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Dresdner Nachrichten : 04.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1882
- Monat1882-03
- Tag1882-03-04
- Monat1882-03
- Jahr1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1882
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»» ebolt und >le untere ng ivobl ,e Dialo- Nädchrns ch »U Ad ükssin mit erHaupl- vird nach kaffenbuch rin Tkeil rhebender Ekert in Aartofirl- Hrise in ir Anzahl iend fand ar, beson- ollständig ttvoch ein die Höhe, n, stürzte örper auf ein leicht- ib gebüßt, einer der nd Groß- ,nbt. nwnlmcn, r für zeil- irchlws in eigesetzten v geöfinel cknng der nPott - Frau deü n Knaben f jemand riiSivettbe wurde n>ar von d glaubte Wald- nnrichsort länzenden pten, das und staiil Diebstahl 4 ließ! Neiße» abr seiner lfaktur zu dem noch eentag ge- im «aale er Gör - crstag ein icn. Zum riß zu be- olltcn mit Prieborn zirte herr- bci dem nai»» nur 'cm Gcld- nr offenen Hiervon ter streckte utc aus, Lchwieger- gebörige »terc lies, r M M. erkannte Ernestine iliain und 'inerFran genansia t grase ver- rltnisse ui Teeei» der lirkundei.- »nicr vei- ncn und cttcl nur r erbaiteu holen und er Haupl- sie Schrift ine 'Ncctze nicht und che Hanv- ß geiübut. (alne alter itbogravi', ur wemge sigenllmin chen Ver- itzc herum lnomcntan ikiiinbnrcü sulmverks- n I Mark >n Wertste ntwcndetc e Peitsche, ler Auge- lBcoiiaten er Polizci- r, ein von schon vor- Decciuber sten Vor- l> beabsich- chdem sili, ierkänfcrin ht gestellt 'zeitig ein , trotz der auf die irden Ver dicke doch üe Hunde, dem betr. sta". Dic gen Leug- ndluiigakgctt »ncs Mlliler -U ,» Perlt,, Nlir aeaen ,1 ZwkMotkil >ve«e» "Nu: Euch we«e'i ie»1il,e «r«c„ >, 'Priviu- Hlil'n. öe„ und iörpei- IId»N'«ciI I» euv'-o. N„pt > VrieetNa«- v«. ur, Metereolozis«» »»»»»cht»««» , «e»w,»» ln »ms. Mörz um « Mi«, 74» 7LO 7bi» ' — «NI . »«»lau «0 UNO «rv «tu». müßig leicht miigig letler gu, let»t ichwaL '»übig Uttvach ta,wa« schwach ietch« jchwach «,«»»» bedeckt b-d»rkl maltenlo» bedeckl »ollt«'.» »-de«") wolknlo« lieilrr wolkig h-ldb«deck»>> wollt« wollt« > -»- » g » Me st er,, Regettickmuer. L) Stacht» Sch„cefaU. !>' Western Siege,,. Uederltcht der Wlllernng. Das gestern crwüiinic Mint»»,,,, ist sehr lang sam iiordoftwüllS »ach Gllblwottland fmlgelchrtllc», mngelicn von stetlenwctle stür mischer Lililbkwegung »nd regne,tjchcm Weller, -vei warme,», trübem und z„ Siledcx schlüge» grneiglem, »ur im Lüden iheiiwetse l,«iler«>» Weller sind über ilentral- Sueopa südliche und lüdweliltche Winde wieder vorherrschend geworden, dle auf der Aestliülsie milßig bi» ftart, st'nst nur sügoach auflreleu. dim Lkagerrak dagegen wehe» bet yrostwelter und Schneegellüber stürniitchc nördliche und östliche Winde. In Tenischland ist im Norde» die Temperatur gestiegen, tm Südwestcn gesunken. Die strenge »litt« Uber dem mtttlere» und nördliche» ostseegebitle dauert fort. «i»h»h- »n Lretlden. 3 Marz, Mittags? 1» Een't.'unter 0- TageSgeschichte. Deutsche» Sketch. Eiir neuer Beweis, rvie das Sprichwort von dem großen Spitzbuden wegen Taschendieb st a l, immer noch jutrisst. Der lü zu zwei Jahren (Nesüm in Berlin und zweijäkrigem Estnierlust verurtl,eilte russische ^ ttrst Er i st o w ist in Folge deS von seinem Bertheidigcr sür ihn eingelegten Gnaden gesuches, dein ein Attest des Gefiingnisiarzteü über einen höchst an gegriffenen Körperzustand des Vcrurtheiltcu beigcsiigt war, dahin begnadigt worden, daß die ihr» noch zu verbüßende Gefängnißstrase unter Bestehenbleiben des Ehrverlustes erlassen worden ist. Dem zufolge ist er noch am Sonntag aus Plöbensee entlassen und dem Polizei-Präsidium zur weiteren Veranlassung überwiesen worden, letztere Behörde hat den Begnadigten aus den Ländern deü deut sche» Reiches ausgewiesen. Eristvw begiebt sich über Moskau nach dein Kaukasus, wo er aus dem Familiengutc der Eristow'S während der folgenden Jahre verweilen wird. Uebrigenü ist die Begnadi gung des Eristow keine vollständige, vielmehr ist er auü dem Ge- längniß mit der Androhung entlassen, daß, falls er sich jemals wieder in Preußen blicken lügt, er zur Verbüßung deS Restes der Strafe eingezogen werden würde. Abermals ein u n s chuldig N . rn rth e i i t e r! In Elber feld wurde am 5. Juni 1880 vom Schwurgericht der damals li2 Fahre alte Tagelöhner Julius ^iickenstaus aus Mettmann schuldig besunde», im Oktober 1877 den Polizeisergeanleu Weylep» in Mettmann getödtet zu haben und dieserstalb zu 12 Fahren Zucht haus und 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Der Vcrmtheilte ver büßte seither diese Strasc im Zucht stau je zu Weiden. Inzwischen ist der dringende Verdacht der Thäterschast auf einen Ändere», nämlich auf einen vor etwa Monaten mit Frau und Kindern nach Amerika ansgcivanderten Maschinisten gefallen, welcher die Tliat vor seiner Auswanderung seinem in Muß wohnenden Schwager bekannt hat. Die Untersuchung ist deshalb wieder ausgenommen worden und hat zu dem Ergebnis, geführt, daß der re. LückenhanS aus dem Zuchthause entlassen worden ist. Entschädigung? Oesterreich. Vor dem Bezirksgericht Alsergrund kam die Skandnlaffaire, welche in legier Zeit im Wiener Geineiiide- rathe Anlaß zu so heftigen Anftriiten gegeben hatte, zur Verhand lung, und zwar durch die Ehrenbeleidigungsklage, welche die Ge- ineinderäthe und Ingenieure v. Goldschmidt und v. Gunesch gegen den Advokaten 1)r. Lueger eingebrncht haben, weil er sie sowohl in einer Versammlung des Vereins „Eintracht" als auch in einer Ge meinden athssitzung beschuldigt hatte, daß sie von dem englischen Ingenieur Fogertn zu Gunsten des von demselben im Handels ministerium und im Genieinderathe eingcbrachten Wiener Stadtbahn- vrojekteö bestochen worden seien. Bei dem großen Aussehen, welches die>e Affaire hervorgerufen hat, und der ^iianimiig, mit welcher man den Ausgang derselben erwartet, ist es begreiflich, daß der Zusckauerraum dicht gefüllt war. In W i e n hat auf dem Eentralsriedbose die Erhnmirung deü Leichnams der am Avril 1878 ermordeten Katharina Ballough stattgefunden. In dem Leichnam sucht man bekanntlich die Spuren der Blausäure, welche de» Tod der Ermordeten »ach den Angaben des jungen Ferdinand Waschaner lierbcigeführt haben soll. An den Ehemikern ist es nunmehr, mitgenommene Lcicheiirestc zu untersuchen. Von den Kaufleuten in Wien ist bereits heute auf das Kilo Kaffee ein Aufschlag von M dis -lo Kreuzer erhoben worden, was bei den geringen Sorten einer Verthenernng um 00—70 Proe. gleichkommt. Und da hatte Leo Tbim die Kühnheit, zu sagen, eS tnuc ibm das Herz wehe, wenn er sehe, wie der arme Arbeiter, die arme Näherin durch eine Steuer so gedrückt werde, wie ihm das Herz wehe thue, wenn ein Bauer von Haus und-Hof gejagt werde. Ein Korrespondent theiit folgende Episode auS der Reise des FML. Baron Iovanovic nach Trebinje mit: Im Kloster Duzi empfing der Prior Melentije den Kommandircnden. Bei der Be grüßung »ahm Jovanovic Veranlassung, darauf hinznweiseii, daß sich viele Insurgenten an ihn gewendet haben mit der Bitte, ob nicht die straflose Rückkehr nach Nicderlegnng der Waffen in die Hcimath gestattet wäre. Jovanovic entgegnete, daß er keine Amnestie zusichere. Er habe die 'Aufgabe, den Aufstand zu unter drücken, er verlange bedingungslose Unterwerfung. Unter den Türken habe man diese Manöver genug probirt, alle Augenblicke sei ein Aufstand auSgebrochcn, dem Amnestie folgte. Wir seien jedoch Oesterreicher und da seien die abgebrauchten orientalischen Prak tiken umsonst. Aus den insurgirten Gegenden im Süden sind aber mals günstige Nachrichten über recht crsolgreicbc Gefechte einge- ttoffen. Die Morinje-Planina wurde nach heftigem Widerstande von den Oesterreichern während eines starken Schneestnrmes erobert und der wichtige Flecken Ulok beseht. Der Feldmarschall Fouanovies tclcgraphirt: ,.Beg Jazic, der Hauptauswiegler bei dem s. Z. stntt- gchabten Angnff aus den Gendarmeriepostcn bei Ulot, wurde ge fangen und nach Ncvestnje gebracht. Die Stärke der Fnsurgenlen betrug 800 bis lOllO Mann. Tungns kommandirtc MO E husten, Omer Cucic 350 Türken, Cekulic eine gemischte Ahtheiluiig von 200, Kurtovic eine solche von 200—300 Mann. Tungns soll mit seiner Familie nach Montenegro geflohen sein. Das Benehme», die ^pfcrwilligkeit, Tapferkeit und Ausdauer der Truppen ist im höchsten Made lobenswert!). Die Kohlcnarbeiter in der ganzen Pils e n e r ('irgend streiken, etwa 1000 Mann. Militär ist ausgebolen. Die Bezahlung der Bergleute ist allerdings sehr erbärmlich. Spanien. König Alfonso wurde am 26. Februar ans der Jagd von einem stattlichen Eber angcfallcn, der das Pferd deS Königs an der Brust mit seinen Hanzühncn verwundete. Der König stieg vom Pferde und griff den Eber mit seinem Jagdmesser an: der (2ber schickte sich zur Gegenwehr an, als der König dem Eber sein Messer in den Leib stieß und ihn todt niedcrsttecktc. Italien. Garibaldi reist am 28. März von 'Neapel nach Palermo, um dort der Säcnlar - Feier der sizilianischen Vesper zu prüsidircn. Rustland. Ans Baku wird ein Seitenstück zur Verschleu derung von Kronland in Ufa mitgelheilt. Ein Bauer erklärte, er wolle ein ihm gehöriges Stück Land von 1200 Derüjatinen ans dcr Halbinsel Apscheran verkaufen und erhielt auch vom Dirigenten der Baku'schcn Rcichsdoinüncii, Ssokolinöky, und dem Bevollmächtigten der Krone daselbst, Lukaschewitsch, die Bescheinigung, das Land gehöre ihm, dem Bauer. Das Land wurde denn auch verkauft und Lukaschewitsch erstand ein bedeutendes Stück, das er sofort zu Geld machte. 'Nachträglich hat sich nun erwiesen, daß das Land Kron- eiacnthuiu war und wegen seiner reichen Petrolenmgucllcn einen Werth von mehreren Millionen Rubel repräsentirt. Uebrigenü spricht man davon, daß in allernächster Zeit neue Untersuchungen gegen sehr hochgestellte Personen zu erwarten seien und man nennt bereits den Nomen eines frittieren Generalgouverncurs von Ost- Sibirien. der im dringenden Verdacht großer Untcrschleife stehen soll. — Die zur Verminderung der Trunksucht nicdergesehtc Kommission hatte seiner Zeit den Beschluß gefaßt, die Zahl der Trinkanstaitcn im ganzen Reiche zn reduciren. Bisher fiel auf dem flachen Laiwe eine Schenke auf 377 Einwohner, in den Städten dagegen auf 80 Personen. Von nun an soll das Verhältnis) ein anderes werden: auf dem Lande darf nur eine Trinkanstalt sür 1000, und in den Städten für je 500 Personen existiren. England, vr. Carver, der bekannte amerikanische Meister schütze, hat ain Donnerstag in England einen Einsatz von 2000 Pfd. Sterling verloren. Es galt, von 100 Tauben 75 bis zu einer Flug höhe von 30 Ellen zu tödten: Carver tras dloS 72. In Northcnnpton wurde bei der anderweiten Wahl Bradlaugh mit 3798 Stimmen zum Parlamentsdeputirten wiedernewählt. Ter konservative Gegenkandidat Eorbctt erhielt 3687 Stimmen. Irland. Ein gräßlicher Agrarmord wurde am vorigen Freitag Abend in Bnlltndrehid verübt. Eine Anzahl vermummter Männer drang in daö HnuS eineS Pächters Namens Freeli,, schleppte besten Sohn auü dein Bette und schoß ihn auf der Straße nieder. Das einzige denkbare Motiv dieses Verbrechens ist, wie man glaubt, daß der Vater deS Getödteten seinen Pachtzins ent- richtet hatte. Amerika. Das Eomitee des Kongresses, welches mit der Prüfung der Ausgaben sür Präsident Garfield' s Krankheit beauftragt ist, hat de» Aerzten und Pflegern folgende Beträge be willigt : 1)r. Biiß 25,000, I)r. Agnew 15,000, 1),-. Hainitton 15,000, !>>'. Renburn 10,000, I)r. Bonnion 10,000, Fra» Edwn 5ooo Doll. Für die vielen Fehlgriffe in der Behandlung des unglücklichen Garfield sind diese ärztlichen Honorare anständig genug bezahlt. Asien. Eine große Feuersbrunst wird ans Ostindien gemeldet: Tie Stadt Gaurpnr ist zum großen Tbeile ein Raub der Flammen geworden. Ter Schaden wird auf 3 Millionen Mk. gerechnet. .Das Feuer soll von böswilliger Hand gelegt gewesen sein. werden könnte. Bittoiv, Jnten- Heulllelo«. Zn morgen ist „Genoveva" von Rob. Schumann im Kgl. Hoftheater angesetzt, und nach dem tiefen Eindruck zu urli»ile», den bas herrliche Wert auf den nicht korrumpirtcn Geschmack des Publituinö hervvigebracht, dürfte auch diese sonntägliche Wieder holung des reichsten Besuches sicher sein. Fräulein Maile», Herr Gudeims und Herr Bulß haben sich i» ihre schönen Rollen derart eingelebt, daß man wohl von einer scenisch und nnisitaiilch »iiisier- giliigen Vorführung des Werkes hier sprechen darf. ? Herrn Hoskapcllmeister Ernst Schuch ist in 'Ansehung seiner ausgezeichneten künstlerischen Verdienste von Sr. Mus, oem König der Titel eines Königlich Sächsischen Hosrathcü verliehen worden. In allen künstlerischen Kreisen wird diese allerhöchste'Aus zeichnung des hochbegabten, sür unser berühmtes Kunstinslitlil io segensvoll und rastlos thüligen Mannes mit Gcmigtl»»»ig ans- genoinmen werden. Wenn das Entwurss-Repertoir künftiger Woche sich aufrecht halten läßt, soll am 7. endlich ,, Iphi g eure" zu Gehör tommeii, wozu man ein herzliches „Gluck aus" zn sagen hätte. Am 12. würde dann „Hagbar ». Eigne" folge», die neue LNer Mihalovic'ö. h Wie dienlich alle Arten Kenntnisse und jedes Können gege benen Falls zu werden vermögen, zeigte kürzlich sich an Herrn Krrchensänger Oppitz im Dresdner Kgl. Hostheatcr. Wegen Herrn Eri hätte die Vorstellung unterbleiben müssen, da trat nach nur einer Klavier-Probe Herr Lppitz sür den Kollegen in die Bresche als Heinrich der Schreiber. In den diffieileir Enscmbielbette» dieser 'Nolle würde das kaum möglich gewesen sein, wenn Herr Oppitz nicht die gesammte Tannhäuscrpanie, die er ja nie hier zn singen haben würde, auswendig wußte. Vermuthliai wird die tapfere Hilfe zn einem Engagement des Sängers, der früher in Hambmg, Köln, Weimar an den Bühnen thütig war, sichren. -j- E. Haii stick in Wien hat das Verdienst, zuerst ans ein Opernwcrk Inngewiescii zu haben, das bald einem merkwürdigen Schicksal verfallen wäre: „Trozack" ispr. Drosck>ack>, „Der Bauer ein Schelm". Jauner batte mit bekannter Findigkeit das Wert des melodienrcichcn und rhi>lh»ii)ch so originell begabten Slave» für das Ringthcatcr erworben, da kam die Katastrophe und das Eigen- rhliinsrccht wurde für Herrn Jauner ivertbloS! Haiislick empfiehlt diese komische Oper nu» lebhaft der Kaiser!. Oper in Wien; doch hört inan mit Vergnügen, bas; bereits das Dresdner Hostlieater den schelmischen Bauer» in's Auge gefaßt bat und möglichenfalls von Herrn Jauner das 'Anssnhrniigsreckst erhalten wird. Der eben er schienene Klavicrauszlig (Berlin, Simrock) giebt ein reizendes Bild frischer, leichtgucllender Musik, die »ach dem vielen Weltschmerz dcr letzten Tage wahrhaft erguickt. -j- Ohne weitere Randbemerkung erlauben wir uns unseren Lesern folgenden drolligen B rief zur Kenntnißiiahme niitzu- tbeilen: „Einer verehrlichen Redaction der Dresdner Nachrichten würde sich der ergebenst Unterzeichnete ungemein verpflichtet füllten, wenn seinem dringenden Wunsche, seine Elavier-Evncerte oder die von ihm geleiteten Eoncerte der Meininger Hoskapeltc von einem anderen Referenten als Herrn Ludwig Hartmann oder überhaupt gar nicht besprochen zu werden, gütigst willfahrt Hochachtungsvoll und ganz ergebenst 1)r. Hans v. dant dcr Herzogl. Sächl- Hofkapclle." Vesper in der Kreuzkirchc, 2 Uhr: Fuge (J-moii) sür Orgel, von Händel; ..8tnbnt mnt",- ch>Io»«r". Motette sür 8 Solostimmen und Doppelchor von Paleslrina, nach der 'Neuhearvci- tung von Richard Wagner; Vorspiel zum Ehorale: „Nun ruhen alle Wälder", von Hering und ,..4vv von»» «mr,,»«". Motette sür scchüstimmigeii Ebor (s>>. 50, 'Nr. 2, z. l. M. mit Eanon zwischen Sopran und Tenor) von Richter. !' Montag den 0. März concertnen im Börsensaal der Herr Löweirbcrg und Herr Bürger, erslerer in Berlin als Klavierspieler gelobt, letzterer als Eeltist nicht nnbctaniit. '!' Zum Besten der hiesigen Ferienkolvnieii wird nächsten Buß tag, den 10. d...Herr Kantor und Musiidirellor Reichel mit dem Neustädler Elioraesangvercine und der Mairnsseldt'schen Eoneerl- kapelle die „Schöpfung" von Ha»dn in der Kreuztirche zur Auf führung bringen. 'Die so geschätzte Hosvpcrn- und Eoneertsäiigelin Fräulein Lilli L chmann ans Berlin und die Herren Hvsoverrr- süngcr Gudeims und Fischer hier haben ihre Mitwirkung für die Soli sreundlichst zugesagt. v Fräulein P. Ulrich, die in der Schweiz all' die nnsver- kauflen Häuser, Beifallsstürme und Blumenansmerttamkeileii wieder erlebte, die sie dort von früher tt imr, spielte hauptsächlich die Stuart, Messatine, Kamellirndaine, 'Adrieuue, Wintcrmärchen und ging nun nach Straßburg, um »ützuhelseii an der^ Germanisirnng des Elsaß. Merkwürdigerweise spitzte sich in dcr Schweiz das Lob sür unsere Künstlerin zn der Frage zu, ob Fräulein Ulrich oder Sarah Bern hardt dies oder jenes trefflicher darstelle. Wo die Schweiz sran- zösiscker, wollte man der Bernhardt, wo sie deuticher, wollte man der Dresdnern» den Vorrang eimäumen. Neugierig darf ma» sein, wie man in Slraßhiiig urlheilen wird. j- 'Am 13. März findet in dem nunmehr mit einigen baulichen Veränderungen versehenen Saale des Hotel de Saxc das erste össentliche Eoneert der Dresdner preisgekrönten Lieder tafel unter ihrem neuen Dirigenten Herrn'Alban Förster statt. Auf die jetzigen Leistlingen darf man um so gespannter lein, als die 'Nrogrammmahl das unentwegt ernste Streben des Vereins be- lnnde. Es werden Ehöre von Paleslrina, Schubert. Brambach, Reinh. Becker, Alba» Förster und F. Wüllner eretntirt. v Das turzerwäbiite neue Wert HanS Hspsen's (Dresden, H. Minden's Verlag) „Die Einsame, zwei 'Novellen in Einer", ist ein sonderbares Buch, mit einer etwas überschwenglichen Widmung an den Großlierzog von Weimar. Die Einscknebnug der einen 'Novelle in die andere (lediglich einer Vorgeschichte in Form eines Spieaelbildeö) ist nickt sonderlich mühsam; auch die Schilderungen der Novelle leiden an Unplastik, leiden an Mangel von Lokalkolorit und ebenso ist die Charakteristik der Nebenpersonen nicht etwa , träftig oder interessirend. Aber die Hauptfigur ist von einer i sascinircndcn Wirkling, die Einsame selbst. Hier hat dcr Autor ! außerordentlich geschickt inanövrirt, um den verbitterten Ebarnktcr ' einer Frau fesselnd z» machen, die dadurch schleckten Herzens wird, !weit sie durch eigene Schuld keine Liebe im Leben fand. Diese Einschachtelung (die Geschichte der Einsamen) hat sehr erschütternde Momente. — Ein Buch von wenigcr Sensation, aber gleichartiger Tüchtigkeit, von packender dichterischer Stärke, dabei kulturell hocb- intereffant, ist K. E. Franzos' „Ein Kampf umS Recht" <Bres» kau, Schottländer). Durch dieses hochbegabten Poeten Schilderung wird das Kleinste lebendig, und die Länderstrccken des südlichen > Galiziens, ihre Art, ihre Kultur, ihre Menschen sind im Rahmen einer prächtig-» Erzählung ganz wunderbar portraitirt. Dabei ist die starke persönliche Gesinnung Franzos' sür Freiheit und Recht etwas, das die Guten fesseln, allerdings ihm gerade in Oesteneich auch erbitterte Feindschaste» eintragcn wird. P RoseMrS „Heimgarten" dringt im neuesten Heft eine recht eingehende Schilderung dcr theatralischen Hilfsmittel, durch welche der Regisseur die Natnrerschcinnngen darzustellen sucht. Der Mond wird durch elektrisches Lickt in einer Glaskugel, welche doch im -Schnürboden hängt, erzeugt. Der leichte Nebetdunst, dcr z. B. in dcr Nachtszene des ..Cäsar", oder dcr Rauch der vergifteten Kerzen in der Bluthochzeit, wird durch Vorschieben eines matten Glases vor daS elektrische Lickt dargestellt. Der ausgehende Morgen ebenfalls durch elektrisches Licht, dessen sinnvoller Apparat durch sachte Ver schiebungen alle Farhkiinüancinnigen licrvvrbrivat. Daö Alpenglühen wird durch ein Transparent dargestellt. Tie geisterhaften HtmmelS- erscheinungen im „Casar,"^die zieheuoen W>olien, welche einen so großen Effekt macken, sind rrchatlenspiele, welche durch eine drehbare Scheibe erzeugt, über die Leinwand Hingleiten. 'Aelmlich wird auch das Nieder strömen des Regens versinnlicht, welches, von einem rie selnden Geräusch unterstützt, die Illusion vollständig macht. Das Geräusch des Regens wird erzeugt, indem man i» einem Siebe Erb sen hin- und herschütlelt. An Blitzen haben die Meininger mehr als vier Gattungen. Da ist das blendend grelle Aufzuckcn aus den Nebenkouliffen, welches das Bild von vorne oder von der Seite be leuchtet. Das ist nichts weiter, als das Abbrennen eines Flöckchens Schießbaumwolle. Ferner die gezackten Blitze, die man ii» .Hinter gründe über das Firmament schlängeln sieht, sie werden durch eine elektrische Laterne ans die Wand geworfen; das zwischen den Wol ke» hervorschimmernde Wetterleuchten ist ein Lichtspiel hinter drr Leinwand. Ein nattnwahrer Theaterdonner ist schwerer lierznilelle», als ein guter Blitz. Die Meininger haben dazu oben in den höhere» Räumen eine große Trommel, aus deren Fell viele billcirdkugehnttge Balle» liegen. Schlägt man mm mit dem Schlägel leicht aus die Trommel, so Hüpfen und rollen die Ballen hin und her und erzeuge» das dumpfe Rollen, welches sich mit jedem stärkeren Schlage steigert und dann sachle wieder verläuft. — Daö Knattern des Kteingeivehl- feuers wird mit einer Holzrolle gemacht, welche ähnlich ciner^Ci'ar- frcitagsratsche oder der Rolle in einem Leierkasten vermittelst Stiften einzelne Fedeihrettchen hebt und abgleiten läßt, was aber das scharfe, unregelmäßige Knattern der Gewehre doch nicht ganz genau wieder- giebt. Ueberaus stimmungsvoll wirkt daS Gescheite dcr Heerde bei „Teil", das Glöckengelöne und Smrmgckäute; bei solchen Dingen kommt es zumeist darauf an, baß dcr Schall, von der richtigen Seite her und aus der richtigen Entferimug tomiui. Die Effekte sind so wirsam nud billig, daß sie kein Theaterregiiicm verschmähe» soll; »ur müsse» die Dinge mit gehöriger Sorgfalt und Geichicklichtctt gehandbabt werben, sonst allerdings ist es besser, derlei bleibt ganz weg und man zeigt dein PubUtum durch Ausschristen aus der Lein wand an, was es sich vorzustelien habe. Das berühmte Gemurmel dcr Meininger hinter der offenen Bühne, wie solches z. B. in „Wallenstcin's Lager," in der „Biuthochzeil" oder bei dem Volks ausslande in „Fieseo" vortommt, bedarf eines großen Apparates. Hinter den Couliffen stehen, lehnen, liegen an dreißig und mehr Per sviien und lesen. Feder hat irgend eine beliebige Lektüre. Z. B. liest der eine laut ans einem Buche oder ZeitungSbiatte: „Kaiier Wilhelm, der im 85. Lebensjahre steht, unterließ es doch nicht, in Begleitung des Fürsten Bismark n. s. w.;" rin Anderer: ,.'Außer dem kreisen um die Sonne auch ganze Ringe von Komctenheslaud- tbeilen oder auffzelösie Kometen und so weiter;" wieder ein Anderer: „Jakob sprach aber zu Rebetla, seiner Mutter: Siehe, Esau mein Bruder, ist ein haariger Manu, ich aber ein glatter n. s. w." Ein Anderer liest: „Um eine Schmiere sür die Drahtseilbahnen herzu stelle», erhitzt inan ein Kilogramm holländischen Theer n. s. w." Der lei wird mit lauten Stimmen durcheinander gelesen, man scherzt und schäkert dabei, sagt sich allerhand Narretlicien vor und das Pu blitum hört mit stets wachsendem Entsetzen den nabenden Lärm der Volksenipöruiig in den Straßen von Paris oder Genua. Der Re gisseur weiß mit einfachen Handbewegungen dm Lärm zu dämpfen oder zu steigern. Permi,chles. " Wied e r g e s u n d e ». Eine Jüdin, weiche bei den letzten Exzessen in Warschau um ihr Hab und Gut gekommen war, begeg nete dieser Tage, wie wir der „L. Z." entnehmen, auf dcr Strage einem Mann, welcher Federbetten trug; diese Federbetten erregten sofort die 'Aufmerksamkeit der Passantin in hohem Maste, weil sie glaubte, die ihr abhanden gekommenen wieder zn erkenne». Sie wandte sich an einen Poiizeiwibaten und vernnlaßte, daß dcr Träger der Betten mit dein '-oigni-i «h-Ist-li zum nächsten Polizcibureau gc führt wnroe, wo sie ihre Annahme, daß die betreffenden Betten ihr Eigenthnm seien, durch näheren Augenschein bestätigt fand; der Man», welcher die Betten in einem Magazine erstanden batte, verlangt,, daß die Frau irgend ein besonderes Kennzeichen angcbe. Wohlan, sprach Sie Frau, in meinen Betten waren in einem Zipfel 100 Rubel eiiigcnäht, wenn diese hier vorhanden find, dann wird dieser Umstand wollt das beste Kennzeichen sein! Man trennte daü Bett aus, fand die bo Rubel vor und die Frau zog frohlockend mit dem wieder gefundenen Eigensinn» von dannen. lieber die Treue eines -Hundes wird in „Temps" Folgendes berichtet: Gegen Ende der vergangenen Woche verließ Ferdinand Felix Cliamonin sein Hciinatbdors Bnlgrisauche, um im Walde Hott zn sammeln; er war nur von seinem Hunde begleitet. Ais dcr Mann einen steilen Abhang erkletterte, wurde er plötzlich von einer nieder stürzenden Lawine ersaßt und in eine Einseiitung des Gebirges hinab gerissen, mit ihm sein -Hund. Dem Hunde muß cs nach einer Zeit geglückt sein, sich aus dem Schnee bcrauszuarbeitcn und dcr Inftinkr leitete das Tbier zu jener Stelle, wo sein Herr begraben lag. Er machte sich daraii^ auck> diesen anszugraben und mit seinen Tatzen den Schnee bei Leite scbarrend, gelang cS ibm, den Verschütteten biosznlegcn. aber derselbe war bereits erstarrt. Winselnd tief der .Hundzum Dorse zurück ; vor dem Hause seines Herrn machte er Hai: und suchte aus alle Weise die 'Aufmerksamkeit ans sich zu ziehen. Ria» glaubte zuerst, das Thier sei toll geworden, und versuchte es zu veweibe». Endlich stieg eine Ahnung in dcr znrückgeblicl'e nen Familie auf und der älteste Sobn folgte dem Hunde in das Gebirge. Nach einer beschwerlichen Wandcnmg gelangte man zu dem Leichname des Vaters; derselbe lag in einer Einsentung in dcr Näbe des Col du Mont. Ter Verunglückte hintcrläßt eine Frau und sieben Kinder. Karl Schleicher, der älteste Achtundvierziger in den Vereinigten Staaten, ist in dem hoben Alter von 95 Jahren 13 Ta gen an den Folgen eines unglücklichen Sturzes am 12. Februar zu Sant Citn i» Wisconsin gestorben. Ex^wurde 1787 in Stuttgart geboren und machte als württembcrgischcr Oberslwachtincistcr im Fahre 1812 den Feldzug gegen Rußland unter Napoleon i. mit. > In den Revolutioncgaln en 1848 und 1849 war er Kommandant der Schars - schüne» Bürgergarde in Stuttgart. Cin Tbeil seines Kommandos wollte fick, wie er selbst, den' badischen Aufständischen ansckließc». Das Vorhaben wurde jedoch verralben und in Folge davon ward Schleicher politischer Flüchtling. Seit 1850 schlug er sich in Saut- Cit» als Seifensieder, Kinisiseneriverter, Füger rc. kümmerlich durchs Leben; seit vier Fahren aber war er auf die Untmtützung mild- tbäligcr Personen angewiesen. Er hinterläßt zwei Töchter, die in Blochingen in Württemberg leben. * Eine interessante Fahrt haben einige Herren vom Richmonder Ruderklub zurückgelegt. Wie dcr Beschreibung Mr. Green'S, eines der Theilnehmer an der Partie, zu entnehmen ist, fuhren vier Herren per Kabn zuerst von lklm bis Linz, und nachdem ihr kleines Fahrzeug von da per Balm nach Bndweis in Böhmen befördert worden, ans der Moldau und Elbe von dcr letztgenannten Stadt bis nach Hamburg. Tie Falnt dnrck die Schleichen der viel,» Wasserwebre und durch die berüchtigten Lti omsckmcllen dcr Moldau war mit vielen Gefahren verbunden. Trotz aller Gefahren und 'Aden teuer wurde jedoch die ganze Tour von mehr als 10o0 Metten glück licii zurückgelegt. Mr. Green giebt^i» der „Rickmiond und Twicken- bam Times" eine sehr aiimlilliige Schilderung der Reise und ist die über den Engländern in Bobinen und Dcnlschland erwiesene Gaff freundscbaft, lowie über die Nntlirschönbeiten an den malerischen Usern der befahrenen Ströme des höchsten Lobes voll. " Was ist ein Kuß - Diese Frage wurde in einem Kreise prak'.ischer Fünften nnsgcwoisen. Ei» Staatsanwalt dcfinirte: „Ein Kuß ist ein Preßerzcugniß, bei welchem der 'Nachdruck gestattet ist." Ein Richter erklärte den Kuß für einen Preßvrozcß, bei welchem die Mündlichkeit des Verfahrens von jeher geboten ist, die Orffenl lichkeit aber meistentheilS ausgeschlossen wird." Dcr Rechtsanwalt meinte: „Der Kuß ist ein Gemißmittcl, wegen dessen Fälschung keine Anklage erhoben werden kan»." * In W ürte m b e r g ist nach der „Schweizer Lchrer-Ztg " neuerdiiigö der Ueberfluß an Volksscbiillrhrern so groß geworden, daß gegenwärtig 200 geprüfte Lehrer wegen 'Mangels an erledigten Stellen keine Verwendung finden können. Abends cingetroffcne Börsen. »pari» pp, edull,',". e. M-iz. ILchlub.) Wein» Marz M.7L, Mai iluaim 2S.SL, Mai-Augus, fksi. Nilböl Mörz 70,00, MattAuquü 70.7Ü, icn. «mtz-r»am iPrad'iIlciN, v>. Min,-,. s?ei„ü.> Weizc» Mörz SIL. Mat—, stOgend. Noaacn Mörz ISO. Mai iss, deh!NN !r,
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