Dresdner Nachrichten : 27.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904279
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-27
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- Dresdner Nachrichten : 27.04.1879
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P,,«». den»«.«prN. »«»v Unterzeichnete die Dekrete, wodurch:«>7 we gen den Kommuneausstand von lb7l Verurtbeiltc de« anadigt wurden. Wab» dingten» Cirkularschrelben an die Mächte, diele zur Vermittelung ln der t.;r- lisch - griechischen Grenz- trage au sordernd, ist heute abgeiarut Die „TempS' bat Grund z» glauben, daß der Stand der Ver handlungen der Mächte unter einander mit der Pforte und Griechenland noch vor Abfindung teS Cirkularö eine berechtigte Hornung über ba Ige Lösung der Frage sir ie« wird. Vrwdt-MlerrLwm». Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörsenbkricht,^remdeliliste. , 1 ck: V«., öankge« Mttredacteur: vr. Linll Für baS Feuill.: Luelvlx Bl«rtiu»uw. Druck und Staentbum der Herausgeber: Verantwort!. Redakteur: in Lre-de«. Helnrlett in Dresden. St«», I» bi» »d.» u» Soun,SH» K»M»i,s,»1NUbr. gii Kkuftadl nur an t»»««: »rohr klollrrssfir Nr. b bi» Nachm. L Uhr. — Drr Raum rtnrr rin- I»alii»rn PriiljtUr toärl K VIsr. «kingrssnd« die Hrilr 2« P,-e. Gtnr «arsnlic für da» »öchlllü »,gr Srlchriorn »er Inirratr wird nicht »rgrdr». InswLrtigk ilnnoncrn- »uilrogr oo» uu» unbe- Nnnten Jirnirn und Prr» t»nr« «nlrrirk» wir nur «r»rn vrLnunirra»»«» K«NIun« durch Briet- »i»rt,n odrr Pos,rin,ah- ÜMa. Ach, Siivrn loslrn t» Pia,-. Injerstc siir Monis»» Nummer Ivar »a» einem geiiisg» di« vntuuie ro Alge. -ankgssokätt. i Xn- u. Verlinut nlk>r8ta»t»p»pisrs, pf»nltdrl«fv, Fotlia etc. Lixsraß- lun^ aller6oupo»n. Viienttz'eltl. Lontrois <lvrVsrlaorung allerzVertti- »Lpiexo. FIIe-> a„el, a»f brisklielioi» VV>-^'e vomlollstsilo kürVtzsotirel. 5. r «r.I17 SL.MML87S. WitterungSauSfichten: Zunächst heiter, dann Trübung, etwas wärmer. Für die Monate Mai und Juni werde« Abonnement- nuf die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marienstratze Nr. 1», zn I Mark »V Pfg., sowie für anslvartS bei de« Postämtern zu 1 Mart 8S Pfg. angenommen. Politisches. Den Gedanken an Errichtung neuer Regimenter den deutschen Steuerzahlern plausibel zu machen, ist die nächste Aufgabe der officiösen Presse. Die Sache hat freilich ihren Haken. Gerade jetzt, wo die Erkenntniß. ein wie mächtiger Antheil an der Fortdauer der wirthschaftlichen Noth dem Aufreckterhalten des bewaffneten Friedens zukommt, immer klarer in den Köpfen der Völker wird, erfordert es schon besondere Beredtsamkcit, den Deutschen die Ueberzeugung beizubringen, daß sie militärisch zurückzubleiben drohen. Aber es sind schon noch ganz andere Dinge dargelhan wordm. Sonnenklar wird dem Reichstage bewiesen werden, daß Deutschland gar Nichts »othwendiger zu thun habe, als mehrere neue Artillerie-Regimenter aufzustellen und die neuen Eisenbahnbataillone zu vermehren. Gegen die französischen Anstrengungen in der Artillerie nicht zurück zustehen, wird bald unabwcisliche Pflicht des Patriotismus sein. Menschen haben wir ja genug; ein Volk, das jährlich sich um 400,000 Seelen vermehrt, wird doch hinreichende Mannschaften für 18 bis 20 neue Batterien stellen können! DaS Geld dazu? Pahl Erhöhen wir nur die indirekten Steuem, dann schwimmen wir wieder im Gelbe. Der Patriotismus Unbefangener kommt freilich zu anderen Schlüssen. Er sagt sich: Es mag sachlich wohl seine Begründung haben, daß im Hinblick auf die Bevorzugung, die Frankreich auf seine Artillerie legt, auch Deutschland dieser Special waffe erhöhte Aufmerksamkeit widmet; neue militärische Formationen dieser Art sind nicht von derHand zu weisen; aber die neuen Lasten können wir nur dann auf unsere Schultern laden, wenn in anderen Zweigen des Militärwesens Ersparnisse eintreten, zum allermindesten um den Bedarf der neuen Bildungen, z.B. die gesetzliche Einführung der zweijährigen Dienstzeit, eine von gediegenen Militärs längst als auSführbar erkannte Maßregel, würde nicht bloS die Geldmittel zu neuen Artillerie-Regimentern liefern, sondern volkswirthschastlich von der größten Tragweite sein. Es ist platterdings unmöglich, dieses ewige sich gegenseitige Hinaufschrauben im Mikitcirwescn unsererseüs mitzumachen. Dazu sind wir zu arm, das halten wir nicht au». Frankreich ist ein reichere« Land, dafür sind unsere Grenzen besser geschützt und unser Menschenmaterial größer. Pflicht der obersten Militärverwaltung ist e-, unser militärisches Wollen mit unserem finanziellen Können in ein erträgliches Verhältniß zu setzen. Ermäßigungen im Militär-Etat ausfindig zu machen, ist keine Hexerei. So wenig die Volksvertretung der Militärverwaltung darein reden soll, wenn letztere auf Grund ihrer größeren Einsicht die vorzugsweise Pflege dieser oder jener Waffe für angezcigt findet, so eifrig ist darüber zu wachen, daß der Militär-Etat im Ganzen endlich eine Herabsetzung erfahre. Aufgabe des Reichskanzlers, durch deren befriedigende Lösung er sich ein bleibendes Verdienst um die ganze Menschheit erwerben würde, wäre eS, auf diplomatische,n Wege eine allgemeine Entwaffnung zu betreiben, um die Militärlnsrm aller Völker auf da» zu ihrer Wohlfahrt und Sicherheit erforderliche Maß zurückzuführen. Sonst sinken wir, wie jene in Eisen starrenden Ritter des 16. Jahrhunderts, von dem allzuschwcren Panzer erdrückt, zu Boden und leisten schließlich in der wirklichen Stunde der Gefahr nicht da», wofür eigentlich wir uns Jahrzehnte lang rüsteten. Schon au» diesem ÄesichtSpuntte, den man nicht unpatriotisch nennen darf, sollte der Reick Stag die expreß aus Erhöhung des Militär-Etats berechneten Finanzzölle einfach ablehnen. Denn sind diese bewilligt, so hat kein künftiger Reichstag mehr ein Mittel in der Hand, die Erhöhung des Militär-Etats zu verhindern. Ist das Geld da, kommt es dann nicht darauf an, wa» der Reichstag dazu sagt, wie man es auSgiebt. Wer aber deshalb, weil er nicht neue Millionen für Rüstungszwecke bekäme, die deutsche Industrie bestrafen wollte, indem er ihr die unerläßlichen Schutzzölle vorcnthielte, wie würde ein Solcher dastehen? ES ist aber nicht die gegenseitige Sichüberbietung der Völker in Kriegszwecken allein, die aller Orten die Rückkehr des Vertrauens hindert, den Aufschwung lähmt und die Kaufkraft der Nationen schwächt, eS ist neben dem unseligen Freihandel auch unsere deutsche Münzpolitik. Die von dem Goldonkel Camphauscn mit Hilfe des mit Pariser Bankiers verwandten vr. Bamberger «„geführte Gold währung hat auf der ganzen Erde die trübseligsten Folgen erzeugt, indem e« das hauptsächlichste Zahlungsmittel aller Kulturvölker, daß Silber, entwerthete. Diese Diskrcditirung des verbreitetesten Edelmetalls, de» obersten WerthmcsierS aller Waaren, entzog jedem Einzelnen einen Theil seine» Besitze» und machte Völker im Ganzen um Summen ärmer, die sich annähernd gar nicht berechnen kaffen, die aber in die Milliarden gehen. Das hat man schon längst in England erkannt und so wenig wir sonst in Deutschland Ursache haben, der egoistischen Handelspolitik der Engländer zu danken — scharfe Rechner sind sie, als Geschäfts leute verstehen sie was und wenn diese nun erkennen, daß auch sie unter der Entwerthung des Silbers empfindlich leiden, so darf man ihnen wohl glauben. Die Liverpools Handelskammer beantragt daher, die Regierung Englands wolle entweder die reine Gold währung aufgeben und den Uebergong zur Doppelwährung er wägen oder aber durch die englische Bank dem deutschen Reiche r/> hörte auf. Reben diesem, mcht turz abzuthuendrn Vorschläge taucht ein anderer auf. Es hat sich herausgestellt, daß die Landbevölkerung in weiten Gegenden Deutschlands die silbernen Fünfmarkstücke „the- saurirt", d. h. einsackt, einscharrt, kurz auf die Seite bringt, um einen Nothpfennig zu haben. Diese Dienste that früher das Zivei- thalerstück. Jene Neigung des Bauern, große grobe Silbermünzen im Bette, im Ofen, im Schrank, in einem Kellerloch oder sonstwo zurückzulegen, hat die Fünsmarkstücke so sehr aus dem Verkehr ge zogen, daß empfindlicher Mangel an mittleren Zahlungsmitteln herrscht. Man wünscht nunmehr, daß für ungefähr 85 Millionen Zweimarkstücke aus den Thalern geprägt werden, so daß auf den Kopf der Bevölkerung an Silbermünzen künftig 15 statt bisher 10 Mk. kommen. Die fast müßig stehenden deutschen Münzen fänden dann wieder Arbeit und der Entwerthung des Silbers wäre vorgcbcugt. Im Gegcntheil der Besitz eines Jeden erhöhte sich, weil sein Silbergeld im Werthe steige und damit stiege auch die Kaufkraft eines Jeden. Vielleicht kann man Beides thun, an England die Hälfte unsere» Silbers zu annehmbaren Preisen verkaufen und zu gleich 85 Mill. Zweimarkstücke prägen; jedenfalls bessern wir unsere wirtschaftliche Lage, wenn wir gleich England daS Verlassen der reinen Goldwährung in'S Auge fassen. Mit dem Wahlsiege Blangui'L ist die radikale Partei in Frank reich selbstverständlich nicht an das Ende ihres Latein gekommen Es besteht vielmehr die Absicht, bei jeder Neuwahl in die Kammer einen der nicht amnestirten Kommunarden als Kandidaten aufzu stellen. Die allgemeine Amnestie, ganz ausdrücklich von der Kamme: abgelehnt, würde somit hinten hcrnm wieder eingeführt — Alles auf Grund der „Souveränität" eines Wahlkreises. Wie thöricht dies ist, lehrt die einfache Betrachtung, daß die bonapartistische oder legitimistische Mehrheit eines Wahlkreises den gleichen Grund hätte, sich über die Gesetze wegzusetzcn und den Zulukafferntödter Napo leon IV. oder den Grafen von Chamboed auf den Thron Frank reichs zurückzuführen. Das wäre dann der ewige Bürgerkrieg. England und Frankreich wollen einige Panzerschiffe in die aegyptischen Gewässer senden, um den Dieekönig Aegyptens zur Unterwerfung zu bringen. Ismail Pascha wird sich wenig um diese Demonstration kümmern; er hat neue Geldmittel gefunden und be zahlt nicht bloS seine Gläubiger auf Heller und Pfennig, sondern schickt noch Tonnen Goldes an den Sultan. Er hat soeben einen neuen Pump ausgenommen; eine Gruppe von Vanquiers streckte ihn, 400,000 Pfd. St. vor und 6 Paschas verbürgten sich für ihn. ' IN« !U»o«r »stasnei-Sänövr. lüil«, 8,>Itren. floklelei-, Vamvnßrsnvn, «an- a I I ygtzgtttzn, killsotien, ssioiius, 8oklelsea, Les-.-stten, «oeae,Wauden, y -e ? . Salden. Li-Spe», Laren. RlUge Peel v Dresden. Tonntag, 27 AM. hält sieb abweichend, abgesehen hon iormcllen und redaktionellen Aenberungen. Im Wesentlichen nur ,u K 6, die Wahl und Zahl der Armcnpflegcr betr. H er opponlrt dao Eolteglnn, at er aucti gleicki radikal. Nicht der Rach seit die Pfleger wal-len, sondern die Stadtverordnete»; dielen Einfluß wollen sic nickt so ans der Hand geben. AIS Ltadtr.ich vr. Meng erklärte, man habe Seiten dcö Ltadtrath dem mit Wahlen schon viel beschäftigten Ltaktverortnctcn-CoUcgin!» nur auö reiner Gefälligkeit eine große Müde ersparen wollen, da kam er schön an; St.-V. vr. Ebalybäns erklärt sofort und ziemlich verweisend, daß das Colle gium vor keiner, n.ch so großen Arbeit im Tftcnsle der Allge meinheitzuräckschrecke. Wenn nach Beschluß des Rachen iebem Aruicnpfleger circa IN Personen oder Familien überwiesen wer den sollen, so brauchen wir, da gegenwärtig !7l.'i lausend unter stützte Anne in Dresden wobncn. 17» Armenpflearr. die wollen schon gesunden sein! DaS Collegium will aber nur 5 Personen ledcm Annenpfieaer übcrwelscn, wornach also die doppelte Zahl Armenpflegcr gebraucht w rd. Ob das «ür die summarische Thätiakclk dcS ArmcnauvschusseS förderlich sein sollte? Wohl Neueste Telegramme ver „Dresdner Nftnirtckikelr? Berlin, 28. April. In dem Prozesse gegen die russischen Studenten Llcberinai», sgcnannt Frecmanu), Gurewitz und Aronsobn wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Thetl nähme an einer geheimen Verbindung erkannte daS Kriminal gertcbt keS hiesigen StadtgcrtckN« gegen Llcbrrman» und Gurewltz aus ncunmoncttlicheö. gegen Aronsohn am viermonatllchcö Ge sängniß. Parts. 27. Avril. Unterrlchteterscits wird bestätigt, daß eine gemeinsame Note -Frankreichs und ffnglantv an den Khedive adging, worin der.Kpedive auigesordert wird, gemäß der von ihm eingegangencn Verpflichtungen englische und ftanzösischeMlnisier z» ernennen, bezüglich deren ohne Zustimmung CiiMudS und Frankreichs ein Wechsel nl-cht werde eintreten können. Bukarest, 2«>. April. Rumänien verlangt die Lösung de» Arabtabla-Frage »Ziehung der neuen runiänssa en Grenze in der Dobrudschas noch vor dem Abmarsch der Rnsseu, um Zerwürl- nisjen zwischen Bulgarien und Rumänien vorzubcuge». LocaleS nnd Sächsisches. Für den von heute an am einige Wecken beurlaubten Generalmaior v. Mtltltz wird der Gmcralmalor v. Funke die Funktion des Stadtkommandanten übernehmen. — Herr Polizrtdtrcktor Schwa uß Ist vorgestern von Wien wieder vier cingrtroffen und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. Dem Glasmaler Karl Ludwig Türke in Zittau ist aui sein Anu-ien batz Prädikat „Königlicher Holgiatzmaler" vrr liehen worden. — In der vorgestrigen bffentltchenStadtverord- ueteniitzung bcschästtgte man sich ln der Hauptsache mit dem vom Stadtrath Vorgelegen „Entwurf einer Armrnordnung" sür Dresden, welcher bis zum 8 >0 knrchberatben ward. Daß an Dresden schon lange und nicht nur in Folge der neuen Ltättc- ordnung die Ausgabe herangetrctcn ist, die ArmenvcriorgungS- bchörde einer Neugestaltung zu unterwerfen, und namrntlich tlr Prlvatti'ätigkett mehr, als dies biöhcc geschehen, mit peranzu- zlchen, Ist bekannt; cö ward oft in der Presse besprochen. Der Entwurf sott die Neugestaltung bringen. Seine Hauptpunkte nach derRathSvorlage sind: Ein A rm en au o schu tz, bestehend auö einem besoldeten Rathömitglled als Vorsitzenden, ll nnboiol- detcn RathSinltgltedcrn. 4 Stadtverordneten und 7 nach A 4K der rev. St.-O. wählbaren Bürgern, verwaltet das öffentliche Slrmcnwesen. Die RathSmttgileder werden vorn Stadtratb, die übrigen von den Stadtverordneten ernannt. Der Ausschuß cr- ovcr avcr vurcy vre engmcye vanr oem oru.nyr» ArmenanSf»uß auch Versammlungen sämmtlichcr Aon bis >/s seines SilbervorratheS abkaufen, unter ^er Bedingung, daß Pfleger elndcriisen. Lowcft ward der Entwurf in dieser Sitz läßt tnncrbalb seiner Zuständigkeit unter seinem Namen Ver fügungen und öffentliche Bekanntmachungen; In wichtigeren Fra gen dcS öffentlichen Annen - und UnterstutzungSwekenS nimmt er dem Rathc gegenüber die gleiche Stellung wie dtc übrigen ge mischten Ausschüsse ein. Zur Unterstützung der Bcbö.de werden aus Vorschlag dcö Ausschüsse» vom Stadftath iogcnannteArmen Pfleger ernannt, und zwar soll die Zahl derselben so bcmcssen werten, daß ln der Regel keinem Nrmrnvslcger mcbr als icvn laufend unterstützte Perionen oder Familien zugewicsen werden. Daö Amt des Armcnpflegerö dauert drei Jahre und tst nnent- gelnich aiS ein Gemeinde.Ehrenamt zu verwalten. Je sechs bis zehn Arn'.rnpfleger bl dcn einen Bezirksausschuß zu gemeinsamer Besprechung notbwendiger Fragen. Baare Auslagen werten ans der Armenkasse vergütet. Im Interesse dcS Armenwciens kaan Versammlungen sämmtlichcr Armen , . .... >»» Deutschland in den nächsten 5—7 Jahren kein Silber mehr auf den berathen Die icrnerrn Paragraphen bestimmen die flnauziellen mirkt «..rfmiit- kaickieilsalls von seinen 350 und wlrthschaftlichen Punkte des neuorgmiiirten Arwenwcseus Marft w»rs^ DeutWand mrkaufte soll, nsa , feinen ,n nächster Sitzung zur Berati ung. Ans Vor. ,'Pcri mkll. erwiese» sich Herrn Hansen s Magiicti'iri'n^versuche Millionen Silberthalern emcn höchst ansehnlichen Betrag M leid- seines Rechts'u-scknsseö erklärt sich daS i> oftcall-m im erfolglos Dieselben gelange» dagegen an Herren, k c fiel' früher licüem Preise an Lnaland und die fernere Entiverttiuna des Silber» vistaemelneu bis dabin mit dem Knlwuri einverstanden und ver-' alöemv,üi'.alich taiür gezeigt batten. ES gelang seiner mehreren kaum! Doch vor der Hand hat sich oav Collegium dahin schlüssig gemacht. Die Frage deö ArmenwesenS ist für b-e Gemeinde sicher sehr wichtig und das Interesse an derselben hat sich von vielen Selten durch eingcrcichte Vorschläge gezeigt; bat doch selbst der greise Advokat Hey den re ich noch ein ttctes Fabelte! von Vorschlägen uiedergeschri'ebcn. — Der Ratb will, wie schon In diesen Lagen hier erwähnt, dtc staubige Sandwüste. den Gcorg- platz, mit grünen, blühenden Oasen bedecken; der von ibm vor- gelegtc Plan gefällt icdoch len Stadtverordneten nicht. Die entworfenen Anlagen sind zu klein, sie sollen sich über den gan zen Platz anbdcbncn und in diesem Sinne blrtet daS Collegium um Vorlegung claeS neuen Planes. Die beiden ictz: vorhande nen bezeichnet St.-V. Strunz als ganz ungenügend »nd mangelhaft erfunden. St.-V. Schöne säbe den Platz am lieb sten durchaus avgcpflastert. Warten wir den nächsten Plan ab - gut Ding will Weile! — Der Stadtrath von Freiberg schickt unö mittelst Eilboten eine Erklärung, daß er in seiner Mitte keinerlei einseitige oder exclusive Partelbcstrebungcn nährt oder veriolgt und seinerseits nicht den enneciUcsten Auübeuch eines Partci- zcrwiftintiieä gegeben habe. Cr habe ourallgemcinenTheilnahme an dem Fcstdincr zu Königs Gednrköiage ringelnden und den Brzirksschulinspektor Lohse um Ue'oerncstme dco Toastes ersucht. Der Stadtratd wechsele bei diesen Anlässen mit der Wahl des Festredners ab unier den Beamten der verschiedenen NessortS und diesmal seien die Vertreter der Kirche und Schule an der Reibe gewesen. (Daß aber der Etadtratl, nicht wie üblich den Chci der Kirchen- und Schulbebörtc, sondern ein durch seine politische Wirksamkeit bekanntes einfaches Mitglied wählte, bat, wie mehrere Zuschriften und bestätigen, eben den Anlaß zu jenem Zerwüriniß geboten. Am», d. Sied.» — Trotzdem die Nlnderpe st in Böhmen erloschen Ist, bleibt bock bis auf Weiteres, weil sie i» Galizien noch iortdauert, ent lang der ganzen sächsisch-böbmlschen Landeögrenze die Durchfuhr von Rindvieh, Ziegen und Schalen, sowie von wlerischcn rheilen icder Art in irischem Zustande ohne allen Unterschied verboten, wogegen der Verkehr mit Butter, Milch und Käse und getrock neten oder gesalzenen Tbeilen von Thiercn nachgelassen ist. Mit Gcspannni von Rindvieh ist der Verkehr zwischen böhmischen und sächsischen Grcnzortcn. ebenso der gegenseitige Weidcbctricb ge stattet. Verboten bleibt noch biö aln Wcltcrcs daö Abhalten von VIchmärkten ln sämmtilcken mtt D.hmen grenzenden amtkhaupt- mannschaftlichcn 'Bezirken. Die Krclkhanptmannschaiten sind fttoch ermächtigt. >n geeigneten Fällen Ausnahmen zu gestatten. Der Grcnzkordon ist aufgehoben und das dadurch ttclgewordcue Militär: I StaveMzlcr, Subaltcrnoistzicre und gegen ION Mannschaften, wieder in hiesiger Garnison eingctroffen. Die Grenze dark ungehindert von Jedermann passtrt werden und die döse Räucherung stört Niemand mehr. — Eine am 20. Februar d. I. von einem Herrn Oökar Winkler in Löbau abgeiandte Postkarte hat die Reise um die Erde in 55 Tagen zurückgelcgt; sie kam am 2ll. d. M. wieder in Löbau an. — Die drei lungcn Burschen, welche kürzlich bei Postelwltz Te. K. H. Prinz Georg aut der Fahrt zur Auerhahnlagk be lästigten, d. h. ohne zu wissen wen sie vor sich hatten, sind lerer zu K Tagen Halt rcrurlh-lit worden. ES gebt istcktS über geschäftlichen Sinn! Vorgestern Abend wurde Herr M agnctiscur Hansen ersucht, sich zu !nem der Herren zu bemühen, welcher bei seinen Experimenten vor einem Kresse hiesiger hochangesehener Aerzte in der Privat- vohnnng deh Herrn Or. Haencl mitarwirlt. Cr leistete dem Er sticken Folge und fand dort nock einen zweiten Herrn vor, der Z. glcichlaUS mitgewirtt. Letzterer mackie den Wortführer und apostrophlrte Herrn Hansen wie folgt: „Sie sind Jude (Herr vanicn ist übrigens Lutheraner« und wir sind Jude», Sie wollen verdienen und wir wollen verdienen. Kenn die Experimente mit unö gelangen, so bat dies seinen Grund darin, da>; wir uns ver stellten, um die Aerzte zu veralbern (xicls. Wenn Sie unS 6«0 Mark geben, io schweigen wir; andernfalls werten wir an die Oeffcnt'iichkelt treten." Herr Hansen beeilte sich indeß nickt allzu sehr, die verlangte Summe zu zah'cri, sondern ha» erst den Staatsanwalt um dessen Meinung in der Sacke angegangen — Herr vr. Georg Haencl schreibt uns: Ihre Mstibcstimg üvcr eine Prlvatiitzung dcö Magnetiseurs Herrn Hansen läßt die Vcr- mutbung auskommen, die beobachteten Störungen verschiedener Siniicöihärkgkoitcn, aiö Gesännall, Gefühl, Geruch, sowie die beobachtete Aendcruug der Muökcl'h tigtcft hätten die Feuer probe exakter wistenschaMcher Prüfung bestanden. Dies ist nicht der Fall. Auch die Acrfte mußten sich gleichwie allabendlich daö übrige Publikum mit dem bloßen Glauben an die Zuoerlässigtclt der Voriüvnmgen begnügen. Was ei» Anderer fühlt, »leckt, chmeckt, träumt, dcntt, sich verstellt, daran kann ick nimmermehr Irgend eine genaue, d. p. wissenschaftlich exakte Kcnntnlß haben. Ledigst i' bermntbcn, mit Wahricheiulichtctt vcimutten kann ich eine Geiüblc nnd Gedanke» auö der Art wie er dieselben äußert: taü beweist die Wirkung kineo gute» Schauspielers aui die Zu- chaucr. Für Genühie anderer Menschen hat Niemand ein Maß, und auch Zusammemtebungen von Muskeln, die unter der Herr- chait dcö Willen- stellen, können trüglich so erscheinen, als seien ic rnwungene oder krampfhafte, während sie doch durch Willens anstrengung cneugt sind. Geübte Mensche» können sogar die so»,. Ncsterbcwegllngen in dem Grade unterdrii den lernen, daß sie nickt zucken, wenn sie in rer Nase oder im Weiße» dcö Auges gekitzelt » erden, und daß sie beim Gcschmacke deö Cltroncns.ntcS oder deö bitteren Chinin- ein ,'üßeS Gesicht machen. A» vcn anwesende» Acrzten und Freunden, auch einem i stäürigcn Mäd chen. fou le an den anwesenden 7 Sv baten, zusammen etwa lS
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