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Dresdner Nachrichten : 30.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186711307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-30
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.11.1867
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»«,s «,,L» Röchu» >ch Zmr»er««nm, 48 Kntzr, al», hat M v«n d« vummlivetm König im DemnL« 1868 ihr P»m Gatrauch für Logisherren bargelieh««» Gebttt Bett« « eia« Pfandleiher für 8 Thlr. mrpfändet und diese 8 Thlr. »ie sie sagt au« Roth, zu eigenem vedürfniß verwandt. Hierauf wurden nach und nach noch drei andere Bettverleih., rinnen von ihr in Anspruch ge.ommen und jede um ein Ge. dest, «in« andere um zwei Gebett und eine dritte sogar um drei Gebett Betten betrogen. Die keim Pfandleiher erhalten.» Pfandscheine »ersetzte sie ebenfalls, wenn si- Geld nöthig hatte. Kerner verkaufte sie Kleidungsstücke, welche sie für Rechnung e ner Frau Thiele v.rtaufen sollte, um 3 Thlr. 10 Ngr., theil« verpfändete sie dieselben für 1 Thlr. 18 Ngr , ohne der Auftraggeber in irgend etwas davon zu geben. Endlich hatte sie noch von einer andern Krau einen Prämienschein er» halten, um ihn für deren Rechnung zu versetzen; ließ sich darauf anfänglich 15 Thlr., spater noch 5 Thlr. rom Pfl.lü» leiher geben, ohne davon der Auftraggebern, mehr als 2 Thlr. s« geb« und beschwindelte dieselbe überdies noch um eine Wärmflasche und einen Pelzkragen, von welchem letzte,» fe nicht einmal mehr anzugeben vermag, no er hingekommen. Bei alledem hatte sie sich bei den Pfandleihern nicht mit teil Namen ihres Ehemannes Röthing, sondern mit den, ihres Bater« Zimmermann einschreiben lassen. Sie gestand heute den siebenfachen Betrug vollständig zu, und wurte von dem k. Staatsanwalt, Assessor Luft, in kurzer bündiger Rede auf ihre volle Bestrafung wegen nachgew'esenen und zugestandenen Betrug« und der Unterschlagung eines GesammlwertheS von S8 Thlr. — nur Wenige der Betrogenen hatten ihie Sachen »ieder erhalten können — angctragen. Das Gericht e,kannte auf 10 Monate Arbeitshaus. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag 9 Uhr wider Emma Louise und Auguste Amalie Rosalie Geschwister Schindler aus Pegau wegen Diebstahls, bez. Partiererei. Vorsitzender: GenchtSrath Jungnickel. — Den 2. Dccember finden folgende Verhandlungstermine statt: Vormittags 9 Uhr Prwatanklagesache der ledigen Mathilde Marie Hößrrer wider den Handarbeiter Carl August Ferdinand Gerhold allhier. 9j Uhr Schlofsermstr. Schuster wider Erd- muthe Dorothee verw. Schneider in Drüben. 10^ Uhr wider Johanne Rosine verehel. Börner in Zschiedge wegen Betrugs. Ilch Uhr Friedrich Ernst Findei'en in Nicderpoiritz wegen Partiererei. 11 ? Uhr wider Marie Emilie Seidel hier wegen Diebstahls. Vorsitzender: GcrichtSrath Ebeit. Lage-geschichte. Berlin, 28. November. Das am Donnerstag auSge- -»bene BundeS-Gesetzblatt publicirt daS Gesetz vom 30. Octbr. 1867, betreffend die Feststellung des Hau-haltSetrtS drS nord- deutschen Bundes für das Jahr 1868, und die Verordnung vom 21. Ncvember 1867, betreffend die Feststellung des Etats der Militärverwaltung des norddeutschen Bundes für das Jahr 1866. Der Bundes Haushaltsetat balar cirt in Einnahme und Ausgabe mit 72,158,243 Thal«, wovon auf den Militäretat 66,417,573 Thaler kommen. München, 27. November. Großes Aufsehen macht die unter besonders geheimnißvollen Umständen am 25. d. M. er folgte Ermordung einer dort wohnenden Gräfin Mathilde von khormsky Ledske. Seit beiläufig einem Jahre lebte daselbst, getrennt von ihrem in Oesterreich befindlich« Gatten, die be sagte, etwa 30 Jahr alte Dame, zuletzt in der Amalienstraße bei Wittwe H. in Aftermieth« wchnhaft, in stiller Zurückgezo genheit; seit 19. d. M. war dieselbe mit einer angeblichen Banmeffe v. D., einer jungen, hübschen Dame, welch« an die se« Morgen von Wien angekommen war und in einem der ersten Hotels Wohnung genommen hatte, in intimen Verkehr getreten und am Donnerstag, den 21. d. M Abends von de, selben besucht worden. Während beide Damen allein die Abendmahlzeit einncchmm, überbrachte ein Lohndiener, dem ihm von der Baronesse v. V. ertheiUen Aufträge gemäß, zwei TheatrrbilletS, worauf die Gräfin ihre Quartiergeber,n nach einer Droschke zur Fahrt dahin fortschickte; als Letztere nach kurzer Frist zurückkehrte, war fie zwar überrascht, daS Zimmer der Gräfin versperrt zu finden und keinerlei Laut aus dem selben zu vernehmen, beruhigte sich jedoch darüber mit der Meinung, daß beide Damen, des Wartens überdrüßig, sich zu Fuß fortbegeben hätten. Die arglose Frau sollte gräßlich ent täuscht werden! Als sie Freitags und Sonnabends von ihrer Methwohnerin keine Spur mehr wahrnahm, öffnete fie vor gestern Abend deren Zimmer und traf zu ihrem Entsetzen die unglückliche Gräfin neben dem Eopha todt auf dem Loden lugend. Sofort wurde Anzeige bei der Behörde gemacht, durch seren Nachforschungen alsbald festgrstellt wurde, daß die an- aebliche Baronin v. V. während der erwähnten kurzen Abwe- s nheit der Frau H. die Wohnung verlassen hatte, in sichtlich großer Aufregung in« Hotel zurückgekehrt und alsbald abgercist war. Di« gestern vorgenommene Cection der Leiche ergab, oaß Gräfin ChorinLky an Vergiftung durch Blausäure gestor ben war! Sind auch die Motive des hier allen Umständen „ach vorliegenden gräßlichen Verbrechens zur Zeit noch nicht N rrgestellt, so kann doch schon soviel als sicher betrachtet wer- v«n, daß die Veranlassung muthmaßlich in Umständen gelegen 'st, die Bezug auf das eheliche Berhältniß der unglücklichen Gräfin haben. — 26. November. Gestern Nachmittag wurde -n- durch Gift gemordete Gräfin Mathilde v. ChorinSly Ledske »''erhitzt; die Untersuchung über diese gräßliche That ist bereit» i»:veit gediehen, daß vorgestern Abend im Polizeigebäude hier der Gemahl der Ermordeten, der mit seinem Vater, kaiser licher Statthalter, von Wien hier eingetrcffen war, und heute Nacht in Wien die mruhmaßliche Mörderin, die angebliche Baronesse von Vay, verhaftet wurden. Brüssel, 26. November. Ganz Brüssel war gestern Äbend in der größten Auflegung. Tin gew ff« Herr Bauchan halte durch einen Commiisionär eine Depesche, angeblich vom Telegraphen, zugeschickt erhalten, welche um 7 Uhr 35 Min n Pari» aufgegeben war und folgend« Zeilen enthielt: „Eiligst. Attentat. Kaiser, tödtlich verwundet. Rente 54 20. Jtal. 32." Di« Depesche trug dir OrdnungSuvmmer de» Telegrophenamt« und dEE Unterschrift stimt Pariser Uamtm Estrphan. Mßnmh vor Auflegung, theflt« Harr VanchaavstNachricht dar Lata« Börse mit, wo die Lourse augenblicklich Schlag auf Schlag fickr». Man bot Metalllques zu 4 6 und sano reine Rehmer. Unterdeß verbreitete sich da» Gerücht mit Blitzesschnelle in der Stadt. Die Theater de ka Monnaie und St. Hubert leerten sich im Ru und eine von Minute zu Minute wachsende Volk» me.ige drängte sich vor der kleinen Börse in der Rue d'Syer, bi» der Präsident der Gesellschaft auf dem Balcon erschien und erklärte, die Nachricht sei falsch. Nachdem die Börsen männer sich von ihr« ersten Bewegung erhrlt und wieder etwas kaltoS Blut gewonnen, fiel e» thnen nämlich erst ein, die Richtigkeit der Nachricht zu prüfen. Sie begaben sich an die Bureevx der Journale, wo man natürlich nicht« wußte, und zuletzt auf da» Haupttelegraphenamt, wo e» sich heraus stellte, daß die Verwaltung keine derartige Depesche erhalten und daS Ganze da« Werk eine» frechen Fälschers war. Königliche- Hoftheater. kl. 8. D« Erfolg, welchen Benedix mit den „Zärtlichen Verwandten" errungen, hat ihn zu zwei andern Lustspielen veranlaßt, welche man ».ach jenem Treffer für wenig mehr als Nieten erklären kann. Die gelungene Gestalt de» Schumm- rich gab ihm die Idee zu dem mißlungenen „Muttersöhnchen", die rührende Gestalt der „ThuSnrida" offenbar den ersten An stoß zu dem „Aschenbrödel", einem 4acügm Schauspiel, daS am Donnerstag zum I. Male in Gegenwart de» Dichter« und vor auöverkauftem Hause über die Bühne ging. E« thut uns Leid, dem Dichter, welchem daS Publikum soviel heitere Stun den, die Schauspieler sooiel dankbare Rollen verdanken, sagen zu müssen, daß er diesmal aus dem dramatischen GlückStopf kaum mit dem Gelbe herausgekommen ist. Da« reizend« Mär chen vom Aichenbrödel hat Platen bereits im „Gläsernen Pan toffel" auf die Bühne gebracht; ob daS dramatische Talent von Benedix auSretche, diese duftige Blume der Mährchenwelt auf modernen Boden zu verpflanzen, dürste man von HarS aus bezweifeln. Ganz Benedix ist Benedix in den Scene», wo er daS Leben in einer BildungSanstalt für Töchter höhe rer Stände schildert. Diese find ihm vortrefflich gelungen. Etfliede unter den Pensionarrinnen erweckt und sessett daS Inter, ffe aufs lebhafteste; da« Leben in einer „vornehmen Pension", ihren leeren Schematismus, das VoUpfropfen junger Mäbchengemüther mit den tobten Königen Aegyptens, den Ne benflüssen de« AmozonenstromS und allerhand unftuchrbarer Bücherweisheit ist ern Uebelstand der modernen Gesellschaft, der den „BenehmigungSanstatten" auch unserer guten Stadl Dres den nicht fremd ist. Hrer hat B.nrdix sogar einen sehr glück lichen Griff gethan, wenn auch die Zeichnung der äußern Verhältnisse der Pension etwa» wahrer sein könnte. Wo steht z. B. so ein alter Pedant, wie 0». VelteaiuS einer Pension m Dresden, Leipzig oder Berlin vor ? Wo ist eine Pension für adelige Damen so armselig? Doch hierüber hilft die mun tere Laune de» Dichters, der sprurelade Humor, welcher „Ein Stündchen in der Schule von Friedrich" in die Sprache eer „höheren" Töchterschule übersetzt, leicht hinweg. Bedenklicher wird es schon, wo Elsriede, die als da- Aschenbrödel behan delt wird, da Niemand für sie das Pensionögeld zahlt, die Bekanntschaft de« Grafen Euchenow macht. Diese Scenen sind nicht poeficvoll genug, man kann nicht recht an sie glauben. Dre Ergüsse Erflieden» z. B. über das Gewitter find solche Gemeinplätze, daß ein belesener Pr man« eigentlich Bedenken tragen müßte, sie in die Feder zu nehmen. Wer hierüber schreiben will, dem muffen NatuUaute der Empfindung zu Gebote stihen. Der junge Graf Eichenow ist zu flüchtig mo- tivirt. Dre weitere Entwicklung, wie der Graf Elfnedm» Herkunft entdeckt und fie al« Braut heimführt, find endlich ohne Spannung und Benedix hat ähnliche Verhältnisse schon oft bester behandelt. DaS ganze Slück ist eine leichte Arbeit, welche sich fast nur durch die wie schon bemerkt äußerst wirt- samen PensionSscenen halten läßt. Die umsichtige Regie des Herrn v. Strantz hatte vieles gethan, um durch Kürzungen und Veränderungen das Stück annehmbarer zu machen. Die beste Marke war ohnstreitig di» des Herrn Koberstein, sein Hilfslehrer Stichling war ganz der glaubenskräftige, täppische Magister Herr Jaffv (I)r. VelleniuS- entsprach den Inten tionen deS Dichters. Herr Dettmer mühte sich sichtlich ab, ein wärmere« Interesse für fernen jungen Grafen zu erwecken, während Herr Heese (Graf Rothburg, wieder seinen schlimmen Tag hatte, wo er kaum za verstehen war. Mit Vergnügen registrrren wir die Leistungen der Frl Berg und Frl. Allram. Frl. Guinand war als Aschenbrödel eine erfrischende Erschei nung, es gelang ihr über di« oft gefährlichen Klippen, in welche sie der Dichter führte, durch herzgewinnende Unschuld hurwegzulommen. Unter den übrigen zahlreichen Pensionai- rtnnen erwähnen nur als recht gute Vertreterinnen die Frl. Wolfs, Quanter und Wächter; Frl. Zeidler nahm ihren Part etwa« äußerlich. Zum Schluß die Notiz, daß ein Frl. Necker, eine Schülerin der Frl. Allram, ihr erste» Debüt mit glückli chem Erfolge bestand. * Ein Brresmarder. In der Nacht vom Sonntag auf Montag sind bei dem Hamburger königl. preußisch« Ober postamt au» dem Dienstlocal der Briefpost-DecartkungS-Expe- dition, welche in dem an der neu« AB8-Straße und rem ValentinScamp belegen« Eckhause provisorisch untergebracht ist, durch Einbruch und Anwendung von Nachschlüsseln und Stemm est« 51 Stück nach Hamburg bestimmte recommandirte Briefe entwendet worden. Dieselben waren sämmtlich am Sonntag Abend mit den letzt« PosttranSport« von dm Rout« über Harburg, Altona und Lübcck eingegangen und sollt« am Montag früh zur Bestellung gelang«. Dank dm von der Polizeibehörde sofort getroffenen umsichtigen und energisch« Maßregeln ist e« gelung«, noch Montag Abend» den Thäter zu ermitteln und zur Haft zu bringen. Derselbe ist ein bei der erwähnt« Expedition eiuige Monate lang gegen Diäten beschäftigt gewesener Hilfs-Unterbeamter, welcher im Monat August d. I. wegen de» gegen ihn rege gewordenen Verdachts der Unterschlagung mehrerer gewöhnlicher Briefe entlass« wor den war. In dem mit de« Thäter di» jetzt vorgenommenen Hat bl» dÜImmtütiEN UA - - - .. wrua roeoiMWUnvuirr vrrrfe rmr vorm ganzem ^FNgar», mw alleiniger Ausnahme de» darin gesund«« giagAnni P«M gelbe», dessen Betrag er m»f 57 Thaler prmß. Lome, «gießt, durch Feuer vernichtet zu Hab«. Ausdrücklich behauptet er, daß er alle in dm Brief« befindlich« Wechsel, Rechnung« u. s. w. mitverbraant habe. Da» preußische Oberpostamt Üeß durch vier höhere Beamte sämmtliche au» den «ingegangen« Briefkarten zu ersebend« Adressaten der «iwendtt« Briefe von dem Vorfälle mit der Bitte in Kcnntniß setz«, di« geeig net« Maßregeln zur Verhütung w.iterer Nachrhrile unver züglich zu ergreif«. Wie man ersäh t, Heist der Thäter Birg- feld. Gr hatte ein LiebeSverhältniß mit einem Frauenzimmer, in der« Gesellschaft er sich Sonntag Nacht« befand. Er ver ließ sie Montag um 8 Uhr Morgen», lehrte zwei Stund« später zurück und bezahlte mit 60 Thalern die Schuld« de» Mädchen«. Er bestellte dasselbe auf 6 Uhr Abend» zu einem Rendezvous vor dem Dammthor und begab sich selbst nach Wandsbeck. Mährend der Zeit war jedoch der Einbruch be merkt wcroen und die Polizei vigilirte auf ihn. Die Polizei» Offictanten Rittcrbu'ch, Döpke und Grosse wartet« auf sein Eintreffen. Wirklich stellte er sich auch zu der angegeben« Zeit an der bestimmten Stelle ein und wurde hier, statt von seiner Geliebt«, von Polizisten empfangen und zur Haft ge bracht. Nach seinem Geständniß hat er sich in der betreffen den Postlocalität Sonntag Abends emschließm kaff« und mit einem Stemmeism den blechernen Kasten aufgebroch«, in wel chem sich die rccommandirtm Briefe befanden. Muthmaßlich ist unter denselben ein an L. Behren» und Söhne adressflter gewesen, der Rimessen im Betrage von 30,000 Pfd. Etrrl. von Rothschild in Wien mthaltm haben soll. * Gefährliche Rache. In dem mährisch« Städtchen W. hat sich vor zwei bi- drei Wochen Folgende» zugetrag«: Eure dort wähnende Dame ließ sich photographisch aufnehm«. Als der Künstler mit dem Porträt erschien, we gerte sich dle Dame, da» Bild anzunehmm und zu bezahl«, weil dasielbe nach chr« Ansicht nicht gut aut gefallen war. Der beleidigte Künstler sann auf Rache. Er nahm das Abbild der mißver gnügten Dame und stellte dasselbe in seinem AuSlegckast« neben mchreren zum Verkauf angebotenen Ansichten au», üb« welchen dre gemeinsame Ueberschrift: „Zu habenI" zu lesen war. Düs« Einfall des Lichtbilder-ErzeugerS, der diesen Rache act für einen sehr genial« Gedanken hielt, hatte aber urean- genehme Cons.quenzen im Gefolge. Es wurde gegen den PH»» ographen eine Klage wegen Ehrenbeleidigung erhob« und derselbe vom Bezirksgerichte zu einer unfreiwillig« Muße in der Dauer von acht Tagen un nach sichtlich verurtheilt. Der Verunheilte hat allerdings von dem ihm zustehenden Rechte der Berufung Gebrauch gemacht. * Ein räthselhafter Diebstahl, wie da» Berlin« Polizeiblatt berichtet, ist in voriger Woche bei einem Berlin« Schänkwirth verübt wordm. Die Mithin war, als die Mit tagsgäste da« Gastzimmer verlassen hatten, eben damit beschäf tigt, die Tischtücher und Servietten zusammenzulegen und in einen in derselben Stube stehenden Kasten zu packen, al» zwei anständig gekleidete Herr« eintraten und Kaffee bestellten. Sie ging auf kurze Zeit hinaus, um daS Getränk zu besorg«; bei ihrer Rückkehr war« die Herren fort und auch der Wäschkasten geleert. Abends an demselben Tage um 9 Uhr kam ein gut Meldetes Frauenzimmer in den Laden, wo die Wirthin wiä« allein anwesend war, und bat sie, vor die Thür zu komm«: eS sei Jemand da, der ihr etwas zu sagen habe. Die gnade beschäftigte Frau schickte ihr Dienstmädchen hinaus, um zu hör«, was verlangt werde, und dieses traf draußen einen Her«, d« rhr ein großes Bündel mit dem Auftrag, eS ihrer Herrin ab- zuliefern, übergab. Als es geöffnet wurde, fand sich die stimml iche Tischwäsche vor, welche Mittags entwendet wordm war. * Ungewohnter NepotiSmuS. Der „Independente von Bologna" erzählt, daß dcr Graf Pietro Ferretti au» Orvieto, ein Neffe PiuS I.X., einer dcr Ersten war, die mit einer Schaar Garibaldianer nach Vallccorsa auf päpstliches Gebiet eingedrungm waren. Unter dm Rufen: „ES lebe Julien, es lebe Garibaldi!" chwarrg er die italienische Tricolore hoch in den Lüften, i« Angesichte der päpstlich« Zuavm. Von einem Schuß am lmkm Arm getrost«, sank der Graf zu Boden; als sich ihm einige Zuaven näherten, um ihn gefangen zu nehmen, schoß er sich mit seinem Revolver eine Kugel durch den Kopf. * Vorsicht. Ein Kaufmann in Königsberg schickte in voriger Woche etwa vierhundert Portemonnaies auf Bestellung nach Oesterreich. Dieselbm sind von der Grmze au» mit Protest zurückgekommen, nicht etwa, weil man in dem geld- armen Oesterreich nicht wisse, was mit den Portemonnaie» an- zufangm, sondern weil „durch diese Lederrvaarm die Rinder iest eingeschlcppt werden könnte." Buchstäblich wahr. * Folgende interessante Bekanntmachung ist in Flensburg «schien«: „Die dritte Hilft lehrerstelle an der hiesigen Haupt- knabcnschule ist vacant. Außer frei« Einzelwohnung und täg lich zwei Mal kochendem Master aus der Küche deS Haupt- lehrer» ist mit der Stelle ein jährlicher Gehalt von 264 Thlrn. r » verbünd«. Examinirte Seminarist« Hab« ihre Gesuche nebst Zeugnissen innerhalb drei Wochen » <t»t„ einzusend«. Flensburg im Schulpatronat zu St. Marien, dm 30. Octob« 1867." (WaS merz dem Schulpatronat bei dem kochend« Wasser wohl vorgeschwebt haben?) * Der Vesuv hat am 14. November Feuer zu spei« be gonnen und die Auswürfe auch noch am 15. fortgesetzt. IsM-kvÄsü, L»1rn. G1r«s«v 4S, L. gewährt in jeder Summe auf Maacs-u so«», auf gute Pfänder all« Art unter strengster Dt-er«ts»a. Restauration Wallhalla! empfiehlt heute Abend von 6 Uhr an Pöckclscdwein-knö» «Hel mit Klößen, sowie täglich r» la cartv von Früh b. Abend». Ergebenst Vb .
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