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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186407084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-07
- Tag1864-07-08
- Monat1864-07
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1864
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«bau». St. Sto«. bürg, und -nbrrg ILöln. Linhoni. au, Hottl ». Meusel. rmburq. «n-kirch«, g- H»hv. istaur. de« »tel garui irn. Vlücksttts ubau«. stoy neiß rrg, HM )re»den. »awburq. lkloapriaz. de B>»>. de Pol. Schweßn und ration bei »bau». >. Schlvj. ration da Schwan. n. i. 128.20; o Spanier en 87>,; b.; Wien Oie Rente zu diesm s-hr fest, »o,, Rente ° v Span. 1090.00; Ober- >. Oitt.ö. 2100 M. Pfd. loco Octbr. 3b t3 Illach !l. bezahlt, '2'/, < aber » i5t ,< Ouatt. 14» L und von ahme.) - volle». Anzeiger. E" > - ' - -- Nmtrblatt dri Kiiijl. BeMglrichiS md dli AM dn Stadl Schm. W IS«. Freitag den 8. Juli. Bekanntmachung. 1864. Die Körnerstraste ist wegen de- LegenS der Gas- und Wafferröhren und der Pflasterarbeiten bis auf Weiteres vom vormaligen Zeitzer Thore bi- zum Gosenthale für den Fährverkehr gesperrt und wird letzterer wahrend dieser Zeit auf den Schleustiger Weg verwiesen. — Leipzig, den 6. Juli 1864. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Vollsack. Cerutti. lg- von u. L. Zur öankfrage. Unter allen Enttäuschungen, die der menschliche Unternehmungs geist noch erfahren, ist wohl keine größer gewesen, als diejenige, welche die Gründung der Credilbauken zur Folge gehabt hat. Weder die Hoffnungen der Actionaire, noch die Befürchtungen der jenigen, welche meinten, daß die mit tönenden Phrasen iu den Proarammen verkündete Unterstützung von Handel und Industrie zum Nachtheil der Privatthätigkeit aus eine Monopolisirung des Handels und der Industrie durch die Banken hinauslaufen würde, sind in Erfüllung gegangen. Die Bestrebungen, welche Grund zu dieser Meinung gaben, sind fast sämmtlich gescheitert und die Actionaire, welche wieder auf diese gerade ihre sanguinischen Erwartungen gebaut hatten, mußten mit schweren Opfern für die Experimente büßen, die der verwegene Leichtsinn der Bankverwaltungen nach dieser Richtung hin gemacht hatte. Man lernte bald einsehen, daß mehr noch al- ein großes Capital — eine Universalintelliaenz, wie man sie eben nirgends findet, dazu gehört, um mit Erfolg gleichzeitig direct in die Triebräder der verschiedensten Industrien eingreisen zu können und gewann die Ueberzeugung, daß weit eher, als eme Zersplitterung de- Capital-, eine Concentrirung desselben auf da- Wirken iu emem ganz bestimmten, eng begrenzten und deshalb übersehbaren Felde dahin führen müsse, mit der Zeit diejenigen Resultate wenigsten- zum Theil zu erreichen, aus welche man bei Gründung der Banken den Capitaliften wie dem Handel- und gewerbtrelbenden Publicum Aussicht gemacht hatte. Demzufolge reformirteu die Creditbanken, so weit sie noch Lebenskraft genug besaßen und nicht mit ihren industriellen Unternehmungen zu Grunde gegangen waren, ihre Thätigkeit; das Capital wurde aus den ver schiedenen Bier-, Brod-, Cigarren-, Champagner-, Porzellan-, Papier-, Wallosin-, Paraffinöl- und dergleichen Fabriken, den Bergwerks-, Stern- und Schieferbruch-Unternehmungen, den Asse- curanzen u. s. w. nach Thunlichkeit zurückgezogen und damit das Feld bestellt, welches von vornherein den Creditbanken zur erfolg reichen Ausbeutung am nächsten und am günstigsten lag, das Feld des eigentlichen Bankgeschäftes, das ist desjenigen, welches im Wesentlichen seine Thätigkeit auf die Vermittelung des CapitalS an Handel und Industrie durch DiScontirung von Wechseln, Credit- ertheiluug in laufender Rechnung und dergleichen Geschäfte be schrankt, auf ein directes Eingreifen in diese Felder aber verzichtet. Auf diese Weise unterscheidet sich nunmehr die Thätigkert der Creditbanken von der der Zettel banken nur in wenigen Puncten und hauptsächlich nur darin, daß, während letztere sich zur Be friedigung der an sie gestellten Creditansprüche auf ihre eigenen,! durch ihr Banknotencapttal verstärkten Mittel hingewiesen und bei Bewilligung derselben an die Beobachtung gewisser Forme« gebunden sehen, dw erster» sich freier bewegen können und die Lösung ihrer Aufgabe durch Herveiziehung und Benutzung fremder Capitalien nicht allein zu unterstützen, sondern sie durch dieselben mit zu er füllen suche». Da nun somit die gewaltigen Capitalmafsen, welche in den Creditbanken eoncentrirt sind und die sie noch an sich heranziehen, zum größten Theile wirklich dem Handel und der Industrie zu Gute kommen, da ferner die vielen großen und kleinen Zettelbanken nach derselben Seite hin ihre Wirksamkeit entwickeln, so sollte man glauben, daß nicht bloß im Allgemeinen ein großartiger Aufschwung m diese» Feldern der ErwerbSthätigkeit die Folge davon gewesen wäre, sondern daß auch im Besonder« die Segnungen dieser In stitutionen in gleichem Verhältniß auf alle Schichten der Handel- und gewerbetreibenden Bevölkerung sich vertheilt haben und noch vertheüen müßten. Letzteres ist aber, wie es scheinen könnte, auf fallender Weise dennoch .nicht der Fall. Dies beweisen nicht nur die in der zweiten Kammer unseres Landes in Bezug auf das Bankwesen gestellten Anträge und die in Folge davon von der Regierung emgeforderten Gutachten der verschiedenen Handels kammern, sondern auch die Klagen, die sich z. B. in Leipzig über die unzulängliche Befriedigung der Creditanforderungen sehr häufig vernehmen lassen und die erst in der letzten Generalversammlung der Actionäre der Leipziger Bank dem Vorsitzenden zu einer ent schiedenen Erwiderung Veranlassung gegeben haben. Es ist diese Erwiderung um deswillen interessant, weil aus derselben zugleich deutlich hervorgeht, aus welchen Kreisen jene Klagen stammen und nach welcher Richtung hin demzufolge eine Abhülfe gesucht werden nuß. Wir führen die bezüglichen Worte des Vorsitzenden mit einer kleinen Auslassung wörtlich an. Derselbe sagte, nachdem er kurz zuvor von der immer größer werdenden Ausdehnung des Wirkungskreises der Bank gesprochen: „Wer daher nur gute Werthe hat, gleichviel an welchem Orte und von welcher Bedeutung, der wird auch das nöthige Geld in Leipzig und in Dresden jederzeit finden; wer aber diese nicht besitzt und lediglich seine Persönlichkeit, vielleicht mit einigem Recht, als Sicherheit für die Bank bettachtet, dem wird freilich die Leipziger Bank mit ihren statutarischen Bestimmungen überhaupt nicht dienen können." — Es ergiebt sich hieraus klar, daß die Benutzung der Mittel der Bank von dem Besitze, resp. der Hinterlegung guter Werthe abhängig ist und demzufolge diejenigen davon aus geschlossen sind, die ihr gesammteS Vermögen in ihrem Geschäfte angelegt, mithin gute Werthe weiter nicht zur Disposition haben. Nun sollte man freilich meinen, daß ein Institut, welches im Interesse der Gesammtheit creirt und darum mit großen Privi legien auSaestattet worden ist, sich berufen fühlen müßte, am ersten nach der Seite hin seine Wohlthaten zu spenden, wo dieselben am meisten verlangt werden, also da mit Credit auszuhelfen, wo der Mangel an eigenen finanziellen Mitteln diese Aushülfe am dringendsten erhesscht. Nichtsdestoweniger hat aber der Vorsitzende der Bank vollkommen Recht, wenn er — um uns des von ihm gebrauchten Ausdruckes zu bedienen — eine solche „philanthropische" Auffassung der Ausgabe der Bank nicht theilt und entschieden die hieraus begründeten Ansprüche zurückweist. Eine Zettelbank ist aber durch die Ausgabe von Noten, die in ihrer Gesammtheit nichts weiter al- eine freiwillige unverzinsliche Anleihe beim großen Publicum repräsentiren, die das unbeschränkteste Vertrauen zur unbedingten Voraussetzung haben muß, gezwungen, mit der größten Vorsicht zu operiren und nur Geschäfte gegen Sicherstellung, d. h. ^olche Geschäfte zu machen, die einen Verlust kaum denkbar er- stellt und vom Bestehen derselben nicht allein die Existenz einer Bank selbst, sondern auch da- Wohl und Wehe des gesammten, in ihren Wirkungskreis eingeschlossenen Handelsstandes abhängig ist, da- haben dre Jahre 1857 und 1858 zur Genüge bewiesen. Wurde Leipzig und mit ihm ganz Sachsen damals vor einer Calamität bewahrt, bereu traurige Folgen sich anderwärts durch massenhafte Zahlungseinstellungen und Concurse offenbarten, so weiß jeder Kundige, daß die- lediglich der Leipziger Bank zu ver-
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