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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186812230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681223
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-12
- Tag1868-12-23
- Monat1868-12
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1868
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10570 Phhfiognpmie eine- LheatneffectS an, nicht die eine- wirklichen FearfeuDS zur Läuterung der überladenen Hauffegewiffen. So hievten sich Vena Creditacneu lange um 240 herum; der Freitag warf sie auf 237 uüd 235; Sonnabend 228 eröffnend, Hoden sie sich später auf LSI, um nach Schluß der Börse diS über 233 sich zu erholen und AbendS 232,80 zu schließen. 64er Loose, Freitag Mittag noch 109, waren Abend- bereit- 105, Sonnabend Mittag 103. Silberagio schloß 119. Napoleon- gingen bereit- Freitag Abend auf 9 Gulden 66 Kr. und schloffen so. Bei Taxirung deS Wiener Platzes muß man sich daran er innern, daß die dortige Speculation durch daS gewohnte Versetzen von Effecten (für das erhaltene Geld werden immer wieder neue Papiere gekauft und versetzt) bis zum Uebermaß engagirt ist und in fortwährender Gefahr schwebt, bet verlangtem Nachschuffe maffen- wei- sich liquidiren zu müssen. Ernstere politische Constellationen würden daher Katastrophen dort unausweichlich machen, eine Even tualität, gegen welche die Creditinftitute auf der Hut zu sein alle Veranlassung haben. (ES ist erst wenige Wochen her, daß ein Wiener Börsenbericht in einer der in Letpzig erscheinenden politischen Zeitungen dieses Versetzen als ganz unverfänglich avprieS.) — Wie die Blätter erzählen, wird bloS ein Therl der Actien deS von Erlanger in Wien unter der Firma „Französisch-österreichische Bank" zu errichtenden SchwindelinftitutS zur Subscription gelangen (Man kennt schon den Pfiff!) Natürlich besteht der alleinlgr Zweck darin, durch trügerische- Agivtagespiel einigen unersättlichen Beutel- schneidern der Börse .die Taschen zu füllen; ein Hohn auf alle Moral, auf die ehrliche Arbeit, auf den reellen Unternehmungsgeist. Seltsam, daß sich Leute finden sollen, welche FaiseurS solchen Schlage-, die daS Capital bereit- so oft hintcrS Licht geführt haben, ihr Geld zu einem Unternehmen herleihen, daS aller Controle entbehrt. „Die Delegirten der Bank haben in voriger Woche einen Gegenseitigkeitsvertrag mit der SoeietS gänöralo in Paris abge schloffen", melden die auf Reclame abgerichteten Wiener Journale. Würdige CompagnonS daS! Wenn der Ruf einer Finanzmacht modernen Schlages sich nach der Beute richtet, welche sie dem ver trauenden Capital abgejagt, so stehen Erlanger und 8oei-t- g-v-- ralv hoch auf jener Stufeuleitcr, deren oberste Sprossen die Pereire eianehmen. UebrigerS ist die Bildung immer neuer Creditinftitute in Oeft rreich mit den wachsenden Emissionen nöthig. Gesunder wird aber dadurch die Lage gewiß nrcht. Kafchau-Oderberg scheint wirklich zu einer Mythe geworden zu fein. Von etner möglichen Eröffnung der Strecke ist alle- still. Laugrand - Dumonceau, wo bist du? Erscheine! Erscheine! — Auch die vollständige Eröffnung der böhmischen Nordbahn läßt trotz allen Versprechen noch immer auf sich warten. Von der Ver fchiebung der Fertigstellung der Lemberg-Brodyer Bahn haben wir bereits berichtet. ES ist doch noch immer daS alte Oesterreich, trotz der angelegten neuen MaSke. Einem dringenden Bedürfnisse kam der österreichische Iustizminister durch Vorlage eine- Gesetz entwurfs entgegen über Haftbarkeit der Eisenbahuunternehmer für die durch Unglücksfälle auf den Eisenbahnen verursachten Ver letzuvgen und Tödtungen. Von Berlin läßt sich wenig sagen. Hinsichtlich der öster reichischen SpeculaüonSpapiere rühmt sich dieser Platz schon lange auf dem vivo" zu sem, und in den einheimischen Effecten ist alles selbstständige Leben erloschen. Nur daß die politischen Empfindlichkeiten auch diese Devisen berühren und nach und nach immer stärker beeinflussen müssen. BercitS vor vielen Wochen haben wir unsere Zweifel über eine ernstere Hausse der Eisenbahn actien auSgedrückt, als ein Anlauf dazu gemacht zu werden schien. Derselbe fand auch bald sein Ende, und den hohen Häuptern der PotSdam-Magdeburger, Berlin-Anhalter und ihre- Gleichen gegen über hält sich das Publicum in ehrfurchtsvoller Zurückgezogenheit. Nur Oderschlesische bewahrten sich eine gewisse Beweglichkeit wegen der mancherlei Chancen, die sich an sie knüpfen. Im Allgemeinen hat daS Publicum keine Neigung sein Geld in den höchststehenden Eisenbahnactien anzulegen. Der Schluß der Woche brachte Rück gänge biS zu 2 X in den schweren Eisenbahndevisen, und bei fort gesetzter politischer Beeinflussung werden wettere Erniedrigungen nicht auSbleiben. Die Bewegungen der drei Spielpapiere waren folgende: Credit 101»/, 101»/, 101»/, 101»/, 100 97»/4. Franzosen 171»/, 171 171»/, 171»/, 170 168»/.. Lombarden 111»/. 111»/. 111»/, 111»/. 110»/, 109»/,. Der Rückgang gegen die Woche vorher beträgt bei Credit 3»/.X, bei Franzosen 2». Thlr, bei Lombarden 1»/, Thlr. Verschiedene Vsenbahnprojecte im Braunschweigischen und Han noverschen wbllen über kurz oder lang gleichfalls mit ihren Geld- Ledürfniffen an den Markt treten. Die gegenwärtigen politischen Irritationen könnten bei längerer Dauer allerdings da- Gute haben, den Emissionen neuer Werthpapiere ein Halt -uzurufen und in dem ewigen Raffeln der großen Trommel der Reclame eine Pause eintreten zu lassen, die nicht bloS den Ohren, sondern auch dem Gelddeutel de- Publicum- sehr zum VonhÄ gereichen würde. Erlanger Hallen eine Bekanntmachung erlaffen, welche den Besitzern volleingezahlter Oberhesfischer Eisenbahn-Actien anbot, dieselben nebst CouvouS und Divivendenscheinen bei ihnen zu hinterleaen und künftig Linsen und Dividenden au Ver Gesell- schaflScaffe zu erheben. Gm Actionair macht nun bekannt, dag es ihm unmöglich gewesen sei, in Gießen eine GtsillschaflScaffe zu entdecken, und da doch nicht anzunehmen sei, daß die Verwaltung beabsichtige, ihren Aaionairen die Besitztitel abzuvehmen, so wendet er sich um nähere Auskunft an die Oeffentlichkett. Die ganze Sache hm jedenfalls etwa- Unheimliche-. Bei französischen Unter nehmungen, z. B. der Oesterreichisch-Frauzöschen StaatSbahv, findet zwar eine solche facultmive Depontrung von Actien statt, tndeß norddeutscher Anschauungsweise widersprtcht ein solches Ge bühren, da- die Aaionaire der Disposition über ihre Papiere be raubt und letztere der Wlllkühr der Verwaltung überliefert. Jedenfalls war die Bekanntmachung der Erlanger ein tuux M, der daS Mißtrauen wach ruft. Bemerkenswerth ist ein PaffuS auS der Rede deS preußischen Handel-minister- im Abgeordnetenhaus« bei Berathung deS Etats der Eisenbahnverwaltuug, welcher em mögliche- Mittel gegen die Vertheuerung des CapllalS durch Einführung von fremden Staats papieren aller Art in der Stempelsteuer auf auswärtige Amen und Fond- findet und diese Maßregel der Erwägung deS HauscS anheimstellt. Es versteht sich von subst, daß die Journalisten rer Börse in Zorn da über germhen. Mau munkelt bereit- von einer neuen Rumänischen Anleihe. Die rgsche Unterbringung der Eisenbahnobligationen mag Lust ge- macht haben, daS Glück weiter zu versuchen. Wahrscheinlich ist auch gleich bei dem Uebcreinkommen wegen der Ersenbahnauleihe die Eventualität einer neuen directen Staatsanleihe inS Auge ge faßt worden. Der Versuch kostet ja nicht-, und im Fall dcS Ge lingens erhalten die FaiseurS ihren tüchtigen Ancheil an der Beute. Freilich schmeckt e- gut, die ArbeitLersparniffe deS fleißigen Aus landes für ein bloße- Stück Papier eivzulauschen; daS Publicum wird aber gut thun, Regierungen gegenüber, die mit dem Aner bieten von 10 und mehr Procent Zinsen auf den Geldmärkten betteln gehen müssen, nicht zu tief sich einzulaffen und die Fmanz- vampyre sich vom Leibe zu halten. — Dte Finanzberichterstatter sind voll Verwunderung über die Frechheit, womit eben eine Rotterdam» verzinsliche Prämienanleihe zu theuerm Preise behufs Subscriptton aufgelegt wird, deren Geromuausstcutung ein un glaubliche- Muster von Kargheit vorstelll. DaS Publicum hat sich indeß damit so oft prellen lassen, daß man ihm auch daS Ängste aufbiuden kann. Amerikaner blieben zwischen 79 und 80. Dem Telegramm auS Washington, wonach da- Repräsentantenhaus mit 154 gegen 6 Stimmen eine Resolution angenommen habe, deS Inhalt-: Dem amerikanischen Volke sei jede Repudiation verhaßt und den Slaals- gläubignu dürfe kein geringerer Bettag angeboren werden, als die Regierung zu zahlen sich verpflichtet habe, vermag die kühle Be trachtung keine Bedeutung verpflegen, um so weniger, wenn diese sophistische „Resolution" etwa eine Antwort sein soll auf die For derung Mac CullochS, die stricte Bezahlung dn BondS in Golo zu erklären. Die streitige Frage besteht ja eben darin: hat die Reginuug zur Goldzahluug sich verbindlich gemacht oder nicht? Die kontinentalen großen Banken zeigen eine Abnahme des WechselporiefeuilleS. Bei dn preußischen Bank betrug sie blos 117,000 Thlr., bei Erhöhung deS Lombards um 449,000 Thlr. Bei dn österreichischen Naüonalbank verminderte sich dn EScompre wieder um die große Summe von 5,600,000 Fl., während der Lombard mit einem PluS von 819,000 Fl. kein Aequivalent dielen konnte. Die französische Bank zeigt eine Abnahme von 7 Millionen -Franc- am Portefeuille, 2 Millionen an den Vorschüssen, 13 Mil lioven an den Privalguthaben, 7 Millionen an Notenumlauf, 11 Dttllionen an Baarvvrrach. Das Portefeuille dn englischen Bank wuchs um 116,000 Pfd. St., die Guthaben dn Privaten hoben sich um 364,000 Pfo. St.; während dn Notenumlauf um 475,000 Psd. St. siet, stieg die Noteuresnve um 612,000 Pfd Sl., jo daß die Totalresnve wiederum 10,433,000 Pfd. St. erreichte. An eine weitere DiScontonhöhuug ist vorerst also nicht zu denken. Bon deu November-Einnahmen der Eisenbahnen sind ferner bekannt geworden: Mecklenburger PluS 5000 Thlr., Berlin-Ham burger Plus 27,000 Thlr., Magdeburg-Leipzig» Plus 11,000 Thlr., Berlin-PotSdamer PluS 24,000 Thlr., Rheinische PluS 14,000 Thlr., Mainz-Ludwig-Hafenn PluS 47,000 Fl., Bexbach» PluS 42,000 Fl., Warschau-Wiener PluS 3000 SRbl^ Wir gehen jedenfalls einer interessanten Börsen-Epoche entgegen. Wanderung durch die WeihuachtLausstellungtu. VIII. H Leipzig, 20. December. Wie thätig die Industrie ist, um immer Neue- zu nfindeu oder Alte- zu vervollkommnen oder gefälliger hnzufteüen, da- lehrt uuS in Überraschender Weise daS Fabriklagn von Kamprath LSchwarveim ThomaSgäßchen. Die geschmackvoll arraugirte Ausstellung daselbst bietet eine Menge Gegenstände, die nicht nur de» Hau-bedarf vollständig befriedigen, sondern a Scherz un nur auf. Überall w lustigend i in den H stehen all« Gegenstav und als i Früchte n 3-4 Iah nette Abr der Meng gefüllt) dem Ang die RLuc räucherlai den Dan lichen F< alles inte nicht erv aufmerks, Schwartz Gebote s Wir ebenfalls aller Ar Haod äsu L »»21-1- rrlanttn« Lkvra Lr»,1 . rari, . sirntaLu Lü7äS»U tzksoaru NkrarlU Lar»«) Ir ri-dns «iärtä AknL-1 LkiniG, vnnalg knrdn 8ttL8! im I vö
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