Dresdner Nachrichten : 17.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710178
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-17
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- Dresdner Nachrichten : 17.10.1877
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Rr. ss». «,rt«nllr»»r I». «I,,u» »«m'nttorkl« dlrrtkliidr« UchMark MPfar., durch dir Post 2 Mart-ü VI»r. Stntcl. Simiimrri« U> Ps,e. «uila,. 32000 «rvu Für dl» NllSgab« »In,«» landirr Ma„ttirr!»tr M»Ät sich dir Strdartla» «icht vrrbindltch. Jnl»ral»n>«»nah,„r au,» radrl» <-aaI»nk>»I«,„i» «»-I«riuHlmbur». Vrr- Iln. Wir», Lripsla. Äalrl, Vrrilau.Lraulturt a M., — «ud.M-Il» >n Berlin. »!<>»«>». vu!>ru. Hamlnir,. ^ranlsurt a. M., MU,I- chrn — Laud« »«?>>. t» tzranNurl a. M. — Sr/L»ln«I»Cl>rn>nld — I«r»», i.adttr, llaNlr» ch <«. ln Pank. Mittwoch, den 17. Oktober. Tageblatt für Politik, Anterkattung, Heschäftsvcrkehr. Börsenbericht und Aremdenkike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Aepsch Ntkchnrdt in Dresden. Verantw. Redacteur: Ernst Ntpslh in Dresden. gnlrral« wrrdrn Martrn» ölrad« iS d!» «i». » Ud» «ngcnommen. Sanuta,» »I« Mltta,« I»Udr «In Mrusiadl: pi.ste ölosltr. golsr S bl« Nach»,., Mir. — Irr Raum riurr rln. <»aUiar» Prliljktlr koNrl »d Pfgr. liu'arsandl dt» Zelle iw Psgr. »Inr NaranU« >ur da, ri äch'stla jN,» tkrschrinra der I.iserule ivlid »bchi ,«gr,d!r-ii.I ludwarligr Annoncen- A„Ilru»e von UN» undr- danntrn?ilrlnrn und Per- laue» mjeiirrn wir nur ,ri>r» PrL»»>n»ran»a- -iallluiia durch lörlcl- rnarken ader Posleinja^ tun» Acht Eildr» koÜ'N Id Plor. Iulrral» lur dl« Maat»,! - Slumnirr oder nach rmcm ffesllaj« d>e PeUl^rilr U» Plgr. XXII. Jahrgang. Mltredactcur: Vr IdmN NI»ro,. Für da« Feuilleton: !-»«!««« I»,»rtm»nn. Dressen, 1877. Politisches. Kein Ereigniß auf dem KricgS-Schauplatz kann ein solches Interesse beanspruche», wie der Ausfall der Wahlen in Frankreich. ES beeinflußt die gesäumte Zutunst der europäischen Pclitil; ob Krieg, ob Friede oder die Fortdauer des bewaffneten Friedens diesem Weltthcile beschieden sein wird, hängt nicht zum geringsten Thcile von der Zusammensetzung der künftigen Deputirtenkammer unseres westlichen Rachbarreichctz ab. Alle Telegramme constatiren eine ungewöhnlich starke Bctheiligung der Wühler. Diese Tharsache ge reicht den Franzosen nur zur Ehre. Wollte Gott, der Tculjchc besäße Etwas von dein Eifer, mit dem sich jeder Franzose (sei cs der Herzog in der Glanz-Earossc, sei cs vcr ihn fahrende Rutscher auf dem Bocke) den öffentlichen Angelegenheiten widmet! Es stände besser um manche Dinge in Deutschland, wenn wir nicht das Wah len hauptsächlich der Socialdemokralie überließen, sondern die Be sitzenden auch vor den Urnen erschienen. Dringt in Franlreich ein mal eine politische Frage in'S Bolk, so giebt cs keinen Gleichgiltigcn, keinen Neutralen mehr. Jeder ergreift Partei und vertritt seinen Standpunkt mit der ganzen Lebhaftigkeit des französischen Naturells. In Deutschland ist man phlegmatischer, man nennt das „Gcmiilh- Uchkeit." Ob man freilich in dem Wahl-Ergebnis; in Frankreich den photographischen WillenS-AuSdruck des Landes erkennen dark, er scheint uns mehr als zweifelhaft. Wir Deutsche dürfen anderer seits uns zum Lobe anrcchnen, daß ein solcher Hochdruck der Negie rung aus die Wahl, c,ne solche Beeinflussung der Wähler nicht an nähernd möglich ist, wie wir sie jetzt in Frankreich erlebten. Tie deutschen Landräthc und Gendarmen sind, so Tolles auch Einzelne u» puuota Wahlbceinfluffung leisten, doch Stümper gegen die Prä fekten, Maires, Brigadiers und Feldhüter der Franzosen. Zahllos waren die gegen die Republikaner gerichteten Bcrurtheilungcn und Eonfiöcationen von Blättern und Wahl-Aufrufen, die Verfolgungen von Zeitungs-Verkäufern, die Schließung von WirthS- und Kaffee häusern. Die republikanischen Blätter wimmeln von Berichten über derartige und (ähnliche Maßregelungen. Das Tollste geschah in Prccy. Hier ließ der Maire unter Trommelschlag öffentlich a»S- rufen, daß cS verboten sei, wahren» des Wahl-Sonntages in Gruppen von mehr als zwei Personen in der Straße zu stehen und von Politik zu reden; ebenso wurde das Reden über Politik in den Wirths- häusern verboten. Ein solcher Druck war nicht wirkungslos. Mac Mahon hat einen verhältuißmäßigen Sieg zu verzeichnen, wenn man eZ einen Sieg nennen darf, in einer nicht zu großen Minderheit zu bleiben. Es ist wahr, es wurde eine republikanische Mehrheit ge wählt ; aber sie blieb beträchtlich hinter den Erwartungen zurück. 663 republikanische Deputirte wurden am 16. Mai heimgeschickt und nur 320 kehren zurück. „Avus rvvloockrous glitttro cent!" äußerte Gambetta einmal in einem Privatgespräch siegeshoffnungöfroh. Er täuschte sich: „Statt 40 mehr, kommen 40 weniger!" Es mildert nur wenig die Bitterieit der Enttäuschung, daß alle Häupter der Rcpublrkaner gewählt wurden: Grev», Gambetta, wie die des Socia- lislen Bonnet-Duverdier; denn auch die verhaßten Monarchisten Broglic, Fourtou, Eassagnac und St. Paul gehören der neuen Kam mer an. Zweierlei sind, neben dem äußeren Druck auf die Wähler, die Ursachen des ScheitcrnS der republikanischenSicges-Hosfnungen. Einmal wurden die Besitzenden erschreckt durch das Bündnis-, welches die gemüßigten Republikaner mit den rothestcn der Socialdemo kraten eingegangen waren. Sodann hat eS die Priester-Partei fertig gebracht, die Orleanisten, Legitimisten und Bonapnrtisten zum Sturze der Republik zu einigen. Der Elericalisinua war die treibende Seele und wenn auch Mac Mahon und seine Minister sich von dem düstern Schatten, der hinter ihnen stand und sic deckte, ab- zuhebcn versuchten, so war das doch eitel Mühe. Rom verhielt sich scheinbar ruhig, aber es rührte im Verborgenen Zchntauscnde von Armen. Was aber nun? Die Republikaner besitzen zwar die unbestreitbare Mehrheit in der neuen Kammer. Ob sie aber die Kraft finden werden, das „Pfnfsen-Regiment" zu stürzen, erscheint uns mindestens noch der Frage werth? Mac Mahon und seine Rathgeber werden, ein Wenig gestärkt aus den Wahlen hcrvorac- gangen, fort zu wirthschasten suchen. Vielleicht lösen sic die neue Kammer bei der ersten Niederlage, die sie erleiden, auf und versuchen rhr Heil in Neuwahlen. Welchen Einfluß die Kleinbeit des republi kanischen Sieges auf die auswärtige Politik Frankreichs auSübcn wird, wollen wir heute nicht untersuchen. Einen Trost finden wir immer bei dem Wahl-Ergebniß: Der Klerikalismus kann bei dieser Kammer niemals auf einen Feldzug Frankreichs gegen Italien und also auch nicht auf einen Krieg mit Deutschland rechnen. Mehr wäre erwünscht gewesen; aber eü ist auch so gut. Am Rhein kommt begreiflicher Weise die öffentliche Meinung „Deutschen Verein" als Spion anwcrbcn ließ." Dieser Verein be schimpft den Namen „Deutsch", und die Schmach wird dadurch nur größer, daß der Verein vorgiebt, das deutsche Volk vor der Welt- nnd Gcislcühcrrschast Roms zu bewahren. Diese ehrliche, gute Sache hat mit den schlechten Waffen Sybel'S nichts zu schaffen. Verlohnte cS sich der Mühe, die römischen Jesuiten auszutrciben, wenn man die nationallibcralen Jesuiten schalten ließ? Dahin ist eS mit dem RationaUiberalismuS gekommen, daß er mit den schlimm sten Spionen und Angebern der RcactionSperiode, Ohm, Peters und Lindenberg, coneurrirt? Und eine solche Partei konnte in Berlin auf Grund solcher erstunkener und erschlichener Spioncn- berichtc durchsetzen, daß die Rheinlands nicht reif erachtet wurden, eine bessere Städtcordnung zu erhalten? An dem Rückzuge Moukhtar Paschas in Asien wird Niemand mehr zweifeln. Ritt aunerordcntücher Zähigkeit verfolgen die Russen ihren Plan, Moulhtar Pascha von Kars abzndrängcn. Derselbe zieht lämpfcnd sich zurück, um südöstlich von Kars sich zu verschanzen. Dieser Erfolg der Russen in Hocharmenicn ist seit langer Zeit ein mal wieder ein Lichtblick für sic. Hingegen schenken wir den An gaben türkischer Ueberläuscr aus Plcwna wenig Glauben, daß die siegreichen Truppen Osman'S sich ergeben wollen. Uebcrfluß an Lebensmitteln und Proviant wird O-Snian gewiß nicht haben; aber soeben ist er durch massenhafte Zufuhren vor dem Mange! geschützt worden. Wenn die Ueberläuscr bei dcn Russen etwas mehr zu beißen zu finden hoffen, so werden sic sich arg täuschen. Auch die Russen und Rumänen hungern. Wie wenig zuverlässig selbst ossicielle Meldungen aus Rumänien sind, lehrte soeben wieder der Schwindel, den sich die dortige Regierung zu Schulden kommen ließ, als sie einige Schnccschippcr, welche die Grenzstraße reinigten, für l öOO bewaffnete Ungarn ansah, die einen Einfall in das klassische Land der Schweinezüchter sich zu Schulden kommen ließen! --- LoralrS onb Sächsisches. — Dem Hofrath Pros, Hermann Frisische ln Leipzig Ist tcr kgl, prenß. Kronen-Oiten IV. El,, dein Generalarzt tu-. Rotb tas Ritterkreuz I. El, tco kal. bairische» Militär-Vcrticnst- Ortcns und bas Eoustlmr'rcuz II. Elaste tcs könlgl. Wiirtcm- bcrgijchcii Friedrichs Oltens verlieben Worten. Der Lebas- melstcr Fischer tn Schar'enbcrg hat tao allgemeine Ehren zeichen crl'altcn. - Ein ichöncr Zug tcr verewigten Könlgl» Maria wird nnS mstgeibeilt. Aist ihrem Sterbebett Pot sie ihren crlaucbten Resten gebeten, bas lbcilänsig bemerkt, recht umlangrciche) Ver zeichnis; tcr von ihr Unterstützten ungesehen zu verbrennen. Ihr Universalerbe, Prinz Georg, .tt. H„ bat ferner kie Verpflühtung übernommen, tem Hoistaat her Königin Maria ten vollen Gehalt als Pension bla an Hatz Lcbenöeiitc ter bcircstrnten Pensionalrc a'.iözuzahlcn. Wenn cö ciwgcrmasikii anigelatlcn ist, baß tie hohe Witiwe ibr gesawmtcö Vermögen ungcthcilt hem einen ibrcr er lauchten Resten blittcrliestz so beruht tleö, wie man unü erläu tert, aus Famtlicnbesck'lüsten. Seiner Zelt war in einem Ratbc „«L H »>.« i tcr Könlgöfamilie beschlossen worben, tas; von der Prinzessin noch nicht zur Ruhe ubcr den gestern nutgetheilten Erpreffungs- ^gusta der König Johann, vo» ter Prinzessin Amalla tco jctzi- proeeß. Man stelle sich vor: m Eoln ist der Litz des ,m deutschen gen Königs Maicität, von ber Königin Maria ter Prinz Georg. Westen weit verbreiteten „Deutschen Vereins", der die an sich! K. H., als einzigcr Universalerbe eingesetzt werten sollte. Lotst Nenkste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 16. October. Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge wurde das Entlassungs-Gesuch des Ministers des Innern, Grasen Eulcnburg, vom König ablehnend beschieden und demselben nur ein längerer, wie es heißt, vicrmonatlichcr Urlaub bewilligt. Mit seiner Stellvertretung wurde der Minister der Landwirthschast, I)r. Fricventhal, beauftragt. Petersburg 16. Oktober. Offizielles Telegramm von der Kaukasus-Armee: Gestern großer Sieg über Mukthar Pascha; viele Kanonen und Gefangene. Die Türken wurden von der Straße nach Kars abgcdrongt. Andere Einzelheiten fehlen. Moskau. 16. Oktober. Die Russen griffen am Montag früh 9 Uhr die Stellung Mukthar Paschas an. Die kaukasischen Grena diere stürmten den AwliaSberg, den Schlüssel der türkischen Stel lung. Mukthar wurde nach zweistündigem Kampf in die Flucht geschlagen; sein Lager, viele Gefangene, Geschütze, Gewehre und Borräthe fielen in die Hände der Russin. Der Feind suchte sich in der Richtung Kars oder Erzerum zurückzuziehen. Er wurde verfolgt. London, 16. October, Morgens. An den Küsten Englands hat ein sehr heftiger Sturni gewütlsit. ES werden viele Schiffbrüche mit zahlreichen Verlusten an Menschenleben gemeldet. Paris, 16. October. Die Stimmung Ist Im Allgemeinen eine sehr ruhige. Im Ethiöe ist bas Losungswort auögkgcdcn, her Marschau habe Immerhin eine» »wralisehen Steg errungen. P l h m outb. 1Oetobcr. DaS deutsche ttcvimgogcsehwaver Ist heute btcr clngctiostcn. Petersburg, li',. October, krüb. Telegramm des „Goloö" aus Igtbr vom I I. October: Heute machte klc türkische Kava- lcrle Dcmoiittratiiiicn gegen unsere Stellung und unserEcntruin würbe vo» türkischer Inlauttrlc anaegristcii. Alle Anstrengungen teo Fclnteo winten durch »istcre Luippc» vereitelt. lobensmcrthe Tendenz hat, dcn Ultramontanismus zu bekämpfen. Vorstandsmitglieder sind die Professoren v. Sybel, Endcmann und I)r. Held, ferner Herr Elassen-Kappelmann. Wie verfolgt der Ver ein sein gutes Ziel? Durch die schofelsten Mittel: Spionage und Angeberei. Der Verein sendet einen ehemaligen Gymnasiallehrer, Or. Eonitzer, aus, um über die ihm namhaft gemachten Landräthc, Bürgermeister, Pastoren und ihre Verwandtschaft Erkundigungen cinzuzichen. Er tritt in das Haus, genießt Gastfreundschaft und benutzt diese Gunst, um auözukundschasten und der Regierung verrathen, was er ausgcschnüffelt hat. Daß der Verein, als er er kannte, welchen LumpeS er sich bediente, diesem den Dienst kündigte und derselbe nun auf eigene Faust sein gemeines Handwerk trieb, ändert an der Lerweiflichlcit der Handlungsweise des „Deutschen denn auch vciiabrcn worben — In Leipzi g scheint man tie Annäherung, welche sich ans tem sächsischen Geinclntctage zwischen ten Lehwcster- stättcn Dresden »nt Leipzig vollzogen hät. mit günstigen Augen cnizinchcn. Bereits eimngl nach per rbronbestclgung tcü setzigcn Königs hat duö verehrte Oberhaupt von Leipzig. Ober- Bürgermeister Or. Georg!, für unlcr Dresden Worte von einer, Herzlichkeit gestillten, die ihren Eindruck nicht verfehlen konnten.. Bei tem Festessen tcv Genicliitetagc- hat nun Iw. Gcorgi ein! zweites Mal stell äußerst licbcuüwürtig mit anerkennend gegen I Dresden geäußert. Er bezciehncte DrcStcn als die erste Stabt - o teS Landes, die unter Anderem tureh das energische und criolg-! reiche Schassen ter letzten Iabrc sich so vortbeilbait am commu- > nalcm Gebiete bcivorgetvan habe, tau sie es vcrticne. an bei! Spitze tcr Stätte Sachsens zu marschirc». Einer solche» Ancr-H kcnimng gegenüber betonte tcr Verstaut tcs DreStncr Ltattver- kn.-.!»»" .äst ! srtuctcii-Ecllcgo, Hviiath A ck c r m a n » , mit Recht, das; man Vereins nichts. Der Staatsanwalt sagte mit Recht. „IW. Eomtzcr Drcotc» einen solchen Trliikipruch, vo» einem Leipziger habe den letzten Mt seines Ehrgefühls abgelegt, als rr sich von dem - auSgebracht, lange merken werte. Beite große Stätte seien Kinder einer Mutter, Schwestern einer Familie. Herr Ackermann gab, indem er aus das Wohlergehen Leipzigs trank, ten Gefühlen ter DreStncr Bürgerschaft gewiß einen zutrcffcnteii Ausdruck. Mögen die Ellcrsüchtclcien zwischen beide» Stabten aushörc»! Leipzig bat so piclcv Tüchtige, was und in Dresden fehlt, tah wir von ihm nur lernen können und tn Leipzig nrtheilt man nicht so über Dresden, wie wir es auö den Spalte» teS tastgen „Tageblattes" zu böre» gewohnt sink. Ob tielcr Um schwung tn dem Urlbctle Leipzigs über DrcStcn taber rührt, daß wir setzt In tcr Person kW. StübciS eine» so shmpatbischenOber- Bürgermeister haben, ober ob in Leipzig überhaupt eine vornr- tbellSsrelerc Meinung über tie Residenz Platz greift — gleich» viel! Wir freuen unö ticier Tbatiache. — Gewerbevcrein. Am Montag Abcnv fand der erste VcrclnSavcnd bcv GcwcrbcpcrcinS In tcr ticdjäbrlgcn Wintce- salson statt. Die Mitglieder tcs Vereins hatte» sich lehr zahlreich clngcslmtcn, u»b auch die Galerien waren von Gäste» zahlreich besetzt. Herr Vorstand Walter hieß ttc Gesellschaft willkommen, und bedauert vor alle» Dingen, heute noch nicht i» ter Lage zu lein, aus bessere gewerbliche mit lntustr cllc I.usläntc binweliciizii können. RurtiirchetnwlctcrPIeitzgrctfcntcö.unbctingtesVettraiicn InJer Geschäftswelt könnten die Verhältnisse sich »ach und »ach wie. tcr bessern ic. Herr VercinKccretatr Brückner gab eine tcchnlschc Er läuterung einer neue» GaVlampc von W. AntteS, In Kroncnbcrg bet Fco.nlsurt a. M. ülctncr hob bcrvor, tas; cö sich hier um taö Prinzip hantele, ein flüchtiges Ocl durch Wärme zu erhitzen und verdunsten und tad sich tarauü entwickelnde GaS alö Brennstoff zu benützen. Genannte GaSlampe, deren Flamme annäbernt tle Intcnsivltät einer gewöhnlichen Gasflamme erreicht, brennt ohne Locht und Cvlintcr und stellt sich tcr Preis pro Flamme und Stunte bc! vollständiger Gefahrlosigkeit aus 2'/.- Pf. an Oelver- brauch. Die Bibliothek teü Vereins hat im Lause tlcsetz Jahreö wieker bedeutenden Zuwachs an neuen Werken, meist tlliistgcwckb- lichcn und architektonischen Inhalts, erhalte», so daß sich ihr Ge- saimntbestand setzt aus nahezu 1VM Werte mit gegen umo Bän- cen beläuft. Dav Lesezimmer enthält setzt 4l) po'ltische und wissenschaftliche Zeitschriften, unter denen hauptsächlich die neue Zeitschrift des Kaiserlichen Patentamtes für tieVereinömllglicdcr l crvorgclwbcn wird. Einer längeren Besprechung unterzieht tcr Vorsitzende tie Einkommensteuer. Dieselbe, heißt cs tarin, sei eine doppelte Belastung tcs Geldbeutels und wirke nur demoralisircnt. Die In diesem Stemrcrperimcnt liegende Ungerechtigkeit werte mit der Zeit schon hciverlretc». Der Vorort der sächsischen Ge- wcrbcpereiiie habe im Aufträge tcr letzteren deshalb eine Petition cntworic», welcher tcr II. Kammer der sächsischen Stänke unter breitet werben soll, und tie in erster Linie ten Zweck hat, die in dem ganzen Lteucrgcsetz enthaltenen Anomalie» zu beleuchten und cpcntncll aozuschgssen. In ter hieraus solgcntcn Abstimmung, ob die zur Verlesung gekommene Petition an ihren Besümmungsert atg.he» soll, wurde dieser Vorschlag kinslimmlg angenommen. Hieran schloß sich der Hauptvortrag tes Herrn Professor Oo. Riemeycr: Ucbcr den Werth ter SoiuitagSriihe vom Stant- punkke tcr Gcmnthcftspflcge. Der äußerst interessante Bortrag tco geistreichen, bekannte» Lcipziaer Professors war bezüglich des Inhalts eine theilwcne Rcprotuction seiner größeren Arbeit, wel-lle vo» einer französische» Jury unter äst Arbeite» mit tem I. Preise gekrönt wurde. Zunächst verlas Redner ei» Schreiben tcS großen Fadrlkherrn DolEus, in Mühlhause», tcr sich eutschie- kc» für tie c-omstagSscier ausspricht und kurz mittbcllt. wie es In seinem Etablissement gepalten werde. Aut tie bei unö in Sachsen vorgeschrittene strenge Lcitenschlleßung übergebend, te- zciehncte Redner tie zeitweilige Onenhgltung tcrGesichäfte. welche Artikel tcü laulenden Bedarfs teil hasten, etwa unter Mittag, st.r ctenso wünschenswert!) wie tick bei tcr Pott schon geschickt. In teressant war ferner tie Alt. wie sich 1)r. Riemeocr in weiterer Eonseguenz tcr Sonntagsruhe über tie Eiuthciluiig ter Artest und Ruhe an ten Wochentagen ausiprach, wobei er auch ter ge klagten Rrdaeteure gedachte, welche außer ihrer Sprechstunte sertwährend vo» Leute» angegangen würden, tie „nur ci» paar Worte" mit ihnen zu sprechen hätten u. i. w. Solcher Zu- muthlingrn gegenüber müsse die Geiunthcitslchre tie strenge Eln- baltting der Sprechstunte als ein dringendes Gebot hinstcllc» :c. Die klare, sihars poiiitlrte Vortragsweise und die populäre Ma nier etwa» Lcgrclsiich zu machen, festeste die Zuböbrer bis zuin Schluß und lang anhaltentcr Bestall lohnte den Sprecher. — Gestern früh wurde im hiesigen Könlgl. Ioftphlnen-S tist tnrch Herrn StsttSkaplan B r I e t e n ein icierstchco Scelcnaint lür die in Gott ruhende Vorsteherin tiescS Stiitcs, I. M. tie Königin Maria, abgebalten. Dcn Gesang führten tie Fräuleins tcs Stiftes i» lobcnöwcrtl'cr Weise auö. — Der am 26. Juli t. I. in Kiel verstorbene hiesige Stadt- giitS.' und Fabrikbesitzer Johann Ludwig Bram sch tat mtststM. dein Bürgcriwspital zu Dresden und i.',<:i> Bl. dem Hohcnthal- schcn Krankcnbauic. tei» kaiholtschen Krantensllft mit tem Pcsia- lozzistift tn Frictrichstatt z» gleichen Tteilcii allSgeictzt. - Die Wostllahrtspolizei hat vorgestern Blorgen wieder eine Milchprobc an iünf hiesigen Schlägen, tnrch welche tie Milch- Händler allnwrgcntlich »ach Dresden hercinkommcn, angcstcllt. Die Probe bat sich auf ungefähr 2.',i» Mlichsorten bei iäl per- schicbcnen Einbringer» erslrcckt. .'>8 Proben winden bchufS nach folgender chemischer Untersuchung cistncnuncii und -Krüge zweifellos vcnälsck)tcr Bttlch mit 'Beschlag belegt. Doch Ist bei dieser vorgestrige» Probe auch cl» ciirioicr Fall passirt. Heileren MuthcS kam ber Milchmann vom Rittergntc Seiferötorf die Alaunstraßc hcleiiigcfahrcii: er war ja in dem bernhsizen- tcn Bewußtsein, tas; seine vorzügliche Mstch keine Probe zu sürcksten brauche Und doch ward er gerate in tie ärgste Berwuntcrung gestürzt. Auch seine Milch wart aus offener Alaimsttaße einer Prüfung nnterzegcn und tie bclrcffcntcn Wohl- lahriö-Liganc, von denen er entsihictcn Lob zn bölcn erwartete, nahmen ihm im Gcgcnthcil den ganzen Vorrat!) weg: sie sauten nämlich tle K>!ilck> zu tick und schlossen, daß Mehl in derselben sein müsse. Gegenvorstellungen fruchteten nichts. also zog ter Milchmann kopischüttclnt wictcr beim. Der Verwalter teS Gutes, nicht wenig überrascht über den Bericht, eilt nach tem Rathhause, kann aber nur einige Beamte sprechen, ttc lbm etwas Genaues »ber taö Schicksal tcr Milch nickst mitthcilcn können. Gestern Morgen entlieh kann ec zum Siatlrath Hendel Vordringen und hier erfährt er denn, tas; man bei kesserer Prüfung zu tem Einsehen gelangt ist. daß gerate seine Milch eine tcr vortrefflichsten ist und daß ma» sich üvcrzcugt. tas; die Schwere »nt Dicke lediglich nur d e Folge tcr aucrtcuncnsweifhcn Gifte, des vorzügl chsicn Gerastes sei. Run. tie Rcpntatio» ist gerettet, ater, wo bleibt tic Entschätigmig für ten entstandenen Schaken. Gut wirt cs also immertin ictn, wenn man tic belrcffcntcn Organe, die mit tcr erste» Prüfung von Lebensmitteln :c. betraut werben, erst selbst prüft und zwar darüber, ob sic auch üb r das A'cic» und tic Oualitätcn tcr zu prü,eilte» Protiietc und Waarcu ilck, ii» Klaic» und. - Gestein Mittag fand in tcr Sophiciilirchc eine Trauung statt, welche ihrer großartigen Veranstaltungen halber eine Menge
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