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Dresdner Nachrichten : 29.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-29
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.06.1879
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vsrlkn. «. Im». Die Tarllkommission de« endigte vir allgemeine Debatte über die Bedtirs» nisse der Elnzrlstaatrn, nahm bleAlnanzzölle und den rvelnzoll nach der Varlage an. lehnte da« gegen den Bierzoll ad. Vbiltppopel. ss. Juni Der »slrumells-be DlrectlonSratb weigert sich, mit den Leiten« der Pforte ernannten Civil« u. Milltärbcamten Dienst» Verträge abzuschließen und überläßt die Entlcheitung dieser Frage der künftigen Provlnzlal-Verlammlung. Man will dierau« folgern, daß der DlrectlonSratb die Verwaltung OstrnincllenS ^LvLt-Ie1vrr»wmv auf der «rundla de- "W Mitredaeteur: Vr. vmU Kür da« Feu ll.: l.u«tH»t>r H«rtn»«»iiii. Xvpltvl L 6ü., i » U n r» It ^ v « v I» L t t, ^ 8rI>Io88-8tM886 14, uononitlx-r ,Ior 8>»»nrun'r8n ^u- mul VvikiUlk nllvr 81skt1spspiers, Pfsnildpikfe, Hvlian eto. ^U87.ul>lun8 »Nor 6oupon8. kluontj-nIUiohs Loiilrolv 6er Vovloosung rrUer IVortlipupiorc!. 2VII08 auuli aus I» ieili,;!>,!>» IVoM. Vomieilstvllo für WscliSbl. ... dlaar Souveränität«-Prin- «u drcentralistren sichtige. «ersaille«. d. SS. Juni. Die Kammer de« schloß mit 30« gegen >50 Stimmen in tleVeratdung der einzelnen Artikel der Ferrv'lchen Vorlage» ein« »»treten. Im Senate intcrpellirte Gavardle tReckste» über die von der Jusllzbcrwaltung vorge- nommcnen zalstreichcu Absetzungen und Vrrirtz« ungen. London. 28. Juni. Nach offizielle» Angaben - ^ ^ ^ ^ ^ au« K>:pslaVI über den Druck unv Etgentbum der Herausgeber: Verantwortl. Redakteur: Tod des tgiicill.l en Pr n- Ltepscli in Dresden, »elnrtcil, «»«Ulentt in Dresden. zc„ beslaud t ie RckognoS- zirnngsabtheilung auö l Osstzier und 7 Man». Sie wurde von den juius überrascht. De: Prinz flob zu Pierde und kam an eine Steile, wo sich Zulun versteckt batte», welche ihn löttctcn '.stach anverwetteu Berichten konnte der Prinz taS Picrd nicht besteigen, weil dasselbe sich baumle Cr wurde von den Zulu« ermordet, während er an der Seite den PiirteS lief. Der Prinz soll d e Rekoanoscirung kvmmandirt haben. Dem General Cbeimoiorb soll überhaupt nicht bekannt gcweien sei», bah sich der Prinz an der Rekognos,zwang betbcilige Tagevtatt für MttiK, Wterhaltllvg, Geschiistsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Rr.18tN24. Aatira. 1879. Poltttsches. Sulla» Hamid fühlt sich. Jahre lang der willenlose Spiel ball der europäischen Diplomatie, „vom Schatten des Propheten" selbst nur der Schatten, überkommt ihn auf einmal ein Herrscher brang, einSouveränitätSgesühl, das ihn zu mehreren kraftbewußten Handlungen sich aufraffen läßt. Er verbat sich den Huldigungs besuch des Prinzen von Battenberg, er setzte den Khedive ab, er entriß dem neuen Khedive wichtige Rechte. Das Ensemble dieser drei Kraftäußerungen verfeindet ihn mit allen Großmächten ohne Ausnahme. Gegen Rußland richtet sich seine unfreundliche Behand lung de« Bulgarenfürsten, des russischen Schützling«; gegen Frank reich und England sein langes Sträuben, Ismail Pascha vom Pharao nenthrone abzurufen; gegen alle Großmächte sein an TwesikPascba erlassenes Verbot, selbstständig mit dem Auslande Staatsverträge abzuschließen. Welcher HochmuthSteufel ist in den Sultan gefahren? Seinem Vasallen, dem Khedive Ismail, der ihn unterlhänigst befragte, wie er sich gegenüber dem Andrängen der europäischen Consuln: abzudanken, verhalten solle? schickte der Sultan persönlich folgende hochmüthig-grobe Drahtdepesche: „Ihre Abdankung ist eine Sache, mit der Sie Nichts zu schaffen haben; Sie haben meine weiteren Befehle abzuwarten; das ist die einzige Antwort, die Sie ertheilen können." Von diesem hochfahrenden Dünkel aus erklärt sich'«, daß der Sultan dem neuen Bulgarenfürsten Alexander, der soeben in Rom weilt und durch ein russisches Kriegsschiff aus Brindisi nach Konstantinopel abgeholt werden sollte, sagen ließ: der Prinz von Battenberg möge sich nicht zu ihm bemühen, um aus seinen Händen den Ferman persönlich entgegenzunehmen, der ihn als Fürst von Bulgarien einsetzt; dieser würde ihm in Bulgarien durch einen Pascha eingehändigt werden. Den Sultan hat es nämlich sehr verdrossen, daß Prinz Alexander seine Rundreise zu den europäischen Höfen unternahm, bevor er sich, wie schicklich, ihm, seinem souzeränen Fürsten, vorstellte; auch wollte der Sultan es vermeiden, daß der Bulgarenfürst durch ein russisches Kriegsschiff ans Goldene Horn gebracht würde, worauf aber gerade Rußland ausdrücklich bestand, um so auch äußerlich die russische Oberhoheit über den Bulgaren- thron den Orientalm vor Augen zu führen. Andererseits horcht« in der Ahedivesrage der Sultan auf die Einflüsterungen Rußland«. Diese« findet das kraftvolle Handeln der Westmächte in Egypten gar nicht nach seinem Geschmacke. Wird den Orientalen doch damit klar, daß es im Oriente einen noch anderen Willen giebt, als den russischen. Der Sultan sträubte sich daher lange, Ismail abzusctzrn. Die Absetzung seines Vasallen selbst fiel ihm nicht sauer — erscheint sie doch den Orientalen als ein Ausfluß der Sultansmacht! — aber auf Befehl der Westmächte den Vasallen vom Thron zu stoßen und eine ganz bestimmte Person wieder darauf zu erheben, dünkte ihm unwürdig. Erst als Frank reich und England dem Sultan erklärten, sie würden, ohne auf ihn Rücksicht zu nehmen, in Kairo Gewalt gebrauchen, gab er nach. Aber nicht, ohne sich an Europa zu rächen. Er zog seinen 1873er Erlaß (auf arabisch nennt man DaS „Jradeh") zurück, wornach der Vicekönig von Egypten Staatsverträge mit dem Auslände abschließen und ein eigenes Heer halten darf. Der Sultan stellt also den Khedive Tewfik erheblich ungünstiger als seinen Vater Ismail. Die Groß mächte werden sich DaS wohl kaum gefallen lassen. Ismail hat, es ist wahr, beide Rechte arg gemißbraucht. Sein Kricgszug gegen Nubien verlief unglücklich und von dem Rechte, selbst Staatsverträgc abzuschließen, machte er haupisächlich den Gebrauch, Schulden zu contrahiren. Aber eS ist doch unmöglich, daß Europa je wieder ge stattet, daß Egypten in daS frühere Unterthänigkeitsverhaltniß zur Türkei gerathc. Es ist hochkomisch, wenn der Sultan, dessen Autori tät in keiner seiner Provinzen mehr respektirt wird und der selbst bankerott ist, seine Macht erweitern will, sich in die Brust wirst und Ordnung in die verwahrlosten Finanzen Egyptens zu bringen und eine gute Verwaltung dort einzuführen sich anheischig macht. Wenn Tewfik Pascha irgendwie eine bessere Zukunft seinem neuen Reiche bereiten will, darf er im Gcgentheil nicht darin durch Anfragen beim Sultan genirt werden. Der neue Vicekönig niuß sich selbstständig mit den Großmächten in» Vernehmen setzen dürfen, wie man eine geregelte Verwaltung und eine erträgliche Besteuerung der Fellahs einrichtrt. Dies ist unmöglich bei der vollen Bezahlung der Wuchcr- zinsen und diese Zinsenreduktion setzt Staatsvcrtrüge voraus. Europa wird sich an die lächerlichen Verbote des Sultans nicht kehren. Noch immer vermögen sich die Nationallibcralcn nicht an die Thatsache gewöhnen, daß sie jetzt bei der Neuordnung der Finanz- und Steuerverhältnisse kläglich hinten heruntergerutscht sind und daß e« absolut ganz egal ist, ob sie so oder so abstimmen. Alle Tage stimmen sie ihre Jammerharfen, neu und täglich entlocken sie ihnen winseligere Töne. Die „Nat.-Ztg." namentlich sitzt, ein ganz beson deres TrübsalHbild, klagend an den Wasserbächcn Babylons. Haben wir darum, fragt sie, 7 Jahre lang Kultur gekämpft und gepaukt, um jetzt den Triumph des Centrums zu erleben ? Die Finanzhoheit de« Reiches solle zerstört werden — wehe, wehe! Ja, das Blatt behauptet, Bismarck habe auf den Titel 8smpur -Vugustus, „Mehrer de» Reiches" verzichtet und es nennt ihn klompvr ^nguslu!» a. D. Um aber ihr klägliches Hinauögestccktwcrden zu verhüllen, wollen die Nationalliberalen dem Volke wcißmachen, nun bräche die Reaktion über Deutschland herein. Die in dieser Behauptung liegende Heuchelei wird von der wirklich freisinnigcnPrefscgebührend gegeißelt. Die „Volkö-Ztg." bat keinen Zweifel, baß WitterungSauSsichten: Veränderlich, Gewitterneigung, warm. viel entschiedener die Befugnisse des Reichstage« vertreten wird allen Bundesstaate» und ihren Angehörige» „gleichmäßig" zu al« Herr v. Bennigsen mit seinem nach staatSmännischer Glorie ' ^ - - - ictimachtenten Anhang. Ist ja tie Widerstandskraft e ne viel fester gefugter gegenüber der Allgewalt der Regierung als rie ewig schwankende und politisch sich leibst schwächende Compromlß- sucht der ganzen nationaliibcralen Partei". Andere fortschrittliche Blätter nennen die Niederlage der Na tionalliberalen nicht bloö eine kolossale, sondern auch eine „redlich verdiente". Man köre nur. wie sie sich diese "Niederlage geholt haben. Tressen. Sonntag, ZOFimi- msm» Da geht Herr v. Bennigsen zum Fürsten Bismarck und sag» ihm die kosten S^. Mas. reih, der Krone die Unterhaltung unvcrhältnlß- Unterstühung seiner Partei für die Bewilligung der Finanzzölle unter "'^>ge Lummen und da die Zweclc des Paia «garicno wie der ! Herzogin Garten und derBullst',chcn Tcrraiic nicht a» die innere einigen Schcm-Bedingungen zu. Bismarck fragt , sprechen Sie mr gebunden sind, Io ist es wehr altz wahrscheinlich, daß tie Namen und Au,trage rhrer ganzen Parier? Bennigsen vermag > Verlegung jener tgl. Gärten nach der Westseite Dresden«, wo nicht zu leugnen, daß er kraft eigenen Auftrags komme und seine - ia früher schon einmal i Frictri i statt, ei» kgl. Mcnagcrte- " garten unterhalten worden ist, stattfinden wird. Vermutlich wird tie Wahl de« Platzes auf taö Qstravorwerk falle» und sicher würde die innere Entwickelung Dresdens durch eine solche königliche Initiative ungemein erleichtert und Areale von großer Schönheit iür Straßenturchbrnchc und öffentliche Bauten dispo nibel gemacht werken. — Von den Beschlüssen der gestrige» Bezirksausschuß- sitzung beansprucht der tie Hundespcrre betr. wohl daS meiste Interesse. DaS alte Hundemaudat verbietet taS ircicHcr- umlatüen der Hunde überhaupt und schreibt bei Toliwuthosällen das völlige Cinsperren der Thicre vor. I» die moderne Zeit mit Ihren sanitären Rücksichten paßt abcr taö völlige E »sperren der Hunde nicht mehr, weshalb auch bei Tollwutbsiällcii die üblere unter entsprechender Aussicht und mit Maulkorb wohl versehen ins Freie gebracht werten dürfen. Für gewöhnlich be sieht keinerlei Zwang In der Dresdner Amtsl-auptmannlchast, mit Ausnahme des ThcilcS, den das Dresdner Gcricistoamt bil det ; vier bestand b s jetzt der Maulkorb permanent vorgeschrie be». Ter Bezirksausschuß hat nun den Maulkorbzwang auch süc den Dresdner Gcrichtsamröbczirk amgchohcn, so daß gegen wärtig ln der gescnnmten AmtSl'auptinannschait Dresden kein Maulkorbzwang mehr besteht. Bei verkommenden Tollwutbs- fällcn treten natürlich die Bestimmungen inKralt, wonachHunde nur wohlbcmaultorbt und unter genügender Aussicht i»S Freie gelassen werden dürfen. Dieser Beschluß wird gewiß freudig be grünt. Wie vcrichicbcnartig Sachverständige ein und dieselbe Sache zuweilen bcurthclicn, lehrt folgender Fall: Der Ziegelet- dentzer Miersch in Strehlen widersprach der Höhe der Abschätz ung seiner Ziegelei burch den dortigen Gemclndcratb. Das Grund stück war ans uö.llOO Mark geschätzt, Miersch selbst schätzte cs aus 28.000 Mark; der Sachverständige der Gemeinte schätzte es dar aus ans 52,000 Mk.. während Mlcrsch'S Sachverständiger dieser Schätzung mit der Summe von 20,OW Mark entgegentrat. Der Sachverständige der Amtshailptii'annschast endlich kam aui ein Lchätzungsecgcbniß von llO.OO» Mark, welches der Bezirksaus schuß iür richtig anerkannte. In DlsmembrationSsachen wurden 4 Dispensationen an Grundstücke in den Orten Weißer Hirsch, Burgk. Nöthnitz und Cossebaude ertheilt. In Drüben ging « seit- ' " tn zu gemü'hllch zu; ein ortSstatutarischer Beschluß, der wieder Ordnung schallen soll, wurde genehmigt. Seit langen Iaoren wußte man nicht reckt, wozu ein Paar Parzellen, die ln Seldnitzer Flur lagen, gehör ten. einmal erhob Tolkewitz, einmal Seidnitz davon Abgaben. Jetzt gehören sie aut Grund einer Vereinbarung beider Gemein de» zu Seidnitz, doch erkannte mit Rücksicht am »^orderunaen aus früherer Zeit der BczirksauSswuß an. daß sie früher zu Tolkewitz gehört. Gcnchmigt wurden die Concessionsgesuche zurGasihosö- gcrechtigkeit Herklotz' in Striesen, Müllcr's in Cunnersdorf lPrinzeuhöhe, und Förster'o in Plauen, zum Blcrschank Rollc'ö i» Plauen. Krüglcc's in Sck'wcinsdorf. Drottc's in Löbtau, Kobelt'S in Pieschen und Grcllmann'S ebenda (MereS inkl. Branntwelnschank,. Slbgclebnt wurden 2 Bier« und Wclnschank- concclsionögcsuche, 1 SchnapsscbantconcessionSgesuch und 1 Conecssiousgesuch zum Kleinhandel mit Branntwein. — Anläßlich der bevorstehenden Messe in Frankfurt «.'Oder werden Sonntag den 6. Juli d. I. aus mehreren bedeuten de re n S ta tl o n e n der sächsischen Staatöcisenbahnen lz. B. Leipzlg, Chemnitz, Plauen I./V., Reichenbach I. V.) TageSbllletS zu ermäßlgle» Prellen und bis mit Sonntag den >3. Juli d. I. zur Rückfahrt geltend, nach Frankfurt a.,O. auSzegeben. SS müssen hierzu die Anschlußzüge an den Nachmittags 12 klbr so Minuten von Großenhain nach Frankfurt abgehcnden Zug benutzt werden und habe» die Theilnehmer von Chemnitz und den dahinter liegenden Stationen überDöbeln-RIcsa zu fahren, wobei ihnen auf ver Strecke Riesa-Pilttewitz die Benutzung des 0 Uhr io Minuten Vormittags in Leipzig abgehcnden Conrierzugs ohne "Nachzahlung gestattet ist. — Der Spaß, den sich Einzelne machten, eine Korrespon denz k a r t c u m die E rdc herumzuiagen, um praktisch zu erproben, wie lange so eine Rebe dauert, hat rasch sein Ende gesunden. In Japan haben sich so viele derartige Erdenrundreike- Korrespendenzkarien eingcfunben, auf denen Wünsche wegen Wei- tcrbeiördernng, Angabe der Ankunslö- und Abgangszeit auö- gedrückt waren, daß es der japanischen Negierung zu toll wurde. Sie wird diese Rundreisekaricn nicht mevr befördern. Hat denn die Post ln Japan nicht so viel Zeit, daß ibr diese kleine Mühe, die doch manche geistige Anregung bietet, zu viel Ist ? Die auö Chem nitz abgesantte Karte kam nach i >8 Tagen wieder dort an, nach dem sie 17 Tage in Bokobama von sapanischcn Postbeamten liege» gelassen worden war; eine Karte ans Niedctsctlitz bei Dresden war 107 Tage unterwegs; auch sic war 13 Tage in Japan lie- gen geblieben. — Der Vormarkt iür Tischler-, Polstermöbel- und Bött- chcrwaarcn, welcher vom Donnerstag trüb bis gestern Nachmittag aus dem Kaiser Wilhelm-Platze und aus der Königstraße abgc- baltcn wurde, i at nur iür die aus F-insierwalde und Liebcnwerda gekommenen Fieranten einen befriedigenden Verlauf genommen, da dieselben bereits am Freitag Abend gegen 7 Ubr ihre sämmt- lieben Vorrithe b S auf wenige Stücke ausvcrkaust hatten, wäh rend die Tischler sich hauptsächlich auf die hiesigen Mödclhänticr »nd die Böttcher gar bloö aus vereinzelte Lanvicure verlasse» mußten. Einzelne Böttcher, die noch dazu auö weiter Entfernung bergekommen waren, hatten noch am »vrcitaa kein Handgeld gelöst und die Mehrzahl der in irühcrcn Jahre» regelmäßig sich ein- slcllcndcn fremden Böttcher hat sich nun allen Ernste« entschlossen, die Dresdner Märkte gar nicht mehr zu beziehen, da ihnen die Wasserleitung, sowie die alljährlich mehr in Gebrauch kommende» Wasscrvcbäiter auö Blech, Zlnk rc. daSVerkaussgeschäii gründlich verdorben haben, lieber den Engroshankcl in wollenen, baum wollenen n»b leinenen Waaren. der am Freitag »nd gestern ttatt- sand, ist aucv nicht viel Trösllickc« zu berickicn, da der Absatz namentlich in Wollcnstoffartikcln gleich Null war und auch die in baumwollenen Waaren über sebr schwachen Absatz klagten. Mehrere dicicr Fieranten halte» sich übrigen« blos mit Mustern eingesunken, um tie Transportkosten iür die Waarcnballe» zu ersparen Die Lcmcn- and Damastiabrikanten, weiche häutig kreditiren müssen, wenn sie 'Absatz e zielen wollen, klagte» immer wieder über Mangel an Baarzablung. — Durch die Auimcrksanikcit einer Fleischet Krau in der WliStrufier Voruadt gelang cs der Polizei am Freitag Abend, einem F alsch m ü nzcr aut die Spur zu kommen und denselben sellzimchmcn. Bei einer in dessen Wohnung borgenommenen Ausiuchung sollen nicht nur eine größere Partie Falsifikate, son dern auch die Gvpö ormcn. in welchen er 2-Mark-, l-M>nk-,50« und 1»-Pic»nig-Ltücke au« Zink und Blei gegossen hat, gefunden worden scln. Partei nicht um ihren Willen befragt habe. Ja, als Bismarck wissen will, ob wirklich die Bcnnigsen'sche Partei schließlich für seine Wirth- schaftsreform stimmen wird? muß er bekennet», daß etliche 30 Frei händler unbedingt Nein sagen werden. Ist es zu verwundern, wenn Bismarck einen Unterhändler ohne Auftrag und ohne Hintermänner bat, die Thüre von außen zuzumachen? Bismarck griff daher zu dem Vorschläge des Centruins. Was ist's denn eigentlich damit? Es wird verwehrt, daß die Uebersülle der Reich-Nasse nicht in die Hände der Neichüregierung kommt. Die letztere soll künftig nicht mehr Ansprüche an den Stcuersäckel der Reichsbürger haben, als sie in den letzten 3 Jahren hatte. Jede Erhöhung des Einkommens hängt auch künftig von dem Willen des Reichstages ab, nur daß dieser die Benutzung der Ueberschüsse wohlweislich der Reichsregierung entzieht, sie vielmehr den Einzelstaatcn übergicbt. Ist Das 'so was Schreck liches? Schrecklich ist nur, daß Bennigsen, dieses „vornehme Passivum", so gründlich conjugirt wird, daß er mit seiner Partei in's Plusquamperfektum gcrath ; über dieses jüngste Pech der Na tionalliberalen hat aber das Volk sich zu freuen alle Ursache. Denn nun erhalten die Landtage ein größeres Budgetrecht, von dem sie einen besseren Gebrauch machen werden, als es je der Reichstag that. Spart Euch, Ihr Nationalliberalen, die Krokodilsthränen um das verlorene Budgetrecht des Reichstags! Ihr habt es nie hochge halten. Die „Frkft. Ztg." sagt: „Wenn sie den Stein der Welsen hätten, die Weisen man gelten dem Stein". Das schönste Bürgerrecht in national- liberalen Hände» würde dem Apppetit des Nimmersatten Mllitär- siskuö keinen Augenblick gefährlich geworben sein". Die Landtage werden die Hand fester ans den Geldbeutel des Volkes halten. Eine weitere heilsame Wirkung des Einflusses des CentrumL zeigt sich auch in der Behandlung der Eisenbahnsrage. Das Güter tarifgesetz, welches die gesammten Eisenbahnen Deutschlands centra- Her de« G«»«intrrntbSwabfen Wsch von Berlin aus rgiert wissen wollte, ist aufgegeben. ES '" kommen auch beim Eisenbahnwesen verständige bundesstaatliche Grundsätze zu Ehren. Da die Mittelstaaten sich niemals Opfern widersetzt haben, die im Interesse des Ganzen, des Reichs, unerläß lich sind, so wird im Herbste ein Eisenbahngesetz geschaffen werden und wohl einstimmig durchgehen, welches den Einzclstaaten freie Hand auf ihren Bahnen läßt, aber alle Interessen des Reiches be rücksichtigt. So kommt auch diese Sache in ein richtiges Geleise, bei dem Recht und Billigkeit wieder zu Ehren kommen, wo es nicht unterdrückte Schwache und einen gcwaltthäti^en Ueberstarken, son dern nur willige Mithelfer zum Besten des Reiches giebt. Die Zeit scheint hinter uns zu liegen, daß man das Ungerechteste für erlaubt hielt, wenn man es „als im nationalen Interesse liegend" ausgab und ihm eine schwarzwcißrothe Etiquette aufklebte. Nennt man das Verlassen dieser Zustände „Ncaltion", o, so besteht das deutsche Volk zu ?/g aus Stockreaktionären. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 28. Juni. Die „National-Zeitung" erwähnt eines in der heutigen Sitzung der Tarifkommission auftretenden Gerüchts, wonach der preußische FinanzministerHobrecht seine Entlassung ein gereicht habe. Die anderen Berliner Abend-Zeitungen enthalten nichts darüber. Berlin, 28. Juni. Die T a b a k s st e u e r k o IN IN i ss I o n hat mit 17 gegen >l Stimmen, dem Anträge des Avg. Buhl entsprechend, die Steuer süc auc- und inländischen Tabak auf 85 nnb 45 M. angenoinmen. Die Regierung hatte erklärt, daß ein Heruntcrgcl'en unter 100 rclp. 00 Ai. taS Zustandekommen des Gesetzes ernstlich erschweren würde. Trotzdem wurde so verjähren. Bei der Nachsteuer, die mit 22 gegen 5 Stimme» nbgclehnt wurde, gab die Regierung trotz mehriachcr Befragung keine Er klärung darüber, ob sie das TabakSstcucrgcsctz auch dann an- nchmen würde, wen» die 'Nachsteuer ausficle. Man glaubt, daß die Regierung ein Tabalsslcucrgcietz, welches ihr mindestens 24 bis 30 Millionen Mart Aievreinnahme licicrt, nickst deshalb zu- rückweilen wird, wcti lvr die einmalige Einnabmc aus der Nach steuer versagt wird. AIS nothwendige Folge der Ablehnung der Nachsteuer beschloß die Commission, daß der einheimische Tabakö- ban im Laute dieses Jahres von der neuen Steuer ganz verschont bleibt. Die volle Steuer vo» 45 M. soll erst am 1. April 1882 clntretcn; vom 1. April 1880 bis dahin 1881 soll sie nur 20, daS nächste Jahr nur 30 Ai. betragen. vocales and Sächsische». - Gestern Nachmittag fand bei II. Maiestätcn im Schlosse Pillnitz größere Hostascl statt, zu welcher die Herren Gesand ten, die Minlncr u. s. w. geladen waren. — Die RechnungScommission deö Reick'Stages beschäftigte sich kürzlich mit der Eingabe eines Dresdner vitvocaten Namens Ehrlich. In ver Eingabe wurde gerügt, daß neben dem l>» RcichShauSbaltsetat vcrrccb»eten jährliche» Unterhaitlnigödeltrage lm C «bettenhause In Dresden noch andere Beiträge, nämlich Bcrcchnungsgeidcr zur Anschaffung von Lehrbüchern, Instrumenten und Unterrichtsmaterialien, sowie für die erste Cgnlpirung, erhoben würde», welche in den preußischen Cadettcn- anstaltcn nicht zn zablcn wären. Die Erhebung dieser Gelder erscheine vom constituiioncllcn Standpunkte aus rccistöwidrla und! Maiiutakiuristen verletze auch die durch die Verladung gcwäbrlcistctc „Einheitlich- ' kclt" deö deutschen Hccreö und vic Vorschriften der Vcriassung, „daS Centn»» > wonach die Kotten und Lasten des gesammten Kriegswesens von tragen wären. Die Commission war tndeß nickst der gleichen Ansicht, da ia Niemand gezwungen sei, In daS Dresdner Cadct- tenhauS einzutreten; die Beschwerde wurde daher für unbegrün det erklärt. Ein Interessantes, die Verhältnisse unserer Stakt nahe be rührendes Gerücht, das wir au« sebr guter Quelle wirdcrgebcn, bespricht die Veiteität der Einz ebung mehrerer in der Stabt ge legenen königliche» Gärte» und Ucbcrlassung ihrer 'Areale an das königliche Finanzministerium. Wie man sagt.
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