Dresdner Nachrichten : 24.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710248
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-24
- Monat1877-10
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- Dresdner Nachrichten : 24.10.1877
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Rr 2S7. Mittwoch, re» 24 xctebcr. «rlchkin« «»,,«« fr»» 1 UI,r in »«, »ior,r»s,,aß« l» Ubon. «emrnirvrn» v>»rlelta»r- lltill - Mark >r> Big«, durch »«- Pqr 2 Marl ?ü PIge. LluteuNuomicr» iUPszc. >u»-,c 32000 Er»l. gllr die Rli-'nabc «tilge» iaudtrr Maiiiiscriple macht sich die Nedartto» nicht verbindlich. kZuIerairn-ilmiakme au«, »vbri, ^aakcnftet»«»» Vogler >u Hamburg. Ber lin, wirn. Heipgtg. Vuirl, lv>e»luu.2>>>"!iurt a. M., — Diu». Moste in Berlin, Leipzig. Wien. Hamdurg, prankjurt °. M., Müu- chen - Da«»« » «0. lu granNurl ». M. — Nr Vota«i»Lhemni».— «uUler a i>>. in Paris. <s,ra«,e I ! d-r .Ib. » >1. l angrnommeu. Eonulogr dis Miilags LS »lir >2» sieuliab^ .iroiie eiolirr gaii« i- bis Nachm, et lii r — -blr M-U-Iii einer ein «ViUiigeu Bel izeilc iouri IL Pjgr. iLuigeiai dr die Zcile uv Pige. Sine igarautie bir bo« nnch'sl in g l g> Ülicheiilen der Juicrale wi>d nhqi g c g echiclii. Tageblatt fürMkitik,Nnterbaltung, Helchästsverlrekr.i MrsenöerichL und Iremdenkike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Nkpskh ^ RcilljNldt in Dresden. Pcrantw. Redacteur: El-'llst NepsÜ) in Dresden. XXII. Jahrgang. Mitredackeur: vr. BöinN »»»«-«.v. Für das Feuilleton: I.lielnrx II»N«>»,»N„. ?lu?wärtige ^lnuonrer! Auirrogc von uns nudc^ kani.ren ^iri.icl'. Ulid Per wilcn insfrircn wir nur peo. >I Pia»»li»rrir„»,rio- ^ai.luttg durch Bucs« rnarken oder Poslr!>«zo!,- lun4- Ach! Tilbsu kosten 1.» Pigi. In'crale für die v.>sM>t.il;r - vi'uiniirec oder noch cirieln Zekua^e die Pclitzcile Ps^e. Dresden, 1877. Politisches. Einer so tristen Eröffnung des preußischen Landtages wie der vom Sonntage können sich die ältesten Herrenhüusler nicht ent sinnen. Wegen Abwesenheit des Landegherrn waren nur wenige Abgeordnete in Uniform erschienen, der Frack herrschte vor und ein lahmer Husarenmajor a. D. erregte wegen seiner Uniform sogar einiges Aufsehen. Die Thronrede las Minister Eamphausen vor, trotzdem daß sein Embonpoint seit der letzten RcichStagsscssivn wie derum bedeutsame Fortschritte gemacht hatte; die übrigen Minister, Falk, Achenbach, v. Kamele, Friedcnthal, v. Büloiv und Hosmann trugen die bekannte Amtsmiene zur Schau; der Justizininister 1>r. Leonhardt fehlte, da ihm das Zipperlein zu schaffen machte; der beurlaubte Minister des Innern, Graf Eulenburg, studirte mittler »veile daheim in den Reisehandbüchern die Route nach Genf und die Schönheiten des Lemansees. Erstaunt schaute der türkische Bot schafter Saadullah Bey mit seinem ersten Secrctair Ohan Pascha auf das Ueine Hauslein der Versammelten hinab; auch ein österrei chischer Botschaftsseerctair, der gekommen war, etwas über den Handelsvertrag in der Thronrede zu vernehmen, verließ ziemlich enttäuscht die Hofloge. Die Thronrede wurde förmlich frostig aus genommen. Sic enthält kein Wort über die alle preußischen Herzen bewegenden Fragen der inneren Politik und zieht vor den Abgrund, in welchen die Entwickelung der Selbstverwaltung hinabgesunken ist, einen Vorhang. Wer soll da klatschen? Wer hätte Lust, wenn er außerdem hört, daß das Staatsbudget vor einem erheblichen Deficit steht? Doch über dieses kommt man ja wohl bei so gesunden Finanzen und einer im Ganzen so tüchtigen Verwaltung, wie sie Preußen mit Stolz sein eigen nennt, hinweg. Was schwerere Sor gen verursacht, ist die „KanzlerkrisiS", als welche sich die „Minister- lrisis" inzwischen herausgcstcllt hat. Ja, das ist es eben. ES handelt sich nicht um den kleineren Eulenburg, es dreht sich Alles um den ganzen Bismarck. Letzterer trägt sich, wie die „Post" verkündet, mit gewaltigen Plänen, oder, wie er es selbst vor einem halben Jahre nannte, er will die „Sauhatz" probiren, aber nur mit Treibern, die sich seinem Eommando ebenso willig ivie eifrig fügen. Die Eisenbahnfrage, die Steuerreform und die Probleme der Socialpolitik, daneben die Verwaltungsreform sind die Gegenstände des Bismarck'schcn Programms, und das Verbleiben des Kanzlers im Amte würde zunächst davon abhängen, ob der Kaiser zu diesem Programme, zu dem Inhalte, wie zu den Mitteln zur Durchführung desselben seine Zustimmung geben wird. Geschieht dies, so wäre die Kanzlerkrisis beseitigt und eS wäre dann auch der Moment zur Entscheidung der Ministerkrisis da, wobei natürlich Hurst Bismarck ganz freie Hand haben würde. Die „Post" zieht -ober auch den anderen möglichen Fall, die Nichtzustimmung des Kaisers zu den Bismarck'schcn Projekten, in Erwägung. Sic meint, wenn die sungirenden Personen den Beruf und das Selbstvertrauen zum Eintritt in die gestellten Aufgaben nicht fühlen oder über den cinzuschlagenden Weg sich nicht vereinigen sollten, so entstehe eine höchst schwierige Personensragc und es werde an den Kaiser die Auf forderung herantrcten, „nochmals in unbekannter Umgebung einen neuen schweren Weg anzutreten". Hiernach verlangt Fürst Bismarck umfassende, auch auf die Zusammensetzung des Ministeriums bezüg liche Vollmachten und macht von der Gewährung derselben sein Verbleiben im Amte abhängig. Das heißt aus Deutsch: Bleibt der Kanzler, so gehen verschiedene Minister, geht der Kanzler, so stehen wir vor dem Unbekannten. Bis zur NcichStagSsession bleibt Alles in der Schwebe. Uebereinstimmend melden heute die französischen Blätter, daß Mac Mahcn jetzt keinesfalls mehr entschlossen ist, die Hand zum Frieden auszustrecken. Da ihm die Republikaner die Pistole auf die Brust setzen wollten, wäre es ein Zeichen von Schwäche, wenn er jetzt nachgäbe. Er wolle sich nicht einschüchtern lassen. Es ist für ein deutsches Blatt schwierig, täglich den jedesmaligen Stand der französischen Entwickelung zu sixircn. Vielleicht hält Mac Mahon die drohende Haltung, welche die Clcrilalen neuerdings gegen ihn Annahmen, ab, ein Versöhnungs-Ministerium zu berufen. Herr- Louis Veuillot hält im Univers folgende Strafpredigt, die gewiß Mac Mahon sich zu Herzen genommen hat: „Um gleich unseren ganzen Eindruck auSzusprcchc», so sind wir über diesen neuesten Wahlschimpf ganz entsetzt. Mag er auch borübcrgcben, wie so viele anbcrc, so könne» wir für unsere» Thcil »nö über die Rolle, die man uns dar!» bat spielen lassen, gar nicht trösten. Waö unS so unglücklich macht, dav Ist nicht etwa, daß wir am Rande keö Verderbens sieben; wir wissen schon längst, daß daü allgemeine Stimmrecht unS in den Abgrund lnbrt und daß wir ibm nicht entrinnen werden. Nicht die Nieder lage tbut uns web. sonder» die Schande. Wir baden unS eiirer Fübrerschalt ergeben, die sieb unser schämte und unö mit hocki- »lülhigen und elenden Verleugnungen überschüttete. ES gicbt teilte, die keine Christen sind und die cö zu sein vorgebcn. Ihre Büge ist auch noch eine Huldigung, die sie nnscrer Fahne tar- brmgcu. Aber wenn wir uno darans steilen, Leute sür Ebristen ,mz,»eben, die cs in der That sind, aber In Ibren öffentlichen niete» Alles, waö Ivrc Akte etwa in dieser Richtung beweisen könnten, hartnäckig verleugnen, so beißt dies, unö selbst prellen. Weder sic noch Ihre Feinte vermögen etwas ohne unö. Gerade so wenig, wie wir Gott cntbebren können, können sie unö e»t- belnen. Wenn sie an die Kirche nicht glauben, wenn sie sich deö VlarrerS schämen, wenn eine dumme Blasphemie der Menge genügt, sie von Jesit Christo zu trennen, was haben wir bann mit Ibnen und waö haben sie mit nnö gemein? Sie unterschei den sich nicht von Gambctta und von Aarodel und waö werden sie nicht thun, um diese Wahnwitzigen, diese Demagogen zufrieden zu stellen?" Verloren — gewonnen! Daü ist der ewige Refrain der Kriegs-Nachrichten aus Bulgarien. Die ganze Erbärmlichkeit der russischen Kricgsführnng hat sich wiederum vor Plenum gezeigt. Statt die in die Bukowa Rcdoutc cingedrungcnen Rumänen kräftig zu unterstützen, wu.den sie von den Russen, die nirgends weiter beschäftigt waren, nicht unterstützt, sondern Nachts nach einem schrecklichen Blutbade wieder hinausgcworfen. Mit einer gewissen Schadenfreude meldet ein osficielles russisches Telegramm aus Gornji- Studen diese Niederlage der rumänischen Bundesgenossen. Das Opfer war also ganz umsonst gebracht. Dieser Zwischenfall zeigt wieder so recht, was für Arbeit bei Plewna noch zu bewältigen ist. Mehr als einen Monat belagert inan nun schon diese eine Nedoute, eine von siebenundzwanzig, selbst die Rumänen am letzten Freitag die Schanze genommen Hütten.? So gut wie gar nichts, denn diese Befestigung ist so sttuirt, daß lie nicht etwa die Positionen Osman's durchbricht, sondern daß vor der nächstgelegcncn wiedcrHalt gemacht und eine neue Belagerung gegen eine neue Rcdoutc begonnen werden muß. Die erheblichste Nachricht vom Kriegsschauplatz ist jedoch die, daß Suleiman Pascha sich in befestigte Steilungen nach RaSgrad zurückzicht. Dort wartet er ab, ob die Russen so gefällig sein »vollen, sich die Köpfe an seinen Befestigungen cinzurennen. Suleiman thut also genau das, wegen dessen Mchemed Ali, ja vielleicht AbdulKcrim abgesetzt wurde. Mehemcd Ali versuchte wenigstens einen Vorstoß und ein Durchbrechen der russischen Fronte. Suleiman, der stier köpfige Anpraller vom Schipkapassc, getraut sich das nicht einmal, sondern birgt sich ohne Schwertstreich hinter seine Schanzen. Viel leicht wird er sogar den Russen gestatten, zur Belagerung RustschukS überzugehen. Ncneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." K eillSruhc, 2N. Oktober. Bei den gestern slattgcbabteu Slbgcorbnctcnwahlen wurden Ai Nationattibcralc und u Uttra- montane gewählt, die Stadt Mannheim wählte einen national- bemokratlicbcn Kompromißkanditatcn. Aus drciWal'lbcznic» ist daö Ergebnis! noch nickst bekannt, die Ultramontancn haben bis setzt einen Sitz in der Kammer verloren. Konstantinopel, 22. Oktober. Das amtliche Blatt stellt den früheren Berichten betreffs der ."0 Bataillone, die sich bei Atad- schadagh ergeben hätten, jetzt die Version gegenüber, daß diese „nur 300 Alaun starken Bataillone" sich nicht ergeben hätten, sondern, da sie nicht mit gesammten Kräften hätten durchbrechen tönncn, sich jetzt zerstreut in den umliegendeil Ortschaften befänden. Es sei zu hoffen, daß diese zerstreuten Truppen sich wieder Moulbtar Pasche, würden anschließen tonnen, welcher bald in der Lage sein würde, Revanche zu nehmen, nachdem ihm von Konstantinopel, Batum, Erzerum und anderen Orten große Verstärkungen zugegangen sein würden. EocaleS and Sächsisches. — Präsident Haberlorn ist bereits vorgestern von Zittau hier eingctroffen, um als Vorsitzender der Land tags-EnnveisungZ- Commission die ersten Schritte zur Eonstituirung der 2. Kam mer zu thun. Von heute Nachmittags 4 Uhr an findet aus dem Bureau die Anmeldung derAbgeordnctcn, Donnerstag kO Uhr früh die 1. Sitzung der 2. Kammer statt. In derselben wird sich die Kammer in 5 Abheilungen auslooscn. Nachmittags in einer 2. Sitzung wird sie sodann zur Präsidenten- und Schriftführer-Wahl übergehen. Das Gleiche wird die 1. Kammer thun, so daß die feierliche Eröffnung deS Landtags durch Seine Majestät den König im Paradesaal des königlichen Schlosses Freitag Mittag 1 Uhr statthaben kanr Um 5 Uhr schließt sich in den Banketsälen des k. Schlaffes die Hoftafel an. An derselben wird jedoch diesmal I. Al. die Königin, wegen Trauer um ihren erlauchten Vater, nicht thcilnchmen. In der 1. Kammer hat man sich noch nicht unter den Stimmführern einigen können, wer an Stelle Pfotenhauers zum Vicepräsidenten gewählt werden soll. Man nennt den Bürgermeister Lohr oder den LandeSbestallten Hempel aus Bautzen. In der 2. Kammer unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß das dem Stärkeverhältniß der 3 Parteien ent sprechende Präsidium des letzten Landtags: Abgg. Haberkorn als Präsident, Streit als erster, Or. Pfeiffer als zweiter Vicepräsident wieder gewühlt wird. — Mit der interimistischen Leitung des königl. Oberstall-Amtcs ist der königl. General-Adjutant. Herr General Leutnant Krug von Nidda betraut morden. Man erblickt darin den Vorläuscr zu dem gänzlichen Uebertritt Sr. Ercellmz aus den, Militärdienst in den Privatdienst des Königs. Es heißt, daß der Herr General- Leutnant bereits am I. Januar zum Oberstallmeistcr ernannt werden wird. — Der hiesige königlich preußische Geianttc, Gral SolmS, ist nach Dresden zurückgekchrt und hat die Leitung der Geschälte wieder übernommen. — Alan glaubt auch in strcnaconserbative» Kreisen, daß die Staatöregierung in Bezug aui die LandeStra ne rkrage das praovoniro spielen und dem Landtage selbst Ibrcrscttö eine Abänderung rcsp. Erläuterung der ictzt gütigen Bestimmungen Vorschlägen wird. Man erkennt cö allseitig a», daß diese Frage nach Irgend einer Richtung einer Erledigung bedarf. — Eine große Anzahl der Mitglieder des PIrnaisL:» Vor- stadt-Vercineö besichtigte gestern Nacbmittag In Folge besonderer Einladung und unter der persönlichen Führung deö Herrn Obcr- IngenicnrManck dieAlbertbrücke. MItanwcscnd war auch Herr Polizcitlrcctor Schwank. Allgemein warb die größte Be friedigung über den schönen Bau laut, der »unmcbr bis auf un wesentliche Kleinigkeiten fertig ist. Es bedarf noch etwa I00i> Fuhren KIcS zur Ausfüllung und hier und da noch einiger Klei- > nigkciten an Geländer und Trottoir re.; die ans Neustädler Seite! auiführcnkc Treppe ist biö aui taSGcländcr str und fertig. Für künftig sich nötlstg machende Decorirungeii der Brücke hat man — Gewerbeverein. Montag de» 22. Octobcr. Here Vorstand Walter eröffnet die Vmammliing mit verschiedenen kleine» 'Mitlbeilungcn. II. A. hat ein Mitglied deö Vereins auö Ealifw.mc» ein Mittel gegen den Biß eines tolkwütl ende» Hunte» clngcstmdt. welches vci aller Eimack heit sicher mit Ernst a ange. wcv.oet werden köinitc. Dasselbe besteht dar!», daß maii dicBE- wrinbc so schnell alv möglich mit einer Mischung von waimcin Was wäre acmonnen aemelen wenn und Eisig aiiöwgscbt und daraui einige Trovicn Salz- wäre gewonnen gewc>cn, wcnn.1,^,,^ h„ici»gic>!t, welche ten EMg wieder auilöicn. Weiler wird mitgcti eilt, daß der Verein aus eine Zuschriit über die Lei cno- mittellragc, welche im vorigen Jahre an de» Stadtrath gerichtet wurde, noch immer keine Antwort erhalten hat: eine nmiang- reicycrc Besprechung hat diese wickstlgc Frage unterdessen an! dein sächsischen Gemelndctage erlebt. lieber- gcimnukc Frage in vom Neichsgeiundhcltognit ein öffentliches Schreiben an den Verein, wie überhaupt a» alle kompetenten Vereine, cingegangen, worin um Mitthcilung der gemachten Erfahrungen über riese» Punkt gebeten »n ebcut. Vorschlägen und praktischen Winken entgegen gc>ehcn wird. Der Dresdner Gewcrbcvcrcin richtet deshalb an das kaiserlicheRclchsgcsuuthcitsaint ciiie Petitib», worin die dies seitigen Ansichten über die Mittel zur Verhütung vo» Lebens- initteivcrsälsck'uiigc» documcnlirt werben. Danach »nncke sehe größere Stadt ein Bureau crrick'te», welches die Planung der <L.i getäliclst bezeichnest» Lebensmittel vorznuchmcn hätte. Um mm etwaigen böswilligen Denunciatlonen porzubcugcn, wäre außer dem Namen deö Angebers auch jcbcomal eine Probe von dem -m mitcriuchcndcn Produkt vormlegcn. Ergictt die Planung eine Fäiiehung, so wird der Favrikant niitcrBcrnrthciinng in die ent standenen Kosten das erste Mal gewarnt, iin Wiede,bomiigslalic dagegen das ganze Resultat der Untersuchung, sowie der Name deö Fälschers veröffentlicht. Bei nnbcgrnndctc-.i Dcnunciatiov.cn hingegen müssen die Kosten allemal von der Person zu tragen sein, welche die Untersuchung veranlaßt bat. Hierdurch hätte tte Eoininune also keine Kosten. Ferner sind eine Amahl Aniragcn an de» Vorstand gekommen, ob cs nicht möglich iei. den Statt- rakb m veranlassen, die Lehrstunden der Fortbildungsschulen zu verändern. Zn leugnen sei nicht, fuhrt der Herr Verstand aus, daß die Fortbildungsschulen nicht den Runen abgcworsen hätten, denen man sich von ihnen vcravrochcu, trobdci» wolle man sich mit den vcstchendcn Verhältnissen zufrieden geben. In wenigen Woche» gedenkt der Vorstand nochmals ans diele Vorlage zurück- znkoinmc» und fordert deshalb die Vcrcinömitglieder aus, ihre diesbezügliche» Ansichten dein Vorstand »ülzukbeistn. Hieran schloß sich der Hauvtvortrag deS Herrn H. Krone: Anö den neuesten Forieb ungsres ui taten der Astronomie. Die Erde in Beziehung auf das Universum und über die Be wohnbarkeit der Welten, insbesondere innerhalb unicrcs Plancstn- shstcms." Redner gab in seinem Vortrag eine Reihe von inter essanten. tbkilweisc neuen Punkten über obiges Thema zum Besten. In der Astronomie, sagt Herr Krone ungefähr, stützen sich die Forschungen nickst am eine Anzahl sichtbarer und in der Narr ui betrachtender Gegenstände, sondern den logischen Schlußfolge rungen constglirttr Thatsackstn vcrdgnke man die bedeutenden Fortschritte in dieser Wissenschaft. Namentlich durch wesentliche Verbesserungen In der Telcskopic und durch Auffindung dcc Svectralanalhsc und des SpcetroökopS wäre der Gesichtskreis in das Universum vedeustnd erweitert. Redner gerenkt nebenbei der schätzbaren Verdienste des benibnistn ForschersBunscn und denen Ersindungcn auf dem Gebiete der Astroiwinie. Weiter wurde aesagt, daß die Bildung fester Fermen in nnserni Weltall. die Entstehung des Ltcrnensvstcnis und mit ibm die Eide durch Rotation vorhandener Nebel entstanden sc!, dessen erster Kern punkt die Sonne als Eentralkörper sich bildete. Die Wärme derselben sorge nun weiter sür Verdichtung tintiger Körper im Universum. Deshalb sind auch diejenige» Körper, Mineralien.-e.. die sich jetzt in festen Formen aus unserer Erde befinden, chcmaiS seine Gase gewesen. Die cingesiockstenen Erläuterungen über die Theorie der Farben lind deren Einfluß au! Trieb und Bildung im Universum gehörten mit zu den anziehendsten des ganzen ge diegenen VortragS: nur wäre es wünschcnswcrth gewesen, wenn Redner seine geistreichen Thesen mitunter in etwas populäicrcr Form reprodncirt hätte. Als Unterlage der astronomische» Aus führungen diente» eine Reihe von Liclstdruckbüdcrn, die im Hintcr- grnnde deö Podiums augebracht und ganz geeignet waren, dieses und icneö in entsprechender Weise zu veranschaulichen. — Schließlich ist aus der vorigen Versammlung noch nack'zulragen, daß der Vorstand deS Gcwerbcvcrclnö die Angclegenbeit der Naiimann'schcn Eoncurrenz-Nähmaichmen-Affaire vom Juli d. I. und deren Resultat an alle Gewerbcvercine des Landes über mittest hat. nm darüber cvent. zu rcicriren. Bekanntlich fiel die Prüsung zwischen Original-Singermasck'inc» und deutschen Ma schinen zu Gimsle» der letztere» aus und fällt hierdurch die über schwengliche Reklame, welche mit crstcrcm Fabrikat in ganz Deutsch land getrieben wird, in sich selbst zusammen. E r tlc »ic berühren si ck>! Dieser alte Spruch iällt Einem iiuwilikürtich bei, wenn man bei einem Spaziergang über die Terrasse am sogen. Eanalcttosaalc vorübergcl't, In welchem jetzt die Stadtbevaunngoplänc ausgestellt sind: man tritt näher an die alte, morsche Thüre mit den verrosteten Angeln, die sich am Tieppenbau dcö genannten Haliics befindet. Dort thront zwischen Spinncngcwcben ein Doppeltablcan. dasselbe handelt vom sogen, geistige» Fortschritt, de» Herr DlrcctorKlcmich nebit Gattin nun schon ein gutes Jahrzehnt dem biederen, simplen Staatsbürger predigt. Diese Blätter- des SoeialiSii'.uö, ange- schmledct »ntcr Schloß und Riegel an einem königl. Gebäude! Gicbt cö wohl zwei Elemente, die sich schroffer gegenüberstchc», alö diejenige», welche hier so niedlich neben einander Hausen. Drinne» predigt man daö versöhnende Princip im gesitteten Staate und draußen lache» die Kobolde, welche der bestehenden Ordnung Krieg geschworen babcn. Vertieft man sich etwa« in die angcl'cstcte Lectürc, so findet man einen Vortrag Klemich 0 mit der Ilcbcrschrist „Vor 2st«> Jahre»", der keine». Geringeren gewidmet ist, als dem strebsamen Staatsanwalk von Maiigolkst in Ehem»itz. und „zwar keineswegs ans Niederträchtigkeit, sondern anö Ebrcrbictung" heißt cs wörtlich in der Widmung. Ein Ge dicht für »Atheisten und solche, die es werde» wollen, bildet den würdige» Abschluß dieses Blattes für geistigen Fortschritt am königlichen Eanalcttosaal! — Die B ö hmische Ge m einte, welck'c bekanntlich schon längst die Absicht hat. mit den Mitteln der Böhiniichen ErnIanlen- ^ lasse eine KIrcln zu erbauen, hatte mit der Neuilädtcr Kirchcn- auch bestens dafür gesorgt, daß In den Boden jeden Pfcilcrö eine! gemeinde kein Glück, »ach Iabrc» vergebliche» Verhandclno bat eiserne Röhre, zur Ausnahme je einer Fahnenstange, angebracht! sich ' ° " " " sich daö Projcct, aus der Marttgassc eine Kirche zu errichten zer- chlaacn. Nun wist die Böhmische Gcmcinde entweder in Sstielen oder in Löbtau ine Absicht ausinhrc». Beite Gcmein- itt. Herr Manck gab auch eine Probe, wie rasch und schön die s Brücke mittelst angebrachter Hvdrantcn mit Wasser besprengt! werden kan». den gehören zur Kreuzkicchenparochic und deren Vorstand hat in — In einem Gartenhanse eines Grundstückes der Friedrichs, i Erwägung denen, daß nach der letzte» Volks.zählnna Stricicn straße bat fick, in der vorvergangcnen Nacht ein t»jähriger hiesiger -kW!, L btau dagegen «>24^z zumeist ärmere Einwolmcr zählt, ffir S trohhutp l a rde r e rich osic». Nach bei ihm voracFde» letzteren Orr sich ausgesprochen; auch der Slatstakb trat sundene» Blicken scheint ein unglückliches Liebesverhältnis; die coiiishcclibM'wcacn diesem Vorschläge bei. Die Pastoliiu-.-g > cs Ursache deS SObstmordeS zu sein. Oetet- Löbtau aber wird, wenn auch die Bövmiichc Gemeind-
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