4 DEUTSCHE MYSTIKER „Wer diese Rede nicht versteht, der bekümmere sein Herz nicht damit; denn solange einer dieser Wahrheit nicht gewachsen ist, solange wird er diese Rede nicht verstehen. Denn es ist eine unbe dachte Wahrheit, die gekommen ist aus dem Herzen Gottes unmittelbar! — Daß uns ein Leben beschie- den sei, wobei wir’s selber erfahren, ewiglich, dazu helf uns Gott! Amen.“ Ein anderes Mal entläßt er die Andächtigen mit diesen Worten: „Wer diese Predigt nicht verstanden hat, dem gönne ich’s wohl! Wäre niemand hier gewesen, ich hätte sie diesem Opferstock predigen müssen! Es gibt manche arme Leute, die kehren wieder heim und sprechen: ,Ich will auf meinem Flecke sitzen und mein Brot essen und Gott dienen! 1 Ich sage fürwahr, diese Leute müssen verirrt bleiben, und nie vermögen sie zu erreichen noch zu erringen, was den andern zuteil wird, die Gott nachgehen in seiner Armut und Verfremdung. Amen.“ „Wäre niemand zugegen gewesen, ich hätte die Predigt diesem Opferstock halten müssen.“ Viel leicht erscheinen die Mystiker dem Betrachter zu nächst als Redner lediglich aus äußerem Beruf, der in keiner organischen Verbindung steht mit der Welt ihrer inneren Erlebnisse; einfach als Geist liche, zu deren Obliegenheiten das Predigen gehört, und deren mystische Beanlagung zufällig ist. Doch allzudeutlich zeigt solch ein Wort, daß sie aus innerem Beruf Redner und Prediger sind. Sie