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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186411198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-11
- Tag1864-11-19
- Monat1864-11
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1864
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Der Vorsitzende machte zuerst die Mittheilung, daß die Biblio thek der Gesellschaft abermals ein Geschenk erhallen habe, nämlich die beiden Bücher: „Die Photographie als bildende Kunst von DiSdöri, übersetzt von vr. Ad. Meiste. Berlin bei Grieben 1864" und „Die Photographie mit Trockenplatten oder das Tanninver fahren von C. Rüssel; nach dem Englischen von vr. Ad. Meiste. Berlin bei Grieben 1864" vom Verfasser derselben ; Herr vr. Hiczel sagt Herrn vr. Meiste im Namen der Gesellschaft den herz lichsten Dank. Eingegangen war ferner: „Verhandlungen des 3. schlesischen GewerbetageS in Waldenburg am 3. und 4. October 1864" und „Verhandlungen des Vereins für Handel und Gewerbe in Potsdam 1863—64." Im Fragekasten fand sich folgende Frage vor: „Ist eS bekannt, daß in Leipzig Versuche mit der vielfach em pfohlenen Torfkohle oder Torftoak zum Desinficiren der Gruben auSgeführt worden sind, und welche Resultate hat man erzielt? Ist die Torfkohle in Leipzig käuflich zu haben und wo?" Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß diese Frage mit dem Vortrage, den Herr Vr. Hamm zu halten beabsichtige, im Zusammenhang stehe und wahrscheinlich durch denselben Beantwortung finden werde. Herr vr. Hamm sprach hierauf über DeSinfection mit besonderer Berücksichtigung des neuen Mosselmann- schen Verfahrens. Obgleich dieser Gegenstand ein sehr un appetitlicher, so sei er doch von so großer Wichtigkeit, daß er eine Besprechung desselben in der polytechnischen Gesellschaft wohl ge rechtfertigt finde. Ueberall da, wo große Anhäufungen von Men schen stattfinden, werde auch die Ansammlung von Auswurfstoffen unvermeidlich sein und die Frage nach einer zweckmäßigen Besei tigung der durch die Fäulniß dieser Stoffe entstehenden unange nehm riechenden Gase sich aufdrängen. Man habe zu diesem Zwecke schon die verschiedensten Mittel in Vorschlag und zum Theil auch in Anwendung gebracht; die Aufgabe sei aber bisher noch nicht in einer allen Anforderungen entsprechenden Weise ge- öst worden ; gegenwärtig bewerbe sich jedoch ein Mann um den chon vor längerer Zeit von der Londoner polytechnischen Gesell- chast gestellten Preis für ein zweckmäßiges Verfahren der Gruben- deSinfection und Grubenräumuug; eS sei dies Herr Moffelmann, der auch unlängst hier in Leipzig einer Anzahl hierzu eingeladener Herren sein Verfahren mitgetheilt und durch Versuche erläutert habe. Bevor jedoch der Redner näher auf die Beschreibung dieses Mosselmann'fchen Verfahrens eingeht, schildert er noch die Wichtig keit eines verbesserten GrubenräumungS - und DeSinfectionSver- ährenS überhaupt; wichtig sei aber die Sache sowohl in gesund eilspolizeilicher, als auch in landwirthschaftlicher Beziehung. Nicht allein, daß die Lust durch die Gase, welche sich aus den faulenden Excrementen entwickeln, namentlich Am moniak und SchwefelwafferstoffgaS, verpestet wird, sondern auch das Master der in der Nähe liegenden Brunnen wird verdorben, eS nimmt einen fauligen, Übeln Geruch und abscheulichen schlechten i Leipziger Brunnenwässer, daß, je weiter ein sol von Cloaken, Gruben und Schleußen entfernt ist, auch eine um so bessere Beschaffenheit hat; denn das Erdreich l8ßt das Wasser L! nicht allein Flüssigkeiten oft weithin durchsickern, sondern nimmt auch Gase auf, die eS dann an Wasser wieder abgiebt. Man hat nun vielfach versucht, durch öftere Entleerung der Gruben, durch DeSinfection nut Eisenvitriol u. s. w. diesem Uebelstande abzu helfen, man verarbeitet die Excremente in besonderen Fabriken vor der Stadt zu Poudrette; allein die Entwickelung jener Gase und demnach auch der Geruch kann dadurch doch nicht ganz verhindert werden. In Leipzig hat man allerdings seit kurzer Zeit eine sehr dankenSwerthe Neuerung eingerichtet, die darin besteht, daß der Grubeninhalt durch den Luftdruck in vorher luftleer gepumpte eiserne Kessel gedrückt wird, die an die betreffenden Gruben ge fahren werden ; und eS wird zwar hierdurch eine für die Um- zebung fast geruchlose Räumung erzielt, allein da die Gruben nur zeräumt werden, wenn sie voll sind, so findet die Entwickelung und Verbreitung von schädlichen Gasen im Gebäude immer noch statt. In gesuubheitSpolizeilicher Hinsicht sei freilich das Schleußen- system mit WaterclosetS immer noch daS Beste, da hierdurch die AuSwurfsproducte durch Wasser sofort verdünnt und weggeführt würden; allein es erwachse daraus zuweilen ein anderer Nachtheil, indem vorzüglich in großen Städten, und in diesen findet sich in der Regel auch nur die zur Einrichtung der WaterclosetS fast un umgänglich nöthige Wasserleitung, die Flüsse dadurch verpestet würden, wie z. B. London beweist, dessen trübes, schlammiges Themsewasser allbekannt ist. Dieses Schleußensystem hat aber auch in landwirtschaftlicher Beziehung seine Nachtheile, denn hierdurch werden der Landwirth- schaft eine Menge sehr werthvoller Düngftoffe entzogen und in das Meer geführt. In Edinburg versuchte man deshalb den durch das Wasser fortgeführten Abgang der Gruben zum Düngen einer vor der Stadt gelegenen Wiesenfläche zu benutzen und leitete die Schleußen dorthin. DaS Gras wuchs auch in den ersten Jahren ganz vortrefflich, als aber sich nach und nach eine zu große Menge dieser kräftigen Düngestoffe dort angesammelt hatte, wur den die Ernten geringer und daS Gras nahm einen unangenehmen Nebengeschmack nach Dünger an, so daß es das Vieh nicht mehr fressen wollte. Die DeSinfection der Gruben durch Mittel, welche die faulige Gährung aufhalten und die Gase aufsaugeu, ist auch vielfach ver sucht worden und glaubte der Redner, daß die in der im Frage kasten Vorgefundenen Frage erwähnten Torfcoaks oder Torfkohlen sich gewiß sehr gut dazu eignen würden, glaubt aber auch, daß die Anwendung derselben mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden sein werde, da diese Kohle sehr leicht und voluminös, und der Transport ziemlich kostspielig sei; ähnlich wirke auch die Torferde, doch müßte man ziemlich viel davon anwenden und dann Allen sich die Gruben bald und lassen sich auch schlechter räumen. Eisen vitriol wirke zwar sehr aut deSinficirend, sein Preis sei jedoch noch zu hoch (7 Thlr. pro Centner) und man könne mit 1 Centner davon eine größere Grube höchstens nur drei Mal desinficiren; soll nun allen diesen Uebelständen abhelfen; es besteht in der An wendung von gebranntem zu Pulver gelöschtem Kalk (Kalkhydrat) als DeSinfectionSmittel und von passenden Vorrichtungen zur Trennung der festen und flüssigen Excremente. Moffelmann, ein Elsäßer, der sein großes Vermögen zuerst durch einen beträchtlichen Eierhandel nach England erworben, kam auf folgende Weise zu seiner Erfindung: In seinem Etablissement sitzen in großen Sälen Hunderte von Weibern vor kleinen GaSstichflammen und
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