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Dresdner Nachrichten : 28.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-28
- Monat1881-07
- Jahr1881
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- Dresdner Nachrichten : 28.07.1881
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voll»«»»-, ck« »W ZÜ» »» 8«lt, » - 8« manchen Fällen kann auch ein Aderlaß von Nutzen sein; Chinin erweist sich »umeist wirksam. Bei Hallen mit vorwaltenden Symp tomen von Erschöpfung, reichem, frequentem Pulse, LerzschivLche. mangelnden Zeichen von Geyirnkongestion sind Stiinulairtta durch Mund und Aster zu verabreichen; bei heißer, trockener Haut ist der Körper mit verdünntem Weingeist zr, benehen. Zuweilen, allerdings aber selten, pflegt der Hitzschlag auch epidemisch aufzutreten. Man hatte Gelegenheit, im «onuner 1873 und 1880 dm Hitzschlag epide misch unter Erntearbeitrrn austreten zu sehen. — DaS Originellste auf diesjähriger Vogelwiese wird den Bewohnern Dresdens und Umgegend unstreitig Herr Restaurateur Hecht, Besitzer und Leiter der alten Gaßme»er'ick>en echt Bair. Bier stube auf hiesiger Schloßstraße, vorfüliren, nämlich das aus dem 15. Jahrhundert stammende Brativurslglöcklein zu Nürnberg. Wohl Keiner, der das alte Patrizier-Nürnberg besucht, versäumt diese beliebte Bratwurst-Küche mit unizustoßen, um daselbst die außer ordentlich schmackbastrn und saftige» Aostbratl-Würitl — denen das seine» We Glöcklein feinen Wcllruhm verbanll — mit Kraut zu genieße» und Krochen hat. MU »ei kann man daraus ersetz» die schöne vieibewundnste Linde, Ich' eminenter Kraft di« ». daß imvon , iafe einen vtnrs »m, der n einen. 3 Meier hat, wie ein Hchwefelho^ zerdrückt wurde und unter don nerndem Kracher, zusammenbrach. Herr Böhme läßt dm zerbroche nen Baum bis Montag nächste Woche liegen, um den Besuchern seines Gasthauses den Anblick zu gewahren, einen B vielleicht 150 Jahre alt ist, von der Gewalt des Sturmeü Augenblicke vernichtet zu sehen. - Am 20. d. stnd im Steinbruck,» in Oberkaina ein ge wisser Wobst ans Steinichtwolmsdon, 18 Jahre alt, und der 23 Jahre alt« Friedrich Weiircr aus Nicderneukirch, welche bei der damals herrschenden großen Hitze sich daselbst gebadet, sei eö, daß sie ein Schlag getrogen oder in Untiefen gcriethen — ertrunken. — Am 23. d. M. Abends ereignete sich im Thur m her Schack,treviere der UnglückSsall, daß der ' " " "tsx ^ - - ob^ lein" aus ist gewiß manche GeisteSblüthe der Nachwelt überliefert worden, denn auch die Künstler kneipten und kneipen »och dort und deshalb hat dasselbe historischen Werth. Daß Herr Hecht einen ganz superben echten bairischen Trunk dazu bietet, versteht sich von selbst und verweisen wir im klebrigen aus die täglichen Inserate in den Dresdner Nachrichten. — Im Laute des heurige» Jahres ist auch taö Mineral- dad zu Neu stabt v. Stolpe» durch .kaut i» andere Hände übergegange». in die dcö Herrn Badebeiißerö Gustav Strauß, her früher hier in Dresden domicilirte. Das vor ziemlich Jahre» auS unscheinbaren Anfängen entstandene, nahe de, Stadt und doch i» Muhe und stiller Abgeschiedenheit gelegene Bad — denen Wasser sehr bedeutende» Gucngchalt har vat last voll ständige Umwandlung crsahrcn und ist gegenwärtig völlig de» Ansorderungc» der Neuzeit entsprechend eingerichtet; das Kur haus ist von Grund aus umacdaut, die Badezeiten sind vermehrt und der Kurgartc» verschönt. — Für eine» halbtägigen SonntagsauSflug — natürlich geht'S In der Woche auch! — sei ein bis letzt wenig bekannter Berg, der Kohlberg, der nur eine halbe Stunde von Pirna entkernt liegt, cmpsohlcn. Bia» ist erstaunt über die reizende Rundschau in eine wahrhaft paradiesische Gegend, die ma» aus dem nicht all.zuhohcn Berg genießt. Aui seinen, Scheitel steht ei» einzelnes HauS, i» welchem der Besitzer seinen Gäste» eln gutes Flaschenbier bietet - mir Imbiß, taö sei hier »och be sonders betont, muß man sich selbst versorgen, den» den dar! er nickst verabreichen. — Polizeibcri ch t. Die in Lobositz cingezogcnen Erkun digungen haben bestätigt, daß der Arbeiter Iran, Riticbcl, welcher vergangenen Sonntag Abend im Gefühle der Neue sich hier frei willig zur Haft stellte, am 23. d. Ni. gegen 1 Ulir früh seine Ge liebte Karoline Himmel in Preßkowitz mittels eines Pistolen schusses gefährlich verwundet hat, so daß dieselbe nach 15 Stunden verstorben ist. — Ohne irgend eine Beraniassnng warf am DienstagPormitlag auf derLindenaustraße ein 15 Jahre alter Glaser Lehrling einen anderen 12jälirigen Knaben derart mit einem Stück Braunkohle an den Kops, daß oberhalb des linken Schlafes eine stark blutende Wunde entstand. -- Auf der Frci- bergerstraße war am Dienstag Bormittag ein Pferdebahnwagen nabe daran auSzugleisen. Es ergab sich bei der Untersuchung, daß Steine in die Geleise gelegt worden waren. Drei Knaben im Alter von 12, 10 und 0 Jahren, welche die Flucht ergriffen, aber eingeboil wurden, hatten geständigermaßen den Unfug verübt. — 'Wie von Geithg in geweitet wird, ist bcr 'Antrag ge stellt worden, daß die erste Batterie der reitenden 'Artillerie »ach Beendigung bcr Manöver — die etwa am Ll.Lept. schließen — nicht erst wieder dorthin zurückkchrt, sondern gleich in ihre neue Garnison Riesa übcrsiedelt. — Bon, Borstand dcö „Kaufmännischen Verein? „ Urania" gingen uns für die Kaiamitoien in Tharandt 2.' Mark zu. - In den Restaurationen der inneren Altstadt stcbcn mich i stcnö mehrere M ctamorpboscn bevor. Der stuhcrc Wirth ! im Schwan a» der Frauenkirche. Herr Müller übernimmt das altrenommlrtc Lussert schc Restaurant in der Frauensiraße, wäh-1 rend der jetzige Pächter dieses Etablissements, Herr Müller das j interimistisch von Herrn Häusler ben üthscha tele Restaurant in derBadcrgane übernimmt, sobald der Leistete ln sei» ncugcbaukes: Restaurant in der Wilodruftcrstraßc zurückgekelstt ist. — Lcidcr bestätigt sich die W i e d e r v e r p n ch t n n g des Mc'inhold'schm Saal- und Ncstaur,stions - Etablissements nn Hcrrn Sticbilz nicht und stclien die seist von Herrn Meinhols einer gründlichen Renovation nnteriogcnen schönen Lokalitäten etwaigen, Pachtbewerber» »r 'Beringung. — Der lüenge Männer Gesangverein „Apollo" unternahm am vorigen Sonntag mit zahlreichen Gästen einen Ausstng nach Berggießhübel, wo im „Sächsischen Hans" das Mittagessen ein genommen wurde. Bon dort auS unternahm man eine Wanderung durch den Poetengang über Gießenstein nach Gottleuba lind be suchte von da aus RoicbcnS Höbe, den Auguitusberg, Schützen- Haus. das heliclste Elans! Echo und dic Panoramahöhe. Abends vereinigten sich die Tlieilneinner wieder im Garten der. Sächsischen Hauses, wo man fick in heiterer Geselligkeit und hei Gesang noch ein Stündchen amüsirte, dis das Signal zur Abreitc ertönte. Dieser rage erwähnte» wir hier noch der Schilderung eines Augenzeugen über die am 15. dS. am dem Friedhöfe ist Bärenwalde bei Kirck'bcrg ciiolgte Beerdigung des A rhciterö EiSman». der in einer Pappiabrik Zwickaus tödilicv vcnm glückt war und an dessen Grab seine Wittwe mit 7 noch uner zogenen Kindern verzwciflnngSvoli standen. Da lind uns nun von drei Seite» ans reinster Mcnschenlicbe drei kleine Beträge: 1 Mark, 5 Mark unk 3 Mari anonvm — stic kiele 'Armen zugegangen, was wir tankend hier sonttalircn. Ein im englischen Biertck ivoiim'ndcr K nnarienz ü chter hatte vorgestern ein reckst schmerzliches Nachsehen; eS flogen i!m> nämlich etwa 30 junge Böget davon. Ans die Arl nützt alle Zucht nichtc'. — In der Permn des in der porigen Sonnabend-Nacht unter ! bald der Brülmchen T.nrane in kie Eitze gegangenen jungen Mädchens ist die lOjälnige Tockster eines Blaiewitzcr Einwoh j ners ernükleit worden, deren Leichnam am Dienstag nnlerhaib Helings aittgestinden worden ist. Ein Nkotiv zu die'cr Tbnt ist vollständig unbekannt. -- Der von der Scksteppbahn, welche das Tepli >, cr W alz werk mit der Dur Bodenbacher Bahn verbindet, am 20.'Bor mittags nach der Station Tepiitz.Watest!,or cinfahrende Last Zug j entgleiste iimveit des Weckiseis. Die Lokomotive und vier Waggons,! mit Schienen nnv Schwellen belade», fuhren über den Bahndamm hinab, ersierc wühlte nch in den Erdboden, letztere wurden voll ständig zertrümmert. Menschenleben ist kcins zu beklagen, das Be- tricbspcrsonal kam mit leichten Kontusionen davon. Ursache soll! iiiangelliaflo Bremsung gewesen sein. — 'Am u>. d. nudist in Hartha daN Gam'esi kcS Binlden-! Zichopautbeiicr Lurngaues statt; mit diesem ailgomeincn Feile gedenkt der Harttzacr Tunwcrcin „Germania" zugleich dic Weihe: seiner neuen Fahne zu verbinden. — In der Nabe non N crchau wurde leist erst der Leichnam deS kürzlich im Mnikenstiissc bei Grimma verunglückten Unter Wachtmeisters Schönherr von der :r. E-scadron des 2. Humren- regimciits amgciundcn. Borsicksti I» der Teick'siraße in Eonncwitz siürzic am Nkontag ein Blumenkohl ans die Strafe und einem 2!ätzr. Kinde gerade auf den Kopf. Go ward eewnsstioS wcggclragcn. — WaS benk zu Tage dem inibekanntcsicn Menschen paniren kann. Da besuchte am Sonnabend rin Herr in Zwickau die dortige Vogelwiese »nr erblickt zu nickst gcringcni Staune» in einem sogenannten Liebeoiriegel :cine Pl'owar.wbic ausgestellt. Da er 'Anzeige bei der Polizei mackste, entfernte diese nickst nur fokork sein Bild, sondern beschlagnahmte auch zugleich eine große Anzahl anderer piLstographiseher Porträts, bezüglich deren sicher derselbe Fall vorlag, . , ^ - Tn Planen I,B. sttirckc dieser Tage be»» Fcnstcrputzcn eine Frau vo>n ersten Stockwerk herab am die Straße, glück- licherivciie ob»e sich dabei geiäveilch zu verletzen. -Rathen, 2«',. J»ü Heute Abend G6 Mir entlud sich ein Gewitter über unseren Lrt, begleitet von einer furchtbaren Windhose, welche nicht nur die Dächer beschädigte, sondern „nch nach dem Amsclgrunde zu sehr starke Bäume entwurzelt und zer- . . _ erataacarbeiter Schulze, mit Ausschütten dcö Erzes auf die Walzen beschäftigt, mit dem Fuße zwtschen die Walzen gerietst, welche ihm das Fleisch vom Fuße abauetschte». Sch. wurde im Bergstift untergebracht. Am Hag bei Wolkenstein, wo derselbe stell und telsenzerklüttet in die Zschopau berabfäUt, stürzte am Sonntag Nachmittag der Istsäbrige einzige Sobn der Wittwe Dost herun ter. Ein unten an der Zschopau wellender Fischer Vob den Un glückliche», der mit viele». vorzüglich am Kopfe befintllchrn Wunden bedeckt war, aus. Od lein Leven erhalten werten kann, ist sehr zweifelhaft: ledeniallö dürste er aber daun einen lebens länglichen Nack'tbell an seinem Körper behalten. - Am Dienstag Abend ist unterhalb devBakeö bei Blase- wttz I» der Elbe ein männlicher Leichnam angeschwoinnic». Nach erfolgter polizeilicher Aushebung wurde derTodte nachdem neuen Iohainiesiriedhof übeikübtt. Ob ei» Selbstmord oder ein UngiückS'all vorliegt, tonnte nickst ermittelt werden. Der unbe kannte Leichnam war vime alle und iede Belleidung. batte blonden Bart und war kräftiger, mittlerer Statur. Tharandt, 26. Juli. Gestern wurde durch Herr» Atiitvhauplina»» Uv. Schmidt in Drcvtc» der n» Stelle des am IN Iluii d. I. verstorbenen Herr» Bürgermeisters Russin! von der hiesigen r-tadtgemcindepertretung einstimmig alS solcher gewählte seitherige Viecbürgermcisier Herr Uv. Bichavn feierlich in Pfiickst gciioiniiicn und i» ici» Amt eingcwlcsc», nachdem der Herr Amtsbauptmann des Bcrcwigten in ehrender Weise gedacht und zum neuen Bürgermeister, welcher seit einer lange» Reihe ho» Jahren bereits die Interessen der Stadt treu vertreten und um dieselbe sich verdient gemacht bade, »ietst alS ei» Fremdling komme, sondern mit alten Verhältnissen innig verwachst» sei, Vas Bertraucn ausgesprochen batte, daß derselbe auch ferner taö Beste der Stakt erstrebe» werde. Unser nnninebriger Herr Bürger meister Uv. Bichavn ivrach seinen besten Dank und zugleich die Versicherung ans, daß er jederzeit nach Veiten Kräitc» die In teresse» der Statt wahre» werde, cuii daß dieselbe, i» der letzten Zeit von der llcbersthweininung io schwer hciiiigcsucht, zu neuem Leben erblühe! Gott gebe Gelingen seinem redlichen SIrcbcn! — In A »naher g fand die Berloosung von edlem Zucht- material zur Hebung der P scrde; n ch t statt. Biele Gewinne, edle Oldenburger und Hannoversche Feststen, bis 2',s Jahre alt, sind a» Leute gefallen, die voraussichtlich davon keinen Gehrauch machen können. Kennern und Pierdeiiehhahem ist somit Gelegen heit geboten, vorzügliches Material billig anznkmisen. Der Berkanf findet in Annaberg durch den Generalagent Wintert aus demAus- slellnngsvlatze statt. — In Streiila wird nächsten Sonntag vom dortigen Ge flügelzüchter Berein eine „Schippchen Ausstellung" eröffnet. Es ist wunderbar, was noch Alles als Ausstellungsobjekt betrachtet wird, -- Selbstmorde, Am Sonntag erhängte sich in Berbers dors der 54jäiirige inid in guten Bcrliäitnissen lebende .Hcstzliändler Berndt. Im Thaibeinier Forstrevier ist die Leiche des M Jahre aiteit Handarbeiters Ehregott Mnuersbcrger aus Psassenhain ans- gesunden worden, der sich dort erliängt hat, was, da die Leiche bereits stark verwest war, vor längerer Zeit Peschehen sein muß. Oberlande s g e r i ci> t. Bor dem Slrassenat nntcr 'Vorsitz des Herrn ScnatSpräsidentcn Ur. Otto fand gestern die letztinstanz liche Enlstiieidung in dem von der Veringssirma Liclit u, Nieier in Leipzig gegen den Hanptrcdakienr des „Leipziger Tageblatt", Fried- ric!' Hüttner, angestrengten Prozeß ivegen Beleidigung und Kredit ickiädignng statt. Die Redaktion des „L. T." statte ans Bitten der! später klagbar gewordenen Firma zunächst einen Artikel verössenl : ist!,!, worin das in den Berlag ran Licht n. Meier übergcgangene Adreßbuch inr Leipzig-Land dem Pnblilnm empfohlen war; nach! spezieller Information Seitens der Redaktion erschien jedoch! daraus im „Leipz. Tgist." ein zweiler Anssatz, in ivelcliem unter der Erklärung, daß das erwähnst' Adreßbuch tbatsächiich kein neues gewest» sei. dem .Bedauern Ausdruck gegeben winde, durch das Bitten der Kläger verleitet worden zu sein, eine geschäftliche Mani pulation zu unterstützen, die als solid und schon nickst «»gesehen werden könne. Nunmehr klagte die Firma und gelangte das Schösiengericht i» Leipzig z» einer Bernrtheiiung des Prival- angekiagien Hüttner, indem derselbe mil einee Strafe von 5ii<> Nkart belegt und überdies zu einer Buße von 1000 Mm! und Erstattung der Kosten rerurlheilt wurde. Hüttner legte sofort Benisung ein und cs crststgte in der zweitinstanzlichen Hanpt- verlimidinng aus Grund von si U13 deS R. Str.-G.Z1 der Angeklagte zur Wahrnehmung berechtigter Interessen vom Standpünite der Presse ans gehandelt habe, seine Freisprechung, während dic Kosten ans die Klager cnilicken. Der Gerichtshof wies in den Enlicheidnngsgiiinden namentlich daraus hin, daß der 'Aus druck „istckst solide geschäftliche Manipulation" wolil den Charakter einer NMbiliigung, nicht aber einer Beschimpfung cnlhalte. Tie von den Kiägcrn eingelegte Revision bezweckte Anshchniist des zweit instanzlichen Uriheils und ZurneiveiWeisung in die vorige Instanz; der Slrassenat trat jedoch allenthalben den Entscheidungen der Seeunda bei und sonach wurde das Rechtsmittel verworfen. Auch sind dic neu entstandenen Kosten des Prozesses von der Berlags- sirina zu tragen age ein, wonach ihr bei »irlhin, der wr ldigrn findig k beigelneflni tangeklagten u ftirtaesetzti «n wurde, in Gemeinschast mit Wer m Ltndia. den auch in diesem Falle etzten Betrugsiiianövern überredet, »u Haben. In letzterer Äezieliring stand fest, daß Ltndig seiner Sties mutter in minvcstenS 50 Fällen durch die falsche Vorspiegelung, er sei von einer Dame »ur credttweiscn Entnahme von Bictualten be auftragt worden, 110 M. abgetchwindelt hatte. Schließlich giebtLindig noch zu, einen Sststrag von 14 Nt., den iinn seine Stiefmutter »um Ankauf von Kartoffeln Übergeben hatte, unterschlagen, dez. seiner Geliebten geschenkt zu haben. Den» staatSanwaltschaftlichcn Anträge gemäß erkannte der von Herrn Landgerichtsratk Frommhold präsi- dirte Gerichtshof ans je 4 Monate Gefängniß für Ltndig und die Jungkans, während die verw. Ltndig mit 1 Woche Gefängniß »veakam. -, „Ich habe jetzt keine Zeit, so ist's richtig, will der schon mehrfach vorbestrafte Eisenformer Bernhard Ranft am 27. Mai zu dein BczirkS-Äusseber Roßberg geäußert haben, al« derselbe die Persönlichkeit Ranfi'ö wegen einer Unge- Hörigkeit fcststellcii wollte und deshalb nach dem Namen frug; der Beamte versichert aber eidlich, daß sich Ranst Richter genannt iiabc und dirsrrhalb wurde Ranst wegen Beilegung eines falschen Naiiicnü, gemäß der polizeilichen Strafverfügung, zu 3 Tagen Hast verurtneilt. — Der Schloffrrmeister Fried rich Jhleiiburg bestritt hartnäckig, gelegentlich seiner Anwesenheit aus „Hamburgs" in der Nacht zuin 7. Juni einen dein Restaura teur Krause gehörigen Kettenhund im Wcrthe von 20 M. gestohlen zu haben. Der gute Mann will überhaupt über den Verbleib des ViersüßlcrS kein „Stäubchen" wissen, während der Handarbeiter Fntzsche eidlich versicherte, daß er aus Veranlassung eines Dritte» den Hund in der Wcrkstätte J's geschlachtet habe rc. Herr Aintüanivalt Sachse hielt aut Grund der Beweisaufnahme die Anklage aufrecht und erkannte das Schöffengericht wegen Diebstahls auf 14 Tage Gefänaniß. — Die Fischhandlerin Henriette Dilhelmine Broda ist ganz außer sich, weil sie für fähig gehalten wird, in niuidcstenö 100 Füllen bei Verkäufen je ein Hundert- grmnmstück heimlich auf dic unrecht« Seite in die Waagschale pral- tizirt und auf diese Weise ihre Kundschaft geschädigt zu haben. Das Gericht überzeugte sich aber vollständig von dm betrügerischen Manipulationen und belegte die Dame in strafschärfender Rücksicht daraus, daß die B. sogar ihren minderjährigen Hauüburschen in das Gelieiinniß einzuiveihen versucht hatte, wegen Betrugs zu 2 Wochen Gefängnis, und 30 Nt. Geldstrafe evcnt. 6 weitere Tage Gefängnis;. — Landliklicht, dk» 28. I»l>. »enc» dcu S»i»U»aI>cii üinslav Heide a»! Diebs, LNafkammer ll. 0 Uhr HoupwtrhLiidluii» au» vber-iiiochwitz wegen schweren lind tinsachen iebiinlsi-!. »>I< »c»en den Hnndnrbeiter KettliebHäimcrt au» vberscklema wegen Dieb sbiblb. -,I0 gcncn eumiilane vcrcbcl. Grase geb. Lobe aus Kuvprid bei Löbau desgi. vz< »c»en ben Handarbciier gricbrich Heia» au» Weißer Hirsch de»»!. 10 siegen ben Kellner Friedrich Rodert Dohne ans Zauckcroda bei Dohle» wegen versuchter «ioth. Nicht :e. II-N gegen die DiichlerswiNwe Marie Hübel geb. kräh aus 2ah»a wegen Dirbsiabi». >2 gegen den Handarvenee Wilhelm Kecker au« vockwttz bet «tigern wegen DicbkiahlS. »e» Uhr «vri«»». Meteorolofttsthe «eodachtuna, der deulschen Seewarle tn Hamburg am 2ü. Juli um? cr«. üoxcnhagen . . Stockholm . . Havaranda . . r-t. Pclcrobnrg Moskau . . . S«.: : Paris .... München. . Seihrig . . . Berlin , . , Wie» .... vrrSlcni . . . I> 'kann. Rege». 2> Rachi» seiner Siege». Regen, kn Rbendo Donner. Rcgrn. Ilcbersschl der Witterung. Die Depression, welche gestern über der Nord see lag. in nc'ibrnwarlo nach Mitlclttvrwcgc» sortgcichrNlc». lieber Stordcrniiai- enroba Hai cn die Sirabicnic» atgcnommen und in Folge dessen sind auch die Kinde, weiche wein cnw ,Micher Richlnng loehen, überall wieder schwächer geworden. Dar Weiler isi über CenIralcnroM vorwiegend trübe, viclsach rcgncriich und im Allgemei nen ziemlich liihl. - Wasserstand der t»Ide und Moldau am 27. Juli. Bndweis — 8, Peng Z- 22, Pardubitz -j- 8, Melnik -s- 7 Leiimeeitz 1, Dresden — 82. — LEas,'erwärme der Elbe am 20. Juli: 16 Grad K. iwtnd. «»«««». iS 7ü0 möstig bedeckt 75., »8>V mübig bald bedeckt » « äst Si» mällig bedeckt 4,7 Z , . 7üü 80 Irisch i,aib bedeckt 7.^l 8>V schwach bedeckt >> . . 72» Sk- 880 lciser -;»» Regen') 42» s 777 80 schwach bedeckt chi»? 75.2 S>V mäßig dcdeckt»» 8 3 8>V lcllcr Zu, Siegen kialb bedeckt 4-r« ß 80 leicht -z-A> ^ 7^L 880 Iciscr Zu, Regen») st-ro Z ll) Stacht» etwa« Siegen. 4) Starker Tage-geschtätte. Deutsches Reich. Bei Stade gcriethen am letzten Sonntag Inns Arbeiter bei einer Kahnfahrt ans der Elbe inStrci t. Das Boot inm ins Schwanken, tenterte und sniiimtliche Insassen ertranken. Bier derselben sinv Familienväter »nd hinterlassen mehrere Kinder. 5. tcnti ei' c s B u » dcss el,! eßcnin Bi ünet) e n. Nach dem ickniiiltttehe Fahne» der Sckuitzciipcrciiie in bcr Fcstvalic aui actzißt worbcii, begann tarn Sonntags gegen 2 Uhr bas Fcst- diistct. Der Ehrenpräsident dcö 7. tratschen Bnnbcesclilcsicn, Prinz Ludwig von Bastern. begrüßte ble tenischen Schützen i» längcrcr Rebe. Er wteö taeans tzin, baß auch tie sahrhunbcrtc- langc seifahrcuhcit Deutlet lanbv ihr Gutes hatte, intem sic eben ben Wetteifer in Knust u»b WIsicnschait erregte und bie Nation zu stets »cncn 'A»sirc»au»gen aneiierte. Heute aber könne seber Bader ein guter Deutscher sein, ohne beshalb ble Eigenart unb S iammezstietze auigcbc» zu müssen. Als Prästbent des Deutsche» wonach SchlU.eiibunbc-,> bcgeüße er alle Schützen auS Nort- und Süb- beutschlaud alö Brister. Hieraus toastite IR. Sterling aus Gotha an, König Labwig II. Po»'Badern, Bildhauer Ferdinand Po» Miller aui Kaiser Wildelm. Beide Trinkiprüche wurde» stürmisch aeciamirt. l». Etuarb Kopp: Das Fesl, welches heute grteiert werde, ici c>» erhedcubcS 'Natiouaisesi. N!lt Stolz zähle er sieh zu den Gründern dcö deutschen SchNi-enbnntcS, der nun wieder- l-olt ähnliche Feste begehe, ohne daß der Enthusiasmus bei dem gciamniien Botte gelitten habe. Das geschehe krnst der Tl,at- saehc. daß jeder Schütze zwei Dinge in seinem Herzen trage, die Liebe zur Waste und zum Batcrlandc, unb weil tie Glulb dieser Liebe das junge deutsche Volk anieuerc. „Auch wir," iäbrl er iort, „glauben zur Theilnabme an diesem nationalen Feste nickst Laudgeri ch t. Die Entscheidung in dem Prozeß gegen! nur bcicchrigt, sondern auch verpflichtet zu sein. Ich will gewiß den Handelsmann 'Bär Iaked und Bold» ist bis zni» 2. 'Angnst keine Politik a» dieser Stelle ircide», aber ich möchte ev hier vertagt worden und kommen wir bei dem Sehlußrcfcratc aui die i auöiprechcn, t on welch ungeheurer Bedeutung es für den Friede» ! Ergebnisse der 'Beweisaufnahme nochmals daraus zurück. Strafkammer IV. Ter Prtt'akuö Friedlich Ernst Tlstelc In Zichachwitz vermal sich trotz nielriachcr schlimmer Er fahrungen' nickst soweit zu beherrschen, das Eigenst»», 'einer Mitmenschen iliianactasiet zu lassen, denn der schon zweimal wegen Diebstahl porbettratte Mann wurde neuer dings i» einer dringend verdächtige» Siiuatlo» bctrostc», dic seineBcrweisillig wegen ciniachen Diebstahls >»> wiederholten stücttaile vor das Landgericht zur Folge hatte. Am 14. Mai Eurovad und von welcher Betriediguiig eS für jeden Deutschen ist. daß das Bedüriniß, welches tie Völker von Dcutsch-Ocsterreteh und von Deutichland geschlossen, so sehr erstarkt unb getestigt ist, daß es iiiiiuiier zerrisse» werben kann; dafür bürgt uns aber auch etwas Besseres, alö Tinte, Papier und Siegel, dag Wort zweier Monarchen, welche selbst deutsche Männer sind. Laßt uns nun geloben a» dieser Stelle, niemals dieses Bündniß zu brechen, dao zwei Völker für immer aneinander knüpfen soll, i» . .. keiner Noth uns ic zu trennen und Gefahr." Gras Wolkemtei». dieses Jahres, Abento gegen io Uhr, erschien der Angeklagte, Ober-Schützemiicister von Tirol, schilderte in längerer Rede bie anscheinend um nch Eigneren zu kaufe», m dein ONiuzlafs'sche» > Fcindschatt, welche einst zwischen Tirol und Bayern bestanden. Eigarecngeichast und bcnlitzlc dort einen Moment, in welchem Baveni und Tiroler, tie sich gegenseitig bekämpften, seltn längst i« er sich unbeobachtet glaubic, um 20 Stück Elgarren aut die einem Grabe vermodert, ein Hügel wölbe sich über tönen, unb Seite zu vratticiren. Ais sieh T. entdeckt sab, ergrlst er die! längst ici die Bersöbnung zurTbat geworden. Der alte Groll sei Flucht, wurde aber alsbald ting'est gemacht und gestern! vergesse», jubelnd unb belubclt sclen die Tiroler heute elngezogen. lesn scincs Lengucnö unter Annahme mildernder Um-! ei» Beweis, daß Bayern nnd Tiroler Freunde seien. Auf tat siäntc z» «i Pienaten Eefängniß »nt 2 Iahicn Einen-!Bündnist der Bayern und Tiroler» aut die Einigkeit aller Veut- rcchlSvcrinst vcrnili cilt. - Ernst Emil Paul Richter, jehc» Stämine bringe er sein Hoch. Damit schloß die Reibe der ein 2>>jährigcs »nd ichsn über ein Blitzend mal vorbestraftes! offiziellen Toaste. — Ein so großartiger Festzug, wie der am Bürschchen, stielte neuerdings wieder drei hiesigen Buchbinder- Sonntag, Ist wohl noch aut keinem deutschen BunbeSschleßen meistern acgcnübcr den'Betrüger, indem er tieic nnier scknvintcl-! dagewcsen. Ein Glück für die Theilncbmer war es, daß daS hasten Aimaben zur !>cttt:veise» Ucherlasinng vonPapierabfällen>heiße 'Atzettcr doch einigermaßen nachgelassen hat; trotzdem bat in Werlhkii von Mk. I O'.i. Pik. 5.0ii und Bis,-!,.><> vewog. Fürj daö übrigens anSgczeichneie Münchner Fcstvirr tüchtig hec- dicsniai cnkgiiig rer junge Menich noch einer .'.llchthanSstrasc, den» tie 5?liackamiiicr belegte den rücksästigen'Bcirügcr nnier 'Annahme »iildernder Umstände »itt 2 Jahren Gcsängniß. Tie Lauhtverbantlittig gegen Friedrich EicmcnS Scebei unb den Baiiiintcriichmcr Ernst Born hier wegen BetruaS fiel a»S. — A m t s g e r i cli t 21 Fahre nitcn, noch Ll'aSig lind der schall e. ciiicccc c-slclli.L' „.ci I cc ic ->cciit)cc-cc. > , , ^ geüb. Juiiah-'iiii', geh. Ccinnidt, dem sich a!s Tritte im Bunde die! Pfund Hab. überlrosse». Schwere Steine, hatten ini»sc». Es giebt doch noch K rnstmens ch c n in nnserer zimperlichen Zeit. In Högeldors, Liez.-A. Rsttenlnirg, Iiol> der Bräuergehrlfc ckaver Senimclman» ans Jribacii bei Straubing vor Kurzem einen Schmicdcainbos von 488 Pfund mit einem Finger und später mit li t. Ein nettes Liebespaar erschien in dem ' einem Finger 45 alte Ziegelsteine, wovon ein Stein 12 Pfund wog, mibcstrasten Sattlergesellen Notzeit Ernst j demnach zusammen ein Gewicht von 5-40 Pfund. Er hat also den »mal wegen Tietzstalils bestraften Franziska! seinerzeit berühmten Hanns Steurer, welcher nur 375 oder 400 ... , Schmidt, dem sich a!s Dritte im Bunde die I Pfund Hali, ützcrtrosse». Schwere Steine, Amtzoie, Eisenstangen 50uÜ»ige Wittwe Louise Lindig beigeselite, vor dem Schöffengericht, und dcrgl. zu lieben ist Skimnclinanitts Freude. Ein Gewicht von Lindig ist zun ictzsi ahne ttmschweise geständig, seiner Stiesmiiiter, ^-75 Psnnd „cnnt er ein Kinderspiel. Aus seinen Reisen hatte der Produttenbändl! nn Ernestine Lindig ein Kapsinch und ein Seiiimelnumn bisher kein Glück. Bei einer Produktion in Jngol- Hemb aus dem Kos,er, sowie ans der Kommode eMn Ring ge Ztadt wurden ihm jähnmtiiche Esselten gestohlen. Das hat ihn vcr- stoblcn und diese Gegenstände seiner Tulcinea nnier B-ezng drosscn und er geht deshalb nicht mehr aus Reisen. Aber seine nähme auf den diebischen Erwerb übergeben z» haben. Letziere Leistungen stempeln ihn mit Neckst znm bäuerischen Herkules, muß zwar »geben, daß von ihr der Mnsotz der erwähnien In E i a u s ti> a i Hai sich der Bergina»» O. i» der Nähe seiner > Aachen bewirii worden lei, nicht aber den Verdacht der Hehlerei Wohnung selbst enileibi, indem er cine Dnnainiipatrone in den > von siel, » wälzen, mw dasselbe Vertbeidignng-sistd m schiä st das ^ Mund ge,leckt und entzündet hat. Bergleute fanden auf dein An- l dringend verdächtige Weibsbild bei einem anderen Punkte der An- i sahrwege seine Leiche mit zerschmcttcitrm Kopse. Er hinterläßt eine
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