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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186811040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-04
- Monat1868-11
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1868
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M A09. Mittwoch den 4. November. 1868. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung vom 23. September d. I. ist die katholische Kirchenanlage auf das Jahr L8V8 nach den durch die Verordnung vom 12. Oktober 1841 §§. 7, 8, 10 und 11 bestimmten Sätzen, von denen jedoch die in tz. 7 unter d. e. und 6. bestimmten Sätze auch für diesmal auf drei Viertheile, mithin auf refp. r/4, r/« und */ie deS von den betreffenden Parochianen zu entrichtenden Gewerbe- und Personalsteuersatzes herabzestellt sind, ausgeschrieben worden und somit fällig. Die hiesigen katholischen Beitragspflichtigen werden daher aufgefordert, die auf sie fallenden Beiträge bis zum LS. November dieses Jahres an die Stadt - Steuer - Einnahme (RathhauS LI. Etage Zimmer Nr. S) unerinnert abzuführen. Leipzig, den 22. October 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. > vr. Koch. Taube. Finanzieller Wochenbericht. Wiederum ist ein Monat am Börfenhorizont hinabgesunken. In der ersten Hälfte dürftig an Bewegungen, sprang er in der letzten Hälfte durch lebendigere Thätigkeit desto mehr in die Augen. Iadeß dieser raschere Pulsschlag entsprang mehr einer fieberhaften Erregtheit denn einer gesteigerten Energie. Die Haussemaschinerie knarrte in allen Gliedern und verrichtete ihre Functionen nur mühsam. DaS Börsenspiel hat keinen lebendigen Zusammenhang mehr mit dem Laienpublicum außerhalb der geheiligten Räume, sondern wickelt sich innerhalb des Kreises der ProfesstonS- speculameu ab, je nach den Impulsen der Coterien. Sonst hatte die Spekulation die Aufgabe, als Vermittlerin zwischen Capital und Börse zu dienen; sie war ein Fingerzeig für daS Capital, wohin eS seine Thätigkeit zu lenken hatte. Gegenwärtig begegnet daS Publicum, gewitzigt durch so viele Verluste, den verlockenden Einladungen der Spekulanten mit abweisender Geberde und über läßt letztere sich selbst. Wie immer werden dabei einige Große stetS reicher und die Kleinen immer ärmer. — Seit lange bewegen sich die Hauptsoielpapiere innerhalb derselben Peripherie. Da wallen einmal Lombarden bis 110 auf; dann wieder Franzosen btS 154; ein anderes Mal Credit bis 214 u. s. w. Aber nicht lange, so verrauscht daS lebhafte Wogenspiel, und die CourSströmung sinkt wieder auf ihr frühere- Niveau zurück. Deckungsbedarf ist daS einzige Losungswort der Börse, daS alle Bewegungen bestimmt. Niemand wird aber in dem großen Deckungsbedarf für ein Papier zugleich ein Zeugniß für dessen Werth erblicken. In unserer Zeit möchte eS gerade daS Gegentheil bedeuten, daß die allgemeine Meinung eine ungünstige ist. Gewöhnlich werden die einzelnen Spieleffecte» durch mächtige BankierScoterien vertheidigt, welchen bedeutendere Mittel zu Gebote stehen die Stücke zu verschließen, al- den Gegnern, die Stücke anzuschaffen. Die in Paris zur Geltung kommenden Verhältnisse haben wir bereit- geschildert. Die Baissier-, in Erinnerung früherer Er- fahungen, waren nicht thöricht genug, dem Zusammenwirken der Bank und der verschiedenen Credit-, Eisenbahn- und Versicherungs gesellschaften, welche große Summen Rente auf höheren Befehl kauften, Widerstand leisten zu wollen, sondern deckten sich' bei Zeiten und überließen den Haussiers daS Terrain allein. Da nun die Renteninhaber sich beeilten, zu den hohen Coursen zu realisiren, so war die Hausteagiiation bald zu einem langsameren Tempo genöthigt. Unter diesen Umständen fiel den Führern der Bewegung in dieser Woche die Aufgabe zu, die Rente möglichst hoch zu halten und mit aller Kraft zu poussiren, um durch die Pramienbeantwortung Rückkäufe zu erzwingen und vermittels deS so entstandenen Bedarf- eine Hausse zuwege zu bringen. DeS FiuanzministerS Absicht geht dahin, die alte Rente zu rarificireu, um daS Publicum zu zwingen, die neue Anleihe zu kaufen, von der eS kaum gelungen ist ein Zehntel zu placiren, ungeachtet deS verführerischen Wunder- von fünfzehn Milliarden Subscription. Publicum aber läßt Herrn Magne seine Rente kaufen und bleibt von der Anleihe fern. Der in unserem vorigen Berichte erwähnte Plan deS FmanzmivisterS, den Rest der noch bestehenden 4*/, X Rente mittel- ZwangSconversion in dreiprocentige zu ver wandeln, würde eine Summe von 40 Millionen, also ca. 1 Milliarde Kapital treffen. Natürlich ist damit ein Profit von 20 bi- 25 Millionen für die StaatScasse beabsichtigt, ein Profit, den das extraordinaire Budget (das ewige Oorpus äelioli der Renten, denn daS ordentliche deckt sich bekanntlich auf dem Papiere immer) wohl brauchen kann. Die nachfolgende Zusammenstellung der Couröbewegungen zeigt den Sieg der Haustepartei, welcher allerdings bei so Ungeheuern Hülfsmitteln nicht au-bleiben konnte. — Laut Bekanntmachung wird die Amorüsationscasse im November täglich 100,000 Francs dreiprocentige Rente kaufen und solcherweise die Hausse-Agitation unterstützend Zu den höchstftehendcn Effecten deS Pariser CourSzettels ge hört der Credit foncier. Trotzdem hat auch er in neuerer Zeit das Mißtrauen wach gerufen, und von den verschiedensten Setten wird darauf gedrungen, daß er auch über seine Geschäfte als Credit- und Depot-Institut monatliche Übersichten veröffentliche. Ein Syndikat von Bankiers läßt nämlich, wird allgemein erzählt, ge wisse nvthleidende Regierungen, wie die spanische, türkische, ägyp tische, dreimonatliche, nach Verfall wieder zu erneuernde Tratten auf sich ziehen und steckt sich hinter den Credit foncier, um die Discontirurg dieser Tratten durch die französische Bank zu er langen. Die Herren Bankiers thun es freilich nicht ohne einen kleinen Profit von 12 bis 20X, aber waS haben die Comman- ditaire des Credit foncier davon- Und wer giebt ihnen Sicher heit, daß alles immer glatt abläuft und sie nicht einmal die Zeche zu bezahlen haben werden? Recht billig sind die französisch-amerikanischen Kabelactien deS Herrn Erlanger zu haben, welche erst vor einigen Monaten auS- gegeben worden sind. Die Subscribenten verweigern die Ein zahlungen darauf und müssen erst durch Procefse dazu gezwungen werden. Sollten sie durch das damals auSposaunte Agio zur Zeichnung verleitet worden sein? Bekanntlich haben sich die Gründer den Löwenamheil Vorbehalten, wenn daS Kabel erst spielt; und wenn eS nicht spielt — nun ihren Gewinn haben sie jeden falls'bereit- in der Tasche. Italiener folgten stet- wie ein Schatten den Bewegungen der Rente. Rothschild soll für seine Forderung von 25 Millionen an die italienische Regierung TabakSobligationen genommen haben. In den letzten Tagen sprach man wenig mehr von diesem letztern Effect. Fürwahr, Italien bezahlt seinen Credit ziemlich theuer, wenn eS auch noch nicht auf da- Niveau der Türkei herabgesunken ist, welche freilich die härtesten Bedingungen sich gefallen lasten muß, um nur Geld aufzutreiden. Wie viel mag die Pforte in Wirklichkeit von der 150-Millionen-Franc--Anleihe erhalten, die sie mit der Looists generale und dem bekannten Merton, einem der glücklichsten Emporkömmlinge deS Pariser Börsenspiels, abgeschlossen hat? Wie groß wird die Kluft zwischen dem Nominal- und Real betrage sein? - (Fortsrtzung folgt.) der Dienst auf -er Marine. *-f* Leipzig, 3. November. Seit einiger Zeit — wahrschein lich in Folge einer im Tageblatte enthaltenen Notiz — strömt eine ziemliche Anzahl junger Menschen nach dem hiesigen Landwehr- Bezirk- - Commando, um ihre Dienste ber der norddeutschen Kriegs-Marine anzubitten. Wer irgend einmal den Rovivson
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