Dresdner Nachrichten : 23.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-23
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- Dresdner Nachrichten : 23.03.1881
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Acht Lilben tolien l - Pigc. An serale sür die Montag« Nummer oder »achcinem Aemage dic Pell! zcile Ä Pigc. LL«rtn»»i»n L bi« IiIonM-vttruetNO 17, vis-L-vis ctom ILünj^I. 8o.lllo8s. /zngekfingens unlt fertig« 8tlvker«ien aut t anovas ola., leinene A veoken un«I oevkenetaftv, nocvw IcUnsIioiüsttli nusx;oi„iirto, R>I- N Lererlitv Vorrelvlifiungen llitsttaueleinen /.»1>cu Iwn, 8a,vwtt(-ii, »I UantlMelisrn etc. liir Itumlai lnul. » KlUdstA IMUffttlo I'ielsti». ul Paris. Der »Prozeß gegen die Journale, welche das PeteröbnrgcrAttentat vertheidigt, wurde veröffentlicht. Secontigne, Retacteur des „E itopen" wurde LrisÄoZen unä 25 Louvsrts, on^Iieoltss k'orrua.t, mit lfionogranunen <2 l-olicl,j!<o ltutstistiGon. veisoiiluiwoni, ! vorpaokt i» cinciu clcMntcu tuolcm, 1 Zlark. — >»8or ^ Loilinilurt I)08ivtit aus 212 voiscIfftRonou KIunOZilunmo». - « Lviilticitslrassc, ,1. KÖItlltt, 8oiii>wii8lia8öo-U,' vitrl Nüplllsr, I. » I> «> I« tt I> >« - bi « r » „ »««^ ^ r. 1 I, u «I s onffilwllst sciiro mit rllllivultzdion 1« t' k li tt ll ft ,» U tlt» » k» o p It l« i, k l»i k zu ff Monate Gcsängniß und 2000 Fr. Gelbstraie, Lcccour, Gerant Rr. 82. IlliUelNNg vom 22. März: varoineler noch Oskor'i'nioid, iiliaiiitrase I». tNbd« an.) 7ouMill.. seil gelter« n Mi».neitiegett. Tbkrinomc iogr. n. Sicanm.: I n, » !IN., incdr., Temp. lttgU .s,. hochjlr Temp. «u., " W. Nord Lst Pitnd. b,,d„i,. I riut" II ti ieit-ftc ^i»,tci ii. l»lftZ!,tc>> >V, iii1n^t r. zu !t Mo», und 201>U Fr., Pcslnicr, Ncd. dcö „Iuveral" zu «>lKammer. Aiontj.m iuteipeltiric üder die Berlolguna dH Jour- Mon. und 2«M)Hr., Bicclö, Gerant der „Revolution sociale" zu l uale der Intrattstgcnlcii. Die2^eratdu»>z i» nächste» Lo»»abe>id. «> Mon. und 2<»»> Hr., Ziochciort, 'iied. dco „Inkransiucaul"! ^oiit on. llulerdauö Giatiloue erklärte, dah die Boeren und Delpicrrc, Gerant zu >e luuo Fr. Geldslrase verurll-cilt. - lim Wesentliche» die anäedotcnen 2tctinssuns;en acccpliil Hallen. HVluvslchtcn für de» 22. ?^ärz: Zeitwelie aluklälend, vorwieäcnd trorfen, Stachtirost. ! Mittwoch, 23. März. lSeianlwoliUchcr Redaiceur sllr Plitttl^lfttö Emil Bicrc» i» Drcich » Der erste Vichtsirahl, der aus die küniliäe innere Politik dei- neuen Zaren fällt, wird daü Aitrnsscntdui» mit hoher Freude und stolzen Hoffnungen ersüllen. «llerandcr tll. stüht sich aui die russischen Bauern und daö Movkowlterthum; mögen die gebildeten und reichen Volksschichten, die Träger der europäische» Kultur, zulehen, wo sie dieibcn. DaS Zarenthumzwentet sich den Millionen von »Kauern zu, welche die ungeheuere Hauptmasse kcö russischen »Volkes auömachen und dem Zarcnthui» tür jede Erleichterung ihres Looscö besonders dankbar sind. Um die Bande zwischen Zarcnthum und Bauerniland noch scsier zu schlingen, ist beabsichtigt, in 22 Gouvernements, d. h. haupt sächlich i» den ärmeren und während der letzten Jahre von Mißernte» schwer heimgesuchtcn Gegenden die ic'oökauiözahlungcii, welche die 'Kauern für das bei Bbschassuug der ^cibeigenschait ivnen zucrthcilte Land zu entrichten habe», um 40-7<> Proc. zu verringern, was jährtich etwa Millionen Rubel auSmachcu wurde. Mehr noch: den Bauern soll im Allgemeine» »och Land zu temlcnigcu. weiches sie bei der Ablömng erhalten haben, gegeben, die Auswanderung der Bauern aus den ärmere» Gegenden in die reicheren soll befördert und das lästige Pass ivstem — wohlgemerkt nur für die Bauern! - abgeschabt werten. Soweit ließe sich gegen die Projekte nicht viel einwcndcn. denn eS ist bekannt, daß selbst In den fruchtbaren Gebiete» die Land- antheile oft nicht binreichcn, die aus tcuiclbcn wohnenden Familien zu ernähre», Im größten Thcile von Rußland aber sind dieselben durchaus unzulänglich. Das Merkwürdigste »n diesem Plane Ist ictoch, daß derselbe gegen die gebilteicien und reicheren Klassen der Bevölkerung, gegen die Kapitallnen, Kaulleute und Literaten gerichtet Ist, well diese sämmtlich vom Geiste des Nihilismus asstzlrt und unzufrieden sein sollen. Und damit diese Klasse» der Bevölkerung erkennen, daß »ach wie vor nur der Zar herrscht, sollen die ans die obigen Projekte bezüglichen Ukase vom Kaiser allein auögehcst. Noch deutlicher tritt diese Tendenz hervor, wenn sich die Meldung von der Verlegung der Residenz des Zaren von Petersburg nach Moskau bestätigte. Die Gründung Peteröburg'S auf den Sümpfen der Nepoa, die viele Millionen verschlingenden Bauten, daö Eilira»,men von Hunderltausenden vonRostpiählen bebusö Gewinnung eines einigermaßen festen Untergrundes war bekanntlich ein origineller Einsall jenes Tyrannen Peter, den man, verschwenderisch genug, den Großen nennt. Ihn leitete allerdings bei diesem Geivaltaktc, dem »Alles: Klima, Botcu- beschaffcnheit, Geschichte, Volkönclguug und Geldlosten wicer- sprachen, ein ideales Strebe». Die neue Hauptstadt des Zaren reiches sollte gleichsam el» nach dem europäische» Westen hin offenes, in die russische »Karbarciimaucr geschlagenes Fenster scin. Am Finnischen Meerbusen, nahe den dcnlschcn Dstsceproviiizc» gelegen, unfern des mit den größten Seeschiffen erreichbaren Haiens von Kronstadt, sollte die den Ramen dcS Zaren Pctcr tragende neue Hauptstadt Rußlands eine leichtere Verbindung desselben mit der Kultur des »Westens ermöglichen, als das tief im Biniiciilande. »Asien weit näher gelegene, rings von Altrusscn umgebene, vom Westen nur schwer erreichbare „heilige" Moskau. Man muß sich erinnern, daß die Verlegung der Residenz nach St. Petersburg den Zeitpunkt bezeichnet hatte, da Rußland in die Reibe der europäische» Staaten cintrat. DaS europäische Rußland soll nun ktinjenigen wieder »Platz »rachen, welches durch den in Moskau herrschenden, der westlichen Kultur abgeneigten Geist vertreten Ist. Man weiß, daß nirgends der Glaube an die slavische Mission Rußlands und die »Anhänglichkeit an daö Zarenthum so fest steht, als in dem alten Moskau. DaS Zaren» thum zieht sich wieder an die Urquelle seiner Macht zurück, es wendet sich von den europäisieren, höheren und mittleren Schich ten der russischen Geselstchalt, tn welchen die revolutionären Ideen sich auSgcdrcitet haben. Den gebildeten Nihilisten durch daS ungebildeteVaucriithum den Untergang zu bereiten — das schält sich als der Kern der „»Reformen" des neuen Zaren heraus. Von einer Verfassung ist jetzt weniger denn jemals die Rede, lieber die Ausführbarkeit jene» Planes kann man getbetlter Meinung sein. Volle Unter stützung verdient hingegen daS Streben, den Beamtenstand von unzuverlässige» Elemcntcn.zu säubern. Der Poiizcipräscki von Petersburg, geodoroff, und der Ingenieur der Stablpolizel, MrawinSkI, müssen springen, da sic bei der Unterirdischen Unter suchung deö HauicS an der kleinen Gartcnstraße, von wo au» die später entdeckte Mine au-gtn-, nicht» Verdächtiges gefunden haben. Diese Strenge wird einen guten Eindruck machen, da man biöber die hohen Bcansten schonte. Originell Ist daS Ver fahren von LoriS Mclikoff, der dieser Tage sämmtliche Geheim polizisten zu sich bcschied und mittlerweile bei allen Haussuchungen vornehmen ließ, die überraschende »Resultate zu Tage förderten. Im deutschen Reichstag lebt alle Tage die Frage aui: haben die Schutzzölle der deutschen Industrie genützt oder mehr gejcha- dett Eine Antwort mit bloßem Ja oder Nein läßt sich unmög lich ertbcilen. E-S'ist »mzwcifclvaft. daß eine ganze Reibe von Industrie», die unter dem Frcll'andelSsystcm dem sicheren Unter gang entgcgenwanktcn. durch die Schutzzölle gerettet, wieder lebensfähig gemacht, gekrästlgt. ermuthigt oder zu größerer »Klüthe gebracht wurde». Andere Industrien hat man durch Besteuerung der Rohprodukte oder Halbfabrikate in eine schwierigere Lage gebracht, als sie zuvor waren und Ihne» die Konkurrenz »ilt kcm Auölante erschwert. Daß der neurZolltarls mehrfacher Verbesserung fähig und re» «»»schelten» offrnbarer Uebcreii ungen und Widersprüche be» bfirfttg sei. leugnet kein Mensch. Im seoßen Ganzen wor aber die »Abwendung von dem Frcihandclösysiem nicht nur ein »Akt der Noch- webr und Sclbsterhaltung, sonder» auch ein erster Schritt zur wirst schastiichcn Besserung, dessen Segen freilich erst dann völlig ciiiireic» kann, wenn der zwcitcSchrilt: Einstlhrniig der Doppel Währung nicht zu lange auf sich warte» läßt. Um so mehr sollte daö Reich aber eie lebenskräftige» Industrien dcö »Vaterlandes mit weiteren Steucrexpcrimcntcn verschonen. Wie eine der blühendsten Industrie», die des Tabaks, durch fortgesetztes Blutc»- lassc» dem »Verstechen nahe kommt, ist oit schon erörtert. Eine gleiche Gefahr droht dem »Kraucrcigcwc>bc durch die »Verdoppe lung der Bicrsicucr. Windthorst'S verständige Mahnung: noch einige Zeit abznwartcn. wie die neuen Zölle wirken und keine neuen Steuern zu bewillige», kenuzeichnct die nugcnblicllichc Sachlage vollständig. Nu» hat der Reichskanzler persönlich den 2 neuen Stcuer- cntwürlen: »Vier, Quittung- und Wchrslcucr, eine gcmciinamc Denkschrift bcigcingt, welche sich in enthusiastischen »Ausdrücken über die Vorzüge der indirekten Steuern ergeht. Dieselben Wendungen finden sich beinahe wörtlich in diesem Dokument, wie sic der Kanzler seit Jahren in den »Parlamenten gebraucht hat, um seine Vorliebe für das indirekte Steuersystem den wider strebenden »Parteien schmackhaft zu machen. Ausfallen erregt der schroffe Widerspruch, in den sich die Denkschrift zu den Molise» ded neuen preußischen KapitalstcuerentwursS des Flnanzminisicrö Herrn Bitter setzt. So viel Lob und Licht in diesem Entwurf aut die bestehenden direkten Steuern fällt, so viel Tadel nnd Schatten wirst der Reichskanzler aui dieselben. Er findet in der Denkschrift kaum Worte genug, um sic vor der öffentliche» Mei nung hcrabziisetzcn. Und doch ertstirt ein sehr großer Unterschied zwischen den einzelnen indirekten Steuern. Die Gründe, welche für Indirekte Stenern vorgebracht werden, daß sie srciwlliig über nommen werten und nicht zmn Bewußtsein kommen, passen nicht ans Brod, Fleisch und Salz. Jeder, der sich dci Kraft und Ge sundheit erhalten will, bedarf diele Artikel täglich. Der Exekutor zwingt Ibn freilich nicht dazu, aber der Hunger, der ein schlii» inerer Exekutor Ist. Wenn Bismarck erzählt, daß in Druischlanb tO, in England 20, jin Frankreich gar 4N M. jährlich an Indi rekten »Abgaben aus den Kopf der Bevölkerung kommen, so be weisen solche einzeln hcrausgcgriffene Ziffern gar Nichts. Man muß daneben noch de» Grad des Wohlstandes der verschiedenen Bevölkerungen berücksichtige», die sie befähigt, höhere oder nie dere Sicnern zu erschwingen: ferner, daß der Deutsche jährlich 5, dcr Engländer in, der Franzose 25 SN. auszubringcn bat, um die Staatsschulden zu verzinsen: endlich daß BiSmarck unterläßt, auch die dircllten Slaatöstcucrn der verschiedenen Länder zu ver gleichen. Freilich hätte sich da ergebe», baß der Franzose pro Kops II, der Deutsche nur«» SN. au direkten Staatsstcuern a»s- bringt. Frankreich ist eben ein weit reicheres, viel stenerkrästigc. reS Land alS Deutschland. Ein gemischtes Stciierjvsicm, daS direkte wie indirekte Abgaben in entsprechendem Verhältnis; kennt, dürfte tc» .deutschen Zuständen am Meisten entsprechen. Nachdem BiSmarck die indirekten Steuern, die jeder Deutsche aufzubrlngen dal, um 2 SN. pro Kops erhöht hat. ist eS wobt an der Zeit, uns etwas Ruhe zu gönnen, um unö von den Stra pazen res bisherige» Wegs zu erholen. »Vemerkenswerth ist die Beflissenheit, mft tcr Gambctta jetzt den Fürsten BiSmarck kopirt, indcm er kessen Gedanken: die Eiusührimg einer staatlichen Arbcitcr-tlnsall-Versichernng, den Franzosen als soziales HiliSmittcl zur Besserung der Lage dcr ar beitenden Klasse empfiehlt. DaS geschah in seiner neuen Eä- sarenreke, worin er mir von seiner geschätzten »Person und seinen Entwnricn, seiner Energie und »Ausdauer fabelt und auch sonst de» Handcisbcslisscne» Saud i» die Augen streut. Berlin. Der Kronprinz ist Nachmittags mittels Ertra- zugeS nach »Petersburg abgereist. »Paris. Gut liiitcirichtcte Personen ballen die Differenz zwischen Gambctta und Grcvy zu stet, um cinc Beilegung noch zu erwarten. Dcr Sieg Gambctta'S ist wahrscheinlich. »Paris. Die Mehrheit der Minister krach sich für »Neu tralität tcs Kabinetö in der Listenwahlirage auö. Dcr bezüg liche »Beschluß wurde Grcvy »Vormittags im Mtuisterrathe mit- getvcilt. In tcr Kommission wird Ferry morgen eine ent sprechende Erklärung abgcbcn. »Paris. Die »Nachricht. daß das in Dünkirchen angckom- meue Schilf „Eoralic" Qrsiniboinbcu mit der Bestimmung nach »Petersburg an Bord gehabt habe, wird von der „Agcuce Hakaö" sür unbegründet erklärt. »Madrid. In einem »Palais dcS Herzogs von Qffuna ist eine Bombe mit unangczündcter Lunte gesunden und an die »Polizei abgcliciert worden. »Petersburg. Die Stelle, wo dcr Zar fiel, wird um gittert und ein SNarmor-Maiisolcnm, provisorisch indeß eine Holzkapclle crriclitct. Aui Wassilioslrow ist ei» Nihilistcnschlups- winkcl entdeckt worden. Belgrad. Die Skuptschinanahm die Eiscnbahnkonvcntio» an. London »Nach einem Telegramm auö »Newcauic hätten die »Kocrn alle von den Engländern gestellten »Bedingungen an- gcnommcn, mit »Ausnahme derjenige», die »Waffe» nicterzulcgen. In dem Lager ber»Koern befänden sich viele Kranke. »Mit Rück sicht aui de» am 21. zu Ende gegangenen Waffeistlillstanv seien alle englischen Truppen zum eventuellen »Vormarsch bereit gewesen; am Abens habe in Newcastle ras Gerücht von einer »Verlängerung dcö Waffenstillstandes am >4 Tage verlautet. London. Wie jetzt erst des »Näheren bekannt wird, stieß dcr Wage» der Herzogin vo» Eonnaught, alä dieselbe am vorigen Sonnabend von einer Srazierfai rt nach BagSdot Park zurück- kevrie, in Folac Sehcnwcrteno derPcrde mit einemBäckcrwagen zusammen. Die Herzogin und ihre »Begleiterin wurden aus dem Wagen geworfen, haben aber keinerlei »Verletzungen erlitten. London. Eine 48tägige »Verlängerung der »Waffenruhe mit den Boeru ist hcrbcigeiührt, der voraussichtlich eine zwei monatliche Verlängerung folgt, um der königlichen Kommission Zeit zu lassen, zusammcnzutrelcn. Berliner Börse. Die Stimmung war heute entschieden vertrauensvoller: cö sanken nicht nur umfängliche Dcckungbkäme, sondern auch ansehnliche Meinungökäuse statt. Die Eourie zogen infolge Hessen an und die ziemlich feste Haltung hielt d!S zum Schluß aus. Creditacticn. in denen bedeutende Umsätze stattkanden, setzte t Mk. unter gestrigem Schluß ein und schloffen 4 Mk. besser als gestern Franzosen 2, Lombarden Ist- Mark höher. Für »Bahnen gab sich etwas mehr Interesse kund alS seither, dagegen biicdcn »Prioritäten vernachlässigt. Fonds scbr fest, wenn auch ohne erheblichen Verkehr. »Banken noch recht gcschästSloö. DiScontogesellschakt Proc. höher. Sachs. »Bank wurde l »Proc. höher aebandeit. Für Bergwerke zeigte sich An fangs etwas mehr Interesse; die leitenden MLNtaupapicre setzten höher ein, konnten sich aber nicht behaupten. Industrien batten noch unter dem Druck tcr letzten Tage zu leide»: so mußten Zimmcrmann und Solbrig je M/«Proccnt, Schönhcrr 2Proccnt abgcbcn. Neueste Tcitstrirmme der „DrrSSuer Rachr." v. 22. März. Berlin. Kaiser- Geburtdtag ist, obgleich die Feier durch daö schreckliche Petersburger Ercigniß ihrcn heitere» Charakter verlöre» hatte, hier icstlich begangen worden. Die Straßen prangten im Flaggcnschimick, Schule» und Vereine hielten Festakte ab und die Mitglieder dcö Reichstags vereinigten sich Nachmittags 4 Uhr zu einem Festmahle im Kaiserhofe. Dcr Kaiser hatte diesmal taraut verzichtet, die persönlichen Glückwünsche zum Gebuttötaae In der sonst üblichen und ausgedehnten Weise ent- gegenzunchmen. Die Gratulationen beschränkten sich daher aus die kgt. Familie. Die von auSwärkö eingetroffcnen iürsllichen Bcsucher wurden »AbcntS vom Kaiser zur »Beglückwünschung im Palais u»Icr lM^intc» empfangen. Zn 5 Ubr waren die hier wellenden und Gesandte» zum Diner in daS PalalS dcv Die ersten Glüclwümche erhielt dcr Kaiser Daran schloffen sich die Gratula tionen der MstWWrer dcr kal. Familie. Um !2 empfing dcr Kaiser die Deputationen dcr Kaiser »Alexander-Grenadiere, tcr Kaiser »Nlkoians-Kürasffrcn und dcr Kaiser Alexander-Ulanen, welche sich Abends zu den »Bcisetzungöfeieriichkcilcn nach »Petersburg be gaben. Dann überbrachlc Major Taysen im Aufträge tcs Grasen Motlkc daS Schttißhcft des GencralstabSwerkes über den 1870,71er Feldzug. Das Denkmal Frudrlchö beS Großen, vi^-ä-vi» vom kaiscrl. »Palais, war mit einer prächtige» Pfianzcn- dekoration umgeben. Abends waren viele Gebäude Illumintrt.! Vo» den verschiedenen »Vercinssestlichkeitc» sei nur erwähnt, daß die Stubirenbcn ruff. Nationalität eine Feier abhleitcn, webe!:! „Die weltgeschichtliche »Bedeutung der Freundschaft der Kaiser j Alcranker und Wtlbclm" daö Thema der Festrede bildete.! - »Bei dem Reichstage Ist ein Antrag betr. eines billigeren und! rascheren Bezugs der Depeschen sür Witterungöbcrlchte zum praktischen Gebrauche der Landwirtbschast und Industrie im Reiche cingebracht worben. - Betreffs der »Verbandiungcn über den deutsch-österreichischen Handelsvertrag wird offiziös! versichert, daß seitens tcr österreichischen Kommissare bestimmte § Tarisiosltionen rc. In Vorschlag gebracht worden seien, während andererseits behauptet wurde, daß sie nur eine Pro longation de- zur Zeit gllttgen Meikbegünstigungö Vertrages, erstreben sollten. > Lokales unk» Sächsisches. - Wegen ersolgien »Ablebens I. M. der vcrwlttw. Königin Karoline »Amalie von Dänemark wird am hiesigen königlichen Hofe die Trauer aus drei Wochen vom 21. März biö mit 10. April angelegt. — Am gcsirtgcn 84jährlgen Geburtstage Sr.Maj. dcS deuisä' en Kaisers hatten alle königlichen unk öffentlichen Gebäude, soirie auch cinc »Anzahl Prlbatgcbäuke Flaggenschmuck angelegt, i» den ersten Morgenstunden zog eine Militärrcpcllle durch die Stadt und ward von der Kapelle dcö 2. Grcnadier- ReglmcntS vor der Wohnung des kgl. prcuß. Gesandten eine Morgcnmusik gespielt. Dlc Wachmannichatten trugen den »paradc- anzug, die Mannschaitcn tc» Helm und die Qifizlcre die große Dlenstunfform; die einzelnen EorpS der letzteren hielten in ihren EasinoS FcstdincrS ab. »Außer dem im Saale der Harmcnie vom Ralb der Stadt veranlaßten Fcstdincr begingen auch u. A. der „Com'ervative Verein", der „Deutsche Reichsvercin" und die Polytechniker de» Tag i» festlicher Weile. »Am »Vormittag ver fügten slä» die Spitze» tcr Staats- und städtischen Behörde» zur Beglückwünschung zu dem königl. prcuß. Gesandten Graten Dön hoff. »Abends waren die Hauptplätze tcr Stabt icstlich erleuchtet. — Da der Kgl. Gesandte Herr von N osl > tz - »W a I l w i tz in Berlin durch seine Geiundheit aenöthkgt ist, mehrere Wochen Im warme» Süden zuzubringcn, ist tcr Geh.Lkgatiouvrath von »Watzdorf nach »Berlin gesendet worden, um iür dlc Dauer tcr »Abwesenheit dcS Herrn von »Neslitz der sächsischen Gesandtschaft vormslchcn und zugleich an den »Arbestcn deö BuntcsraihS tvell- zunchmcn. Herr von Nostitz hatte seine »Beurlaubung bis babin verschoben, wo der»BundeSrath die volköwlrthschastsichen »Vorlagen bis zu einem gewissen Abschluß gebracht batte. -- Geh. Pvstsckrctalr und Kalkulator Web lack hier ward zum Postrath ernannt. — Unter den Qrden, die dem in Gott ruhenden Kaiser »Alexander II. bei dem Lcichenbegängniß vorgctragen wurden, befand sich auch der Köuial. sächs. der N au tcnkron c, und zwar das Großkrcuz derselben. — In Begleitung des Hauptmanns Frhr. von Qkr besuchte Se. K. Hoheit »Prinz Friedrich »August gestern daS Körner muse um und verweilte daselbst mit großem Iistercsse bis nach 2 Uhr. Herr Dir. 1)r. Peschcl balle die Ehre, die geschichtlich, literarisch und künstlerisch bcdenlsamen Sammlungen in unserem Körner-Schiller Hanse Sr. K. Hoheit verzeigcn und erklären zu können. — Mit dem gestrigen Morgciimge ging zum Geburtstage S. M. dcS Kaisers Wilhelm nach Berlin ein herrliches Roscn- Bouguet ab, welches eine hier lebende preußische Gräfin bei rem Kunstgärtncr Doflieicr-mt Rübker batte binden lassen. 8« bestand anS lauter lanasticiigcii tuttcntcn Roten in allen Farben, weiß, gelb, roll' bis bunkelpurpm und wird in »Berlin gewiß Zeugniü von dem bohen Stande dcr Dresdner Knnstgartnercl und Aindekmfft abieae». - Gestein »Nachmittag ist dcr 2' 2 Jahre alte Knabe de- Restaurateurs Kranke von der elterlichen »Wohnung, An dcr Krcuzkirchc 7. entlause» Dcrsclde ist blond und war mit braunem Paletot und wcißcr Schürze bekleidet. - Das S 0 mmcric m estcr im hiesigen Kunstgewerbe. Museum beginnt am 25. April; die Ausnahme der Schüler fin det am 22. und 22. »April c. statt. ' - Da der Bau der Piere ebahueu tn Neu-rmt> Altstadt nun bald beginnt, wurden gestern die An«rtduu«u v«, vettern aus dem Postpia,e rntgegrngeuommr» Wohl rov E
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