Dresdner Nachrichten : 12.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-12
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- Dresdner Nachrichten : 12.03.1877
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s. Ul. er Klle ein» N '°,4. kern, ise igr.. Me lcher gen- rtikel i-e! Mc«. -)cld- ebret pcisc. thee- k 5.0 »Pf.. Ban- » aus 'alter cnier sirod- :r für iilcte Biu- »iilstc «crsil- I.. 1 ' Pf., aßec- cider- aappe ,cdcrn cmak- sowft «derer i. nn, s. !> firne, n zu IW. (lagen in be iwabl. lagen- 25. r. abrtk n N. ofiehlt i'nqer. «r: 7t Vi.rtenllra», l» «den» vemeatrpni« vt.rt.IIähr» Uch 2 MolkLüPiae., durch dir Post 2 Mici'ü Pjge. chiiPl.Stummrr» rv P!»r. «ull,» 32000 »,»>. 8«r dir «llck«a»r ein^» landlrr Kanuscrtvt« »«cht «ich dir »ted.cti»» nicht »erdtndlich. 2»l«ralk».»n»kdm« «ul- »iil»! ch«.I,«»»i» und >««>«» m H.mdurg, ver- itn. wlcn. 2'«vö«. «o«ol. vccelau, Knulhir» a. M, - «.».«.««« tnverlt», L.iVtta. Wie», tzimdurg, graiiksurt », «.. MUn- chr«. — »«u». » <l«. tu grauklurt » M. — Ü». U«t«I in «themiiltz»- bullt», »uUle» ch t^li. in Pari». Montag 12 MSrz) i»i Tageblatt für Uolitik, Anterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Iremdenkijte. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch K Ntlchar-t ln Dresden. Verantw. Nedacteur: Fr. Got-scht in Dresden. XXII. Jahrgang. S»Ur«t» »erden Udrte». kirnt« lS dld«ld.» Uh» »n»tN»m«e», Sonnt««» dt» Milt»,» »Uhr. N» »ikujladl: «rohr Kldttcr» »Nlie o dl«4!achm.» Uh». — l cc Naui» einer ein- ipolllgo, 2>tlil«eU« kdsiet iü PiNk. «ilUAklezcht dt» Zcile HU Pis«. «ine «tiarauile tilr dn» »öchilIi>L>Kt Erjche'nen der ^uicrute wir» nicht gc-evr». »In^wärlig« tlunoncen» Aullrüge vu» uu» und«» lanuieuFilincu und Per sonen tnselilk» >oir nur «e«t» Prünnmeraudn» H1«l,lu»g durch Priel» mnrlcu oder Posieinzoh- iuixi, Acht Lilveir lone» In Pigc. Ju>o»ie siir die Montag», ^iumiuer «der nach einrui .Zeiilag» di« Peiilzciie 20 Psge. MItredacttur: vr Lmtl Dresden. 1877. Locale» and Sächsische». — Gestern und vorgestern haben am Königs. Hofe die Vor stellungen der von I. Maj. der Königin höchstselbst entworfenen lebenden Bilder-Näthsel stattgefunden, an welchen sich Herren und Damen der nächsten Umgebung deS König! Hofes auf das Wirksamste betheiligten. Die Auflösung der Näthsel ergab zusam- mendaS Akrostichon: „Bilder aus neun—Jahrhunderten". Die Vorstellungen fanden in dem Eckparadesaal im König!. Schlosse über dem Grünen Gewölbe statt und hatte das scenische Arrange ment der König!. Intendant Herr Graf Platen unter Assistenz der Herren Regisseure Marcks und Richelsen selbst übernommen. Vom Königl.Hoftheaterschauspiel-Personal war nur Herr Engelhardt actio betheiligt, welcher in einem der Bilder im Salonfrack ein reizendes Couplet vorzutragen hatte, welches höchste Heiterkeit erregte. Wir hoffen, über die Details des sinnigen Arrangements noch einiges Nähere berichten zu können. — Ueber die Gründe, weshalb sich für einige Thcile des kgl. sachs. Armeecorps diejenigen Dislokationen, deren wir gestern gedachten, empfehlen, enthält der Neichstagsgesetzentwurf über die 1 68-Millionen-Kasernenanleihe einige nähere Angaben. Darnach sind in Meißen die Quarticrvcrhältniffe nach Räumung des einzigen größeren MassenguartierS höchst ungünstige geworden. An militärsiskalischen Gebäuden ist nur ein Lazarethgebäude vor handen, in dasselbe soll später das Landwehrbezirks-Commando kommen. Alle übrigen Garnisonanstalten sind ermiethct. In Grimma und Lausigk fehlt'S gänzlich an größeren Mannschafts- Quartieren und an Ställen. DaS ganze Reiterregiment soll in die unmittelbare Nähe Leipzigs kommen, woselbst bereits das zum Bau- und Reitplatz erforderliche Areal in fiskalischen: Besitze ist. Aehnliche ungünstige Quartiere und Stallungen sind in Noßwein und Pegau; das Militär hat alle Räume nur mietweise inne; beide Städte eignen sich nicht ferner zu Garnisonen. — Zn den Räumen des JägerhoftS hatte ein Theil der Herren Offiziere am Sonnabend ein »Abschied sessen beim Scheiden auö den alten Kascrnen-Näumen veranstaltet. Nächsten Donnerstag wird zu gleichem Zwecke und in lenselben Räumen der andere Theil der nach den neuen Kasernen übersiedelndrn Herren Offiziere sich beim Mahle versammeln. — Gestern feierte unser beliebter Hofschauspieler Herr Engel- bardt in aller Stille und nur in engerem Freundeskreise sein 25 jährigeS Künftleriubiläum. Alö besonders günstiger Umstand ist eö zu betrachte», baß Herr Engelhardt gerade an diesen: Tage die Ehre hatte, tm Kreise der Allerhöchsten Herr schaften wirksam sein zi: können. - Eine die sta bträthl ichen Unterbeamten aufs Tiefste berührende Frage bürste nächste Mittwoch tn der Stabt- verorbneteuittzung zur Entscheidung kommen. Eö ist baö Schicksal der beiten Pen«ionöka, sen der Unterbcamten. Bekannt ist auch dem größeren Publikum, daß diese Beamten seit Jahren viel zu hohe Beiträge für diese ihre eigne und die Pensionökasse für ihre Hinterlasscnen gezahlt haben und noch zahlen. Ter Vor schlag deS RathS geht nun dahin, beide Kassen dem Stavtvcr- »:öge:> einzuverlcibcn. Hierdurch «üblen sich die Beamten ams Empfindlichste geschädigt. ES kann keinem einzigen Steuerzahler erwünscht sei::, baß die Stadtkasse zu Unrecht aus Kosten der städtischen Unterbcamten sich bereichert. Vielmehr geht baS Gc- :echtigleitSgciühl der Bürgerschaft ganz unzweideutig Hand in Hand mit der Ansicht bedeutender Rechtslehrer, daß eine derartige von Beiträgen der Einzelnen gebildete Kasse deren Privateigen- ttmm und alö iurlstische Person oder Stiftung zn behandeln Ist. Selbst beim hiesigen Stattrath hat man praktisch nach diesem Grundsätze verfahren. ES bestanden bis zu»: Zntzlcbcntretcn der levivirtei: Städteordnuna am 24. ölpril 1873 drei Kassen: eine für die RathSwittlven, eine für die Subalternbcamten, die dritte für deren Wfttwcn. Ehe die neue Städteordnung in Kraft trat suchte der Rath für die Ratböwittwenkasse die Verleihung der lurlstischrn Person bei der Regierung nach und erhielt dieselbe auch, wie billig, zugesprochen. Dieser Fond beträgt setzt Uio.ooo Mark und wird so wcnia in Anspruch genommen, daß man auch gewordenen Kindern früherer Stadträtvc höchst an- großsährig sehnliche E sehnliche Geschenke daraus gemacht hat. Leiber hat der Rath versäumt, für die ähnlichen Kassen seiner Untergebenen auch die juristische Persönlichkeit auSzuwirkcn. Man kann sich denken, daß die Unterbeamten in dieser Ungleichmäßigkeit des Verfahrens keine besonders väterliche Fürsorge erblicken, zumal wenn sie wissen, baß der Chemnitzer Stadtrath mit der dortigen RathS wittwenkasse viel cvulanter verfuhr. Die Stadtverordneten haben schon 1803 und 1804 dem Nalhe gegenüber die Rechte der Unter beamten ausdrücklich anerkannt. Man darf überzeugt sein, daß sie sich setzt wiederum von gleichem Rechtssinne leiten lassen werden. Sie würben eü in ihrer Mehrheit selbst dann thun. wenn es eine Stadtverordncten-Wittwenkasse gäbe, die alö juristische Person unerkannt wäre, denn sie würden nicht zugeben, baß die ärmeren Beamten bezüglich der durch ihre hohen Beiträge angesammelten Fonds schlechter behandelt würden. — Die beutscheNeichS - Bank hat im verflossenen Jahre einen Reingewinn von 12,140.730Mark oder über lOProc. ihres Gruud-Capltalö erzielt. Derselbe vcrtheilt slch wie folgt: 4>/sProc. Zinsen aus 120 Millionen Mark Reichs - Bank - Antheile--- 5,400.000 Mark, zum Reserve-Fond 075.000 Mark, an das deutsche Reich 1.050,000 Mark. Super-Dividende 1,050,000 Mark, Zahlung an Preußen (verrührend aus der Staats-Anleihe von 1850» 1.805,730 Mark. Die Gesammt-Divibende beträgt dem nach O'/g Proc. (Daö hätten wir unö ganz anders gedacht!) — Eines solchen abnormen strengen Nachwinters wie heuer, können sich die ältesten Jahr marktSleute nicht er innern. Töpfer, Böttcher, Korbflechter und die ganze Jahrmarkts- Industrie breitet sich bieSnial zwar tm Helten Sonnenscheine» aber aus festgefrorenen, schneebedeckten Straßen aus. In den ersten Morgenstunden des Sonntags zeigte daö Thermometer an ge schützten Stellen der Stadt lO Grad MtnuS. an den exponlrtesten Punkten der Vorstädte sogar bis zu 14 Grad Kälte. Ein Glück, daß eö in Böhmen milder ist und auf diele Art — wenn eö so bleibt — unsere schmucken Dampfboote den Jahrmarkts« dienst ungehindert durchführen können. Für die Anwohner des ElvstromeS ist eS zur Jahrmarktözeit eine bittere Entbehrung, wenn sie des billigen und beguemen Fortkommen- per Dampf- boot entbehren müssen. Gestern waren die behaglich geheizten Boote sehr gut beseht. Menschheit unv Statur büßt die Milbe de» eigentlichen Winters durch Länge und Strenge de» Nach winters. Die milden Wintertage sind längst veraeffen. aber die vkärzkälte wird man noch lange im Gedächtnis: behalten. - Die leidige Rinderpest trotzt immer noch den größten Anstrengungen der Behörden resp. der Beamten, welche gern ihrer Herr werden möchten. Unter den: Vievbcstande des Guts besitzers Carl Naumann in unserem benachbarten Klotzsch a ist dieselbe am Sonnabend Vormittag wirk er von dem königl. Bczirksthierarzte ronstatlrt worden. Eö dürften ihr 7 Kübe, 1 Bullen, 1 Kalbe und 3 Kälber zun: Opfer fallen. - — Morgen Abend 8 Uhr soll im vorderen kleinen Saale deS Gewerbebauseö eine Lssentliche Versammlung, bchusS Tlscussion der Frage, was zum Schutze gegen die so häufig ver kommenden Schäden durch Bruch der Wasscrlcitungö-Röhren zu thun sei, abgehaltcn werden. (Näheres siche im Jnseratentbeile). — Nächste Mittwoch wird der h'esige Militärverein „Jäger und Schützen" ein großes Concert zum Besten «einer KrankenunterstützungS- und Begräbnißkasse In: hiesigen Gcwerbe- bauösaal veranstalten. Herr Musikdirektor Werner mit der Kapelle des SchützenregimentS ..Prinz Georg" bat in bereit willigster. kameratschastlicher Weise sein uneigennütziges Wirten zu kiesen: wohlthäiigcn Friekenowerte versprochen. Hierdurch wird zugleich Gelegenheit geboten. z»m ersten Male unsere Schützenkapetle, welche unter der Leitung Werners so glänzcnte Erfolge zu verzeichnen bat» an dieicin Orte zu bereu und wird die vielgerühmte »Akustik teö Gewerbchauoiaaleö hierbei trcifiich zu statten kommen. Möchte recht zahlreiche Bctheiligung der Musik freunde es ermöglichen, unseren braven, bcldcnmüthigen Soldaten von St. Privat unv Villlcrö zu bei: errungenen Lorbeeren aus dem Felke der Ehre einen gleich günstigen Erfolg bei ihrer aner- kenilungswertbcu FriedenSthätigkeit zuzusügen. — An: Freitag Mittag fand man!:: der Flur eines HauseS der Alannstraße eine blinde, hungernde und frierende Frau, die keinen Pfennig Gelv bei sich hatte unv von itrem Manne, einem bekannten Wichshändlcc auö Nateberg, böSiich verlassen worben war. Für die Rückbeförderung nach Rateberg trug die Wohl- sahrtspolizei Sorge. — Eine Geiste ökranke, die mit Ihrem Bruder aus Ser- kowift an: Freitag nach Dresden gekommen war, verfiel an: Abend des geuanntei: Tageö in einer Restauration in der Uferstraße in Tobsucht und wurde deshalb im Stabtkraukcnhause untergebracht. — Ju Aunaberg wird an: >5. Juli d. I. baö vierte M ittcldeutsche Bundeöschicßeu statlfinden. - In Radeberg sind infolge rapider BevölkerungSzu- nahme die O.uartierverhältnisse höchst ungünstig geworben. Da her kommt die Radeberger Artillerie nach Pirna, sobald die Pir naische:: Gardcreitcr nach Dresden verlegt sind. Endlich soll, wenn baS in Elsaß-Lothringen in Garnison liegende sächsische Jnfantvle-Reglment nach Sachsen einst zurückverlegt wird, eine neue Kaserne erbaut werden. Wo? kann die Nedgction dieses Blattes ebensowenig sagen, al» die betreffende, dem Reichstage jetzt vorgelegte Denkschrift. — In R etchcna n b. Zittau verstarb am 7. b. M. eine junge Lehrerin, Frl. Steinmann, in Folge Erstickung durch Dämpfe. Die iunge Dame batte in ihrer kleinen Stube einen großen Top« mit Wäsche über den angezündcten Gaskocher ge stellt, war in Folge der sich entwickelnden Dämpfe wahrscheinlich von einer Ohnmacht befallen worden und hat. da später die Wäsche selbst noch angekohlt, durch Erstickung den Tod gefunden Der aniängliche Verdacht eines Selbstmordes ist durch die gericht liche Section widerlegt worben. — Oessentliche Gerichtssitzungen. - Der Ein- spruchstermi» in Privatsachrn Carl Robert Gruiidig'S gegen Hermann Julius Richter von hier ward vertagt. — „Sag' unö, wo Du die Birken gestohlen hast!" so ähnlich «prachcn tie Guts- beiitzer Klotzsche und Finbelsen auö Kaditz eines Abends zu dem Kläger Carl August Bnrkharbt, der eben mit mehreren für das Pfingstieft destiinmtcu Birken angewackelt kan: und alö Hand werközeug eine kleine Säge bei sich führte. Die beiden Herren Oeconome:: hatten nämlich an dem erwähnten Maiavende den Gcmelndewalv von Trachau zu bewachen, der sich vorher einer besonderen Frcgnenz mittelloser Blrkciilieferanteu zu erfreuen gehabt hatte und richteten daher ihr Augenmerk mit um so grö ßerer Aufmerksamkeit auf den verdächtig auöschenden Nacht wandler. Burkbartt batte gegen die Beiden nun wegen Be lcidlgung geklagt. Der Bescheid erster Instanz lautete ans Frei sprechung der Privatangeklagten; die gerügte Bemerkung ward lediglich als ein Vorhalt der Letzteren au den Kläger betrachtet, der weder unter den obwaltenden Umständen noch der Form nach als beleidigendzu betrachten sei. Die zweite Instanz bestätigte den ersten Bescheid. - Unerauickliche Lcenen zwischen zwei benach barten Familien hatte das Oberhaupt der einen, Wilhelm Pfeifer, genöthlgt, an seinen Gegner Carl Schättler einen Aries zu schreiben, dessen Inhalt den Adressaten verankaßte, wegen Bclctdlaung klag bar zu werben. Der Elnzelrlchter fand die Klage begrüntet und vernrthcilte den Prirat-Angeklagten zu 15 M. Strafe und Er stattung der Kosten. Daö Gericht erachtete den Inhalt deS Briefes lediglich als zur Wahrung berechtigter Interessen verfaßt, fand weder Form noch Inhalt beleidigend und sprach daher den Privatangeklagten klag- bez. straffrei, während dem Kläger die Kosten erster Instanz auserkegt wurden. — Die Wäscherin Frau vcrchel. Harzer schrieb an de» Schlosi'erincistcr Gustav Adolf Thomas 2 Briefe, deren Inhalt nicht gerade von liebenöwürdiaen Aeußerungen tn Bezug aus die Schwägerin und Frau T'S übersprudeltc. „Die blonde Dame. — ehrenwetthe Schwägerin, — mit gemausten Sachen Staat machen, — Kerl- engeschaste" rc.. diese Ausdrücke mit dem verbindenden Text beleidigten den Kläger dergestalt, daß er klagte. Thomas konsta- tirte, baß leine Gegnerin überhaupt schon wiederholt wegen Be leidigung bestraft worden war. Der erste Bescheid, auf 10 M. Strafe lautend, warb bestätigt. — Der Handelsmann Fürchte gott Merker, derzeit in Stoffen, soll zn einer dritten Person die Aeußerung, die Stephan batte einer gewissen Frau Giertb Zeug aus der Kommode gestohlen» gemacht haben, behauptet aber, unterstützt von der Zeugin, daß er mehr durch die Bluine gesprochen habe. Hiernach lautete die gerügte Bemerkung so: „Die Stephan hat schon wieder Dummheiten gemacht, denn eö fehlte der Frau Giertb Zeugin der Kommode." ES blleb bei der erkannten Straft von OM. - Reiner Wrlbrrklatsch brachte der Marie verehrl.Fubrmann eine Straft von 30M. ein. wogegen sie er- olglos Einspruch erhob. AmAbenb deS 4.Juni v.J.gingFrauF.mit tbremGemahl bet derKlägcrin verehel.Mann vorbei u da «ollLetztere n Bezug au« die Fuhrmann zu einer Nachbarin die Worte ^Wenn ich nur erst mein Geld hätte", gesagt haben: „Ich bin Ihnen nichts mehr schuldig, aber ich will es Ihrem Mann sagen, wie Sie e» getrieben haben und noch treiben, ich will Ihre Schande schon ausbecken", sagte hierauf die Fuhrmann zu der Mann und der Mann der Mann konnte sich sicherlich mit dem Texte der Ansprache ebensowenig wle seine Frau einverstanden erklären, insolge dessen eine Klage anhängig gemacht wurde. Ueberdle» ließ die F. noch andere ehrenrührige Bemerkungen in Bezug auf die M., wie: „Nehmen Sir sich vor der Fra» in Acht!" u. s. w. laut werden. — Friedrich Louis Seidel klagte gegen de:: Bahnarbcitcc Ignaz Hcrbrich in Schweiusdori unv Ueicr war daraufhin hin vom Gerichtsamt Döhlen zu lo M. Ltraic veuir- tbeilt. Hiergegen erhoben Beide Einspruch, der in geheimer Sitzung vertändelt wurde und damit eiidlgw. daß der Privat- angeklagtc in: Falle der Ableistung eines Rcinigungöcideö von der »Anklage ftcizusprchcn und von den: Kläger in diesem Falle die Kosten anizublingen sind. Al« t«e»r«»Ie»tr>8t!l>« »««>»>»« äsm Uullolin <1«r Dvul^keu öeav.utto iu HüiuduitF äis sm 10. Liier/, um 9 ^'Iir Lioi^ens: «rt. cvin.i, 68 :v ^Vvtkc r. -l- 0.0 Ibo^ioiiiuißsri . . . 7«.l -- UN IV — 4.5 Z 8tiU. iilliO l)ütieci«1, Urtparrinäa . , , . 7Ul I — i0.4 kolvrrzdure .... 70b),p* «n:v 8l.il>, ielur 2lo."kiUi . . . . , ktill, I.I-ir — «..4 ccr.'c 7iv.7 - i-nv vlill, du'loelil, irrvid 70L.4 ? i>0 loieltl. ..o Ilolcivr...... 7kF! XXÜ rli!I, iicitor !^It 70«,t ^ still. Ovilkv — n.:r oxo 8(M, >«u, e-^ou>> 7»7,2 S Ho — 0,9 Kvul'riiirivüSLer . . . 727.2 S t,6I) — ü.o Lloiuvi 760,7 v xo kliil. Ixillv -11.7 1'urig ...... 7M.2 » >0 i>ii«-s'x, oroIÄü ..... 722,2 L 0X0 Fc ilUlloll. I.Iiir — Klnisrudo 7V2,U ' xo LoilKllcii. iivelboitl. - 2,2 >Vi63i4»6en .... 7(0,,7 lUitSüi^, noilurzü) Ixus o! ...... 707.5 ' xo «oinvuoit. iilar — 0.0 701.0 s' XIV 10.(881^, Lt.it U( S — 'i,V I.-il»',,- 7(i7,a S xxo vcltivircti. Iillli, Oeä 0^ 0/» »orliu 7Vü,U Z r' — 5.l :Vi,<> 758,! z- XIV 5518«!,, L'.iiukv — 5., vreeloa 722,8 - >vxc> bs,>««!.« — 0.0 tn.ii öediivo. »i) >'ue1imjU,,.AZ uncl ^bsuäi Loiiues. XaeIimtl.1.A^I r->c1uro». Doborsioiit, <1vr V, ittvraux. Dso llAroiiistsr irrt, iu (-'uu1,ickl- um! 0-l.o mit. ruvo1iweu«1om I?iosto L^blicLSi». »tart^l-eu ül-or orriUctipu in Irlsvtl um! mit s tnv.ieiism 1',vollem r-ii,«ins.it,, i oi m«tS>irFer 1^- ivürmu»8 sotuliou. >Vinäo in ^o><i«i«ui.LoI>iuli6 koiiuuoli, in au-i iziLoii di; »toxic. strsvs,'» Inilts im AorUorzten Ii.rt. /.u^ouommoi«. in Doutsoillirtnl Irv.l8l.iil, vorr.ivxei.ä l.eit.io.8 >VeUer, nur im LU-Nieben unä LilrloLtliüdcu 1u»6t.u dscluiuv- 17,1 lg «Kitt. — WltterungS-Urobaetirung amftl.März. Mitt. 1 Uhr. Barometerstand nach Oscar Bösolt (Wallstr. 10«: 28 Pariser Zoll 3L. «seit gest. l',2 L. gestiegen«. - Tberinometrograpb nachRea»- mur: 3" Kälte. Differenz von gestern zuheutc8"; niedrigste Temp. 10" Kälte, höchste Temp. 2»K. — Die Schloßthurm- fahne zeigte Nört-Wlnd. Himmel: klar. — «Ibv»b« in Dresden. 11.März. Mitt.: 12 Cent, überv. Briefkasten. E. K. „Was halten Sie von jungen, anständig sein wollenden Damen, wenn sie sich ihre Haare auf der Stirne ab- schneidcn und hcrcliikämnicii und auöschen, alö wenn sic direkt aus de»: Bett kämen :" — Wir haben niemals für diese ESkimo- Mode geschwärmt, und meinen, daß diese Haartracht auch dem reizendsten Gesicht einen etwas — pru-cloiinox, mo-« l — bornirten Ausdruck verleiht. Die Franzosen nennen diese Frisur ä la, vlücm ---- Hundcsrisur. ^ »*. PauIine U. „Welcher Unterschied ist bei Masken bällen rc.'zwischen Pantalous, Pierrotö und Harlekins?"-Pan- talone, italien. Eharaktcrmaökc, stellt einen verliebten, treuherzigen, dummen, um seine Liebste betrogenen Menschen :»: weiten weißen Lcblaftockc und langen, zugleich tie Strümpfe mit vertretenden Beinkleidern (Pantalous), dar. Die Maske ist weiß, der Mund breit. Sein ungelenker Tanz im Ballet heißt Pautaiouadc. Der Pierrot ist eine komische, ten Arleguin und Poiicineit iu sich ver einigende Charakterrolle. Seine Kleidung ist bunt. Arlcchllw «Itai.« deutsch Hariciin oder Hanswurst, war bis zur Caroline Neubcrin «in Lauvcgatt bedcnkmalt«, welche ihn von der Buhne vertrieb, iu Lustspielen eine Charakterrolle, ei» scheinbar albernes, aber eigentlich kluges und IcvcnöreicheS Männchen. Leine Tracht besteht in der aus zweierlei Tuck: rautenförmig zusammengesetzten Jacke mit Schellenkappe und der Pritsche. Früher trieb «ich die Zote ungcnirt in der Maske deS Harlckino aus dem Theater herum, letzt erscheint sic in «reißen Glacehandschuhen und Rö«acv»ii:w. H. K. hier. „Wenu Valcr und Mutter gestorben sind, gebt daö Vcrinögcn aus die Kinder oder ans die Großeltern zu rück?" — Co erben in diesem Falle nur die Kiuter. — „Was habe ich alö elterliches Pflichtheil zu beanspruchen?" - Der Pflichttheii der Abkömmlinge beträgt, «venu 5 oder mehrere Kin der vorhanden, die Hälfte, und «reim 4 oder «reuiger vrrl anbei: sind, Hs deü Crbthcilö, »reiche» die Abkömmlinge alö gesetzliche Erben erhalten habe«: würden, falls der Erblaiscr ohne einen letzten Wille» gestorben wäre. F. W. N. Nt ickte». „Ein guter Freund hat meinen zahmen Fuchö. «reichen Ich in meiner Gaststube hielt, in seine»: Gehöft erschossen, abgcletcrt und für seine:, Bedarf verbraucht. Wie kann ich ihn richtig hcrnchmcn?" — Der Schi—r ledert dab Pferd ab, der Jäger „balgt den Fuchö aus." Den: Monsieur Rcinecke ist'S schon recht, erst maust er, dann wird er gemaust. Verklagen Sie den guten (?) Freund, vielleicht wird er dadurch selbst so suchöwilte, daß er aus der Haut fährt. .*» Cu miriörablr. „Was hat ein armer Leusel, ein Pechvogel pcw oxcollcmeo, ein vom Fatum Verfolgter, der noch beinahe keine einzige glückliche Stunde hieniedcn verlebt, zn tbun, um eine reiche hüb«chc Frau zu bekommen?" — Wer kein Ver trauen zu sich selbst hat, verdient auch das Vertrauen Anderer nicht. Wir möchten cs jedem Mädchen verdenken, einen: so miserablen Schlappstieiel ohne Saft unv Kraft, wie Sic z» sein scheinen, die Hand zu reichen. Anonym, vier. „Kann ein unbescholtener Arbeiter auch der Gesellschaft der Freimaurer augehörcn ?" — Aus welchen Gründen sollte Ihnen, dem unbescholtenen Mann, ein Bund die Ausnahme verweigern, welcher die erhabensten Ziele verfolgt ? Wir sind sa sämintlich Arbeiter an dem hoben Dome der Huma nität. vereint in brüderlicher Liebe und Eintracht, die Freiheit deS Geistes zu erstreben und zu erblicken daö auö Osten uns cm- gegenstrahlcndc Licht der ewigen Wahrheit. Zwei Sachsen und Leier in Ha in v u r g. „Wird Oort noch die Vogelwiese wle in frühere» Jahren abgehaltcn oder ist nur daS übliche Schießen mit Wegfall der Schau- und Schcnk- buden, und ist die Wlttwc Magnuö mit dem geschundenen Raub ritter noch vertreten?" — Na. wie können Sie nur glauben, daß ich Dresden dieses „Volksfest" (?) werde rauben lassen. Kommen Sie nur ,.'rln ln die gute Stube", der Schund wird ebensowenig .luSblelben, alö tie Raubritter und Rliterinnen vertreten sein werden. .*«, Bkt. in S ch. Wir können nicht umhin, Zweiiel in Ihre Angabe zu setzen, daß die Rcichöbankhauplstelle in Leipzig ohne irgend welche Begründung Ihnen verweigert haben sollte, Ihre Wechsel bei derselben zu tomiciliren. Wir empfehlen Ihnen, bei der genannten Stelle anzusiagen. welche Gründe sie für ihr Vorgehen hat, »'Irrglaube,:, dieselben werten Ihnen nicht vorentbaltcn.
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