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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186812126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-12
- Tag1868-12-12
- Monat1868-12
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1868
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Pctüioi »er ihn« l wirk«, olgend« leute aL- ieschäft« n viel« >abe, i» loch gm licht dn :en Au-- -umaueu weiter« oeifelhch lige Tr, llasiicität rbeit de- ngel. kläruug; 'en, doch ^en Auö- chnoor ts seiner in den oft weit Möglich- Uede sa. Mindeste, Dieselbe ung die lSgerichc. 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Sie trug daher die Palme an diesem Concertabende davon, obfchon auch die anderen Solokräfte den vollsten Dank der Zuhörerschaft verdienten, welcher sich eben falls in rauschenden Acclamationen äußerte. Frau Emilie Bellingrath-Wagner auS Dresden, welche einen vollen kräftigen Mezzosopran und sehr achtungSwerthe Gesangsbildung besitzt, reproducirte im Ltabat water die zweite Svpranpartie, nachdem sie im ersten Concerttheile das Solo des durch retzende klangeffecte wirkenden Gesanges „die Liebes für Sopran-Solo und weiblichen Chor componirt 1844, recht anmuthend vorgetragen HM. Ihre Mitwirkung gereichte der Aufführung durchaus zum Lortheil und wir hoffen daher, die Sängerin bald wieder im GewandhauSsaale zu hören, wo dann vielleicht die Intonation noch schärfer und dte Erzeugung der Klänge im tieferen Register noch m edlerer Weise erscheinen wird. Der Bassist Herr Bletzacher, königl. Hofopernfänger aus Hannover, ist dem Leipziger Publicum schon von früheren Leistun- qtn her als ein sehr tüchtiger Künstler bekannt, dessen vorzügliche Mittel und respectable Ausbildung Sympathien gewinnen müssen. Aeben unserem musikalisch trefflich durchgebilduen Tenoristen, Hnrn Rebling, welcher die undankbare, seichte, ja bezüglich der Arie I§o. 2 sogar triviale Tenorpartie im Ltabat water auS- führte, brachte Herr Bletzacher in diesem Werke die Baßpauie- und die zweite Stimme in dem Duett Ro. 12 „Die Seemänner" an- den Loiröes wuZicales (comp. 1834) mit voller Entfaltung stilles schönen StimmorganS zu Gehör. Auch Herr Rebling Hane in diesem prächtigen, charakteristischen Duett, welches in der neueren italienischen Musik einen nicht geringen Platz be hauptet, Gelegenheit, seine Bildung und feinen künstlerischen Ge schmack wirksam zu verwerthen, so daß, wenn wir auch nickt Ru- biui und Tamburini hörten, welchen daS Tonstück gewidmet ist, wir doch eine Interpretation erhielten, deren Werth dankbar entgegen- zuuehmen war. Das Orchester bekundete wieder bei Ausführung der Tellouvertüre seine glänzende Virtuosität und im Accompagne- ui«t bewahrte eS den Charakter eines Tonkörpers mit feinstem Organismus. Hinsichtlich deS Ltabat water bemerken wir noch, daß die historischen Details, der Streit über daS Eigentums recht rc. im 44. Bande, Jahr 1842 der alten Allgemeinen musi kalischen Zeitung enthalten sind. Fe'tis erwähnt m seiner „vio- grapdie universelle des bluZieieub" die hauptsächlichsten Werke de-Maestro, welchem daS Gewandhausconcertinftitut ein so rüh- muSwertheS Denkmal gesetzt hat, da auch der Chor in schönster Weit thätig war. vr. Oscar Paul. LtaLtiheater. Leipzist, 11. December. Herr Haase führteunSam Donners tag ein zweites Cabinetsstück seiner feinsinnigen Charaktermalerei als „Thorane" in Gutzkows „Königslieutenant" vor und wurde abermals vom Publicum durch zahlreiche Hervorrufe ausgezeichnet. Da- Stück Gutzkows, eine Mosaik aneinandergereihter Anekdoten, welche durch die darstellende Kunst mit besonderer Feinheit aus- grarbeitet werden konnte. Seitdem hat es sich auf den Bretern eihalteu, obschon eS zu den schwächer« Arbeiten GutzkowS gehört, die eigentliche Haupthaudlung, die hinter den Couliflen spielt, nickt zu iuteressiren vermag und die bunten Genrebilder, die unS vor- grführt werden, wenn sie auch im Einzelnen geistreich und pikant > sind, doch eher einen wildgepflückten Blumenstrauß, als einen sinnig «ordneten Blumenkranz dramatischer Dichtkunst repräsentiren. La- Stück war eben ein Gelegenheitsstück, und da der junge Goethe > alt Held doch zu wenig geeignet schien, wurde Thorane in den ^Vordergrund gestellt. ! Herr Haase ist gleichsam der geborne Marquis. Damit ist urchdieEigenthümlichkell seines „Königslieutenant" ausgesprochen; Kim dieser ist vorzugsweise durch seinen chevaleresken Zug aus- -ezeichuet. Die Ritterlichkeit, aber die mit dem Galan teriedeflen vck der Zeit der Soubise und Pompadour ausgerüstete Ritterlich keit, charakterisiert daS ganze Wesen dieses „Thorane"; selbst wo er dem rebellischen deutschpatriolischen Bürger von Frankfurt gegen- übertnit, ist eS nicht der Ton der straffen Militairdictatur, an welche unS spätere Zeiten, die DavoustS der Kaiserzeit und ihre Nachfolger gewöhnt haben: sein Zorn selbst geht nur auS gekränktem Ehrgefühl hervor. Im Gegensatz zu dem Ton von Versailles und ^Mzen Grundstimmung des Zeitalters hat nun der Gutzkow'sche i Aorrme ein durch ernstgenommene Liebesabenteuer verdüsterte- Ge- »ud um diese innere Gebrochenheit in origineller Weise auSzu- Ale«, bedient sich der Dichter eine- anekdotischen Mittel-, indem er ihn l-l- einen lerneifrigen Schüler der deutschen Sprache in gebrochenem 10071 Deutschfranzösisch sprechen Läßt. Gerade diese Art von Farben gebung fordert die Kunst deS Darstellers heraus. Herr Haase be währte die feinste Miniaturmalerei in der Ausführung der sanft schwärmerischen Beleuchtung, in welche der ganze Charakter gerückt ist, und wußte auch die Sprachenmengerei, die im Grunde mehr em komisches Motiv ist, geschickt für die Züge des Charakter gemäldes zu benutzen. Er nahm gleichsam bald den deutschen, bald den französischen Pastellstift, vertrieb aber die Farben trefflich. Sein Französisch war durchweg correct, wenn eS auch nicht so urwüchsig national klang, wie das Französisch von Dawison. Fräulein Telia spulte Len jungen Goethe recht lebendig, recht pikant, wenn auck der weihevolle Aufschwung an den betreffenden Stellen und dre Magie m der BeschwörungSseene, in welcher der Zauberbesen des Geisterlehrlings vorspukt, noch eine sorgsamere Ausführung vertragen. Der frühreife und altkluge Dichlerknabe, von einer Schauspielerin dargestellt, wollte uns, trotz einzelner Genieblitze, nie auf der Bühne behagen; wir können in dieser Gestalt keine würdige Huldigung deS Goethe'fchen Genius finden. Fräulein Delta erntete für die Munterkeit und Feinheit ihrer Dar stellung verdienten Beifall. Alle anderen Rollen sind episodischer Art; sie wurden gestern meistens gut dargestellt, wie überhaupt daS Stück auf das Beste zusammenging, waS bei der zerstückten, oft überhastigen Handlung uno dem oft in Satzatome aufgelösten Dtckog doppeltes Lob ver dient. Rath Goethe und Frau Rath Goethe wurden von Herrn Stürmer und Frau Straßmunn-Damböck mit würdiger und entsprechender Haltung autzgeftattet. Fräulein Buse war als „Gretel" frisch und keck, Herr Engelhardt als „Mack" :mar- ltalisch resolut, als aufgeschlageneS Wörterbuch gab er prompten und sichern Besckeid; nur verdarb er an einer Stelle durch zu rasch folgende Übersetzung dem Königslieutenant das Concept. Herr Deutschinger gab den aufdringlichen geschwätzigen „Mittler" richtig, aber wohl etwas zu trocken, die Figur kann komischer wirken. Dasselbe gilt von der „Frau Seekatz" der Frau Back mann. Die Maler waren ganz gute Künstlerköpfe aus der Roccocozeit. Die Klippe, die in der Rolle des „Alcidor" liegt, der nur über die Bühne zu stürzen hat, wurde von Herrn Link glücklich umschifft, und die eigentliche Heldin deS Stückes, die vielbesungene „Belinde", die der Dichter in einer die Kunstgesetze verspottenden Laune nur als stumme Person vorführt, dargestellt von Fräulein Platz, kniete und umarmte nach Vorschrift. Rudolf Go tisch all. Wanderung durch die Weihnachtsausstellungen. L Leipzig, 10. December Wir lenken jetzt unsere Schritte zu Herrn Theodor Pfitzmann (Reumarkt, Ecke der Schiller straße), Hoflieferant II. KK. HH. deS Kronprinzen Albert und der Frau Kronprinzessin Carola von Sacksen. Derselbe gewährt unS m zuvorkommender Weise einen Ueberolick über sein Magazin für Neuheiten aller Art, und wir sind hier auf einem Felde angelangt, auf welchem wir den Erfindungsgeist der Menschen bewundern Urnen. Stundenlang könnte man sich in dem reichhaltigen Lager, dem ein zweites gleichartiges in Leipzig kaum an die Seite gesetzt werden kann, unterhalten und ergötzen und das alte landläufige: „Alles schon dagewesin!" dürfte hier wenig oder gar nicht an wendbar sein. Wir machen blos auf einige der interessantesten Artikel aufmerksam und nennen zuerst den neuen Buchhalter zum Lesen im Lehnstuhl, Sopha, Bett rc. Derselbe ist so stellbar, daß das Buch sowohl als die Beleuchtung in jede beliebige Stellung gebracht werden kann, so daß man bequem im Stande ist, in jeder Lage des Körpers zu lesen, ohne das Buch zu halten und ohne sich durch mangelhaftes Lickt dem Verderben der Augen auS- zusetzen. Weiter nennen wir: Selbftthätige Kaffeetrommel, welche sich durch Uhrwerk dreht: Messerputzmaschinen (so eingerichtet, daß das Messer auf beiden Seiten zugleich geputzt wird), neuer Syphon zur Selbsibereitung von kohlen sauerem Wasser, Limonade gazeuse, moussirenben Weinen rc., neue englische Patent-Nacht- und Wärmelampen; Fenster- und Spiegelputzer von Gummi, welche statt deS Schwammes gebraucht werden und sehr gut reinigen; Baroskop, der untrüglichste Wetterprophet, ein chemisches WetterglaS; rätsel hafter Flaschenpfropf, welcher sich vermittelst einer sinn reichen Vorrichtung selbst öffnet und schließt, ohne daß man beim Einschenken nöthig hat denselben von der Flasche cckzunehmen; englisches Reise bett, welches quer über die Bänke des Coupes zu legen, leicht transportabel und sehr dauerhaft ist; Doppel- hut für Sonnenschein und Regen, wasserdicht, leicht und elegant; Nadelbüchsen mit Ueberraschung, ein neues Damenaesckenk. Und nun heben wir aus der Mannichfaltigkeit deS Geschäfts noch einige Artikel heraus, die durch ihre Neuheit, wie durch ihre Zweckmäßigkeit uns ein gleich großes Interesse ab gewinnen. Es sind dies: Regenschirme von Gummistoff, welche so leicht wie Seide, aber viel dauerhafter als Seide sind; Wärmflaschen von wasserdichtem Stoffe, welche man in der Tasche bei sich führen kann (für Reffende eine praktische Erfindung); wasserdichte Mäntel für Damen und Herren, welche
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