Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-30
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rfilru «, »«lV>itich« nur »rovsserilch «d fei I-r» v«, «g vvrbrvaiten. »um»«- werbr nun rvorichreiten. «to- «ist nach Sliwn» »vo sich vorläufig va- tauartier benntet. der vevöt- tolyptn war «V, »V»- ,»v«/ V, »«»ptauartiel vir Abschied termr^von lkarest. 2S. Mal. m vassirte bei der Probe'ahtt die ersie Loko- motlve die rumänische Babnllnle Piojrsti. Pre- deal. I»,»o Vkokt-rslerrLmms. Tageklatt für MM. Unterhaltung,Gtschästsverkthr.SörsknbkrW,Frtmdtnlistc. Druck und «taentbum der Herausgeber: Mitredacteur: vr Lmtl Kür da- Feuill.: Luilvl» iiiirUo stlr kdtsokv, »llsne unä avsalrons dlltt»!8to ü^ug«,ju«,»o INr msotiv, süsse uncl Ulirrei OoKIr-c-Imtioi-, ff. l^uüitxvr unä krckvviror Dakvlbiittor, ss. lämliuroer, oclu Iiairuiclio Radmlcilso, »uod ck. Lciiles. Lndn- und ttümiiwllcilso, Ittr trisetio. kr»«»«. L»8v 7. LslIrLLLü, 8»tt^rd» i-iillui;'nisros LüdrdoksFssss ^r. 10. 1879. Wtttenn»s»au«stchtm: Unbeständig, kühl, stellenweise Regenschauer, windig. Best,«. Mat. Unterbau» nabm den Ge« le»rutwnrl betreff» Be deckung der außcrortknt- llchen gemeiulamen AuS- gaben pro >878 an. Dei »h.lntstervrascö Tioza. VI« Jnlerpeuativn Heity S be- a»twc»rre"b. sagt, bah eine Konvention mli der Tbk' kel zu Staude gekommen sie entspricht dem LEeien nach de» »Mitthcllungcv der Blätter. Tie Durch- füvrung dev Berliner Bei trage» Selten» Rußlandt sei im vollen Gange, die Durchführung desselben melde gelingen, da a-Zi ^ Mächte darin einig seien Berantwottl. Redakteur: ^ Die Räumung der Bai« Hetnrlel, I»«t»t«nk in Dresden. kanbalbinscl geschah nicht schon am 2. Mat. weil einige Signaturmächte, darun'er in erster Linie die Türkei, dann England den betreffenden Vertragspunkt ander» autziegten Das, die Räumung am :i. »August vollsiändlg bewirkt sein muh. darüber sind aber alle Mächte einer Ansicht. In Ra, ibazar sei ciueKouveutlon abgeschlossen, damit die Besetzung der Distrikte st» cnwest'c und lm Einvelnehinen mit ocr Türkei Vorgrnvmmen lverde. ko das, keine neuere Modilisirung. überbaupt keinerlei grüherc Ausgaben beanspruchende »Maßregeln nothweudig seien aeni M LS««eti»rttt in Dresden. Uoltttiche». Bleich und abgemagrrt, mattgehetzt und nervös-übrrreizt find dt« ReichlttagSabgrordneten tn di« Pfingstferien gegangen. Liebmde Gatünnen, hold« Töchter, muntere Söhne unserer NeichStagSboten, empfängt und umfängt da» Familienoberhaupt mit aller Zärtlichkeit, Sorgsamkeit und Geduld, auf die sie einen hohen Schutzzoll wohl erworben haben! Glättet ihnen die Steuersalten au» dem Gesicht, bringt nicht da» Gespräch auf Roheisen, graue Packlrinewand, Ani» und Koriander (diese Dinge und andere Herrlichkeiten hängen iham zum Halse heraus), erschreckt nicht, wenn sie tm Schlaf« von Bürstenbindenvaaren, ätherischen Oetm, Hohigla», Faßdauben, frrmrntirtem Tabak oder doudlirtrm Wollgarn phantasirenl Mit de« Aufgebot aller physischen Kräfte haben Abgeordnete wie BundeSrä'he gearbeitet. Es hat'» nicht Jeder so gut. nun einen MonatSurtaub sich auSzuwirken; nach kurzen 13 Tagen Pause geht « wiedertto». Trotz der Wichtigkeit der verhandelten Gegenstände nahm, eben m Folge der geistigen wie körperlichen Abspannung, nur «in kleiner Krri« von Abgeordneten an den Verhandlungen der letzten Taae persönlichen und regen Antheil. Da» Sperrgrsrtz ist also doch noch durchgegaagen, e» bleibt in Wirklichkeit auf Roheisen beschränkt. Die Sperr« aller anderen Artikel wird praktisch nie wirksam werden, denn Petroleum, Eolonialwaaren und andere Dinge, aus die sie sich dem Namen nach erstreckt, kommen erst nach vier, vielleicht gar nach sechs Wochen zur Keschkußsafsung in zweiter Lesung uild di« dritte Lesung erfolgt dann spätesten» acht Tage darauf. Für die acht dazwischen liegenden Tage aber bedarf eü keiner Sperre — die Kaufleute werden nicht so lange warten, sondern vorher durch verstärkte Emsuhr sich auf di« veränderten Conjunlturen eingerichtet haben. Im klebrigen möchte man Mund und Nase darüber aussperren, was Alle« heutzutage gesperrt wird l Bor vier Jahren machte man ein Sperrgesetz gegen die Bischöfe uno Kapläne. -4muo tiomiui 1879 heben dieselben Klerikalen ein Biümarck'scheS Sperr- gesetz mrt eigenen Händen au« der parlamentarischen Taufe. Der Ninherpest wegen verfügt man eine Rinderpestsperre und mit herr- schpftSgrerige« Hände» verhängt man in Dresden die Hundriprrre. Di» Sperr« ist da» Wahrzeichen unsere» ZeUalter» und in dieser trübseligen Zeit giebt'S kernen besseren Rath, als: 8p«r ooulos l auf deutsch: Paßt auf, wohin wir kommen! Der lange Urlaub, auf dm der Kanzler gehen will, bildete das Hauptgespräch der nach Hause dampfenden Abgeordneten. Fürst Bismarck hat ihn sich von seine« gütigen Monarchen erbeten, als dieser frohgelaunt ein festlich Mahl bei ihm eingenommen hatte. E» war „der erste Fall im Hause BiSmarck", daß der Kaiser den Kanzler in jenem Palaste besuchte, welches die deutsche Nation dem Kanzler erbaut und mit fürstlicher Pracht ausgestattet hat. An selb«, Tage erhob Fürst Bismarck im Reichstage eine lebhafte Klage Uer die Finanzminister der Einzelstaaten, die ihn nicht genügend unterstüytm. Seine Bemühungen seien .church mäßige und abge nützt« Kräfte begrenzt"; e» werde „der Moment kommen, wo ich meinerseits dm Karren nicht weiter hinaufschieben kann, wenn ich nicht entschlossenen Beistand habe". Man bezieht diese Beschwerde in erster Linie aus dm badischen Finanzminister, der im Interesse de» hadtschm TabakSbaueS auf niedrig« Steuersätze htnwirkte und sodann auf dm preußischm Finanzmtnifler Hobrecht, der nicht Geschick und Kraft genug entwickele» Millionen über Millionen bewilligen zu lassen. Die Worte zielm aber auch auf alle anderen Finanzminister, die meist zugleich die Ressortminister der betreffenden Staatsbahnen find. Freilich werdm dies« wohl ihre eigenen Glossen zu jener Mahnung machen; dmn wenn man ihnen in demselben Athen, zumuthet, sich tüchtig in'» Zeug zu legen, hohe Finanzerträge au» den indirekten Abgaben zu beschaffen und gleichzeitig die Ein nahmen aus ihren Staatsbahnen durch Zustimmung zu den aller- neuesten drei ReichSeiimbahnprojektm schmälern zu helfen, so müßten die Finanz-Excellenzen nicht Mmschm von Fleisch und Blut sein, um solches Doppel-Ansinnen nicht mit undruckbarm Aeußr- nmgm zu begleiten. Aber mit der scharfen Anklage gegm die Fiimnz Excellenzrn ist «S nicht abgethan. Der Boden schwankt nicht blo» unter den Füßen Hobrecht«; e» wackeln auch schon die Minister de» Eultu« und der Landwirthschaft: Falk und FAeden- thal. vr. Falk ist bei Mtnisterkrists-Gerüchten zwar regelmäßtg „für den ersten Anbiß bestimmt", wie e» die „Nat.-Ztg." außdrück; dies mal aber glaubt er selbst nicht mehr an eine lange Amtirung. „Er leb« als Minister nur für dm nächsten Tag", lautete eine Aeußerung von ihn« neulich. Dem LandwirthschaftSminister Friedmthal aber macht man e» zum bitteren Vorwurf, daß er nicht nur nicht für dm bOPs -Kornzoll gestimmt, sondern auch in der Debatte über Getreide, Rap« und Holz nicht ein einzige» Wort im Jnteresse der Land- und Forstwirthschaft geäußert hat. E» kann, bei demjetzt herrjchendm Durcheinander, zuletzt noch so kommen, daß alle Minister abdanken und nur der auf Urlaub gegangen« Reichskanzler übrig bleibt. Recht «alitiö» bemerkt dazu die „Rat.-Ztg.": Darüber ist man einig, daß die Lage, wie sie durcb die Initiative de» Rkick'SlanzlrrS sich gestaltet bat. auch nur durch ip« -um Abschlag gebracht werde» kann". Dem Wunsch«, daß der „Karren" au» dem Orte, wo er jetzt! steckt, bald herauskomme, kann man sich gern anschließm; wie dies, aber au» der Entfernung bewirkt werdm wird, das wird ein höchst ^ fistelndes Schauspiel abgebm. Wohl Dem, der nicht dazu geholfen, i ihn dahin zu bringen! Au» dm sonstigen parlamentarischen Nachrichten verdient diejenige ein« kurze Erwähnung, daß die Biersteuerkommission dm Betrag der Steuer auf die Hälfte der Regierungsvorlage herabgesetzt, hat. Da» ist nahezu der bisherige Satz, nur wegen der abweichenden > Art der Berechnung um einige Pfennige höher Es bedarf keiner! Ausführung, daß die Abweisung der Brausteuer-Erhöhung im all-! gemeinen VolkSintereffe liegt. Die Brauerei unterliegt ohnehin nach ßs» biSberßm» Zolltarifdeschlüstm einer Doppelbesteuerung: einmal muß sie künftig Gerste und Mali an der Grenze verzollen und dann tn der Brauerei nochmal» versteuern. Erhöhung de« Hopsen- zolle», Einführung eine« neuen Geisten- und Malzzolles und nun noch Verdoppelung der Vrausteuer — kann man mehr verlangen? Es war nur tn der Ordnung, daß vie Kommission diese Verdoppe lung ablehnte und wenn sich die Stationalkberalcn dafür auSsprachm und nun noch da« Centrum nachträglich ausschelten, daß dieses nicht so verfuhr wie sie, so erkennt man immermehr die Heuchelei der ,^8oU»fleunde". Und von welchem beleidigenden Uebermuthe sind diese Herren immer noch! In der Holzdebatte besaß der Orientale Rickerl die Stirn, dem Reichstage zuzurufm: „Wir Männer des deutschen Osten« haben Deutschland politisch erobert, wir werdm e« auch wirthschastlich wieder erobern" Es gehört eine Ueberhebung wie sic daü deutsche Volk selbst von dem unangenehmsten Kraut junker noch nie erlebt hat, dazu, wenn ein Abgeordneter den nicht preußischen Staaten Deutschlands höhnisch zuruft: ec sei ihr Mit- rrvberer! Laute» Murren erhob sich vei dieser Ungebühr aus dm Reihen der deutschen Abgeordneten, die mehr reine» echt deutsche» Blut in ihrm Adern fühlm, als dieser eingewanderte Bundesbruder! Die Eroberung mit dem Schwerte, welche vre Tapferkeit der Deutschen und Slaven im Oste» vollzog — immerhin ist sie ein Ausfluß des MannesmutheS und !".r Manneskraft. Aber jene schleichende Unterjochung, mit welcher die Genossen der Herren Rickert, Lasker, Barnberger Deutschland heimsuchen und in Folge derm da» arbeitsame, gewerbfleißige, redliche deutsche Volk nahe daran war, zu einem Käupel- und Knauprlvolke zu entarten, hat mit ManneSwesm Nichts gemein und sie wird, finden wir unS nur selbst wieder, will'S Gott! bald gesünderen Zuständen weichen. Dresden. Freitag, M Mäir Reuefte Lelesiramme der „Dresdner Na»rkckiten." Berlin, 29. Mai. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist heute Morgen nach Varzin abgereist; eS heißt zunächst auf 8 Tag an tzm «taat aut BaiiS einer 4,« '/» Rente. Tanacv werten »ür >20« Mark Aktien !2«X) in vierrroceniigenSonsclö sowie ei» vlerrtnvalbplOtrutiuee StaatSIchuldiLein über 20« Mark gewährt. Martrnbab. 2». Mai. Ter bekannte Großindustrielle lSilmbrancbe). Commerzicnrath Ravens, ist an einem Hämor rpotvalieiven verstorben. London. 29. »Via«. Acht Kompagnien Marlne-Ifltankerle und zwei Kompagnien Marine Artillerie, Im Garne» l lstO Mann. baden Ordre erbalten, sich nach dein Kap einzujchlffen. LoealeS and Sächsische». — Die -weite Tochter Sr. kgl. Hobelt beö Prinzen Georg, die Prinzessin Marie Joseph« begtrbt sich am Donnerstag nach Pfingsten mit ihrer Erzlebrrii,. Fri. v. Gältner, nach Rei chenhall in Baier», um dort Soolbäber zu gebrauchen. — In Leipzig tlt der Rel>t SovrrbanbeI0gcr>chtorati' Sch kl. lIng. einer der tüchtigsten sächstlcben Juristen gestorben. Der selbe,der Schwiegersohn des verstorbenen JustizintnIstcrS Schneider, sollte mit in da» Reichsgericht übertreten. Der Reichötaasabgcorknett Ackermann hat den Antrag eingebracht: die Ret.chsregierung zu ersuchen, wegen der Wandcrlagcr und Wanderauckionrn rem Reichstage eine Vorlage zu machen. Dieter Antrag wurde ln der Grwerbegesctz- Kommission de- Reichstags mlt v gegen 2 Stimmen ange nommen. - Heute wird zum Besuche der Kunstgewerbr-AuSstellung Se. K. H der Großderzeg von Weimar nach Leipzig komincn. - Für die am 6. April d. I. mit großer Entschloiseiibctk be wirkte Rettung eines in die Weißerltz gciallcnen -ilabrigen Kna ben ist dem diesigen MuseumSnuilcber. Herrn Karl Emil Zte- schang von der »ieiigen kdnigl.KreiSbauptmannschast eine Geld- bclohnung den Illlgt werten. — Eine vemerkensweltve Tbatstiche ist zu reMriren. Die großen TabnkSinteressentcn, welche durch die Agita tion aus den einzelnen Handelskammern, verstärkt aus allen Acr- bandlungen. sich mit allem Nachdruck gegen die mit z» hohem Satze dem Reichstage zugegangene rabaksteucrvorlagr aiivsvraä'kn. sicht man letzt alv estrigste Bciürworter der hohen Sätze elntreten und dntür eine levhnste Agitation entwickeln. Alle die schönen Redensarten, sich im Interesse der Slutrechterhaltung der schwer bedrängten Tabak-Industrie gegen die Vorlage zu wehren, sind Angesichts der Tdaisach'e, daß diese großen Herren ihre zahl reichen Vorräthe so theuer wie möglich an den »Mann bringen wollen, in kor RichtS verflogen. Die Herren befürchten nämlich große Verluste tür ihre raschen, tallß auch diele» Mai wieder die Tavaksteuervorlaae nicht zur Entscheidung kommt. E» ist gut. daß von dieser Art Agitation und Selbstinteresse Kenntnis ge nommen wird. — Während der vorgestrigen öffentlichen Stabtver» ordnetensipung, in welcher die alle bundefreunklich ge sinnten Gemächer aufregende Hundcsperre, beziehentlich die jetzt meprtach erwähnte dabin gebende unv im Entwurf dem Kollegium vorgelegte stadträtblkche Bekanntmachung verhandelt wurde, waren und blieben die Tribünen, trotz einer wahren HundSkagSs itze und einer netto Lstündigen Debatte dicht besetzt von wc>br«cheinllch in der Mehrzahl Hundebcsttzern. weiche der Entscheidung gespannt entgegen iahen. Der RechkvauSschuß em pfahl die Genehmigung verRachövorlage, nach welcher d-Hunde strengsten« aus allen Windschatten und MttihschastSgänen ver bannt bleiben, in den Ganenanlagen hiesiger Statt und lm kgl. Großen Garten an kurzer Leine geführt werden müssen und Den jenigen, brr diesen Geboten zuwiterbandelt, eine Strafe bis zu b<» Mark »ez. Hast trifft und daö Gleiche ledern Wtitd drobt. der in seinem Etablissement Hunde duldet. St.-P. vr. Ehalv- däus reierttte unv krttisirtr dabei die vier eiugcgangenen Petitionen (..Verein Dresdner Gastwtttde", „Dresdner Verein zum Schutz« der Tvtere" „Kynoiogischer Verein" und „Tivoli- Versammlung"». die sich ganz oder cheilweise gegen die Sperre erklären, wodurch er vtestach Heiterkeit dervorrict. u. A. fand er z. B. dieSchlußsolgernngen de» Kynologischcn Vereines weniger^ kvno- alS vielmehr tükm—löslich! ES ist schlau, die Lacher aut seine Seite zu ziehen, wenn man Etwa« durchleben will und hier wurde die» litt ras Gutachten de« RcchtSansschusseS wirklich vcn Bedeutuna, denn Im Ganzen tauchten doch viele Stimmen be sonders gegen den Restauratlons-PastuS aut; der Weg der all gemeinen Stimmung wäre vielleicht ein anderer geworden. Namentlich ein MinoriiätSvvtum bcö St.-V. Reiche-Eilen- stuck batte viel Svmpatvllchc» für «ich; nach ihm soll» die radikale Verweisung brr Hunde vom B errische dabin gemildert werten, daß, soweit vcn den Gastwtttdcn selbst das Mildringen von Hunden gcstatstt wird, die Hunde kurz an der Leine gehalten werden und mit Maulkorb versehen sein solllcn. Es wäre damit in der Thal wodi genug erreicht worben. Der Herr Minori- tätsvotant begründete seine Meinung recht warm und ta er ein gewiegter Jurist ist, durste seinen Anst»>en um so imhr Gewicht beigelegt werden, alö die Frage wirklich eine iuriiiischc Seite hat. Für Ihn trägt - wie er sagte - die betr.Bc'aiiiitmachuua einfach die Signatur: Weg mit den Hunden! wes alb Ihm ein Vollständige« Hundeverbot weit offener und bester erscheine. Er vabc übrigens vcn der siadträlblichklscits immer betonten sc un geheueren »Vermehrung der Hunte und der gräulichen Belästigung durch dieselben nichts gemerkt; er träie aut seinen Wegen tnrch dir Stadt nicht mehr Hunte wie vor Javre». wis,e freilich nicht, ob sie gerade ihm aus dem We^x ginge». Die Verstigung griffe in taö Recht tcr Hauswirtye sein lies ein. man könne da mit demselben Rechte unter dem dehnbaren Begriffe: im Interesse dc« PubltkrimS z. B. auch taö Rauchen in den Restaurant« verbieten, denn Jedermann weiß sa, wie schädlich es ist, in dickem Oualm zu sitzen und Tausenden sei es ncbnidei noch höchst belästigend; eö sei nicht gut, inst so strengen Maß regeln vorm.ieben, wo es sich nur um eine Beaucmiichkeli deö Publikums bandle: mit seinem »Vorschläge könne sich auch das nervcnschwächste Frauenzimmer und der griesgrämlichste Phi lister einverstanden erklären. Auch dir St.-V. --chönecker und Seyttarth geben Mancherlei gegen die Bekanntmachung ,u bedenken; Ersterer fürchtet, den auf Hunde sadntenden EavIUer ln den Restaurationen erblicken zu mästen, was sicher ein ..scheuß licher »Anblick" sein werde; Letzterer sagt — und darin liegt Be achtliches — die an sich stttS übertriebene» Klagen über die »Ver wüstungen, welche die Hunde tn den »Blumenanlagen anrichten i'oiien, würden sofort blnsäUIg werden, wen» man praktischere Umzäunungen anbrächte, die sehr billig sein könnten, die aber da sein müßten, ehe gepflanzt würde; zugleich weist er daraus bin, daß sich die Einnahme der Stadt dura» die ewigen Hunreselo- züge schon verringert habe, die Huntestcurr. die KO.iiOOMk. betrug, sank 1878 aut etwas über ül.oott unv 1879 aui etwas über 48,OOOMk. herab. Schließlich verldelttgte dann Stadtratb Hendel lebhaft die RathSvorlage. Der Rath wolle tn der Thal und zwar tm Interesse des Publikums ielbu, die Zahl der Hunde möglichst verringern und das lei auch schon ganz leidlich gelungen, wie die verminderte Hundesteuer Einnobme zeige ; Herr Lchönecker brauche aber den Eavillrr nicht zu fürchten, der sei während keiner der Hundriperren in auch nur rin Restaurant, b. b. von Anttswegen. gegangen, das Publikum kontrolire selbst besten«, e« habe sich immer gezeigt, daß die diesige »Bevölkerung vtrl aeietz- stchen Sinn habe. Die Abstimmung ergab denn alS Resultat eie Genehmigung der RathSvorlage mit dem Zusatz, daß die Geldstrafen der OrtSarmenkasse äberwttsen werden. — Bezüglich der weiteren Gegenstände der Tagesordnung sei nur erwähnt, daß das Kollegium von der tn diele» Tage» hier schon mitgetbciltcn gegenwärtigen Lage der Angelegenheit betreff» der Verbreiterung bcS Durchgang» vom Altmarkt zur Kreuzkirche Keuntniß nimmt und St.-V. Meyer dabei leine Verwunderung über die verirübte Leerstcllung de» betreffenden Hcmicö auö!rr;cht; daß ferner der »tadtratd dav Gesuch der »Veriäuirr aut dein Neu städter Markte um Verlängern«« der täglichen Verkaufszeit ab- grlebnt hat; sowie endlich, daß das kgl Landeskc»stttcitum be züglich der mehrberegten Herabsetzung der dieeiävrigen Friedrich- itädtrr Parochialanlagen dem Slodirath belgetreren ist und somit nunmehr die »Anlagen In der vorjährigen Hohe erhoben werden, wobei daö Kollegium zwar Beruhigung igssen muß. aber doch aus Antrag deS St.-V. Damm erklärt, daß es sich mit den vorgebrachtcn Gründen nicht einverstanden erklären könne. - Aller 2 Jahre scheidet au» der zweiten sächsischen Kammer'/» der Abgeordneten au«, außerdem ist ein Mandat durch den Tod de« Abg. Barch-Stenn erledigt. ES stehen bccher 27 Neuwahlen bevor. Von diesen 27 Sitze» hakte» die Eon- secvativen lü, die Natlonalllberglc» 6, die Fortschrittspartei k> inne. Voraussichtlich bleibt die tn der zweiten Kammer vorhandene conserrative Meblhiit intakt, wahrscheinlicher noch ist ihre Ver stärkung. — Die in den Tagen vom «. bi» 9. Juni hier Nattffndende 4. Dresdner PferteauSstelluvg wird bekanntlich im sogenannten alten Jägerhoie, noch vor Kurzem militärischen Zwecken dienend, abgcbalkcn. ES sind dies dieselben attchrwür- digen Räume mit ihren Ldurm- und Treprenh iusern, in deren großen Hkien im Mittelalter die kurfürstlichen Bärenhatzen und andere dergleichen iär den moderne» Geict,mack ungenl.i dar ge worbene Jagtbrlustigungen statrianden. Zwei große, durch ,tnen Mittelbau gerrennle Platze, zusammen wohl grdßci ais der All- markt, dienen zum Vorttihren der »Vierte; diese Plätze, deren äußere Kreise zur Vorführung von Geschirren btiiimulle Fcn-r- dahnen bilden, sind rtngv von Stallungrn tür weit über 500 Vierte umgeben. In ber Mitte des großen Platzes befindet skh der Mustklaion. Die trübere große Reitbahn Im Mlktelgcbäude ist tn einen ÄnöstellungSiaal verwcwdclt, worin die zu ver kostenden Wagen, Geschirre, Rcltzeuge re. paraklrrn werden. Vor derselben erstrecken sich lange Marquis?» mit bl eiten Balkons bin, deren »Mittelpunkt der übntachre KöwgSdalkon bildet. Herr otelter Werthmann läßt seit 5 Wochen die Räume, die ionst zur utnahme der Mllltärgeräibichaste» dicnte». zu RestaurationS- zwrcken umbauen und io einrlchien, daß sic den vom § chauen ermüdeten AusstellungSdetuchcrn einen behaglichen Zufluchtsort bieten. Reben dem AuSstellunassaale bessnket sich die geräumige Küche mir großartigen Kochoinrichtungen, unter dem KönigS- balkon die große Bttrauögabe (kleinere dergleichen befinden ,ich in zwei Ecken de» großen frci-n PiatzeS), während die Raume deS ersten Stockwerke» zu großen Aestauiattonssäleu mit elegan tem Büffet umgewantelt sind, iooo Personen ffnden hlcr be- auem Unterkommen. Der zweite Piereegusstcliungöraum ist der sogenannte Prämtirvngöplatz. da er zur Ausstellung dcr prä- miirten Merke und Wagen diene« wild. Die iämmlilchcn Stal lungen sind von Außen und Innen irisch getüncht und präsen tste» sich so recht stattlich. Im Innern sind die S astungen mit den — bairischen LandeStarbcn drkorirt; ursprünglich waren die Farben gut iäwstkch grünwciß, aber de, Stalldunst bat das Grün m Blau verwandelt. Der ganze Slnsstellungskoinpicr eignet sich ganz vortrefflich >ürtaöarosmttige Pferdeaudstkllungölimer»tdmcn und ttll derselbe für diese Zlvrcke am ff Iavrr aestcbkrt sein Herr Wcrtdmann macht seinerseits die größten Anilrcngunge». um während der Anvsteuungüzeit den znhircichen Gäste» den größten Eomiort «u bieten. Er wird durch mustcrhaste Biere, Rclirwitzer» Feldschlößchen und I.Eulwbacher. den Schmachtenden vriuickung verschaffen, oder auch hinsichtlich der Speisen dem Si-drrcu Moß- kamm wir dem reiche» SvortSman die lriichcsien vraten vor igen können, da er ein besonderes Okkonomieacdäu» eingerichtet hat. woselbst bereits rin b'lbeS Schock Schweine vorräldtg ge- mänet wirb, während sich In den Höstn allerhand Geflügel. alS Enten. Gänle. lunar Hübner rc., circa k,<i<» Liück. muutrn tummeln. Für verwöhnte GeurmandS aber ist eine Trn»ung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite