Dresdner Nachrichten : 18.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905187
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-18
- Monat1879-05
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- Dresdner Nachrichten : 18.05.1879
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dc.de» lvbver mern. : gün- Kaust tlltgen >aurr« :n. Ist. Posten n. r^rr^ rt von Bitte bin stckur". nd ietzdar». umen, Körben, Töpfen Lasel, piehlen. l besitze .. auch alität. innvfl. iveine. Vst.sind Coni- »rostr« alS mit ivSpen änme» etora- u. dlv. lelvfl.. Zarbeu» ie ächte lt lent. Mü- lrrxx l»v. IS. ger «8 Etage, 8 sund 40. I8V*, er Colo« geehrten herrlich- s. tellungen Wien. 17. Mal. In Wtublwelßenburg würbe deute durch Erzherzog Io- selb die Jnbustrleaumel» Nina feierlichst erbffnrt, »»bet er iu ber Eröff nungsrede bervorbob. da» die Ausstellung nicht nur tn Ungarn. sondern auch tm Auslaute Interesse erwecke. Man werde er» kennen, daß sie selbst au»- läntischeu Aniorterungen entspreche, Ungarn sei in der Industrie zurückgeblie ben. weil eS bisher haupt sächlich Agrikulturstaat war. Er hoffe. daß die Ausstellung taSAiiidttiben des Laubes befördern werde. ^SHlit-LolerrLmmv. 1»^ <» j», « »L <> ». , 1 ksnkgesoliäft, . 14. ck.Spni^rp Bukarest, >7. Ma Bel der gestern stattgelun- dcnen Wahlversammlung beantragte EostlneSca, ein anerkannter Füprer der liberalen Partei. folgende Lösung der Judciiftagc: — — —— — — — — —— , — „ ^ ^ —— » „ -- ES sollen die Reckte des ^ M WWWWW W V W WWW WWW RH XvW^ 1 rumänitck'en'Knrgcrs unb PW/ WWWWW W WWWW WWW W/g »U r5l volle Gicickstcreckstigmig ^MW MW WM W W WWW WWWvIIg' allen in „manien ge WWMWW'd'^^^ ^ M W WW UUW borcnen Jsr-'klikcn zucr- >! MMff Wsd V ^ MW WWW 4« ^ kannt werten, die niemals i ^ ^ /UM ^ K» W unterauSländischemEchutz ' ^ WW W W gestanden und sich der Mi- V Taaevlatt für Äokük. VK die Belheiligung an der Militär-Auslösung als Option für die rümänische ^ Berantwortl. Redakteur: " Nationalität Alle Juten. t«1vli»r»lt in Dresden, »etnrtel, I»«I,Ivn»t in Dresden. welche rumänische Unter / thanen sind, müßte» tiefer Kategorie angehören; die übrigen sind fremdläntischc Untcrtbanen und „ „ ,s , > den allgemeinen Bestimmungen unterwonen. Sie werden demnach um die Naturalisation zu lunbsIIer^u^n^vn^itpoltl.vontrolS'l^VorloosungallerKurtll- o> erlangen, sich den tnr alle übrigen Ausländer vorgcschriebcncn Formaiitätc» untergeben müssen. ^Ile->mws> !u>l bruiln>" >u^^ vomiLil8t^eGrzVeeff8e!.^ I Die Vcrfamnilung. woran über 2000 thcilnahntkit. nahm die vorgkschiagene Lösung sehr günstlgauf. Tageblatt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. Mttredacteur: vr Lmtl Für daS Feuill.: Druck und Eiaevthum Ltep»«I> brr Herausgeber: s'Xn-u. VerdautHlvrÄa»t»p»pt^«^ps»Nltt>rIese,/zotien^-te^uE^- Rr.7Z8. 24 Aahrg 187». Witterungsaussichten: Wolkig bis regnerisch, stellenweise aufklärend. TresScin Loiiiitag. 18.Mat. Voltltsches. Ganz in der vorgeschlagenen Höhe hat ! russischen Nihilisten in ihr Programm ausgenommen. Da sie mit > Dolch und Revolver nicht den Umsturz der Gesellschaft und die Wer der Reichstag die nichtung der Zarengewalt herbciführcn können, schleudern sie den Eisenzölle bewilligt. Daß für die nothleidende, fast in ihrer Existenz Feucrbrand in die Städte, um Verwüstung und Elend über die Ae- bedrohte Eisenindustrie Deutschlands Etwas geschehen müsse, stand sitzenden zu bringen, das Volk in Verzweiflung zu stürzen und die von vornherein fest; selbst die Advokaten der englischen Freibeuter Regierung durch Schrecken zu lähmen. Selbst der offizielle russische im Reichstage, Bamberger, Nickert, Richter-Hagen und Gen. wußten, Telegraph, der bisher die Feuersbrünste einer Unvorsichtigkeit oder . Haupt- asek. daß sie in der Befürwortung der Fortdauer der jetzigen Eisenzoll freiheit eine aussichtslose Sache verthcidigten. Es fragte sich nur: wie hoch bemißt man die künftigen Eisenzölle? Von zwei Seiten lagen Abschwächungsanträge vor. Der erste war eigenthümlichcr Natur: die Vertreter derProvinzenOst-undWestpreußen,Pommern und Posen beantragten, daß, während für das gesammte deutsche Reich Eisenzölle erhoben würden, für sie das auf dem Seewege von Memet bis Danzig eingehende Eisen zollfrei bleiben solle. Mit nur 17 Stimmen Mehrheit wurde dieser partikularistische Antrag abgelehnt. Seine Annahme würde die Zolleinheit des deutschen Reiches zerrissen haben. Mit gleichem Grunde, wie die Grcnz- bevölkerung im Nordosten Deutschlands, könnte jeder andere Landestheil für sich besondere Ausnahmen von dem Zolltarife aus bedingen. Wir in Sachsen hätten gewiß eine Reihe Wünsche auf zollfreien Einlaß von Maaren über die böhmische Grenze; das als partikularistisch verschrieene Sachsen unterdrückt sie aber in nationalem Gefühle. Man würde uns auch schön heimgeleuchtet haben, wenn unsere ReichStagSboten eine Ausnahmestellung im Zollgebiete begehrt hätten! Wäre Schadenfreude ein edles Gefühl, so könnte man eine Anwandlung davon kaum unterdrücken, wenn man sieht, daß dieselben Ostprovinzen des Vaterlandes, die dem übrigen höher entwickelten, kulturell vorgeschritteneren Deutschland ihre veralteten Gesetze, Sitten und Einrichtungen bei jedem Anlaß aufnöthigten, nun einmal, wenn sie umgekehrt von einer Maßregel, die für daS ganze Deutschland heilsam ist, ein wenig hart betroffen werden, auch sich fügen müssen. Im Gcgentheil jedoch, mir bedauern eS, daß der Nordostzipfel Deutschlands durch die Eisenzölle eine Vertheuerung eines Bedarfsartikels erfährt, ohne dafür eine entsprechende Gegenleistung zu erhalten. Die Bewohner jener LandeStheile, wo man den Bernstein gräbt und die Bricke fängt, das Pferd züchtet und Spiritus brennt, das Holz verstößt und das Getreide mischt, sind unsere Bundesbrüdcr und verdienen wegen ihrer sonstigen Armuth besonderen Schutz. Aber in Zollsachen heißt'S: Mitgegangm, mitgefangen, mitgehangen. Will man bei Reichsgesetzen die Berücksichtigung der PartKrlannterefsen einzeln« Landstriche Deutschlands, so darf man auf die Unterstützung Sachsens gewiß rechnen; aber man gehe dabei systematisch zu Werke und ver theile Wind und Sonne gleichmäßig über alle Theile des Reiches. Vorläufig ist davon keine Rede und daher verdienten die Sonder ansprüche des deutschen NordostzipselS keine Beachtung. Der andere Antrag, nur die Hälfte der Eisenzölle zu bewilligen, wurde ebenfalls und mit viel stärkerer Mehrheit abgelehnt. Ob er bei der dritten Lesung, wo er sicher wieder eingebracht wird, nicht noch Annahme findet, ist noch fraglich. Zunächst handelt es sich, wie Abg. Berger ausführte, darum, die Freihändler zu schlagen. Zwischen der zweiten und dritten Lesung kann sich die Mehrheit des Reichstages darüber verständigen, welche AusgleichungSmaßregeln zwischen etwa zu hoch normirten Zöllen auf Jndustrieartikel und Lebensmittel vorzunehmen sind. Die interessanteste Abstimmung war die letzte: die Freihändler brachten nur 88 Mann auf; 218 Abgeordnete stimmten für Eiscnzölle. DaS ist ein glorreicher Sieg über das Manchesterthum! Wenn man hört, daß in England und Schottland l'/z Millionen Tons L 1000 Kilogramm an Eisen lagern, die nach Deutschland zollfrei eingesührt werden sollen, so muß Jedermann sagen: es war die höchste Zeit, dem einen Riegel vorzu schieben. Augenblicklich fristet ja eine ganze Reihe von Eisenwerken nur kümmerlich und in der Hoffnung auf Besserung ihre Existenz Die Arbeiterentlassungen und Arbeitsstundenverkürzungen müssen ohne Hilfe durch Zollschutz in weit größerem Umfange eintretcn und es ist ganz gewiß richtig, daß «ine ganze Reihe von Industriellen mit Schaden arbeiten, aber ihren Betrieb deshalb nicht ganz cinstcllen, weil sie eine moralische Verpflichtung haben, ihr Arbeiterpersonal nicht dem Elende preiszugeben. So geht'S bei der Eisen-, so gcht's bei einer großen Anzahl anderer Industrien. Die Sozialdemokraten sagen freilich den Arbeitern kein Wort davon, daß die Fabrikanten schon seit mehreren Jahren zusetzen und nur aus moralischen Rück sichten gegen ihre Arbeiter nicht ihre Etablissements schließen. That- sache ist es trotzdem. Aber der längste Geldbeutel erschöpft sich end lich und eü ist hohe Zeit, den deutschen Gewerbefleiß wieder zu heben. Recht unverständlich erscheint daher der Spott der Freihändler, daß der erste Gcwerbtreibende, dessen Arbeit der Reichstag schützte, der — Bürstenbinder war. Warum soll die Hantierung des „groben" Bürstenbinders und Sicbmachers nicht die Fürsorge des Reichs finden? Einem maßlosen Schutzzoll huldigt der Reichstag ja nicht; das bewies er bei der 1. Position des Tarifs: „Abfälle". Thier abfälle aller Art wurden ganz zollfrei gemacht. Wer „Gedanken" hat, möchte die Thierabfälle beneiden; denn Gedanken sind heutzu tage nichts weniger als zollfrei, sie werden strafrechtlich verzollt. Im Allgemeinen widmete der Reichstag den Zolldebatten, erschöpft wie er ist, nicht mehr so reges Interesse; der Sitzungssaal wäre leerer geworden, wenn die Abgeordneten nicht sich scheuten, in die Foyers hinaus zu gehen. Denn draußen, da lauern Schaaren von Inter essenten, bewaffnet mit Petitionm, Brochüren, Bilanzen und Waarenproben, stets bereit, einem herauskommenden Abgeordneten ein Convolut von Denkschriften oder gar einen langen Vortrag zu versetzen. „Was das Eisen nicht heilen kann, muß daS Feuer heilen" man kennt diesen alten Wahrspcuch der Aerzte, den Schiller als Motto seinen „Räubern" vorsckte. Diesen Satz haben offenbar die dem Sturm vorschrieb — genau so wie er für die Pest allerhand Phantasiekrankheiten erfand — giebt jetzt Brandstiftung zu. Das Niederbrennen von Städten und Dörfern gehört zu den nationalen Erinnerungen jener kosakenbewohnten Landstriche des Zarenreichs. Dort predigte vor einem Jahrhunderte der wilde Prätendent Pugat- schem niit Feuer und Schwert die blutige Lehre der Vernichtung der bevorrechteten Klassen, das Evangelium der Gütervertheilung und der schrankenlosen Sinnenlust. Damals, nach Eroberung einer Stadt, rief der Kosaken-Ataman „kobulstja wolojoz-" (Auf, zur Unter haltung, Jungens!) und daraufhin begann Plünderung, Brand stiftung und Orgien der wüstesten Art. Noch jetzt hat sich die Er innerung an die Gräuel unter der Kosakenbcvölkerung lebendig er halten: bei Volksfesten tanzt der Kosak in wundersamen Glieder verrenkungen, berauscht sich am Tanz, am Gesänge von Kriegs- licdern und am Schnapse, wirft das Geld unter die Leute, verschenkt Hab und Gut an die Juden, bis er betäubt zusammenbricht und nach langem Schlaf als arnicr Mann erwacht. Die Ural'schen Kosaken träumen davon, daß jene goldene Zeit wiederkehre von Mord und Raub, Tanz und Fcuersbrunst, wo Alles untergchen müsse, der Beamte und Edelmann, der Deutsche und Jud, wo alle Städte ver schwinden, damit in der freien Steppe nur der freie Kosak übrig bleibe. Die Lehren des Nihilismus finden unter einer solchen Be völkerung willige Aufnahme. Aber die Nihilisten werden sich ver rechnen. Das despotische Regiment Rußlands wird diese Brand stiftungen benutzen, um das russische Volk gegen diese verruchte Sekte aufzuhetzen. Die wildeste Reaktion wird gegen die wildeste Revolution entfesselt werden und es ist kein Zweifel, wenn die Massen nicht von der Betäubung des Schreckens erfaßt werden, wenn sie in Wuth und Ingrimm gegen Diejenigen loSbrechen werden, die nicht allein dem Zaren und seinen Dienern. sondern den Bürgern an's Leben gehen, dann wird auch der Nihilismus bald zertreten sein, wie Polen zertreten worden ist und für lange Zeit wird die heutige Bewegung unterdrückt sein. ««nefte Leie««««* »er.,Vre»»«<t »«chMten.- Berlln. 17. Mal. Reichstag. Yortsetznng der Debatte ! über die Elsenzölle. Er lehnte einen Antrag des Abg. Schlieper ab, wonach schwedische» gewalztes und Holzkohien- eisen zollfrei bleiben solle, nahm aber den von vr. Delbrück cingcbrachten und vom BundeScommIssar Vurchardt bekämpf ten Antrag an, wonach der Zoll aus schtniedebareö Eisen zur Kratzenfabrikation nur mit 50 Pf. besteuert werden soll. Die Zollsätze für schmiebebareS Eisen, Platten und Bleche aus ichmiedebarcm Elsendraht (Positionen kd.. o. nnd ck.) werden unverändert nach der Regierungsvorlage genehmigt. Dann )be Etsenwaaren zwei Amende- elve' wurden bei den Zollsätzen für grob Regierungsvorlage vorgeschlw genehmigt. Fortsetzung am S Berlln, 17. Mal. Der Gtäbtetag nahm die Resolutionen, welcbe gegen Getreide- und Vlehzölle protestiren, mit 68 gegen 4 Stimmen an. Die Städte Essen, Bochum, Elienburg und Ot tensen stimmten gegen die Resolution. Wien, 17. Mai. Der Kaiser schloß den Reichstag mlt einer Thronrede, worin er der Arbeiten der letzt abgelauienen Legis latur-Periode mit großer Anerkennung gedenkt und insbesondere volle Anerkennung auSchrtcht sltr die Mitwirkung an den Wer der Orient Ereignisse war eS ein Gebot der Notbwcntigkelt, die Interessen, die Machtstellung und daS Ansehen ber Monarchie nachdrücklich zu wahren. Obwrhl dle zu diesem Zweck getroffenen Maßregeln schwere Opser mit sich brachten, habe ber Relchsrath in patriotischer Würdigung der Verhältnisse der Regierung die Unterstützung nicht versagt und derselben ermöglicht, den ganzen Einfluß sür Eonsolteirung der durch europäische Beschlüsse ge schaffenen Zustände im Orient einzusegen. damit oer Friede, wel cher im Interesse aller Mächte gelegen ist, erhalten und gesichert werde. Eo gereiche dem Kaiser zur hohen Be«rlcbigung. die Monarchie diesem Ziele nahe zu sehen. Die Monarchie steht ge achtet chiachtvoll nach außen, tn freundschaitllchstcn Beziehungen zu allen Brächten, lm Jonern geeinigt nnd gehoben durch die Gcsüble der Vaterlandsliebe und treuen Anhänglichkeit der Be völkerung sür den Kaiser und lein HauS, wovon dem Kaiser erst lüngst so schöne erhebende Beweise geworden seien. Locale* and Sächsische». - Ihre Hoheit die Prinzessin Marie von Sachsen- Meiningen ist gestern Stacht hier eiligem fscn und Im Hotel de Taxe abgcstiegen. — Vo» all' ven sächsischen Städten mit einer Einwohnerzahl von über 10.006 Seelen, a» welche der Berliner Magistrat die Einladung zur Beschickung des Stäbtetageü erlaßen haue, um gegen Korn-, Vieh- und Holzzölle zu vrotcstircn. haben nur Plauen und Zittau die Einladung angenommen. — Baron von Danckelmann aus Leipzig begleitet, um Studien in Physik und Meteorologie zu machen, die Expedition, die am 12. Mol von Malmö aus in Ser gegangen Ist um ber im Else steckenden Expedition im Norden Sibiriens Hisse zu brin gen Diese neue Expedition bedient sich des ncucrbauten Dam pfers „Nordenskiöld". — Die dichterische Befähigung des hochseligen Königs Johann von Sachsen Ist durch seine Dame-Auögabe auch tür streng lite rarische Kreis« sektgeslellt. Minder bekannt ist jedoch das Gedicht, mit welchem der hochselige König den Dante seinem Lohne, dem jetzigen König Albert, überreichte, und cs dar« als eine sehr sinnige Aufmerksamkeit bezeichnet werden, wenn die typographische Gesellschaft Leipzigs kiuch Herrn E. Lrepte die Kunstgewelbe- ausstelluna benutzte, um diele schönen Verse der Allgemeinheit bekannter zu machen. Sie sind prächtig mit Golvieltcrn aut rotbem Sammet gedruckt und liegen unter der Büste dctz König lichen Dichters, bei den verschiedenen Dantc-Ebitlonc» und lauten: Johann, König von Sachsen, an den Prinzen Albert, 1830. „Wenn meine letzte Stunde längst geschlagen Und dann Dein Blick aus meine Gabe fallt, Gedenke, daß, was diese Blätter tragen, Gar manche LebenSskuiidc mir erhellt. Du wirst zum Mann zum Fürste» Du erblühen, Dem Ziel nachrliigen, das ein Gott Dir weist, O möge dann bei Lockungen und Mühen, Dein Geist sieb kräftigen an Dantc's Geist. Daß bei des Schlechten Anblick heiß entlod're In heiliger Entrüstung Dein Gcmütb. Den Lohn, der ihm gebührt, dem Edlen fod're. Wenn eS Dein Blick vom Neid zertreten siebt; Daß 'Willen Dir und Tbatkrait nimmer lasse, WaS Du als gut, was Du als recht erkannt, Ob auch die Lust Dich lockt, die Welt Dich hasse. Nie feig dem Werk entziehend Deine Hand. Daß sich Dein Herz, wie hoch eS immer schlage, In Dcmuth beuge vor teö Höchsten Macht, Und fromme Sehnsucht Dich zum Himmel trage Zur Klarheit dringend aus der Erde Nacht. Daß lrugloö in der Kirche heil'gcm Dome Dir leucvte stets der Offenbarung Licht, lind in der Weltgeschichte ew'gcm Strome Verkündiget Dir sei daS Weltgericht; Denn aus des Paradieses Regionen Reicht rettend uns der Edlen Schaar die Hand, Zeigt Ecdenpilgern die errung'ncn Kronen, Und sührt sie siegreich ein in'S bessere Land." — Der Bezirksausschuß der Dresdner AmtShauvt- niannschast gencbmigtc gestern die Einschaltung einer Straße zwischen der May- und Sckmkertstraßc von der Flurgrenze von Biaiewltz und Gruna ldaS bctr. Areal gehört großenkbcllS dem Opernsänger Scariaj, die Lokalbauortnung und den Bebauungs plan sür Striesen (seit 20 Jahren sind darüber Verhandlungen Im Ganges und die Rcgulirimg eines Tbeiles der Flurgrenzen der Gemeinden Serkowitz, Ober- und Nlctcrlößnitz. Den Ge meinten Gobliö und Briesnitz sind fiskalische Elbuicrarundstücke zugewieien worden. Da sich nun aus den dclr. Grundstücken nicht selten Aushebungen angeschwemmener Leichen nölhig machen, so verlangen die genannten Gemeinden daiür eine Entschädigung. Der Bezirksausschuß sab sich indeß nickst veranlaßt, über diese Reclstöftage sich gutachtlich zu äußern. Leuteriy besteht auöAlt- Icutcrttz mit 4 Gutsbesitzern, die fünf Sechstel deö Wemelndeauf- wanbcö decken, und Nculeiiteritz. Bisher gab es in Leutcritz keinen Gemcinderath; nachdem aber die 4 Slltieuientzer durch die Neulcuteritzcr majorlilrt worden waren, ergab sich die Notbwen- tigkeit. eine» solchen zu wählen. Die Konstftuirung desselben soll ist ber Weist erfolgen, daß, abgesehen von Gemelndevorstand und ^veindeäfteften. die 6 GemeinderathSmitgliedcr 6 Alt- und 3 eulcuterltzer sein sollen. Die Ernennung des Gemeindeäfteften öbler zum stellvertretenden Standesbeamten teö Leudcner Be zirks warb genehmigt, ebenso ble Dismembration teö Stabtguteö „Falkenhol" zu Dresden. Dagegen wurde die Zerstückelung eines GuleS zu Ottendorf abgelebtst. Unbedenklich erschien die Ver größerung ber Kanffmann'schen Dampskesscianlage ichemiicve Produktes in Niederlössnitz. Die Gesuche um Genehmigung zum SchnavSiestank Rolle ö in Plauen, Bcrtheld'S in Löbiau, Mägc'S ln Niedergorbitz und Stengel s in Stetzsch wurde» mangels Be- bürinisteS abgcwlesc». Genehmigt wurde» die Eonecistonygriuche Fischer s in Loschwitz zum Kleinhandel mit Branntwein, Aicher'S in Striesen zur Errichtung eines seinen FrühstückötokaleS mit Wrlnschcmk, Welße'S tn Welschhuse zum Schnavöschank.Schwan'S ln WahnSdork l„WIlhelmShöhe"> zum Bier-,Wein-und SebnapS- schank unb Gebauer s in Striesen zur SchankwIrthschaft einschließ lich Schnapöschank. — Mit 20 Dampfbooten, die alle Im trefflichsten schmucken Zustande sind. beginnt unsere rührige Säehsiich-Bvb- mlscve Gesellschaft die Sommercamvacine. Zehn Namen der Boote kommen auf Orte: Riesa. Meißen, DreSten. Pillnitz, Pirna, Schandau, Bastei, Aussig, sowie die der Lokaldampser Loschwitz und Blasewitz. Sechs sind nach sürstlicten Personen gelaust: Maria, Friedrich August, Libussa. König Johann, Kronprinz und Franz Josef. Nach Ländern fjrmlren: Saxonia, Germania, Bohcmla. Dazu: John Penn. Sv stattlich nnd ge sund war die Fl.tillc noch nie und mit ihr laßt sich schon etwas machen. Leider ist die sehr wünschenöwerthc Landung a» der städtischen Saloppen-Restauration noch nicht ausführbar. Die lenigcn, welche die angenehme Schifffahrt anderer Beförderung vorzichen und öfter fahren, mögen erinnert sei». daß außer den nur in den Billetverkärucn der Gesellschaft zu kantenden Abonne- mentbistctö noch persönliche Adcnnementhücher «in Dresden an der Appareille zu haben» dis Loschwitz unb Pillnitz zu außer ordentlich ermäßigten Preisen auögcgebcn werde». Dan» ist ein wesentlicher Moment dcb Fahrplans. den namentlich auch die Badcrelsenden nach Teplitz, EarlSbad. Franzensbad re. beachten mögen. Wer die bcgueme reizende Schifffahrt hinwärts, oder wcnigstenö zurück, der Bahn Vorsicht, findet in Tetscven-Boden- bach, Aussig. Lettmeritz, Loboiitz die trefflichsten Eijenhghnanschlüsse an die Schiffe der Gesellschaft. Auch unterhalb, In Meißen unb Riesa, ist der Ucbergang vom Schiff zur Bahn mit Geschick im Auge behalte». — Der Betrieb der St. Ealdleu-Stoliberaer SkaatSclsenVahn- linlc warb am Donnclö.'ag eröffnet. Bei Ankunst teS ersten Zuges in Stollbcrg hielt Herr Bürgermeister Scyurich eine festliche Ansprache, worauf Herr Finanzrath Opclt, welcher mit Herrn Gcheimralh Körkc sich altz Vertreter der tönigl. Staats- rcglening am dem Zuge befunden batte, die Stadt Stoltberg begrüßte. Diese» Eröffnungsfeierlichkeiten folgte I»r „Rotz" ein Festmahl. — „Lieb' mackst i'a alicö gleich" — das beweist eine eben tn DreSten geschlossene Verlobung. Ein bildschönes, aber ganz unbemitteltes junges Fräulein von 20 Jahren verkehrte viel im Hause einer etwa Wjähcigcn Freundin und lernte deren Vetter, einen sehr elegante», jungen und reichen Grasen L. kennen, der sie astbeicte und Ihle Hand wünschte. Aber unsere Schwärmerin iisterciiirtc sich mehr iür den Vater ihrer Freundin. der doch immerhin ein älter und ebenfalls unbemittelt ist. und da diele Neigung eine gegenseitige war, so verlobte sich die Schöne mit dem mittellose» älteren ernsten Mann und ließ kst- jungeGraien kröne und einige loo.ooo Gulden im Stich. In unserer mate riellen Zeit ist der Vorgang gewiß erireuiich. — ^m hiesigen Palaisgartcn siebt gegenwärtig ein Kirsch- daum im schönsten Blumenflor mit gefüllte» Blütve»: jede- einzcinc Blümchen gleicht einem weißen RöSchc» und der Ge- sammtcindruck Vieser Pracht — am Vorthcilhastestcn vo» der Marlendrücke gesehen — tst überwältigend.
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