Dresdner Nachrichten : 12.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-12
- Monat1879-05
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- Dresdner Nachrichten : 12.05.1879
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Eine «aramte iur d«» nochiilagl,e »richeiuen »er Jnierale wird nicht gegeben. «ubwiirtige ilnnoncen- »uilrage von un» und«» kannien Firmen und Per- j»ne» inieriren wir nur «egen Prinumeran»», Lalllung durch Sriel- «arlen oder Polieinjah- Kilo. Acht Luden koiien lk P ar. Inieratc slir di» Moniog» - Nummer »der «ach einem Fclilage »E «eliueile SO Vlge. U. ku- u. Vnrkmis iillerLtastblisplnr«, pssnüdelvf«, keilen «te kux/»Ii-1 Innx allerLonslon« Onon^-eltt. LvnEoiv äerVerloosung ull-rrZV'-i-tli- s^rerx. luipiern kllex »null n'isbrinMubuw av-ou 0omIvIl8tv»ssiiriVevIi8eI., H I l it-I, in«-1,1«-,' k-iger «««lener kämler. lulle, 8,,stren. 8o>>Ieier, llsmenkrsgen, Uan- I> ^ sobetten, Küselien, fieku», 8elile>son, Lesvatton, Igo,„entlauben, ^.Itmurkt 5>. Larven, Orestes, Laren. Sillige prol e. Rr.132. 21 Aahrg. 187S. WittcrungsauSsichtcn: Wolkig, stellenweise heiter, trocken. Dresden, 12. Mat. — Ueber die Sommerpläne Ihrer Majestäten ist zur Zeit Nichts weiter bekannt, als dass das Königüpaar zur goldenen Hoch zeit des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Augusta im Juni nach Berlin zu gehen beabsichtigen. Selbstverständlich hängt jedoch die Ausführung dieses Besuchs von dem Befinden der Kaisers ab; der selbe ist im besten Wohlsein von Wiesbaden in Berlin eingetroffen. Qb unser Königspaar im zeitigen Sommer ein Bad besuchen oder eine Spätsommerreise ins Ausland unternehmen, ist noch nicht bestimmt. — Im »Bundeöratbe trifft man eitrige Vorkehrungen dagegen, dah Verbrauchögcgenstände. die vom I. Juli k>. I. an einer höheren Steuer untcrworien sein werden, nlciit vorder noch! zu den mäßigeren Zollsätzen in grohen Quantitäten eingeiübrt! werden. Dlcss gilt nicht mehr bloö vom Tabak, svnocrn ebenso i vom Wein. Petroleum, Kaffee und Thee. «perrmaßreaei» und inttiü-r? G- Nachbeffeuerungen sind In »Aussicht acnommcn. D c »Bsterstcucr- ' m , rrböhung wird von dem ietzigen Reichstage sicher nicht beschlossen "ocr ocr um werden und also nicht in diesem Zai re inS Leben trete»; hin gegen wird die Tabakssteneriraue sicherlich zum Abschluss komme». Slnch unterliegt es nach dem Ausgange der Reichötagskcbatten keinem Zweifel mehr, bah der neue Zolltarif am t. Juit bereits ins Leben tritt. — Der plötzliche Tod dcS Reichstags-»Abgeordneten I),« Nieper hat auch in vreöken viel Theilnahme erregt, dir. »Niepcr wurde 1862 von dem damaligen Bundestage in Fränkin« zu sammen mit dem KreiSdirektor v Könneritz auö Dresden alö BunbcSkommiffar nach den Herzogtbümern Holstein und Laucn- bura entsendet und erwarb sich dort viele Freunde, auch bet den sächsischen Truppen, die damals a>S BundeScxckution gegen Dänemark eingerückt waren. Im Reichstage genoß Do. Nicper obwohl er als eingeffeiichter Hannoveraner nicht von Haus auö aut aroße Shmpalhicn rechnen kurite, doch infolge seiner großen BcrstandeSgaben und seiner Liebenswürdigkeit eine ausserordent liche Popularität in allen Fraktionen. Er starb in Felge clncö SchlagfluneS, beim Aiiöklciden vor seinem Bette. Man be Haupt«, die Autregimg über die wirthscha'klichen Belhandlungen in welcher sich 1>r. Ricper befand, habe den Tod herbcigeiam. — Die feierliche Eröffnung der K unstgewerbc. l!l u S stellung In Leip'Ig findet nächsten Donnerstag den 18. Plai in (Gegenwart 22- MM. beö Königs Albert und der Königin oarcla statt. — Der DIrector des Leipziger Museums lür Völkerkunde vr. H. Obst, ist durch Beschluss des französischen u'ul!us»iin»ie rlumS von der Regierung der Republik zum „Qisizler" der Aka deinic ernannt worden. Zugleich wurde ihm die mit dieser Aue zcichnnng verbundene Dekoration, die „Palmen der Akademie' verlieben. Die böhmischen Mühlenlndustrlellcn klagen bereits seit längerer Zeit, dass sie gegen die Konkurrenz des sächsischen M ehleS aus den böhmischen Märkte» nicht auskommcn können und haben sich nun neuerdings an den österreichisch-ungarischen Mühlenverbanb gewendet, damit dieser die Vertretung ihrer In teressen bei ver Regierung nnb dem ReichSratbe übernehme. Qcr Müvlcnverband erklärte jedoch, vorläufig in dieser Angelegenheit k.ine Schritte thun zu wollen. »Allerdings betrage die Mehlcin- iuhr a»S Sachse» nach »Böhmen über 5»«>,0>»> Zollccntn.cr jähr lich, wü'kend der »Viehierport über die sächsische Grenze inclusive dev k bvcrkehrs nach und über Hamburg in den letzten Jahr.n im Durchschnitte kaum -150,<><)<> Zolicentncr ergab, doch müsse mit Rücksicht aus die Bedeutung, welche Sütdeulschland für Qesterreichö Meblerport bat, alles vermieten werte», waö Deutschland zu Repressalien veranlassen könnte. Soltte jedoch der Mchlexport nach Dentichlanb durch hohe Zölle beeinträchtigt werken, dann mühten allerdings auch sofort der Mehleiniuhr aus Sachsen Schranken gesetzt werden. Daß die Regenschauer der Rächt voin Freitag zum Sonn abend »uo dcS vorgestrigen Tageö auch außcrhaio Dresdens ganz bedeutende gewesen sein müssen, ist aus dem plötzlichen und nicht uncrhebiichcn Wasierwuchö dcrElbe, W cißcri undPricßnitz erkenntlich. Der Elbstrom lit gestern früh nm ca. A, die Weißeritz um netto '/» und die Pricßnin sogar um nahezu 1 Elle angesck'wollen gewesen. Ucbrigcnö regieren beute und morgen die zwei gestrengen -Herren Pankratius und Ser- vatiuö; da« man sich da über die herrschende Küh e wundern? — 2m städtischen Krankenhause in-Hof liegt ein Student aus Sachsen, welcher sich mittelst Revolvers ln selbstmör derischer Absicht bchuiö Zerreißung der Pulsader, die er aber uitt getroffen hat. in den Arm geschossen hatte. Er warm diesem Behüte in daS Leimitzer Hölzchen gegangen, nach der miß glückten That wieder in sein Hotel znrückgekchrt und hatte da nach einem Arzt verlangt, welcher aiSdald criänen und ihm die Kugel auS de», »Arm schnitt. Näheres ist nicht bekannt. »Bel sich batte der Student noch ca. 70 Mark, der Revolver enthielt noch 4 Schüsse. — 2« den letzten Tagen gab eS in Leipzig wieder viele Excesse. Am schlimmsten verlief ein in der Pleißengassc zwischen Soldaten und Etviltstcn entstandener, da einer der Erste«» seinen Säbel zog und damit einen Markthelicr über den Kops hieb, so daß derselbe eine geiahritche Munde davon trug. — Aul dem Dorotbcenplatze geciethcn zwei Lehrlinge anelnandcr. von denen der eine den anderen mit einem Messer in den Kops ffaäv — »Aon einem Neubau an der Ecke der Elster- und Mendelssohn Maße stürzte der 64jährige Zimmcrma»» Rohne ctagentics lnrab und bei einem anderen Neubau an der »Waldgasse fiel ein Rffäh- riger Maurer von einer Mauer; Beite erlitten schwere Innere und äußere Verletzungen. — I» Pfafsroba sind am S. dS. die Gebäude dcö Guts besitzers Haubold nicbergebrannt- Beim AuSrücken der Schön- seltcr Feuerwehr fiel der Feuerwehrmann Neuhäuser von der schnelifabrenden Spritze »nb brach den Arni. — »Am 10. bS. hat sich der 48iälnige Pantoffelmachcr B. in Wurzen selbst entleibt. In einem Walde bei Wurzen iand man am v. tS. den seil M. April vermißten Vichholcr Richter ent leibt auf. — Der beim Pirna er Kasernenban verunglückte Zimmer- mann Häniel auö Eopitz ist am 10. dS. In» Stadtkrankcnhause daselbst gestorben. -Am »Mittwoch Abend brannte in Polens der am Wohnbausc dcS Gärtnerö »Voigt stehende Schuppen nieder. Hil>e war schnell am Platze und so wurden die übrigen Gebäude gerettet. — In dem Blcncr'schen Steinbruche Nr. 167 bei Krippen wurde am 9. dS. vem üstiäbrigen Steinbrecher Richter ans Rein- bardöbort durch einen unerwartet hcrabiallendcn Stein die Hirn schale elngZchlagen. R.. der wenige Stunden später starb, hin- tertäßt eine Frau und :» erwachsene Kinder. — Im (Semcintegutshoize zu Dittersbach hat sich am 6. d. der zuvor aus der BczirtSarbeitöanstalt zu Hllbcr dort ent lassene Maurergeselle »Mai auö Dittersbach bei Frauenffein er hängt. M., 4l Jahre alt. lstntcrläßt eine Frau und 4 Kinder. - »Am 8. d. ist das dem Rittergutsbesitzer Herrn von Arni n in Gersdors bei Roßwcin gehörige sogenannte „Weignechauö" ein Raub der Flammen gcwoiden. Ein iHährigcr Knabe soll das Feuer verwahrlost baden. — Einen bösartigen Strolch fand am 7. tö. aus der Straße nach Rodcwiich ein Lehrer aus einem Stelnhauien liegen. Alö Samariter hob er den Mensä'cn aus und wollte ibn daheim pflegen, der aber ging zwar ein Stück mit, entriß jedoch plötzlich seinem Wohlthäier denen Stock und hieb mit temieiben unbarm herzig aus bc» Besitzer «». Der undankbare Mensch ward später verhaltet, der Lehrer aber muß iür seine Gutmüthigkcil noch ärzt liche Hilse brauche» und Schmerzen leiden. — In Qeteran ward am 5. d. das 25jäbrigc Bestehen der dortigen »Webschule in solenner »Welle unter Betbelligung der chörden, wie der Vertreter der »Web Hainichen und Zsckwpau begangen. Znbaber der trüberen Gcnosienschaitsbuchdruckcrcs in Chemnitz halle wegen deS Verbotes seines »Blattes: hem uitzer »Abendblatt" »Beschwerde erhoben, die Rcichccommlsiion hat dieselbe aber als unbegründet verworfen. — Der 7'.» Jahre alte Fabrikarbeiter Vcrtbold in BrännS- dors ward am vergangenen Dienstag in seiner Wohnstube vom Schlage getroffen. Sein Leichnam wäre beinahe noch verbrannt, denn aus rem offen gelassenen Oien war das Heizmaterial her- auvgeiallen und batte die Diele» und die Kleider Berlhoid o ei- griffcn. Der dadurch entstandene Ouaim ries »och rechtzeitig Leute herbei. — Oeisrntltche Gerichtssitzungen Eine Durch suchung der Effekten des bisher noch unbescholtenen Dienstmäd chens Friederike »Becker ans Wolichaln in Schienen sörterre eine ganze Parkie o'egensläiide zu öagc. beirciig welcher das Eigen thumSrccht mit voller »Bciliminthcit von mehreren Personen geltend gemacht wird. Die deshalb wegen schweren und ctniachc» Dicb- stainö in Untersuchung genommene Vertreterin dcS Küchendeparkc. nicntö erklärt dagegen »ainmtUche GeaenUändc - mit »Ausnahme zweier Photographien — ,'ür ihr unbestrittenes Eigenthum und wußte über die A« und Weise, wie dieselben in ihrcn »Besitz ge kommen seien, so manche Mitthcilnng zu machen, ohne bei den Herren Richtern Glauben zu finde». Ein Porttincnnaic im »Wertbe von »2 »st!, und ursprünglich mit einem Inhalte von 2M. versehen, will die Diebin bereits vor 5 Jaliren von dem Stadt rath Schöntcldcr in Görlitz als Geschenk erhalten haben, währcnt cö einem jungen Mcnichcn, der gleichzeitig Verierligcr des,«den war, erst vor einigen Tagen gcstovien worden war und ein Medaillon sott nach ihren Ang bei, ein ihr vor längerer Zeit von einer schlcsiicbcn Kollegin in Gold borg üb rreichtc Gcvurlötagögcschcnk derselben, wdchrcnd dic Eigen thümcrin unter Thränc» konstatirt, daß das goldene Objekt cii. »Andenken ihres vor 6 Jahren verstorbenen Schatzes ist und sich bitter darüber auSspricht, daß die Diebin pietätlos genug gewesen sei, di? Photographie des seligen »Bräutigams auö dein Mttaillou zu cnlicrne». Ebenso zwciiellos, wie sich in diesen beiden Fällen dic Schuld der »Angeklagte» herausiicllte, war cS mit im brenn anderen Objekten und 14 M. baarem Gcldc der Fall; nur kommt vier noch hinzu, daß die leugnende Sünderin eine verschlossene Truhe mittels Nachschlüssels geöffnet haben mußte, um in den »Belitz der Gegenstände zu gelange». Das Schöffengerlchl vcr- nrlheiltc die »Angeklagte unter tvcilwcllcr Frciiprcchnng zu l Jahr :l Monate» Zuchthaus. »Anklage und Vcnheidiglmg war von den Herren Slaalsanwalk Richter und Juilizrath l'r. Stciir per lretc». - Dcr tu Halt befindlich gewesene, noch unbestraitc Handarbeiter »sttoritz Rudolph Helaß wurde, nachdem er reuig elngestandcn halte, aus dein »Boden des von lbm bewohnte» Hauses eine verschlossene Lade mittelst Sperrhakcns geöffnet und daraus zwei »d-aar Hosen, sowie überdies einem Feldwebel ein wollenes Hemd gcstobicn zu haben, wegen «mache» und schwere» DicbilahlS unter »Annahme mil dernder Nmstä'idc zu 4 Monaten :i Tagen Gcsängniß verurlbeitt und vorläufig seiner Ha't entlassen. - Dcr »Viehhändler Eäsar Bcrlram zanilc sich eincö Tages im verlgcn Jahre auf dem Een tralschlachtviehhoie mil einem ffieslauratcur find der »Verlaus der erregten Diskussion vcraniaßtc den Gendarm Kögel, von »Bertram »Näheres über den Sachverhalt zu er'ahrcn. Offenbar erzürnt hierüber, soll »un der Gefragte entgegnet haben: „Sic labe» mich gar nicht nach meinem Namen zu trage», Sic gehören gar nicht zu ordentlichen Leuten" ». i. w. Diese »Antwort nahm der »Beamte all > oium und zeigte den nnberuscuen Sprecher seiner Vorgesetzten »Behörde an. «ffcgen die aui 20 M. igmcnde Ctrai- vcrlügung erhob »Bertram Einspruch und bcgnkra„ke gerichtliche Entscheidung, die gegenüber seinem entschiedenen Leugne» dabin lautete, daß, iallö er iBerlrai») eine» RcinigungScid leiste» würde, er klagirci zu sprechen sei. »Nun erschien »B- auch zum festgesetzten ScbwörungStcrmin an Gcrichtöstcllc. verzichtete lcdoch ans die Eidesleistung, obscho» er bekbeucrle, er könne den Eid mit gutem Gewissen leisten. Nun setzte es »Tage Hast iür die alö erwiesen erachtete »Beleidigung und dagegen er hob dcr anö dem Regen in b c Traust Gekcinnicne Einspruch mit dem Wunsche, man möge ihn mit einer Geltstrgst belege». Das Gericht bestätigte dagegen dir HaiMrast. — Der Handarbeiter Martin Roßnv in iLtricien deckte in Ecmciuschait mit dem Maurer »Bernhard Richter den Maurer »Andreas Franz aus Gbiliitz io arg zu, daß tag Gesicht dcö »Angegriffenen über und über blutete, und muß sich dafür trotz seines Einspruchs 2 Lstochcn im neuen Gernngenbaust clnauarticrcn lassen, auch die Kosten critcr und zweiter Instanz zahlen. Der andere Uebcltbäter, der überdies noch verbotene Griffe nach fremdem Eigcnlhum gemacht hatte, unterwacs sich seiner achtwöchcntlichen Gcigmmtslraic ohne Weitere«. — »Angekündigte GerichtSsitzungen. -Heute Vor mittag o Hailptverhantlnng wider den Stcinmctzmcistcr Carl Göttlich Linke hier wegen »Betrugs; Nachmittags 4 wider den Schlosser und Zicgelarbcilcr Friedrich Robert Leine« aus Mai- chcntors wegen schwere» Diebstahls. WittcrunA*»«e»d»clstuna am I I.Mal, Milt. 12 Uhr. Barometerstand n. OScar Bösolt lWallstr. 1!>l:7i'»:l Millimeter seit gestern 6 Mm. gestiegen». - In »Aussicht: Veränderlich.— Lbermometrogravd n. Rcaumur: st" W. — Differenz von gest. zu beute l 1- niedr.Temperar. 2" W., höchste Temp.Ui »»W. - Die Schloffthurmsahnr z«ate»Nordwest-»Wind.— Himmei: bewölkt. — Eiddöhe i» Dresden, l I.Mai. Milt.: 2d Lc»l.unter0. KeuiNeton. Z Zu de» gegenwärtig im K ö n g l. H o ith c a tcr in »Vor bereitung befindlichen neuen »Werken sind ncnerdingö noch ge kommen : ..Nicht zu Hause" und ..Zwischen zwei Stühlen", wäb- Tressen. Moittall, 12.4M. rend die srüher schon gegebenen „Magnetische» Kure»" neu ein« ttudirt werden. »Auch „»Wilhelm Teil" «Schauspiels wird dem nächst wieder erscheinen — letzteres wohl mit Hr». E. Schneider i» der ritclrolle. -j- tt. Vor Jahresfrist erschien »Bröl ß' Geschichte dcS Kgl. Sachs. Hostheaters, ein ei»aö lehr lorpuienles »Buch, tao als O.ncltenttudium und durch viele plkanlc Delails teoSchauspicler- Lebcno und Trcibcno und dcr Oucrulcien mit den Intendanzen, alle »Beachtung iand. Dcr »Vcriasicr hat dabei dic »Alien dcr -Hos- thealervccivaltung vcriüglich gehabt und vicle »Briese und Kon- lrakle abgctruckt. Daß trotzdem nicht Alics in jenen Rahmen sich cinzwangcn ließ, verrät» dic Herausgabe «»cs ziveiteu, wie der 250 Halbauartsciten ffarkc» »Bl«cbcs „Bciirägc zur Geschichte des Hoitbcaters zu Dresden t» akteumäigger Darstellung von N. Pröiü. «criurt. »Verlag vrn F. »Bartholomäus." Dic Inten danz wird Gründe babcu, dlcie doch guaii offizielle »Veröffent lichung seither diskret bchaiitcttcr Dinge zu iöldcrn, offne daß sie äußerlich eine Verantwortung iür Form und Grenze tcr »Ver öffentlichung zu nagen braucht. Dem »Publikum ist mit dem pikante» Sloff wevl mehr gcticnt. alö den hohe» Interessen der llunit. Von besonderem Jnterciic sind hierbei die Leiten mit Dokumenten über R. Wagner, Emil Debiicnt und Wilhelmine Schrödcr-Debricut. Die maßlosen Prätentionen Elnil Dcvrient'ö lind schon iruher bcieuchtct ivortcn und der Kamps v. Lütlichau'S, de» erst Gral Plattn beendete, zeigt, an welche Namen sich die ve-derbliwc Auilebnung der einzelnen Künstler gegen daö Ganze inüpit. Wagner betreffend, so iil sein Bcici vom 4. Dezbr. l^O 4. ll. Baris, rno «tu itoillor 25, intercssant. 'Wagner b ltct hierin v. Lüttichau um Annahme deö Ricnzi, „da es eine seiner ent zückendsten Hoffnungen wäre, aus dcr Hoibühuc seines »Vaterlan des" liest Oper zu börcn, die er „in den Hauptparticn besonders 'ür einige ausgezeichnete Talente berechnete, die daö nambaite Glück geuicßeu, ».'Nitglicdcr dieser »Bühne zu sei»". Da »Wagner Lreste» damals wenig kannte und auch weder Lichaticheck noch dem Mus. Lic.-Fischer schon nabe stand, io ist aui diese Elogen nicht viel zu gebe». Dann ist ein Briei Mcoerbecr'S von »Be lang. den dieicr zur Empstblung dcö Ricnzi und „dcS jungen Wagner, der nicht allein tüchtige Muiikbildung, sondern auch viel iteraciiche Kcnntnizse und »Phantasie besitzt" und testen Oper „phantasierctche Stücke besitze und von vieler dramatischer Wir kung" sei, an Lüttichau ci. ci. »Baden-Baden, den 18. März >84l, richtet. »Am 20. Oktober 1842 erschien Rienzi aut der Bühne und im Juni l»Z4:i ward Wagner Kapellmeister In Dresden. Da sind nun einige Charakleriilstcn belangreich, die Lüttichau an de» König richtete. Eine derselben lautet: „lieber dic devotest wieder angebogcne Suppilk dcS Kapellmeister Wagner habe ich in Folgendem mein unmaßgebliches Gutachten alleruntcrlhänigst zu erstatten. »Wagner bat sich leider durch seinen stüberen Aufcuthalt in Pariö eine so leichte »Ansicht der LcbenS- vcrbältnisse angeeignet, daß er wohl nur durch so ernste Eriah- rungen, wie er sie jetzt in seiner bedrängten Lage macht, davon geheilt werte» kann, wenn er überhaupt noch aus derselben sich zu retten vermag. DaS Glück, welches ihm hier durch die An. stellung a!S K ipellmeistcr mil >500 Thlr. Gehalt zu Theilwurve» verstand ec nicht zu würdigen und die von vielen Seilen ihm ge wordenen, zum Bheil übcrlliebcncn Lobpreisungen über sein Talent und Eompviitioneu bestärkten ihn nur »och mehr in seme» über spannten Ideen, so daß er sich edcnio große Enoige und Ge winne von seinen Opern voripicgcit, wie dem Mevcrbeer lst und anderen Eomponisten in Paris und London allerdings zu Theil wurden, waö aber auf die »Berhältnistc in Deutschland nicht an- zuwcndcu ist. Durch eine kostspieligere Einrichtung, als er sie wohl nöthig gehabt, geriet» er gleich airangö hier in Schulden, und tcr Wahn, den Gewinn ff« dem Vcrlcgcn scmcr Compo- iiklonc» nicht dem »Buci Händler zu überlassen, sondern sich selbst zuzuwcuden, verleitete ihn, deren »Verlag aui eigene Geiaor und Kosten zu unternehmen, wodurch er, da dcr »Absatz nicht von Statten ging und dic »Anlagen baar bestritten werden mußten, schon damals in dst größte »Verlegenheit gcricth. »Noch hoffte er groucu Gewinn von tcr Aufführung icincö Rienzi vorigen Herbst in »Berlin, seitdem dies auch mißglückte, sieht er sich in der be- dränatcstcu Lage, die ihm den Muth gegeben, sich unmittelbar an E. K. Mas. zu wenden und um eine Gehaltserhöhung von 500 Tblr. zu bitten." L. bringt dann mivorgrciilichst in »Antrag: „dem Kapellmeister Wagner zur Ertttllung der von ihm erbetenen Summe 200 Tblr., jedoch nicht alö Gehaltszulagen, die ihn außer dem dem Kapellmeister Reissigcr, der viel längere Zeit dient, im Gehalt glcichsteilcn würde, sondern nur als Gratifikation zu Rc- guilrung ictncr Schulde» aus dem Fond der aiißerordenttichcn K'apcllansgaben und 200 Thr. als Zuschuß von dem Gcsamm.t- crlragc der iahrttchcn Aboniiementtconccrte allergnädigst zu be willigen. ihm überhaupt aber soiortlge gänzliche Entlassung an- zudrohen sei» dürste, wenn er sich von Nencin in Geldverlegen heit stürzt oder die ietzigen nicht zu regulircn sein sollten, in welchem schlimmsten Falle allerdings nichts übrig bleiben würde, alö seine Steile einzuzlcben". »Am wichtigsten ist dann Wagner's »Briei vom 18. Juni IB48 an v. Lüttichau, der dic P o I i t i k Wagncr'S zum ersten Mal klar macht. Dar!» schreibst Wagner: „Die Varteirelbilngen der letzten 14 Tage bade» unter den Ein wohnern unserer Stadt die sich cntgcgenstehcnken Ansichten so ans die Spike getrieben, daß dcr Bcobai'tcr einer ängstlichen Spannung nicht entgehen konnte. Ich schloß mich demjenigen »Vereine au, in dem die Fortschrittspartei am entschiedensten sich auSspricht: eine« Tbcilc-, weil ich cr'cnnc, daß die FortichrittS- part« die der Zukunft ist, andercn T bcüs aber auch aus der Rück sicht, daß cS gerade dieser »Partei am nöthigste» ist, durch Geist und Milde tcr Gesinnung von rohen Ausschweifungen zurück- gehalten zu werken. Ick» habe diese »Versammlungen selten be- suckst und nie in ivrc Debatten mich gemischt, sonbcrn nur beob achtet ; so gewann ich in dcr letzten Zeit die Einsicht, dah gerade durch die heiligen A»griffe dcr sogenannten Monarchisten dort ein trotziger Geist sich immer bedenklicher hcrausgestellt hat. Mit der Erklärung, die Republik für die beste StaatSform zu halten, ist an und lür fick» nach de» jetzigen Begriffen kein Verbrechen be gangen. die nächste »Verbindung, in welche der Gedanke an die Republik bei den Allermeisten gesetzt wird, ist aber der Glaube an die »Nothwciidigkcit der »Aushebung des KönigthumS. Ich sah nlrgent S einen Redner oder politischen Schriststellcr den Gedanken In daö Auge fassen, daß daS Könlgthum immer der heilige Mittelpunkt bleiben könnte (!), nm de» sich alle volköttümlichen Institutionen ei i ichtcn lasten, sondern Immer wurde mit dem »Be griffe der Rcpildlik unmittelbar die »Annahme dev »Auibörcnö dcS KönigthumS veibnukcn. Als ich letzthin zu dcr »Veriammluog des »Vereins eiutrat, hörte ich eben wieder lene Reden, die den »Begriff tcr Republik, dcr jetzt rum einmal ganz unleugbar ziuu Hauptgedanken eines großen Theilcs des »Volkes geworden ist, stets in ilnmittclbare »Verbindung mit der Abschaffung deSKönig- thumS bringen. Indem vollen »Bewußtsein, gerade jetzt vor dieser »Versammlung einen guten und wohlthätigen Gedanken anSzu» sprechen, entschloß ich mich schnell, meinen »Auisatz sogieich vorju-
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