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Dresdner Nachrichten : 23.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-23
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1877
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1»II aoi V n»n)7ni)4 u)äi"l-k)i.:r'lintiO rtii» «u E«n«<«g, SS. reptember. §l8?e"'5 »t« LM «». «t». , TaMatt fik'N-kki, 'Nnterhaltimg.H/schäftsoelkthr. Börsenbericht, Iremdentiste. HL Jahrgang. ^IN.'MLL «."L ^ DrrStze«, 1877. *l»t Varattltc sttr d«1 »ixhfttilgi,,« ctei»»s: »i» der 2»I«»«e MW »iqe »ege»»». «uewiret,» «»»»»ei»« NuftrLge »»» «>» »»»»> t-iiUrn tztr««n und Per iode» tn!erircn wir uu» ^egenPrSuuneer««»»» „ P!t«. »te vion»«,» - «>»m«rr «der >>,» «iucm gel»»^ dt« PcUuetl» « P M. Voltttsche». stärk« klar » IvM—L W« wemg vrNfl im Berühr mit! es in Berlin mit den Klagen ülr« Miß- Rußland war, da- wird auf's Ergötzlichste der H-st, mit welcher die nationalliberale Press« meldet: lar auö d, „I» Lhorn ist der Lrenz.P^rlchr plätzüch äußerst freundlich gewor- den: je der russisch« Holl-Lhef vonHoxen hat sogar den preußischen Lenchrach Hoppe zur Einweihung der Grenzkirch« zu Llexandrowo einaeladen." Hübsch von dem Herrn, ohne Zweifel; aber damit soll doch nicht «ttva de« Nothstand unserer HandelSwelt bei dem Grenz chr besrttiat sein? Die Magnetnadel auf dem deutschen Reichs »eigt also nach ganz kurzer Schwankung wieder stramm nach en. Rll»«i» propugnaoulum o«t Lonummo. Rußland bleibt unserer Vormacht Bollwerk. Und darum stellen die Berliner Halb- und Dreiviertel-Osficiösen diejenigen deutschen Blätter immer wieder als turkophil hin, welche nur gegen dir deutsche Liebäugelei mit Rußland eintreten. Wir bezweifelten jüngst, daß die Regierung in Gtambul die Christen au» dem türkischen Staatsdienste entfernen wolle. Bi- heut« ist dieser Punkt durch kein Telegramm aufgeklärt. Unterdeß ist ein« Zuschrift eine» hochgeschätzten Freundes unseres Blatte« nicht ohne Interesse, welche die noch offene Frage bejaht und «Mhrt: ^.„«enn die türkische au» dem Staatsdienste entlast Gründe dazu gehabt haben. Wer sind diese Christen? Et stnv Bulgaren. .Griechen. Walachen re., also Leute, welche in offen barer Feindschaft mit den Türken leben. Daß ein Staat solche nicht tn den wichtigsten Staat» Slemrrrn belasten kann, der Hand; und daß dabei nicht erst aut die Landstände rden kann, ist wohl bei der Gciahr und iw Kriege ' ^ ^ ^ MchA, Regierung wlrkllch alle Christen istcn hat. so wird sie ihre guten dlich. Daß dle ^ ..WMW ^ ^^ de«, sondern nur den christlichen Vasallen gilt, beweist die «tchnatHne ktnstchtltch der Armenier, welche al» gute Christen gelten, aber stet» treu zur Türkei gehalten baden; beweist ferner die T-aefache, baß eie Türken ihren christlichen Okftelcren sehr gern gehorchen, wie denn Überhaupt der Türke ln Glaubens sacheu duldsamer ist als der Ehrst». ES füllt den Türken nicht «ln. dle Christen zu bekehren, wie r» z. B. die Rüsten mit den Bolen unv Druts<l>cn versuchen. UcbrigcnS kommen AuSnabme- Maßregeln bet allen Völkern vor. Wir erinnern nur an die Vertreibung der Protestanten au- Böhmen unv auS Salzburg, an die Vertreibung der Hugenotten au» Frankreich; an die Ver treibung drr Mauren und der Kuben auö Spanien; an die Ver treibung der Deutschen au» Pari - und an die längste v»r- treibung aller deutschen Bahnt»«unten aus Ungar n. Ob die Türken «l, Eulturvplk sinh/, »pullen rptr hier nicht erörtern; sedeulnli» aber k»unen wir gar Manche» von Ihnen lernen, nicht allein tn ihren kunstvollen Gcversten, z.B. Teppich-, Schmuck« und Waffen-Arbciten. sondern auch darin, daß sie ob ne iährliche 445Millionen, ohne Manöver und ohne dreisäbeigea Exerelre» e» irttig bringen, «ine große geschulte «rmre glorreich Üdrr den Hauten zu werfen." Diese Ansicht ist nach unserer Meinung noch lange nicht „fiuckophil." Die Pforte wird Garantien für die correcte Durch- fühnmg der Verfassung Midhat Pascha, ä.ä. 25 December 1876, g^enmüsienundwirdfiedün gesammte» Europa geben Aberdaß die Türkei Rußland, mit dem Krummsäbel in der Kaust, sein« freche Einmischung abschlägt, da» ist ein Dienst, den die Türken ganz Europa ruck dem freisinnigen Theile Deutschlands tnsbe- LHerst Stoffel hat da» Wart. Mac Mahon'ü grobe» Wahl- ! zu ungenießbar für unser« Leser. Da plaudert Mr ^ viel pikanter, und daß er e» im ,L)rdre" thut und überall akulianer heraußkehrt, schadet j» nicht». Lehrreich ist es immer hin,-« sichen, in welchem Achte andereBölker unseren Militarismus anseh«. Stoffel citirt zunächst Macchiavelli'S berüchtigten Sah: „Der Krieg, seine Einrichtungen und Regeln find der einzige Gegen stand, dem ein Fürst seine Gedanken und Obsorge widmen und au» dem er sein Handwerk machen soll ; er ist da» wahre Gewerbe eine» Jede«, der regieren «iS, und durch ihn können sich nicht nur die ge boreuea Fürsten behaupten, sondern auch einfachePrivatleute Fürsten werden. Herrscher haben ihre Staaten verloren, weil sie da-Waffen- handwerk vernachlässigt Md sich verweichlicht hatten." ..Kaiser Wilhelm" — fährt Stoffel «ort — „widmete In her Ttzat fein ganze» Streben der Herstellung einer schönen und guten Armee, ln ihr erblickt« er die Grundlagen dcr preußischen Mach». Wegen einer «tchttge« Veränderung tn der HcereSdrrfassung ent spann sich der so bekannte Conftict zwischen der Krone und dem AbgcortnettnHause. Dreimal löste die Regierung dle Kammer aut, «nb dreimal fchtckte das Land sie mit Protest zurück. Unter den Männern, dte sich unter gesunder Erziehung unv bet mann haften Institutionen herangeblltet hatten, gab e» einen, der in Europa stoch wenig bekannt war. sich aber durch Intelligenz unv Charakterfestigkeit hervortbat. Drr König stellte ihn Im Oktober 18<t!» an die Spike der Geschäfte. Grat BISmarck trat nicht in die Fußtapten seiner naclxstevtgeren Vorgänger: er wußte zu gut, daß «r sonst ebenfalls scheitern und der König genöthigt sein würbe, ihn zu entlasten. Er beschloß, zum Kriege seine Zuflucht i>u stehn,en. Sein kühner Geist erkannte, daß «in glücklicher Krieg nicht stur daö Kbntgthum retten, sondern auch die mancherlei Fesseln brechen würde, die Preußen an der Entfaltung seiner durch 50jährige Arbeit auigehäuttr»» Kräfte linderten. Die ein- zigr Mach», mit der man den Krieg beginnen konnte, war Oester reich, der NebenbNhlcr Preußens, der Ihm seit hundert Jahren die Supremat!» ln Deutschland streitig »nachte. Die Schritte, welche Grat Bismarck damals tdat, um die Allianz Frcinkrri.bo zu erwirlen, sind iür Niemand ei» Geheimnis,; es gelang ihm nicht und i er könnt« sich nur drr Neutralität Frankreich« ver sichern. Soll man der franzSst'chen Regierung einen Vorwurt daraus mache«, daß sie auf seine Anträge nicht elnging? Die destr Politik wäre cs unstreitig gewesen, die Allianz ollen anzu- nedmen. Allein man dar, nicht vergessen, daß »Niemand tn Frankreich van der Märke Preußens eine Ahnung hatte und baß ganz Europa rlcsc linknnttniß «,ritte." Im Sthlvßpasiu» dieses höchst pikanten Artikels betont Stoffcl nochmals, hßi» vi» Franzosen an keinen Ntvanchtkriea für 1870 dächten. Vielmehr ldaS Ende ist drollig!) «wartet Stoffel, daß Deutschland an Lullt Nopaleoir (wenn « erst so weit ist) Rietz und »vielleicht auch Lothringen" äu» angeborener Größt»uth freiwillig zerausaeben werde. Stoffel ßlaubt (wörtlich): „aus sicherer Quelle nicht dtm christlichen den zu wisse«, daß im Rath« de» deutschen Kaiser« bei den Frieden». Unterhandlungen Fürst BiSmank sich gegen den Erwerb von M« erklärte." Reneste relegrumme »er „Dre»»«er Rschrlchte«.« Berlin, 22. September. Die „Wiener Abendpost", welche die Ausführungen der „Nationalliberalen Correspondenz" und de» „Hamburger Correspondenten" über die Begegnung in Salz bürg reproduzirt, fügt noch hinzu: „Wenn der Hamburger Sorrespondent in der Thatsache, daß Oesterreich Blut und Geld ge spart, nun ruhig den kommenden Ereignissen entgegensetzen könne, hauptsächlich als die Frucht des guten Einvernehmen» zwischen Deutschland und Oesterreich und theilweise dem guten Einverständ niß zwischen den leitenden StaatSmännnern beider Reiche erkennt, so ist da» eine Auffassung, die sicherlich nur die volle Zustimmun, aller einsichtigen patriotischen Kreise in Oesterreich finden wird. Wien, 22. September. Die „Politische Correspondenz" er fährt au» Bukarest vom 21. d».: Seit zwei Tagen finden heftige Kämpfe bei Caickioei »wischen dem Ezarewitsch und Mehemed A statt, ohne daß e» zu einer Entscheidung gekommen wäre. Bjela so l in russischen Händen geblieben s«in. Gleichzeitig machte die Haupt macht Osman Paschas am 20./21. einen nächtlichen Angriff auf die Griviha-Redoute, wurde aber unter schweren Verlusten zurück- gewiese«. Pari». 22. September. Der Proceß Gambetta'« vor dem Appellhof bestätigte da» erstinstanzliche Erkenntniß, und wurde Gambetta zu dreimonatlichem Gefängniß und 2000 Francs Geld buße verurcheilt. Petersburg, dm 22. September. (Offiziell.) Dom Kau kasus wird au» Karajal vom 21. d». gemeldet: Anfang September begann J»mail Pascha auf den Bergrücken und Abhängen, gegenüber Chalfalne und Chvchschabor, eine Batterie zu errichten, eröffnet« ein schadenloses Feuer gegen General Tergukashoffs Truppen und beab sichtizte in da» flache Land herunterzusteigen. Am IS. d». Nach mittag» 3 Ilhr unternahm der Feind einen Angriff au Chalfalne und Werchnne - Tscharuchtschi. Nach zweistündigen l Artilleriefeuer und Gewehrgeplänkel wurde der Angrif durch die Bakinschen, Tamanischen und Stawropolschen Re- gimenter allenthalben zurückgeschlagen. Der Feind flüchtet« mit großem Verlust. Unsererseits der Kommandeur de» Bakinschen Re imrnt», Oberst Jwanoff, am Arm verwundet. Vor Eintritt der Dämmerung durchbrach ein Theil Baschibozut». 500 Mauu Hart, unsere Vorposten, warf sich gegen Ark, wurde jedoch sogleich durch einige Kosaken-Sotnien fortgejagt, ohne un» Schaden beigebrach zu haben. Unsere Verluste in allen diesen Affairen find äußerst gering. Bukarest, 22. September. Jgnatteff, fieberkeidend, ist gestern Abend hier durchpossirt und begiebt sich zu seiner Familie nach Kiew. General Todtleben ist gestern Abend nach dem Hauptquartier hier durchgereist. Lorults »»» «Gchßsche«. — Da Graf Seedacb nach Verlaus seine» Rittergutes nach dem Gesetze nicht »nebr wahlfähiz für dle er»»e Kammer ist, io cruannte Se. Mas. der König den Kammerhurn v. Schön- berg au« Mockritz zum Mitglied der Sächsischen Pairskammer. Für die Wahl de» streitbare» tüchtige»» Abgecrdneteu Ludwig der zweiten Kammer tft bet 1?. Oktober festgesetzt. - Dcr Professor Slobert Kummer ln Dresden dat da» Ritterkreuz erster Claste vom Albrechtöorden und der herrschaft liche Otcriörstcr Prasse zu RupperSdors da» allgemeine Ehren zeichen erhalten. — Der Präsident der italienischen Deputirtenkammer, Glan. CriSpt, reist letzt tn Deutschland und war eben in Berlin, alö I. M. die bochselige Königin Maria in Dre-ben starD. Erst setzt erfährt man daß Herr CriSpi nach Dresden eilte und hier au» li». der Brisetznng beiwohnte. In Berlin gaben hrrvor- raaende Abgcordntte dcm italienische»» College« mehrfach Fest lichkeiten. - Mit Genehmigung de» Ministerium» des Innern sind dte Landgemeinden Glaubt», Sagerttz und Langenberg zu einem Gcmclndeverbanee vereinigt worden. — Unsere Wiener College« bei den Zeitungen möchten wir auf einige kl ine Schnitzer <nicht Wiener Schnitzel, sondern chnitzer, aufmerksam machen, die ihnen wiederholt passirt sind, ie ,.N. Fr. Presse" meldete jüngst, daß König Georg von Sachsen zu den HofsagteN ain 22. in Schönbrunn erwartet werke. Daö „N. W.Tqbl." nennt die hohe Begleiterin des K ön las hterbci Königin Caroline. BIS ans Weiteres beißt Se. Majestät dcr König von Sachsen Albert, unsere erlauchte Königin ader Carola. Da unser hohcS Herrscherpaar so getauft ist. werden gewiß die Wiener diesen umstand gern resvectiren. — Durch die „rückläufige Bewegung, die »nehr oder weniger in ganz Deutschland sich zeigt" (wir nennen da« „abgewirth. schaitel"), bat der NationattlberailSmu» bei den sächsischen Wahlen zum Lavvtog betrübliche Elubuße mitten — wie wir wissen. Waö wir aber nicht wissen, ist der Grnud, womit dle „Rational- Zcituna" cvnstatirt: daß die Lanktagesitze in Sachsen ihr zu aucr fink. Daö Blatt scvreibt: „Dir Länge der Landtage in Sachsen, die Langweiligkeit und Weiischwetftakeit der — trotz ver- uchter Reionncn — noch immer mit allerhand vemmenden For malitäten überladenen Vrrbcmdlnngkn machteüGescväitömännern unmöglich, aui die Dauer ein Mandat kelznbehalten." Also wegen Zeltmangei geben die SMttonallideraien nicht tn hin säch. tschen Landtag, gegen den gehalten rer preußische Landtag wohl ehr „amüsant-ist? — Welchem Dre-dner die Hundesperre zu hart brückt kür einen lieben Vierfüßler, der spaziere nur nach vlasewitz, wo die Hunde, wie e» scheint. Irrt berumlauien düricn. Daß dieser Vor ort Dresdens, drr viel iregucuiktter ist, al» mancher The» der Stadt selbst, außcxder Sperre siebt, macht letztere fast Mulo- riscd. Gestern lolitcn tn Lstascwttz einige gebissene Hunte griödtct norden, doch zog der hiermit betraute »ttcamte unverrichteter Sache w'ctcr ad. da ani thlerärztitchrn Sntschcd die Gesährllch- 'ctt der Bisse nicht erwiesen sei. - Daö neue deutsche Panzerschiff „Sachsen", das am 2t. Juli vom Stettiner Werft adilci, ist das größte In Deutsch land gcbante. Die Länge beträgt 290, vlt Breite '»8. tlc Tiefe Fnß und wiegt der noloß >4ä.<>nc» Centncr. Dir Panzer sit-.b Zell dick «tld ftärks'tn bis setz» vtlwc,Idolen). ES hak vor» einen schatten Stachel, drei Meter lang, um in der Schlackst «elvdiichc Sioote anrrnncn zu können, und birgt tn r kolossal ge-! panzerten Thürmcu 5 Schiff mit Kc . ü 27 Cmtr. Im Innern ist da» um evrntucll brt Leckagen nicht gittch zu sinke». Der Panzer besteht auS eiserner innerer Beplattung, " — . - - . ^ d«aus erste 200 liegt dil Rübe malö bet ork gepolsttrt Pänzer d « Teakholz (20 Mm. stark), hierauf endlich di st von IL2 Mm. Stärke; dann folgen wieder Teakholz und daraus die oberste. 254 Mm. starke Blatte. Die beiden Schranbenmaschlncn sinv jede stark. Man sieht, unser „Sachsen" wirb zur ue Rolle spielen können. — Der üble Zustand de» Plcdestais der Nelterftatue August de» Starken, welche heute noch de» laut Akten des ehemaligen Milltärgouvernementö am Abend drö 7. März 1804 (also nicht, wse die Sage geht, 185«) herabattallenen und gegen wärtig aui einem Akteuichrank de» König». Finanz,ninlstetti der pflegenden SchwertcS entbehrt, Ist In längster Zeit mrhr- ur Sprache gekommen und soll, wie diele Blatter erwähnten, de» hier lebenden Polen die Idee bcrvorgcruicn haben, aut ihre Kosten es renoviren und die vier Selten desselbc » mtt paffenden Inschriften verleben zu lassen. So gut gemetnt daö Projekt ist. bürste doch seine Ausführung dem Plcdesial ein monotone», mit dein pomphaften Rococosthl dt» Denkmals in direktesteins Wider spruch stehendes Aussehen verleihen. Ein Rescript August Hl. vom 20. Juni 1735. weiches den vom Generalleutnant de Bodt auögewählten und voraeschlagcnen Platz für daö Den final ge nehmigte. bestimmte zugleich, daß die auö Kupier getriebene Statue mit dem Gesicht nach kein schwarzen Tbore gekehrt aus gestellt werbe, und verfügte die Ausführung de» Piedestal» au» Grundstücken, weiche mit Stuck bekleidet werden sollten. Von dieser Art der Verzierung scheint män doch später Abstand ge nommen zu haben. Man verwendete große, nur au» dem Grbd, sten behauene Blöcke, welchen erst nach der Ausstellung der Statue dcr Mcisel deö Bildhauers die bestimmte Form geben sollte: leider kam eö nicht dazu. Die Kämpfe, welche Sachten tu Polen gegen die Aufständischen zu führen hatte, die dem Kaiser zu leistende Hilfe gegen dle Türken, der österreichische Erbiolgekrteg, brr schlesische und lrr siebenjährige Krieg, besonder» letzterer, weicher Sachsen so entsetzlich rulnlrte. ließen die Vollendung de» Denfinaltz ganz tn den Hintergrund treten. Der gerechte und sparsame Friedrich August hatte alle Hände voll zu thun, dle von seinen beiden Vorgängern, den polnischen Äbnigen, zerrütteten Finanzen wieder in die Höhe zn bringen und die vem Lande ge schlagenen wunden zu Hellen. Dle spätere Zeit seiner Regierung trübten Kriege und die unglückselige Zerreißung de» sächsische« Vaterlandes und so kommt eö. daß 141 Jahre nach der Ent hüllung deö Denk»,als da» Piedestal noch ebenso auSsieht, al» wie 1738. E» war beabsichtigt. Die vier Seiten soigendrrmaßen zu verzieren: Die Vorderseite sollte die Znschrtit. die dem Block- Hanse zugekchrtc Rückseite da» polnisch-sächsische Wappen erhalten, wie man eö ans dcm in der König!. Galerie befindlichen, dem Pinsel deö trefflichen Canaletto sein Dasein verdankenden Bilde dt» Neustädkr Marktes (Nr. 2330 d.Cat.) siebt. Für die »tiden au dem kleinen Bronremotell de» Denkmal» iin König!. Grünen Gewölbe und stellen die Huldigung des König» auf dem Reichs tag zu Grokno unv die Schlacht bei Kaiffch vor. Dasselbe Modell zeigt nach dem Muster der ersten Reiterstatue Heinrich IV. aus dem kont-nouk in Paris, sowie te» Schlütrr'Xven Denkmal» deö Knttürsten Friedrich Wiihcim'» in Berlin, «ckfiguren, hier nackte Sklaven, deren geschorene, nur einen kleinen Haarbüschel zeigende Häupter fit al» Türken charaktettsiren; wohl eine An spielung auf die Türkeuieldzüge August'S, welche sa allcb die von zermcser gemeißelte Gruppe im Großen Gatten verherrlicht, tilgen König Johann wurde vor einer Reib« Jahren rin «0! slalStn mvbell» vor« ngSprofekt tes Ptedefta , ., eiche» edrviallö noch iin Königs. Finanzministerium aui- ,ird und dein seit 18 Jahren dort ruhenden Schwerte » Entwürfe sollten Stirn und ngsciteu mit Inschriften versehen uchsiabcn mäßiger Größe profektirt, hätten endur^ ewahr^wird und dein seit t3 Gescllsclmst leistet. Nach diesem" , Rückseite mit Trophäen, dte Langsciteu mir Ledere, in Buckisiabcn mäßiger Grd nun. »W die Felder aoözulülien, sehr iangathmlg auötallen müffen und die» mochte »vohl theliwclse den hochseligen Herrn, besten gesunder und gerechter Sinn in vorliegendem Falle die kürzeste Inschrift al» die passendste erachtete, mit bestimmen, die SE aui sich beruhen zu lassen. Jo bcm sogenannten Requlsttcn- gebäute hinter der Statue Weber» steht noch das erste von Wiebemaun gefertigte Modell de» DcnkiralS. 8» ist au- SypS, broncttarvig angcstrichen und stellt den Abnig auf einem meister lich anögesühtten, sich bäumenden Rosse vor. Er trägt die KrieaS- tracht seiner Zeit, v. h. Küraß. Arm- und Schenkeischjene, Sttefei. Schärpe und Degen, und hält in der rechten Hand den Com- mandostav. Sein Haupt bedeckt eine mächtige Perrücke. Schultern unv Stücken ein glücklich braptttcr Mantel. Leider glaubte man in jener Zeit trotz Perrücke einen Fürsten nur In römischer Tracht barstelleu zu müsten nnb so wurde diese» schöne, einen äußerst kräftigen und kriegerischen Eindruck »nachende Modell reiüsirt und da» zweite tu römischer Kleidung zur AuSiührung bestimmt. Hoffentlich findet vorerwähntes Gvpomodell «eine Aufstellung tn den neuen, znm Museum dcr Gvpöabgüsse geschlagenen Zwinger- räumiichkcsten, damit t» dein Publikum, dessen Aufmerksamkeit eö so sehr verdient und weichem eö seit der «m Jahre 185» er folgten Auslösung dcr Modrlikammrr entzogen blieb, wieder zu gänglich gemacht werde. — Modebcrlcht. Die eompilcirte Frage, wa» die Da men - weit diesen Winter wagen wird, fängt nach Pariser Anleitung langsam an. sich zu entwirren. Die dicke» Wollstoffe werben entschieden vorwiegen und neben den eln arbigcn Kaschmir» die gesprenkelten THIvet, die noixonsW, »reiche auf dunklem Grunde ,nit Schneeflocken Übersäet Einen, die moussos, die ihren Namen von dem mooSarttaen Geflechte haben, daö sich über den Grund ninzleht. und die gleichsam mit Chenille überrankten leichten Tnch- arten (ImuLMs oiiouilie») die Oberhand baden. Dte beliebtesten Farben sind: stschgrau, otterbtaun, schwarz, bettetzk mit vuntem. grünem, roibem oder oran,segelbc,n Geiprenkei. für Kaschmir die verschiedensten Nuancen, von mattem Grün: flaschengrün, nihrthcn- grün, oliveniardcn »». s. »v. Alö hohe Nouvcautü für elegante Toiletten wird bezeichnet dcr geschlagene Sammtt, (volcmrs krappS), der. wie die schönt», Kaschmir». Vorzug»,reise mit Stickereien von Korallen ober großen Gvldprrlen oarntrt werde» soll. Für die schweren Stoff«: Sammet. Damast, vrochlrte Seide, w rb dle Form vrinoossv mit rclchcn Stickerrirn und Sp tzenbttak tm»ner mehr m Ausnahme kommen »mb daö Castüm mit Doppciröcken für die geringem» Sroffe und den Straßengcvraiich vordehalttn bltlbcn. Wie dkt Schnitt aber auch beißen und die Schleppe enden »nag. da» «trärakterliilscl e Mcrkmal aller eleganten Dameo- klrtrer blttbt eine fast siaturnhastc Knappheit um Brust und Hüsten, wröbalb dt» Unterkleidern eine äußere,deutliche Auimerk- iamkelt geschenkt Werke» muß. Auch ricAciiiicl sind so anschließend al« niöalich, wodnrch ln der letzten Zclt daö Auflcken einer alten Mode: der mit Bändern vcrzte«tcn S p!tzc»»iai,schrttcn. die beinahe wie StMprn an die Ellbogen reichen, unb mit dcm tazn gebörigtn, weit äu^reltgttN. ,>m den Halo Krause bildende» Kra,c„> srbr Nekdsam sind. ven'Irkt worden »st. Neben den Mäntel» an» Tuch und mmolnssz werden die h>bischen Kaschmittücher Ihren Ran-
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