Dresdner Nachrichten : 06.05.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187805065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-05
- Tag1878-05-06
- Monat1878-05
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- Dresdner Nachrichten : 06.05.1878
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Nr. 1SK «rlchctnt ««glich «rll», 7 Uhr ta der «r.edUio» vlariknstrahr 12. itdon« «cmkNllprci» »ierlelj!>«r« «ich 2 Mark b0Psac.durch »ic Post s Marl 7» Pige. itiiltcl.Slummrrn lSPsg«. kiuflagr 33000 Ikrpl. Wir dir Rückgabr einge- sauültr Mauulcrivle «acht sich dir iNedaclto» »lchl »erbtiidlich. ^nscriten-Aniiodme au»- wärt«, uu« V»,-I«r in Hamburg, vrr- li», Mcn, Lctvjig. voicl, vcctlau, nraulsurt a. M. — Kuä. llo»». in vcrltn, Leipzia, v!tru. Hamburg, stranksurt a. M., Mün- chcn. — v»ab« ch 0«. in Nronksurt a, M. — Pr. ,»>»t in Slirmnitz. — N»> «iuIII.r t H», «v ««»t». Mltredaeleur: vr.«:«,» 8ür da- Feuilletov Lu<tvr1« S»rtu»»w». -Deranstv. Medacteur.' ^ ttvlurtel» L»vUIvvlL in Dresden. . Tageblatt für 'Zsliük, Untelhaltüng,Heschäftsverkehr. Aölßmbericht, Iremdenliste. xxm. Jahrgang. Trcsöcn, 1878. Montag, 6. Mai. Inieratr werde» Marte,» Sirabc l2 bt» Ab.SUlir angenommen, Soiiiilagl bi« Mittag« »2 Ubr. !)el »leujiabt: «rohe Malter, gatte u dt« Nachm..« Mir. — Der Slaum einer ein- Ivatiigcn Peittiiette tollet lü Pjge. Uingejandt die Lctlc uu Pjge. Eine r»arantte Ittr hg< nachntagige irrsitm« Nk» der Jujcratk wir» nicht gegeben. Sluiioärlige i'lnnonlcn« ltustrage ran un» »ude- launien!Urmcn »»L Per sonen tnscrirc» wir »u« gegcnPruNUmcrandr« hjadluna durch Liri',« marken oder Policinzag- luv» Achl Lüben logen >k- P ge. Iniceatc -UI die Montag« Nnmmec »der »ach einem Fcmagr btc PiUljeüe LU P ge. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, 5. Mai. Die „Montagsrevue" registrirt die letzten etwas befriedigenderen Nachrichten über die Situation, bezeichnet jedoch den jetzigen Zustand der Orientfrage als einen solchen, der jedem Staate alle Eventualitäten zu erwägen gebe. Oesterreichs Politik erfülle nicht weitgreifende Tendenzen oder Erwerbsgedanken oder ehrgeizige, selbstsüchtige Pläne, wohl aber den festen Entschluß, sein eigenes Interesse zu schützen. Petersburg, 5. Mai. Nach der „Agence Russe" ist der Eindruck der Situation ein viel besserer. In der Stadt circuliren Gerüchte über die bevorstehende Ankunft des russischen Botschafters in London, Grafen Schuwaloff. Dieselbe stehe mit einem freund schaftlichen Ideenaustausche zwischen den Cabinetten von London und Petersburg im Zusammenhänge infolge der jüngsten Verhand lungen zwischen beiden Negierungen. — Die Räumung der Stadt Artivin durch die Türken wird hier als Anfang der Ausführung des Vertrages von St. Stefano angesehen. Dresden, 6. Mai. — Mit beute tritt der Stadtkommandant Herr General- Mai o r v. M iltitz einen vlcrwöcheutlichcir Urlaub an. Seine Gcschästc Met inzwischen Generalmajor v. Funke. — Bei den diesjährige» Ostcrattsnahmcpriisuiigcn auf die Kreuz sch ule ist cs ausgefallen, dag abermals eine verhältniß- mäsjig größere Zahl Knaben, die auö den hiesigen B ü rg c r- schulen lamcn, nicht die nöthigea Kenntnisse hatten, um i» die Serla zu kommen. Woran mag daö wohl liegen? — Die Leipziger Ostermesse nimmt Heuer einen wahrhaft kläglichen Verlauf. Jedermann sah dicö zwar tomme», aber die Wirklichkeit ist doch noch trübseliacr geworden. Ler. käufcr sind in großer Masse in Leipzig, hingegen fehlt cö sack ganz an Einkäufern. Zahlungen gehen last gar nicht ein. - Attenberg. Die Verwaltung diesiger, mit Hille dan.kcnSwcrthcr SlaalSunterstützuiig seit 4. März d. I. i»S Leben getretenen S t r o h g c s l c ch t s cd u l e kann nicht umdin. gegen über dem in Nr. l2i d. BI. zu lesenden Artikel in Hi,nicht aus das hiesige Gcslechtwcscn Folgendes zu bcmcrkcn. Wenn auch dem Eimcudcr bcregicn 'Artikels in manchen Stücken Recht ge geben werden muß unb Einiges pon dem Gesagten nicht ganz zu verwerfen sein türltc. so sind zunächst die ziemlich starken'Angriffe gegen hiesige Bevölkerung entschieden zurilckzuwciscn. Es ist rein umnöglich, während der kurzen Zeit dcö Bestehens der erst vor mehrere» Wochen eröffnetcn hiesigen Slrohgesicchrschuie schon ein Collgiltigcs Urlheil über dieses Institut zu lallen. 'Aller Anfang ist schwer und ein junger Baum trägt nicht gleich Früchte, nach dem man ihn erst gepflanzt hat. Jedes neue Unternehmen hat seldstredend mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpie», so auch unsere Strohgcflcchtschule. weiche vor kaum zwei Monaten zur Eröifnung gelangt und im Hinblick aus die vorgerückte Jahres zeit mit Ende April b. I. für den bevorstehende» Sommer ge schlossen worden ist, um im nächsten Herbste für daö Winter halbjahr wieder ihren Fortgang zu nehmen. Wenn pon den An sangs über öl» Schülern kurz vor Schluß der Flcchlschulc nur noch gegen 2t) Kinder die letztere besuchten, so hat dies seinen Grund namentlich darin, weil die meisten Eltern wegen ihrer Mittellosigkeit gezwungen waren, ihre Kinder der Flcchtschule, in welcher sie bei dem Lernen von Mustern natürlich momentan wenig oeer gar nichts verdienen, wieder zu entnehme», um ihnen tthuentcice Beiehäsligung zuziiwciicu. Jnsoiern ist allerdings der Wunsch berechtigt, daß den die Flcchtschule desuchcndcn Kinder» unbemittelter Ettern, während sie sich die neue Technik aneignen und neue Muster lerne», mindestens so viel Verdienst erwächst, als ihnen die frühere Flcehtmckhodc cinbrachte, und also drnch Zuschüsse der königliche» L taatsreglcrung eine ciitivrcchcudc Gcid- kulichädigung gegeben wird. Empfehlen würde cö sich, wenn die hiesige und vielleicht auch bcuachbaric FIcchtschulcn, analog den königlichen Kiöppclschulen in Annabcrg u. s. w., ganz unter Lei tung unb Dotation des Staates kämen. Tic »Notbwendigkcit einer Reorganisation kcö Sirohflechtwcsenö wirb hier allseitig anerkannt, auch ist Sinn und Trieb iüc die neue Technik behufs Erzeugung von Modcgefl echten durchaus verbanden, was am Vesten die diö letzt in der hlcsigen Flcchtschule gehabten guten Erfolge beweisen. Wie man hier bemüht sein wird, aus jede nur mögliche Wciie daö Institut der Flechtlehulc zu fördern, namentlich auch durch einzunlhrendc Pramiiruugcu der besten Flechtschülcr und andere Veranstaltungen Lust und Lt:oc zur Sache zu erwecken, so soll in Zukunft auch daraus gesehen werden, daß der Besuch der F-lechtschule ein obligatorischer wird und sich die detr. Eltern auf alle Falle verpflichte» müssen, ihre Kinder vor Be endigung deS jedesmaligen Lehrcursuö deinFlcchtuntcrrichte nicht zu entziehen. Sicher wird sich daö einer neuen Aera eiitgegeii- gehente Flechtwcseu. wenn auch nicht auf einmal, so doch nach und nach heben, »nd man wird soctjchreilen mit dem Zcitgeisie zum Wohle der GcbirgLbcvölkcrung. — B ab Lande ek. Von den in Mitteldeutschland gelege nen, natürlichen warmen Quellen (Woltensteiii. Warmvrunii. Landcck, nimmt unbedingt daö Letztere die erbe Stelle ein durch leine herrliche Lage in einem von allen Sellen vor Winden ge schützten, ringsum bewaldeten Hochthale l>4ll'N über dem Ostsce- spiegel). Seine mittlere Temperatur beträgt 12,-18» R.. siebt also um 2» niedriger, als die zu Breölau. dessen Winter im Mittel dagegen IV,' kälter, alö die Landcckö sind. Die reine, wlndsreie, kühle Sommerluit «nacht eS geeignet zum Sommerauient« halt für Sommerfrischler und Lungenschwache, die je nach dein Grade ihres Leidens zu Wagen oder zu Fuß ihr Gemüth in der herrlichen. schon von Leopold von Bach bevor zugt genanntcn Natur erheitern können. Dian denke an Kamen,z mit seinem seenhasten Schlosse JohanneSbcrg, das herrliche Glatzer Gebirge, daö Bielatbal Die biö 2:1,2 K. 36 0. «varmen. an Stickstoff und freier Kohlen säure reichen Bäder der Land ecker Schwefelnatrum- gnel len erweisen sieh criahrungögemäß als sehr heilsam: beim männlichen Geschlecht gegen Folge» körperlicher (z. B. durch Kriege vcranlaßtcr) und grilliger Anstrengungen und Strapazen, sowie gegen damit gern eiiihcrgebcndc Neuralalcn aller Art lHültwch, Gestchtöschmerzen rc.); beim weiblichen Geschlecht ausier arge» die ähnliche, hier nur noch häufiger austretende nervöse Erregtheit, beionberS gegen die verschiedensten Frauenkrankheiten und Beschwerden der Nückbilduimöjahre. Im AllWnelnen be» fördern sie, wie die eigentliche» Wiltbädcr iGastrin, Nagatz) auch die Erhaltung der Kräfte Im späteren Alter bei beiden Geschlech tern. Die allgemeine und örtlick e Kräftigung, selbst die Beheb- ung vo» Lähmungen wird weiter unterstützt durch Schwefele sen- ,noorbäder; die Genesung der Lungen und des Unterleibs durch Darreichung srischcrKräutcrsättc; wie denn überhaupt die Bace- directlon seit einer langen Reihe von Jahren, gestützt und unter stützt durch die umsichtige und ccsabrcne Leitung des ersten Bade- auteS, Herr«, geh. Sauitätörath De. Laugncr. sich cv hat ange legen sein kaffen. den Badccomsort inchr und «»ehr durch Ver besserungen der Neuzeit zu hebe». Seit Kurzem habe» auch Freunde der methodischen Kaltwasserkur in einer in Lantcet er richteten Kaltwafferanstalt Gelegenheit zu dcrarligcn Kuren unter erfahrener Leitung. I», Besonderen sei noch einer äußerst «rohl- thätlgen, durch die unermüdliche Thätigkelt deS Herrn geh. Sa- nitätörath vr. Langner begründeten privaten Anstalt gedacht, in «reicher Osficieren aller deutschen Armeecorpö aus die liberalste Weise iür dle Zelt eines Kuramenlbalts in Landcck freie Woh nung unb Bäder gewährt werden. Der Genannte hat auch dein leitenden ärztlichen Personale des 12. Nrmcecorpg bei seiner An- wescnhcit in Dresden diele Anstalt zur Benutzung Seiten detr. Kranker offcrirt. Möge daö Bad seine Heilkraft an unseren Krie gern wie an Friedrich dein Großen nach dem schlesischen Kriege dcwähren. Biöhcr war cö freilich sehr beschwerlich, »ach Landcck zu gelangen, da man reip. vo» Fraukensiein-Kamcnz ühcru Glatz aus eine «»ellenlange Wcigcufahrt dahin zu mache» hatte. I» diesem Jahre lann «na» mit Eiscnbah» h öRciigcrödorf im Bicla- tbale fahren, von wo aus der Wage» binnen einer Liundc durch daö reizende Bielatbal unö nach Landcck bringt. Hoffentlich rcali- sirt sich der Plan, die letztgenannte Station durch Pscrdcbahiiverkcbr mit Landcck zu verbinden. Je leichter man de» Zutritt macht, um so mehr wird sich dieses ebenso ithlliiche, als wobltbälige Bad heben, vr. X. — Der Frühling ist mit seltener Pracht eingczogcn, mit ihm die Königin der gefiederten Sängcrwcit und zwar in zwei Paaren: die Nachtiaall i!» Königlichen Großen Garten. Früher, vor 4<t bis 50 Jahren, bat cs in der Umgebung Dresdens häufig Nachtigallen gegeben, aber der gänzliche Mangel an Nisl- plätzcn hatte sie vertrieben, da die Gärtner, um recht vicl und schöne Blüthcn an den Ziersträucher» zu erzielen, Ne Schößlinge stets wcglchnittcn. Dieser Vogel will aber einen starken, dichten Busch unb bank sein Nest mit großer Vorliebe im Jasmin. Die Sängerin unterscheidet sich wesentlich von unseren Gcsangö- königinncn, alö Frau Schuch, 'AlvSlchcn. Holmcnlcr, dadurch, daß sie nicht allein jeden Abend, sonder» auch des Morgens ihre köstlichen GesangSweisen hören läßt und nie — absagt. — DaS erste Sommer-Abend-Eoncert aus dem Berg» kcller rinvct heute von Nachmittags l> UI r an statt. Herr Musikdircctor Ehrlich hat iür icl» bigliedrigeS Musischer cln schöiicö Programm arügcslcllt, die Localttätcn sind von Herr» Tbamm auis Beste erneuert und Vvrgcrichtct worden unb die Gartcnanlagcn crgulcken jetzt zumal durch den herrlichen Holluntcr- duit. Getränke und Speisen lasse» nichts zu wünjchcu übrig. — Bei drin vorgestrigen Gewitter schlug der Blitz in der Nähe unseres Redactionö-Locales nicht in eine Linde, sonder» in eine Schwarzpappel. Die Wirkung deS Schlages war eine sehr interessante. Der Blitz traf in den Gipfel deS mächtigen BanmcS und fuhr daran nieder, aui seinem Wege einen mächtigen 2lst ab- rcißend. Wenige Pieter über dem Boten scheint der Blitz ab- gcsprnngcn und dann i» die Erde gedrungen zu sein. EinBrand- slcck ist nirgends zu ichen. Das Fortgcdeihcn des schönen Baumcö ist durch den Blitzschlag nicht in Frage gestellt. — Die öffentliche Lerhanblung gegen die bei der Wurze lt er F l e l scha sfa i r e bctheiligtcn Personen findet nunmehr bestimmt vom III. biö 15. Mai statt. ES werden nur :i5 Zu- trittökartcn auSgcgcbcn, so daß nur die dabei zunächst Jutcressir- te» de» Verhandlungen beiwohnen könne». Da an de» genann ten Tagen gerate der Oschatzcr Jahrmarkt abgehackten wird, sc würde freilich dcr Züdrang des Publikums zu groß werde», «renn nicht Karlen auSgeacbci« würden. Immerhin wäre cö wünschcno- wcrth gewesen, wenn inan für diese Verhandlung, die schon lange mit großer Spannung erwartet wurde, den großen Rathoaubsaal gewählt hätte, der eine größere Tbeilnehmerzahl gestattet haben würde. - Von der Zutraulichkeit der Sperlinge zeigt folgendes Beispiel. In einer hiesigen Vorstadt bat ein peer aui einem vor dem Fenster seiner Schlaikammcr angebrachten Blumcn- brele zwciEigarrcnlistchcn befestigt, de nach Art der gewöhnlichen Staarkästcn mit kreisrundem Schlupfloch und vorstehendem Sitz- stäbchen hergcrichtet sind I» einem dieser Kästen hat sich sofort nach dem 'Auistellcu dcr>c!0c>! eine Lpatzciisamilie einlogirt, trotz dem daß daS Blumcnbret noch nick t mit'Blumenstöcken besetzt ist, durch welche die Kästchen gegen das Fenster gedeckt sein würden. Daß übrigens die Spatzen biö in tlc Schlailammcr lcinmcn. ist sckwn öfter beobachtet worden und hat man sogar bemerkt, daß dieser Wohnraum meist a!S ZnkttichtSort bei den. io o'l vorkom- mendcn Kämpfen und Verfolgungen des Spatzcnv.IkcS unter sich benutzt wird. - 'Am Sonnabend Nachmittag stürzte von dem Hause am Dippoltiswaldaer Platz Nr. 2 eine K a tz e vom Dache und blieb anscheinend leblos aus dem Trottoir liegen, nachdem tieielbc dann von eiuein Dicnslmann amaehotzcn und in das HanS ge tragen worden, sprang sie aber demselben vom Arme und lies munter davon. Wenige Stunden darauf ist sie aber dennoch krcpirt. — Am stO. v. M. Ist der Leichnam deS von der hiesigen Staatsanwaltschaft «regen Unzucht mit Kindern verfolgten Maurers Friedrich Wilhelm Ehrhardt genannt Brabant aus Pirna unweit EoSwlg angescknvominen. In seiner Westentasche fand sich ein von ihm geschriebener Zettel mit dem Datum: Pirna, den 2N.Apl!I 1^78, worin er die «bin dcigcinesscnc»Ver brechen theilö in 'Abrede stellt, thcllö zugcstclst. - Bei WclßenselS stürzte sich ein 18jährlgcS Mädchen, welches bereits Mutter von außerehelichen Zwillingen ist — der Vater ist 17 Jahre alt — mtl de» Kindern i» die Saale, wurde aber von Fischern gerettet. - Ocssen Nieste Gerichtssitzungen. Vor dem Schöffengericht unter Vorsitz deö Herr» Gerichtsrath V,-. Franckc erschienen unter der Anklage des Diebstahls dez. der Hehlerei der Handarbeiter Wildem Moritz Kästner aus VraunSdon und dessen Ehefrau, Carl August Jahuichen auö Grund bei Mohorn gleich falls «nit Gattin und Johann Trangott List auö Ostrau bei Döbeln, sämmtliche z. Z. im Dorle Gorbitz wohnhaft unb »och unbestraft. Kästner zunächst stabl vor Weihnachten v. I. ans dein Schmldt'schen Ziegeleigrundstückc in Obergorbitz einen am Zaune hängenden Flauenrock im Werthe von l Pik. 50Ps. und eine Holzwanne in demsciben Wertbe, die sich hinten ain Schmidt- schen Hause befunden batte. Beite Objekte nalun er mit nach Hause und seine Frau, die über den widerrechtliche» Erwerb nicht In» Zweifel sein konnte, trug kein Bedenken, dieselbe» zum Ge brauche ihrer Wirtbschaft einzuvcrlcibcn. Alö Motiv zu den« Diebstahl führt K. an, baß er in letzter Zeit arbeitslos und dal-cr ohne allen Verdienst von der Noch zu dem strafbaren Schritte getrieben sei. List, Jährlichen und Kästner wurden ferner am Abende deö 0. Februar einig, der Gutsbesitzerin Christiane verw. Fleischer In Wurgwitz einen nächtlichen Besuch abzilstatlcn. bei welchem eö sich um die diebische Wegnahme von Kartoffeln bau- dein sollte. De» nächste» Anlaß zur Ausführung dcS Proic.lcö gab List, der mit einem Sack unter dem Rocke zunächst bei Käst »er erschien und sich mit diesem daun zu Jährliche» verfügte, der ebenso wie K. der Aufforderung „Tartoffeln mausen zu gebe»" willig Folge leistete. Die Langfinger Trias pamrtc zunächst I» voller «stärke über, dez. durch eine von innen geöffnete Eingangs- ibür und machte sich d.ttni so lange an einer, »ach den 'Angaben der Bestohlenen vcrlchiosscncn Kcllcrthür zu schassen, bis dieselbe den Eintritt der Männer in den Keller nicht uicbr binderte. In Ermangelung von Kartoffeln nabincn d e Angeklagten mit einer Partie'AepsclkRcilicttcnj i'üriich, von denen dcr Scbcnci l«iM. kostete und theiltcn dann die Beute zu gleichen Thcilen. Während List seinen Theil sür i Mark verknuste, »ahmen Kästner »nd Jährlichen den ihrigen mit nach Hause und ließen Frau uns Kinder sich daran satt essen. Wahrend die verehcl. Jähnichc» offen zugestand, mit Kenntnis! von der Sachlage die Acpiel an sich genommen zu habe», verhielt 'ich die vcrchel. Kästner rcjcr- vlrtcr und wollte sie früher dem Gendarm gegenüber die bei ihr Vorgefundenen Reinette» gckauit haben. Herr Staaisanwatt Brückner hielt bezüglich der :i männlichen 'Angeklagten für er wiesen, daß insofern ein erschwerendes Moment Vorbauten sei, weil die Genannten erst cingcstiegcn und dann cingebrochcii seien, trat aber in Rücksicht des geringen Diebstahlodiettco der An nahme mildernder Umstände nicht entgegen. Tie Herren Vcr- thcidigcr, Justtträthe ve. Stein o'ür Kästner), U>. Schafsralb ssür List» und Advotat Frcinzel »Gr Jähnicben» bekämpfte» daö doppctteQualificationsmomeiit miiErwlg und besürwortckeiiglcich- zclllg die Annahme miltcruder Umstände bcz. die Aiircchnung der verbüßten UnicrsuchringShast. Das Erkenntnis! lautete iüc Kästner aus 0 Moiiate I Woche Gciailgnih »wovon «', Wochen alö verbüßt zu betrachten sind- und ür List »ns Jähnicben aus je <i Monale Gefängnis! <jc I Monat als verbüßt). Die vcrchel. Kästner wurde wegen der ersterwähnten Hehlerei zu 2 Tagen Gefängnis; vcnutheiit und von der we tt cn Anklage dcrHchlcrci lbcz- dcr'Aepfcl-, cbcnio wi: die verehr!. Jahnichcii. wciaesprochcii. — Ulster den IO Klagsachcn, weiche der Färbermcistcc Bruno Richter in Radeburg wegen Beleidigung anhäiig-g machte, befand sich auch ein Strafantrag gegen den Tr,ca!na Karl Gottlob TciincrMoii., der sich aus dao von ihm weiterverbreitete, gänzlich a»S der Lust gegriffene Gerücht bc-'og, R. hätte bei dein Mch!- hänklcr Baumgärtcl, der in dem R»ckstcr'ichrn Hauic wohnt, zur Nachtzeit Niehl gestohlen. Daö Gcrlckstcamt Radeburg erkannte dicicrhalb aut -st» Ni. Strafe und 20»>N. Buße uns hiergegen er hob der Vcrurthciltc Einspruch. Das Rechtsmittel blieb ohne Erfolg. — In gleicher Weife erkannte in cincr ähnlichen Ange legenheit die zweite Instanz gegen die BarbicröcheirauGraumnitz i'.lRadcburg,diepcniiElnz'lrichtctzu I5M.Strasepclurthe»ltward. — A ngck ü I! digtc G e r l cht ö p e r i) a » d i u n g c II. Heute Vormittag 0 Uhr Hauptvcrhaudlung wider den Kaufmann Friedrich Wilhelm Fähntrich aus Scmicnhnrg wegen im Rück- ialle verübten Dicbskahto und wegen Ucberlcetuug. SL< tt;<»ro1o8>»" Ir«: lLt ol«»« ksststl« 62171 NoUst.öiv 6or Dout-Sclien AosvarLs in ULwourg bsrius tUtz LoruporLta» «m -1. Ala» uin v Illir -loiLOllL: ^'06162011. . . 77,V« Win.!. >Vi11er. lioitt r l) g-iia 8 iV lhirl.t. K hdol ^-U.2 äfocltUolk.-i . . 'öck 7 3 880 Uc->r«tt -!- ÜLjttlvllUrlll . , r.-'.i 1r-ic Irl v.oU-cv'.os — 03 St. pol6r8>1ttpA. 7«F..O ? vtili ivoikdl'io» o.» . . . s:Hl tL.'tll) bl-ci. -r. 6.2 Cork .... 7« Z.Z -s-N-7 3 Vrost. .... Iisitor 3) -s llNO !l.I6er. . . . 76Z.Z - et-»» l§c-l,s! »j- 0.6 8>1t 7^ .» L'.V -r-10.7 Uiimburt,' . . , 70I.Z l>6clookt<) -i I L.2 Sv. inomün äo 7«d'.Z Z d<n!o,»<r!>) g IN4 er 7' 5.2 g-1,!.2 ch? 76 .t 88 (» do.lee'kt") 2. .... 7> ^.6 N»V still borisokt. -i- «c».»i Crololt! . . » 7'.ir.1 boels.-KL -I- 14.9 ? 1r':,l!Eru1tO . . 7'.:thi T leir'tit. ^ Ni,,l UicslLöea . . 76".2 tN/ Ivielit -roU-ij;-) ^14.8 -j-12.3 e» U.stS8»:I ...» 7>.ö.2 -»»> . 7c,, s so l>e ter") -j-12.3 n»i?s»s . . . . 7 6,1.6 kl -j-158 7o_>.2 8 »tr!l 1,4,0 76'. 0 D' still -t-1".4 Ure»,»u , . . . 7 6ö,1 80 lr-elit vnüiaolc,» -^11.8 l) 8eo ru'uix. >) 8o6x.nikk Isiclit. Lio/.ollio ?«SLSlitro^ts». (>.-1on 7.''.vs!liril6n6E Xsixnnx',.17 I^ic>6678cli!''xvn nntl im >V,'8lou Vr-rivie^s,l>6 I.oit-rcs >VcLl6r. (irössttzolksllr ireoij; V6lövr1ei1.s 'Hwi>erLtur, vur 8LüUvU7vvir:v ä.b- ks«r«l»»tr - Wittern»ft«>>ve»r»««ht»ng am 5.Mai. Mitt. I Uhr. Barometerstaud». OScarBösolt sWallslr. Ist): 7t>7 SNillimctcr (ieilgestern 4 Nk.gestiegen). - In Aussicht: Scbicncö 'ckgettcr. — Thcrmomctrograph nach Ncaumur: 15 "W. — Differenz von gestern zu bcietc <> ; niedrigste remp.iO^W., höhsteTcinp. u>"W. Die Schioßthurnlfahne zeigte West-Wiilt. - Himmel: bewöikt- - Elvb-he in LreSken.b.Mai. Mitt.: 1 Cent, unter o. Feuilleton. -h Von Nein hold Becker, dem so beliebt gewordene» Urheber deö «mzähligcmal von ManliSicldt geipiclten Friil'UngS- iiedcö ist soeben «Dresden. RIeö) ein neues Lied iür Sopran, Violine und Klavier erschienen, das sich schnell cinbürgern wird. ES ist Frau Nachtigall ProSka-Schuch gewidmet und dieViolin- stimme sicht wie Lautcrbach auö. Kurz und gut: die reizenden Strophen R. Reinickc's: „Im Flicterbusch ein Vöglein iaß". können nicht melodischer, zartsiniiigcr und interessanter gedacht werden, aiS der iunge Autor sie auigesaßt hat. -j- Der juristische Verlag von I. Guttcntag (D. Collin) in Berlin hat In der beliebten handlichen 'Ausgabe der „Deutschen Rcichögcsetzgebung, Tcrt-AuSgabe mit Anmertuligcii," zwei neue Bändchen veröffentlicht: „Die ConcucSordnung sür das deutsche Reich" von R. Svdow, und „Die Versals ung deö deutschen Relchcö" von l)r. L. v. Rönne. Beide Bändchen sind dauerhaft cartciinirt und kosten je 8» Pfennige. Namentlich sollte die Rcichkvcrfassung im Besitz eines jeden Staatsbürgers sein. Briefkasten. Großenhain. „Ich bin Husar im königl. sächsischen 1. Husaren-Regiment Nr. 18 und soll alS solcher einen Schnurr batt tragen; da ich nun leider nicht viel Haarwuchs unter der 'Nase bade und Nailrcn allein nicht vicl bilkt, so bitte ich ergebenst um Jbre» «»ten Math, damit ich i» nächster Zeit meinen Herrn Instrukteur »ulrieden stillen kann." - Auf die äußere Oberlippe Honig gestrichen. Innen clwaö Mist unlcrgelcgt, soll unbedingt heilen. Der MIN treibt und der Honig zieht. E. F. Wagner hier. „In cincr Gesellschaft behauptete ich, daß 18g«> j,i BreSten zwar die National-, aber noch keine K ommunal ga rdc bestand und ging darauf cineWctte cin. Entscheiden Sie, wer Reckst hat". Die Kommuuaigarde bestand hier schon am >2. September I8R> und waren der Gencraimasor von SchrclhcrShosc» und General von Gablonz Kommandeure für Neu-und Altstadt, und der damalige Mit» regem Prinz Frstdlich August hielt um 2st. September eine Revue über sämmtliche Kcmmlmaiggrdcn Dresdens. » i
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