Dresdner Nachrichten : 14.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-14
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- Dresdner Nachrichten : 14.06.1879
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Dir Tar«stommissio> schloß mit 12 argen 11 Stimmen vle Fkoretseibe, welche nach der Vorlage 12 Mark Zoll Men sollte, zollfrei zu lassen. Wien. 13. Juni. Gegenüber der entstellen den und verdächtigenden Besprechungen der Sie» gterungoabslchtenbezagllch NvvtbazarS seitens der ,N. Fr. Pr." schreibt die ..Riol. Korr.": Der Re- /Äerungübcschluß betreff» Auüiührung der Konven tion «et Noä' nicht gefasst, hält die Negierung die Auüiübrung iür nothwen- dig. so wird taö Militär de» lunaud und die Wege Lvppvl L <^v., 8>:Iis»88-8tr!>8-n: 14, KSK' nitkor <>vr dPvrornassc: «r.1«s. 24 Akvlit^lolvxrktmms. Tageölatt für UolitiK lilnterhaitilug, Geschästsverkchr. Lörseniiericht, Fremdenlistr. Druck unv Etaenthum der Herausgeber: Verantwortl. Redakteur: »«««o», Mttredaetrur: vr «i»ii Kür daS Feuill.: l.uelMl» »»i-tin»«». ^n- unä Vmilsuk itUül Ltaalspspisps, pfLNltdrivfs, Kvllsn etc. ^usraiiluus; »Ilvr Ooupon». Ouvntp-vltliokn Oonlrolv Oer Vsploosung ullsr VVortsiimpioro. FIIkV anoli unt'l,riossialw-,n Vomivisskollv für iüsvvsisv!. skr die Garniienorte un tersuchen und zweckmäßige Modalitäten tcö Einmar sches scitstellen. Hiervon hängt ab, wie und in welchem Zeitpunkte die Okkupation »atttintct. od sie sich aus die Inder Eon- ventio» genannten drei Punkte oder an andere Orte erstreckt, oder ob die Negierung erwachst ganz daraus verzichtet. Jeden falls weiten die FI- nanzrückffchie» in erster Linie maßgebend sein und dort dao Unterncbmen nur die Minimumkosie» bean spruche». waö mit den all gemeinen Tendenzen der Regieruugspolitlt zusam- Paris. 13. Juni. Der Justizminister theiite beute der Sena,SkonnnG?vn dstGaraniiegesttz- voriage mit. Die Kommlssto» beschloß mit «'» gegen 2 Stimmen die Reicht»»? gegen die Rückkehr der Kammern nach Paris auirecht zu erhalten. Der Koniellpränlcig und der >"andcicmi»nlee iorderten beute die Tarffkommijsio» aus. die Vorlegung ihrer Berichte zu beschleunigen, damit dst Kammer im Lause des Juli die Tarife beratben könne I tu TreSben. l'vlilsnlt in Dresden 187S. WitterungSauösichtm: Wolkig bis trübe, stellenweise ausklärend. Politische». Nach der zweitägigen Festpause werden die Zoll- und Stcuer- tarifarbeiten des Reichstage» nun rasch in Fluß kommen. Zwischen den Elsenindustriellen und den Landwirthen ist eine Einigung dahin zu Stande gekommen, daß in der dritten Lesung der beschlossene Eisenzoll aufrecht erhalten bleibt, der Kornzoll aber von 25 auf 50 Pfennige pro Centner erhöht wird. Bei der zweiten Lesung fehlten zu diesem damals von den Abgeordneten Günther und v. Mirbach beantragtem Satze nur 15 Stimmen; diese hosst man in der dritten Lesung zu gewinnen. Auch sonst wird die Zolltarif- berathung wohl ein rascheres Tempo nun annehmen, da die schwierigsten Theile des Tarife» in der Commission durchbcrathen sind. Aller Augen richten sich daher jetzund auf die Finanzzolle. Täglich erklärt das Eentrum, es wolle den Daumen fest aus dem Geldbeutel de» Volkes halten; cs bewillige daher nur so viel an neuen Stimm, al» zur Deckung de» DeficitS nothmcndig, mehr aber nicht. Nun »«ranschlagt eine Zollautorität, der Abg. Karsten, eine Berechnung über den finanziellen Ertrag der Tariferhöhungen. Diese Berechnung zerfällt in zwei Theile: der eine veranschlagt die Summe, di« sich ergeben wird, wenn die Einfuhr auch bci den erhöhten Tarifsätzen sich gleichbleibt, nämlich auf 120,800,000 Mark, der ander« zieht in Betracht, daß die Zollerhöhung eine verminderte Einfuhr bewirkt. In letzterem Falle veranschlagt Prof. Karsten die Mehreinnahmen der Neichskassen auf 88,140,000 Mark. Diese letztere Summe, sollte man meinen, müßte der Neichsregierung genügen, wenn sie blos das Gleichgewicht im Neichshauohalte Her stellen und nicht neue militärische Formationen ins Leben rufen wollte. Kommt eS eininal zu deren Bewilligung, so gicbt es kein Einhalten mehr. Die 30 neuen Batterien und 120 neuen Bataillone »ollen natürlich auch untergebracht sein ; Casernenbauten, Schießplätze, Erweiterung der militärischen Bildungsanstalten u. dergl. folgen nothwendig der Formation der neuen Truppeutheilc. Wer diese unabsehbare Kette von Neusorderungen nicht mag, der muß jetzt schon die h«hen AabakSsteurrsätze, die Biersteuer, den Petroleumzoll und di« anderen AinanzMe ablehnen. Zwischen Berlin und Wien fand in den letzten Tagen ein reger Depesche«»rchs«l statt. Di« rapide Entwickelung der Dinge in ander«, Ostrumetten» mit Bulgarien Last geht »Sr» schnurgerade > Andrassy eingebildet hatte. Di« Verschmelzung rien erscheint heute kaum mehr al» zweifel est. Der b«»orstthende Einmarsch der Oesterreicher in da« türkische Paschalik Novlbazar macht dem österreichischen Kanzler gleichfalls Kopfschmerzen genug. Sein Rücktritt von der Leitung der österreichischen Staatsgrschüfte wird von ihm selbst ernstlich in'S Au-, gefaßt. ^ Frankreich steht unter dem Eindrücke der schmachvollen Slandalsrenm, di« sich in der Drputirtenkammer abspielten Man mag Herrn ». Cassagnae noch so sehr darin Recht geben, daß e» ein schreiender Widerspruch ist, ihn in demselben Augenblicke wegen eine-PreßvrrgehrnS einsperrrn zu wollen, wo man den zu lebenslänglicher Haft verurtheilten Hochoerräther Blanqui be- -nadiat — niemals rechtfertigt die» solche entwürdigende Scenen »i« me» zu denen dir Lassagnae'sch« Schaar Bonapartisten Anlaß -ab. Die „TageSgesch." enthält eine Schilderung des wüsten Tumulte», der sichtlich darauf angelegt war, das Parlament und die Republik in den Augen der Franzosen zu entwürdigen. Dies ist denn «ich zum Theil gelungen. Selbst der Schlagfertigkcit, Energie und d« Lungenkraft de» Präsidenten Gambetta gelang eS nicht, de- Tumulte« Herr zu werden. Di« ganze Versammlung war außer Rand und Band gegangen. Kein Mensch hörte mehr auf den Präsidenten und seine Glocke. Die Saaldiener mußten die Hand gemein gewordenen Abgeordneten buchstäblich beim Arm nehmm und auseinander bringen. Erst die physische Ermattung der schreienden und »üthend sich -eberdenden „Volksvertreter" ge stattete dem bi» dahin machtlosen Präsidenten, allmältg wieder die Ruh« herzustellen. Da« Auftreten Deutschland» in Egypten bildet das unerschöpf lich« KHema der abendländischen Presse. Man hält es nicht für un möglich, daß einige deutsch« Kriegsschiff« vor den Nilmündungen erscheine». Bor Verdruß hierüder wissen sich die Engländer kaum zu lassen. England beansprucht die volle und ausschließliche Herr schüft über da» Mittelmeer. Dasselbe, zwischen dem Mutterlande und seinen ostindischen Kolontengelegen, zu einem rein englischen See zu machen, gehört zu den Grundsätzen der englischen Politik. In ruhigen Zeiten gestattet zwar England den übrigen seefahrenden Mächten die Passage durch da« mittelländische Meer, aber «S hält Ausgang und Eingang, die Meerenge von Gibraltar und den Suez kanal wie die Dardanellen unter seinem Verschluß, hat in Malta einen Waffenplatz ersten Range» darin, müht sich au» Cypern ein zweite» Malta zu machen und möchte die Hand auch auf Kreta legen. DaS Mittelmeer ist aber ein allgemeiner DcrkehrSplatz und die von ihm bespülten Staaten Spanien, Frankreich, Italien, Oesterreich und Griechenland fühlen sich durch da» englische Uebergewicht da selbst schon lang« beschwert und gleichsam in ihrem eigenen Hause an die Wand gedrückt. Alle diese Länder athmeten auf, al» Deutsch land» Erscheinen unter den Pyramiden den Engländern die That- sach« in'» Gedächtniß rief, daß sie nicht Herren der Erde und des Meere» sind. Jetzt ist noch Englands Macht durch die Kriege in Asten und Afrika Anspruch genommen; wird e» aber dortdegagirt, s» wird e« sich seiner SeeherrschaftSanspriich« energischer annchmen, al» e« jetzt zu thun sich den Anschein giebt. «euefte Lele-ramme »er ..Lre-durr R«l»rtchte«." Berlin, 13. Juni. Der hiesige Magistrat wählte heute ein stimmig den Oberbürgermeister v Forckenbeck zum Vertreter im Herrenhaus«. (Um ihn kalt zu stellen H Berlin, 13. Juni. Reichstag. Präsident v. Schdewitz kbermtttelke zunächst den Dank des Kallers skr die Glückwünsche des Hauieö zur Hochzeltdteier. DaS Han» genehmigte sodann in erster und zweiter Lesung de» Freundschaft-Vertrag mit Samoa, welchen Minister von Bkiow im Interesse des deutschen Handels und der ans Samoa und den Südsccinscln doml- zllirenden Deutschen aneinpiahl. Dann folgte die erste Lesung des GcittzentwiiriS, betreffend die Verfassung und Verwaltung Elsaß-Lotbringenö, welchen UnterstaatSickretär Herzog begründete. Abg. Guerbcr «Elsässer Klerikaler» sprach gegen die Vorlage; die Abgg Fürst Hohenlohc-Langcnburg unb Nortv «Elsancr» traten iür die Vorlage ein. -Fortsetzung morgen. Berlin. 13. Juni. Die Taristommlssto» beriet«, ncute die Position Seide und S e I d e n waa re n. Die ttntcrabtheilung: Seide »nd Floretseide, gcinrbt. woikr die Vorlage 18 Mark Zoll Vorschlags, wurde mit nur 3«; belegt und von Zwirn aus rober Seide «Rnbicide, Knopslochseide: getrennt: iür letztere wurde Zoll- ircibeit beschlossen, alle übrigen llnterabtbeilungcn aber unverän dert nach der Vorlage gencbmigt. Berlin, 13. Juni. Anknkpscnd a» tlc Aeußerungcn der katholischen unb llbcralen Presse, daß sich die A,» nestie nicht au» die katholischen Geistlichen erstrecke, weist die „N. A. Z." aus die Gesichtspunkte bin, von denen bet Begnadig ungen überhaupt auögegangen werde und au« die Bedingungen, die dabei maßgebend sein sollte». Sic bemerkt: die katholischen Blätter würde» eS sicher mit Entrüstung zurückweiien, wenn de» Bischöfen unv Geistlichen aiS Bedingung derAmncstie eineKunb- gedung von Reue auch nur in der leichtesten Art gestellt werden sollte, Für die kathoil che» Geistlichen liege die -frage aber auch nicht Individuell, sondern prinzipiell. ES bandle »Ich nicht um Einlenkcn und Reue, sondern um di: Haltung der Kirche alö toichc. ES könne daher nur von eventueller Regelung im Zu sammenhänge mit einer prinzipiellen Lösung die Rete sein. Man erkenne dgö aui Seiten der kirchlichen Führer aiS unzwciielhait an. ES sei daher wohl nur ei» Manöver, wenn sich die katho lische Presse über die Ausschließung der Geistlichen von der Amnestie beklage. DarmNadt. 13. Juni. Die Fürsten Alexander von Bul garien und Ludwig von Battenberg treffen morgen vormittag von Brüssel hier ein und reffen alsbald nach Schloß Helligen berg bet Jugenheim weiter, woselbst Familientaiel siattssntet, zu welcher Lanogras Friedrich von Hessen eintrisst. «Höchst noth- wendig zu telearavhiren.» Wien. 13. Juni. DaS Gerückt. Grai Andrassy beab sichtige zu bemiiffoniren, entbehrt seglichrr Begründung. Gral Andrassp ist seit einigen Tagen bcttläaerig: die» allein könnte, wenn überhaupt Etwa», zu vem Gerüchte Anlaß geboten haben. Tresse». Somiäbriiv. 14.J»»>. Locale» and Sächsische». — Unsere köntgl. Maiestäten haben in Berlin am 11. Juni noch der Galavorstellung im Opernhause (man gab ble Spontinische.,OlvmpIa") beigewobnt. Nach dem Schlüsse der Vorstellung gab der deutsche Kronprinz und der Herzog Paul von Mecklenburg-Schwerin unserem Königspaare bis zum Antzaltrr Bahnhose baS Geleite. Ein Extrazug. der 10 Minuten vor Mitternacht abging, führte Ihre Maiestäte» »ach Dresden zurück. — Se. Majestät brr König degiebt s.ch beule Abend nach Leipzig, um die Kunstgewerde- lpnd ble MaschinenauSstcllung zu besicktigen. Der Ausenlhait in Leipzig wird sich bis zum Mon tage auötehnen. — Ihre Majestät die Königin Carola hat NamcnS der deutschen Fürstinnen der deutschen Kaiserin bei deren gol dener Hochzeit eine kostbare Trübe überreicht, die zur Aus nähme einer Geldspende der deutschen Fürstinnen bchutö einer mildthätigeu Stillung bestimmt ist. Diese Geldspende befand sich in der Truhe. Außerdem haben aus gleichem Anlaß die untcr dem rothen Kreuz verbündeten deutschen Frauenvereine und unter dielen der vaierländlsche Frauenverein in Preußen I. M. der Kaiserin 200,0t«0 M. sür bestimmte Zwecke und 70,0<xi M. zur freien Verwendung der Kaiserin überreicht. Die Kaiserin bat beide Summe» zu einer Stiftung unter dem Name» ..Frauentrost" vereinigt, deren Zinsen jährlich am II. Juni der ständige Ausschuß des FrauenverbanteS den betr. Vereinen sür besondere Zwecke überweisen soll. — Der Ortörickler Polster in Niederrossau hat daS Albrechiökreuz erhalten. — Die Frage wegen Absendung eines Vertreters der säch sischen Industrie nach Australien wäbrend der Ausstellung in Sibnev. hellt das „Dr. Journ." letzt dahin auf, daß ein säch sischer Regierungsvertreter nicht abgesandt wird. dagegen aber im Austragt der vier größten Handels- und bez. Gewerbckammcrn Sachsens der frühere Vorsitzende der Handels- und Gewcrbc- kammer in Chemnitz. Herr Babse, dahin geht, um Australien bezüglich deö Anknüplenö sächsischer Industrie- und Handels beziehungen zu erforschen. Die Regierung gicbt zwar einen Rcise- bettrag, überläßt aber alle Dispositionen den Aultraggebrrn. Bezüglich der Vertretung der sächsischen Aussteller selbst verweist sie die Regierung an den RcichScommissar Releaur. — Die gestrige Feier des 30Iährigcn DIenst-JublläumS de- Herrn Ober Inspektor MI et b gab beredte» Zeugnitz von der Bclievibcit und Hochachtung, deren sich der verdiente Beamte unter seinen College» und ttnterbeamten erfreut. Früh 'ä-8Ubr brachten ihm die Beamten seines Bureau» ihre Glückwünsche dar und überreichten ihm rin Paar prachtvolle Vasen. Daraus folgte eine Deputation von Locomoliv-Beamten de« vbcr- Jnspekttonö-Bezirks l.. bestehend aus den Herren Wustmann, Henze, JacovluS, Schlick auS Görlitz, Schulz auS Lövau rc. Herr Henze überreichte dem Jubilar mlt einer warmen Ansprache eine werthvolle Ccntrffugal-Pendulc, Hobe Bronce- Figur mit Loconwtlve «vom Hot-Uhrmacher Herrn Rost hier). Um Uhr erschienen die Beamten der JnspectionSbezlrkc deö Distrikts, darunter vie Herren Jnspectorcn ü eichmann auS Zittau, Engemann auö Dresden, Barbl, aus Bautzen, Gütcrvcr- waltcr Zeitz und Betriebs-Ingenieur Schmidt aus Dresdenu R. Srsterer beglückwünschte lm Namen der vollegcn den Gefeierten, welcher durch Ueberreichung eines kostbaren SilberjervIceS, von Herrn Golkarbeitcr M. Klrlck hier, teeud g überrascht wurde. Eine Arbeiter-Deputation gab ihren Gefühlen der Liebe und Hoch achtung durch Ueberrrtchuna mehrerer Fcstgeichenke, darunter ein schöner Schaukelstuhl, Autdruck. Glückwünsche, mündlich und schriftlich, gingen den Tag über ein und die Festgaben, die dem sroh bewegten Jubilar präsentirt wurden, bildeten eine kleine AuSsttllung. — Aus dem Schützcnhefe, der einen prächtigen Urberblick über die Residenz gewährt, findet von Sonntag av taö dirö- iährige KbnigschIeßen der priv. Scheibenschützen-Gksellschast statt. Dasselbe währt mit Ausnahme der Tage Fre tag und Sonnabend ble ganze Woche hindurch. Da» Extra - Prämien« schießen findet an den beiden Sonntagen, den I.',. und 22. d.. je Nachmittags von 2 bis ü Uhr. auf den Stantschcibcn statt, deren Entfernung 11L Meter beträgt. ES wird nur sreibändta In silberne» Löffel» cvent. in silberne» Bechern. Am Montag Nachmittag 2 Uhr wirb das eigentliche Könlgschicßc» «aui den Ltantschciben, 17.', M.« durch de» kgl. Commissar Hrn. Kammcrhcrn >> Bpr» eröffnet. Die hierzu hestimmtcn 24 Gold und Silber-Prämien repraicntircn Wcrthe von I3«>, s»0. 3I>, 27, 24 Ni. u. s. t. Am Dienstag wird daö Königschlcßcn sertgesetzt, zugleich findet vo» Nachmittag 3 Ubr ab Damcnschicßcn statt. Der Schluß tcd Königschießciw ist aut Donnerstag Mittag angcsctzt; Nachmittags Ubr cnolgt die Deklaration dev Schützenkönigs, der Ritter »»d Prämicn- schütze», woran sich um «» lll c daS KönIgömahl mit Bail schließt. Gestern Mittag batten die zur Elnladnng dcputirken vorstandS- Mitglleder Herren Hotantignar und Hes.ictcrant F. :1t. v. Bert hold, als Vorsteher, Juwelier E. Eckert, Restaurateur Georg Mobsa und Bankier Fr. Riede die Ehre, von Sr. Maj. dem Könige in Audienz empfangen zu werden, um Sc. Maj. zum Besuche des Schießtestes eiuzuladen. Vo» Volksbelustigungen, wie sie I» frühere» Jabrcn gleichzeitig mit dem Königickießen ttatlinnben, hat bekanntlich die priv. Lchcibcnschüben-GcieUjchast seit einigen Jahren abgesehen, da dieselben der Zeit nickt mehr entsprechen. Nichtsdestoweniger wird sich der Schiitzcnhot seiner sckönen Lage unv deö angenehmen Allsenth.ilteö wegen, den der selbe bietet, während der Festwoche eines starken BejucheS zu erstenen haben. Aon hervorragenden Pcrsönlickkcitcn werten sich !>. A. der kgl. bairische Gesandte Film. v. Gasser und Aintö- hciuplmaiin Bcriitt am Schießen bethciligcn. - Die bcrciiö im Postvcrkchrc bestehende Einrichtung der Stundung von Portobetrngc» soll nunmehr auch in Betreff der T e l eg r a p h e»- G eb ü h re n cingetührt werden. Vom 1. Juli ah wird eö den Korrespondenten gestattet sein, die Gebühren iür die bci Post- nndTelcarapbenämtern cnffgcgcbcncn Telegramme, anttcttt soiortiger Zahlung erst nach Abiaw deö MonalS in c l n e r Summe zu berichtigen. Wegen der näheren Bedingungen hat mau sich au das betreffende Tclcgraphenamt zu wenden. — Der Bäcker und Condltor Ang. Thümmcl in Frelberg sandte alö HochzeitSgeichenk dem kaiserlichen Jubelpaare einen prächtigen „Baucrhaicn", 1,lO Mir. lang, <>..',8 Mir. breit und 0,14 Mir. hoch, lieber den Ursprung dieses Gebäcks sei dabei Folgendes erwähnt. Im Jahre 1202 gab Markgraf Friedrich eln.Gastmahl ln Frciberg, au welchem auch Abt 'Bruno vom dortigen Bariüßierkioster theilnahm. Nach Mitternacht trug der Hoikock. Namens Bauer, ncch einen schön gebratenen Haien auf, Abt Bruno mackte lndcisen die Gesellschaft aus daö Sündhatte dlesrö Fleischgenusses aufmerksam, da bereit- der Fasttag äuge- brochen war. Bauer nahm seinen Hasen wieder von der Taiel, formte von süßem Teig einen Hasen, den er mit Mandeln reich lich spickte unb schön braun backen ließ. Diesen trug er aut und da er kein Fleisch war, durste er gegessen werde» und mud großes Lob. von der Nacht an warb daö Gebäck i» ganz Freibcrg nach- gcahmt und erbielt sich bis beute als „Bauer-Hase". Freiberg war am I I. bsS. reich mit Flaggen :c. dekorirt: Rcveille und Glockcngeläute begrüßten den Festtag: in den Promenaden fand Miltagö voikSccncclt statt. Morgen nimmt das viele Jabr- huntene alte „Reilerschlcßen" seinen Anfang. Die Fabrilbcstberin Kunze In Berthelodors bat 2 von den in Dresden ge wonnenen vier Rappen und den Wagen verlaust, zwei aber für sich behalten. - Jetzt, wo so viel Touristen unteuvegö sich befinden, iei folgender Vorfall zur Warnung sür diese, wie für die Wirtbe er zählt. Am 24. Mai c. SlbendS langle ci»e kleine Gesellschaft Dresdner in Bovcnbach an und beabsichtigte daselbst Nacht- cinartier zu nehmen. Unbekannt In der Statt, nehmen die Leute den Vorschlag cincS Fremde» «lange, hagere Gestalt, dürftiger schwgrzcr Bart, schleppender Gang, Aussprache böhmisch:, der sich ihnen in bescheidener Weise »»geschloffen, an und folgten ihm in einen, am Ente einer vom Bahnhof auswärts führenden Straße gelegenen Gasthof. ES wird Nachtguarticr bestellt und man bleibt den Abend noch lm Gastzimmer zusammen ; es wird gegessen und gcirunkcn und der Fremde unterhält die Gcsellschast von beb- milchen Verhältnissen reckt nett. Endlich gelt man zur Ruhe. Der Unbekannte steht eine Stunde stüher als die Gcsellschast aui, schlüelt in bester GemütbSruhe seinen Mekka und sagt dem Wirih, der Ihn natürlich immer als zu der Gesellschaft gehörig betrachtet, er wolle nur einen Sprung i» die Siadt um EtwaS zu besorgen, die Anderen möchten nur warte» biö er zurückkemme jagtS, legt sein Piald um und schlendert gemächlich seines Weges aus Nimmerwiedersehen. Später, aiS sieh Wirst' und Gescllschast auSelnanterletzen, bereut der Wirst: seine irrthümlichc Annahme, zu mal der Durchbrenner auch noch eine Parllc Cigarren und 4 Gultcn Münze vom Schanktisch mitgenommen hat. — Cine hiesige Fffchhandlerln von der kl. Plaucnsckengasse batte vor einigen Tagen aus der Rückfahrt von Berlin, wohin sie Geschäfte halber gereist war. Im Effenbahncoupce zwei Ber liner Frauen kennen gelernt, die hicr in Dresden Einkäu'c machen wollten. Sie batte denselben bci sick Quartier ange boren, waS dankbar angcncmmcn wurde, sollte aber iür ihre säch sische Gutmüthigkeit hart bestraft werten, denn die beiten Lprce- Athcnerinnen machten sich in der ve,vergangenen Ngcht, nach dem sie am Abend zuvor die Fainlltrnmitglicder ihrer Wirlhin durch ihnen vorgeietztcS starkes, vielleicht gar mit einem 'Narko tikum gewürzte» Bier schiästig gemacht hatten, über die Effeltcn der Fischhändler«« her. packten dieiciden. soviel sie davon zu- sammcnrassen konnten, in ein Bündel, verschwanden damit gestern früh 4 Uhr aus dem Hause und fuhren mittelst Droschke nach dem Berliner Bahnhöfe. — Die Leipziger Kunstgewerbeauöstcllung warb am Donners tag vom Meißner Gcwcrbevcrcin in ecwporo besuck t. — Der am 5. Ai ril von Mittwcida entwichene Kasscn- assistent S. ist In Rcichcnbcrg in Böhmen zur Hast gebracht worden. P o st. I» Krippen wird am 1.',. Juni eine Pottagenttir eröffnet werden. Die neue Postanstalt, deren Bestcllkrcis die Ortschasten :e. Reinhardiöderf. Schöna, Eckhäuser. Schicbmühle, Globtbachmühle und Hirscl'inühle umfaßt, wird ihre Verbindung durch die Bahnpostc» Nr. 20 DrcStcn-Brdcnbach und Buch eine täglich einmalige Bekcnpost zwischen Krippen und Sckandau- Bahnhof erhalten. — In Pillnitz sind eine Anzahl iungcr Damen zur Bildung eines Ruderklubs zusammengctrcten und haben fick zur Hebung ein von einem Dresdner Ruderklub übriges Boct käuf lich erworben, daö sie sehr fleißig benutzen. Nachdem die Vorübungen der P o n t o n i er e «Brücken schlägen :c.) am hiesigen Balcrauai beendet sind, wird der Brückcn- train nun nach Ucdigau üdenührl wcrdcn und dann die großen Hebungen dieser Pionnler-Abtl'cilung daselbst beginnen. Der Militär-Verein l hier stierte da» goldene Ehe jubiläum de» KaiscrpaareS am Mitlwoch Abend i» der Auraß- säen Renauralion im Großen Garten. Patrictischc Gelänge. Reden. Nebcibilter- untcr denen die Porträts des Jubelpaares erschienen und stürmisch begrüßt wurden — wechselten bei bester, festlicher Stimmuna ab
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