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Dresdner Nachrichten : 25.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-25
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1877
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Rr, 268 Mr'L'W!« i». Ad,», «»»»»»»rri» »terlkliittzr« 8»,»arli>ov,-«^dur« S7v«n » M.rk.L VI,c. VNitkl.Vu««»,» >a VI,r. »uil,» 32000 «r»l. >«» »Ik «llck,»de «In^> Ia»d>»r Manulcrlxie «L« sich die Medactto» »Ich» »erdi,dl»V. Jii1ee»>k»-rli>natzme »u». Mir»: -«»»«»sl»»» un» >««»«» in H»mbur«,«er^ lin, Wien, i!«iv«i,. voiel, Bretlau, tzranisurl a. — «u». MoN« in ilierlin. LeipziL Wi«n, Homduri, Nranlsurl ». M., Miln, che» — Doud« » »«. W JranIIuN ». M. — V». v»ia» in Ldkmni»— lMütl«, Ii»IU«r V cv. in Pari». Dienstag, dt« 25 September. »i»Nr»I» »urdrn «»M«- Errat« i» »>««».» U>,r «»»enammea, »oiinta,» »i« Mi,»»^ t» Ud' 2» lieuiiadl: !>e^ie i>t,lle«» ^»e » d,» »tachm.» Uh«, — Ler Rau», einer ei»» !»ai!i,e,l Petililil« Iahet Pj,e. iliii,,ja„dt di» Zeile üd P»,e. »ine «araniie ilir da» nachiilll,,,« ijriche ue» der ^. .criiie wird utK» ,««edtli. Tageblatt für Politik, Anterhattung, Heschästsvcrliehr. " Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Lltpslh öc Rtlchardt i» Dresden. Berantw. Redakteur: Ernst Liepsch in Dresden XLll. Jahrgang. MItredactcur: ttr. Li»»tt Für baö Feuilleton: I u«L«tp; Autwärtip.e AnuonctU- Aunru^e l)^>n Ulis unde» kauilltu ^llllltn u»td Per» ioucn 'n^kilren wir nur pkgkil ^ritiurnternttdo» durch Pr-.ef» marrc:: oder Posiciuzuh. lunst. Ucht Lildclt ko,lku IL Psge. Initiale wr die MoutNflZ Kummer «der n?.ch ein „i ^cstlags ^ die ^-'eurzklie 2>) Pi^e. TresNeii, 1817. A b o n n e m e n t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das vierte Quartal 1877 baldigst erneuern zu wollen, damit »vir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Extra-Abonnement auf die Abends 5 Uhr erscheinende Bötsen-Beilaste 1 Mark. Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. LS. Politisches. Von dem Ausfälle der Schlacht an der Jantra dürfte der künftige Krieg abhängen. Seit Donnerstag ringen Mehemed Ali und der Cäsarewitsch um den Besitz der Jantra-Linie. Schon wollten englische Telegramme wissen, daß der russische Thronfolger von dem türkischen Generalissimus aufs Haupt geschlagen sei, aber etwas Bestimmtes ist zur Zeit noch nicht bekannt. Pur so viel weiß man, daß Bjela an der Jantra noch im Besitze der Russen ist. Verlieren die Russen ihre Stellung an der Jantra, so haben sie in Bulgarien keine weitere VertheidigungSlinie zu ihrer Disposition; cs bliebe ihnen nur übrig, ihre Truppen vom Schipkapasse und vor Plewna zurückzurufen und sich zum Rückzuge über die Donau anzuschicken. Besonders günstig stehen die Dinge für die Russen nicht, wie sich schon aus ihrem peinlichen Stillschweigen crgiebt. Mehemed Ali setzt Alles daran, dem in Plewna umzingelten Osman Befreiung zu bringen. Letztererleidet, nach russischen Angaben, an Munitions- mangcl. Eine Colonne, die ihm Munition zusührcn sollte, mußte nach Widdin umkehrcn, da sie sonst in die Hände der hinter Osman schwärmenden russisch-rumänischen Reiterregimenter gefallen wäre. Ganz „verschossen" wird sich Osman gewiß nicht haben; sein angeb licher Munitionsmangel hat ihn nicht gehindert, einen neuen, wenn auch mißglückten Versuch zur Wicdereroberung der Grivitza-Schanze zu unternehmen. Daß er nicht auf jeden Schuß aus den rumä nischen oder russischen Batterien antwortet, darf man ihm kaum zum Vorwurf machen. Zur rechten Zeit reden schon die Geschütze OSman'S eine nachdrückliche Sprache. 28,000 Mann kosten dem Zaren die fünf Tage vergeblichen Ansturmes auf die Vcrschanzungcn Oäman'S. Hekatomben auf Hekatomben schlachtet man so ab in einem der nichtswürdigsten Kriege. Den Zaren graust vor dem An blick dieser Leichenfcldcr, der Gestank der verwesenden Leiber seiner Soldaten beleidigt seine GeruchSnervcn, seine Ohren können nicht länger das Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden ertragen. Denn — eine so glänzende Ausnahme die sanitätlichen Vorberei tungen der Russen in diesem Kriege vor ihrer sonstigen Militair- verwaltung bildeten — auf solche Blutarbcit waren sie nicht gefaßt. Der Zar denkt also daran, Bulgarien zu verlassen; er wird die Spitäler in Bukarest besuchen und dann den Winterpalast in Petersburg beziehen. Das Strafgericht ereilte bereits einen der hauptsächlichsten Schuldigen des jetzigen Krieges: Jgnatiesf, der frühere russische Ge sandte in Konstantinopel, ein wahrer Mephisto in Generalsuniform, die Verkörperung slavischer Doppelzüngigkeit und Frivolität, dessen lügnerische, leichtsinnige Gesandtschaftsbcrichte wesentlich den Aus bruch des Krieges veranlaßt haben, ist in Ungnade gefallen und nach Kiew verbannt; ebenso ist Fürst Tscherkaßky, einst Henker Polens und jetzt Hauptanstiftcr der russischen Gräuelthatcn, von seinem Gouverncurposten in Bulgarien abgesetzt worden. Es geht abwärts mit den Panslavisten und deutsche Tüchtigkeit fängt bei den Russen an wieder im Preise zu steigen. Das heilige Rußland sieht sich durch die Noth gezwungen, den Rath der so verachteten Deutschen cinzu- holen. Der Verteidiger Sebastopols, General Todtlcbcn, ist inS russische Hauptquartier gerufen worden: der Alte soll nun helfen, da die Jungen, die cs „unter sich ausmachen wollten", den Karren in den Koth gezogen haben. Ein anderer Deutscher von Geburt, Gene ral Kaufmann, wird ebenfalls aus Asien zur Uebcrnahme eines CommandoS nach Europa ängstlich berufen. Wie lange wird's noch dauern, so bietet man dem General Kotzebue ein Commando an, dessen warnendes Wort vor dem Kriege als das Angstgcschrci eines zahnlosen alten deutschen Weibes von den Russen verlacht wurde? lieber die Salzburger Unterredung der Kanzler Andrafsy und Bismarck liegen authentische Berichte nicht vor. Bei der Schweig samkeit beider Kanzler darf man annehmen, daß Alles, was über ihre Unterredung berichtet wird, auf Erfindung beruht. Daß sie keine blos akademischen Gespräche führten, erhellt aus der Thatsache, daß Andrafsy zweimal während des Zusammenseins mit Bismarck vn Kaiser Franz Joseph telegraphirte. Wenn man aber erzählt, daß man deshalb den Zeitpunkt, eine Friedens-Vermittelung ein- trcten zu lassen, für noch nicht gekommen erachtete, weil die russische Waffcnehre einer „Reparation" bedürfe, so bäumt sich der gesunde Sinn gegen eine solche Logik auf. Dem, was man „Waffcnehre" nennt, ist durch die Tapferkeit der russischen Soldaten und Sub- alternosficicre sowohl in der Verteidigung des Schipkapasseö wie in dem Sturmrennen gegen Plewna vollauf Genüge geschehen. Alle Welt spricht mit Anerkennung und Hochachtung von diesen Waffen- thaten der Russen. Die groben Schnitzer ihrer Heeresleitung frei lich wird selbst ein etwaiger Sieg in einer Feldschlacht nicht auS dem Gedächtniß der Lebenden verwischen; Vernunft, Menschlichkeit und das eigene Interesse Rußlands rathen dazu, die Vermittelung Europas zum Abschluß eines Friedens bald einzuholen. Wenn BiSmarck die Initiative ergriffe, bald einen Frieden herbcizuführcn — welche Popularität erwartete ihn! Er brauchte sich nicht mehr über so hündische Angriffe, wie die in dem österreichischen Adels Organe dem „Vatcrlandc". zu ärgern, das mit förmlichem EynismuS sich darüber freut, daß Bismarck jüngst zwei große Verluste erlitt; erstens sei sein Lieblingshund, die dänische Reichsdogge und dann sein Freund Thiers gestorben. Der Tod dieses Staatsmannes erweist sich als ein unendlich harter Schlag für die Republikaner Frankreichs. ES fehlt ihnen an einem Namen, hinter den sie sich schaaren könnten. Jules Grevy bekennt nicht offen, ob er die ihm angebotene Führer schaft der Republikaner annimmt; Gambetta ist soeben durch das zweitinstanzliche Erkenntniß auf 3 Monate unschädlich gemacht und einen der brillantesten Journalisten der Franzosen, John Lemvinne, erwartet das gleiche Schicksal. Dieser Nedaeteur der „Debats" (wohl die graziöseste Feder, die Frankreich jetzt auf dem Gebiete der Publicistik besitzt) hat in einem Artikel, der die ganze Feinheit der französischen Sprache vortheilhaft hervortreten läßt, mit jener Laune, die das Erbgut unserer Nachbarn bildet, das Wahl- Manifest Mac Mahons zerpflückt. Man fordert nun die Bestrafung des muthigen, geistvollen Stylisten. Man verlangt ferner die Ver folgung aller Zeitungen, welche das angeblich von Thiers hinter- lasscne Wahl-Manifest veröffentlichen werden — denn dieses sei un echt und gefälscht. Als ob es auf den Ursprung und nicht auf den Inhalt ankäme! Zwar sammelt man in England die Geldmittel, um die von Gambetta zu erlegenden Strafen zu bezahlen, aber ob nicht die fortgesetzten Verfolgungen der Presse die französischen Wähler einschüchtern werden — das ist denn doch eine noch offene Frage. Mit Recht verhöhnt man das Manifest Mac Mahons, das im Tone des alten Testamentes verkündigt: „Ich bin, der ich bin" ; man sagt, dergleichen erträgt man von einem Jchovah, aber nicht von einem Fetisch — aber cs wäre voreilig, die Macht und die Wahlbcein- flussungen der Negierung zu unterschätzen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Köln, 24. September. Die „Köln. Ztg." meldet aus Pcra vom 22. d.: Der Ober-Stabsarzt v. Mundy hat als Dclcgirtcr des rothcn Halbmondes ausgedehnte Vollmachten erhalten. Derselbe hat 5 Krankenträger-Compagnien, aus je 180 Nizams bestehend, errichtet und wird in einigen Tagen abrcisen, da zwischen Basard- schik und Sofia 8000 Verwundete liegen. Wien, 24. September. Telegramm des „N. W. Tageblatt" aus dem Hauptquartier von Vodica vom 21. d. M.: Heute fand gegen Cairkioi eine größere Rceognoscirung statt, woraus sich ein Gefecht entwickelte. Von türkischer Seite nahmen die cgyptischc Division Ismail Paschas und die Division Salih Paschas am Kampfe Thcil. Das russische Geschützfeucr war sehr heftig. Nach dem der Zweck der Rceognoscirung erreicht war, brachen die Türken am Abend das Gefecht ab. Die Verluste sind auf beiden Seiten ziemlich bedeutend. Eine Erneuerung des Kampfes wird morgen erwartet. Paris, 24. September, Morgens. Das von den republi kanischen Journalen veröffentlichte, sehr umfassende Manifest ThierS an die Wähler des neunten Arrondissements von Paris ist von An fang bis zu Ende von Thiers selbst niedergeschriebcn, aber nur in seinem ersten Theilc noch einer Oievision von ihm unterzogen worden. (Den Inhalt desselben siche unter „Tagcsgcschichte.") Paris, 24. September. Das Journal „Bien public^ ist wegen ungesetzlicher Veröffentlichung des Prozesses Gambetta aber mals confiscirt worden. London, 24. September. Dem „Ncutcrschcn Bureau" wird aus Konstantinopel von gestern gemeldet: Von Mehemed Ali Pascha liegen keine weiteren Nachrichten vor. man glaubt, daß der Kampf wieder ausgenommen werden wird, das Gefecht vom 21. d. brachte keine Entscheidung. LocalcS oud Sächsisches. — Wie wir hören, beabsichtigt Ihre Majestät die Königin, die von ihrem Vater geerbte Villa in Hacking bei Wien bei sich bietender Gelegenheit zu veräußern; hingegen das auf der Wasa gasse in Wien gelegene Wasa Palais zunächst zu behalten. Die Hofhaltung in Hacking wird wohl in nächster Zeit aufgelöst. Dem Hofstaat der Königin Maria hat die Hochherzigkeit der Verewigten reiche Legate auSgcsetzt; die Beamten und Damen der betreffenden Hofhaltung werden pcnsionirt, bewohnen jedoch dem Gebrauch ge mäß das Brühl'schc Palais noch ein halbes Jahr. Dasselbe dürfte später von der zahlreichen Familie Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg, des Universalerben, bezogen werden. Das Wittthum, welches das Land der jetzt verewigten Königin Maria, laut ständischer Beschlüsse zahlte, betrug jährlich 120,000 Mark. — Der Zusammentritt des sächsischen Landtages soll, wie man uns berichtet, am 24. Oktober stattfindcn. Es müssen gewichtige Gründe sein, welche die Regierung zu dieser Hinaus schiebung veranlassen. Die Erledigung des Budgets bis zum Jahresschluss wird hierdurch einigermaßen zweifelhaft. — Die Ritterschaft des Meißner Kreises wählte gestern in ihrem Kreistage, den sie im Saale der 1. Kammer ab- hiclt, an Stelle des ausgeschicdcncn Herrn v. Egidy den Ritter gutsbesitzer Baron v. Fink auf Nöthnitz zum Mitglied der 1 Kam mer. Der Gewählte hat sich mehrfach in Sachen der allgemeinen Krankenpflege ausgezeichnet. — Sc. Majestät der König hat den an Stelle des Herrn Rudolf Knock) zum VIceconsul der vereinigten Staaten von Nord amerika in Chemnitz ernannten Herrn Samuel Wougb da selbst in dieser Eigenschaft anerkannt. — Der zur Disposition beurlaubte Grenadier des 2. Reg. Nr. 101 Gustav Ferdinand Keller in Burkbardsdori bat wegen der von ibm mit eigener LcbenSgcfabr bewirkte» Rettung eines Kindcö vor dem Ertrinken die Lebensrettungsmedaille in Silber verliehen erhalten. — Die Wahlen znr>2. Kammer unseres Landtags haben laut der Zusammenstellung im „Dr. I." iolgcndco Ergebnis: gelitten. ES wurde» gewählt: in Dresden ll. Schuldireeor Heger und III. Slattrath Bönisch, in Leipzig Licebürgtrincistcr Stephani. in EbemnitzKaufinann Roth, in Zittau, Löbau:c. Büraermeisl" Haberkorn, in Baußcn, Kamcnz, Königvbuick re. Fabrikant Hildebrand, in BischoiSwerda, Pulönitz re. Initizrat» Or. Schaffrath, In Dohna, Rabenau, Dippoldiswalde re. Hoirath Ackermann, in Döbeln, Waidheii» re. Commisiionorath Prüfer, in Frohburg. Rochlitz, Peuig re. Commcrzicnr cth K acstiicr, tu Crimmitschau, Werdau Fabrikant Ullri ch, in Cibenstock, Iohanngcorgenstadt re. Aintshauptmann Votcl, tm GericlitSamtc Zittau Gutsbesitzer Riedel, in reu OerichtS- ämtcrn Großschönau, EderSbaeh re. Fabrikant Gust. F ä h r m ann. in den Gerichtoämtcrn Löbau und Beruslatl Gutsbesitzer Hc > nze, in den Gerichtoämtcrn Bautzen und Wellenberg OstuSbcsitzcr Strauch, i» den Gcrichlöämtcrn Ncusalza und Schirgiswaldc Fabrikant Friedr. Matthcs. in de» Gcricbtöämter» Radebcrg, Radcburg, Moritzburg und Schönteld Lehurichtcr Philipp, in den Gcrichtoämlern Pirna, Königslcin re. Llattgnlolst'itzcr Schumann, in den Gcrichtoämterii Saida und Brand Ritlcr- gutebcsitzcr v. OehischIägel, in dem Gcrichtoamt Frciberg Rittergutsbesitzer Le uteri tz, in den GcrichlSämtcrn Wurzen und Grimma Rentamtmauu S ta rk e, in den Gerichtöämtcrn Chemnitz II. undLimbaehKauim. Leuschncr, in den Gcricküo- ämtcrn Frankenbcrg uudAugustnöburg Fabr. Ultte, im Gerichto- amt Stollberg Schriftsteller Liebknecht, in den Gcrichls- ämtcrii Reichcnbach, Lcngcmcld, Kirchbcrg, Schnccbcrg Bürger meister Speck, in den Gerichtoämtcrn Schwarzenberg, Fobanu- gcorgcnstadt. Cibenstock Hammcrwcrkebcsitzcr Brclticld, in den Gerichtöäinlcrn Treuen, PMucn, Pausa, Eiilcrbeeg Ritter gutsbesitzer Krellc r. Indem wir uns borbchattcu, cas Wahl ergebnis! in Rücksicht aus die politische Partcislciluug der Ge wählten zu beurtheileu, coustatire» wir sür heute nur, daß tie Couscrpgtivc» wirtlich erheblich gestärkt aus den Wahlen herbor- giugcn. Sie haben 4—<> Sitze erobert, die NatioualUberaieu »liudestcnS 4 eiugcbüßt, die Fortschrittspartei vielleicht 2. Ww zählte» nämlich 11 Eonscruaiive, «i Fortichrlttlcr, -I Nallonal- libcralc, :l vou unbekannter Richtung und l «Locialdemoeralen. In gcwissemSiuuc bedauert mau tao Unterliegen dcö Abg.Fahuaucriu der Lausitz, dessen frische Redeweise mitunter den Nagel aus den Kops traf. Keine Landestrauer wird hingegen darüber angelegt, da,; unter den Leichen, die den Wahlkampiplgtz bedecken, sich das sicht liche Corpus dcö viclbcrühmtcn Kaufmann Lparig aus Leipzig befindet. Der arme Sparig! Er bat entschiedenes Pech! Eber entdeckt man einen neue» Mond alS Erdtrabanten, alb einen sächsischen Wahlkreis iür diesen Planeten des OtatioiiailiberttiS- muS. Cr ist ln der Lausitz bctrübsamerweise unterlegen. Den Sozialdemokraten ist cS gelungen, zum ersten Maie einen der Ihrigen in den Landtag zu bringen. Der Schriftsteller Liebt n e eh t ist in einem Tbeiic des von Ihm vertretenen RcichstagSwahlkreiieS zum sächsischen LandtagSabgeortiietcii gewählt worden. Interessant ist die Frage, ob Liebknecht den vorschriftsmäßigen Cid: daS inner trennlichc Wohl dcö König s und dcS Bcherlantco bei allen,einen An träge» ».Abstimmungenzu wahrcn.lcistcnwird.AI 'Sozialdemotrat ist Liebknecht natürlich Republikaner. Leistet er den CK, io entfernt er sich nicht unbeträchtlich von seinen Prinzipien. Die Wahl Liebknechts ist nicht zum geringen Theil durch die Lässig keit ,dcr Conscrvativen erzielt worden. Der Gcrichtögmkmann Zumpc, der bisherige Vertreter dcö Wahlkreises, crsrcnt sich nicht mehr der früheren Sympathien; auch ließ er cS lange Zeit un gewiß, ob er überhaupt ein Mandat annchmcn würde. Infolge dessen ist sehr wenig von ihm und für ihn geihan worden. und eine große Anzahl Stimiiicn ging ihm verloren. Die Kohlcn- Mrgleute von Stollberg und Lugan bildeten die Wähler,chatt Liebknechts. So wenig man Urmche hat, sich über den Wahlsieg Liebknechts zu beruhigen, io ist cs denn doch bester: wen» einmal ein Sozialdemokrat in den Landtag kommen sollte, daß ein Mann von der wissenschaftlichen Bedeutung L'ö gewählt wurde und nicht eine Persönlichkeit wie der gleichfalls von sozialdemolratstü er Seite ausgestellte Klcmlch. CS wird sich im Lame deö Landtage- zeigen, ob sozialdemokratische Bestrebungen verwäglich mit der Ordnung im Ltaalölcbcn. oder ob das blöke Cinrcißcn und die Anarchie tao Ideal eines der Führer dieser Partei sind. — Vom gestern stattgebabteii S eh I ach tv i e hm a r k t c, auf welchem 285 Rinder, 1207 Schweine. 1400 Hammel und 122 Kälber zum Vertan» gestellt waren, ist mit alleiniger Aus nahme des KälberbandelS in alten Vichgattnngcn ein ,cbr reger Geschältsverkrhr zu melden, da sich nicht nur fast stimmt! ichc hiesigen Fleischer, sonder» namentlich auch sehr viele Provinzial »Wischer eingestellt hatten. Fremde Exporteure waren, wie seit vielen Wochen schon, abermals wcggcblicben. Erste Dualität von Rindern, die von rcnommirle» Fleischern sicw bcpoczugicii böhmischen Mastochsen, waren nur in bcrichwlndeiid kleine» Posten zu Mgrlte gebracht, und io durste cS nickst Wunder nehmen, daß dieselben pro Ociitncr Schlachtgewicht istS mit 7»', M. bezahlt wurde», während man sür Mtttclwaarc höchstens <>o und für geringere Sorte» gar nur 45 bis 48 M. pro Ccntncc Fleisch hcwllligtc. Auch die Primaqualität von Hammel»', nämlich cnalischc Lämmer, war sehr schwach vertreten und ,o c, zielte daS Paar zu 50 Klio Fleisch lelckst <><> Mk., indessen Land- Hammel, daö Paar ui 45 .nilo Schlachtgewicht, 54 lsts 57 Mk. und Brack- etc» 'Ausschußschöpse :»p>Mk. kosteten. Wcitchainmtt, mit denen ev »in jetzige Zeit obnttstn zu Ende gebt, sehlkci, gänz lich. Beste Landschwcinc cngliichcr Kreuzung bezahlte man pro Ccntiicr Fleisch mit <;:! und Schlesier zwischen 57 und sto Mark. Daö Geschalt in Baton,ein gestaltete sich trotz der anhaltend küble» Witterung etwas »lauer und war selbst Keriiwaare. llbend Gewicht bei !!5 bis 40 Pnind 2ara über 51» Mark, nickst anzu. bringen. 'Nicht ganz ohne Cinwirkung au» diese allcrtinas nncr- bcblichc Preisminderung in Bakoniern dürste die Zusendung von 42 Stück schöne» Mecklenburger» gewesen sein, welche Fcttbicb- sorte bekanntlich schon seit bitten Wochen regelmäßig auS- gcblicben war. Die Fleischer bewilligten für dieselben gern t>1 biS <>:i Mark stir den Centncr lebend Gewicht bc! 40 Pfund Tara. Ungemein schleppend wickelte sich der Kälbcr- handel ab. obwohl wenig Stücke am Platze »raren. Die Ursachen davon liege» sehr nahe. Die Reichstage seitens der Coiistmieiilcn nach Kalbfleisch Ist geacnwärtig, wo täglich mehr Wild und Ost flügcl an» den Markt kommt, eine kann» nennenswertbe und die Oceonomcn fordern tc» Händlern sortwäbrcnd Hobe Preist ab. In Folge dcß haben die Händler bezüglich der Kälber thatfächlsth eine» schweren Stand. Das Kilo Fleisch wurde zwischen I Mark 20 Pfennigen und I Mark stO Pfennige» gckanst. Ans dem letzten Klcinbiebmarkic hatte man I U> Schweine. 6 Hammel sowie 18:> Kälber anigetticbc und der Geschäftsgang war alS ein flotter zu bezeichnen. — Wir sagte» in kcr SonntagSnnmmcr, daß der Privat« Pcrsoiicnsahrbcrkchr zwischen Pirna und Gottleuba am 1.Oktober d.J. aukhörc: kiestMltthellnng Ist dahin zu ergäioci». daß der 'Nachmittag 5Ubr von Pirna und ir„h 7 Ili r von Gott leuba weagcsstiite Omnibus in !!hci>iäkcit bleibt und nur der früh 7 Uhr von Pirna wc iacbendc »nd 'Nachmittag ll Uhr girück- kelwendcOmnibus, verbunden nsttPostsachcnheiördcrimg ww rend der Wintennonate ausiällt.
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