Dresdner Nachrichten : 23.12.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187212237
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18721223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18721223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-12
- Tag1872-12-23
- Monat1872-12
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- Dresdner Nachrichten : 23.12.1872
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An(rr«1rn-Annahme ouswält»: »«,»»- »t»i» t Vv»I»r in «kn,vA»t,.»,,kl. Nrctlau, gr-likiull ». M.—pn»»o,»» in vcrIt«,L«ipNq.Äikn. HLmdura. tzianinirt -. «„ Müuchcn, - 0»»d»tc».t»8ra»I- snrt a. M. — r». tn tljicmnl«.- LÄtt», Lul- u«,» c». tn Paris. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthun, der Herausgeber: Liepsch k Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: JulwS Nkkchardt. aaV Der Ivrll ncn dar tzMerate Mp Nicht ,«,eh«U. «u»wjtttt»e »«««eit. »uilrt«, b,n «»«be- kannlkn Ntrmrn n. Per. i«nc» inirrtren »tr «e „rarn Pr!tn,imer«>»«. Zahiun- durch Brtrt- marken oder Pokem-atz- luna. »0 Silbe« Holte» in. Rar. »uSwartiae können die Aahlun» auH »us eine DresdnerFrr«L anweilen. Die Ex». Rr.ÄL8 Tievkiizchnter Jahrgang. MItredactenr: l)r. Liutt N»erv>. Für das Feuilleton: Lnttvls llorrtiunnii. Dresden» Montag, 33. Tecemver 1873 >>»WW»WW««W»WWW>W««ffS««l>«!»li»!IIM»WW>»»WWWW Politisches. Das nahende Weihnachtssest nracht sich auf politischem Ge biete schon äußerlich durch die Unterbrechung der parlamentarischen Arbeiten Meroris geltend. Nicht blos unsere sächsischen "Abge ordneten eilten aus dein Tempel der Beredsamkeit auf der Land- hausstraßc hinweg, um Daheim den Weihnachtsluchen sich schmecken zu lassen; auch ihre preußischen und österreichischen Colleaen zerstäubten von Berlin und Wien aus in alle Winde und die französischen Volksvertreter sind längst nach den Depar tement- abgereist. Thiers hat gestern daS Elysec in Paris be zogen, um daselbst das Weihnachtssest zu feiern. "Nur die der Verfassnngscommission angchörenden 30 Deputaten setzen ihre Verhandlungen in Versailles fort. Die conservatioe Richtung, welch« die neuen Minister von Thiers einschlagen, die lundge gebene Absicht, die Maires in Zukunft strenger am Zügel zu hal ten, bringen allgemach das Eis im Verfassungsallsschuß zum Schmelzen. Zwei Gruppen der Rechten sind bemerkbar: die eine «illstramm vergehen und unter allen UmständenThiers mattsetzen, die andere will mit ihm rechnen. Giebt er Bürgschaften für ein entschieden conservativeSRegiment, so will man derVerwerthung seiner besonderen Gaben und Talente den nöthigen Spielraum schaffen, ihm eine Verfassung auf den Leib schneiden und damit die endgültige Ecmstituirung der Republik verhindern. Eü dauert daher der Austausch der Liebenswürdigkeiten zwischenThiers und dem Verfassungsausschuß fort,sogar dieLieblingsidee von Thiers: die Bildung einer 2. Kammer, erscheint den Consrrvativen nicht mehr so anstößig, wenn man dabei nur neue Wahlen und die damit verbundene Aufregung des Landes vermeidet. — Die Franzosen schaffen die Truppengattung der Jäger zu Fuß ab. Die jetzt bestehenden Bataillone werden der Linien-Jnfanterie einverleibt. Daß es nur ein vorläufiger Abschluß der preußischeil Minister- und Staatskrisis ist, wenn der Kriegsminister, der Thatsöchffch Mn? liegt in dieser "Angelegenheit nicht vor. — Laster hatte neulich beim Budget die G.schästsgebahrung an lxrBörse scharf kritisirt. Was er gegen das GründungSunwesen und die an der Börse gellend« Abstufung und Rangordnung einzelner Firmen nach den: Grade ihrer größeren oder geringeren Redlichkeit sagte, verdient alle Beachtung. Er machte der Justiz den wiederholten, nach drücklichen Vorwurf, daß sie dem Unwesen gegenüber nicht ihre Pflicht thue. Zu einem förmlichen "Anträge, mittelst dessen allein eine Abhilfe anzubahnen wäre, hat sich Lasker nicht verstiegen. Naiv war die Haltung von Miguel, der mit Herrn von Hanse mann einer Ver größten Gründer ist ^Berliner Diskontobans und neulich noch als Agent des französischen Finanzministcrs die französische "Anleihe unterbringen half. "Auch er jammerte über das Gründungswesen. Bayern und Württemberg haben sich in Berlin gegen die Errichtung eines obersten Reichsgerichtshofs erllärt. Wie Sachsen sich verhalten, darüber dringt nichts in dieOeffentlichkeit. Obwohl das Land ein Interesse daran hat, zu erfahren, wie seine Minister über solche Fundamentalfragen denken und sich in Ber lin verhallen haben, gilt doch nach wie vor sürnehmes Still schweigen als die klügste Politik. Ein Zeichen wachsenden Wohlstandes sind die steigeneen Er trägnisse der deutschen Post. Die Einnahmen sind in diesem Jahre gegen 1871 um 2,800,000 Thlr. gestiegen, so daß man 1878 in das Reichsbudget einen Reinertrag von der Post von 800,000 Thlr. wird einstellen können. — Recht praktisch er scheint der neue Droschkentaris von Berlin. Jeder Droschken kutscher hat einen Wegemesser bei sich zu führen, aus dem sich die zurückzulegende Strecke leicht feststellcn läßt In einer Viertel stunde ist ein Weg von 2-100 Nietern für 0 Sgr. znrüctzulegcn. Auf die abgetriebenen Gäule und die Widerhaarigkeit und Träg hell der Droschkenkutscher ist dabei freilich nicht gerechnet. von gesagt, daß er für die von der ersten Kammer benycon: ' ' ' eckle. nenDistriktsvorstchcr sei. rcn sich entschieden e einstimmig abgclehnt werden. Auch M'lcinann und Starke gegen diese Distriktsvorstchcr, dielen» auch k werden. Eihebliche Debatte veruriacht der Paragraph, welcher bestimmt, daß die Gcmeindevorstante berechtigt sein sollen, Hast bis zu !t Tagen zu verhängen, v. Eiiisütei wünscht, daß sic nur berechtigt sein sollen. Geld strafen biö zu 10 Thlr. zu verhänge». Viele Gcimindevor- ständc seien gegen die ihnen zugcdachte Befugnis), Freiheits strafen anszusprcchm. Gr hofft, daß die Ucbcriragung eines Tvcils der Polizcigewalt au! die Gcmeiudevorstände. die von der Gemeinde selbst gewählt sind, allmählig dazu führen wird, daß das Publikum die Polizei als etwas Gemeinnütziges, nicht aiS ein der Bevölkerung feindselig acgcnübcrstehcndcö Institut betrachtet. Krause und Körner wünschen den Gcmeindcvor- ständcn auch das Recht der Freiheitsstrasbcrhänguug zu er- khcilen, sonst machten sie sich leicht lächerlich, wenn sic bios Geldstrafen androhm könnte». Käierstcin bebt hervor, daß die Gememdevorstänte aus die Verhängung von Haststrafcn gern verzichten würden, zumal es in vielen Dörfern an Hast- locaicn fehle; v. Oeoiscistägct spricht aus andern Gründen in gleicher Richtung; hingegen Ludwig, Philipp und Streit für die Erweiterung der Machtbefugnisse der Gcmeindevorstände. Ludwig hat hcransgciunden, daß die "Abneigung dagegen nur daher stamme, daß nicht Jemand ans einem Ritterante einge steckt werde; Philipp will ohne Halt daö ganze Gesetz nicht; Günther beruhigt Ludwig, daß der von dessen Scharfsinn ent deckte Grund der "Abneigung gegen diese Machterweitcrung der Gcmcindcvvrstände nicht vorlicge. Der Minister v. Nostitz glaubt zwar nicht, daß dieselben mit dieser Bcfugniß viel Miß brauch machen würden, bemerkt aber, daß die bevorstehende Rcichsproceßordnuvg den Gcmeindcvorständen daS Recht, Hakt gegen Rußland stellen. Stein ging nach Wilna, dann nach Locales und Sächsisches. — Landtag. In der Dcmncrstagösitzung berichtete V. Könneritz über die "Beschlüsse der ersten Kammer in der Landgemeinteordnukiig. Der Verübt zeichnet sich durch klare Gegenüberstellung der streitigen Punkte und scharie Her vorhebung bcS Wesentlichen aus. "Abg. Oebmichcn bittet die Regierung, uin die Einführung dcS Gesetzes und namentlich daöVerständniß der künftig den Gemcindcvorskänden zvzuwciscn- den Befugnisse zu erleichtern, daß den letzteren so viel als mög lich Schemata gegeben werden, die sie kann blos mit "Namen, Zeit uikd Ort des betr. Bescheides anSziifüllen haben. Kät'cr- stein erweiterte diesen Wunsch sehr zweckmäßig dahin, daß den Kemeinlevorständen nicht blos Tabellen, sondern richtige Ge- schäftSamvellungen eingchäntigt würden. Zwischen Ludwig und dem Referenten entsvinnt sich eine persönliche Debatte. Ludwig Ist sehr ärgerlich, daß ihm der Referent nachwcist, baß ein von ihm früher gestellter Antrag wegen denen in- correcter Fassung einen ganz andern Sinn geben könne. Gr verbietet sich solche „spitzfindige" Redensarten. Der Referent zeigt ihm mit Rübe, daß Ludwig allein die Schuld an dem möglichen Mlßverstcindnlß trage. Günther benutzt die Land- gemeindeordnnng, um die Berichterstatter zu bitten, mit etwas mehr Wahrheitsliebe zu berichte». So hätte er kein Wort ta- c ic Kam i-er gegen 4 Stimmen dabei stehen, daß die Gemeinte- Vorstände Haftmantate erlassen können. - Gewerbeverein. (Schluß.) Der schmachvolle Friede von Lüncvilie wurde von Oesterreich geschlossen. Prcu- i;cn erhielt 340 Ouadratmcilcn mit .,00,»00 Eiuw. Friedrich Wilhelm Itl. war i» Preußen gefolgt: Stein wurde ihm alö Finanzministcc vorgcschlagen, doch übertrug Ihm der König, dem jedes Gurte verhaßt war, und a>S ein solches hatte er lprttlll ichnWitHltiri I>1i HIWiWttixg der Stmorn Mtd Zölle, sowtt der Sechandlima. Napoleon trat 1805 Oetterrcich'voU- ends in den Staub; Preußen schcnkie er spaßhafter Weise das - englische - Hannover. Der preußische Minister v. Hang witz, der Napoleon ein Ultimatum übergeben sollte, wnrdc von diesem erst nach der Schlacht bei Anstcriitz porgclassen und — gratnlirlc zum Siege. Stein richtete nun eine Denkschritt an den König, worin er, der inzwischen zum wirklichen Finanz- minister avancirt war, seine Eollegcn der schärfsten Kritik unterzog, ihre Unbrauchbarkeit nachwieS und Vorschläge zur Umäntcrung machte. Keiner seiner Frcnnde wollte sie unter zeichne», er gab sie trotzdem dem Könige ein. (Scharnhorst sagte: er kenne nur zwei Männer ohne Menichenslircltt, Blücher und Stein.) Der König wurde zornig, ließ aber Stein in scincr Stellung. Der Rheinbund bestand, aber Napoleon ai beitete der Gründung eines "NordbunteS unter Preußens Leitung entschieden entgegen, bot sogar England Hannover wieder an. Stein, die Prinzen Wilhelm und Louiö Ferdinand, sowie Bsticher arbeiteten für den Krieg- Sic forderten Ent lassung der übrigen Minister. Stein fiel in Ungnade und wurde entlassen: der Krieg wurde aber doch, freilich voreilig, erklärt. Die Schlacht bei Jena entschied Preußens Schicksal. Viele Beamte schwuren "Napoleon schon nach wenigen Tagen den Eid der Treue. Stein rettete mehrere der öffentlichen Eassen. Der König ernannte üm cum Minister keö Acntzcrcn, aber Stein forderte bald darauf entschiede» die Umänderung der prcnßiichcn Ltaatsversassung, was eine außerordentlich bittere Eabinctsortre deö Königs nach sich zog, die Stcin'S abermalige Entlassung zur Folge hatte. Den Schlachten bei Eilan und Fricdland folgte der Tilsiter Friede. Napoleon forderte Hardenbergs Entlastung und schlug seinen größte» Feind, schlug Stein zum Fiiianzminisicr vor, nur um seine Kricgscontrivutioncn desto eher zu erhalten. Die äußerste Sparsamkeit wurde cingefnhrt; Stein selbst gab die Hälfte seines Gehalts, ffooo Thlr., in rcn Staatsschatz. Tie Um Wandlung des Soldhccrcv in ein Voltsdecr, die Einrichtung der Landwehr und des Landsturms war znm großen Tdeile sein Werk. Die Angeführte kurze Dienstzeit schin statt der bon "Napoleon gestattete» 43,00<> Mann ein Volk in Waffen. Der Obcrcommantant der französischen ErccntionMiwpcn forderte 300 -Millionen. Ltci» hatte nur 130 Miliiolicii. Was that erst Er überreichte dem eitlen General ein Ebren- dipiom der Berliner "Akademie der Wisscnschattcn und dieser erließ Millionen. Eine "Verbindung des preußischen Kron prinzen mit einer Tollster Joseph Bonapartc'S wurde durch Stein'o Tbätigkeit vcreilclt. - Alcrankcr von Rußland lernte ihn bei Gelegenheit seiner Reste nach Erfurt im Jahre 1808 in Königsberg kennen und schätzen. Stein sollte, er batte in zwischen das Ministerium des Acußcren wieder übernommen, als Gesandter «all, Erfurt gehen. "Aber schon hatte man ihn bei Napoleon verleumdet, oder vielmehr, man batte diesem die Wahrheit über ihn gcmgt, - er forderte seine Entiassuna und Preußens schwacher König entließ ihn. Von all den Ideen, an einen deutschen Reichstag. "Napoleon war niit Stcin'S Entlassung nicht zufrieden. Er erließ von Madrid ans im Jahre 1800 einen Haitbeschl gegen Lte«n; seine Güter wurden von dem Herzoge von Braunschwci'g bereitwilligst mit Beschlag belegt. Um dem Schicksal eines Engvien »nd Palm zu ent gehen, floh er unter einem ircmden Namen nach Oesterreich, um In Prag zunächst seinen Wohnsitz zn nehmen. Oesterreichs Niederlage im Jahre 180» vernichtete alle ans dasselbe gesetzten Hoffnungen. Preußen wurde nur noch mehr gedruckt. In Folge Beschlusses des Dresd. Fürslencongresscs mußte es 3o,ooo Mann zur Fortsetzung des Krieges. Er ging nach Breslau. Friedrich Wilhelm M erlief den Aufruf: „An mein Volk", mn hefti ges Ncrvenfie>.:r n ari Stein hier nieder; "Niemand bekümmerte sich um ihn. kam Kaiser Alerandcr nach Breslau; seine erste Frage gast Stein. Er umarmte den Genesenden und nun — walliahrrete man sörmiich zn dem Krankenbette. — Die Pötten ista-'st he! Leipzig wurde geschlagen; Alexander tankte Stein ms (cm Pater deö Sieges. Es wurde ihm aut seine Btrweuemw, i c Ecntraigcwalt über die befreiten Länder übertragen. Sicii. orderte Entfernung aller Rheinbundsürftev, drang aber nicht durch. "Ais er von den Metternichschen Frie- denöioecn i:n Hanptauarticr zu Frankturt hörte, eilte er selbst dahin nur bewirkte abermals die Fortsetzung deö Krieges. Nach der Einnahine von Paris verlangte er eine französische Kriegöcontribution, die Zurückgabe des 'Elsaß, — umsonst. Der Wiener Eongreß mit seiner Weiberwirthschast gab seinen und Humboldts Vorschlägen 'ein Gehör: Metternich und Talley- rand arbeiteten ihm crwlgreill ei tgegen; Alexander lag ln süßen Banden. — Deutschland er- elt den „hochseUgen"Bund. "Auch die zweite Niederlage Napoleons brachte ihm nur die Grenzen von NVO. An der Hellmer, "Allianz, an den Karls bader Beschlüssen hat Stein keinen "Anthcil. War doch in Frankfurt einmal sogar die Rede cavou, ihn aiS Demagogen zu verfolgen und zu verklagen. Ein gepanzertes Schreiben Steins schlug "AUcS nieder. Seine letzte politische Tbätigkeit sällt in Las Jahr l^lll. Er suchte bei dem preußischen Kron prinzen für eine rcüll'Sstäntlsche Verfassung zu wirken, erhielt aber ablehnenden Bescheid. Er äußerte selbst, daß er nun nichts Geschcidteres mehr thnn könne, alö sterben. Am 28. Juni desselben Jahres schloß er die Reihen derer von Stein; In ihm starb der größte Mann seiner Zelt. — Was er gedacht» ist heute Wirklichkeit. Ar " " ' Standbild enthüllt. KM des von Stein ersehnten Patrioten, selbst der amerikanische Gesandte wallfahrtet«! da hin, um der Enthüllung teS - Deutschen Ehrensteines — bei- znwohntn.— De: «ortrag erntete reichenBellaU. C. Schmidt. — Der Student Johannes Carl August Wildenhayn aus Berlin, welcher das unglückliche Duell mit dem Studirendsr Franz Pechmamr a»a hatte, hat stcks der «Leipziger Kimifll. Staatsanwaltschaft srenviltig gestellt. E: ist vorläufig in bezirkS- gerichttiche Haft genommen worden. - — Einen Ael der Brutalstä, zeigte am Sonnabend zwischen 4—5 Uhr ein heimkchrendcr Bauart,.::..:, oer auf der Prager- ftraße sich cm viele Damen mit Gewalt andruckte, so daß selbige bei Seite geschlagen wurde». De: ungezogene Mensch wurde von einem Hern: kräftig zur Rede gefielst und schlicßiich der Po lizei libergeben. — Vorvergangcue Nach: in der zweiten Stunde machten sich fünf junge Leute das Vergnügen, eine an einer Ecks der Schloßstraßc befestigte Firma loszureißen und in den Schmutz zu werfen. Auf plötzliches Dazukommcn eines Mannes ergriffen die sauberen Burschest nach allen Seiten die Flucht. Zu wünschen wäre nur, daß solche Frevler einmal ertappt würden, damit sie für ihren Uebermuth gehörige Strafe erhielten. — Am Sonntag eröffncte der rühligesWirth, Herr Kühnel, welcher bisher das Oste sv8>sis aus deriWalpurgiSstraße hatte, eine neue Restauration. Zahnsgasse Nr. 18, im Parterre, die sehr hübsche Räumlichkeiten enthält und schon ihrer guten Lage wegen die beste "Aussillstaitt schnelles Emporbiühen bietet. Der Wirth wird sicher nur Vorzügliches bieten. - Als "Aktionär einer Gcicllichaft für Papienabrikation welche jetzt ten Umtausch ihrer alten "Aktien in neue bewirkt, komme ich zu einem hiesigen Bankhausc, welches mit dem Umtausch beauftragt ist. Daselbst werden mir meine Actten abgcnommen und anstatt daß mir, wie cö doch üblich und auch am einfachsten ist. gleich die neuen Aktien ausgeliefert werden, crbaitc ich zwei Anmeldungs-Formulare cur Vollziehung vor gelegt, von denen ich eins init Quittung und Unterschrift eines inugcn Maimcs znrückbelomine, der weder Vollmacht noch Procura hat. Ick', dem bekannt ist, daß derartige Unter schritten vor Gericht keine Giltigkeiten, haben, reMre diese Quittung und bitte um die Unterschritt eines der Inhaber. Da tam ick) aber schlecht an, mein Ersuchen wurde schroff zurüctgcwicicn und auch vom El'cs, der inzwischen erschienen war, wurde mir bedeutet, daß ick' mich mit der Unterschritt dieses jungen Mannes, dem gar kein Reckst znrZcickmung der Eirnia niste! t. begnügen mincte, andernfalls der Umtausch nickst bewirkt würde, was mich vcraniaßtc meine "Aktien zurück- cknc'rdern, die ich auch sogleich betam. Ich übergebe diesen Vorgang dem Publikum zur Bcnrtl cilung. woraus zu ersehen isi, daß von gewissen Leuten las Publikum nur als ihre Bimmel betrachtet wird. So gcsck'cl'cn in Dresden im Jahre 1873. — Von der böhmischen Grenze bei Olbernhru. In Betreff der in Böhmen anSgebrochenen Rinderpest und der dagegen ergriffenen Maßregeln, besonders des militärischen Cor den«. lausen im Publikum der tieferen LcmdeStheile und beson ders auch im Innern von Böhmen so eigenthümliche Ansichten und werden so drastische Geschichten erzählt, daß eine wahrheit- getreue kurze Auszählung des VorgesaÜcnen und der bestehäiden Zustände rothlich erscheint. Zuerst trat die gefährliche Krankheit in dem ungefähr 1 Stunde von Brüx gelegenen Dorfe Khan auf, 5) Stunden von der Landesgrenze, später sind noch Erkrankungs fälle in Nemidorf.Seestädtl, Deßwitz undKomotau vorgekommen, Ortschaften, die 4 Stunden und darüber von Sachsen entfernt sind. Mißbilligend spricht man sich vielfach in Sachsen darüber aus, daß in Böhmen ,jcht die nöthige Vorsicht gebraucht würde
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