Dresdner Nachrichten : 07.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907077
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790707
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-07
- Monat1879-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.07.1879
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»»««! »WO »O»l,u. flranls«« ^ IL. 8,Mn. aen. — Do«»« H T». il»-»», u»a>t«, »»UUrSV«. tu«»««. L TaKölatt für Uokifik, ttnterhaltuug, Geschästsverkehr. Sörsenbericht, Fremdeuliste. Mitrrdacteur: vr. L»» Für da» Fruill.: L««lMil« Druck und «iaenthum der Herausgeber: I tepivliKe ««toti»r,It in Dresden. «erantwortl. Mebacteur: S-Iorlel» S»«Ii>«i>1ic In Dresden. Oeuftidl »»e »n I 1«,,»: »r»te M»N«i» N«. » »l» N»chM. 4 I! — D» Raum ein« «kl t»»l"a«n VMljM« k«II » Plge. «tlnikjandt dt» 5«tt, 3U P,°e. Kn« «aianiie für bat ,ächütä,>d« «irichkiueik her Julerat« wird »titzt g-«ed«>>. «»»württge Annoncen» »ufnage von und und!» kannten Firmen und Her« jinc» tnlenrin wie nur arge» V«»numerai>»»> 8«r>lung durch Bries- marlen oder Poücin»ah-, lnna. Schi Lildcn tone» Id Psge. Imerate iür dt« Monlaa». Nummer »der nach einem geü tage dt« Pelittkttr « Plge. Uoppvt L 60., ! Lodloss-Ztrasks 14, L «suenülror der 8pcwer«asss. M- und Vorlrauk aller 8tkks1»psplvrv, pfanlidi-ivf«, /letlsn eto. Xusradlunx aller Ooupoas. Dnonixeltliods Lontrolv äer Vdrloosung aller Wsrtdvapioro. Mos auofi auk dneSielltzm ^Vezo. 0omlvll»1o!ls für Rkvefissl. ^usloidon und Donsiou von ttsitxfsrdvn, laluzer-otlitrsn, Rsituytsrnokt kür Damen und Dorren in 6er Zrossen Lla nos und äer freien Loitdaka. ^legsnlo Pferds und kesokirrs. dkässlgo prsisv. von Ld. putrli«, Usitb all a strasss kalt« 6avaI.-Il»»orng.) «rZ88. 2 t. Mffra. 187S. Witterungsaussichten: Meist wolkig bis trübe, Regenschauer, windig. «euefte reltftramme der „Dredduer Nachrt»teu." . / B e r l I n, 6. Juli. Zn Folge deutscher Reklamation wegen tdlderrecbtllcbcr Arrekirung von rrcl deutschen Matrosen durch den Hasenkapitän §,«,!»« zahlte die rumänische Regierung durch daö Bukdrcfler Generalkonsulat 3lioo Francs Entschädig ung ltlr die Betroffenen ein. Der Hasenkapitän wird vor ein Kriegsgericht gestellt. Die Verbandlungen wegen Maßregeln zur Verhütung ävnllchcr Ucbergrlsfe sind im Gange. London, 6. Juli. Der „Orontcs". welcher die Leiche des kaiserlichen Prinzen auö Südafrika überführt, wird am IO. Juli in Woolwtclr etntreffen. Die feierliche Beisetzung in Chislehurst soll am 12. Juli statlfinden. Konstant in opel, 5. Juli. Wie verlautet, wäre der ehemalige Sultan Lsturad in Folge ihm zugegangenrr alarmiren- drr Rachrichten über inilitärische Wlaßnahmen ans einem nach dkm Maramamecr abgehenbcn Schiffe entflohen. ES seien bereits mehrere Schiffe untersucht worden. Dresden. 7. Juli. - Bei der Ankunft unserer Königlichen Malestäten in Ra - gaz batten sich die in diesem Bade zur Kur anwesenden Sachsen zur ehrfurchtsvollen Begrüßung einge'unden. Die Majestäten stiegen im Hotel „Quellenhos" ab. 4tin 4. Juli Morgens bat König Albert die Kur begonnen, während I. M. die Königin Carola »Nachmittags 2 Uhr die Weltereise nach Taravp angctre- ten hat. Wie früher siebt auch diesmal unselm Könige eine vier svännige Eguipage zu Ausflügen in die reizende Umgegend von Ragaz zur Vertilgung. >- Herr Oberbürgermeister Dr. Stübel übernimmt nach Beendigung seiner Erholungsreise, die ihn nach Ischl und Wien geführt hatte, heute wieder seine AmtSgeschäste. - Vor wenigen ragen baden aus »Befehl des HaiidelSminl- stcrö Maybach die sämmtlichen Staats- und Privatdahnen Preußens den ausländischen Bahnen die Gütertarife gekündigt. An dieser Maßregel haben sich die StaaiSbahnen Sachsens, Baierns, MürtemdergS und Badens nicht be- theillgt; so bestehen die Gütertarife zwischen Sachsen und Oesterreich nach wie vor in Krall. — Unter den Staato-BudgetS, welche die ver schiedenen Ftnanzminister Deutschlands dem Reichstage zur Kenntnitz brachten, war taS deSKöntgickchS Sachsen vcrhält- ntßmäßig noch daö günstigste. DaS Deficit von 5»/» MlU.M. Ist zwar für unsere Verhälnisse sehr beträchtlich, aber es wäre bei Weitem giößer, wenn wir nicht bet Zeiten die Einkommen steuer eingekübrt Hütten. Eine Erhöhung dieser direkten Steuer aber ist unmöglich; schon fetzt haben wtr ia bO Proernt Zuschläge. Wenn Mitte dieses Monats der 2. Termin der Einkommensteuer zur Erhebung gelangt, wird man erkennen, daß eine noch weitere Steigerung dieser direkten Steuer an der Leistungsfähigkeit der einzelnes, Staatsbürger von selbst ihre Grenze finden würde. Es blieb babcr.aur kie Erb hung bcr indirekten Steuer» übrig. ES mag in jetzigen Zettiäutten kein dornenvolleres Staatsamt geben, al» Finanzinlnlster zu icta^ Zn nur zwei Finanzyerioden (von 1876 ab VIS Ende dieses aabces» ein Destcll von 20 Millionen sich bilden zu sebm, gehört in Sachsen wenigstens zu ven un gewöhnlichen Erscheinungen und wird dem jetzigen Finanzmiiiister. Herrn v. Könneritz, mehr wie eine schlaflose Stacht bereitet haben. Von Monat zu Monat sanken seit 3 Jahren die Staats einnahmen In allen Uebm'ctstisse bietenden Verwaltungözwclgen. Jeder MonatSabschluß in dcn Eiscnbayncn, Forsten, vcr Schlacht steuer. dem Chaussee- und Brückenau de. den direkten Steuern u.s. w. wieö gegen den gleichen Monat deö Vorjahres Mindereinnahmen nach. Endlich aber leuchtet jetzt ein Hoffnungsstrahl, baß Sachsen daS Schlimmste überstandsn habe. Die Bewegung der Ein nahmen nach abwärts bat ausgehört, bas tleiste Niveau wurde Im Februar erreicht. Seit Februar macht sich ein schüchternes Steigen gegen früher bemerklich. Viel tstS nicht — was wollen 100,000 Mr. Mehrelnnahme bei einem Verwaltungszweig wie bcn LtaatSvabnen. was lO.OOO Mk. mehr bei der Schlachtsteuer besagen? - aber eS geht doch nicht mehr abwärts; eine kleine Bewegung nach aufwärts bat sich eingestellt. Möge sie «»halten und sich verstärken! Besonders verlranenerweckend ist eö, daß die Kohlenzüge auf den Bahnen letzt wiever stärker gehen. Daö bedeutet einen gestiegenen Verbrauch an Fruerungsmateslai Iür die Industrie. Behalten wir Frieden, richtet sich Handel und Wandel unter stetigen Zoll- und Steuerverkäiknifsrn ein. so wird eS wohl auch allmählig besser und die schlimmen Tage über wunden werden. — Am 5. Juli waren 40 Jahre verflossen, seitdem Herr Schuldirektor Heger hier In da- Lehramt getreten. Ist t» au» nicht Gebrauch, daß nach Ablauf dieses Zeitraumes von osflcteller Seite ein Markstein gesetzt wirb, so wollte doch die hiesige Lehrerschaft eS st» nicht nehmen lasten, dem Jubilar. «IS einem ihrer tüchtigsten Obmänner, ihre Verehrung und Dankbar keit iür allezeit treue und geschickte Vertretung der StanbeS- tnteressen auözubrücken. Am Morgen wurde der Genannte im festlich geschmückten Konlerrnzztmmer der von ihm geleiteten 1. Bürgerschule durch sein Kollegium begrüßt, wobei Oberlehrer Lrentzsch in zu Herzen gebender Ansprache die Verdienste wür digte. die der Gefeierte sich nicht nur um seine Schule, sondern au» um daS Dresdner, ja um daö ganze sächsische Volköschut- welen und um den sächsischen Lehrerstand erworben. Daran schloß sich die Uebergave de- nach einer PMograpdie in Oel ge malten und vom Kollegium gestifteten Porträts des Jubilars, dam t dasselbe »orthin neben dem Bilde deö trüberen Direktors, Schulratv Bcrthelt, alS beredtes Denkmal gesegneten Wirkens der Schute verbleibe. NameiiSkeSSchülercötuS brachten :< Knaben undll Mädchen lvrem Direktor herzliche Glückwünsche und einen pracht vollen Blumenstrauß. Im Laute des Vormittags erschien zur Beglückwünschung eine Deputation der Dtrektorenkonferenz, so wie eine solche des Turnlehrcrverelnö. die letztere besonders in Anerkennung der Fürsprache, welche Direktor Heger se nerzelt in der 2. Kammer der Turniacbe batte zu Tbeil werden lasten. Ihren Höhepunkt erreichte sedoch die Ovation AbendS bei dem dem Iubtlare zu Ehren veranstalteten Mahle durch die vom Vorstände deö sächsischen Lehrerverelns, Direktor Kolbe, ge- baltene vortreffliche Begrüßungsrede, die den Geladenen al- echten VoikSschniwart feierte, durch Ueberrelchung einer Votiv- taiel seitens beS pädagogischen Verein- und durch eine Reibe tbeilö ernster, tbeilS launiger Toaste. Möge e» dem geschätzten Manne vergönnt sein, in 10 Jahren noch da- goldene AmtSjubiläum zu begehen! - DerIustizpalast auf der Pillnitzerstraße nähert sich langsam seiner Vollendung. Man glaubt, baß eö bcr Energie seine» Erbauers, des Herrn Landbaumelslrr Canzier, gelingen wird. Ihn so rechtzeitig fertig zu stellen, daß er am 1. Oktober in Benutzung genommen werben kann. Aus daö Postament über dem GeiimS der verbrocbnen Ecke des Justizgebäudrö kommt eine Coloflaistatue der Justitia zu stehen, an die sich zwei Kinder i. Das Kino ^ statuen anlebnen. linker Land trägt eine Fackel, daö rechter Hand hält ein Gesetzbuch auigcschlagcn über seinem Kops. Die Justlzgöttln weist mit vcm Finger auf bas offene Gesetzbuch. Etwas ticler, links und rechts, direkt über den Säulen, werden zwei weitere Statuen ausgestellt - Personifikationen der Schuld und Unschuld, deren Charakter durch Schlange und Taube sym bolisch angcbeutet sind. Daö GebäutcmvteU mit dieser Gruppe war bereits lm vergangenen Jahre im Orangcrlchause bei der Ausstellung beö Ingenieur- unv Architekten-Vereins öffentlich ausgestellt. Bllbhaucr Bäumer, ein Schüler HänelS, fertigt fetzt nach seinen Skizzen diese Statuen aus Postclwitzcr Sandstein. Die Aufstellung derselben an Ihrem Orte soll Ende August erfolgen, doch sollen vorher diese Skulpturarbcltcn zur öffentlichen Beur- thclluns, ausgestellt sein. Die Säle deö JustizpalatteS lind durchgängig architektonisch künstlerisch auSgestattct und farbig gemalt. Historische Gemälde ober ähnlicher Bilderschmuck waren ministerieller Anordnung zufolge ausgeschlossen. Gegenüber mehrfachen Klagen, daß der Schwurgcrichtösaat zu wenig Platz für daö Publikum bieten würbe, hören wir, daß etwa iür l20 Personen Sitzplätze vorhanden sind. Auch sür Gcrichlörelerentcn wird durch Pulte u. s. w. gesorgt. Mit bcr Dielung deüJustiz- gebäudcS haben die hiesigen Zlmmermeisier Hübner unv Kaiier gegen Ende April begonnen; sie werden voraussichtlich Mitte blescs Monatö Damit fertig werben. — Dle Ungu n st der gestrigen Witterung, bei Tages anbruch hatten wir <am 6. Juli!) nur 7 Grab Warme und später kalte Regenschauer mit scharfen Winden, dürste wohl die Mehrzahl der Fremden, welche mit den Extrazügen aus Leipzig, Zittau w. gestern früh hier eingctroffen waren und die zumeist kleinere Ausflüge nach der sächsischen Schweiz anzutrctcn be absichtigten. in Dresden zurückgehalicn haben. Im Hclbig'schen Etabliffement, aui der Terrasse, in den beiden Waldichloßchen- Rcstaurationcn und einige» anderen bevorzugten Etablissements stellten sich Vormittags so viele Fremde ein, alS ob die Pflügst- zeit wiedergekcbrt sei. — Daö achtsäbrlge etwas blödsinnige Mädchen, welches sich vor 14 Tagen aus der elterlichen Wohnung entfernt halte und deren Verbleib bisher unbekannt war. ist ermittelt. Dasselbe warb ln einem Nachbardorfe ausgegriffen und im hiesigen Finbclhause untergedracbt. — Gestern Vormittag in der elften Stunde scheute Infolge Herannahens eines BatmzugS aui der Marlcnbrückc daö vor dir Droschke Sir. 68 gespannte Pierd, sprang badet plötzlich zur Seite und aus daS Brückengeländer, wobei es einen auf dem Trottoir dahingehenden Leichcnträger der BeerdlgnngSgescllschaft Pietät umriß und mit den Hmen am Kopse und Beinen wesentlich ver letzte, so baß er mittelst Droschke nach seiner Wohnung geschafft wrrbrn mußte. — Won morgen ab findet auf dem Heller-Plätze gelechtS^ Mäßiges Schieben mit scharicn Patronen deö Schützen- req mcntS statt. Dabei wirb über die Rabeburger Straße ge schossen. Da natürlich wäbrcnv beö Schießens der Verkehr aus dem Heller-Platze sowie aui genannter Straße mit Gefahr ver knüpft ist, so wirb daS Publikum gut thnn, denselben zu meiden unv den Weisungen der Stcherheitsposten unbedingt Folge zu leisten. Geschossen wirb am 8., 11., 15., 18., 22., 25. unv 20. Juli, sowie am 1. und 2. »August. - Dle höchst interessanten MinirübungSarbeiten lSchächte blö zu 0—10 Meter Tlcie und der lausenden Galerien) der 4 Comp. k. sachs. Plonnlere bei Naußlitz gehen zu Ente und wird der ArbeitStrain am >8. Juli wieder nach dem großen De pot aus den Heller überführt werten, wo dann die »Arbeiten In der Sappe, zu welchem der Boden aus dem Heller noch geht, beginnen. — Bezüglich der Notiz: eine entsetzllcheFahrt zwischen Karlsbad und Gießhübel, theilt uns Herr Brunncn-Jnipcctor Hoimann ln Gleßhüdel-Puchsleln mit. daß bet diesem llniall glücklicherweise weder der Kutscher noch die Pserbe ums Leben gekommen sink. Erster» ist vielmehr wohlbehalten, letztere nur iclcht verletzt davongekomme». Dagegen erhielt ein zweiter Kuticher, der zur Hille eilte, beim Lösen ter Stränge von einem der Pferde einen Schlag und liegt noch krank, doch außer Gefahr, darnieder. - Wie uns die könlgl. Commandantnr bezüglich de- berich teten Unwohlseins ober Todesfalles eines Soldaten diese- Regi ments wahrend deS NuSrückcns berichtigend mitthcllt. ist ein Todesfall bei dem 2. Grcnaticr-Negtment Kaiser Wilhelm über haupt nicht vorgekommen. — Während «n Dresden und nächster Umgebung heuer die Malkäter zu den Seltenheiten gehören, hat sich dies Unge ziefer zwischen Meißen und WilSdruff, sowie Riesa-Oschatz- Mügeln rc. stellenweise so massenhast eingestellt, baß lange Reiben von »Bäumen an den Chausseen rc. gegenwärtig blö aut dle letzten Blätter abgelressen erscheinen. — In der Allgemetncn AuSsteIIung von Erzeug nissen der Kunst, Wissenschaft und Industrie kür die Jugend tOstraallec 32) findet heute von 5 Uhr Nachmittags an ein erstes große» Mtlitär-Conccrt ohne Erhöhung der Eintrittspreise statt. — Der »Bürgermeister eines sächsischen Städtchen», daS von großen Waldungen umgeben ist und aus den ersten Anhängen de» Erzgebirge» liegt, bat die eben begonnene Jagdsaison dadurch Inaugurlrt, baß er einen »Bock schoß, oder richtiger baß er keinen Bock schoß. ES war ihm hlnterbracht worden, daß auS den fis kalischen Forsten ein feister Rehbock aus bürgermeisterltcheS Jagd gebiet wechsele. Diese Gelegenheit wollte er nicht unbenutzt lassen. »Nicht lange war er auf Anstand, da zeigte sich daS Gelbroth beS ersehnten BöckcrtS. Harmlos schaute baS Wild durch daö Ge zweig und bot einen ruhigen Zielpunkt. Ein Blitz, ein Krach und töbtllch getroffen finkt bas Thier zusammen. Freudig eilt der Schütze hinzu, aber o Schreck! nicht ein Rehbock, sondern ein altcS säugendes Mutterstück Hochwild liegt verendet dal DaS Jagdgesetz verbietet zur Zeit baS Schießen der Mutterthlere, da, wenn blejc den unlängst geletzten Kälbchen verloren gehen, die letzteren unfehlbar dem Hungertode veriallen. WaS blieb dem Herrn Bürgermeister übrig? Er ging bin und erstattete Selbst- anzelge wegen Zuwiderhandlung gegen daS Iagdgeletz. — Der Tuchmacher K. aus Crimmitschau ist seit dem 3. d. verschwunden. Nach einem zurückgelasscnen Zeltet hat er sich Insolgc schlechten Verdienstes selbst entleibt. — Infolge eine» kleinen Zwistes hat sich am 3. d. der Hand arbeiter »Bemme tn Altenhatn bei Trebsen da- Leben genom men. B. war erst einige 20 Jahre alt. — Am 3. d. schlug der Blitz ln den Thurm der Kirche zu Heynitz. Der Brand beschränkte sich aus einen kleinen Thcil deö ThurmeS und warb bald gelöscht. — In der Düngergrube deö Barth'schcn Hause- zu Ober planitz bei Zwickau ertrank am 3. b. ein kurze Zeit unbeauf sichtigt gelassenes Klnv, die 1»/,jährlge Martha Frida Marti». — In Zwickau erschoß sich am 4. d. Abend- ter 26jährige Bergarbeiter Oueck infolge von Liebeskummer. — Auf bem Lenk'scben Grundstück in Laubegast ist kürz lich ein großes Tbonlager entdeckt worben. Unter demselben sollen Koblenflöbe lagern. Tressen. Montag, 7. IM. — Die Leipziger »Amtöhauptmannschast macht bekannt, daß Wirthe von GastlMn und Schankwirlhichaiten eine Geld strafe von 150 Mk. vcrwirlen, wenn sie Stutentenpaukcreien in ihren Localen dulden. — Der Schneider Lenk auS Treuen, z. Z. Oekonomle- Handwerker beim Magdeburger Jiisantcrie-Reglmenr »Nr. 27, welcher bereits im September 1874 und Juni 1876 fahnenflüch tig geworden, Ist im »April wieder einmal tcsertirt, und wurde am 2. b. in seiner »Vaterstadt aukgearlffen. - »Am 4. d. ist in ccm SchierffchcnKalkbruche zu Nennt- maiinöhvrf bcr 50jährige Kaiksteinbrcchcr Küi-ncl aus Borna bei Liebstabt von einer 40 Elle» hohen Felswand gestürzt. Cr war sofort tobt. - »Versteigerungen In den G eri cht S ä in te rn: »Am 0. Juli: Zwickau: Carl Hermann Vogel S Hauögrundstück in Stenn, 7500 Mk. taxirt. - Oefsentlicve Gerichts-Sitzungen. Friedrich Ernst Richter in Pieschen räumte am 30. September v. I. mit Hille von 6 »Arbeitern sein Quartier bei dem , audbesitzcr Schmiedel, obwohl er erst ultimo Dezember auoz ehen sollte und übrigens noch mit ter Micthe im Rückstände war; er ließ sich auch in seiner Beschäftigung nicht stercn. obict'vn der Wirkh energisch unter »Bezugnahme aui sein gutes »stecht protestirte. Natürlich llcß sich dies Schmiedel nicht gefallen, sondern ging klagen und io kam eö, daß Richter wegen Nöthlgung zwar straf frei. dagegen wegen stiaibaren Eigennutzes zu l WocheGciängniß vcrurtdcill wmbe. Tie lächerliche Aucrcdc des »Angeklagten, er habe also gebandelt, well man ihm zugerccet, er solle, La das HauS schlecht gebaut sei. doch keinen Zins zahlen, änderte nbtürlich nichts an ter Sache und wurde der erste »Bescheid bestätigt. — Der Handarbeiter Andreas Hcink in Scrkowjtz giebt sich» zwar alle erdenkliche Mühe, die Rolle deö Unschuldigen zu spielen, konnte sich aber trotzdem nicht wcißbrenncn und erhielt daher wcg>n fortgesetzten Kchlcnticb- slahlS Vom Bahnhof Radebcul lin Herbste v. I. 2 »Wochen Ge- sängniß zudiktirt. Es blich beim »Alten. - Der Bankier (Rumpelt zeigte den Droschkenkutscher Gottlieb Heinrich Stephan mit dcm Ainühreii an, er habe gelegentlich einer Fahrt als Passagier be obachtet, wie St. sein »Pferd mit 20 oder :tO»p-eitschcni)>ebcn ganz cntietzilch geschlagen und wiederholt mit größter Gewalt zurück- gcrisscn habe. G. fügte himu, daS arme Thier sei ohne alle Ur sache bou dem Kutscher mißhandelt worden und behauptete so gar. Stephan habe geschlaien. Letzterer stellte die ihm zur Last gelegten Vergeben ganz entschieden in »Abred^und scinalSZeugever- nommencr Prinzipal schildert ihn nicht nuc als einen äußerst pflicht- getreuen und stets nüchternen Kutscher, der sein Pscrd viel zu lieb habe, um eS zu mißhandeln, sondern bemerkt auch zur Hauptsache, daß er bald nach der angeblich erfolgten Mißhandlung das Pferd be sichtigt, abcr nicht die mindeste Spur von Schwielen geieben habe. Dcr EInzclricl'tcr fand die Anzeige immerhin für begründet und erkannte dieierl alb aui 3 Tage Hast, wogegen der Verur- lbcstle Einspruch «rdob. Herr Staatsanwaltschaitsasscssor von Bcicbwltz stellte die »Beantwortung der Schuldiragc in das Er messen beö Gerichts. Ster Han wieö lm Termin darauf hi», er habe schon irühcr Grumpclt vorgenalten, baß dieser von seinem Platze auö gar nicht harte Augenzeuge von den angeblich erfolg ten Schlägen sein können, und fügt hinzu, daß ihm Grumpelt darauf erwiedcrt, ec habe cö aber „platzen" hören. DaS Gericht erkannte in der Erwägung, daß gegenüber de» günstigen »Aus sagen beS Dienstberrn der »Annahme, Stephan habe sich einer groben Mißhandlung des Picrteö schuldig gemacht, der Beweis mangele, aus Freisprechung. — r» inen Hauöirlcdenöbruch in der Kaserne deö 2. Grcnadlerreglmentö »Nr. lOl verübte der Schneider meister Carl Heinrich Vogel insoicrn, alS er eincö Tages die Weliung dcö jourhabendcn PremlerllcutcnantS bon Mcndori, so fort die Kaserne alS Hausirer zu verlassen, hintcrging, indem er einen anderen Flügel bctrak und sich 35 Minute» noch darin auiblelt. Die Kgl. Kommandantur stellte Strafantrag und Vogel erhob gegen die ibn zunächst treffende, aus 4M. lautende Straf- veriügung mit dem Bemerken »Widerspruch, er habe am kritischen Tage gar nicht hausirt. sondern nur von einem Rekruten ein kleines Guthaben cinkassircri wollen. Der angehende »VaterlandS- vcrtheidiger bestätigte zwar auch dieses Aniührcn, »Vogel zog aber trotzdem mit seinem Rechtsmittel den Kürzeren, denn er wurde nunmehr vom Einzclrichtcr zu l5 M. Strafe vcrurihcilt und da bei verblieb cS auch in zweiter Instanz. DerCInspruchstcrmIn In Klagsachcn gegen Marie vcrcbct. Schulze in Unterweißig wegen »Beleidigung wurde vertagt. - WitterungS-iveodactitunä am 6. Juli, Mltt. 12 Uhr. Barometerstand». OScar Böiolt iWallstr. 10): 750 Millimeter «seit gestern I Mlll. gest.) - In Aussicht: Veränderlich. - Tbermometrograph n. Rcaumur: 14 " W. — Differenz von gest. zu beute 7"; niedrigste ;emv. 8-W., höchste Tcmp. 15» W. Die Schlofftburmlahne zeigte Mcst-WInb. Himmel: bewölkt. - «IbhSbe in Dresden. 6.Juli. Mltt.: 70 Cent. untcrO. Briefkasten. Alt. Abonn., Du x. „Ohne lebe Vorrichtung alS Gewehr, Netz, Leim, Schlingen, Fallen, Vögel lebend mir der Hand zu fangen, lernt um 50 Kr. per Nachnahme I. Fuchs, Gratz. Halten Sie diese »Annonce deö »Prager »Abendbl. für Schwindel ?" —Allerdings, der Gratzer FuchS wird wohl daö alte Mittel empfehlen, den Vögeln Salz aus den Schwanz zu streuen, wenn man sie mit der Hand sangen will. Aui diese Slrt soll in Oesterreich schon mancher Vogel gefangen worden sein. 2 Ab., Leipzig. „Sämmtliche Barbiere haben einen langen Streichriemen von Spritzenschlauch, welchen Sie Adam nennen; warum wird dieser Riemen so genannt ?" - In Schcnk's alter beliebter Operette „Der Dorlbarölcr", beißt daö messcr- streichcndc Faktotum Adam, daher wohl der Name. Leser, Klein-Wittenberg. »Besten Dank für Ihre gerechte Beurthcilung. Derartige Kläfscreicu haben dm Dr. Nacbr. b!ö jetzt nur immer genützt; und — „zur Liebe kann ich Dich nicht zwingen" singt Sarastro. R ckonvaleöcenten deö Stadtkrankcnhauses, die mit einem Patienten am Aguarinm daselbst spazieren, welcher die Behauptung ausstellt, daß Goldfische, welche man in »Agua- ricn hegt, in Hamburg rc. in einer Länge von 10 Ccntimeter, geräuchert zum Verspeisen lm Welthandel verkauft, zu erhalten seien, bitten um Auiklärung. — DaS sind nicht richtige Goldfische, sondern heringartige Seesticbe mit Schuppen, welche goldig er scheinen und die Favon und daö Fleisch wie kleine Karpfen haben. Stamintrsch zum eisernen Kreuz, Zw i ck a u bittet um gefällige »Aufklärung der Bauart Ihrer Augustuöbrücke hinsichtlich der Sage: „daß die »Pfeiler derselben falsch gebaut seien, der Baumeister habe sich deshalb ertränkt." — Die »Pfeiler sind nicht mehr slromrccht, der veränderte Wasscrlauf ist aber daran schuld, nicht der Baumeister. Die sogenannten Eisbrecher befinden sich allerdings aus der falschen Seite. L ucaS, R ei n bo l ddba i n. „»Wird nicht in neuerer Zelt ein chemisches Präparat angcfertiat unv zum Conierviren
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