Dresdner Nachrichten : 22.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-22
- Monat1879-05
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- Dresdner Nachrichten : 22.05.1879
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«,rkin, ,1. «al. per Reichskanzler legte dein vundeSratd« dev An trag Beruhen» vor. de« treffend die Elnsetung elner Kommission zur Ausstellung eine» Ent« wun» de« Relch-gesetzeS über da- Elsenbahnwelru. Dieser Kommission sollen al» Material bet Ausstel lung diele» Gesetzentwur« fe» drei Gesetzentwürfe vorgelegt werden, welche Preußen auoarbeiten lieh, nämlich: 1) das Reich»« gele» über da» Eisenbabn- wesen. 2> da» Gesetz über Errichtung eines Rrlch«- eisenbaimratbS. ll» da» Ge setz über Errichtung eine» VerwaltungS-ElertchtS «ür Hagevkatt filr Politik. Anterhaltllng,Geschilstsverkehr. Lörkcubtricht, Fremdeiiliüc. von kä. ffutrles, Zlöitdalinstrass« «alt« <'avaI.-X»8 Mltredacteur: vr Liniil Kür da- Fruill.: ^uslsistknuv^ ?snsi«^vou äsltpjeräem Druck und Eigentbum der Herausgeber: Llepuiil» »tt in Dresden. Verantwort!. Redaeteur: IU»tnrt«I» S»«»lilknlt in Lreöden. ftreltige Eisenbavnsa<v»n. Die Kommission würde aus neu» Mitgliedern zu bilden sein, wovon ie 2 Seitens des Reichs Prcu« ßcnö, je I Se teuo Bai- eruS. Württembergs. Sachsens, Hessens und Badens ernannt wurden. Rücksichtlich der vom 7. Februar und I'K Mürz vom BundeSratbc ein» gcbrachien Piäsikialvor- lagcu, vc!r. dasEiscuvabn- gütertarliwcic», find >>» (sntlvn.ic dcsGcictzcs über das Eisenval'naocjen die- jcnigen Abschnitte, welche eine gesetzliche Reglung des Tari' -ewns cnn alten, ollen gelassen. untorriodt ) truivn keitkabn uns t'onsion von tlsitptercton. b abr^-^ekii ron, i kür Dk^ron u. klori sv in fior m'n^Ken tzäanötro u. u. Verlraul itllerÄ»a1»jiapiör»,>fani!drii>s«, /sollen '< L 4)«., ,... kankgesobäkt, i luvp allerdlonpoiiü Onentpoiti. kontra!« >Ic, Vkrloosung lckl> ' l-t. ßoHewUi. >l. 8por«-x. papiere. Xlle rmel, misdrietiir'n m vamlollsiollofiirlV zVertl,- tirol., Nr. 14.'. 24 LMrj,. 1879 Witterungsaussichten: Meist heiter, normal, Neigung zu Gewittern. Für den Monat Kam werden Abonnement» auf die „Dresdner Nachrichten" in derExpe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei dm Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. PoMtscheS. Hilfe, zu Hilfe! Ein Mann über Bord! Wer ist'S denn? Potz Wetter und Sturm — der Steuermann! Hilfe, Halt! Schwimmt da nicht noch Einer? Nichtig! Der Untersteuermann! Steuermann, laß die Wacht! Steuermann her zu uns! Hoi ohöh! — Solch« Stimmen ungefähr müssen erklnngen sein, als im Reichstage die Kunde sich verbreitete, Präsident v.Forckenbeck legt sein Amt nieder. Dem Präsidenten folgte der erste Bicepräsident: Herr v. Stauffenberg, der sich in Berlin die Gicht geholt und bei Ulm auf seiner Besitzung Rißtifsen die warme Sonne des Südens aus seine Glieder scheinen läßt, telegraphirt dem Reichstage ebenfalls seinen»Verzicht auf den Prästdentenstuhl. So sah sich die Bemannung der ReichStogSfregatte ohne Steuermann und Gehilfen (der wirkliche Kapitän des Fahrzeugs ist bekanntlich nicht der Präsident) und mußte sich schleunigst neue Steuerleute küren. Was ist geschehen? Noch am Montag bat Herr v. Forckenbeck mehrere Journalisten zu sich, um durch ihre Vermittelung dem Publikum zu verkünden, daß er bis zum Ende de« jetzigen Reichstages die Präsidialgcschäfte zu führen gedenke. Eine Aeußcrung, die er beim Bankett des Städtetage» im Berliner Zoologischen Garten gethan und die auf eine gewisse Abneigung gegen fernere Geschäftsführung schließen ließ, sei fälschlich so verstanden worden, als wolle er sich augenblicklich zurückziehen. Binnen 24Stunden hat er also seine Meinung geändert. Was ist vorgefallen? Beim Kaiser, beim Kronprinzen, beim Reichskanzler hat es auf's Tiefste verstimmt, daß Forckenbeck die Demonstration der Städte gegen den Reichstag in'S Leben gerufen, inscenirt, unter seine Doppelautorität als Reichstagspräsident und Oberbürgermeister der Reichshauptstadt gestellt und schließlich auf dem Bankett noch du Nationalliberalen und Fortschrittspartei zu gemeinsamem Sturmlaus gegen da» BiSmarck'sch« WirthschastSprogramm angefruert hat und sich dafür al» Haupt der Antikornliga feiern ließ. v. Forckenbeck, ohnehin gereizt über di« Konflikte, in die er mit Fürst Bismarck über die Handhabung der DiSciplin im Reichstage gerathen, schon lange wissend, daß er nicht mehr die Mehrheit der Abgeordneten hinter sich Hab«, zuletzt über einen Nadelstich erbittert, den ihm der das Ding beim rechten Namen nennende Abg. v. Ludwig versetzte, als dieser da» zweideutige Verhalten Forckenbeck's beim Städtetage zur Sprache brachte, Forckenbeck verlor über das allerhöchste und durchlauchtigste Stirnrunzeln so sehr die Fassung, daß er sofort seine Ent lassung nahin. Frei von aller Schadenfreude, vielmehr nicht ohne Mitgefühl für das Geschick dieses Mannes, aber auch ohne Betrübniß, im Gegentheil mit so Etwas wie Genugthuung verzeichnen wir den Rücktritt Forckenbeck's. Seinen persönlichen Eigenschaften, seinem ehrenhaften Privatcharakter, seiner Geschäftserfahrung und Geschicklichkeit in der Präsidialführung sei alle Gerechtigkeit gezollt. Die oberste Tugend eines Präsidenten, die Unparteilichkeit, wurde in dm letzten Jahren mehrfach von den Minoritäten angefochten, die er bei den wichtigsten Fragen vom Worte ausschloß. Aber es war unpaffend von ihm, gegen den Reichstag ein Sonderparlament auSzuspielen. Er brachte sich selbst in die schiefste Lage. Hielt er sich aber nun einmal in seinem Gewissen verpflichtet, gegen bevorstehende Beschlüsse de» Reichstages zu protestiren, so verlangte es ManneSwürdc und Bürgerstolz, diese Oppositionsrolle kräftig durchzuführen und nicht vor einem Stirnrunzeln fortznlaufen. Ein Stadtoberhaupt, da» seine Bürger gegen Bedrückung, komme sie von Wem sie wolle, mannhaft schützt, hat unsere volle Sympathie — der erste Bürger meister Deutschlands, der, wenn sich in ihm der alte Oppositions mann regt, ein schwächliches Dcmonstatiönchen macht, dann aber über seine Courage gleich wieder selbst erschrickt, die Flinte in'S Korn wirst und sich vom gefälligen Hausarzt ein KrankheitSzeugniß schreiben läßt, ist kein echter Nachfolger jener altdeutschen Stadt oberhäupter, die durch die Geschichte als Repräsentanten der Bürger tugenden leuchten. Aber der Rücktritt Forckenbeck's hat eine weit tiefere, als die blo» persönliche Bedeutung. In ihm sinkt die nationalliberale Flagge, die bisher über dem Reichstage wehte, vom Maste. Deutlich, aller Welt erkenntlich wird damit der Zusammenbruch dieser bisher herrschenden Partei. Dieses Schicksal ist ein wohlverdientes, die Gerechtigkeit kommt wieder zu Ehren. Was hat sich die national liberale Partei an Deutschland versündigt! Es ist heute nicht Zeit und Platz, da» Sündenregister dieser Partei zu schreiben, aber man werfe nur den Blick auf die Zustände, die inDeutfchland herrschen nehme man die Politik, die Religion, die Volkswirthschaft, Eurer Bestrebungen mißbrauchen durftet, bald auü ist mit Eurem Regimente. ha sagt der Nation, daß es Au»? Die Hoffnung habt Ihr allerdings nicht aufgegcben, doch noch Euer Spiel wieder anfangen zu können. Wiegen wir uns des halb nicht in Illusionen! Es ist nicht absolut ausgeschlossen, daß bei der Berathung der Zoll- und Steuerfragen nicht ein Moment kommen kann, wo, um Geld zu machen, auf die Stimmen der jetzt kopfscheu gemachten Nationalliberalen zurückgegriffen wird. Auch bei dem Neichseiscnbahnprojekt werden die nationalliberalen Stimmen wieder höheren CourSmerth erhalten. ES kommt ganz darauf an: was wird das Centrum thun? In den Hände» Windthorst's liegt jetzo für längere Zeit die Entscheidung der Geschicke Deutschlands. Resumiren wir uns also: Es ist ein Glücksfall, daß die Herrschaft der Nationalliberalen zur Neige geht — es ist dies die nothwendige Vorbedingung für bessere Zeiten — aber die Möglichkeit eines Rück falles ist noch denkbar. Wie grundsätzlich aber mit den Leistungen der Nationalliberalen aufgeräumt werden soll, lehrt die Thatsache, daß jetzt mit dem Verschleudern des deutschen Silbers aufgehört wird. Das bedeutet den ersten Schritt zur Umwandlung der Gold währung in die Doppelwährung, für die wir uns stets, wenn auch erfolglos verwendeten. Unser vaterländisches Silber wird nicht ferner gewaltsam entwcrthet zu Gunsten des Edelmetallschachers der guten Freunde Bambergers von der Kaut« üuauoo. Eine Revision des Bankgesetzes wird logischerweise folgen müssen. Wenn die Gold- und Nickel-Aera beseitigt ist, o!, dann brechen auch bessere Tage heran. Aus dem Ausgange der neuen Präsidentenwahl wird man einigermaßen die neue Fahne erkennen, unter welcher das neue Reichstagsschiff segelt. Das Schicksal des kriegsgerichtlichen Erkenntnisses in Sachen des großen Kurfürsten ist seltsam genug. Beinahe ein Jahr lang verzögert sich die Untersuchung, Niemand kennt genau das Urtheil, ein ganzer Sagenkreis spinnt sich um das im Geheimen tagende Ge richt, endlich soll es veröffentlicht werden — da vernichtet ein kaiser licher Federzug das Urtheil und beruft ein neues Gericht. Aus leicht begreiflichen Gründen kann man sich einer Untersuchung entschlagen, ob diese Untersuchung ganz den im Volke gang und gäben RechtS- begriffen entspricht. Schwächlich ist das Verhalten des französischen KabinetS in der Blanquifrage. Vis züm 5. Juni, bis zu welchem Termin der Prä sident Grsvy kraft des Amnestiegesetzes jeden Kommunarden begna digen kann mit der Nechtswirkung, daß Derselbe alle politischen Rechte damit von selbst wieder erlangt, will man den Verschwörer Blanqui im Gefängniß lasten. Nachher aber wird ihn der Präsident begnadigen. Aber diese spätere „Gnade" giebt Leuten wie Blanqui und Nochefort nicht das Wahlrecht in die Kammer. Diese wird jetzt Blanqui s bereits erfolgte Wahl als gesetzwidrig kassiren und Blanqui wird auch später nicht wählbar sein. Die Radikalen sind, weil sie um ihren Erfolg sich geprellt sehen, natürlich sehr wüthend. Ist das Verfahren der Regierung in der Blanquifrage mehr klug als fest, so ist sie um so entschlossener in demjKulturkampf. Daß dem Erzbischof von Aix, der in einer Predigt sagte: „Die Minister baden siel, wie wüthcnde Löwen auf die Kirche geworfen, um sie zu verschlingen, sie fressen seit drei Mo naten daran. AVer da sie unmöglich verbauen können, werden sie wie Schweine an einer Unvcrdaullchkeit baraufgehen. der Prozeß gemacht wird, ist klar, aber der Ferry'sche Gesetzentwurf, welcher den Volksuntcrricht der Geistlichen nur dann gestattet, wenn sie eine Staatsprüfung bestanden haben, greift die Kirchenherrschaft an der Wurzel an. LreWen. Donncrstaq. 22 MaU Ne«rste Telrnramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, den 21. Mai. Die Tarifkommission bericth gestern Abend das Gesetz über provisorische Einführung neuer Tarifzölle (Sperrgesetz). Minister Hofmann gab die Erklärung ab: das Gesetz werde auf Tabak keine Anwendung finden, weil die Regierung auf die Tabaknachsteuer nicht verzichten könne. Ueber die Artikel, auf welche das Sperrgcsetz Anwendung finden solle, befragt, erklärte der Minister, er könne darüber keine Angaben machen. Die Kom mission beraumte eine weitere Sitzung zur definitiven Entscheidung über die Beantragung der Annahme oder Ablehnung dcs Spcrr- gesetzes auf Freitag an. Berlin, 2k. Mai. Ersten Punkt der Tagesordnung des Reichstages bildete die Präsidentenwahl. Es wurden 324 Stimmen abgegeben. Die Nationalliberalen und die Fortschrittspartei demon- strirten durch Abgabe von 1l9 weißen Zetteln, die ungiltig erklärt wurden. Auf den konservativen Abgeordneten v. Seydewitz fielen 195 Stimmen. Für denselben stimmten die beiden konservativen Fraktionen, das Centrum und etliche Nationalliberale. Präsident v Seydewitz sprach Folgendes: Ihre Wahl trifft mich, wie ich gestehen muß. unerwartet und BundeSkommIßarö und bemängelt dessen Angaben bezüglich de» Getreides. Die Einlubr habe mit dem wachsen der Bevölkerung gleichen Schritt gehalten. Die Behauptung, der vergcschlagene Csoll treffe nicht den Konsumenten, sondern den ausländischen Produzenten und Händler, beruhe auf latschen Voransici'ungc». Werve kaö Getreide nicht thenrer, so habe die Landwicibschait absolut keinen Anlaß, sich lür bcn Getrcibezoll zu inlecelsiren. lWährend Delbrück'» Rebe tritt Fürst Bismarck ein.) Der Ge- trcldezoll werde allerdings daö Brod vcrthcncrn. Die Schil derungen vom Notbstande der Lantwtrthscbatt seien allzu schwarz, der Rückgang der Lantwirtbschait sei keineswegs ein allgemeiner, wie der Rcdncr ziffernmäßig nachweist. Fürst BiSinarck sübrt in zweistündiger Rede aus: niedrige Ge- tteikepreiie seien nicht rin Mahstab für die Wohlhabenheit der Länder, vielmehr bildeten die besseren Einnahmen des Landwirtho, wie er sie von Kornzöllen erwarte, den Wohlstand in Holland. England und Nortirankreich. Angesichts der Stciierbclastnng der Landwirthschait icien Getreidezöllc ein Akt der Gerechtigkeit für den Landwirth. Außerdem aber seien sic ans rein finanziellen Motiven angesichts deS gcsammtcn Steuer- und Zoll-Rcioim- Systeinö notl'wcntig. Dem deutschen Landwictve solle »nr der deutsche Markt gesichert werden, oßne Bcnachtbellignng des Kon sumenten. Die Korn« und die Broddreiic stünden nicht in nach weisbarem Zusammenbange. Das Brod ici setzt so theucr, wie damals, als die Kornprcisc noch einmal so hocb standen wie lebt. Die Besorgnis; über Beschädigung des Gctreikevaiidclö der OMee- städte >ei übertrieben. Russisches Getreide müsse stets durch Deutschland traiMircn. Der Kanzler bekämpit die am Erleich terung dcö Getrcidctransitö gerichteten Anträge der Abgg. Del brück und Rickcrt <Lagerung ausländischen Getreides außer zoll amtlichem Verschluß, Erlanbniß derGctrcidchändlcr, ausländisches Getreide mit deutschem zu mischen -c.) Ein eigentlicher Schul, der Lanvwirtbschaitwerde dnrchViebzölle erreicht werden. Durch Gctrei- dezölle hoffe man die Landwirthschait zu entlasten und Ordnung in die Einfuhr zu bringen. Der Kanzler will die Landwirtbschait und den Landwirth schützen. Er sei tu die Bewegung nicht zur Agitation, sondern der Gerechtigkeit halber ctngetreten. Wir müssen Alle mit gleichen Schultern tragen! Nm-bdem noch der Abg. Reichensperger Namens bcS EentrnmS sich für Gc- trelbezölle ausgesprochen, vertagt der Reichstag die Debatte bis Freitag. Locale- and Sächsisches. — I. H. die Prinzessin Marie von Sachsen-Melnin« gen ward vorgestern von Ihren Kgl. Majestäten in der könlgl. Btlla zu Strehlen empfangen und nahm an der kgl. Laiel Tbc». — Ee. Mal. Kaiser Wilhelm empfing am Dienstag den 29 d. Mittags tn Gegenwart des Generals dcS GardecorpS Prlnz August von Würteinberg die zu den Frühlahröübungen nach Berlin commandlrten königl. sächsischen Oisizlcre. - DaS Ehrenmitglied unseres HostbcatcrS Herr Friedrich Haaie hat Vas Ritterkreuz I. Klasse deS königl bater. Ver dienstordens vom hctllge» Michael erhalten. - Der ncnernanntc Präsident dcö Reichstages, v. Sevde« Witz, Ist Landes, ltcster und Landeshauptmann oer preußischen Obcriausitz und wohnt tür gewöhnlich ans seinem Rittergut«: in der Nähe von Gcräü. Er stammt auö clnem alten sächsischen Adelsgcschlecl't, von dem ein Zweig mit derTbeilung des Landes an Preußen kam, während andere Zweige im Königreich Sachten blühen und zu dessen Eivi.ftaatö- und Miütärtienlie zahlreiche Mitglieder gestellt haben und noch bellen. Präsident v. Scyde- witz hält sich häufig bei seinen Verwandten in Dresden aut. Ein cigcntbümlicher Zufall ist cs, daß an demselben Tage, an welchem bcr bisherige Präsident v. Forckenbeck sich ,zum Rücktritt entschloß, der Bill, in bie Linde Im Parke dcö Seydewitz scheu Ritterguts bei Görlitz schlug, unter weicher daö Lieblings- und Früh- stücksplätzchcn der v. Seydewitz'schcn Familie ist. — In der hiesigen katholischen Hoikirche wird jetzt jeden Abend 7 Ubr sogenannte Maiandacht aogehaltcn und zwar am Maricnaltar. der zu diesem Zwecke mit Lichtern und Blumen geschmückt ist ES wird gepredigt und der Segen mit dem Sakra ment crtheiit. — Die Königin Jsabella von Spanien hat sich aui den Rath ihres Arztes i)r. Schindler zu einer «wöchentlichen Kur in Marienbad entschlossen und trifft am 15. Juni in Hall- mayr'ö Hank daselbst ein. — Die allmlttwochilcbe öffentliche Stadtverordiictensitzling fiel gestern a u S. — »Auch die Handwerker werken bei Gelcgenbcit der goldenen Hochzeit des Kaiserpaarcs durch eine Deputation von 5 Personen die Glückwünsche ihres Standes darbruigc». Diese Deputation zu emplangen bat der Kaiser zugesagt, i lngcgen einen feierlichen Auszug von Hantwcrkcrbeputationcn aus ganz Deutsch land abgelthnt. Die Ia g d a u s s i ch ten für den Herbst sind, nach den Berichten von Forstwirthcn nicht eben günstig. Hasen sind größten« thcllö cnrorcn ausgesunden worden und di- Hübner sind durch Nässe und Kälte in ihrer Brut gestört. — Die seit vorgestern begonnenen Hebungen der Unbe rufenen Neservisten dauern biö zum Sonnabend vor Pfingsten, an welchem Tage die Ncscrblste» wieder entlassen werden. Die Lanbwehrmannschaiten treffen am lO Inni hier ein; ihre Hebungen dauern 12 Tage. — Auf Station Priestewitz erlitt der am Sonntag Abend 6 Uhr 10 Min. von hier abgegangcnc DrcStcn-LeipzigcrK'ouricr- zug einen Maschiiienretcst, wodurch ein 'Aufenthalt von einer halben Stunde veranlaßt wurde. — lieber die bereits gcscr» mitgcthcilte Entgleisung an der EckartSbcrgcr Brücke, um t fern von Zittau, hört man noch: Lokomotive und Tender standen antreebt. batten sich aber de»! nnvorbereltet. Ich weiß, welche Schwierigkeiten mir das Amt, Wohlstand, die Rcchtsbegriffe, die Justizpflege, die öffentlichen l welches Sic mir anvcrtrauen wollen, auicrlegt: Schwierigkeiten, Sitten — überall beaeanet man dem »ersetzenden Einflüsse dieser > die um so größer für mich sind, als Vor mir aui dickem Platze ein blö zur Radfiangc In den Sand gcbort; der Gepäckwagen dahinter unLkilnoll«» Nartei Ruinen wohin man siebt' Ru nen gewesen ist. der durch seine ungewöhnliche Hobe Befähig-Alt zertrümmert desgleichen ein Packwagen, der mit den Rädern m»ye»wouen Parte,. Rumen, woign man peyr. ^cumen allseitige Anerkennung erworben und verdient bat. nach oben, sein ganzes Obcrthcil cmgcbüßt hat: über ihn bat sich Wohlstand, Rumen in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Freiheit; ^Bciiall.) Ich nehme aber dennoch die Wahl an. weil ich mich der nächste Packwagen gerollt und übcrscbiagen, so daß auch er im Erschütterung des Rech tsbodcns, Zerstörung von Treu' undGlauben' kür verpflichtet halte, tn Augenblicken wie der gegenwärtige alle desolatesten Znsiand seine Räder gcn Hlmmrl streckt. Die .»Pcrsoiicn- im öffentlichen Leben, wie im privaten Handel und Wandel, das ist! meine Krätte so schwach sie auch sein mögen, dem gemeinsamen wagen blieben wunderbarer Weis, iait ganz unvcrlctzt. Die zu- cibr k-rr-ni ^,il,-itlicl>e Vkralcn Wirtet Ikr in, Wöhle und der Förderung des gemeinsamen Wohles UN,crcd! nächst «zcstandenen rclcgrapbtnstangen sind nmgcbrecvcn und die Euer Werk, Ihr Herren! Freiyeit lche PyrRcn tmitte zyr m Vaterlandes z„ widmen. Ich bitte, daß Sic mich in diesem! Drähte zerrissen. Eo bestätigt sich, day trotz der schweren Ent- Munde und wenn'S hoch kam, brachtet Ihr s zu Schcmfre,Helten, nn Streben, in dieser Arbeit auch bei der GeschästSlcitung, die mir i glcisnng Niemand ernstlich verletzt ist. Der Lokvmotivsübrcr heißt günstigsten Falle zu freiheitlichen Formen ohne Inhalt. Geheuchelt Mallen wird, unterstützen, und zwar unterstützen ans allen Selten. EMcld und ist ein schon bciahrtcr Man». Eine Köchln auü waren Eure Ideale, heuchlerisch und empörend aber Eure Kampfarti Scicn Sie überzeugt. Ich werbe Unparteilichkeit und Gerechtst,-! Horschalte klagte über eiiie Armvcrsianchuiig. ein Getrcidchändier machtlüstern und ^ iwen nach icbcr «eite HI». (Beifall.) — Darauf fuhr der Kber eine - - Unduldsam, verfolgungssuchtig, herrschgteng, machtluMn und in der Berathung der Gctretdezöl lc tort. Abg. denuncmtorisch — so kennt Euch d,e deutsche Natron, deren Gemus vi. F rcge auS Lclvzlg tritt für die Vorlage Im Allgemeine» nahe daran war, von Euch vergiftet zu werven. Vergebens werdet und speziell tür Getreidezöllc ein, welche das Brod nicht oder Ihr den im Volke verloren gegangenen Boden wieder zu erobern! "ftt .^nz nuesbeblich vertbeurrtcn. Er plalklrt auch r I Nrinat-^ Beseitigung der Differentialtarife. 'Abgeordneter I)r. suchen. Der Sturz nncs Manne», besten ehrenhafter Pr«vat w,^^h^A^ bekäinptt die Getretvezöllc, wendet sich gegen dte,.^ charakterEuch um so willkommener war, alsJhrrhnzumDeckmantel'Ausführungen vr. Frege'S, sowie die gestrigen Deduktionen de» i Säuberung unterzogen. über eine kleine St rnwunde. Komisch erging es einem hübschen INährige» Mädchen, welches sich tm Coupsc übcrpurzelt hatte und dann ganz lustig durch'S Fenster kletterte. Im Ganzen hatten sieb nur ungefähr 17 Personen aui dein verunglückten Zuge beiunkcn. - Das in der Tberesienslraße stehende Nieritz - Dcnkmak wurde gestern Vormittag mit Hille der Wasserleitung einer
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