Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186405027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-05
- Tag1864-05-02
- Monat1864-05
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1864
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, dauke sähreut Bertha ne unk .tust an rrzel. MMer TazcblM UM haefki l Lüttiit.1 Schtv», Plau«, kau». i. Kaschdl m. ldt BMI Walsch»1 Schloß > l>wan z. Kron-rj mburg. Rrstavj l, und , Sttstrml iffeler H« I r Schwu^ ondon. de Baviml !ebe'» H. London, t Nürvbnzl Bavien. aum. vrüfftlrr hl jer LchML> Stadt Cl dorf, -othr. ürnberg e Pnijsk. tische WH alt 127.5»;! . 45»/«. 5; do. 3°.I b. 1205.-; neue do. - > 871/2 B.; Iütt.L 2100^ 2000 AI Zuli 37-. 1750 d. loco Pfd. l, lug. 12». >0 «/, " )uli 15-, 00 Ousr-I Uhr uud ufnahme.) zu wolleo ittagS vo» tr. 4 u. b. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des NathS der Stadt Leipzig. W 123. Montag den 2. Mai. Huldigung Shakespeare s. zu „Hamlet", gedichtet von vr. Emil Kneschke. (Aufgrführl auf dem Etadtthratrr zu Leipzig am 28. AplU 18t«.) Personen: Germania. Die Muse. Hamlet. Gestalten aas Shakespeare. Genien. (Scene: Eine blumengeschmückte, von Candelabern glänzend erleuchtete I Säulenhalle. Im Hintergrund auf hohem Postament, umgeben von keutscken und englischen Fahnen, die Büste Shakespeare'». Davor, ln der Mitte der Bühne, steht Germania mit Schild und Schwert. Zu beiden Seiten, bi» vorn zum Proscenium, die Personen au- „Hamlet", sowie Gestalten au- anderen Shakespeare'schen Stücken, Alle mit Kränzen in den Händen. Links in der ersten Reihe Hamlet selbst, recht- Ophelia sl« Muse mit der Leier, daneben eine Gruppe von Genien, deren eine seinen Lorbeerkranz hält, mit Weihrauchgefäßen.) Hamlet. Der Vorhang fiel, der Hamlet war verschieden: Ihr weihtet seinem herben Seelenleid Die sanfte Thräne schönen Mitgefühls, Doch wohl ihm, daß im Tode brach sein Herz! Nicht trifft ihn mehr „des Schicksals Pfeil und Schleuder", Der Kampf ist aus, der Held hat überwunden! Und dennoch ist nicht „Schweigen nun der Rest": ES reden laut von Hamlet beide Wellen! Der Dänenprinz zwar sank dahin in Staub, Der Geist jedoch, den diese Hülle barg, Er schreitet noch durch aller Menschheit Reihen Und leben wird er bis in Ewigkeit! Auch Deutschlands Volke ist er noch nicht todt: „Hamlet ist Deutschland!" mahnt Euch der Poet. Kennt Ihr sie noch, des Dichters ernste Worte: „Der angebor'nen Farbe der.Entschließung Wird des Gedankens Bläffe angekränkelt, Und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck Verlieren so der Handlung Namen?" Nur Wahres spricht zu Euch das Spiegelbild! Ganz so wie Hamlet wäret Ihr versenkt Bis zur Vergessenheit der äußern Welt In des GemütheS räthselhafte Tiefen Und in des Geists geheimmßvollen Schacht, Ganz so, wie er, versäumtet Ihr das Leben Und flüchtetet Euch in das Reich der Träume! Nur bitt'reS Weh und Leiden trifft den Mann, Dem Muth zum Handeln, dem die Thatkraft fehlt; Vom Denken nicht wird das Geschick bestimmt, Die Thaten nur de- Menschen, sie entscheiden! . So laßt- die Feier dieses TageS sein, Daß nicht die Warnung ungehört verhalle,' Daß Ihr ins Herz Euch schreibt, was Shakespeare spricht. Und les't in der Tragödie finst'ren Blättern. Germania. Unsterbliche, in die Seele 'Dem mahnend Wort! Als Mutter jene- Volk-, Das gleich Dir selber, da Du lebtest noch, So oftmals schon die That nicht finden konnte, Die doch da- Schicksal von ihm forderte, Wie muß ich wünschen, daß die Söhne all' Betroffen sich in ihren Busen greisen Und, was mit Flammenschrift verzeichnet In Shakespeare'- Werk, sich zu Gemüthe t, en! Heil uns, wenn der erhab'ne Genius DeS Dichters aller Dichter nah' getreten Der ganzen Nation, wenn seine Größe In Fleisch und Blut des Volkes überging! War'S Euer Bruder, Wolfgang Goethe nicht, Der einst das goldne Wort hat ausgesprochen: „Wer an dem Leben, das durch Shakespeare glüht, Will Antheil nehmen und eS sich gewinnen. Der muß gesund an Leib und Seele sein." So müht Euch denn, daß solch gesunder Leib Und solch gesunde Seele Euer werde, Daß Ihr ertraget Shakespeare'S Riesenkraft! Bringt nur ein Herz von unverfälschter Art Und einen Geist von unbewölkter Klarheit Dem Mann entgegen und Ihr werdet seh'n: DaS Wunder der Gemeinschaft ist vollzogen Mit ihm, dem sonst unfaßbar Scheinenden! An Eurem Himmel wird ein Stern erglüh'n, Ein Leitstern, der den rechten Pfad Euch weist, Den Weg zu jenem Allerheiligsten, Wo das Geheimniß sich der Welt enthüllt Und alle Räthsel sich des Lebens lösen! Hamlet. Noch einmal nehme Hamlet jetzt da- Wort: Dem abgeschied'nen Geist ist ja vergönnt Ein Blick nach vorwärts in der Zetten Düster. So stellt sich denn der deutschen Gegenwart Erschütternd Bild mir dar vor meinem Auge; Nicht freudig ist, was ich da seh', zu schauen l ES ist da- alte Leid, die alte Roth, Die That, die Eine, ist noch nicht gefunden, Die Rettung bringen kann Germanien- Söhnen! Jedoch, wie lange soll der Strom der Jahre Denn noch vorüberrauschen dem Geschlecht DeS träumerischen HinundherbedenkenS, DeS zaghaftfeigen, steten UeberlegenS? ^ eMH über Euch Zöge krauses Spiel „ . im Meer der Zeiten? O wärt Ihr jener Worte eingedenk, Die Shakespeare einst mir in den Mund gelegt, Als ich, bewundernd FortiebraS den Held, Die schnelle Thatkraft pries, die diesem eigen! Da sprach ich staunend: „ Wahrhaft groß sein heißt Nicht ohne großen Gegenstand sich regen, Doch eine- Strohhalms Breite selbst verfechten, Wenn Ehre auf dem Spiel!" Vergaßt Ihr daS? Steht nicht die deutsche Ehre auf dem Spiel? Und habt Ihr etwa emeS Strohhalms Breite Und nichi das Leben selber zu verfechten? Regt es sich nicht in Eure- Herzens Tiefen? Steigt nicht da- Blut in Eurer Wang' empor? Faßt Ihr da- Schwert nicht, daS Euch ward gegeben? „Gedenke mein!" rief mir der Vater zu. Ich thu' ein Gleiche- jetzt mit Dir, Du Volk DeS deutschen Lande-, o gedenke mein, DeS Hamlet, der sein,Grab sich selbst bereitet! — Doch sieh, grüßt da mich nicht daS schöne Bild Der Heiligen, die einst mein Herz erfüllt, Die mir der Liebe Himmel öffnete, Den, Thor genug, ich mir zur Hölle kehrte, Ophelia? Du reizumfloffnes Wesen, Schweigst heute still Du an dem Tag des Herrn, Dem Alle wir da- Erdendasein dankten?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite