Dresdner Nachrichten : 24.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303246
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730324
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-24
- Monat1873-03
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- Dresdner Nachrichten : 24.03.1873
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! LA. Löonne. durch ><« zz i*«r. »j,H,Ini' Nr t -irr. — «uslaae. 2vM> «reinUalc. Lnsiraten Annadme oulwärl»: «t«io t Vo«>«, in S-mdurq, Berlin, W>kn. Letptiq, riasel, vretlau, grankiurt a. M-— Ituö.» ,»«in vcrlt»,Leipzig,Wien, Hamburg, granklurl a, M.. München, — v»ai>«»c>>, tngranl- furt «. M. — I» Voi,t in ilbemnth — n»,»«. iMÜrt., 8ul- u«, » Hu. in Pari». Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Druck und E'genthum der Herausgeber: LicpsH Reich ardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Julius Rcichardl. »«» MiUaaß rl Udr. Ir «eulladt: gr°d« tlrlir, ^-ii- » »t» «KL, L U»r IralNge» i U»u« einer ein Petitteile ksieri «kneciaudt dte Zeile 3 «gr. Sine «arantre iür bei» n-chsitägiae Lrichei nen der Anserat« wirb nicht »e-eden. »u>«ärtt«e Annoncen» Auiuilge von un» uich«- kannien Acrniki, u, Per- Ionen inlerlren wir nur gegen Prang,neroniw. Aablung durch I" ' ' rnarien oder Voile! lung. ra Bilden i'l, Rar, Lutwari ^ können die Aablung auch «ui eine DretdnerAirui» anweilen. Die Bz». Sir. 8S. Achtzetzu.Kr Jichrgsug. Mitredacteur: Für daü Feuilleton: Or. LiutI Quelrvip; Dresden. Montag, 34. Miirz 1878. Poiitrschcö. Heber den Neichstagsbeschluß, den Abg. Bebel nicht seiner Strafhaft zu entzi Heu, enthalten die soeialdcmokrat.schen Blätter förmliche Wulhausbrüche. ünd doch hat der Reichstag schließ lich weiter nichts gelhan als die ckteichsveriassuug ausgesührt, Stach derselben ist cs zulässig, eine» Abgeordneten in den Reichs tag einzuberusen, der sich in Untersuchung^ und in Civilhaft befindet, aber es ist dem klaren Wortlaute noch nicht möglich, die Strafhaft eines Abgeordneten zu unterbrechen. Der Gesetzgeber hat seiner Zeit genau die Fälle angegeben, in denen die Forder ung auf interimistische Freilassung statthaft ist. Und wenn noch ein Zweifel über den Sinn des Wortlauts wäre, so löst ihn die Thatsache, daß seiner Zeit der eonstituirende Reichstag den An trag des Abg, Lette ablehnte, daß jede Hast, also auch die Haft zur Verbüßung einer Strafe, ans Gr und einesNeichstagsbeschlus- feS unterbrochen werden tonnte. Ebenso hat die Fortschritts partei früher einmal, als der Demokrat Jacoby im Falle Bebel'S war, abgelehnt, einen Antrag auf seine Freilassung zu stellen, und Jacoby war mitdicser Auslegung der preußischen Verfassungs urkund« (aus der der fragliche Satz in vie Neichsversassung her- übergenomman wurde, selbst einverstanden. Daß die Social demokratie mit dtcser juristischen, unparteiischen Auslegung der Verfassung nicht einverstanden, ist begreiflich; geht ihr doch für die nächsten Wahlagitationen eine so unschätzbare Kraft verloren. UebrigenS hat auch der Reichstag nicht eorrect gehandelt, als er über die Frage, was mit Bebel zu machen? bereits berieth, ehe das Mandat Bebel's geprüft und seine Wahl genehmigt worden war. An der Genehmigung der Wahl selbst zweifelt jedoch Niemand. Das preußische Kriegsministerium schlägt dem BundeSvathe vor, daß das Militärbudget pro Kopf von 225 auf 275 Thaler, also um 50 Thaler erhöht werden soll. So wenig sonst die Herren Militärs kaufmännische Geschäftsführung haben, in dem Punkte des Vorschlagens entwickeln sie viel natürlichen Krämer sinn. Eine solche Erhöhung, die das Militärbudget um jährlich 20 Millionen mehr belasten würde, kann unmöglich der Reichs tag bewilligen. Bedenklich fällt es auch, daß sich die Militär verwaltung abermals auf den Standpunkt des Pauschquantums stelle und ein speeialisirtcs Militärbudget nicht vorlegen will. Etwas bockbeinig scheint sich ein hoher Bundesrath zu dem Anträge auf Schaffung eines Gesundheitsamtes zu stellen. Wem die Notwendigkeit einer besseren staatlichen Fürsorge für die Gesundheit seiner Angehörigen nicht einleuchtct, dem empfehlen wir die Vorträge, welche über dieses Thema zwei konservative Staatsmänner Englands, Derby und Disraeli, jüngst gehalten haben. „Gute Wohnungen, reines Trinkwasser, unverdorbene Nahrung, reine Luft sind die Bedingungen für besseres Wohl Behagen der Mens chen," sühne Disraeli neulich in Man chester aus. „Wir können uns ein Land denken, bedeckt mit (Negestrophäen, stolz aus den Reichthum seiner Kunstanstalten, bewohnt von einer wir- und geistreichen, intelligenten Bevölker ung; wenn aber in diesem Laude die Volkszählung eine Abnahme der Bevölkerung nachwcist, ja wenn nur eine Abnahme der Durschschnittsgröße der männlichen Bevölkerung nachgewiescn wird, so kann man, ohne zu irren, Vorhersagen, daß diese Nation ihre große historische Bedeutung allmälig einbüßcn wird." Fragen der Gesuirdheitspslege überragen alle politischen Erörterungen. Und Lord Derby führte in einer Rede bei Einweihung eines Krankenhauses aus: ..daß der Leiden, die das Menschen geschlecht hcimsuchen. durch die Menschen selbst verschuldet sind." Diese Sprüche staatsmünnischer Weisheit sollte auch ein hoher Bundesrath in Berlin beherzigen. Sachsen ist, soviel wir wissen, einer der wenigen Staaten, die in der Schaffung der Eentralstelle für chemische Untersuchungen von Nahrungs- und Kleidungs mitteln, Grundwasser :c. den ersten Schritt auf diesem aussichts reichen Arbeitsfelde gethan haben. Das englische Budget schließt mit 76 Millionen Pfund in Einnahme und 71 in Ausgabe, Plus 5 Millionen. So erfreu lich dies ist, eine so trübe Perspcetive ergicbt die Unlersuchung der Einnahmequellen. Die hauptsächlichste ist die Accise, d. h. die indirekte Steuer von Bier und Branntwein. Dieselbe bringt nicht weniger als 25^/z Millionen Pfund. Diese riesige Summe giebt den Maßstab für den vermehrten Eonsum nicht blos an ein heimischen Bieren undSpirituosen, sondern auch an cürgeführten fremden Weinen und alkoholhaltigen Getränken. Bei jedem Pfund, das die Arbeiterbevölkcrung an Staats- und Gemeinde- ^gaben aufbringt, giebt sie 15 o/<, für geistige Getränke und Täbak aus. Es ist eine bekannte Redensart, daß sich England durch die Alabamafrage durchgezccht hat, d. h. daß es die Ent schädigung an die Amerikaner durch erhöhten Bier- und Brannt weingenuß aufbringt. Im Juni werden die in die Dachauerbankschwindeleien ver wickelten Personen vor ein eigenes dazu berufenes Schwurgericht treten, die gütige Fee Spitzeder an der Spitze. Zum Schluß eine Kladderadatsch-Nachricht. Der Verleger dieses ehemaligen Witzblattes hat vom Herzoge von Anhalt den «Orden 2. Nasse von Albrecht dem Baren erhalten. Wer sich des Spottes entsinnt, mit dem „Kladd." früher die Ordensjägerei heimsnchte, wer der übermüthigen Scherze gedenkt, mit denen die humorisli che Seite des deutschen Duodezfürstenthums von den Gelehrten des „Kladd." überschüttet wurde, der findet ohne Mühe, daß sich Herr Hosmann sein Unheil hinreichend selbst gesprochen hat, was ihn jedoch nicht hindern wird, sein buntes Bändchen im Knopsloche vor d m Spiegel schmunzelnd zu betrachten und es sich vielleicht aus den Schlafrock, wohl gar auf die Bettdecke nähen zu lassen. Locales «nd Sächsisches. — Zu Ehren des sechsundsiebzigsten Geburtstages des Kaisers Wilhelm hatte sich am Sonnabend Abend, eingeladen durch ein für dicsenZweck zusammengetretenes Comitch eine große Zahl hiesiger Patrioten zu einem Souper im oberen Saale des k. Belvedere versammelt, dessen Verlauf sehr animirt und voll edler Begeisterung für den Ehrentag unseres deutschen Helden kaisers war. Zum ersten Trinkspruch erhob sich der Vorsitzende des Eomit-'s, Herr Stadtrath Grüner, in längerer Rede den Zweck der Feier des 22. März hervorhebend, dabei in nicht ge rade sehr gut passender Weise auf das Jahr 1848 zurückgreifend und den Aufschwung und die Einigung des deutschen Volkes preisend. Dem Kaiser Wilhelm gelte sein dreimaliges, kräftiges Hoch! Dem hiernach gesungenen Liede von Hosfmamüvon Fallers leben schloß sich Prof. Jul. Hübner mit einem Toast auf den treuen Bundesgenossen des Kaisers, unfern geliebten Landesvater, den König Johann und seinem königlichen Hause an, dem wiederum ein bezügliches Lied folgte. Mit warmen Worten und gewandter Beredsamkeit gaben die Herren Kaufmann Klepperbein und Ad- vocat Krause den Sympathien des Volkes Ausdruck für die geistig- thatkräftigen Schöpfer und Förderer des Deutschen Reiches, den Reichskanzler Fürsten Bismarck und den deutschen Reichstag mit seinen Eapacitäten und schaffenden Elementen, während Herr I)r. Döhn in feuriger Rede, unterbrochen von vielfachem Beifall, dem kernigen deutschen Volke den wohlverdienten Eichenzwcig um das Denkerhaupt schlang. Auch zwischen diesen Vorträgen erklan gen patriotische Lieder hinein, denen noch ein längeres Tafellied folgte, angenehm durchflochten von den Vorträgen der Neubauer- schen Belvedere - Kapelle. Noch viele Redner feierten in ernsten und heiteren Reden den durch die treffliche Marschnersche Be- wirthung auch leiblich bevorzugten festlichen Tag und seine Be deutung, wovon namentlich die Trinksprüche der Herren Adv. Emil Lehmann, Walter rc. hervorzuheben sind. Redacteur Reichardt ergriff die Gelegenheit, ein ihm zu dieser Feier von einem Freunde eingesandles Gedicht vorzutragen, welches so gro ßen Beifall fand, daß wir es hier folgen lassen. Gewcilt'geS Sturinesbrausen, wenn eS gilt, Ein neues Frühlinqslebcn zu entfalten! Der Südwind grüßt uns. wann und wuntermild. Doch will der Nord das Scepter noch bedeckten Es wogt der Kamps doch mitten in dem Wehn Verschwinde» rings tcb Winters letzte Spuren: Die schlummernde Statur sock euckcrstebn, In schmuckes Grün sich kleiden alle Fluren. ^ Doch sprengt der Lenz »lebt nur durch seinen Hauch D i e Bande, die aus Bach und Strom gelegen; Stein, an dem armen Meuschenherzen auch Wirkt feine Gotteskrafr zu reichem Segen. Vergessen ist des Winters Roth und Leid lind licim'scher sichlt der Menscn sich auf der Erde; Wie bofft die Mutter, das; die blasse Maid Lim Früblingsslrabl nun koch genesen werte. Ein solcher schwerer, langer Winier lag Auch auf dem lieben, deutschen Vatcrlaiite. Der Hauch deö Sondcrgci'st's schlug Tag für Tag Der edelsten Begciitrung Strom in Bande. Der Rns von Größe und polit'scber Macht, Mit dem es einst die ganze Welt erfüllet — Gr war verschwunden, da die Wintcrnacht Mit ibrem tiefsten Dunkel ihn verhüllet. Statt Einheit — Trennung, statt des Friedens — Streit, Statt des Zusammensteons nur Widerstreben: Das Recht deö Deutsche» wurde jederzeit Im Ausland fremder Willkür vreiögegeben. und wenn auch mancher deutsche Stamm fürwahr Sieb frohen Wachsthums und Gedeihens freute, — Das Ganze krankte nnd cS ward sogar Sein Name oft des frechsten Spottes Beute. Da trauerte des Patrioten Herz: schlug es bang! Wie kühlt cs sich beklommen! Ww vjxlx Seuizer stiegen himmelwärts: «v Vaterland, wann wird dein Frühling kommen? „Wann wird das Sturmgebraus dein Auiersiehn „Zu neuem Ruhm, zu neuer Größe künden? „Und wird in diesem neuen Frühlingswchn „Die deutsche Nation ihr Volksrecht finden?" Der Frühling kam; eö wollt' mit altem Hohn Der fränk'scbe Dünkel deutsches Recht nicht leiden, Da ward gebeugt sein übermüthig Drob'n. DaS deutsche Schwert muß sich sein Recht erstreiten. Mit ungeahnter Krakt wirft Stoß auf Stoß DaS deutsche Heer den Feind in wenig Wochen; Sein Babel fällt! — aus stolzem Köniqsschlotz Wird des Besiegten Urtheil dann gesprochen. - Als Deutschlands Brutcrstälnme nun aus'S Neu' Durch blut'gen Kitt zum Ganzen fest verbunden. Treibt Alte ei» Verlangen: daß nun sei Auch eine Spitze für dag Reich gefunden. Und Alle sahen aui den Hcltcngreis, Den Volk und Fürsten schon als Schirmherr« ehrten, So jung an Muth und doch daS Haar so weiß -- Er mußte Deutschlands Kaiser werden. Und heut', an unsers Kaisers Ehrentag, Da darf des Dankes Regung nicht erlahmen: Da gilt S auch uno, mit freut'gem Hcrzensschlag Zu feiern seinen hochberühmten Namen. Und wie das Reich er hob zu neuer Macht, Ihm eine neue Ruhmesbahn zu weisen, So laßt uns, denen er den Lenz gebracht, Mit dreimal Hoch den edlen Kaiser preisen. — Bekanntlich wurde der vormalige Consistorialrath Poland vom hiesigen Schwurgericht zu mehrfacher Zuchthausstrafe ver- urtheilt, wie dies seineVergehungeu auch hervorgerufen, aber das k. OberappellationSgericht hat die erkannte Zuchthausstrafe in Gefängnißstrafe verwandet. — In der „Sächs. Schulzeitung" vom 16. d. M. theiltder Kirchschullehrer Herr Jentzsch in Plauen bei Dresden ein für Je den, der für die Lehrer sich interessirt, hübsches Geschichtchen mit, welches, wie er selbst sehr richtig sagt, ein Lichtblick in das Leben des Lehrers ist, dessen Wege bekanntlich im Allgemeinen bis jetzt noch nicht mit Rosen bestreut sind. Im Laufe des vor. JahreL wurden die den; Schullehrer von Plauen zugehörigen Feldgrund stücke (435 Ouadr.-R. , welche bisher einen Pachterlrag von jährlich 50 Thlr. gaben, aus das Äeistgebot für 3050 Thlr. an Herrn Hofmühlenbesitzer Dienert verkauft und dadurch schon dem Herrn Jentzsch ein höherer Ziusengenuß zugewandt. Vollständig nobel und großdcnkend aber haben sich dieHerren benommen, die die Grundstücke wieder vom genannten Besitzer kauften, urocm sie beim weiteren Verkauf an die Wcstendgesellschaft zu Gunsten deö Lehrers auf jeden Gewinn verzichteten. Gerade am heiligen Abend wurde Hr. Jentzsch zu einem Gevatter geladen und empfing dort auf durch Kerzen erleuchtetem Tische ein Gefäß mit Cigarren, von denen die oberste mit einem Hunderthalerschein umwickelt war« und ein Fläschchen Eau de Eologne in gleicher Umhüllung. Als Abschlag sandten ihm dies die Verkäufer, die Herren Ädv Blüher und C. Tiedemann in Dresden. Alan kann sich die Freude wohl selbst denken. Diesem schönen Weihnachtsgeschenk folgten als Gewinn an den Grundstücken später noch 700 Thlr. und für einen andern Lehrer 50 Thlr. Dieser Lichtpunkt im Lehrerleben wird wohl sehr vereinzelt dastehen. — Ungewöhnlich stark ist der Transport von Silberbarren nach Oestreich und die Wiedereinfuhr derselben in gemünzten Silbergulden nach Deutschland. Ein großer Theil dieses Trans ports vollzieht sich auf der sächsisch-böhmischen StacckSbahn. Bon diesem Umstande scheint ein Kofferträger Kcnnlniß gehabt zu ha ben, welcher aus der Eilgutcxpedition deS hiesigen Eentralbahn- hofs zu thun hat. Bereits vor mehreren Wochen fand man auf der Eilgutexpedition ein Geldfaß vor, von dem der Boden gewalt sam eingeschlagen war und aus dem ein Geldbeutel mit 500 Thlr. Münzen fehlte. Es kamen eine Menge Personen in Untersu chung, deren Unschuld jedoch bald erwiesen wurde. Ein geheim- nißvolles Dunkel schwebte über der That und die ehrenwerthen Beamten der Staatsbahn litten sichtlich unter dem Geheimnis in welchem sich der Dieb verbarg. Anfang voriger Woche sah nun ein Staatsbahnarbeiter einen Kofferträger über den Boden der Eilgutexpedition hurtig gehen und unter seinem Rocke etwas verbergen. Er ruft ihn zum Stehen an. Der Betroffene denkt, er habe es mit einem Kroaten in Wallensteins Lager zu thun, gegen den man sagen kann: „Halbpart Bruder, Du sollst schwei gen" und offerirt ihm die Theilung des Raubes. Der brav« Beamte ging jedoch auf diesen Gründungsvertrag nicht ein, son dern brachte den Verbrecher, der einen Beutel mit 400 Thlr. ge stöhlen hatte, zur Anzeige. Ob der 400 Thlr.-Dieb auch frühe» hie 500 Thlr. gestohlen, ist noch nicht ermittelt. — In Folge unserer treulichen Mittheilung einer Wett« darüber, ob es möglich sei oder nicht, mit einem rohcn Ei aus 10 Schritt Distanz eine Fensterscheibe einzuwerfen, hat uns eine' unserer Mitbürger, Herr Prwatus Franke, erzählt, off, er in« Jahre 1866 in Hessenrothe bei Wernigerode in dem Hue de« dortigen Eantor Hartung eine gleiche Wette und zwar um cm« umfängliche Bowle Punsch angenommen und seine Behauptung ein in der genannten Entfernung nach der Fensterscheibe gewor fenes frisches Ei zerspringe an derselben ohne ihr selbst Scha den zu thun, glänzend bewiesen habe. Es ist damals «ne ganz« Mandel Eier auf 10, schließlich sogar auf 5Schritt Distanz nach dein Fenster geworfen worden, aber — die Scheibe ist ganz ge blieben. Da die Wette hier neulich verloren ward und das E lustig durch die Scheibe hindurch sauste, so ist vielleicht dieser Nützlingen dadurch veranlaßt worden, daß man kein ganz srff ' .t gehabt hat. Diese Frage soll neuerdings schon eznige K- . je yle> lebhaft beschäftigt haben, eine gute Hausfrau ist sogar m wich geringen Schrecken versetzt worden, als ihr Gemahl schweige^ in der Küche mehrere Eier geholt und sich noch schweigend« « ! sjein Zimmer eingxschlojjen hat, um dort ungestört
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