltsuü Lexsu. llaclits stllilior löoxoii. >') U leliwittux» und AaclltZ liexor». llvdsrsicdt dsr >Vittsrunx. Iv der l'mxsdvvx 6?r I^or.lse« i5t ävr l2vkt- druck xsotisxon. im übrixsn Ilnrops duuvrt d»«, t'aNeL weist fort und ist um «tdrlestSQ in» Sl'ulostsn. >Vü!«rsod der Himmel ao der Kordses sied »ulxetiellt list. rsxnet ss ja dein x..v/ou Stroitöll von ^ordfrulllcreicl» über Lodmeu dis I^ivl.ind : is der odorcu d'lieitixexsnd sind xrosss liexenmenxon xslsUsn, dis «in ^n^clivellsn des Husse-r dervorrulen dürktoa. ^uk dem 6.'ullitl lisrrselit triscdsr Ostviod, sovst sind dis >Vivds xrösidsullioils selivoeli. IVlIlsrnnet'SUt.sli'.lilen sw L. September Abends, tür dis nüedsten 48 8tu«idev. ^Ilx«ti,<'in: linlüx«. nsd. vonixstev- im ^ordeo, vorvieLLiid liciters >Vitt2ruox mit leicdtea. sn der Lüsts rscbldrslissdsQ » isdso. — WitterungSiveodacritung am O.Scptbr.. N!itE1.Uhr. Baromctersianb nach OscarVLsolt (Wallsir. io,: 705 MiUiniTrrr (seit gestern lZ Mill.gcst.). — Schön. - rbcriiwmctrogrgphngch Reaumur: 1li>,-"Wärme. Differenz von gcslcrn zu heule io ;nic- drigsle Tcmp. 7° W., höchste Tcmp. 17 " W. — Die Schloff- thurmtahne zeigte Süd-Ostst-Wind. — Himmel: bell. - «Ibböbe in Dresden. 0. Sept..Mitt.: 142 Sent. untero. — ?(a>irn>al»«rrtr1»n ans der fiichl. ElbstramstrkSc dc> cincm -Lasscrstandc van 125 oimlv. »mar 0 am Drrokmer PcskI: Llrciik idtälia ^ii>ai!?au 7> IL.. Llbandau Rallicn 72 o., stlalbcn-Ptstnip 78 ll.. PM»!s Drk^cn «Alverlvlullcf 85 ll.. Trcldrn I-Ubrnviilircl via Maibrn (lllfcnvalM'Brllckci 81 ll.. Mcistrii Rics» 80 ü„ Rlkfa- llaiivc:g>anjc 83 llrntimclcr. vritskasten. Otto Beger. Ncustatt bei Stolpen u »jd Andere. Die „Deutsche LcbenS-Pcnsionc- und Rkiikcnvci sicheruiigS'Gesellschast aus Gegenseitigkeit" siebt unter tüchtiger und solider Leitung. Ir. Großenhain. „Welche Höhe undUnLang besitzt der große Elephant im Dresdner zoologischen Garten?' - Höbe desselben r.oo Nk.. Koptköhe 2,70 M.. Unnang de- Leibes M.. von der Stime bis zum Schwanz «ebne Rüffel» 8.54 M. Da- Ist daS Vermcssungv Rciultat von 1N>:Z. EhemnItz, Damenklub i »i Nt arkerküichcI ertaubt ffch die ergebene Arffragc, ob iei ibier) mit oder ei ne Cedille geichriebc» wird unk bittet um getäll. Slntwor:. Qb » e, meine Damen, immer ohne. Avon» . Freit erg. „LOelche Form iü bei einen» Wcnhbrillc richkiacr: Einschreiben oder C : n a c > .1 : i e - den"" -- Nach allgemeinem »md Stephan'chcm Deut ch da> Letzte» e.
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