Dresdner Nachrichten : 04.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-04
- Monat1877-03
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- Dresdner Nachrichten : 04.03.1877
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»r.«8 v-Ü4i>Iir-»« ,»,n. »ui«»!»»«!, »>,rtrv«»r. Stnttl.«>i«>»en, lSPil«. 32V00 «n-l. Mr dt« »ück,,»« »in». Ia»dt«r Mouuscrlplt »Utcht sich die Rrdactt»» nicht vcrbtndltch. An>er»l«»-Snn<!hm, Uirll: H«»I«nf>»tu und »«nl,»>,lH»mburg. iter. l»n, Lilrn, Liip/I«. illaftl. «rrklou, äranlsurt — «u».«»N, «nis,rttn. LU»»«,. M,n. Hamdurg. «antsurt «. Vi., Mün chen — r«ud« ch o«. t» granlturt a. M. — «r. Bota« in üheninttz^- u»r»», l.iil«t<>, Vullle» ch c«. in Port«. Sonntag, 4. Wiirz. . »««»Ol vtirinl. t» »»»»»» Udr HaMattfürIoktik Börsenbericht und Iremdmliste. Druck und Eigruthum dir HrrauSgrber: Fltpsch ckd Neichllrdt tu DrcSdm. Brr-mtw. Redartrur: Fr. Eordsche i» Dresden. NB» .... «n»r«»mmrn, Sonotaa» »t, Mt-ta», t» Uhr. I» Ilruftad«: «rot« NI»Il«r« »»sir t bi« Nachm. 4 Uhr. — Der Raum einer etn- spaliizen Pclitirtte tottkt tb Pi«'. Ü>n,k1a>idt di« S-tle M Pi«c. «ne «aranlie für da» «itchftrli,t,«<!richelne» t«r Jiileiate wird nicht «e gebtiu «uSwürtige «nnoncen- Auilroge vo» uns unde- ramilru ginnen und Per- ionen tnjerireu wi, nur «e«e» tpetnumera»»»- Aahiung durch Vries- mnrken oder Postcinjah- Iu»n- Acht Süden losic« lk Ps-e. Juicrole (ür die Montags. Nummer »der nach einen» gestia«» die Pctilzeile 2» Pige. XXll. Jahrgang. Mitredactmr: vr L»N »tvr«L. Für da» Feuilleton: Uartu»»««. Dresden, 1877. Pottttsches. Nachdem da« Herrenhaus dem Abgeordnetenhause betreffs der Berlin-Dresdner Bahn »»gestimmt hatte, stand Nichts mehr dem Schluffe der Skupschtina m Berlin entgegen. Der deutsche Reichs tag behauptet allein das Feld. Zunächst mangelt es ihm natürlich wiederum an Berathungöstoff und das wenige Material, das ihm bislang zuging, eignet sich nicht durchgängig zur Inangriffnahme. Daß man den Reichstag einladet, ohne ihm den parlamentarischen Tisch zu decken, ist ein alter Schaden, über dm man regelmäßig Nagt. Hohen Ortes ist man entweder nicht Willens oder unfähig, dem Uebelstande abzuhelfen. Charakteristisch ist es gewiß auch, daß der Gesetz-Entwurf über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reiches in derselben unveränderten Gestalt dem Reichstage vor gelegt wird, in welcher er bereits drei Mal für unannehmbar befun den wurde. Frühere Reichstage verlangten nichts Ungebührliches; sie wünschten nur eine genaue Rechenschaft und Prüfung der Finanz-Verwaltung durch den Reichstag. Der BundcSrath will solche aber der Volks-Vertretung nicht einräumen. Es ist nicht ab- zusrhen, warum der BundcSrath dieses ungenießbare Scheingericht abermals auf die NeichstagStafel tischt. Inzwischen tönen eigcnthümliche Nachklänge aus den Ver handlungen der preußischen Skupschtina heraus. Die Culturkampf- Dcbattcn ergabm eine fast allseitige Uebcreinstimmung indem Ge danken, daß Polizisten, Exekutoren, Gefängnisse, Ausweisungen und SondergcrichtSsprüche nicht den Erfolg gehabt haben, den Bismarck, Falk unv die Nationalliberalen enoartet hatten, nämlich die Katho liken Preußens von ihren Priestern loözutrenncn. Im Gegontheil haben die Falk'schen Mai-Gesetze die katholischen Gemeinden in eine festere Abhängigkeit von den Priestern gebracht. Wo in einer Ge meinde ein Sperrling nistete, d. h. wo ein Priester von polizeiwcgcn gesperrt wurde, da stand die Gemeinde wie ein Mann zu ihrem gc- maßregeltm Seelsorger. Daß cü auf diese Weise nicht weiter gehen kann, ohne den Staat in seinen Fundamenten zu erschüttern, daS fühlt alle Welt. mus, wie der preußische, erträgt es nicht auf die Dauer, daß sich acht Millionen seiner Bürger wie fremd und feindlich fühlen und sich der unversöhnlichen Opposition anschließcn. Revision der Mai-Gesetze ist daher das naheliegende AuSkunftömittel. Auch Minister Falk giebt zu, daß seine legislatorischen Kinder einige Fehler besitzen und ist zu einer Revision bereit. Nur über ßdaS Wie'?.! noch mehr aber über das Wie weit- und zum nicht geringsten Theile über das Um welchen Preis- gehen die Ansichten weit auseinander. Was uns in Sachsen die wir glücklicher Weise uns nicht in eine Cultur-Katzbalgerci hineinlockrn oder zerren ließen, am meisten an der Beendigung des preußischen Kirchcn-ConfliktS zur Befrie digung gereichen würde, ist die Erwartung, daß nach Herstellung des Friedens zwischen Staat und Kirche die gesetzgebenden Gewalten Zeit und Ruhe finden würden, sich um materiellere Frage,» zu küm mern. Der Nothstand des Volkes liegt uns näher als die Noch der Kirche. Die Aussperrung von Tausenden von Arbeitern verursacht uns schwerere Sorgen als die Sperre einiger Bischöfe. Ganz Deutschland ist an derAmtS-Niederlegung der MnistcrCamphauscn Achenbach inniger bctheiligt, als die ErzbiSthumS-Eingcseffcncn von Köln und Posen an der Suspension Melcher'S und LedochowskiS a äiviui». Achenbach hat jetzt zunächst den vom ReichS-Eisenbahnamt ent fernten Maybach als Ünter-StaatS-Sccrctär erhalte,». Möge er an demselben größere Freude erleben, als das Reich! Alle deutschen Eisenbahnen «erden aufathmen, daß ihnen dieser im Ganzen nur mittelmäßig begabte Mann nicht mehr das Leben sauer macht. Wenn eS sich bei Maybach darum gehandelt hätte, bureaukratischc Schwer fälligkeit in schnelleren Trab zu bringen, so wären wir die Letzten, eine solche stachelnde Persönlichkeit für ein Unglück zu erklären. Nur müßte dann aus dieser unruhigen Thätigkcit sich irgend eine praktische Folge herausschälen. Im Wesentlichen bestand aber Maybachs Kunst in einer unendlich vervielfachten Schreiberei. Ein wahrer Tausendsuß von lästigen Rubricirungcn und kleinlichen Ge sichtspunkten! Die unfruchtbare Schablonisirung und das Tabellen- wescn nahmen unter ihm einen ungeahnten Aufschwung undwaS etwa aus den in'SUngemeffene vervielfältigten Akten-FaScikeln in die Welt der Wirklichkeit trat, waren winzige Neuerungen, wie daS Anbringen von Zug-VerspätungS-Tabellen oder Hinweisungen nach dem Orte, wo ein Brunnen steht auf den Bahnhöfen. Für ein so riesiges Unternehmen wie das Reichs-Eisenbahn-Projekt fehlten ihm Genie und Kenntnisse. Friede seiner Asche! DaS Reichs-Eisenbahn- Projekt braucht deshalb noch nicht aufgegeben zu sein, obwohl ein Nachfolger für Maybach zunächst nicht ernannt »st. In so hastiger Weise ist wohl noch nie ein Landtag geschloffen, ein Friede unterzeichnet worden, wie der Friede mit der Türkei von der serbischen Skupschtina. Der Opposition, welche Rechenschaft begehrte von dem Ministerium über den Beginn eines so unvorbe reiteten Krieges, wurde von der Regierung in der einzigen Sitzung da« Wort obgeschnitten. Man hatte Verschwörungen erfunden, Berhafrungen vorgenommen, um den Fürsten Milan cinzuschüchtcrn. Nun, uns kann'S recht sein, wie der Friede zu Stande kam Wir freuen un» der Beendigung einer nutzlosen Menschcmchlächtcrei. ES ist sogar neuerdings nicht unmöglich geworden, daß cs zu einem Arrangement zwischen der Türkei und Rußland selbst kommt, wie wohl uns daS sehr unwahrscheinlich däucht. Nur verschone man unS mit der Idee, der Pforte rin oder sogar drei Probejahre zu ge währen, um ihre VerfassungSpläne durchzuführen. Einen Verbrecher stellt man unter polizeiliche Aufsicht, bei einem Staate ist diese schimpfliche Methode verfehlt. Vom Standpunkte der europäischen Interessen aus kann das Probejahr nicht scharf genug mrurthcilt das unbrauchbarste Product des diplomatischen Geiste». Ein Jahr lang soll Europa in Furcht vor dem Kriege schweben, ein Jahr lang soll der Credit der Staaten, sollen Handel und Gewerbe unter der Furcht vor dem Kriege leiden. Die Verbesserung des LooseS der türkischen Unterthanen ist unö gewiß nicht gleichgiltig; aber wir sind nicht verpflichtet, die unmöglichen türkischen Reformen mit vielen Millionen aus der Tasche der Steuerträger, mit der Verarmung der europäischen Bevölkerung zu erkaufen. Die europäischen Staaten haben die Interessen ihrer Bürger in der Türkei zu wahren, dazu sind sie verpflichtet. Noch mehr sind sie aber verpflichtet, ihre eigenen Bürger endlich aus der Ungeivißheit: ob Krieg oder Frieden? zu befreien. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Leipzig, 3. Februar. Der Reichs - Disciplinar - Gerichtshof bestätigte in seiner heutigen oberstinstanzlichcn Verhandlung gegen den Grafen Arnim das auf Dienstentlaffung lautende Urthcil der Reichs-Disciplinar-Kammer von Potsdam. Der hiesige Gerichtshof hielt dabei den NcchtS-Grundsatz aufrecht, daß Entscheidungen des Strafrichters als thatsächliche Unterlagen für den Disciplinarrichter zu gelten haben. Petersburg, 3. Februar. DaS Wiener Börsengerücht von einem versuchten Attentate auf den russischen Großfürst-Thronfolger, worüber hier telegraphische Anfrage erfolgte, kann auf das bestimm teste als leere Erfindung bezeichnet werden. Locale» «nd Söchftfche». Michael Haase Johann Mcnzeichen verliehen. — Dem vormaligen Chaufferwärter in Großschönau murre daö allgemeine E. . — Für den Erlaß eines Patentgesetzes und damit für den Schutz des geistigen EigenthumS, trat »m Reichstag in besonders kräftiger Weise und mannhaft der Abg. Ackermann ein. Er verlangte unter großem Beifall einen Bruch mit der bisherigen Ge setzgebung und gerieth dabei in ein hitziges Gefecht mit dem Abg. Selbst ein so stramm aufgebauter Staatsorganis- Braune-Wiesbaden. Wegen Raummangel muffen wir uns fyr heute versagen, darauf weiter einzugehen. — Das kgl. Finanzministerium hat es, wie das „Dr.Journ." meldet, ermöglicht, daß gegen 800 Untcrbcamte der fiscalischcn Straßen- und Wasserbauverwaltung in die für die unteren StaatSeisenbahnbeamten bestehende UnterstützungSkaffc auf genommen und damit der Wohlthaien dieses segensreichen Instituts theilhaftig werden. Damit hat der Staat mit sehr beträchtlichen Opfern diesen 800 Beamten die Sorge für die Zeit ihrer Inva lidität und nach ihrem Ableben für ihre Wittwcn und Waisen ab genommen. — Der deutsche Generalpostmeister wird auf der nächsten Consrrenz dcö PostvcrcinS die Einrichtung von lOPsenntg- Correspon den z karten für den internationalen Verkehr, wie sie blöder in einzelnen Staaten, z. B. Belgien, schon üblich sind, beantragen. Hierdurch wird der lästige Modus, unsere deutschen Eorrespondcnzkarte» beim Verkehr mit tcmAuö- lande erst nock' mit einer weiteren 5'Pfennig-Marke zu versehen, ln Wegfall kommen. — Nach den neuesten, vor den Londoner Gerichten geführten Verhandlungen, in welchen zahlreiche Cbciniker Zeugnlß ablegten, muß vor den» Genüsse conservirtcr grüner Erbsen lln Zinnbüchsen ans Frankreich kommend) eindringlich gewarnt werden. Alle diese Erbien laut einzelne mögliche, aber nicht wahrscheinliche Ausnahmen darf Niemand rechnen) sind mit Kupfer gefärbt, uin den Käufer durch die frische grüne Farbe zu täuschen. Bei Kindern und kränklichen erwachsenen Personen kann der Gcnuß eines einzelnen Gerichts üble Folgen habe», häufiger Genuß aber eine entschiedene Vergiftung bewirken. — Die Mitthcllung, daß aut der Anssig-Teplttzer Bahn bedeutende Dammrutschungen vorgckomnicn sind, beruhen auf Uekcrtreibung. ES hat nur eine kleine unbedeutende Rut schung stattgcfuntcn. — In den hiesigen städtischen Sparkassen stellten sich im Monat Fcbru a r d. I. die Einlagen und Rücknahmen wie folgt: Zn A l t st a d t: 4999 Posten Einlagen, die 295,,536 Mark betrugen und 4423 Posten Rücknahmen, die aus 226,738 Mark sich belaufen; in Neustadt beziffern sich die Einlagen aus 108,687 Mark i» 1965, Posten, die Rückzahlungen aus 99,003 Mart In 1714 Posten. — In den Lokalitäten der Flora (Brückcnstraße 6) Ist seit gestern die 13. allgemeine Gcflitgclauöstcllung eröffnet. Schon von Weiten, begrüßt den Besucher ein Gewirr von Vogcl- stimmcn, auö denen gar bald daS belle Kikeriki dcS Pascha'S der Hennen alö domlnircnd bcrauSschalit. Noch keine'Ausstellung war vo» so zahlreichen und schönen Ercmplarcn beschickt worden; über 300 Taubenpaarc, über 200 verschiedene Stämme Hühner sind in Gcbaucrn systematisch grnpplrt ausgestellt. Der Lieb haber dieser nützlichen Hauothicre fmdct alte bewährte Rassen, interessante Kreuzungen und neue Varietäten, ganz wie cs sein Herz begehrt oder sein Beutel erlaubt. DaS Auge dcS Naturfreundes schweift mit Behagen über die Mannlchsaltigkclt dieser Tbicrgattuiigen und »venu auch taö Ohr mitunter durch taS Gegackcre, Gepiepst, Kluren, Krähen und Schnattern arg in Mttleldenschast gezogen wird, so kann man döch dem hiesigen Gcflügtlzüchtcrvcrci» für seine Ausstellung und Arrangements die Anerkennung nicht verweigern. Von den Feld-, Schwalben-, Schild-, Gimpel-, Locken- unv Trommcltauben erhielt kein Paar den ersten Preis, wohl aber ein Paar gelbe Tümmler von Pctermann in Rostock, viclfarblgerAlmondö von Tblcrry ln München,chinesische Tauben vo» BorricS I» Nlcdcrgorbltz l4 Paar), von Hagen In Dresden, Piautaubcn von Daubcrspeck in Aachen, Maltesertaubcn von O. Rcicheit in Dresden, dcustche Kropftanbcn von Schmal eid in Stralsund, französische von H. Michael in Berlin, Brünncr Tauben (Isabelicnfarbigc) von Hromada hier, cvprlsche Tauben von W. Müller hier. Von den Pcrrücken-, englischen» Brlcf- und Lachtauben wurden viele mit 2. und 3. Preisen bedacht. Für Hübner wurden an folgende Aussteller erste Preise ver heilt: Frau v. Lützcrodc für Goldlack-, Frau Psaff in Chemnitz ür Bantam-, 21. b. Mctzsch für rcbhuhnlarblge und E. Lehman» ür dcrgl. Cochinchlnabülmcr; Losch in Ehcmnitz für Brahmaputra. Fr. Pcpold InSchloßchcmnitz sür La Fische, F. A. UbIIg In Chemnitz nnd C. Hecke! für schwarze und blaue Crsve cocur, der letztere auch für Padiianer. Ost. 'Welse In Frobbiirg, Rob. Dcttcl in Görlitz, werden" Nach allen Kunststücken, welche die europäische Diplomatie! ^.^gc'i'ske V»^FtohhiHgHi'd Schiffncr iu Größschönau' sür Pa- im Verlaufe der Orientkrise zu leisten vermochte, ist das Probejahr > duanrr, Stendner in LeuterSdors für Holländer, Daubenspeck in Aachen für Zwerghühncr, Herbrich in Ncugersdorf für weihe Picmontrsen, endlich Schneider in Osämtz für 2 Trulbühmr. Den 1. Ehrenpreis erhielt Kaufmann Hechel hier für einen Stamm Paduancrbühncr, den 2. Ehrenpreis Borrlcd in Gorbitz für Tauben. Eine höchst seltsame Novität stellte die aus Siebenbürgen clngc- sendctcn Nackthälse dar. doch sind diese Hühner mit ganz unbc- ficdertcn Hälsen mehr interessant alö schön. Allgemeine Auf. mcrksamkclt erregen die aus Japan stammcnden Seitenhühner, schwarze und weiße. Sie hab.ii nämlich ein Gefieder, daö nicht auö eigentlichen Federn besteht, sonder» mehr Haare tarstcUt. Der Betuch war gestern sehr zahlreich.! — Im hiesigen Bezirks vercinrechtSderElbe bat sich der neue Vorstand nunmehr conttitulrt. Das anläßlich der letzten Vorstandöwahl von einer kleinen Zahl mißvergnügter Mitglieder unter Vorantritt dcS Herrn Jordan bewirkte Aus scheiden auö dem Verein Ist durch neue Beitritts-Erklärungen reichlich aufgewogen wolden und die Zahl der Vcrcinömltglieeer aut 400 gewachsen. Ter Versuch der Ausgetretenen, einen neuen Verein zu begründen, wurde nach dein ersten vergeblichen Anlauf wieder au'gkgtben. Inder letzten, Freitag am23.Februar,unter dem Vorsitze deö Herrn Altncr abgehaltenen MonatSvcrsamm- lung hielt der Landtagö-Abgcordnetc sürNcustadt-DrcSdcn, Herr Advokat Emil Lehmann, einen mit vielen» Bestall aufge nommenen Vortrag über die Ergebnisse dcö Landtags 1875 blö 1876, in welchem besonders seine Ausschlüsse über die Einkommeu- steuerverhandlung uud die dabei Ausschlag gebenden Momente lebhaftes Interesse erregten. Herr Masor v.Unger rcfcrlrte über einen Antrag dev Vorstandes, die Landungsplätze der Parrau'schcn Dampfer tn Neu- und Altstadt betreffend; Herr Medtcinalrath Vr. Reimer über eine vom Vorstande befürwortete Unterstützung der neuen Klnder-Hcll-Anstalt in dcrAntonstadt mit einem Geld- Veitrage von 300 Mark. Beide Anträge wurden von der Ver sammlung genehmigt. — Meteorologische Notizen und Andeu tung deö Wittcrunaögangeö. Ueber die Bildung der Regentropfen bat Professor Oöborne Reynolds Folgendes mltgrthellt. Wenn die Wafferdunstbläöchen eine» Wolke von gleicher Größe sind, so haben alle daö gleiche Bestre ben zum Fallen und sie näher» sich einander nickt, rS bilden sich Tropfen. Bel gleicher Luftströmung gehen dieselben auch in gleicher Richtung und behalten gleiche Abstände. Wenn abc» einzelne DunstbläSchen größer oder dichter in der Hülle »».'erden als die andern, und dies kann gelchchen, wenn die oberste Wol-' kcm'chicht durch Strahlung sich abkühlt, so fallen diese schneller, vereinigen sich mit ticier siegenden, nehmen dadurch mehr und mehr an Größe und Gewicht zu und iallen als Tropfen zur Erde Während die DunstbläSchen, welche vorher tte oberste Schickst bildeten, satten, treten andere an ihrer Stelle alS oberste Schickst auf, diese kühlen sich ebenfalls ab, verdichten sich und fallen schneller alö die darunter befindlichen. In dieser Weise setzt sich unaufhörlich die Tropfcnbilbung fort und der Regen erleidet keine Unterbrechung. Aber nicht allein durch Strahlung in der ober sten Woikcnschicht, durch sehr starken Wind oder durch Wirbel im Innern der Wolke können Ungleichheiten in Größe und Dickste der DunstbläSchen, dadurch verschieben schnelles Fallen unk Tropsenblldung verursacht werten. Letzteres geschieht durch Eindringen verschieden warmer Luftströmungen oter durch elec- triiche Vorgänge. Eine Wolke, in welcher derartige Ungleich. Heiken nickt entstehen, wird nicht zur Regenwolke. Je mächtige» die Wasserdnnstschicht ist. turch welche die Tropfen gefalle» find je höher ln derselben tle Störung der Gleichheit erfolgt, desto größer sind tte zur Erde gelangenden Regentropfen. - In d«e - s e r Woche wird zunächst nördliche Luftströmung rauhe Ten», pcratnr verursachen, dann wird bei veränderter Windrichtung dichter bewölkter Himmel »nit gellnbcrercr Tempetur ent stehen. Varomvtrius. — Von allen Selten hört man, daß daö Unwetter, »reicher während der letzten Mondstnsternlß tobte, wohin cS auch iu» deutschen Reiche traf, von besonderen Erscheinungen begleitet war; namentlich Ist die elektrische Llchtcrschcinung, daö Elin öf euer viel beobachtet worden, welches sich bekanntlich nur bei sehr starker Lustclcctricität zeigt. So erzählt unö ein glaubwürdiger Herr, daß er »rührend dcö Gewitters an» Dienstag Abend mit seinem Sohne in der Gegend von ScdlItz iin Freien gewesen und bei Beginn deö Stunncs. wie auch sei» Sohn. kam», zu athmcn vermocht habe, obschon sich Beide mit dem Rücken gegen d-n Sturm stellten. Die Luft lag mit fühlbarer Schwere aut der Brust. Auch hier zstgtc sich daS Elmsfeuer, den» plötzlich sahen die beiden Herren an den Zwinge» ihrer Stöcke kleine dunkclrotbe, ein wenig In'S Bläuliche übergehende Fläinmck'cn. welche a»ich durch Abstrcichc» an der Erde nickt zu entfernen waren. Ebenso war der Bart deö Vatcrö plötzlich vo» laute» Flämmcken garnirt, die sich nickt wcgstrcick'cn ließen, »»'ährend sich an den Spitzen dcö Bartcö seines Solmcö nur kleine elek trische Fläminchcn zeigten. Bel Eintritt dcö Sck'ncewetterö ver ging daö Phänomen. — An, frühesten Morgen dcö Bußtages ward die Feuer wehr schon durch zwei zum Glück kleine und schnell zu besiegende Feuer alarmirt. Gegen 4 Uhr früh brannte In einem Seiten gebäude dcö Zeughauses (ZcughauSstraße I) die hölzerne, zum Dach führende Treppe und daö Sparrwerk, weil man un vorsichtiger Weise einen Kasten mit glühender Asche an die Treppe gestellt hatte. — Später, '/-7 Uhr. entstand Im Parterre des Hauses Kaiserstraße 4 ein kleines Feuer. welchem einige Klnderklcidcr und etwas Wäsche zum Oplrr fielen. Aber auch dieser durch einen nahestehenden glühenden Ofen veranlaßte Brand ward rasch gelöscht. — Jüngst Ist h'er wieder einmal der Fall vorgekommen, daß ein neues Z »vcipfennigstück als Zehnmarkstück auS- gegeben und ohne 'Arg auch vereinnahmt worden Ist. — In» Gcwervehause (Vorderhaus, 1. Etage) batte am Don nerstag Herr Richter aus Wiesbaden »eine 3 0 Mikroskope mit (meist lebenden) Objekten, vorwiegend der »»lederen Tbler- welt angchörig. sür dir Mitglieder dcö Gcwcrbcvercino und deren Angehörige ausgestellt. Die einzelne»» Objekte (Kopf eliicS Baiid» wurmö. Stnidclwürmer. Wasserflöbc, Muschclkrcbsc. Wasscr- aflcln, Trichinen, Monaden. Polypen re.) waren luittclö der treff lichen Instrumente in vorzüglicher Deutlichkeit zu beobachten. Am meisten intcressirtcn die Belucker. wie cö schien, der Blut- umsauf iin Fuße clnev, selbttvcrstäntl ch lebenden, aber betäubten Frosches und die beständige Bewegung .zweier Juiigri, im Leibe eines Wasserfiohö. Herr Richter gedenkt seine Mikroskope dem nächst In einem anderen Saale Dresdens für Jedermann öffent lich aniziistcllen und Ist der Besuch der Ausstellung als sehr lohnend bestens zu empfehle». Besonders Dresdens Sck ulanstaltcu seien hierdurch auf die Ausstellung aufmerksam geinacht. . . 57. H.c". welcher in der Stacht zum Sonnabend etwas teS süßen Weines voll auö der linier», Altstadt nach seiner in der tLecvorstadt gelegenen Wohnung hclnilchrtc, ist unterwegs, wie er glaubt. durch eine Frauensperson, uni sein Portemon naie mit über vo Mark Inhalt de stöhlen worden.
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