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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186508314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-31
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1865
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Anzeiger. AnMMtt dr» Miizl. BlziilSgttM u»i> des Raths der SIM Leipzig. M 24». Donnerstag dm 31. August. Bekanntmachung. 1865. Da »ach Vorschrift von § 73. ,ud e. der allgemeine» Städteordnung von der Wahl, welche zu Ergänzung des mit dem 2. Januar 1866 ausscheidenden Dritttheils der Stadtverordneten zu veranstalten ist, alle diejenigen Bürger auszuschließen sein werde«, die sich mit Berichtigung von Landes- und Gemeindeabgaben länger als zwei Jahre im Rückstände befinde», so ergeht unter Hinweisung aus diese gesetzliche Bestimmung an alle Abgabenrestauten, welche von letzterer betroffen werden, hiermit noch besondere Aufforderung, ihre Rückstände ungesäumt abzuführen. — Leipzig, den 28. August 1865. Der Nkath der Gtadt Leipzig. Vr. E. Stephani. Schlnßuer. Die sächsischen Sankt«. Wenn gewisse Persönlichkeiten in Dresden sich darüber freuen, daß nach Jahre langen, bisher stets verunglückten Versuchen endlich eine selbstständige Bank daselbst errichtet werden soll, so ist dies eben so erklärlich, wie gerechtfertigt, nicht aber kann das Letztere darin gefunden werden, daß man dieses Ereigniß dazu benutzt, die älteren Bankinstitute Sachsens durch die in- und ausländische Presse vermittelst Correspondenzartikel aus der Residenz auf eine gänzlich unwahre, lediglich Haß darthuende Weise zu verunglimpfen.— Der Verfasser dieses Aufsatzes, aufs genaueste bekannt mit der Wirksamkeit und dem Verfahren der sächsischen Banken in Bautzen, Chemnitz und Leipzig würde es demohngeachtet Unter lasten haben — und wie er glaubt, im Sinne der Verwaltungen derselben — irgend etwa- zu erwidern, wenn jene Angriffe auf dieselben, anstatt sich zu mildern, nicht immer kecker vnd dies vielleicht bloS deshalb würden, weil man solche bisher keiner Ent gegnung gewürdigt hat, welche ich nun mit wenig Worten unter nehmen will. — Wird ohnehin jeder tüchtige sachkundige Mann auf jede Ein richtung mit Vertrauen blicken, welche viele Jahre mit Ehren in der glücklichen Lösung der Aufgabe bestanden, welche sie sich gestellt hat, so muß er es dann um so mehr thun, wenn dies zu wieder holten Malen in Zeiten geschehen ist, die zu den ernstesten des geschäftlichen Lebens der letzten 50 Jahre gehörten. Dies war aber nur deshalb möglich, weil die betreffenden Verwaltungen sich gewissenhaft an die ihnen erlheilten statutarischen Bestimmungen hielten, dabei Handel und Industrie in einer Weise unterstützten, welche dem Credit-Nehmer wie Geber gleich« Ehr« machte; und wenn sie dabei auch nicht übersehen haben mögen, den Besitzern des Bankvermögens eine ziemlich gute Reute zuzuführeu, so haben solche dabei gleichzeitig die Pflichten von Ehrenmännern erfüllt, indem sie über das ihnen anvertraute Vermögen mit aller Sorg falt wachten und dem größeren Publicum, da- ihre Banknoten »ahm, dm Beweis lieferten, daß jene Verwaltungen des bean spruchte» Verträum- Werth sind. Diese Anerkennung ist diesm Anstalten auch Seiten der StaatS- regierung, von dm Behördm und allen dmm geworden, welche dm einfachen Begriff zu würdigen wissen, daß, eben so wenig, wie der verständige Privatmann jedem Creditsuchmdm die Summe gewährt, die solcher beansprucht und sehr häufig das Verträum entweder gar nicht, oder nur viel beschränkter verdient, die- von soliden Bankinstituten, welche fremdes Vermögen verwalten, noch wmiger geschehen daif, selbst auf die Gefahr hin, daß ein dadurch Verletzter die- Schwerfälligkeit und Unbeholfenheil der Verwaltung nennt — In dieser letzten Beziehung haben jme Aufsätze besonders die Direktoren der Leipziger Bank bezeichnet; da diese- aber Männer sind, welche in ihrm eigenen Geschäften die höchste Anerkennung der geschäftlichen Thätigkett gmießm, so kann ihnen die- auch bei der Bankverwaltung nicht abgehen. wa- solche auch hinlänglich be wiesen haben und e- wahrscheinlich Unuöthig finden werden, sich gegen gehässige, unmotivirte Angriffe zu vertheidigm. Eine solche Resignation hat etwa- für sich und ist eigentlich vicht zu tadeln, jedoch zeigt die Erfahrung unserer Tage, daß die Angreifer immer frecher und frecher werde», sobald man e- «merlaßt, ihn« zu sagm, wer und was sie find. — Verschiede«»«. ) Leipzig, 30. August. In vergangener Nacht r/»12 Uhr sah mau auf dem Platze vor dem Thüringer Bahnhofe einen Nachtwächter auf 2 ganz capitale Ochsen, die wahrscheinlich einem Viehtreiber entwichen waren und sich nun herrenlos dort herum tummelten, Jagd machen. Nach kurzer Mühe gelang es ihm auch die beidm Ausreißer zu ergreifen und festzuhalten. Er brachte sie mit Spieß und Horn im langsamen Zuge durch die Straßen der Stadt bis zum Marstalle, wo sie einstweilen Unterkommen fandm. Natürlich hatte dieser seltsame Zug trotz der späten Nach« zeit mancherlei Aussehen erregt und kopfschüttelnd waren einzelne Neu gierige dem Transporte bis zu seinem Endziele, dem Marstalle, hingefolgt. * Leipzig, 29. August. Nach Beendigung des ConcerteS de- ZölluerbuudeS wählte man als Zugabe da- beliebte Quartett: »Wo möcht' ich sein?* Jedenfalls geschah die- auf den ausdrück lichsten Wunsch Mehrerer aus der Zuhörerschaft und ist dem ge ehrten Vorstand dafür der wärwste Dank zu zollen. Leider fühlte sich aber ein Mitglied de- Zöllnerbundes berufen einige vollständig überflüssige Worte an das Publicum zu richten, indem es schließlich bemerkte, das Lied werde hoffentlich nicht den Krebsgang gehen. WaS mit dieser Phrase gesagt sein soll, ist wenigfien- für Jeden, der in Dresden während des Sänger festes weilre. klar. Jedenfalls bleibt es, gelinde gesagt, eine TacUosigkit, bei Gelegen heit einer Erinnerungsfeier eines großen »atonalen Feste- ab sichtlich Mängel, die an demselben ftattgefunden, nachdem bereit- Wochen verstrichen sind, und die Angelegenheit hinlänglich durch die Presse erschöpft worden ist, wieder aufzutischen. Man hätte von de- Sängers Höflichkeit erwarten sollen, derlei kleinliche Demon stration vermieden zu sehen, zumal solche Bemerkungen nicht geeignet sind, einer Erinnerung-frier bejonderen Glanz zu verleihen. Verila». * Leipzig, 29. August. Wir kommen auf die beiden, am Schluffe unsere- Berichte- über da- Coacert de- ZöllnerbundeS angedeuteten Reden zurück. Herr Herzog theilte vorerst mit, daß sich in einem hiesigen fortschrittlichen Blatte ein Aufsatz befinde, in welchem es unter an derem heiße, daß der Gesang nur noch die Macht habe, kleine Kinder in den Schlaf einzulullen. Herr Herzog warf interessante Streiflichter auf diesen »sogenannten* Fortschritt und bemerkte, daß die Sänger unbeschadet ihrer Freisinnigkeck und ihrer Liebe zum Vaterland«, sich von der Tagespolitik fern zu halten hätte», denn sonst könnte eS leicht dahin kommen, daß mau heute dem Nationalverein, morgen dem Reformverein u.s.w. u.s.w. huldigen müsse und dadurch der Spielhall der Parieren werde. Könne sich heute auch Niemand mehr von der allgemeinen Politik gänzlich fern halten, so sei e- doch nicht Beruf des SängerthumS, dem Phrasenthum, da- leider in unserem Leipzig sehr gefördert werde, zu huldigen. Inwieweit es wahr sei, daß der deutsche Ge sang nur noch die Macht habe, Kinder in den Schlaf einzulullen, darauf wolle er nicht eingehen — die Theilnahme aber, deren sich der Zölluerbuud bisher und auch hmte wieder von Seiten de- Leipziger Publicum- zu erfreuen habe, beweise, daß der Gesang doch noch eine -mdere Macht in sich trage» müsse. »Wir fingen sonst nicht um Gut und Geld*, sagte der Red ner, »da-, wa- wir heute erstrebt und auch errungen, gilt einem schön«, humanistisch« Zwecke, von welchem zu wünsch«, daß er
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