Dresdner Nachrichten : 22.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771222
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-22
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- Dresdner Nachrichten : 22.12.1877
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«r. 8V«. Uch»«,rte»«si , «,rt Ltnt»l.r>umm»rn lS Ps^, «u,l,,e 32000 »I, ««,,»» , »««L. »Ich, verdindltch. S»s»r»«»»<Xnn»Hme,,<» »»tt,, »««t,»»»»«»»» ,n «er» Ili?«Ien. L.i»>a,, Haiti. «reileu.LiontsuiI». —in verltu. Lei»,!,. «„». Hamdur,, YraliNn,» vk., «tn» ch«>, — »««>»« » u«. HrinNun a. M. — v«><» in iriitinnitz.— r«, t»i>i«, v,ui«» t <x>. in Part«. Soryl-Hy,-, de» SS. Decemver. Tageblatt für Politik, Ankerhaltung, Hcschäftsverkehr. 'Börsenbericht nnd Iremdenlike. Truck und Sigmllnlm d«r H^lluj^brr! LitPsch L Ntichardi >»D„«dk». Lkrmrtw, Rtd^trur: Ernst riepsky tn Dretdm UN Jahrgang. MItredatteur: Vr. Limll Für das Feuilleton: L.«ttHrii«r »»«Etniwni». Sni'rit»w««,«« «n»i»n. Wir»»« lil di, «».» U„ «n,tn»m>„eu. Lonnia», »i« V!tu»,, 1, Ildr. >2, «kuiladl^ ,rast« »iaiitr Gaste S di» Nachm. L Ui>r. — Du Siaum einer ein. ckOaN'Len Pait,,a, koiiri Nü Piae. i!in,,Ia..dt dl« Äeile Si> 'Me. Ein» Garantie >llr da, «Lch'i«ra,iH» Erildeine» der 2»I"ate wird uifch,. ,«,e,d>e/n.I »«Nailrlt,« vnnanktn. stlullräge von un, und«. kannten Jirnit» und it<er- ionen inleriici, wie nur -eilen HteLnumeran»». Aastlun, durch ivriei» Marien oder Paileiiijad. >una Acht Silben koilen ib Pia«. Iniernle tür di» Mont«,,-Stummer «der »ach einem Ftillage die Peliiictie 20 Pjge. Dresden» 1877. WWW Politisches. Als die zivcite Kammer die Gesetzentwürfe über die Reform der direkten Steuern an die Finanzdcputation verwies und nicht einen besonder,» Ausschuß zu ihrer Berathung bestellte, förderte sie den Abschluß dieses Wertes um ein Beträchtliches. In einem besonde ren Steuerauüschusse würden die Theoretiker, die Projektenmacher, die Steuerersindcr eine ungebührliche Bedeutung erlangt haben. Im Finanzausschuß hingegen (dafür spricht Biclcs) wird die Steuer reform eine sachliche, unparteiisch«, praktische Behandlung erfahren. Hier sitzen Männer, die im Steuerfache vielfach gearbeitet haben. Es ist aber in mehr wie einem Interesse geradezu nothwendig, daß endlich der Steuerkampf, der seit nunmehr 20 Jahren in Sachsen tobt, der seitdem alle Landtage beschäftigt hat, der Streit zwischen Industrie und Landbau, zu einem vorläufigen Abschluß komme. Waffenstillstand nach dem langen Kriege, Beseitigung der unhaltbar gewordenen, geradezu unerträglichen jetzigen Stcuervcrhältnissc, eine auf eine längere Periode berechnete Auseinandersetzung zwischen Stadt und Land, Fabrikant und Landwirts,, größerem und kleineren Grundbesitzer — diescParole gaben die Befürworter der Regierungs vorlage aus. Alles was die Beendigung des Stcucrzwistes erleich tert, ist willkommen, Alles was den langen Hader verlängert, werde zurückgewicscn! ES ist aber kein fauler Friede, zu dem die Negie rung einladet. Diclmehr durchweht die v. Könncritz'sche Borlage ein echt staatt-männischer Geist der Vermittelung, Ausgleichung und Versöhnung. Wer daran zweifeln wollte, dem sei die Thatsache zur Beachtung empfohlen, daß nicht bloS konservative, fortschrittliche und nationalliberale Abgeordnete Alle» was sie sonst politisch trennt, ver gessend, für die Regierungsvorlage sprachen, sondern daß sich auch in den Reihen ihrer Bertheidiger Fabrikanten, Gcwcrbtreibenbc, Finanz männer und Landwirlho zusammensandcn. Es gereicht dc»Grund besitzern v. Ochlschlägcl, Schmidt, Mai) u. A. nur zur Ehre, daß sie, selbst auf die Gefahr hin. bei ihren specisischen Berufsgciwssen auf dem platten Lande als Abtrünnige verschrien zu werden, anerkann ten, daß auch die Interessen deä ländlichen Grundbesitzes bei den v. Könneritz'schen Vorschlägen nicht zu kurz wcgkommen. Wenn die selben weiter nichts bewirkten, als daß sie den kleinen nnd verschul deten Grundbesitz in Stadt und Land erleichterten, so müßten, denken wir uns, alle Parteien in der Kammer hierfür einmülhig eintreten. Denn wer es aus dem praktischen Leben kennt, wie der kleine Häus ler im Dorfe und Städtchen unter der Hypothckenncth sich windet, wie ihn seine Schuldlnechtschaft um die besten Früchte seiner Arbeit bringt, der hat auch den Schlüssel zu der sonst befremdlichen Erschei nung, daß bei den Wahlen eine steigende Zahl dieser Häusler und Hüfner socialdemokratisch stimmten. Kräftigt die Steuerreform diese zahlreiche Klasse von Bürgern so, daß sie nicht mehr an die 10 Proc. ihrer Erträge als Steuern dem Staate zu entrichten haben, so fällt ein wirksamer Hebel hinweg, sie den Verführungen der Socialdcmokratie geneigt zu machen. Aber die Steuerreform bietet noch andere Vortheile. Indem sie dem kostspieligen Experiments«» mit neuen Steuervorschlägen ein Ende macht und die Stcuerkraft des Volkes nicht mehr damit ver geudet, daß der Staat zum AuStüpfcln der denkbarst besten Besteue rung jährlich Hunderttausende von Mark verwendet, wird sie dem Gewerbestand und dem Landbau in gleichem Maße gerecht. Sie hebt die jetzige Personal- und Gewerbesteuer völlig auf, ermäßigt die Grundsteuer auf 4 Pfennige für die Einheit und deckt den Ausfall durch ein« verbesserte Einkommensteuer, deren Skala, Abstufungen, Progressionen, ihre Erhebungsart u.s w. entsprechen den Forderun gen der Gerechtigkeit und dcü praktischen Lebens. Den praktischen Effekt der Steuerreform charakterisirte der Finanzminister v.Könncritz dahin, daß die Grundbesitzer in Sachsen künftig 1'^ Proc. an Steuern mehr zu zahlen haben werden, als die übrigen Steuerpflich tigen im Durchschnitt zu zahlen haben. Gegen diese Vorthcilung der Steuerkrast wird sich wenig cinwendcn lassen. Nun aber kom men di« specisischen Vertreter des platten Landes, die beiden Richter, Herr Günther und Uhlemann und verlangen die Einführung einer Vermögenssteuer. Der Letztere erhebt sogar den Vorwurf gegen die großen Städte, daß sie sich auf Kosten der ileincren Städte und des platten Landes mästen und letztere auSsaugen wollen. Wer hätte einem sonst so besonnenen Abgeordneten so wildwachsende Rcdc- schößlinge zugetrau: 7 Nur wenn auf alle in Hypotheken, Kuren, Aktien und im Handel niedcrgelegtcn Kapitalien, auf alle Maschinen, Rohmaterialien und Vorräthe ein: Vermögenssteuer gelegt würde, behauptet Richter-Tharandt, würde das platte Land nicht mehr über Steuerbenachtheiligung Nagen. Er will zwar nicht die Ringe am Finger, die Uhcen in der Tasche besteuern, aber alles sonstige Ver mögen soll zahlen. Wer wollte verkennen, daß der Vermögens steuer ein sittlich richtiger Gedanke zu Grunde liegt ? Wer bloS mit seiner Hände oder seines Kopfes Arbeit Geld verdient, soll we niger steuern als der, der aus einem Kapitale (heiße cs nun Grund besitz, Maschine, Waarenvorrath oder sonstwie) noch Procente ver dient. Aber da» Beste mar selten so klar der Feind des Guten, wie hier. Unter ungewöhnlich lebhaftem Beifall wieS der Finanz- minister darauf hin, wie ungerecht cS sei, nach der Richter'schen Ver mögenssteuer das im Gewerbebetriebe angelegte Kapital zu besteuern, hingegen das in kostbaren Gemäldegalerien, Marstallen u. s. w. steckende Kapital steuerfrei zu lassen. Die Vermögenssteuer erheischt ein noch ganz anderes, geradezu unerträgliches Eindringen des Staates in die Prioatverhältnisse des Einzelnen. In Zürich, wo man eine Vermögenssteuer besitzt, ist der steuerpflichtige Bürger zur Declaration verpflichtet; versäumt er diese, so wird ihm bei 5,0 Francs Strafe eine weitere Frist von 10 Tagen zur Einreichung der Decla ration angesetzt, und wenn er auch dies« Frist verstreichen läßt, so erfolgt eine amtliche Aufnahme seines ganzen Vermögens, seiner kostbaren Sachen und Saminlungen durch den Staat. Welches Feld für Mißgunst, Neid, persönliche Feindschaft I Welche Zustände! Das sächsische Volk würde sich bedanken, wenn ihm der Abg. Richter eine solche Vermögenssteuer auf den Weihnachtstisch legte. Dieser Abgeordnete würde, wie der Finanzminister humoristisch be merkte, als allgemeiner Knecht Rupprecht angesehen werden. Vor Allem aber würde die Einfügung einer neuen Steuergattung die Steuerreform aus ungewisse Zeiten hinausschicbcn. Zum Glück hat es allen Anschein, als ob die 2. Kammer sich nicht bei der theo retischen Jagd nach der denkbarst richtigsten Steiler aufhalten, son dern die Regierung „in der schweren Arbeit und Sorge, der StaatS- wirthschaft eine feste Grundlage zu geben" (es ist dies ein unge wöhnlich glücklicher Ausdruck unseres sonstigen Gegners vr. Krause) unterstützen wird. Herrn v. Könneritz, der in der unseligsten Ge schäftszeit die Leitung der sächsischen Finanzen übernahm nnd dem das wenig beneidcnswerthe Schicksal zuficl, als Finanzininistcr mit einem Deficit zu dcbutircn, erwächst aus seiner Steuerreform, die eine gerechte Vertheilung der Steuern ermöglicht, der edle Ruhm, sich um sein Vaterland besondere Verdienste zu erwerben. Wir be sorgen nicht, daß der Widerstand der Großgrundbesitzer in der 2 Kammer unv namentlich der 1. Kammer diese Steuerreform scheitern lassen wird. Herr Günther fragte zwar vorwurfsvoll, wa» denn der große und schuldenfreie Grundbesitz Sachsens verbrochen habe, um bei der Steuerreform von der Negierung so stiefmütterlich behandelt zu werden'/ Diese Klage wird das Land gewiß aus den Reihen der Rittergutsbesitzer der 1. Kammer wiederschallen hören. Aber das Land weiß auch, daß das Aoblvöso adlige! ein Wahr spruch vorzugsweise dcü Adels ist und die Gentry unserer 1.Kammer zählt Patrioten genug in ihrer Rütte, die nicht blind für die poli> tische Bedeutung der Frage. Während in einem großen Nachbar staat alle Resormarbeit mit Unfruchtbarkeit geschlagen ist, giebt Sachsen dadurch, daß c» in dem schwierigen Werke einer Neubepeue- rung etwas Tüchtige» leistet, einen neuen Beweis der in seinem Volke waltenden, unzerstörbaren Lebenskraft ab. Und daS sollte eine 1. Kammer Sachsens verkennen? Rtucfte Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, den 21. Dccbr.,Abends. Nach einer Meldung der „Presse" hat Fürst Carl von Rumänien Sisiomo mit Gefolge ver lassen. Aus Poradim wird gemeldet, daß die Armee Suleimans ihren Rückzug vom Lom fortsrtzt. - Pera, den 21. Decbr. Die Zurückkcrufung Niidhat Paschas gilt als nahe bevorstehend, da. wie man wissen will, jetzt auch der Sultan damit einverstanden ist. Bukarest, 20. Decbr. Der Kaiser Alexander hat von der rumänischen Grenze auü ein Telegramm an die Fürstin von Ru mänien gerichtet und in demselben seinen Dank für den ihm in Rumänien bereiteten Empfang ausgesprochen. Das Telegramm schließt mit den Worten: Möge uns Gott gestatten, möglichst bald einen ersprießlichen und ruhmreichen Frieden zu schließen. Konstantinopel. 2V. December. Der Sultan bat Siilclman Pascha den Oömanle-Ordcn crsterKlassc mit Brillan ten verlieben. Der Kommandant von Ebarleni meldet, daß eine serbische Kavalerie-Abtheilnng ein türkisches RekognoSzllungs- Lctachcment bei Sion, am User des Temlrka-FIusseü angcgrißcn > bade, aber zurückgeschlagen worben sei. Die Serben batten bei j diesem Kamble 15 Tobte verloren. — Einem Telegramm Cbakir Pascha» au» Kamarlt zusolge ist von Etropol bcr eine bcitlgc Detonation gehört worden. Man glaubt, daß die Nüssen Minen sprengen, um Wege herzuslcllcn. Loralr» rurd Lüchstsche». — Landtag. In der 2. Kr. gab eS gestern wieder ein kleines Scharmützel zwischen Stadt und Land. Natürlich betonten die meisten Redner, daß eS sich bier wirklich sinn keinen Kamp! zwischen Stadt und Land bandle; aber cs geht Einem mit dieser Versicherung wie mit den russischen HumanItätSvcrsichcrnngcn — man merkt bloS baS Gcgcntbcil. Abg. v. Bosse berichtet über die Petition der Statte Zittau, Zwickau, Glauchau und Bautzen ans alsbaldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs, welcher jede größere Mittelstadt zuin Ausscheiden ans dem BezirkSvcrbandc und zur Bildung eines selbst ständigen Stadtbczirlü berechtigt. Die Pctitionsdeputation bean tragte, diese Petition rer Negierung zur Erwägung anhcimzilgcdcn und legte zugleich die Direktiven zu der von den Petenten ver langten Gesetzcßvorlage bei. Diese geben im Wesentlichen tadln, daß Städte, die mindestens 12,000 Elnwodner haben und Idrc LcistungStähIakeit (in Bezug aus Armcnwescn ;c.) nackweiien, ans dem BezirkSverbandc. nach crsolgtcr Anseingntersetznug über ibrenAntdell aniBczukSvermögen, auöschciten können. Ferner.daß daS Ministerium des Innern ermächtigt werte, die infolge des Aus scheidens nötdig wertenden Abänderungen im VcrortnungSwcge zu treffen. Abg. Barth-Stenn batte zu diesen Direktive» noch eine Erweiterung des Inhalts beantragt, baß die auSscheitente Stadt von dem ihr zukvmmcnrrn BcrmögcnStdeile M. vis '/< zum Besten der Bezirkskasse abtrete, denn meinte er, wenn die Bezirke und dag Besirkövcrmögcn allzusehr zersplittert werden, so kann auch seitens der Bezirke Nichts geleistet werden. Viceprästdent Streit begründete und dciürwortrte dcS Längeren die Petition. Er suchte bgrzuleaen, daß die Stellung einer größeren Mittel stadt in dem BeztrrSvcrbande weder für diesen, noch tür dte Stadt eine ersprießliche sei; man sollte daher Städte, die stark genug sind um selbstständig bastehen zu können, frelsassen. Vicepräs. vr. Pirisser bedauert, daß die Städte schon letzt, nach so kurzer Vereinigung mit den Landgemeinden, innerhalb der Bc- zirksverbände, eine Trennung wünschte». ES liege daö «n der merkwürdigen partlkularlstIschen Natur des deutschen Volke», daß cü sich gern jeder Vereinigung entziehe. Er werte mit rcrDcputatlon stimme», weil dleStädtc so doch nur mit Widerwillen dcnBezirkSver- bände angchörcn würden, ein Verhältnis!, da» nicht segensreich fein könne. Abg. v. Ehren stein hält es für bedenklich, über die Ausführung eine» Gesetzes ein besonderes Gesetz zu erlassen. Eine Ncgullrung könnte nur von Fall zu Fall geschehen. DleLelstungS- fähigicit der S/äbte sei kcln richtiges Kriterium, »m denselben die Bildung eines eigenen Bezirks zu überlassen, sonst müßten anck> größere Landgemeinden in Frage kommen. Der Vorthcil, den sich die Städte von bcr Ercmtton versprochen, bestehe In der Auszah lung ihres AnthcilS am Bczli ksr-rmögen (welche," bekanntlich aus brr französischen KilcaScontridulio» entnommen ick»; tarani slcie zum Besten der Gesammtbeit verwendet werten. Man möge der »tuen Organisation nicht den Grimtpleller entziehen. Abg. vn. Stephani würde baS verlangte Gesetz als einen legislatorischen Fehler betrachten. Bei einer Organisation - wie der frag lichen - seien drei Iabre nicht genügend, um hinreichende Erfahrungen sür Abändcrnngen gcwa.lt zu haben. Abge ordneter Petrt: vr. Sie» Harri sprkche alö Leipziger von einem Standpunkte, von dem »ran sagen könne: Wir sind schöne 'ranö. Er habe übrigens io rillig den Segen der Brzirksverbävde ge- childcrt, daß »ran erwarten könne. er werte glclck' nach de» Feiertage» einen Antrag aui Einrügung der Stadt Leipzig Inden betr. Bezirk clnbrlngcn. Staattminislcr v. N oi> > tz - W a I l wi b warnt die Kammer vor dem Nüttel» an der kaum geschaffenen BezirkS'Organisaiion. Wie iolic cö denn mit dem Ausscheiden solcher Städte gehalten werten? Er könne sich dies nicht ver stellen. Auch die Deputation habe der Negierung den Ariadne faden nicht in die Hand gegeben. Es sei ci» ungewelncü Ver trauen, wenn man der Negierung allein überlaßen wolle, über die LclsllmgSlähigkclt der einzelnen Städte zu urtbciicn; allein die Negierung lei-nc dlc>e Aufgabe beßimmt ab. Wenn man auch eine Statt glücklich macken wolle, io kämen dock, gleich daraus dir andere» und verlangten auch Freistellung. Frciberg. Wertau, Plauen re., die letzt auch»», Freiltellung petlrtcn, wären vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen, wenn Ihnen nick t in der vorliegenden Petition die Uedclitändc, die sie bisher gar nicht gekannt, nachgcwieien worden wären. Warten sei hier ieden'aUS daS Beste und er bitte daher die Mittelstädte, ihre Ungeduld noch etwas zu zügeln. Abg. K irvach wundert »ick'. daß der Vertreter einer großen Stabt (Stcpdanl» den Vertretern der Mittelstädte eine große Voriciung gehalten hätte über die Be dürfnisse der Mittelstädte, von denen er nichts verstehe. Abg. Oehmi eben: Wenn Städte das Recht haben iellten, auo den Bezirk»verbänden auözutrcte». io möchte er den letzteren auch da» Recktt gewährt wissen, Mittelstädte, die sclbsmLnbtg bestehen könnten, auSzuschließcn. Abg. Vr. Heine behandelt die Frage ähnlich wie die Steuersrage; trenn es sich um da» allgemeine Wohl handele, müßten die Interessen einzelner Städte zurück- stchcn. Schließlich läßt man die Petition zur Zeit auf sich be ruhen, ersucktt aber die Negierung, eine Zusammenstellung der bisherigen Ergebnisse der Verbindung von Stadt nnd Land ln dc» Bezirks - Vertretungen den Kammern mllzutbehen. Ein gleiches Schicksal wie die Petition um Entlassung aus dem BczlrkS-Vcrbande finden die Petitionen der sächsischen Gcmclndcuntcrbeantten um einheitliche Regelung ihrer PenslonS- vcrhältniße reip.um Gleichstellung mit den Staatsdlcncrn, sowie des GcmeindcrathS zu BcrnSbacb wegen Ahänderung tcö Wcgc- baugrietzcö. Für die letztere verwandte sich Abg. M chnert. — Die 1. Kr. gcncbmigtc den Ankauf des H oNm an » ve gg'- scheu Grundstücks an bcr Wieicntboritraßc (Ncf. v. Erb- manuSborft» und den Gesetzentwurf, die Verfassung der Ge- richtSämter betr. (Nct.v.K öntg). Gelegentlich des crsiricn Gegenstandes sprach sich Herr Seiler über die kürzlich anSge- slcittc» Bcbauuugöplänc tür das treiwerbende mtlilairfiSkalischc Areal anö, deren Ausführung mit Rücksicht aut die ungeheure» Kosten, dte sie erfordern würden, sich durchaus nicht einptchle. Man solle andere, den Vrrhtttiilssen entsprechende Plane anier- tigcn lassen. Anstatt solche Prachtbauten z» errichten, wie sie in den Pläne« vorgcschricbcn. tolle man dir Rückseite der Terrasse, diesen europäischen Skandal, beseitige». Um Dresden zu ver schönern, möge man daS große Gehege mit in den Be bauungsplan zllden. — ES waren ticü die letzten Sitzungen im Cabre l«77; am 3. Januar halten beide Krn. ihre nächsten Sitzungen ab. — Der Stromrückcn bcr Elbe, welcher noch gegen 1 Uhr der vorvcrgcmgencn Nacktt irci von Tretveto war. ging infolge der inzwischen eingetrctcncn Kälte von 7 Grad N. bcl Anbruch de» gestrigenTagcS to massig mit Eiöschol I cn . daß nur noch das Dampfschiff „Riesa" stromauf abgelasscn werken konnte, während die übrigen oberhalb der alten Brücke zum Dienst bereit gestellten Dampfer „Bastei", „Saronla", „Friebrich August" und „Kronprinz" den sichere» Port dcS Hallns von Loscvwitz suchten. Ebenso nahm baS Dginpsschjff „Franz Joseph", weiches seither den Verkehr zwischen hier und Meißen besorgte, keine Passagiere mehr ans, wie ja überhaupt dte Direktion die Einstellung der Thaliahrtcn schon gestern önentlich bekannt gemacht halte. Auch die Dampslährc zu Loschwitz-Blaicwitz zog sich gestern in den Hafen zurück, wie unö von einem Loschwitzcr versichert würbe. — Recht untröstlich über diese io urplötzlich iwtöwcntig gewordenen Maßregeln zeigten sich im Lauic dcü gestrigen Ta wo viele Han- dciSirauen, die nuninchr mit schweren Körben, Packetcn re. be lastet. den dedcuicndcn Umweg über dll hiesigen Brücken und daS rechte Eibnicc wähle» innßlcn wen» sie nach Leschwitz, Wachivitz rc. ioinmcn wollten. — I. Maj. die Königin wodittc wie alljährlich am Donnerstag gegen Abend ais Proiccwrm des Dresdner Johannco.Vereins der von demselben in Pieschen im Saale des „Deutschen Kaiser" vcranstaltctcn ElllNbescherrnng für arme, besonders kleinere Kinder bei. Die höbe Frau ward niit ctncm kräftigen Hock, cmviangcn. Eine inrzc aber warme Ansprache hielt Herr Pastor Hcnrici aus Katitz. - I. K. H. Prinzeß Mathilde In Begleitung Ihrer Hof dame. Frl. von »Gärtner, dciucdte gestern Nachmittag die bekannte große Stollcnbäckcrci von Ernst K untzsch aui der Hauptstraße. S. K. H. Prinz Friedrich A n a u st beehrte in diesen Tagen auch das Strumpflvaarengcichäit von H. Mühlberg, Wall- slraße, im Portlcuö, mit einem Kamsbcsnch. — Auch Heuer haben die Zöglinge des Vitzthum's eben Ghmnaslum» eine Sammlung veranstaltet, um einer An zahl armen Kindern eine Wcihnachiöllcute z» bereiten. Es waren die Mittel beschafft worden, um tür einige 70Knaben den Weih- nachltltsch mit Stollen, Arvteln, Nüssen unb allerhand Kleid ungsstücken zu decken. Die Feterllchkclt ging am Donnerstag in der Aula dcv GhnmaslumS vor sieb: rin Gesang dcö Sehui- Stngcchorcü eröffnete sic; Oberlehrer Bubdensieg hielt eine herzliche 'Ansprache an die zu Beschenkenden. Großen Spaß machte cb einige» von den Zöglingen de» Ghmnasiumö. als sic die ihnen im Laute teS Jahrcö wegen Untugü eonnscirtcn Messer nunmehr alS Geschenke sür die armen Knaben aut dem Tische erblickten. — Die Wahl deö Herrn GcrickstSrath Theodor Siebdrat, hier, zum Pol izctdlrcctor der Stadt Ehcmnlp ist vor gestern In einer gemeinschaftlichen Sitzung bcr dortigen RatnS- und StadtvcrortiictcnmItgUctcr mit 50 von 60 Stimmen voll zogen worden. — Durck' einen Steckbrief dcS hiesigen Bezirksgerichts werden jetzt der k. preuß. Oberillieukci ani a. D. Otto Theodor Arthur v. W Inning und dessen Ehegattin Marie Fiicicrlke Elisabeth Adriane Erncsllnc Amalie gcd. Gräfin v. Ziest en, geieb. F r e! i ra n v. Z e d l! tz und Nenkirch. wegen Bclr u g s ver folgt. DaS genannte Ehepaar lebte bis vergangenen S ommer aber den einzelnen Gemetnben gar kein Anspruch zu, dasselbe müsse, hier herrlich und in Freuden, machte riesige Schulden, ohne je«
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