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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186507202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-07
- Tag1865-07-20
- Monat1865-07
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1865
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„Mit der Feder," durch deren noble tournüre der Gast den, Ich war ganz in diesen entzückenden Anblick versunken, als Beweis lieferte, wie er auch im seiner« Conversation-stück hmnisch I meine Aufmerksamkeit durch ein entfernte- Donner» nach dem sei. De» Beschluß machte da-prächtigste ,-athl" in den „Ziller-! Weste» gelenkt wmde. Tief am Horizout lag eine lange Kette tHaler«," welche- wir bisher kennen gelernt haben. Der Tin-! msammevgeballter schwarzer Wolken, zwischen welchen zuckende druck dieser mit der glücklichsten Frische de- Humor- und herziger! Blitze hin- und herspielten. — Da- Gewitter stieg rasch aus. 3^ Naivetät reich auSaestatteten Figur war ein höchst gewinnender. I hatte mir oft gewünscht, Donner und Blitz einmal unter nur st Neben Fräul. Geistinger nenn« wir von unseren einheimischen I au-toben lasten zu sehen ; jetzt bot sich mir die Gelegenheit und i Mitgliedern besonder- die Herren Hock und Engelhardt als I ließ sie nicht unbenützt vorübergehen. Ich warf einigen Ballal Silberftanzl und BlasiuS. Der trefflich nachgeahmte schlesische I über Bord und stieg in Folge besten bi- zu einer Höhe von Dialekt de- Letzteren wirkte sehr komisch, v r. EmilKneschke. 12000 Fuß; hier würde der Ballon abermals feststehend. Die Kälte begann empfindlich zu werden, da- Quecksilber stand »m noch 23 Grad über Null (Fahrenheit). Ich sah auf meine Uhr, eS war halb Vier. Da- Gewitter kam näher und der Donner rollte schon fürchterlich an meine Ohren. Eine unbestimmte Angst Oeffeutliche Gerichtssitzungen. Leipzig, 19. Juli. 3m Laufe de- 19. Mai d. 3. wurde emem hiesigen auf der Magazingaste wohnhaften Schänkwirthe I ergriff mich; ich überlegte, ob ich nicht— bevor mich der Sturm aus besten unverschlossener Stube eine goldene Uhr nebst Kette im I erfassen könnte — zur Erde niedersteigen sollte. Es war jedoch legalen Lapverthe von zusammen 24 Thlr. entwender, ohne daß er! zu spät, denn die Elemente lobten schon in au-gelaffener Wuth. im Staude gewesen, auf irgend eine Person de» Verdacht der! Alles, was ich jetzt thun konnte, war, mich über dem Gewitter zu Thal zu werfen. Einige Tage nach erstatteter Anzeige meldete sich I erhalten; ich warf daher meinen ganzen Ballast über Bord, wo- der wegen Unterschlagung bereits mit Gefängniß bestrafte Ci-1 dyrch e- mir gelang, mich vorerst außer der Gewalt de- Sturme- garrenarbeiter Theodor Gustav Schumann aus Stötteritz, Ü1 Jahr I zu halten. Nachdem ich diese nothwendige Arbeit vollbracht, sah alt, verheirathet und Vater mehrerer Kinder, an PolizeiamtSstelle! ich wieder hiuab zur Erde. 3ch konnte nicht- mehr erblicken als und überreichte ein« Leihhausschein, 3nhalt dessen eine Uhr nebst lein kochende- Meer von Schaum, da- mich schwindeln machte; Kette gegen einen Pfandschrlling von 18 Thlr. beim hiesigen Leih-1 über mir schien die Sonne hell und freundlich, und unter mir Hause versetzt war, mit dem Bemerken, er, Ueberbriuger, habe! raste uud tobte eS als sei der jüngste Tag angebrochen. Die besagten Schein von einem ihm dem Namen nach unbekannte» I Donnerschläge schallten betäubend zu mir herauf. Ich befand mich Manne im Rheinischen Hofe gekauft; als er dm Schein weiter I ungefähr 5000 Fuß über dem Gewitter und 10000 Fuß über der veräußern wollte, sei ihm mitgetheilt worden, daß die darauf ver-1 Erde; mein Ballon war bereit- um einige tausend Fuß gefalle», pfändeten Werthsachen gestohlen seim. I Von Zeit zu Zeit schleuderte der Sturm den kochenden Schaum 3ndesten Schumanns ganze-Auftreten war so verdachterregend,! in uvgeheurm Bergen in die Höhe; eS sah au- als wenn mächtige daß man weitere Erörterung« vornahm, die dmn auch alsbald! Schneegebirge sich austhürmten, al-dann wieder zusammensänken, auf seine Person als dm Thäter zurück führten. Er gestand I um von neuem wieder gegen Himmel zu steigen. 3ch kann die schließlich auf Vorhalt den Diebstahl em, sagte, daß er nicht in der I Bewegung dieser wogmden Ungeheuer mit nicht- vergleichen, was Absicht, dort zu stehlen, dorthin gegangen, sondern daß er nach dem lauf Erden sichtbar ist; ebenso finde ich auch keine Worte, um eiu Inhaber der fraglichen Wohnung suchend, diese offen, sonst aber I getreue- Bild der Scme zu entwerfen, die unter mir ihr schreck Niemanden darin bemerkt habe, nach der frei auf dem Tische ge-1 "che- Wesm trieb — sie war furchtbar, ungeheuerlich, legmen Uhr (er wisse selbst nicht wie ihm dabei zu Muthe gewesen) l Es war mir nicht lange vergönnt, müßiger Zuschauer zu bleiben; hastig gegrifsm und darauf sich entfernt habe, um sie alsbald darauf I ich sollte hinab, mitten in die rasende Natur. Mein Ballon sank zu verpfänden. Heute äußerte er unter Thränen „das ist der! unter dem Einflüsse der Kälte und mein Muth mit ihm. 3ch Fluch der Sünde und der Armuth!" ! machte einen letzten Versuch, mich oberhalb de- Gewitter- zu er- Der erhaltene Erlös war seiner Angabe zufolge theils zur! halten und warf meinm Anker, meine Seile über Bord; ja ich riß Anschaffung von notwendiger Wäsche für ihn und seine Familie, I sogar die Verzierungen von dem Nachen und schleuderte sie hinab theils zum Ankäufe von Tabak gewesen; letzteren habe er seinem I in die Fivsterviß; aber e- war Alle- vergebens — ich sank und Arbeitgeber, einem hiesigen Kaufmanne, als Ersatz für den ihm! sank und sank; immer näher kam ich dem Unwetter, fürchterliche zur Verarbeitung zu Cigarren übergebenen, von ihm aber nach l Donnerschläge begleiteten meine grausige Nrederfahtt. Ich hätte und nach unterschlagenen Tabak geben wollen, da indessen da- Geld I Wellen für einen Sack voll Sand freudig dahingegeben! Doch was zur vollständigen Deckung nicht ausgereicht habe, so müsse er I half mein Wünschen; ich sank tiefer und tiefer, vom Himmel zur seinem Arbeitgeber immer noch etwa 10 Pfund im Werthe von I Hölle fiel ich hinab — völlige- Dunkel umgab mich. Ich konnte 3 Thlr. 6Ngr. 5 Pf. ersetzen. I nicht einmal den Ballon, der mich trug, sehen, ausgenommen, Wegen fich sonach zu Schulden gebracht« Diebstahls unv I wenn zuckende Blitze die Scene erleuchteten. Aber auch da- war Unterschlagung verurtheilte da- königliche Bezirksgericht unter dem I mir bald nicht mehr möglich, denn da- elektrische Licht leuchtete so Präsidium de- Herrn Iustizraths vr. Rothe und bei Vertretung I intensiv, daß meine Augen erblindeten. Hierzu kam noch, daß die der Anklage durch Herrn Staatsanwalt Löwe, Schumann, der I gewaltsamen Lufterschütterungen, inmitten deren ich mich befand, ohne Vertheidiger erschienen war, mit Rücksicht auf seine Bor bestrafung zu einer neunmonatlichm Arbeitshausstrafe. Leipzig, 19. Juli. In der heute Nachmittag unter dem Präsidium de- Herrn AppellationSrathS vr. Wilhelm! bei Ver- mir da- Blut aus Ohren und Nase trieben. Mein Ballon tau melte uud schwankte wie ein betrunkener Mann, und der Nachen wurde so heftig hin- und hergeschleudert, daß ich alle Mühe hatte, mich iu demselben festzuhalten. . Sollte ich schnell niedersteigm? tretung der Anklage durch Herrn Staatsanwalt Hoffmann abge-I Wa- konnte dies bei einem solchen Unwetter nützen; eS wäre der haltenen Hauptverhandlung verurtheilte da- königl. Bezirksgericht I sichere Tod gewesen. Zudem hatte ich keinen Anker mehr. Bleiben den Handarbeiter Johann Gottlieb Pönitzsch aus Seegeritz wegen I konnte ich aber auch nicht länger — doch wa- war da- — ei» ausgezeichneten Diebstahls und schwerer Verleumdung zu Arbeit- hausstrafe in der Dauer von fünf Monat«. Tropf« Wasser! Ich war gerettet, der Regen strömte auf mich herab, ich mußte der Erde nahe sein. Meine Augen erhielt« ihre. Sehkraft wieder; ich blickte um mich. Ich befand mich nicht weit über den Gipfeln der höchsten Bäume, über welche ich mit einer Schnelligkeit von einer Meile (englisch) die Minute dahinraste. — Ueber und in dem Gewitter. John Steiner, der amerikanische Luftschiffer, theilt ein von! Es konnte nicht mehr lange währen, so mußte ich auf dem Boden ihm jenseit der Wolk« erlebtes Abenteuer mit, dem wir folgendm I ankommm; ich hielt mich deshalb mit beiden Händm an dem interessanten Auszug entnehmen: I Nachen fest und erwartete todeSmuthig dm Stoß, der nicht lange ES war ein herrlicher Tag, als ich meine Vorbereitungen! mehr au-bleibm konnte. In wenigen Secunden erfolgte er, nnd machte, von Camd« in New-Iersey (Philadelphia gegenüber) aus I zwar so heftig, daß ich weit hinaus auf die Erde geschlendert eine Luftschifffahrt zu unternehmen. Keine Wolke war am Firma-1 wmde. Ich verlor gleich nach dem Falle die Besinnung, mente sichtbar und ich versprach mir ein« angmehmeu Ausflug. I Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich von theilvehmm- Um 3 Uhr war Alle- zum Aussteigen bereit; ich bestieg mein schwanke-1 den Mensch« umaebm, im Bette, und man sagte mir, daß mich Fahrzeug und sagte den mich umgebend« Freund« Lebewohl. I Mr. Style- auf seiner Farm, 42 Meil« von Camd«, autze- Da Commandowort „Laßt los!" erscholl und majestätisch erhob fich I nomm« habe. Mein Ballon war gänzlich zerstört und in Stücken, der Ballon in die Lüfte, gefolgt von dem Iubelruf der gaffend«! Seit dieser Stunde habe ich alle Lufi verloren, nochmals »Blitz Menge. — Höher und höher stieg ich empor, bis der Ballon, > und Donner unter mir zu haben". (Pos. Z.) 8000 Fuß über der Erde festbleibend, in dem endlos« Luftmeer ruhig dahinschwamm. Da- Quecksilber stand 42 Grad (Fahrenheit) über Noll. Die Vogel-Perspective, die fich mir bot, war prachtvoll. Philadelphia nnd Camden lag« direct unter mir und den die beiden Städte scheidenden Delaware konnte ich fünfzig Meil« weit Tage h Thüriv, Maurei fällig ! fiel uni rettete Steinn au- de fand u auf, ir tigte» vom 6 Verschiedenes. I Leipzig, 19. Juli. Der Herr Staat-minister von Falken« nach jeder Seite hin Überblick«; die Schiffe aus ihm glichen Kinder-1 stein, welcher sich gestern in UniverfitätSangelegenheitm hier auf- spielzeugen und die Dampffähren, welche zwischen d« Ufern hin-1 gehalten. reiste Abend- i/,7 Uhr mit der bayerisch« Bahn br- und herkreuzt«, sahen aus wie Wasservögel, welche sich in einem Bach-1 Kieritzsch. um fich von dort nach Frohburg zum Besuch seiner lein umhertummeln. Im Ost« erblickte ich d« atlantisch« Ocean,! dafige» Besitzung zu begeben. seine mächtig« Wog« gegen d« blau« HimmelSdom aufthürmend. I — Prinz Adolph von Schwarzburg-Rudolstadt, welcher mehrere heute später merkt, telegrc die au am g Drei und e N Theil nur > Preis Seit bayr. verw Wag bedm nach zu k wert schor mon Fol, Auf Eiu stä« not noö Gr sin! wei
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