Dresdner Nachrichten : 21.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-21
- Monat1877-12
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- Dresdner Nachrichten : 21.12.1877
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»r. 855 1jxru.-U.W WknSr,»« >,. «b,n. küi»«!. Nummern lapije. »illo». 32000 «ttl. F»r dl» Nllck,,», eln»^ I»»d>er M»nu,er,»te M»t j>» di« N-dactt,» «i-tt »erdtndllq. SnI-««»e,-Nn»,»me,„». „irt»:H««»»«N«»nu»» v»«k«» in vamtue». Ber lin Wien. Lei»,««. An,k^ vresliui. Fraulfur«».»'k.. -Mud.M-Ii» i» Berlin, ei»,,». Wie», Lninl-ur«, iransturi a. M., Mi>». Den. —- T«ui>» «d y». »n grankiiill ». M. — 10ot»>>»cl>,emni».— »», tmnn», »,lu«r » t!«. in Pari». Freitag, den 21. December. 4»I«««t, »„den «ari»» »ir,»e l, »>» N».» 0», »>.»«n»mme», Loyal-»» »il ia udr. ,2, Neuftadl: »r,d« Kl»»er- «ali« » »i»»i,ä«.«Udr. Tageblatt fürUokttik, Wnteryattimg, Heschäftsverkehr. Aörsenbcncht und Iremdenlilie. Druck und Eigrnthum der Herausgeber: Ätpsch ör Reichlirdt in Dresden. Verantw. Redacleur: Erlist Nkpskh in Dresden. XXtt. Jahrgang. MItredacteur: vr lk»ukl Für das Feuilleton: L,v«lrri8 I1nr<inr»nn. — Der M»um> einer ein- palttiien Pet«I»»IIe tallei »ü Psa«. »m,,landt di» ffeU« d0 PI,e. Lia« Liranit« i»r da» ,»«k«»,'i,> »ri»»«,-, d«k Jilltial, wird aticht- ,e, »nswlrli,« «,n«»een» Nutlrii»« von un» und«» kannlkn Finnen und P«r» Ionen Inscrieen wir nur 1«,'» a>r<tnu«rran»-- Aayluns, durch Briel» «arten oder Po„kin,ah- lung. «<I>t Silben kolle» Ib Ptae. Inieraie sür di, Monla,« Nummer »der nach einem gesilaa« di« Peiil»eile Lü Lire. «er Dressen, 1877. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten' bittere wir, das Abonnement für das erste Quartal 1878 baldigst erneuern zu wallen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Siimmtlichc Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 3 Marl 50 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 3 Mark 75 Psg. Extra Abonnement auf die Abends 5 Uhr erscheinende VörstN-Dtilaste I Mark. Expedition der Dresdner Rnchrichten, Marienstr. IK. Politisches. Nur selten kommt es vor, daß gleichzeitig so viele wichtige po litisch« Ereignisse die Aufmerksamkeit des Publikums fesseln. Der Orientkricg, die französische VersassungSkrisiS, das nahende Ende des Papstes verlangen von der TagcSprcsse unausgesetzte Besprechung, so daß für die Betrachtung der Vorgänge in den Parlamenten nur wenig Raum bleibt. Und doch hat der sächsische Landtag wieder holt in den letzten Wochen die Blicke auf sich gezogen. Indem wir uns eine Würdigung der Debatte der 2. Kammer über die Steuer reform Vorbehalten, verweilen wir heute einen Augenblick bei einer Strafpredigt, die am Dienstag in der 1. Kammer der Nittergutöbe- sitzer Meinhold haltm zu müssen glaubte. Genannter „Schloßhcrr von Schweinsburg'- benutzte die Etatberathung über das Justiz ministerium, um, anknüpfend an die Uebcrfüllung der Strafanstalten, über di« Abnahme der sittlichen Zustände im Volke zu klagen und für die Rohheit und Verwilderung der Massen, ihre Irreligiosität, di« schwindende Zucht in Schule und Familie, das Ueberhandnchmen der Genußsucht und Ausschweifungen den Liberalismus verantwort lich zu machen. Er empfahl als Heilmittel die Rückkehr des Mrn- schengeistcS unter den Autoritätsglauben, namentlich scheint sich Herr Meinhold Große» von der Wiedererstattung der Orthodoxie zu ver sprechen. Gegen die Nichtigkeit der von Herrn Mcinhold behaup teten Thatsachen wird sich wenig sagen lassen. Daü Gemälde, das er von der sittlichen Verfassung der VolkSmasscn entwarf, ist ziemlich getreu. Aber er irrt, wenn er den Liberalismus hierfür verant wortlich macht und er ist in einer gefährlichen Selbsttäuschung be sang«», wenn er di» Herrschaft abgestorbene^ Dogmen als Nettungs- mittel betrachtet. Warum erwähnt derHerrBußprcdiger nicht, daß die Verrohung der Gemüthcr eine ganz natürliche Folge der fast unun terbrochenen Kriege ist, die das gegenwärtige Menschengeschlecht er lebt; daß alle Autoritäten erschüttert werden müssen, wenn das Volk erlebt, daß ungestraft Fürpenrechte gebrochen und Dolküfreiheitcn unterdrückt werden, daß der Glaube an eine sittliche Ordnung wan ken muß, wenn man sieht, wie dem triumphircndcn Unrecht gehul digt wird. Daran ist nicht der Liberalismus schuld, sondern jene Reaktion, die zur Erreichung ihrer selbstsüchtigen Zwecke die Maske der Freisinnigk'it vornimmt. Dem echten Liberalismus verdankt die Welt ihre Fortschritte; die Befreiung des MenschcngeistcS von dem AutoritätSglanben ist seine glänzendste That und Herr Meinhvld wird sie weder ungeschehen machen noch aufhaltcn können. Die Orthodoxie verliert aber gerade deshalb ihren Einfluß auf die breiten Schichten des Volkes, weil sie statt Fühlung mit dm bewegenden Kräften der Gegmwart zu suchen, sich auf verknöcherte Glaubens sätze zurückzicht, dir vor der Erkenntnis, der Vernunft (dieser edelsten Ausstattung de» Menschen durch den Schöpfer aller Wesen) nicht mehr zu bestehen vermögen. Erlebt man noch dazu die große Un duldsamkeit der Orthodoxie, ihren Zorn gegen abweichende Ansichten, ihren Haß gegm die Naturerkcnnmiß. so begreift man leicht, wie das Häuflein der Getreuen immer mehr zusammenschmilzt. Die Ver ketzerungssucht der Rechtgläubigkeit schadet der wahren Religion am allermeisten. Wer immer nur Gottesfurcht, und nicht auch Men schenachtung predigt, scheucht die heilübedürstigcn Seclm zurück und verhindert überhaupt ihre Annäherung an die ewigen Trostesquell', n der Religion der Liebe. Den Glauben der Väter mit der Vernunft der Söhne, die Sitte des Ganzen mit dem Gewissen des Einzelneu in Frieden auszusöhnen, diese edle Aufgabe muß dm milddmkendm Predigern des Evangeliums immer schwieriger fallen, wenn ihre College» sich als die allein unverdächtigen ZionSwächter geberden. Den sittlichen Geist de» reformatorischen Chrifienthunis, den Geist der ft eien Gebundenheit eines Jeden durch sein eigene» Gewissen zu pflegen, wäre verdienstlicher als über die Verschlechterung des Zeitalters zu jammern. Aber Herr Meinhold hat noch einen speciellm Vorwurf gegen die sächsischen Zustände. Cr rügt es, daß in den sächsischen Straf anstalten die politischen Gefangenen bester behandelt würden, als die gemeinen Verbrecher. Mit Verlaub, Herr Meinhold, da» war recht unklug. E« gehört gar nicht zu den Unwahrscheinlichkeiten, daß ein ultra-orthodoxer Geistlicher wegen einer unvorsichtigen Aeußerung auf der Kanzel oder in einer Diöcesanversammlung oder in einem Flugblatt in s Gefängnis, wandert. Auch dem Schloßhsrrn von Schweinsburg könnt« c« passiven, daß, wenn er nicht unter dem Schutze der Redefreiheit draußen einmal seinen Gedankm einen un bedachten freien Ausdruck verliehe, dann hinter Kerkermauern darüber Nachdenken muß. Voraussichtlich urtheilt er dann nicht so, daß der wegen seiner Ueberzeugung Jnhastirte mit dem professionellen Diebe, dem betrügerischen Bankerotteur, dem rafsinirten Fälscher über «inen Kamm zu scheeren sei. Der Herr Justizminister stellte zwar in Abrede, daß der Strafvollzug bei dm wegen politischer Vergehen Besttaften anders sei als bei anderen Sträflingen; wir hoffen jedoch, daß die AnstaltSdircctoren au» dem ihnm zur Pflicht gemachten Grundsätze der Jndividualisirung ganz von selbst zu einer angemestenmBehand- kung der politischen Gesangmen gelangen. Glaubt aber Herr Mcinhold im Ernste, der Orthodoxie Anhänger zu gewinnen, wenn er auf eine harte Behandlung der politischen Verbrecher hinarbcitct - In den großen politischen Fragen hat sich wenig Neues zu getragen. Im russischen Hauptquartier schwankt man noch, ob Tod- lcbcn's Vorschlag, sich während der nächsten Monate auf eine Be lagerung der türkischen Donaufestungm zu beschränken,anzunchmen, oder der Uebcrgang über den Balkan zu erzwingen sei? In England hält der Ministerrath Sitzung auf Sitzung. Der Einfluß DiSraeli's, der auf militärische Unterstützung der Türkei drängt, ist im Steigen, seitdem die Königin den ungewohnten Schritt yethan, ihren Kanzler auf seinem Landsitze aufzusnchm und sich von »hm dort bewirthmzu lasten. Herr Disraeli bewog seine Königin, nicht wie sie es sonst gethan, die Weihnachtszeit auf der Insel Wight zu verbringen, son dern im Windsorpalast, um jeden Augenblick den Ministern nahe und erreichbar zu sein. Disraeli bestimmte auch die Königin, in eine vorzeitige Einberufung des Parlaments zu willigen, damit dieses bei der Hand sei, wenn cs Gelder zum Kriege gegen Rußland zu bewilligen gälte. — Hingegen sind die französischen Kammern ge schloffen worden, nachdem Ministerpräsident DufaurenochGambetta und alle sonstigen politischen Verbrecher begnadigt, das reactinäre Preßgesetz aufgehoben und denSlraßcnocrkaus der Zeitungen wieder gestattet hatte. Bis zum Wicdcrzusammentritt der Kammern werden in Frankreich die Gcneralräthe tagen, um die Vertheilung der von den Kammern in letzterStundebewilligtcnStcucrn für die einzelnen Departements zu beschließen. den von 17 Gemeintevorständcn aus dem 41. ländlichen Wahl» krrtse mit, worin getagt ist. daß Gcrlchlöamimann Forkel nicht, wie In der Kr. behauptet werden, zum Zwecke der Wahibewegung von Ort zu Ort gereist sei und daß sie sich üderdaupt gar nicht beeinflussen lassen. Abg. v. Oebl, chlägcl beklagte, daß die Hr. durch unbegründete Proteste von ein paar Leuten so unnütz aulgehalten werde. Staatsminister v. N oft I tz-Wa l ln? i tz nabm kür irden Staatsbeamten daü ibm gesetzlich zustehende Recht in Anspruch, sich bei den Wablbewegungen zu bethci- ligcn wie irder andere Staatsbürger. Abgecrdnetcr Schreck: Der Minister habe soeben eine Legalisation der Beibringung von StaatSbienrrn an Wahlagitationen ausgesprochen. Nach dem Gesagten könnten auch die Minister alö Vorsitzende von Wähler- Versammlungen auitrettn. Während man die vethelllgung der Brätelten in Frankreich an der Wahibewcgung für eine Korrup tion erklärt bab«, werde hier eine solche Vethelllgung der Staats beamten vom Regicrungsili'chc auö samtionirt. Er lege dagegen allwttz: aus der Landhauöstraße zum Zwecke der Vermehrung der Räum lichkeiten des Landhauses lRet.Slbg. Scheller) wird rinstimintg Abstand genommen. ES kolgte eine längere Debatte über die Wahl deö Abg. Speck, weil ein Wahlvorstand Namens Schreite- rcr einem Waldhüter einen Wahlzrttel sür Speck in'S HauS ge bracht Hai- Abg. Ackermann ist zwar damit einverstanden, daß eine vcthciligung an der Wahlbcweaung mit dem Amte eine- Wahlvorstandes nicht vereinbar sei. so lange derselbe In der Ausübung des Amtes begriffen sei. Schrelterer habe aber den Wadlzetttl IrdensaUS nur als Privatmann andgegeben; dazu sei er berechtigt, denn seine Ernennung zum Wablvorstande hindere ihn nicht an der Ausübung seiner Rechte alö Staatsbürger, vor ausgesetzt, daß er damit nicht mit ieinemAintcln Colllsion kommt. Vicrpräflbent Streit widersv würde mindestens von da ab jeder ^ ... Strauch plaidlrt vom Stanvpunkte der Humanität au» gegen die Schreiterrrn zugeda»>ie Nase. Man solle doch den Gemeinde- Vorstand Schrelterer nicht gar für eine so gefühllose Kreatnr halten. sHciterkrit.) Bald lenkte die Debatte in die wetteren Bahnen der Wavlbeelnflussnng durch Beamte überhaupt ein. Die Sibgg. vr. Meischner und Kramer machten nochmals ihren Herzen Luit über die Beibringung dev Gerichtöamtmannv Forkel «an den Wahlagitationen. Präs. Haberkorn theilteeinDchret- Ncncste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Odessa, 30. Dccember. Kaiser Alexander traf gestern Mittag in Nasdelnaja ein und wurde daselbst von den Localbehörden, der Landschaft, dem Adel, der Geistlichkeit und dem Magistrat von Odessa feierlich empfangen. Paris, 20. December. Die Correspondenz „HavaS" meldet, daß die Nachrichten mehrerer Journale von bevorstehenden diplo matischen Veränderungen meist ungenau oder mindestens verfrüht sind. In unterrichteten Kreisen glaube man nur, doßSaint Ballier nach Berlin, Banncville nach Konstantinopel gehen werde. London, 20. December. Die „Times" glaubt nicht, daß daü Motiv für die ungewöhnlich zeitige Einberufung des Parla ments die Forderung eines CreditS für militärische Maßnahmen sein würde. Die Forderung eines Credits sei allerdings äußerst wahr scheinlich, aber nur, um gewisse Interessen Englands im Auslände mit diesem Gclde zu schützen. Rom, 20. December. In dm parlamentarischen Kreisen curfirt folgende Miniftcrliste: Deprctis Präsidium und Finanzen, Criüpi Inneres, Mancini Acußeres, Farini Unterricht, Conforti Justiz, Bertole Cultus, Male Krieg und Bnn Marine. Rom, lü. December. (Tel.) Die Besserung im Befinden Veö Papsteö hält an. Koustantinopcl. 19. Dccember. Der Sultan bat dm achilährigen Sobn Ooman Pascha- zum Sergeanten ernannt und zu sctncm besonderen Dienste bekohlen. — Einem Telegramm autz Rullscvuk vom 19. d. zukclge hat daS türkische Detachement von Kadikot die russischen Vorposten bei Tichclikerzurückgebrängt. Die Russen haben Soba unweit Silistrla bombardkrt. Ragusa, 19. Dccember. (Tel.) Eine Abtbcilung Türken, in der Stärke von klXX) Mann, welche von Potgorizza auige- brocheu war, bat ein mcntcncgrlnischeS Korps geschlagen und marschirt jetzt Scutari und Antivari zu Hilfe. Die Moutenrgrlncr haben die Antivari dvmlnircneen Slnböbru besetzt. Locale- not» Sächsische». - Landtag. In der gestrigen Sitzung der 2. Kr. sprach sich bei der Beralhung über daS Budget deö Ges*am m t - Ministeriums iRct. Abg. Mchncrt) der Apg. Kramer gegen die Bewilligung der kür die O rd e n-kanz l c i postulirtcn 45ÜO Mt. auS. Z.u solchen Bewilligungen sei die Staatskasse nicht da. WaS gehe das Vergnügen und die persönliche Eitelkeit einiger Leute dem Lande an? Er fürchtet 4- 5fache Uebcrichrel- tungm, wir sie früher vorgckonimcn. Der Referent weist darauf hin, daß die Position keine neue sci; wäre sie bedenklich, so würde sich die Kr. schon früher dagegen ausgesprochen haben. Gegen Kramer'S Stimme bewilligt dir Kr. die Position. Zum Etat der O b c r recd n u ng ök amm c r hatte die Denttation, mit Ausnahme des Abg. Uhlemann. den »Antrag gestellt: die Regierung zu ersuchen, dem nächsten Landtage eine Vorlage über die gesetzliche Feststellung der Wirksamkeit der OberrechnungS- kanimrr und deren Verantwortlichkeit. Insbesondere auch den Ständen gegenüber zugchcn zu lassen. Abg. Uhlemann möchte erst mchrcre Jahre der Wirksamkeit der Obcrrechnungö- kammcr vvrübcrgchcn lassen, edc er einen Antrag aus abermalige kammcr vvrübcrgchcn lassen, edc er einen Antrag aus abermalige NeliaestaltuiigberOberrechnungSsanttnergeslelltwisscnmdchte.Jhre derzeitige Zusammensetzung garantire dalür. baß sic ihrerPflicht auch camn nicht nur lemcm Ainrc iii y.e>umon comwr. treit widerspricht dem; der Wabworsteher > 8 Tage vor der Wahl gewählt und habe sich Beeinflussung der Wahl zu enthalten. Abg. Verwahrung ein. Stoatominlsier von Nostitz-W, Er habe vom Rechte der Staatobiener gesprochen, ober nickt davon, ob er eine Bethetligung derselbe» an Wahlagitationen sür passend halte. Wenn cs ein Minister mit seiner Stellung verein bar finde, einer Wäblervcriammlung zu vräsidiren, so stehe dem daS Gesetz nicht entgegen. Er erkläre übrigens gern, daß er eine ezponirenbe Stellung der Staatsbeamten bet dm Wablbewcaun- gen ntckt wünsche. DaS beruhigte tndeß die Gemüther nicht. Gegen die Bethelllgung von Beamten an den Wahlagltattonen sprachen noch die Abgg. 1)>-, Minckwttz, vr. Me«schner. Penzig, K lrbach, vr. Stepha ,1! und Schreck Letzterer meinte, wenn derartige Acußerungen, wie sie der Minister eben ge- ihan, öfter sielen, werdeman sich genöthigtlchen, auieineAbänderung deö activcn und passiven Wahlrechts in Bezug auf die Staatbdlcnec anzutragen. Abg. v. Oehlscklägel constatirte, daß sich tle A iiösührimacn des Ministers mit bcn Anschauungen in der Kam mer gar nicht mtaegenstänten. Keiner der Redner würde wohl den Beamten dav ihnen gesetzlich zustehende Recht bestreiten. ES handle sich hier nur um die Grenzen des Schickll»e«. Die Kam mer könne aber unmöglich jede Tactloslgkrit in da- Bereich ihrer Verhandlungen ziehen. Schließlich wird die Wahl Speck'ö ein stimmig sür giltig erklärt und gegen 21 Stimmen beschlossen. Herrn Schrelterer eine Rectification angedeiben zu lassen. Die Petition der Landgemeinden des GcrichtSamtöbezlrkS Neustadt um Beibehaltung deö GertchtSamteS wirv, nachdem sich die Abgg. Schreck, Map und Walter warm dafür verwendet, der Negierung zur Kcnntnißnabine übergeben, während man die Petition tcS Braucreibesitzcrö Gal;re in Lommatzsch um nach trägliche Gewährung eines Ablösung-- und Entschädigungsan spruches iür das ihm entzogene aneichlleßliche Braurecht aus sich beruhen läßt. — S. K. H. Prinz Georg nebst Gemahlin beehrten vorgestern daS Magazin von LouiS Herrmann Nachs. (Robert Hoffmann) mit ihrem Besuche. — Dcr von der A rm e n ve rs o raun g Sb ebvrde kür Sonnabend Nachmittag 5 Uhr veranstalteten Ehrt st deiche- rung wird auch I. M. die Königin beiwohnen. Herr Pastor Keiler hält die Ansprache an die Kinder und die MannSitldt'sche Kapelle wird wiederum den musikalischen Thrtl der Feierlichkeit aubiühren. Die Zahl der zu beschenkenden Kinder beträgt 400. — OesienNtcheSitzung der Stadtverordneten den 19. d. Dcr Vorsitzende Herr Hoiratb Ackermann verliest einen Briet des St..v. CHai Yb auö, in welchem derselbe er klärt. daß er mit seiner in letzter öffentlicher Sitzung gegen die Petition dcS Kynologischen Vereins gerichteten Rede Niemanden habe beleidigen wollen; dcr Vorsitzende fügt hinzu, daß er in den von anderer Seite gravirlicb geiundenen Motten .die Petition müsse in den Hundötagen geschrieben sein" auch nur eine .zwar nicht hübsche", aber leine, eine Periönlichkrlt beleidigende Aeußcr- ung gesehen b-ibc. Bei dcr in Folge deö nculichcn Schönecker - , ch r n Antrags, wegen des Offcndaitcnö der Geschäfte an den Sonntagen vor dem Christiest, vom Ratb gegebenen Antwort, daß die betreffende Erlaubnis, iedcm Geschäftsinhaber, dcr darum nachsuchc, gegeben werbe, saßt vaö Collegium Beruhigung. Von niedreren Seiten wird lebhaft gegen die Existenz der WeihnachtS- Bazare gesprochen, die von Jabr zu Zabr Immer zahlreicher werden; St.-V. Schöneckrr nennt die Anlockungömtttel, wie z. B. daö Bild vor dem Bazar im Kaiscrhos ln Neustadt einen „schaudererregenden" Zustand. Es wird ferner darauf bingewiesrn. das, durch dleie Bazare meist nur Bier- und Tanzwirthewirkliche Geschäfte machen nnd ein von Schtnecker einaebrachtcr Antrag: der Stadtratl, möge In Zukunft die WethnachtSbazarc mehr be schränken, damit sie nicht mehr Vorrechte genössen, wie die übri gen Gewcrbtrclbendcn. wird dem ReckiiSauSschuß überwiesen. Obschon die Sitzung wieder fünf volle Stunden währte, gelang eö ln Folge der großen Redseligkeit einzelner Herren doch nur 6 von den 17 Nummern der Tagesordnung zu erledigen. Wenn man brdentt, daß von so mancher Seile im Publikum die rasche Erledigung dcr oder jener Angelegenheit mitSehnsucht er wartet wirv, so ist jcdeömal zu bedauern, wenn die Sitzung da durch wescntlich und überflüssiger Weise verlängert und die kost bare Zeit geopfert wird, daß Redner auistchen, die absolut nur wiederholen, was ein Vorredner schon gesagt hat. Man sollte meinen, daß die Bestätigung dcr ober lener bereit- ausgesproche nen Meinung einfacher bei der Abstimmung zum Ausdruck ge bracht werden könne. Nachdem bezüglich der wegen Bebauung einer Parzelle an dcr Ecke der Wettiner- und Flennningstraße mit dem Stelnbruchbcsitzcr H. Flösse! getroffenen Vereinbarung beschlossen worden war, bei den früheren Beschlüssen stehen zu bleiben und die Beseitigung des in die Wettiuerstratze einsprlngcn- drn Hauscö nunmebr bis längstens 31. März 1878 zu verlang«,, und der Antrag, die Niedcnetzung einer a»S je S Mitgliedern Helder Collegien bestehenden Deputation iür die WchlsabrtSpollzci bctr., dem Rrchtkauöichuß überwiesen worden war, gelangte man zu Bcratbung zweier Finanzausschuß-Berichte über den Haus- haltplan pro 1878. Im erstcrcn handelt cd sich unter Anderem um die AuSgaden iür die neuc Acbcitöanslalt und namentlich um die Cretrung eines AnstaltS-Dlrectorö. Diese Absicht stößt auf heiligen Widcrspruch. Die St.-V. Pawlikvwöktz, Vr. Meng, denen sich später noch St.-V. Friedrich anschllcßt, versuchen zu beweisen, daß jeder gewöhnliche Anstaliblnspector dasselbe nützen, und daß ber „Direktor" nur eine tbcuere Spielerei sein würde, ia, dcr Erstgenannte stellt einen ausdrücklichen Antrag aus Beseitigung der Absicht, einen Dirrctor zu ernennen. Zum Glück gelingt es derBerettsamkelt und sachlich klaren Darlegung dcS Gt.-v. Vr. von Schwarze, daS Collegium davon zu überzeugen, daß der künftige Leiter der ArbeitSanstalt bei deren gründlicher Neueinrichtung eine vollständig organisa torische Thätigkeit werke entialten müssen, zu der eS dringend eines höher gebildeten Mannes bedürfe, als «ine«, _ nimm darauf hi gewöhnlichen Inspektors. Oberbürgermeister vr. Stabil t Gelraenhei'. dem Redner wärmstenS zu banke» und noch sen. daß man die Anstalt in ihrer We . Puwelß . die Zukunft vielfach zu heben gedenke und baß eö sich ni )eit kür ,t bloö
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