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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186503311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-31
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1865
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Anzeiger. Amtsblatt des Sömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 90.Freitag dm 31. März. 1865. Bekanntmachung. Die zu unserer Kenntniß gelangten Differenzen zwischen ben hiesigen Buchdruckergehülfen und ihren Principalen legen uns die Verpflichtung auf, auf die hier eiuschlagenden Bestimmungen des Gewerbegesetzes vom 15. Oetober 1861 hierdurch ernstlich aufmerksam zu machen. Dasselbe schreibt in §§. 73 und 74 vor: §. 73. Verabredungen von Arbeitern zu Erzwingung höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeit u. s. w. sind für die Theilnehmer nicht verbindlich. Anmaßung von Strafgewalt über die Genossen, VerrufSerklLrungen und jede Anwendung physischer oder moralischer Zwangsmittel gegen Solche, welche Beschlüssen und Verabredungen der obigen Art nicht beitreten wollen oder von schon gefaßten und getroffenen zurücktreten, werden an jedem Theilnehmer mit GefLngniß bis zu vier Wochen, an dm Anstiftern und Anführern mit Gefängniß bis zu acht Wochen bestraft, — e- sei denn, daß der Thatbestand eines nach dem Strafgesetzbuch mit Strafe bedrohten Verbrechens vorliege. ß. 74. Vorstehende Bestimmungen leiden nicht allem Anwendung auf dasjenige gewerbliche HülfS- und Arbeiterpersonal, welches in den Werkstätten und auf den Werkplätzen eines Unternehmers beschäftigt ist, sondern auch auf Lehrlinge und auf solche Personen, welche in ihren Behausungen für Fabrikanten, Verleger, Factore u. s. w. arbeiten. ES wird unserer Seit- nicht erst der Bemerkung bedürfen, daß wir in Befolgung dieser gesetzlichen Vorschrift, den hiesigen GewerbSgehülfen dm ihnen durch dieselbe zugesicherten Schutz gegen jede unberechtigte Beeinflussung oder Beschränkung ihrer eigenen freien Entschließung nachdrücklich gewähren werden. Leipzig, den 30. März 1865. Der -Rath der Gtadt Leipzig. . ,r ... vr. Koch. vr. Günther. Bekanntmachung, die Vorstellung für den Theater - PenstonsfondS betreffend. Die erste diesjährige Vorstellung zum Besten des Theater-PensionSfoud- findet Freitag de« 31. Marz d. A. statt. Wir sind so glücklich, uns hierzu ver eben so werthvollen als uneigennützigen Mitwirkung unserer dermaligen geehrten Gaste so wie der Köniäl. sächsischen Hofschauspieleriu Fräulein Guinand im Vereine mit unsere» hiesigen Künstlern zu erfreuen und vermögen daher ein eben so interessantes als reichhaltige- Programm dem Publicum in Folgmdem darzubieten: Bürgerlich und romantisch, Lustspiel in vier Acten von Bauernfeld. Rosamunde — Fräulein Guinand. Baron Ringelstern — Herr Friedrich Devrient. Badecommiffar Sittig — Herr Jauner. Hierauf: Orwertnre. Große Arie aus Figaro- Hochzeit von Mozart, gesungen von Frau Jauner-Kral l. Concert für Violoncello, componirt und vorgetragen von Herrn Lübeck. Arie, gesungen von Herrn Schild. Drei Lieder, componirt und vorgetragen von Herrn Hölzel. Sowohl die hiermit in Aussicht gestellten Kunstgenüsse als auch der gute Zweck, den wir austreben, giebt uns die Gewißheit eines Zahlreichen Besuchs dieser Pensions-Vorstellung; auch wird die Erhebung erhöhter, d. h. üblicher Meßpreise allseitig für gerechtfertigt erachtet werden. Leipzig, den 27. März 1865. Der BerwaltnngSauSschnß des Theater-Pension-«Fonds. vr. Koch, Bors. Nekrolog. Karl Otto Bulnheim, Director der I. Bürgerschule zu Leipzig, geboren den l2. März 1820, gestorben den 26. März 1865. Karl Otto Bulnheim war der älteste Sohn einer schlichten biedern Bürgerfamilie in Bautzen. Sein Vater Johann August Bulnheim (s 2. Mai 1855) war Tuchbereitermeister und mit Vor liebe der Gärtnerei zugethan, und Otto lernte in seines Vater- Garten die Pflege der Blumen, namentlich der damals besonders begünstigten Nelken. Mit seinen Geschwistern (drei Brüdern und einer Schwester, die sämmtlich in Bautzen leben) genoß er eine heitere Jugend bei aller Einfachheit der äußern Leben-Verhältnisse. Auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt erhielt er unter dem Rector GiebeliS, dessen er stets mit Anhänglichkeit gedachte, seine Vorbil- dungfür die Universität, und studierte sodann von Ostern 1839 bi- Weihnachten 1842 in Leipzig Theologie. Mehrere Stipmdien und Unterstützungen ermöglichten ihm diesen Bildungsgang; er arbeitete fleißig, bewahrte sich einen frischen, fröhlichen, kindliche« Sinn und trat nach wohlbestandenem theologische» Examen Neujahr 1843 sein erste- Amt als HülfSlehrer au der Urmenschule zu Leipzig au. Michaelis 1843 wurde er als provi sorischer Lehrer der VI. Knabenclasse an der I. Bürgerschule ange- stellt und erwarb sich in kurzer Zeit die Zufriedenheit seiner Vor gesetzten und die Achtung seiner College« in gleichem Grade, wie die Liebe seiner Schüler und da- Vertrauen der Aeltern, die ihm diese Kinder zuführten. Mit Betrübniß sah man den strebsamen jungen Manu scheiden, als derselbe — auf besondre Empfehlung seines Director- «nd päterliche» Freunde- vr. Vogel — zu Ostern 1847 dem ehrenvollen Rufe nach Sondershausen folgte, woselbst ihm die Erziehung der beiden jüngeren Kinder des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen übertragen wurde. Die zwei Jahre, welche er hier zubrachte, waren von nicht geringer Wichtigkeit für seine wissenschaftliche und pädagogische Fortbildung, wie sie zugleich die Selbstständigkeit seine- Charakter- förderten und ihm eine treffliche Schule de- Umgang- mit Menschen waren. So glück liche Zeiten auch Bulnheim, trotz der damaligen unruhigen Ver hältnisse de- öffentlichen Leben-, in Sondershausen zubrachte, so athmeten doch seine Briefe von dort immer die innigste Anhäng lichkeit an seinen früher« Wirkungskreis, in welchen er denn auch Ostern 1849 zurückkehrte, zugleich als Führer de- Prinzen Hugo, seines bisherigen Zögling-, der in Leipzig seine weitere Ausbildung erhallen sollte. Nachdem B. Ostern 1850 als ständiger Lehrer der VI. Knaben- claffe consirmirt worden war, verheiratete er sich am 9. Mai 1850 mit Cäcilie Eberhard aus St. Sulpice (Canton Neuenburg), die er als Erzieherin der jüngsten Prinzessin am Sondershäuser Hofe kennen gelernt hatte. Ostern 1856 oerief ihn die Behörde al- Lehrer an die I. Mädchenclaffe der III Bürgerschule, in welcher Stellung er mit nicht geringerem Erfolg für die Schule, mit noch größerem Ertrag für seine eigne innere Durchbildung 7 Jahre wirkte. Gleichzeitig übertrug ihm da- Vertrauen mehrerer geachteter Familien hiesiger Stadt die Erziehung ihrer Kinder im Privat unterricht — und auf diesen verschiedenen Wegen gewann er die Vielseitigkeit und die gleichmäßige gründliche Durchbildung in allen Fächern de- Unterricht-. Hatte er bisher mit unermüdlichem Eifer, seltener Umsicht, großer Freudigkeit in seinen Remtern gewirkt, so erfüllte ihn die hohe Aufgabe, welche chm vo« Ostern 1863 an gestellt wurde — indem
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