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Dresdner Nachrichten : 03.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188305036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-03
- Monat1883-05
- Jahr1883
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- Dresdner Nachrichten : 03.05.1883
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Lekrri»1e>kr>htsttcht Berlin. Lre»vi«. Dt»Ie«Vl«tt erl-etn» tHalich trü- 7 N», i. d. «,prd.: lyartevslr. lr. «d.une»em,»re>» «lernnatzilür, 2 Mark «» Pt»e. durch die Po» UNtork IdPIch' Siumm. lüMac. Pur die Mia«ade einaeiondler Va> vufcriplc mach, sich die «edacltoii nicht verbiudltch «niwncen litr un» »edine» on; Die Niu»nren-7>ureauk ».-«Glon- Net» » v«,l«r, - W»»«z, «.»sser — »«»»« - <?««».! — A»val»«u»»«»r — »«der >!- »iSrlix: — »«». »««> in Maqdedurg; — A. va»<k - >«. in Halle; — »tetner in Hamburg. Tageblatt für Uolitik, Unterbaltum,Geschiiftsmrkchr. Lörsenbericht, FremLeuliste. renk-ttch-rittle» «r.11Mst.)u.S»S(Nmst.! Inseruie werden Marieninat« lll dt« Nachm. » Uhr anaenamme«. Sonniaa«dt»!I»i«a»»»»Udr. In Neuiladt nur an Wochentag»: a», «iostrrgaise Nr d bitNachnr. Silbe. — Di« «insdalriae Petitzeile »osie, »Pt «n,e»indl die «eile ««s. Eine charantte für da» »ächsd- ti-tge Erschei»en der Inserat« wird nicht ,e,«d«n. 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Aucsicile» ft' di» 3 Mar: Uiwciiimml. schwach, veränderlich, ke.rrc oder geringe stiicderschläge, Temperatur wenig verändert. Nr. 123. 28. Jahrgang. Auslage: 88,000 <kpl. — , i Anwendung deS Reiches gefälschte' oder a»f Täuschung berechnete «crannoorilicher Rcdocieur «itr PoMtstykS vr. ctmtl PI ereil in Trerdc,,. i Uaarcn erbält. Eher könnte man darüber klagen, dafj die Woh-- . .... -»e- ^ , . ^! fahrtspolizci immer noch etwas zu viel Nücksichren gegen die 2tah- Mlt nur unerliebltchen Abänderungen hat unser Reichstag daS rungsmirtel Fälscher und -Täuscher nimmt. Die Gerichte bcisren Arankenkaffengesetz in der Gestalt angenommen, wie es ihm der lcioer nicht immer an, wenn solche Fälle ihnen von der Wolilsalirts- Ausichuv überreicht hatte. üO Sigungen hatte dieser dazu gebraucht, Polizei unterbreitet werden uno so hütet^ sich diese, um nicht neben «ieM moni.,or denn 1 norrnond.'t.' dnri gri.-„„n, ioinenUtci dnrnni ^ perlorcnen Arbeit auch noch den Lpott davon zu tragen, gar mcht weniger denn 9 verwendete das tiienun, semetletts darau. sollet zu steigen. Eine Acndernng lrilt Der istoss ,st gründlich durchgesvrochen worden, teure Sette blieb, hogentlich ein, sobald der vom Reichskanzler gegebene Wink Be- unbeleuchtet, An >ängcr wie Gegner der Reform sorgten vollauf rücksichtigung findet. Der auswärtige Fälscher und kandier ist dafür, die Folgen des Gesetzes inS hellste lriicht zu s- tzen. Fm nämlich der deutschen Verfolgung völlig entzogen und auch die vom Grunde aal, es nur »weierlei lNeaner die So.ialdemakraten und die vortarnten ausländischen Waarcn ,md besser gestellt, als orrunve gab es nur zweiener oegner, du wozmidemotralen und die. i,e,mischen, da bei letzteren d:c Persälichung schon im Fortschrittler. Die Femdschalt der Erstcren versteht sich von selbst. Stabil,in der Herstellung bewirkt werden kann, bet ausländischen Dresden, 1883. LMlUerstllsi, 3. Müi. Tic Sozialdemokratie muß und wird überall jeder Masnegel nndcr sprechen, welche die Regierung und die leitenden Gesellschaftsklassen ergreisen. um praktische soziale Reformen zu begründen. > Jeder ernstliche Schritt zur Anbahnung des sozialen Friedens, zur wirk lichen Besserung der Lebenslage der Arbeiter ist einer Partei ver haft, welche in der Feindschaft zwischen Arbeitgeber und -Rehmer und in der üblen Lage wichtiger Gesellschaftsklassen ihre Haupt-, wurzel und Stärke findet. Siehk sich die Sozialdemokratie einem! giltig und sie sei schlimmer für L esterreich, als der ärgste auswärtige Feind. Als Taofie daraus erwiderte, er l sse sich autzerlmtb des Hauses eine solche Insulte nicht gefallen, cntgcgnete Plencr, er sei bereit, sie jederzeit auch auherbalb des Hauses zu wievcrholcn. Doch wird Gras Taassc diese Provokation nicht weiter verfolgen. Unterlegen sind bei dein Schulgesetze die Deutschen aber sie entwickelten gegen über den Römlingen und Slaven so viel geistige- Uebcrgewicht, imvo ante straft und Vaterlandsliebe, daß sie aus dem Kamvle als moralische Sieger hervorgingcn. Der deutsch - nationale Geist itt hochaugc.ackt worden; die pezifiichen Lestcrrcicher Kaden alle Ur sache, den Sieg in der Sckulsrage zu beklage», denn Slaven und Römlinge haben in der That sebr stark gearbeitet nonr Iv roi cko klms80. Das sprach einer der Redner oficn aus. Dies näher aus- zusühren ist aus leicht zu errathenden Ursachen unthunlich. meist nicht. Der Reichskanzler bat nun einige Maßregeln Vorge schichten, bin Abhilfe zu schaffe». So reckt froh ist die öUclrcimische Regierung ihres Sieges in den: Schulgesetze nicht geworden. Tic winzige Mehrheit von drei Siimmen sür das Gesetz wurde nur dadurch erzie-t, daß die fünf Minister dafür stimmten. Ohne diese Stimmen wäre es mit zwei Stimmen abgelehnt worden. Außerdem haben 47 Polen und 8 Dalmatiner sich erlaubt, lur ein Schulgesetz zu stimmen, dessen „Wohllhaten" sie für ihre Hänoer ah'elmlen. Somit legten Grön länder, unter denen die des Lesens und Schreibens Unkundigen sozialen Rcsormgesetz gegenüber, so wird sie daher das Unzureichende' 89 Procent ausmachen, dem Schulwesen der geistig weit höher und Lückenhafte desselben hervorheben und wird damit prahlen, daß,! stehenden Provinzen Gesetze auf. Tcnnit nicht genug, wurde nach An- »>;„ ,i.> ^ des Geietzes noch eine Refolullon angenommen, welches aus- wcnn »e so konnte wie >>e wollte, das Dmg gan, anders a»Nasfen dieses Gesetz bald wieder abgeändcrt und das Lchu-wesen und etwas tausendmat Prächtigeres schaffen würde. Dre Reformer den einzelnen sUonIändern überlassen werden solle. Der zr-imps nm die aber bauen aus Gnindlage des Bestehenden auf und führen für die! Schule wogte in 13 Sitzungen mit einer beispiellosen Leidenschaft- Allgemeinheit Verbesserungen ein, die an Vorhandenes anknüpsen. Bald wäre cs noch nachher zu einem Tnell zwischen dem ii-4. Pcinlftervralldcntcn Grasen ^.aaffe und den, Abgeordneten von Lbemo begrcilllch war die Fcmdfchast der ^ortlchrittSpartcr gegen Pcrlrcter der Handelskammer Eger gekommen. Dieser, sonst das Gesetz; die fort,christlichen Gewerksvcreinokassen des vr.Hlrich, einer der maßvollsten Redner grin die Regierung aus'S Heftigste dazu bestimmt, die Arbeiter zu fortschrittlichen Wahlzwecken zu an; er warf ihr vor, die Armee und Oesterreich iel ihr ganz gleich- benutzen, werden künftig ein noch jämmerlicheres Dasein führen als " """ zeitber. Welches sind irun, in großen Zügen, die Vortheile des Krantenkasiengesetzes? ES versichert künftig die Gcsammtheit der gewerblichen Arbeiter für die Fälle der Erkrankung. DaS Reich hält sie säinmtlich zwangsweise zu dieser Versicherung an. Das ist an und für sich ein sehr erheblicher Fortschritt gegen den bisherigen Zustand, wo ungefähr die Hälfte aller gewerblichen Arbeiter in ÄrankheitSsällcn allen Zufällen preisgegeben war oder der Armen pflege anbennfiel. In unzähligen Fällen ist auS einer vorübcr- gebcnden Erkrankung des Familienoberhauptes Verschuldung und bleibende Verarmung hcrvorgegangen. DaS Gesetz leistet aber ein Mehreres Es regt die einzelnen rlrankenkasien zu einer Steigerung ihrer Leistungen an. cS beseitigt ferner den Uebclstand, daß ein Arbeiter, der seinen Wohnort wechselte, seiner Ansprüche an die Aaffc, zu der er Fahre lang beigesteucrt hatte, verlustig ging. Nur daS Buchdrücke»gewcrbe mit seinem musterhaft organisirtcn und ver walteten Hiliskaffenwescn litt nickt an diesem Gebrechen. Da die meisten ocr bisherigen freien Kaffen erst längere Zeit nach dein Beginn der Beitragszahlung im ErkrankungSsalle Unterstützung gewahren, io war gegenwärtig auch der Arbeiter, der beständig bei steuert, doch nicht vollständig versichert. Mußte er, in Folge vorübcr- gcbender Erwerbslosigkeit, seine Beitragszahlungen einstellen, so erhielt er ebenfalls im Erkrankungssalle Nichts. Das neue Kranken- kaffcngeietz beseitigt diesen bedauerlichen Zustand so gut wie völlig. ES Hütte sich, wie die „Nat.-Ztg." hervorhclit, eine noch bessere Art dieser Versicherung finden lassen, als sie das Gesetz jetzt vorschreibt, wenn man für jeden Gcwerbszweig einen durch ganz Deutschland sich erstreckende» VersichcrungS-Derband gebildet hätte. Aber dieser naheliegende Gedanke stieß aus ein unübersteigbarcs Hinderniß, auf Grund gemachter Erfahrungen mußte man besorgen, daß die Sozial demokratie solche Ecntra kaffen als agitatorische Kriegs« und Streik kassen mißbrauchen würde. DaS Gesetz wird in der 3. Lesung, der es noch unterliegt, unverändert angenommen iverven; doch besteht noch eine Differenz bezüglich der Ausdehnung des Lerficherungs- zwanges auf die ländlichen Arbeiter. Die Regierung will diese nur ausnahmsweise dem Gesetze unterwerfen; der Reichstag beschloß, daß die Ausdehnung des Gesetzes aus sie die Regel bilden, Aus nahmen aber leicht einzusühren seien. Es hat, wie schon neulich dargelegt, große praktische Schwierigkeiten, die Tagelöhner und das Gesinde aus dem platten Lande für die Krankheitsfälle einem Gesetze zu unterstellen, das auf der Ausgleichung aller Ansprüche durch Geld beruht, während doch dort meist Naturalverpflegung gilt. Die Städte könnten sich nur gratuliren, wenn auf dem platten Lande eine ausgedehntere und gründlichere Krankenpflege Platz griffe. Unsere städtischen Arwenverwaltungen wissen einLied davon zu singen, wie viele Kranke und Hilfsbedürftige vom platten Lande herein- kommcn und städtische Krankenhäuser, die wir mit unserem Gelbe erbauten und unterhalten, benutzen. Viele ländliche Gemeinden schieben absichtlich ihre Hilfsbedürftigen und Kranken den großen Städten zu, die sic für reich halten, weil sic geordnete Wohlthätig- kcitsanstalten und milde Stiftungen aller Art besitzen. Es ist leider wahr, daß jeder neu sich in einer Stadt bildende humanitäre Verein den Zuzug oben bezeichneter Elemente auS oem platten Lande steigert. Mehrfache Klagen über zu scharfe Handhabung deS Gesetzes gegen Verfälschung von Nahrungsmitteln haben den Reichskanzler zu einer Untersuchung der Frage geführt, wie sich dieses Gesetz in den vier Fahren seines Bestehens bewährt habe. E' ist zu dem gewiß zu billigenden Entschluß gekommen, daß cs sich vorläufig noch nickt empschle, das Gesetz schon wieder abzuändern; doch sollen die Landesregierungen ihre Erfahrungen mit dem Gesetze mittbeilen Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 2. Mai. Berlin. Reichstag: Eingeaange» ein von den Mgeord- neten l)r. Porsch und Edler cingcbrachter Gesetz-Entwurf bctr. das Reckt zum Halten der Bienen. Erster Gemnstnnd der Tagesord nung ist Fortsetzung der 2. Beratlmng der G-werbe»ovellc und zwar der korti'chrittlichen Anträge betr. die Militälhandwerkcr uns Ean- tmenwirthschaften, sowie die Einführung von Gciellcn-Fnnungen. Vom Abg, Richter-Hagen liegt folgender Antrag vor: „die Militär verwaltung au'zuforocru, den Geschäftsbetrieb in Äilitär- werkstnltcn sür Privatrechnung, den Handelsverkehr und Kantinen niit Eivilpersonen und die Pcrivendung von Pserven der Militär verwaltung znm Lohnfutirgewerhe zu untcnagen." Präsident v o n Levchow bringt folgendes Schreiben des Reichskanzlers zur Verlesung: „Mit Bezugnahme oufArt.17 der Reichsverfassung, nach welchen« Sr. Maj. dem Kaiser unter Verantwortlichkeit des Reichskanzlers die Ueberwachnng und Ausführung der ReichSgeketzc zusteht und auf Art. 63, nach welchem das gesannnte Reichshecr unter Befehl des Kai sers steht, beehre ich mich daraus aufmerksnni zu machen, daß die Mili tärverwaltung des deutschen Heeres weder im Reichstag > och zu demselben eine Stellung bat, welche ihr die Ausnahme und Be folgung von Ausiorscrungcn dieser hohen Körperschaft ermöglichte. Jeden Gcsetzvorfttilag uno jede an den Bnndesrath bestimmte Mittbeilung des Reichstags wird der Unterzeichnete Reichskanzler bereitwillig zur Kcnntniß des Kaisers und zur Beratbung in« Bundesrathe bringe» und wenn eine solche Vorlage die Militär verwaltung betrifft, so werden deren Organe im Bnndesrath Ge legenheit haben, sich über dieselbe auSzulaffcn. Gegen die dem erwälmtcn Anträge zm Grunde liegende Voraussetzung der Mög lichkeit aber, daß die Militärverwaltung des Reiches verpflichtet oder berechtigt sein könnte, duckten Aufforderungen des Reichs tags Folge zu leisten oder auch nur amtlich entgegen zu nehmen, glaube ich im Namen des Kaisers Verwahrung einiegen zu sollen und bitte Euer Hoch vohlgeboren ergebenst, dieselbe zur Kenntnlß des Reichstags zu bringen. Der Reichskanzler v Bismar ck." Die Kommission, in deren Namen Abgeordneter Hart mann berichtet, beantragt Ablehnung der ihr zur Vorbera thuna überwiesenen Anträge. Heber den Antrag Richter hat sie sich nicht schlüssig machen können, weil ihr derselbe nicht vorlag. Richte r-Hagen erklärt sich gern bereit, seinen An trag an den Reichskanzler zu adressircn. Er bedaure nur, daß er dadurch, daß er dies unterlassen, die kostbare Zeit des Reichskanzlers in Am'vruch genommen und diesen veranlaßt habe. eine Botschaft 2. Klaffe an den Reichstag zu richten. Die vom Kriegsminister in der Koinmifsion abgegebene Erklärung habe dort Eindruck gemacht, Georg, aber bei näherem Zusehen ergebe sie doch keine befriedigende Losung. Er begründet alsdann eingehend seinen Antrag. KricgS- minister Bronsart von Sckellendorf: Im deutschen Reiche gebe eS ungefähr 630,000 Sattler, Schneider und Schuhmacher, welchen 10,091 Oekonomiehandwerker aegenlUxrsteben. Don den täg lichen Leistungen dieser Oekonomiehandwerker kommt etwa Stunde auf private Arbeit. Das ist '/>«»(> Konkurrenz (Heiterkeit.), welches Oekonomiehandwerker den Privatbandwerkerir machen. Den Cantinen ivurdcn keine Begünstigungen (Heizung, Beleuchtung) ge währt, abgesehen von meist einem Kellerlokal, wofllr Private übri gens MielhzinS bezahlen müßten. Der Antrag sei falsch avresstrt, Durch die vom Kriegsminister erlassenen Verfügungen werde Alles erreicht, was durch den ursprünglichen Antrag erreicht werden sollte. Goldichmlvt für, Kleist-Rketzow gegen den Antrag Richter. Hende- niann erklärt, die Nationalliberalen würden gleichfalls gegen den Antrag Richter siimmen. Richter findet in den Erklärungen des Kriegsministers uno dem Schreiben des ReichskanclcrS einen Wider spruch, der nur dadurch erklärt'ch ist, daß das Schreiben des Kanz lers sich gar nicht an den Reichstag, sondcrnlan den Kriegsminister richte, der ausmerksam gemacht werden soll, daß der Reichskanzler auch noch da sei. Es habe ihn schon gewundert, daß die militärischen Erlasse nicht die Unterschrift oes Reichskanzlers trugen. Wie ko mne der Kriegsminifler dazu, dem Kaiser Loi trag zu erstatten? 2.'as sei Sache des Reichskanzlers. Kriegsminister Bronsart bestreite:, daß die besprochenen Uebctständc unter seinem Amtsoorgänger be standen. Aus dem Kommando und der Gewalt des Kaisers, die der Vorredner einen nnsthischen Begriff nannte, beruhe der Bestand der Armee. Die n« dem Antrag Richter liegende Aussorverung sei direkt an die Krone gelichtet. Wenn ihm der Reichstancler c>was zu sagen habe, so geschähe dies nickt durch die Bcunittelung des Pariamcnts. Als preußiichcn Kriegsminifler erstatte er dem Kaiser Äortrag, als Bundesbevollmächtigter sür das preußische Milllär- Eontingcnt siebe er hier. Richter: -er Kriegsminister hat in die unheoeutcnde Sctmeiverfrage die Krone gezogen, ilnn fehle die parlamentarische Erfahrung; er würde bald der 26. Minister sein, der unter dem Reich-Kamler verbraucht wi:d. Man werde sich die Betonung „Kommandogewalt" bei Festsetzung des Mititäretars und der Berukhinig der Pcnsionsgesetzc erinnern; Kriegsminister Bron sart: Der Etat der MilitärpensionSgcictze hätten mit der vorliegen den Frage keinen Zusammenhang. Er lege entschieden Protest ein gegen jede Fnsunanon über den Verkehr des Re'chskanzle.s mit den vrcußischen Ministern. Er bezweifelt, daß ihn je die parlamentarische Routine oerart aus persönliches Gebiet führen werde wie den Vor redner, er würde das auch bedauern (Beifall). Ricktcr: Er sei gar nicht persönlich gewesen. Die Abstimmung über den Antrag Rictstcr's findet erst in der dritten Lciung statt. Die Ucbe»;cuguna ist allge mein. daß Richter eine große moraliiche Niederlage erlitten hat. Ter Antrag Richter-Hrrsch aus Einführung von Gcfellen-Frrnungen wurde mit großer Majorität abgelchnt. Ackermann legt dar, daß der Antrag formell unannehmbar sei, weil er in das Gesetz nicht paffe; er hätte müssen als selbstständiger Gesetzentwurf eingebracht werden. Das CoalitiorrSrecht bestehe folglich gebe es keine Noth- wenoigteit für den Antrag. Das Verlangen nach Errichtung von Gescllen-Fnnungen sei ein Schachzug gegen eine bessere Lrganrsation des Handwerks. Nächsten Freitag Etat Berlin. Dre Zuckersteucrkominissiorr nahm die Regierungsvor lage vom 10 Aug. an, das Gesetz soll 2 Fahre Giltigkeit haben. Berlin. Abgeordnetenbaus. Fn der Voriniltagssitzung ge lang eS nicht, das Zustä'ndigkeitSgesetz zu erledigen, weshalb zu diesem Zwecke eine Abendsitzung angcietzt werden mußte. Die priiiupiell wichtigste Bestimmung war die über das der Regierung znitehende Recht der Bestätigung der Konimunalbcamten. Ange nommen wurde der von d-r Kommission vorgeschlagene Komprorniß- antrag, wonach die Bestätigung nur unker Zustimmung des Be zirksausschusses (derselbe entspricht dem sächsischen Kreiscrusichuß), versagt werden kann, daß aber, wenn diese Zustimmung abgelchnt wird, dieselbe durch den Minister des Innern ergänzt werden kann. München. DaS hiesige Panorama ist heute in Gegenwart snmmtlichcr Minister, der Generalität und der Behörden er öffnet worden. Wien. DaS Abgeordnetenhaus nahin unverändert irr zweiter Lesung das Landwehrgesrtz an. Dublin. Tclanen, der sechste, und Eaffreri, der siebente im Pbönixvarkmord Angeklagte bekannten sich berste schuldig und wur den zum Tode vmrrihcnl. Die Berliner Börse erössneie infolge mangelnder Anregung von fremden Plätzen sehr slill. Nur in Ostpreußen war größerer Verkehr bei höherem Conrs infolge günstiger Aussichten, welche Ab machungen in Bezug arst die veränderte Leitung deutscher Wacnen nach Rußland für orcse Balm bieten. Andere Bahnen bei schleppen dem Verkehr nackgebend, Hamburger 6 Proz. nievriger. Banken ohne Leben. Unter Bergwerken waren wieder Kohlen fest. Fudrislrien wenig belehr, deutsche und fremoe Fonds behauptet, aber still, ebenso österreichische Prioritäten. zrantturi e. M-I, Nbenvs. llredil so:;. Tmel-baM: S5''!Lom barden «er Loofc —. vesr. TUberrcnle —. Papierrcnlc —. Galizier . Oeitcrr. Goidrcme —. 4°/v llna.GvIdreiac 77rr Rügen —. bOcr Rusen —. S.Oricuianlcilic —. Ncucsic Ungar. «Poidanlcidc . :!. OriciUanNibe —. Un» gariiaic Pavterrente —. Tirconlo —. chi'.wtei' 7.-. KaUbardbalm IU7. «auvach. rsien. 2. Mai. Abende, üredii ÄI7.20. «laaldb. A4.»,''. Lombarden bie.bo. Rordwesbabn 2>>2,7i). Marknvl.n Ung. ciredil »<.:>.da kibgeiNenäNi:. Pari«, 2. Mat. iS«Iui>.> Nenle bS.es. Anleihe !i>0.?7. IiaUcnrr 1-2.iS. KlaakSbahn 7I2.L0. Lombarden 221.2b. to. Prlorlläicn 2b!>. Egiwlcr Oesierr. Holdrenie!->. Liiiwa.b. Mari« IProdulieiN, 2. Mai. iSchiud.i LSeizen Mai 2S.70. Ledlemde:- Deecmber 27,20. rnbig. Sptrlln» Mai 4b.7l>, Sememder-Ticember LS.7V, weichend. NLböl Mai »8,'D, Ecvtcmvcr-Tccemb.'r ,7.'.0. sc!l. «««»»»am (Pro du Iren'. 2. Mai. (LÄlul'st Weizen Mai 271. Abb. 2-r. steigend. Roggen Mai iN4. Nabcmder I7S. >en. London. Ge Ire i 0 em arl 1. 2. Mai. (öinluäst cr.bsttlcher'Wrizeu icnrr, fremder seit, ruhig, angeko», euer ,seliger, rnlig, roün-r Weizen 42'/, 42sb. Mehl trüge. Haicr sen, anderes ruhig, stetig. Lokales und Sächsisches. Die Klagen, datz die Rechtsprechung der Gerichte über einzelne Fälle da es eine deutsche Militärverwaltung nickt gebe, sondern cine pr-u- der Fälichuirg von Nahrungsmitteln und den Verlaut solcher sich ßischc. bahrisch« und sächsische. Der Antrag Richter fordere dre widerspreche, mögen berechtigt sein; aber daß die VerwaltungS- Militärverwaltung auf. etwas zu tbun, was sie gar nicht zu tlmn bebördcn das Gesetz zu rigoros anwcndcn, kann man im Allge- / berechtigt sei. worüber nur der Kaiser zu entschcrven habe. Der meinen nickt bchauplcir. Wäre dies aber auch der Fall, so ist der Antrag Richter habe die Tendenz, das Komnranvorccht des Kaisers Schaden immer noch geringer, wenn einzelne Fabrikanten oder einzrrschränken. Windtlwrst weilt die persönlichen Angriffe, welche Händler sich in gewissen Manipulationen mit NahrungS» und Ge- > Richlcr gestern und heute Hege» ihn erhoben, zurück. Das Centrnm nußmitteln grnirt fühlen, als wenn daü Publikum bet einer laxen' folge m — Irr vorgestriger Nacht l Uhr langte Se. Nies, der König aus Bahnhof Schandau an und begab sich von da sofort zur Auer hahnjagd nach Reinhardtvdors. Gegen 6 Uhr früh kehrte Se. Mai. wieder zum Balrnlwf zurück und nahm noch vor der Abfahrt nach Dresden Tbce ein, welcher ihm in besonderem Zimmer seivirt ward. — Die Uebersiedlung des kranken Prinzen Albert nach Hostcrwitz ist unter der Obhut seiner Mutter, der Frau Prinzeß Georg, k. H., mittels der fliegenden Fähre zur Vermeidung jeder Erschütterung bewirkt worden. Gleichwohl griff die Fahrt den Prinzen ziemlich an und er erlitt in der nächsten Nacht abermals eine Blutung, iedoch in geringerem Maße. In neuerer Zeit sind die Blutungen seltener, aber stärker gewesen. — Pros. l)r. Woldemar Fr ege in Leipzig erhielt das Ritter kreuz I. Kl. dcS Herzog!. Sachsen-Ernestinischcn Hausordens. — Nach 40jährrgem Staatsdienste trat am I. ds. im Amte Mügeln Herr Kommissionsrath Prüfer in den Ruhestand. Er erhielt das Ritterkreuz l. Kl. des AlbrechtSordcns. - Wie unberechtigt die Klagen sind, die von Sozialoemokraten und Fortschrittlern über angebliche Wah lb c eins ln ssun g en sächsischer Behörden erhoben worden, hat sich wiederum bei der Wahl deS Abg. Reich im Bautzner Wahlkreise gezeigt. Obgleich derselbe mit über 4000 Stimmen Mehrheit gewählt rmd die Wahl bereits genehmigt worden war, sevte es dach die unterlegene Partei durch, daß nachträglich noch über etliche behauptete Unregelmäßig keiten eine amtliche Untersuchung vorgcnommen wurde. Diese hat gestern und beute gegen rhir erhoben, zurück. Das Centrum, statlgelunLen, es sind eine gen;.' Mc::ge Personen vernommen nt seinen Beschlüssen lediglich der eigenen Ueberzeugung. > worden und dabei hat sich die Unwahrheit der behaupteten Berin«
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