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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-28
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des Kümgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 1^0 272. Freitag den 28. September. 1860. Bekanntmachung, die Anmeldung neuer Schüler in die vereinigte NkathS- und Wendler'fche Freifchule, so wie Ln die Schule deS Arbeitshauses für Freiwillige betreffend. Diejenigen Aeltern,: Pflegeältern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflege befohlenen in die vereinigte AkathS- und Wendler'fche Freifchule oder in die Schule deS Arbeits hauses für Freiwillige bet uns anzusuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens > den BO. September d. I. auf dem Rathhause in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter deS anzumeldenden KindeS, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen. Roch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden, welche nächste Ostern das achte Lebensjahr nicht übrrsttwitten haben, und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Rach erfolgter Prüfung wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maße erfolgen. Leipzig, den 18. Jutt 18W. Der Ruth der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. ^ 7: r .7 ' I .1'. - - Berichte Über dm Maarenverkehr der gegenwärtigen Messe. Die Tuchmesse. Die gegenwärtig so gut wie beendete Tuckmesse war eine der eigenthümlichsten, die wir überhaupt gehabt haben, da Käufer und Verkäuferschaft sich anfänglich zuwartend qegenüberstanden, bis letztere leider schließlich capituliren mußte. Die Conjuncturen des WollgeschäftS waren durchgängig der Fabrikation ungünstig, die Haltung der bedeutendsten Märkte des In- und Auslandes in gleich hoher Tendenz, Liverpool, Pest und Breslau für Lamm wolle in steigender, während in Charkow ein weiteres allgemeines Hinaufschrauben versucht wurde. Vom amerikanischen Markte lauteten die Berichte der letzteren Zeit günstig und wurde besonders die reservirte Haltung der Importeure anerkannt, welche dieses Jahr in einer stillschweigenden Einmüthigkeit eine festere Haltung bewahrt hatten. Mitte August sing auch der Süden an, flotter zu kaufen, die Preise besserten sich, indessen immerhin dem Roh produkt noch nicht angemessen. In der Frankfurter a/M. Messe, namentlich in der Stuttgarter Tuchmesse kam die Situation eigentlich schon zum Ausdruck. Statt der sonstigen */« wurde nur ungefähr die Hälfte der Zufuhr angebracht. — Die Fabrikation hatte denn auch deshalb unter dem Einfluß der allgemeinen Markt lage, besonders der unverhältnißmäßigen, sicher nicht natürlichen Weltpreise »urückgehalten > war auch, was besonders anzuerkennen ist, von hiesigen Exporteuren vielfach vor zu lebhafter Production und Marftükerführung gewarnt worden. Möge sie nur ferner auch daran festhalten, denn die Situation scheint zunächst nicht darnach angeihay, daß es so bald besser werden sollte. Der Privat mann wird bet der allgemeinen politischen Unsicherheit, eine Wir kung des fränkischen WahlsprucheS: „l'vwpirs e'sel I» paix", immer mehr sein Geld zurückziehen und der Verkehr mit dem ein geschränkteren Credit in feinen Spekulationen immer mehr ge hemmt werden. Wir schätzen die Menge der an den Markt gekommenen Tuche auf 80 — 100,000 Stück, während eine gute Ostermesse mit 150 — 170,000 Stück beführt wird. Bet der Eigenthümlichkeit der gegenwärtigen Messe muß ge- jaM werden, daß sie im Allgemeinen schlecht war, dagegen tzWU wieder einzelne Landsmannschaften sehr gut verkauft und maUhött darunter Verkäufer, welche die allgemeine Klage nicht begreifen können, da sie vollständig verkauft haben. Die Ameri- kaner entschieden sonst in der Regel die Engros-Geschäfte; dies hat sich seit der Krisis geändert, Verkäufer haben sehr schlimme Erfahrungen gemacht und eine Menge Käufer bleiben seitdem entfernt. In Folge der letzten guten Nachrichten von New-Pork müssen wieder größere Posten hinübergeworfen worden sein, denn man verwilligte nicht die anfänglichen Forderungen, der Wider stand dauerte bis Donnerstag, von wo ab alsdann Abschlüsse zu Stande kamen, indessen 5—8«/o billiger. — Die Geschäfte vor der Messe hatten durchaus bessere Preise erzielt, den hohen Welt preisen angemessen. Durch das Aurückgehen des amerikanischen Meßgeschäfts, besonders auch eine Folge der kopflosen, nichtsdesto weniger aber konsequenten Marktüberführung, kann es wohl kom men, daß Käufer von drüben später gar nicht mehr ein vollstän diges Assortiment hier vorsinden. Dies um so mehr, je mehr Verkäufer auch schon gegenwärtig von der Messe wegbleiben. Ordinäre glatte Waare ist, besonders nach Italien, gut gegangen und sind die früheren Preise erreicht worden, welche den gegen wärtigen Rohproductenpreisen entsprechen. Besonders in Blau und Roth wurde viel gemacht, Farben, welche die Militairbedürf- nisse, namentlich der Freischaaren, current machen. Diese Spt- cialität ist einzelnen Orten zu Statten gekommen und diese haben flott verkauft. Hamburg hat für den Norden ziemlich viel ge kauft. Sonst war das Ausland wenig vertreten. Oesterreich kann seiner Valutaverhältnisse wegen schon nicht kaufen. Unsere Fabrikation wirft sich jetzt zum größten Theil auf Muster, so daß man daß Verhältnis der glatten zu den gemuster ten Tuchen wie 1 : 2 annehmen kann. Wir bezweifeln sehr, ob diese Wendung in der Fabrikation gut ist. Geschmack und Mode riefen sie allerdings hervor, Forste ging voran, die übrigm Pro duktionsakte folgten, die glatten Tuche sanken auf ein immer geringeres Procent Es ist dies kaum ohne alle Gefahr, nament lich wenn da- Ausland plötzlich die glatten in die Hand nehmen sollte. Die Mustersachen unterliegen der Mode, brauchen außer dem viel Wolle. Hierzu kommt, daß gerade England (Huddersfield und Leeds) bedeutende Concurrenz in den gemusterten macht, »amentlich in dickeren Stoffen, in dmen die Firmen Pawson Sohn, Martin in ersterer, Hargreave und NusseyS in letzter Ausgezeichnetes liefern. Die englischen Stoffe sind ungleich dich ter und schwerer als unsere Waare und daneben zugleich über raschend billig. Dieselben sind dmn auch für die Herbstsaifon auf ausländischen Märkten, unter Andern in Jtalim ziemlich lästig geworden. Die kleine Kundschaft war ziemlich zahlreich und hat auch die gewöhnlichen Posten aüs de« Markte genommen. Der GroS- handel wartet besonders mit dem Einkauf für die Frühjahrssaison auf Frankfurt, da bis dahin die politische Situation sich mehr geklärt haben muß, die Saison für Amerika aber erst im Fe bruar beginnt.
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