Dresdner Nachrichten : 10.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905109
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-10
- Monat1879-05
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- Dresdner Nachrichten : 10.05.1879
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»le«. ». Ma«. L«, 1. Korr." meldet aus »Kantlnopel: Layard eberBIorte «itgetdeilt. »ß vee n>r Aleinafl« er» «mnte enailsche General« konsul. vdrrst Wilson, drmnäcbst etneu vom Lon doner Krieg-devartemenr <M«»»»N« Stab zu» U„1nff«d»-ag de« seine« veriedtrdr.i« Organin« rungS-Ardeiten erhält. Tageblatt für Mitik, Wterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörseiiliericht, Freiiidenliste. " ,»,»«,«» v»., j vankgsaokäss.' 14, ,1 kiporerx Mltrrdatteur: vr. Lm«l Nten«/. Druck und Elgentbum der Herausgeber: Tür da- Aeulll.: l-rietirl» H»»r1na«nn. L1ep»«l» in Dresden. ! X»- u. Vorkaot »IIer8t»»t»p»ßI«r«, pc>nsdrl«^^otle»^t^x^ak^ lun^ aller6oupon, vosntxeltl. vontrai« cker Voeiooaang aller SVertk- ! ^«pier« XII«< »url, aus lirieflicliem VV vomlollstello lllr Vsoksel. Verantwortl. Redakteur: irotnrlkl« r»«lil«-nk in Dresden. a»,kn»mme», »onnloa « MM»,« »» Ulir. I» Ueuftadi nur an wuch,»- «ä,rn: arokr »laiuraail« S b>« Nachm. « Uh». — Drr Raun, «tnar et»« shalilaen Priilzeile kostet sh Plge. ttmaeianhl dt» Aetle »u Ptae. Gtne Garantie für dal »dchstiästige Orichelnen hier Jntelnte wird nicht ,e«el>e». »ii?würiG' Annoncen« von »n» und«» kann,en Firmen und Per- tanen inleriren wir nur »egen ii>rä»»mrra»h«. 8»>il>»>S durch Briet» «arken oder Pojtetnzah- tung. Acht Liliicn lolten I« P'a>. Inlk.atc lllr »!r Monio,,.. Nun,wer »der »uch emrnr glittagr »>, Neuttrite Ä Plgc. ;U'ger seiüenei-vänlie,-. lulle, 8,>itren. Sclileier, vlimeuir.nuen, ln«n- L, g^tEn, Nüsvlien, 5Ivnu«. Ssbleifsn. Kiavstien, Ktoi-genlisulien, ^.ltmrukt 5. Kseben, Ltogvs, llaren. kllllge p« el ->. Witterungsaussichten: Meist trübe, regnerisch, kühl. V-Ultsche». Dem gereizt« Wortwechsel zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Abg. LaSker wird man gut thun, nicht all zu hohe Bedeutung beizumessen. Derartige stürmische Auftritte, wie der am fünften Tage der Zolltarifsdebatte, sind schon öfter» erlebt worden ; dem Blitz und Donner ist regelmäßig Sonnenschein gefolgt. So werden die streitbaren Kämpen, die sich am Freitag wegen der landivirth- schaftlichen Zölle so grimmig schlugen, sich schon Zeit genug später, etwa bei der Berathung des ReichSeisenbahnprojektS, wieder besser vertragen. Vielleicht wäre das Wortgefecht ganz zu vermeiden ge wesen, wenn der Fürst-Reichskanzler den Ausführungen LaSker'S persönlich beigewohnt hätte. Er ist jedoch den fünftägigen Reichs tagsdebatten über die Zoll-und Steuerfragen, seitdem er sie mit seiner großen Rede eingeleitet hatte, fern geblieben. Wie Vieles, Instruktive» und Bedeutsames auch die Darlegungen von Freund und Feind boten — er unterrichtete sich davon nur durch mündliche Berichte und ZeitungSreserate. Doch griff er in die Verhandlungen aufs Wirksamste durch Veröffentlichung seine» Briefwechsels mit Herrn v. Thüngen ein. Wie eine Bombe schlug diese Correspondenz in dm Reichstag. Um sich zu überzeugen, welche Wirkung beim Krepirm dieses Geschoß erzeugte, erschien der Kanzler wieder i», Reichstage. Lasker hatte den Briefwechsel scharf kritisirt. Irgend Jemand unterrichtete denKanzler von denLaSker'schenBemerlungen. Allem Anschein nach war die Mittheilung ungenau. Die sofort hergestellte Uebertragung der stenographischen Nachschrift ergab, daß LaSker nicht di« Person, sondern die Angaben Bismarck s als unzu verlässig bezeichnet habe. Von irrthümlichen Voraussetzungen aus gehend, fiel der Kanzler nun über Laskern her und bearbeitete ihn so, daß eS einen Stein erbarmen möchte. Noch während Minister Hofmann einige treffliche Ausführungen gegen Lasker vorbrachte, warf sich Bismarck auf seinem Platze in nervöser Erregung zurück und wieder nach vom, so daß Minister Hofmann seine Rede in be schleunigtem Tempo zu Ende führte, um dem kochenden Vulkan die Eruption zu erleichtern. Der Kanzler sprach, als er sich endlich Luft zu machen Gelegenheit erhielt, erzürnter und gereizter denn je. Es sei ihm ziemlich gleich, ob man Über seinen Anstand und Charakter günstiger oder ungünstiger urtheile, er sei in d« Presse einer solch« Summe von Kränkung« und Verleumdungen ausgesrtzt, daß er einigermaßen abgehärtet geworden. (Diese Abhärtung hält ihn aber nicht ab, immer neue Strasformulare gegen die Presse zu erlassend Fürst Bismarck gab sich sichtlich Mühe, sich zur Ruhe zu »wingen, erhitzte sich aber immer wieder über die gegen ihn bewiesene Unhöflichkeit, brach davon ab, „damit er innerhalb parlamentarischer Grenzen bleibe!" verließ den Gegenstand, kam aber immer gleich wieder auf ihn zurück und wiederholte doch von Neuem dieses Spiel. Der Präsident Forckenbeck wahrte die Redefreiheit und gerieth des halb mit dem Reichskanzler ebenfalls in Konflikt. Allen diesen Persön- und Anzüglichkeiten wohnt, so pikant sie sein mögen, im Grunde kein sachfördernde» Interesse bei. Sach licher schon ist der Streit darüber, ob Fürst BiSmarck die preußischen Steuergesehe genügend kenne. Derselbe ging davon aus, daß die Landwirthe in Preußen eine Gebäudesteuer zahlen, Lasker wie» di« Unrichtigkeit dieser Behauptung nach, BiSmarck replicirte: „Eine Art Gebäudesteuer zahlen sie doch." Die Sache hat deshalb Bedeutung, weil, wenn BiSmarck hierin Unrecht hat, ein wesentliches Glied seines Beweise» von der Steuerüberbürdung der Landwirlh- schaft in Preußen hinfällig wird. Zur Sache selbst erklärte der Kanzler, daß er sich den Beschlüssen des BundeSratheS in der Zoll, tarisfrage unterwerfe. Das hat allgemein frappirt, denn seine Antwort auf den Thüngen'schen Brief, in der er die Landwirthe offen auffordcrte, Anträge aus Erhöhung der Kornzölle zu stellen, ließ da» nicht erwarten. Diese Anträge sind bereits dem Wunsche Bismarck s entsprechend gestellt; man wird nun zu erwarten haben, ob er diese, getreu seiner Briefantwort, unterstützt oder, getreu seiner DonnerStagS-Nede, bekämpft. NurdtzrKanzler selbst kanndiesenWider spruch lösen. Ganz vortrefflich war die Erklärung desKanzler», daß er zu den bewäl rt:n Grundsätzen und Anschauungen dts.früheren Zoll verein» zurücik.chren wolle. Das ist ein ausgezeichnetes Wort. Nur muß man alle Konsequenzen aus der glücklicheren Zoll Vereinszeit ziehen. Unter den Zollvereinsstaaten war init keinem Worte davon die Rede, daß ein Staat die VcrkehrSanstaltcn des anderen an sich reißen wollte. Hohe Achtung vor dem Besitzstand und den Rechten deoFreundeS und Nachbarn zeichnete die ehrenhaften Staatsmänner auS, die den Zollverein schufen und durch ihn Deutschland groß und wohl habend machten. Ein ganz natürlicher und heilsamer Wetteifer entbrannte zwischen den Zollvereinsstaaten in der gegenseitigen För derung, nicht in der Schädigung der Verkehrsanstalten. Wenn man nun die Rcichseisenbahnprojekte ansieht und die Art, wie man sie zu verwirklichen sucht, so erhebt sich die bange Sorge, daß, was auf der einen Seite der Privatindustrie durch bessere Schutzzölle geför dert wird, auf der andern bei der obersten und hauptsächlichsten In dustrie der deutsch« Staaten, dem Eisenbahnwesen, durch Besitz störungen und Kränkungen wieder verloren gehen muß. Mit Schlag, warten, daß die jetzig« Eisenbahntarise „ein Krebsschaden" seien, ist gar Nichts bewiesen. Den großen Durchgangsverkehr von Ge treide und Hölzern aus Ungarn und Rußland nach der Seeküste zu schädig«, heißt nicht da» Wohl des Ganzen fördem. Man verdränge nur die Million« Centner Frachten, die sich jetzt von dem Süden und Ost« Europa» auf deutschen Bahnen nach dem Nord« be weg«, von ihr« natürlich« Wegen nach Danzig, Stettin, Ham burg, Bremen und Antwerpen, so wird sich nur Triest und Oester reich überhaupt freu«; wir Deutschen aber büß« Million« über Million« an Fracht« ein. E» wird auch de« willenskräftigst« Manne auf die Dauer nicht geling«, dem Weltverkehr andere »ahn« »orzuschreid«. ILM) Dwnpfschiffe aller Ration« ver mitteln ihn jetzt, tagtäglich befördern die Schienenstraß« der Erde 4 Million« Mensch« und 14 Milk. Centner Güter und nun glaube man noch an die Ausführbarkeit eines Versuchs, ein einzelne» Glied dieser Niesenkette willkürlich herausreib« und umschmieden zu können! Schaden genug kann man mit solchen, Unterfangen an- richten; scheitern wird man aber dabei ganz sicher. Allen Verheiß ungen von einem wunderbaren Völkerglück, die man an dieses Neichseisenbahnprojekt knüpft, setzen wir dauernden Unglauben ent gegen. Es wird sich überhaupt in der Folge rächen, daß jetzt in einem Umfange Verheißungen dem Volke gemacht werden, die sich, wie jeder Nüchterne einschcn muß, auch nicht in dem bescheidensten Maße verwirklichen können. Unter Napoleon III. blendeten die Präfekten die Wähler mit solchen Verheißung« und bei den Sozial demokraten ist das Ausmalen einer goldenen Zukunft, die sicher ein- treten müsse, wenn nur erst ihr Programm verwirklicht werde, ein beliebtes Agitationsthema. Man sollte daher mit derartigen Dingen etwas vorsichtiger sein und es ist charakteristisch, daß Finanzminister Hobrecht die von ihm gesprochenen Worte „von der Zukunstsmusik Biömarck'S" in den amtlichen Stenogrammen wieder gestrichen hat. Aus den sonstig« Zolltarissveryandlungen ist noch hervorzu heben, wie der von den Freihändlern dem neuen Zolltarife gemachte Vorwurf des Ueberstürzten und Mangelhaften widerlegt wurde. Abg. v. Varnbüler erinnerte daran, daß. als er vor 2 Jahren im Reichstage eine allgemeine Untersuchung der Lage der Industrie be antragt habe, dieser Antrag unter dem Hohngelächtcr der Freihändler abgethan wurde. Die letzteren sind also selbst Schuld daran, wenn die Tarifkommission jetzt mit beschleunigtem Tempo arbeiten mußte. Eine einwandfreie Arbeit hat sie gewiß nicht geliefert; zutreffenden Ausstellungen abzuhelfen ist der Bundesrath gern bereit, aber ein großer Theil der von dem Freihändler Delbrück unter dem Anschein von Wissenschaftlichkeit erhobenen Ausstellungen hat sich bereits jetzt als völlig haltlos und auf Sachunkenntniß beruhend erwiesen. So wies Varnbüler nach, daß z. B. Delbrück in seinem Tadel der Zölle auf Eier, Mcnschenhaare und Floretseide von Dingen gesprochen hatte, die er gar nicht versteht; der Geh. Rath Burghardt that das Gleiche mit dm wunderlich« Auslassungen Delbrück's über Fisch netze, Seltersflaschen und Druckwalzen. So zerstört man erfolgreich tz« Glaub« an die „Autorität" Delbrück ». Was Lasker mit obli gat« Best« und in einer Dialektik, die an einen Talmudisten aus Meseritz erinnern, über die wirkliche Lage der Industrie vorbrachte, beruhte nach LaSker'S eigenem Zugeständniß auf Mittheilungcn, die er von dritter Hand empfangen und BiSmarck traf darin den Nagel auf den Kopf, daß er LaSkern als einen Menschen bezeichnet«, d.r weder der Industrie, noch der Landwirthschaft, noch einem anderen Zweige der praktischen Erwerbsthätigkeit angehöre und nur Jahr au» Jahr ein „das Volk vertrete" und so naturgemäß die Fühlung mit den praktischen Lebensbedürfnissen verliere. Lasker hätte sich diese Lektion, wenn er weniger vordringlich eitel gewesen wäre, er sparen können. Seine Gründe für den Freihandel und gegen die Landwirthschaft waren herzlich schwach. Windthorst'S Auftreten widerlegte die gehässige Beschuldigung der Freihändler, daß sein Er scheinen auf der Soiräe des Fürsten Bismarck ein Opfer von Ueber- zeugungcn nach sich ziehen werde. Die freihändlerische Presse hatte schon höhnisch gefragt, ob das Centrum noch ferner, wie cS früher gethan, mit unfeinen Späßen jene Soiräen „Bierconcile" oder „Mausefall«" tituliren würde, nachdem Windthorst sich hinein be geben — der hannöversche Staatsmann antwortete am Donnerstag: Schutzzölle für Industrie und Landwirthschaft bewillige ich mit Freuden, Finanzzölle nur dann, wenn ihr Ertrag nicht zur Erhöhung des Militärbudgets und zur Verwirklichung des ReichSeiscnbahn- projektes verwendet wird. Was hätten die konservativen Sachsen gegen diesen Standpunkt einzuwenden? Neueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berl in . 9. Mai. Nachdem der Reichstag den Gesetzent wurf. betreffs Erwerbung der preußischen Staatö- drnckerei für das Reick', nach längerer Deöatle, In welcher Gcncralpostmcister I>r. Stephan wiederholt sich lnr die Vorlage ausgesprochen hatte, angenommen hatte, icrock, unter Streichung von tzK 4 unv 5, verleih her Reichstag de» Entwurf betreffs Be willigung von Geldern für die 2 «Heiligung an der Weitaus- stellun g ln Svdnch. Abg. l)r. B r a n n tadelt die ausgedehn ten Bclugntsse der Ausstcliungskoiiunission unv protestlrt gegen taS abiprechenee ttrthell deS Geh. RaihS Reulcaur über die vcutsche Indußrlc, gegenüber welchem ec aus die Leistungsfähig keit der Berliner Indusirle und aui die Berliner Gewerdeaiis- stcllung verweist. ReIchölanz!cr.untSpräsltent osina » n: Die ReichSreglcrung habe datür Sorge zu tragen, daß die Beibring ung der deutschen Industrie letzterer zur Ehre und zum Portvcil gereiche. Die forgiältigite Prüfung der Anmeldungen sei daher geboten. Der Ausspruch Reulcaur' sei nicht so slrcnge auizu- fasscn. Rerileauz habe damit durchaus kein eiidgilllgcö Urthcll über die LeistungSlähIgkelt der deutschen Industrie überhaupt ad- geben wolle». Er bitte, die geforderte Summe zu bewilligen. Ada. Reichcnsperger lErcscld» bczwclielt den Nutzen der Weltausstellungen und beantragt die Ablehnung der For derung, während der Abg. Löwe für die Betheillgung spricht. Nach weiterer Debatte werden die Gelder mit groner Mebrbeit bewilligt. — Hieraus folgt die Fortsetzung der Debatte über den Zolltarif. Der sächsische Buntcöbcvollmächtlgtc v. Nostitz- Wal l w I tz weist die Behauptung »rebrcrer früherer Redner zu rück, baß bei der Zolltarlfvorlage die Mittdätlgkelt ked BundcS- rathS durch die Initiative des Reichskanzlers beseitigt und geradezu nullificlrt worben sei. Gerade taS Gegcmhcll gehe auö dem Schreib« deS RelchSkanzkerS an Hrn. v. 2düngen hervor, das von dem Widerstand rer Mittelstaaten gegen die kanzlerlschen Märre spricht. Heber die Nothwendlgkelt und Dringlichkeit der olltariireform seien die Regierungen einig gcweien. ES sei un richtig, baß die Elnzelstaaten in brr Aufgabe der Matrlkular« belträae argen ihre Selbstständigkeit gehandelt hätten, da diese Beiträge in der Veriassung nicht als definitiv feststehend blnge- stellt seien. Gegenüberv. Bmnlgsen Vetvnt der Redner: dleHaupt- aufgabt de» Reichstag» bet der Feststellung de» Budgets liege in Tresse». ZomiaSend, IV.Mast der Ncrmirung der Ausgaben. Die Interessen der Einzelsiaaten würden von deren Fürsten und Ministern genügend gewahrt. Im Laute der Rede bezeichnet Hr. v.Nostltz eine Auslassung de» Abg. Richter-Hagen als „schnöde". Präsident v. Forckenbeck bezeichnet dies hinterher aiö „unparlamenrarisch" «Bcisall linkS). Hr. v. Nostitz antwortet dem Präsidenten unrcr dein Bestall der Rechten: er habe den Präsidenten nur aus die kaum zulässigen Angriffe Richters aui die Regierungen Hinweisen wollen. Abg. Graf Ltolb e rg sür die Vorlage. SeinePartcl, die deutsch konservative, sei konklitutionellen Garantien principiell nicht entgegen, wolle aber weitere Erklärungen der Regierung abwarlen. Der nat.- lidcrale Freihändler Abg. Rickert spricht gegen einzelne Tarst- positioncn und gegen die landwirshschaitlichcn Zölle; er betont die 'Nichtbeachtung der Ostseehäfen. Tie Bunveakomniissare Burghardt und M aper rechtfertigen ihre früheren Aus führungen gegenüber den Bemängelung« einzelner Redner. Die Gcncraldiökuision wird hieraus geschloffen. Ter Antrag s>r. Löwc's, wonach ein Tbctl der Zolltarifvorlage an eine rttgllekrige Krminstsion verwiese» wird und ein Theil im Plenum beratben werden soll, wirb angenommen. Die Beschluß fassung über die geschäftliche Behandlung der Tabak- und der Brausicuerdorlagen erfolgt morgen. Paris, 8. Mai. Der Munizlpalrath bat die Zoll- und Steuerfreiheit sür Verbrauchsgegenstande, die für die Vertreter der auswärtigen Mächte in Paris bestimmt sind, abgclehnt. (Sehr telegrapbireiwwertl)!) Petersburg, 9. Mai. Der Großfürst-Thronfolger bat sich bereit erklärt, Patbenstclle bei dem neugeborenen Sohne beS Fürsten von Montenegro zu übernehmen. London. 9. Mai. Die Negtcrung beabsichtigt ncch 5090 Mann Verstärkungen nach Port Viatal gegen die ZuluS zu senden. Locale» nnd Sächsisches. - Der bet der AlbertS-Lotterie und im AibertSvereln sehr thätig gewesene Herr Dekorationsmaler HannS in Dresden, sowie der Lehrer I. Georg Wcttstein in HartniannSgrün haben daö Albrcchte-krcuz, und die Oberlehrer I)r. Hermann 'Nickels und vr. Moritz Pausier, beiderseits an der Real schule I. Ordnung zu Leipzig, den Titel „Professor" erhalten. — Der Geheime Finanzrath Hoikmann nimmt augen blicklich aiö Vertreter der sächsischen SraatSdahncn an den gestern in Berlin eröffnet« Sitzungen des außerordentlichen Bundes» rathöauSschusscs über d-S Gütertariiwesen Theil. - Am 0. d. M. wellte Generaipostmeister vr. Stephan in Begleitung des Oberpostklrectors Hcinß aus Drrbd« tn Gro ßenhain und ermiethete im dortigen „GeieUschastShaufr" Loka litäten für rin kaiserliches Postamt. - Dem Direktor der diesigen König!. Blindenanstalt hat eine edle, aber ungenannte Dame „zur Erinnerung an einen theueren Entschlafenen" die Summe von üOOO Mk. zugesandt, deren Zinsen für bedürftige würdige Blinde verwendet werden sollen. — Die Sitzungen des kal. SchwurgertchtshofeS auf die 2. O.uartalöperiode nehmen den 16. Juni ihren Anfang. — BIS auf Weiteres beginnt der allwnnabenkliche VeSprr- gottcSticnst i» der Kreuzkirchc statt Vr2 erst um 2 Uhr und die Sonnabends In der Frauenkirche abzuhaitcude Betstunde nicht mehr um 2 sondern um :i Uhr. — Ein Hauptgewinn von 15,0<!0 Mark ans Sir. 45,558 siel gestern in die Kollektionen von Alexander und Adolph Hessel, Scheffelstraße 7 hier. Bei Letzterem schon zum dritten Mal in dieser Lotterie. Im Glücksrad befinden sich noch die Hauptgewinne ä :!<:<).,>00. 200.000, I50,»00, wo.coo. 4 Mal ä R'.ooo Mark u. s. w. Lohnend genug, dem Glück die Hand zu bieten. — Ein Freund aus der Helmath hat Herrn Direktor Schöpf vom Zoologischen Garten als Geschenk eine werthvoite Henne geschickt. Dieselbe ist das Resultat einer Kreuzung zwischen Spanier und Bramapntra und trägt eine ganz abnorme Kammbildung. Anstatt deS KammcS schmückt den Kops derselben eine roihe Kugel «Luftblase). Das Th'cr ist In einem Käsig teö Winttrpauscö neben dein amer kaniiel en Strauß untergcbracht. Auch wurden l» diesen Tage» ei» Mähnen- und ein Schwcinö- hirsch geboren. - »Am 6. d. beponirte Herr AmtSbauptmann von Hausen im GerlchtSamte zu Ktrchbcrg io.ooo Mk. aiö Ergebnis« der Sammlung «ür die mittellos hinteriafiene Familie dev erstochenen Waldwärtcrö Lcrchnec in HartmannSdori. — Post. In Folge der vom 15. d. M. ab cintretenden Acndcrungcn der Fahrpläne sind folgende Fahrten geändert: Die zweite und dritte Fahrt von Pommritz nach Wclßendcrg I2.U Mitt. und 8,:io Abtö., die zweite von Weißendcrg nach Pommritz 10.15 Vorm.; von Kamcnz«. L. »ach Bautzen 4,50 früh: die Pcrsoncnpost von Königewanha nach Bauten Bahn hof 5.50 früh: die Fahrten auSBstcho'owcrta-Bahiil'e! 0,25 AbdS., aus Kamenz 5.50 früh: die zweite and Ncukirch o. B.7.40Abds., auö Wehrodort 9.15 Abts.; die erste aus »Bernstadt i. S. 4,80 früh, anö Hennbut 9,85 Vorm.; die Pcrsoncnpost vo» Zittau- Bahnhoi nach Reichenau i. S. 10.85 Abtö: die Fahrten von Zsttan-Bahnhos nach Reichenau i. S. 10,55 Vorm.; aus Hirsch- fcidc 4.5 Nachm., aus West,Störs 7,15 Vorm.; die beiten Pcrionen- pottc» von Großhartmannodorf nach Frcibcrg i. S. 4,25 früh und 12,55 Mitt.; die Fahrten von Biencniiiüblc nach Sayda In S. 10,5 Abtö.; anö Edle Krone 7,50 Abdü.; aus Dippoldis walde 8.0 Vorm.; aus Klingenberg-Eolnmitz 7,24 Vorm, und 8.9 Abts. — Die „zweite allgemeine Ausstellung von Erzeugnissen der Kunst, Wissenschaft und Industrie sür die Jugend", welche Herr Kauiman» Heinze hier während der Monate Init und August a. c. in den AnSstellungögcdäudcn Ostra-Allec 32 avzllhaitcii gedenkt, verspricht noch viel umfangreicher und instruk tiver zu werden, als jene vom Jahre 1877. 'Nicht nur aus allen Thcilcn Sachsens und Thüringens sind zahlreiche Anmeldungen eingegangcn. sondern eS sind auch höchst dankenswcrthe Offerten von Industriellen aller Branchen aus Aachen. Bahiculh. Barmen. Brünn. Kassel, Flankenthai f. b. Pfalz, Hannover, London, Mannheim, Nürnberg. Offenbach, Stuttgart »nb Wien sür die Beschickung dieser Ausstellung schon jetzt hierher gelangt. — Na» der nciicstcn Nr. der Kurliste von Teplltz mit Schönau bezifferte sich die Zahl der dortige» Kurgäste bis mit 5. Mai trotz der ungünstigen Witterung bereits aut 284. Rech net man dazu die Versonen, welche ihren Aufenthalt nur v»r« übergehend in Tep'itz Schönau nehmen, so gewinnt man die an« ,'cknllche Ziffer vo» 4557 Fremden. Der städtische Kursalon nebst Lcsekabinet. in welchem au« Anordnung des Magistrats auch vle „Dr. Nacdr." ausllegcn, sowie der Damensalcn sind eröffnet. Die täglichen Eoncerte im .Kurgarten und Im fürstlich Elary'schen Schloßgarten haben seit 1. d. ihren Anfang genommen, ebvrso finden im Stabtthrater täglich Vorstellung« statt.
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